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ſelben Inhalt.
Von der Teutſchen Sprache Eigenſchafft und
Fůͤglichleit in den Gedichten.
IL. Bonden Rmenund berfelben Beſchaffen heit.
IV, Bon den vornemſten Reimarten.
Don der Beränderung und «Erfindung neuer
J RMeimarten.
1-BonderGeichte Zieꝛlichteit / uñ derſelbẽ Fehlern.
Samt einem Anhang
Von ber Rechufehrerbung! und Schrifftſchei⸗
/ oder Diftintion, cAasers 3 —— —
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der hochloͤblichen ——
Seuchibringenden Geſellſchaff ,_ az:
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Zucht ¶ bringt Frucht. e
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OlderneubelsubteReben
reiffund helle Trauben geben/ /
muß man ihn / auff Serg und Thal
hacken / duͤngen / und beſchneiden:
ihn auch mit den falben Weiden
hefften an den Erdenpfal.
So beſagte Wintʒzerʒucht
bringt verlangte Freüdenfrucht;
Soldie Redeſgleich dem Reben /
hoͤnigſuͤſſe Früchte geben/
mußder Wörter Maß und Zahl
ſie verbinden / und bereiten / X;
nach det Sprache Grünen leiter £
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Solche kunſtbeliebte Zucht
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Hochloͤblichen
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reichen md wolverdienten Mit⸗
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eender Sefellichafft vernüunff:
= fig ervochnefworden:dieZeuf-
a7 Poeterey wäre ſehr
ſchwer Wer dieweil man nicht
nur den aue und das Maß der Syllben /
wie bey den Griechen und Lateinern / beob⸗
achten muſſe ſondern auch benebens ver⸗
bunden ſey / den Abſchnitt und den Reim⸗
[uß mie unverricheet Ordnung der
Wörter /in allen Zeilen/genaufichkig zu
halten +. Da hingegen in andern Spra-
„ces kein Bee Nu. Ei zuweilen kein
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Abſchnitt /Honnöhten s die Woͤrter aber
nach Erheiſchung deß Gebaͤnds zu ver
ſen freyſeche
Hierauf habe ich / nach meiner gerin⸗
gen Wiſſenſchafft dieſer Sachen / geant⸗
wortet: daß hingegen zu befrachten 5 wie
uns unfre Mutterſprach bekanter ſeyn
ſoll / als keine fremde wie die langen und
kurtzen Syllben leichtlich zu erkennen;
wie der Reimwoͤrter ſehr viel und der Ab⸗
ſchnitt / wegen derſelben völliger Wahl /
ſowol als die natuͤrliche Ordnung der Hua
de leichtlich koͤnne gefuͤget werden
Mann wir / / feßteich darzu /mit der
Zeit / wie mit gegenwärtigen Wein um⸗
giengen / ſo ſolte man die Dicht⸗ und
Keimkunſt / in VI. Stunden / wonicht
vollfömmlich / jedoch zur Noht / faſſen /
und verftchen fönnen. Den Wein / fuh⸗
reich auf Befragen fort / gieffee man
durch Trichter in Flaſchen und Faͤſſer/
daß alle Fropffen darvon zu Nutzen kom⸗
men ; Die Zeit laffen wir ohne ——
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flieffen / und achten für nichts / viel qufe
Stunden übel anzulegen / welcher Ders
luſt doch mie aller Welt Keichthum und
Arbeit nicht widerum zumegen gebracht
werden kan da hingegen alle” fahre neu:
er Dein waͤchſet. Db ich num in der
Sleichnß vieler Beyfall erlangte / wol;
femirdoch / wegen der furgen Zeit / ſo ich
zu Srlemung berühreer meitläufftiger
Kunfte beſtimmet / niemand Glauben
zußellen. ° Daher ich bepogen worden /
nicht vielmehr Stunden auf diefen Doc;
eifchen Zichter zu wenden / und im Wer⸗
dezu erweilen / daß mein Vorgeben ei⸗
nemjeden / der darzu Luft hat / unſchwer
feyn werde, Nicht der Mei—⸗
nung [jemand Sees und Ordnung vor⸗
|
sulchreiben welche ich von aller Teutſch⸗
gelehreen gerne annemen will: fondern
mich zu verfichern meiner wenigen Er
ſahrenheit maſſen Feiner nicht ſagen kan /
daß er eine Kunft wiſſe / welche er zur
dor feinen andern gelehret har ) und zu:
» Niij beglau⸗
| euehriae Anbei aus dienſtfreundlichem
14
*** |
beglauben / Daß nichts fo. ſchwer feheiney
ſes nicht leichtlich koͤnte gefaſſet werden.
fallen / mich juͤngſthin mit Zuſchreibung
ſeiner Frantzoͤſiſchen Andachten/ uͤber das
Leiden Chriſti / zu ehren; hab ich nicht
welches Durch Belieben mühfamen Fleiſ⸗
. Demnach aber dem Traumenden ges
*
uͤmgehen ſollen / ihm dagegen / zu Er—
wiederung folcher Gewogenheit / dieſe
Wolmeinen zuzueignen / und feiner guͤn⸗
ſtigen Beurtheilung / als einem Meeifter-
dieſer Kunſt / zu unkergeben: nicht zweif⸗
lend / ex werde ſolche Teutſchherhige
Bezeugung unſer vertraulichen Freunde
ſchafft mit guͤnſtigem Gefallen an-ufi auf
nemen. Hiermit verbleibet / nechſt Em⸗
pfehlung Sderlicher Beſchirmung /
deß Traumenden
getreuer Diener und Geſellſchaffter
der Spielende,
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Vorrede.
Dis Abfehen/ und die Urfachen deß Ver⸗
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cCuma dem Roͤmiſchen Koͤ⸗
| einig Tarquin neun Bücher /
| = um eine hohe Summa Gelts
| = Fäufflich angeboten : als er a⸗
| bapiches Anbtingen verachtet / babe fie
| reg Datvon verbrannt / und Die übrigen
/ Keiner im vorigem Werch fuͤr den
a Getragen : welcher ihre Wort /
Alseiner wahnſinnigen / verlachet. Nach⸗
wuſieaber noch drey in das Feuer gewoꝛf⸗
‚.. fen 7 bar befagter Boͤnig das widerholte
Anbringen beffer beobachtet / und die drey
| hinterſtellige Bücher in dem erſten Weꝛth
erkaufft welche hernach von alle ehe
verfolgeen / wegen der darinnen befindli;
en wichtigen. becbläge für hoch uñ
heilig gehalten worden
Br x ea begegnet Dielen in
der loͤhlichen Poeterey / wel⸗
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I, Bon der Poeterch ins gemein / und Erfindung der⸗
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ichleit in den Gedichten. |
II. Bonden u — und derfelben Beſchaffen heit.
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7 Von ern es und »Erfindung neuer
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Samt einem Anhang
Von der Rechtſchreibung / und Schrifftſchei⸗
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Zum weilenmal aufgelegt und an vielen Olr⸗ ⸗
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Zucht bringt Frucht.
reiff und helle Trauben geben /
muß man ihn / auff Berg und Thal /
hacken / duͤngen / und beſchneiden:
ihn auch nit Den falben Weiden
befften an den Erdenpfal.
So beſagte Wingerzucht
bringt verlangte Freuüdenfrucht;
Soldie Redeſgleich dem Reben /
hoͤnigſuͤſſe Fruͤchte geben/ 8
muß der Woͤrter Maß umd Zah
ſie verbinden / und bereiten /
nach der Sprache Gründen leiten
mit der Remungreichen WYabl;
Solche kunſtbeliebte suche
bringt der Lippen holde Frucht.
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wie bey den Griechen und Lateinern / beob⸗
achten müffe 5 fondern auch benebens ver⸗
bunden ſey / den Abſchnitt und den Keim:
chluß / mic. unverrückeet Ordnung der
Woͤrter /in allen Zeilen/genaufichtig zu
behalten da hingegen in andern Spia⸗
en Fein Reimſchluß / kind zuweilen kein
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Abſchnitt /Honnöhten sdie Woͤrter aber
nach Erheiſchung deß Gebaͤnds zu ver⸗
ſetzen freyſtehe.
Hierauf habe ich / nach meiner gerin⸗ |
gen Wiffenfchaffediefer Sachen / geant⸗
wortet: daß hingegen zů befrachten ; wie
uns unſre Mutterſprach bekanter ſeyn
ſoll / als keine fremde wie die langen und
kurtzen Syllben leichtlich zu erkennen;
wie der Reimwoͤrter ſehr viel und der Ab⸗
ſchnitt / wegen derſelben völliger Wahl /
ſowol als die natuͤrliche Ordnung der Nas
de leichtlich koͤnne gefuͤget werden
Wann iz / ſetzte ich darzui / mit der |
Zeit / wie mit gegenwärtigen Weinumz
giengen / ſo ſolte man die Dicht⸗ und
Reimkunft / in VI. Stunden / wonicht
vollfömmlich / jedoch zur Noht / faſſen /
und verftchen fönnen. Den 2Bein/fuhs”
reich auf Sefragen for / gieffee man
durch Trichter in Flafchen und Fäffer/ |
daß alle Fropffen darvon zu Nutzen kom⸗
men ; Die Zeit laffen ee |
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| ‚flieffen / und achten für nichts / viel qufe
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a da aller Welt Reichthum und
niche widerum zuwegen gebracht
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eifchen Trichter zu wenden / und im Wer⸗
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9 ve 3 [jemand Geſetz und Drdnung vors
* zuſchr ben / welche ich von aller Teutſch⸗
sin gerne annemen will: fondern
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ſahrenheit ( Bin Feiner nicht fagen kan /
daß er eine Kunft wiſſe / welche er zur
vor feinen andern gelehref hat) und zu:
— Riij beglau⸗
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| —— daß nichts fo ſchwer ſcheine /
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welches durch Belieben muͤhſamen Fleiſ⸗
ſes nicht leichtlich koͤnte gefaſſet werden.
‚Demnach aber dem Traumenden ge
fallen / mich jüngfthin mie Zufehreibung
‚feiner Sransöfifchen Andachten/ überdag
‚geiden Chrifti / zu ehren; hab ichniche
umgehen folen / ihm dagegen / zu Er⸗
wiederung folcher Gewogenheit / dieſe
gene Arbeif aus dienfifreundlichem |
Wolmeinen zuzueignen / und feiner guͤn⸗
ſtigen Beurtheilung / als einem Meiſter
dieſer Kunſt / zu untergeben: nicht zweiſ⸗
lend / er werde ſolche Teutſchhertzige
Bezeugung unſer vertraulichen Freund⸗
ſchafft mit guͤnſtigem Gefallen an⸗uñ auf
nemen. Hiermit verbleibet / nechſt Em⸗
pfehlung Goͤttlicher Beſchirmung /
deß Traumenden 2
| getreuer Diener und Geſellſchaffter |
der Spielende
Vor⸗
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‚Das Abfehen/und Die Urſachen deß Ver⸗
aaſſers gegenmärtigen Werckleins
berreffend,
LITT Anliefet daß die Sibylla von
cCumsa / dem Roͤmiſchen Ko⸗
ullenig Tarquin neun Buͤcher /
3 um eine hohe Summa Gelts
aͤufflich angeboten : als ct a⸗
ches Anbringen verachtet / babe fie
darvon verbrannt / und Die übrigen
ed — vorigem Werch / fuͤr den
—— : boelehor ibte Wort
einer wahnſinnigen / verlachet. Nach⸗
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| ae aber noch drey in das Feuer gewoꝛf⸗
bat a das widerholte
eſſer beobachtet / und Die drey
— von allẽ De
erroiggeen / wegen ber darinnen befindli;
eben wichtigen Kabıfläge für bochum
beili kkenworden. '
22 Saft dergleichen begegnet vielen in
Erler rnung der loͤblichen Poeterey / weis
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che ſie in der Jugend und Fünglingfchaft
benebens dem Latein / wol und kunſtrich⸗
tig erhalten koͤnten weil ſie aber ſolche Ver⸗
ſaſſung verachten / und verlachen / muͤſſen
ſie mehrmals / indem Alter / begangenen
Fehler erkennen / und wie jener ſagte X heut
in den Sand ſchreiben / was fie geſtern in May
mel haͤtten zraben oͤnnen..
3. Etlichenermangelt es an guter Ans
weiſung / indem die Schulbalter/welche
‚ihren Knaben bierinnen Unterricht gez |
benfolten / darvon wenig Oder nichtbes
richtet ſind / noch ſeyn koͤnnen; mafendie
neuuͤblichen VReimarten unlangſt erfun⸗
den / und in Grundrichtige Verfaſſung
gebracht worden / durch Herrn Mar⸗
tin Opitzen ſeligen Gedaͤchniß / Herrn
Schottel / Buchner / Cæſius, Hanman / und
na anal
4 Etlichen ermangelt es an dem Ver⸗
lat alle ſolche Bücher zu erkauffen / und
“andern an der Zeit / ſelbe zu durchleſen.
Welche Urſachen fie dann in ihrer Un⸗
wiſſenheit entfchuldigen. / ſo ferne fisder
Beſcheidenheit find daß fie. nicht von -
dem urtheilen wollen. / das fie. mit geler⸗
RE net /
ET
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——
* Drufiusin Apophth,
Im ‚noch pen. andern Angelegenheiten zu
sg ermangelt es an natuůrii⸗
— abigkeit zu der Doeterey / daß ſie
zwar Die Wort Eunftricheig zu binden
willen / aber gezwungen / hart und miß⸗
— ohne poetiſche Gedancken / und
che Einfaͤlle: daß man leichtlich
tan 1.88 ſey Fein poetiſcher Geiſt in
und u —— mit langer Zeit
6. Etlicꝭ en — — der Poe⸗
ey und hoͤren zwar gerne einem Zahn⸗
jet Spruchſprecher / Fatznarren
Po er zu / weil ſolche Leute
nweder ihres gleichen / oder ja ihrem
Verſtand gemaͤſſe Handel vorzubringen
Ein Poeten aber / deſſen Runftfernsvon
vels Thorheit iſt / wollen ſie noch
iſſe hoͤren.
— pam kein ie — *
— n 1 Ddeninan nicht dur
Fleiß ı und bebarrliche hflegung und Ars
beit folte fruchtbar machen koͤnnen: Alſo
———— ſo unreines Hirns / Der mit
durch Lrachfinnen / aufvorber erlangte
Amwoeifungg 1(vwoelchegleichfam der Wu⸗
cherſame iſt ) eine en Reue / oder
e' ein
—
‚ein Reime Sufkmmansubringen Pb |
te lernen Können : jedoch einer viel gluͤck⸗
feligerralsder andere. " N
8. Es iſt zwar nicht eines jeden Gele⸗
genheit / Verſe zu machen / oder zu leſen /
noch weniger koſtbare darzu erforderte
Bücher zu erkauffen; ſo flebet es doch
won und iſt faſt nobtwendig / daßein Ge
lehrter feine Mutterſprache gründlich
verſtehe / und derſelben Posterey nicht uns
wiſſend fey ; wie auch Peiner fich einer
Sprache mit Fug / ruͤhmen kan / wann er
nicht in derſelbigen die Verskunſt ſtudiret /
und zum wenigſten die vornemſten Poe⸗
ten / als die ſinnreichſten Sprachmeiſter /
geleſen hat. KIN
Kernen wie Hebraeiſche / Griechiſche
und Lateinische Derfe machen / warum
wollen wir es indem Teutfchen nit auch
ſo weit bringen ı daß wir sum wenigften |
von einem Gedicht urtheilen boͤnnen. Ge⸗
wißlich / einen Teutſchen Vers leſen / und
nachkuͤnſtlen / iſt der Jugend eine nuͤtz⸗
liche Abmuͤſſigung von wichtigerem Stu⸗
diren. Man lernet dardurch ʒierlich re⸗
den / eine Sache mit vielen Worten nach⸗
drůcklich vorbringen / wolſetzen / jede
Meinung richtig aufdie andere rn
4 und
und man (a ſolche Verſtandůbung kan
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Som F
game
ch aller Orten ( weil es jederman
da das Latein wenigen bekant)
greud und Leid angenem und belie⸗
Peg im geſtalt ſolche Kunſt houtzu⸗
| leben boben & aͤrſtenhoͤfen ¶ undauf et
ben Schulen. rühmlich getrie⸗
Ja wann uns Teutſchẽ keine
e Urſache zu unſer Poeterey treiben
— waͤren doch die geiſtlichen Lieder /
zu Erweckung hertzbruͤnſtiger Andacht /
darzu gnugſam / welche I ohne kunſt⸗
u I nicht koͤnnen verfaſſet
J her iſt das Lateimſche
ker Kirche geblieben / da⸗
| rende Jugend zu üben : der
1e Ylanaber bat viclerſprießlichern
2 Erunn von dem Teutſchen Singen / durch
welches wir gleichſam den Englen nach
hne md näber zu GOtt tretten. Wie
folder / 1 farge der heilige Apoſtel paulus⸗
a. Eorintbeen 1 4. v. I10. ſo an ſtatt deß Laien
ficherr Amen fagen / aufdeine Danckſaguna?
ſintem aler nit weiß / was du ſageſt. Ein andrer
wird —— Davon gebeflerrizc. Welche fremde
Sprachen redẽ / daß ſie nicht jederman verſtehet /
get man für are su halten, wie in fol⸗
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| un bang de zuſammen zubringen OL.
be lernen konnen: jedoch einer viel giůck⸗
ſeliger / als der andere. 20 ES EEE
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genheit / Verſe zu machen / oder zu leſen
noch weniger boſtbare darzu erf drdckte
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lehrter ſeine Mutterſprache lie.
verſtehe / und derfelben Posterey nicht uns.
wiſſend fey ; wie auch Keiner fich einer
Sprache mit Fug / růhmen kan wann er
nicht inderfelbigendie Verskunſt ſtudiret /
und zum wenigſten Die vornemſten Do
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und Aateinifche Derfe machen / warm.
wollen wir es indem Teutſchen nit auch
ſo weit bringen ı daß wir sim wenigſten
von cinem Gedicht urtheilen boͤnnen G⸗
wißlich / einen Teutſchen Vers leſen und
nachkuͤnſtlen / iſt der Jugend eine nünz
liche Abmuͤſſigung von wie tigerem Stu⸗
diren. Man lernet dardurch ʒieriich res
den / eine Sache mit vielen Worten nach?
drüchlich vorbringen wolfersen / jede
Meinung richtig auf die andere —*
— und
und durch ſolche Verſtandůbung kan
man ſich aller Orten ( weil es jederman
© da das Latein wenigen bekant)
in Freud und Leid / angenen und belie⸗
bet machen geſt. lt ſolche Kunſt houtzu⸗
ag beyvielen Fuͤrſtenhoͤfen / und auf et⸗
en hohen Schulen ruͤhmlich getrie-
ben wird. Ja wann uns Teutſchẽ keins
ere Urſache zu unſer Poeterey treiben
olte / ſo waͤren doch die geiſtlichen Lieder /
zu Erweckung hertzbruͤnſtiger Andacht /
darzu ſam / welche 1 ohne kunſt⸗
richtigen Bericht / nicht koͤnnen verfaſſet
unse er ' ' i
29, Don alters her: iſt das Lateiniſche
Singen in unfter Kirche geblieben / da⸗
mic Dis ſtudirende Jugend zu üben : der
emeine Mañ aber bat vielerſprießlichern
en von dem Teutſchen Singen / duech
selches wir: gleichſam den Englen nach
abnen I und naher zu GOtt retten. Wie
folder 1 fage der heilige Apoftel Paulus /
1. Esrintbern 14. v. 16. fo an ſtatt deß Laien
ſtehet / Amen fagen / aufdeine Danckfaguna?
fintemalgr. nie weiß / was du fageft. Ein andrer
wird nicht davon gebellerrizc. Weiche fremde
Sprachen redẽ / daß fienicht jederman verſtehet /
Meget man für unſinnig zu halten / wie in fol?
— | gen⸗
ein Reimgedicht sufammensubringen PL
te lernen koͤnnen: jedoch einer viel glück,
ſeliger / als der ander.
2 Es iſt zwar nicht eines jeden Gele⸗
genheit / Verſe zu machen / oder zu leſen /
noch weniger boſtbare darzu erforderte
Buͤcher zu erbauffen; ſo ſtehet es Doch
wol / und iſt faſt nohtwendig / daß ein Ge⸗
lehrter ſeine Mutterſprache gruͤndlich
verſtehe / und derſelben Poeterey nicht uns
wiſſend ſey; wie auch Feiner ſich einer
Sprache mit Fug / ruͤhmen kan warnen
nicht in derſelbigen die Verskunſt ſtudiret /
und zum wenigſten die vornemſten Poe⸗
ten / als die finnteichfien Sprachmeiſter |
geleſen hat. * rn * ie; ä
„Kernen wie Hebraeiſche / Griechiſche
und Lateinische Derfe machen / warum
wollen wir es indem Teutfchennit auch
ſo weicbringen ı Daß wie sum wenigſten
von einem Gedicht uerheilen können. Ge⸗
wißlich / einen Teutfchen Vers leſen / und
nachkuͤnſtlen / iſt der Jugend eine nuͤtz⸗
liche Abmuͤſſigung von wichtigerem Stu⸗
diren. Man lernet dardurch zierlich re⸗
den / eine Sache mit vielen Worten nach⸗
drůcklich vorbringen / wolſetzen / jede
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” — und
und. durch ſolche Verſtandůbung Kan
han fich aller Orten ( weil es ee
verſtehet / da das Latein wenigen bekant)
in Freu use ch : san * belie⸗
et machen: geſtalt ſolche Kunſt heutzu⸗
ka bey vielen Fuͤrſtenhoͤfen ı und auf et⸗
lichen hohen Schulen ruͤhmlich getrie⸗
ben wird. Ja /wann uns Teutſchẽ Feine
andere Urſache zu unſer Poeterey treiben
olte ſo waren doch die geiſtlichen Lieder /
zu Erweckung hertzbruͤnſtiger Andacht /
darzu gnugſam / welche ohne kunſt⸗
richtigen Bericht / nicht koͤnnen verfaſſet
1) ER / R |
2,29 Donalters her: ift das Lateiniſche
Singen in unſrer Rirchegeblieben / da⸗
mit Die ſtudirende Jugend zu üben : der
‚gerneine Fflan aber bat viderfprichlicbern
Nutʒe von dem Teutſchen Singen / duech
welches wir gleichſam den Englen nach
abnen und naber su GOtt tretten. Wie
A der / fage der heilige Apoſtel Paulus /
1. Esrintheen 14. v. 16.fo an ſtatt deß Laien
ieher/ Amen ſagen / aufdeine Danckſaguna?
intemalgu.nir weiß / was du fageft. Ein andrer
wird nicht davon gebellertizc. Weiche fremde
Sprachen redẽ / daß ſie nicht jederman verſtehet /
Meget man fůr unſinnig zu halten, yore in fol⸗
cher aus dieſem Wenigen vielleicht abʒzu⸗
ſeiner Gedichte andern zu verbeſſern uͤber⸗
reiche.* Caulab, in notis ad Star, Per, 18,
rei 6. Verslein / beſagter Epiſtel /
leer. © ni Bu:
f F Was mit Raht und Verſtand vor⸗
zunemen iſt / muß nohtwendig zu einet
Kunft gezogen werden. Die Natur iſt
eine Meiſter in / den hurtigen Feuergeiſt
anzubrennen / Die Kunſt aber gleichſam
Das fette Oel / durch welches ſolcher Geiſt
weitſtralend erhellet / und Himmelhoch
aufflämmet. ——
2. Zu dieſer Kunſt nun zu gelangen’
ſolten vielleicht Beine dienlichere Mittel
su findenfeyn / als daß ein Teutſcher /der
den Verfiand in füinse Yutteefprach |
ausgeſchaͤrffet / und der ungebundnen
Rede mächtig iſt 1. einen Furgen Ent⸗
wurff der Poetererey zu Sinn faffe / wel
ſehen. IL daß er eines’ guten Poeten Bes
dichte neme / und erlerne alle und jedefetz
ne Reimarten nach ka et Lehrſa⸗
tzen erkennen. III. daß er Verſe ohne Bei⸗
mung / als welche dem Anfänger ſchwer
faͤllet / ſchreibt; oder vermiſchte Verſẽ
wider einrichte / oder aus einer Reimart
indie andre ſetze. IV. Die beſten Teütſchen
Poeten leſe / ihnen folge / und den Anfang
se Solcher geſtait erfähret man auch
n der ee ge und ©riechifchen
* welche aber alſobalden von
Sedichtſchreibenanfangen/ gleichen
* blinden Mahlern / die alle Sarbeny
Verſtand untereinander miſchen /
seih fuͤr ſchwartʒz ſchwartz fuͤr
Sortſetʒung befagter Ubung
Bader ich mancheiley Zweifel befin⸗
den / deren Er oͤrter ung dus vorangezoge⸗
nen Scheifften ſonderlich H. Schotiels
Einleitung — Verskunſt hergeholet
werden muß. Dann wir dieſes Orts kein
ee: ve fondernden erfien
imma: en —— etli⸗
—* zu sEnde des Blats beyegefii wor⸗
den + Welcheaber nur Teutſch allein vers
ſtehen 1 und diefer Sache keinen Vorge⸗
ſchmack haben / mögen gleich ſo wol mit
ia nehr Muͤhe / jedoch ohne Ver⸗
uß / darzu gelangen: denen zu Gefallen
iſt alles reinteutſch verabfaſſet worden.
Bi DIE
. 16. Die Erempel find aus eigner Er⸗
findung beygefůget: weil eines Cheils je
Ber mehr Macht über ſein eignes Werck /
als freinde Arbeit hat; anders Theils auch
wenig / oder keine ſolche Beyſpiele zu fin⸗
den. Wie dann auch die Fehler erdichtet
find / keinen derſelben zu beſchuldigen / oder
jemand / ſo dergleichen begangen / zu ver⸗
nachtheilen. In zweiffelhafftigen Sägen
iſt etliches auch aus dem Urhebet der
Teutſchen Poeterey Herrn Opitzen ein⸗
geſchaltet worden: und wird verhoffent⸗
Lich bier in dieſer Kunſt einmebrers 1. als
beyallen / die bißher darvon geſchrieben /
zu beobachten ſen.
17⸗chluͤßlich muͤſſen die ſechs Stun⸗
den nicht eben auf einen Tag nacheinan⸗
det genommen / und das Gedaͤchtniß
berhaͤuffet werden; ſondern etwan in drey
oder vier Lagen mit reiffem Nachſinnen
der unbekanten Kunſtwoͤrter; nachdem
man eines bald / oder langſam faſſet / und
erlernet!: aller maſſen wi 5. Schickards
— — —
— —
—
— —
# .
- — —
Hebræiſcher Trichtet zu ge
brauchen. * —
1
4
—8
— SENSE |
Indale dieſes Werckleins.
" Die Stund;
= e er Po * —* Ucſprum
8 er Inhalt / von —— Poet zu hand⸗
—* ke pfleg —
3 2) dem gi er
Die Dis —* poetiſchen Gedichte⸗
kin
— —
2
+
— Wien II. Stund;
on d ſchen Sprache Fuůglichkeit zu
— — bundnen Rebe.
a on det Teutſchen Wörter Sarg» oder
Fr: r Rürklait, EN
Er en Bor⸗ und Nachſylben 7 ihren
3 en und Eigenſchafften.
Berboppelten Woͤrtern / iind der
Bi:
J 5% dig —— Die II. Stund; |
1.8 en de 1 Keimfälu und der reinen Rei⸗
— zulaͤſſiger Reimung.
i F Ben ſehen / und
die die R en ordentlich zu ſetzen / un
* von den Verſen ohne Reimſchlüſſe.
Vier⸗
—
#
d
8
it
%
—
—
*
—
EL
Viertelſtunden· *
.. DielV» Shih
I: a den (anafurken—» *
2. Von den kurßzlangen⸗ ar
3. Bonden langgefürgten =” 1 Keim ei,
4 Bondengefürktlangnw-) re ;
Die V. Stund⸗ cl | |
Wie die Grbände durch den Abſchnit ver |
Ändert werden. . _ 2
2, Wie die Gebände von sineerfoiedficher di
Reimmafen gefchloffen werden.
3. Wie die Gebände durch die Reimwoͤrter
verändert werden. x
4. Wie die Endreimen auf unterfehieddiche
Weiſe zu wechſeln ſind. —
Die VI. Stunde | ki
1, Bon deriierlichfeie der Erfindung in de ;
Gedichten.
2. Don der Zierlichkeit der Wörter,
3. Von dem Mißlant in den ET
ſich der Poet gebraucht.
4 Bon den Schlern in den Keitmbindungen,
Anhang. we
‚Unvergreifliches Bedencken Yon Der Rei,
ſchreibung und Wortſchneiduns ⸗ o⸗
| Der Diftindtion,
Die
Die . Stund,
Von han, nf
SEEN Se Zeit chin ſo ſchatbar / daß
NS is ES auch aller Reichthum diefer Welt
u BE für nichts dargegen sü halıen: wol⸗
= - I: Ba bedacht feijfi / den Le⸗
— —e nicht ein unnoͤhtiges Wort atıfe
jidringen/fondern alles £utt amd deutlich dig»
fandig machen und zwar in den erſten vier
Sierrelſtunden behandlen: |
4; Dedsetereyliihptun.
15 Den ee, von —— Poet
zu handlen pflegete.
Bon dem ʒ weck derpoetiſchen Ge⸗
Son der Voeiereh Urſprung iſt bey dem
unſtric * ee kn
ef Rurk davon zu rede / ſo ſind die Poeten
ee Aleich Naturkuͤndiger / Sittetilehrer
ind S& Pieler odet Muſici geweſen. Mit
freyen Kuͤnſte / haben ſich etlich
Af bieſes abſonderlich / Era ein ——
3 geben:
sten: iſt die Poeterey bey dem waare
otte
auch von allen barbariſchen Boſckern — *
gebenheit / ſie ſehe gleich ruͤhmlich / daher die ir
fhelebarydaher Stichel⸗ uñ Straffverſe in Ge —
ads
Die erſte Sind. ·
gdienfe jederzeie verblieben /
halten worden *
NR Specirtis Phildlog ‚Germ, ‚Difquifit, Be
V 2, Aus Bettach hu der Raut uñ Erforfhe,
ung der Weltgeſchoͤpffe N etirfteher deß ho oc 9—
Lobgeſang: Aus Betrachtung deß M enſ chen 22
bens und Wandels ensftcheridie Sicten 1077
Tugendlehre Hund die Befihreidung einer BE
gedichte gewiſſer Perfonen entſpringen ode
brauch kom̃en. Die Hirten⸗ und Schaͤferl
ſollen die aͤltſten Gedichte ſeyn / weil dieſe bey ih— 21
ven Herden mehr muͤſſig ale andere / und von
dem Ra nen Sr Feldbau uns
geehnhsr zeſungẽ worden Erliche vermeinen
N ä en ʒedichte ſeyen von den Wintzern zur
J—— wordenzund deuten da⸗
nden Spruch def! Ric were. *
— aber die Heyd * ek I £
hie —— del —
—“ ————— Ibigen für.di
Fuͤchte — — Baume deßR
En Janckopfer gebracht / da yaberih
—— in gebundnen Rede vern
tet
8J
Slea erfie Samd. * |
äffen ihren auch gleichet geſtalt yon
iS) lan a geweillas
—J Uber Ser
den Opfern nähahmeı: wollen.
te: BES BER An
Bei ir hen Ah aus feine Wercken fondn Auch
ns ſeine Plnsstettunen taunenn Hey⸗
a Kan, dieſich Atich nicht ge
se Hörrern [Ole Safer aniudichten]
k = Dichte ſelbſtt ſchaͤndlichſt befle⸗
Doch fan ıtanmicBeiheidenbeit
5 mc — welchen natuͤrliche
Ep der fondere Lehren verborgen
2. ak auch in geiftlichen Sachen /wel
die Ks 7dAs. SR verftändigen Seele ev,
wer de en / ein Poeuſcher Geiſt zu
inter andern zu erfehein den Son,
ach 9 ehend in einem neulich het,
Bild⸗Lieder⸗ uf rt. ingbuch / in
a |
handelrbon allen uñ jeden Sa,
ve komimen / wie der Maͤhler alles;
bldetja Dee: nie geſehẽ / als
nen fentireichen Gedancken: Deß wegẽ wird
hein Po — genennet / daß er
ij nem ·
in en
4 Die erfte Stunt.
nemlich aus dem / was nichts iſt / etwas machet
08 das / was bereit iſt / wie es ſeyn koͤnte / kunſtzie⸗
lich geſtaltet / dar von hernach ein mehrers folgen
wird. Der Philoſophusꝰ trägt feine fieffinnig
Gedanckẽ mit ſchlechten uñ einfaͤltigen Worten
vor / uñ iſt zu frieden / daß man ihn verſtehet der
Redner führer hohe und praͤchtige Wore/un de
nůget ſich / wann er den Zuhoͤrer beredet. De
* aber muß nicht nur verſtanden werden
eine etwas einſchwaͤtzẽ / ſondern auch beluſtigen
*
u
Erſtlich war die Nede zu Ausdräckung feiner
Gedaucken gebrauchet / hernach zu einer
durch die Redkunſt fuͤr den Richterſtul gef le
nach sind naͤch auch zu Beluſtigung dep Bat
ſtands in Gebaͤnde gebracht. Wie nun dz Sol
welches kuͤnſtlich gearbeitet iſt / viel hoͤher geha
wird / als das jenſge / ſo von den Schlacken
nicht gereiniget worden / alſo iſt auch die gebum
dene Rede viel wehrter zu achtẽ / als die ale Tage
wort aus eines groben Pflügersrülpen Mund,
* Wie diefes Wort zu Teutſch iſt gehandeltin Species
mine Philolog, Germ, — 9—
6. Wañ ich einen Brief ſchreiben will / m
ich erſtlich wiſſen / was deſſelbẽ Inhalt feyn fol]
und bedenckẽ den Anfang/dasMiteeldasEnd
und wie ich beſagtẽ Inhalt aufeinander. oröne
moͤge / daß jedes an ſeinẽ Ort fich wolgeſchet /
Die erfie Stunb. 5
& alle muß auch der Inhalt / oder die Erfin⸗
nt Be dichte erftlich unter ſucht / uñ in den
an aſſet Mh * —
Kedezu apier flieſſe. Daher jener
— : Mein Bopichtiftfertig, biß
a D eg alt nun eines Gedichts iſt froͤlich /
—* I E begreift Mittelſachen / als da find
bilder von allerley Haͤndeln / die in deß Men
—* en orfommen, Hierbey ift zu bemer⸗
5 derer feine Kunſt oder Wiſſenſchaft /
In nibchenbel er wolle dann
it * Grengenüberföhreiten)fondern aus allen
f leer et / als er zu feinem Vorhaben
ih arum 2. Die Wilfenfchaften
and weꝛden durch Die gebundne
—* unvememlicher. Zu dem fo iſt Die
ber Poetere a 6 man liebliche / uũ
ie te \ “ de Hieraus iſt zu ſchlieſ⸗
n/daßt Damen en oeten / mit Fug /
ii when ——
id freyen. unften molerfahren ſey:
aber auch fi Diche kunſtſi nnige Gedichte dem ge⸗
ann Man nicht gefallen fönnen/meil fie ihm
—* hun —— kan / was er nicht ver⸗
eh. Die andere Art der Gedichte / welche die
er en um Lafter behandelt / ſu ind leichter / uñ
au wer⸗
or ſolcher in
> 1
nd (el
Ker
* *
— Dit erſte Stund.
—⏑⏑ ———
ndem die erdahten Perfong 8
Lu fon? nicht nur ke
ſondern auch gefehen werden. Aeilaber 3
vorzuftellen de Meiftern gebůhret/ wollen wir/
davon su reden / auf folgenden Theil verſparen
.Das dritte iſt die Beſchreibung einer Ge⸗
ſchichte welcher der Poet den gluͤcklichen oder
ungluͤckliche Ausgang nicht verändern kan / aber
wol die Umſt ͤnde die A oder,
jener geluͤhret / und fan er bey ieder Begebenhei
die hatuͤrlichen Farbẽ / ich will ſagen die poetiſche⸗
Woͤrter / zierlich un wolſchicklich anbringe.
FE Belhreibung ift/ob befagten Beyfas/ein Ges
dicht zu nennen an geziemet ſolche dein Poeten
und kein Geſchichtſchreiber / der die Sache bloßf
ie ſie ergangen / der Warheit gemeß ergchlete
Solchergeſtalt fan man auch in den Gedichten
die Laſter beſchreiben un zuzeiten ſolche poe ifche,
Stůcklein anbtinge/ daß / der fich felber (chuldign
weiß / darob erroͤhten uñ doch darzu lachen muß
dann der Poet erzehlet alles mit bunten u glat⸗ |
ten Worten / und macher das Schöne fchoner
das Abſcheuliche abſcheulicher / als es an hm felb
ſten iſt; Welche aber. diefeg nicht leiſten oͤnne
darunter ſich auch der Verfaſſer dieſes Werck
ſeins verſtanden haben will /) find Liebhaber r
| | nei
De eiſie Stunt
—X F — —— KL Salz
56 9% deß Poe eher
a ir ee eluſtigung jualeid).
Der Ni andre un auch ihn ſelbſt betzeffen
none ernale t Gortinpeh durch Aergerni
wider DEHDE or Kyn.Was DE
doch aus unehrlihen und
che ih a dichten hai — elinflärer?
u us nennet ] ‚wollin ih mie
achen / und uerftelfen den Satan
deß — Ihhen fofte ſtetg in,
| der Fluch unfesSchamaheg:
Nucht 69/86, da Aergeruiß giebet / und
ap woir_ Ach von einem jeden Re)
)ort * Lee enſcha eben. Sol Bi
| SR it faſt aroß und A
ee seh billich dartıbet eeifert Es
fe fer der Derfon nicht der Kun
serden / nach der Mißbtauch den
uch aufheben.
ibe v1. Fer dcr Gefprächfpieke, .,
Wo it handele sugeiten von der fehle,
Is — unfeufcher e⸗
Hk Safer int u dem&nde/,
h Rmand / mie buhleriſchen Stils
A ii len /
Die erſte Stund.
werden ſolche in den Trauer · ug̃ Freuden ſpiel
gleichſam dinch ein lebendiges Gemaͤhl / gebildet
ndem die erdahten Perfon? nicht nur gehoͤret
ſondern auch gefehen werden. Weilaber ol F
yorzuftellen dein Meiſtern gebuͤhret / wollen wird
davon qu reden / auf folgenden Theil verſpa ei,
> 8. Das dritte iſt die Beſchreibung einer Ge⸗
fshichre welcher der Poet den glücklichen oder
unglückliche Ausgang nicht verandem ik abe
wol die Umſt aͤnde die Neden/twelche Diefer oder
jener geluͤhret / und fan er bey jeder Begebenhen
die hatuͤrlichen Farbẽ / ich will ſagen Die poetiſch
Woͤrter / ziexlich uũ wolſchicklich anbringe
Beſchreihung iſt / ob beſagten Beyfas/ein Gl
dicht zu nennen un geziemet ſolche dem Poeten
und keinẽ Geſchichtſchreiber / der die Sac ebls
die ſie ergangen / der Warheit gemeß ersehle
olchergeſtalt kan man auch in 8
die Laſter beſchreiben un zuzeiten folche poceifch
tücklein anbringẽ / daß / der ſich J—
weiß / darob erroͤhten uñ doch darzu lachenn uß
dann der Poet erzehlet alles mit bunten un ala
At
*
*
das Abſcheuliche abſcheulicher / als es an ıhm felb,
ſten iſt; Welche aber die ſes nicht leiften £onhen
darunter ſich auch der Verfaſſer dieſes WBer
ſeins verſtanden haben will/) find SER ) r
ten Worten / und machet das Schönefe on eri.
Die fee Stunte
“rg —
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DR: ne thnufs
— nd auf die Beluſ m
PR id Se 1 jelbft berzeffent
en Gott noch durch Yergerni
en iin gerichree feyn. Was Chr iin,
1 fan ti art 8 unehrlichen und
= Dichten hal — einfläretz
IR Fon us nenner wollen ſih mit
Rund 0 den Catan
Anm“ ß Kechts. "Ihnen folte ſtets im,
en Ohen ge der Fluch un ———
ucht ſey Kent ger mß giebet / und
> von einem Jeden unnuͤtze
} (eben. Sol I
—— ſaroß und wid
Ahen billich darnher Such; Fa,
fehfer der Perfon nicht der Kunſt
nt a 6) ißbrauch PR
fhe beit.
Dies * — — fpiehe,
—— Poet handelt suzeiten Hon der Kr
— als iner Tugend /voh unt eiſſcher Site,
Bee ee Dichifche Safer int su dem Ende,
ap and mie bühterifjen Gril⸗
5 % ij len /
8 Die erfle Stund,
Ieniärasın pol fonbern daß ſolche von unzim⸗
lichen Degierden / unterſcheidet werden falle,
Bir Menſchan fönen die Neigung zum Boͤſen
nicht von ung merffens aber ſelbe wol im Zaum
halten und beherrſchen. Man kan hr
lichkeiten ein Flair S eher ren lafe
n aber nichr mit groben Schandboſſen / und
Narrendeutungen /die den Chriſten nicht gezie⸗
men aufge ogen formen jenes iſt höflich und
zulaͤſſig dieſes unhoͤflich / perwerffich / und hey
groben Gefellen / aber nicht bey ehrlichen und tu⸗
gendliebenden Perſonen gebraͤuchlcch.
11, Ei löblicher Poer ſchreibee allegeis. ſolche
Sedichte / die u GOttes Ehre zielen / groſſe Her⸗
ren / und gelehrte deute beluſtigen / die Unverſtn⸗
digen unterweiſen / der — Nachſin
nen üben/dig Cinfaͤltigen lehren / die Betruͤhten
troͤſten / ind der Frlichen Freude permehsene, 7
12. Oh nun wol der Vers und dag Rein
wort / zuzeiten / von dem erſtlich gefaſten J al
darpon zuyorMeloung geſchehen / gbfuͤhret / daß
ſich Die ganthe Erfindung unter den Haͤndẽ ang;
dert;fo Ale fich Doch der Post yon dem abgeſe⸗
ten Vorſatz nich wendia machen/daßer wegen
eines artig en Schimpfs / er fen fo ſiũreich er wol⸗
le Gottes Huld / oder einen guten Freund verli⸗
ren ſolte:Nichts iſt in der Welt / daß alẽ —
|
Dieerfle Stund. y
Ne koͤnnen:die Alten lachen der Jungen Ein⸗
— — „Jungen der Alten Befchtoäg Iſt aiſo
EAN wag recht gereder iſt und niche
magbielempder jenẽ Klůgling oder Faulwitzer/
wie folche deute Herr dutherug nennet / dheloder
goolgerällee. SShr leiſt eineSchanderundeineg
ndige Elkeheifift höher gugchten / als hun⸗
ndiger důnckler Verwerffung.
einen ſie habens wol gekrof⸗
Buuc
| ae mach nachmals mit
Anglegung derſelben beſchoͤnen
bollen. Aber weit gefehlet ; Man fol nicht nur
fe Liondern auch den Schein deß Rd
Diataauf den Nitten und dieschrerichten:
Die Anerünruingaber mie ſchoͤnen Worten / und
ee: deſex dardurch heluſti⸗
get / und — das Merk abgewonnen
Deu Solche Endefoler fich allerunffärigen
Sachen uñ Wörter enthaltenrppeil wir von dta⸗
urdie Augen / und Ohren von ſoichen unziem⸗
} 4 lichen /
Die erſte Stund.”
Ko operiamlpfäligen Handeln abwenden
| Rah V: tar ai
DIRT EA 48} I * | | \ in
4. Nun fragt ſich / wo der Inhalt deß Ge⸗
dichts herzunemen ? Dann wie der Töpfer erſt⸗
lich muß den Don haben / ohne welchen er nichts
bilden oder drehen kan / ſe muß der Poet willen?!
was er ſchreiben will / bevor er die Feder anfegers:
Hier iſt nunzu unterſcheiden der Vorſatz ein
Trauergedicht / ein Lobgeſang oder dergleichẽ zu
machen / und die Erfindung /welchergeſtalt der
Inhalt deſſelbẽ ſich aufeinander binden ſol. Diez!
ſes Letzte wird durch die Dichtkunſt angewie⸗
ſen / von welcher kürklich folgendes zu mercken
or Die Erfindung wird entweder hergefuͤh⸗
ret von dem Wort / oder von dem Dinge
ſelbſten / darvon man handelt / oder von denium
ſtaͤnden deſſelben / oder vongehörigen Gleich⸗
niſſen. Erſtlich das Wort giebet eine Erfin
dung entweder in ſeinem angebornen Laut / un
bekanter Deutung/oder mit verſchtẽ *
ben / wann ſolche eine gantze Meinung ſchlieſſen
oder eine halhe / welche mit dem Gemaͤhl in einem
Siñbild / oder Lehrgedicht ausfündig gemachet
werden kan. Hieher gehoͤrẽ die Mortgrieflein/
wann man einen Buchſtaben darvo m oder da⸗⸗
sufeger wie auch die Zahlreimen Jahrverſe ⸗
Namverſe / wann Die erſten — Aare *
Uch⸗ Ú
Die erſte Stunde rl,
—— Woͤrter einen Namen /
chlieſſen. Wiewol dieſe letzere
* —* ae
Bilderreimen / Wiederhall /
Wiederkehren eigenilich zu der Reim⸗
nicht zu der Dichtkunſt geyoͤren Hier iſt zu
ig daß in dergleichen Erfindungen
nichts gezwungens ſeyn fol / ſonſt 5* ‚mie:
genoͤht unden jagen
16, Wörventen/ftüfler die Erfindung def
Sache Anfang Mittel uñ
Ende uf iſt bey allen ——— wol zu be⸗
crachten / wie der Poet anfange / fortfahre / was
dnung er in der Erzehlung gebrauchen
bißweilen ein wenig ausſchweife / und et⸗
mag anders füglich miteinflechte /wie er wieder
Hein Vorhaben kom̃e / und alles kunſtſchluͤſ⸗
—* undende. Gleichfals muß der Poet in
orſtellung der Perſonẽ ihre Bemuͤtsmeinung
A ſerlich zu beherrſchen wiſſen / als diehe / Haß /
fnung Furcht / Zorn / und Mitleiden jeder
Dexfonmachihe? Aicer / Geſchiecht / Standige
mwöhnliche Sitten zuſchreiben / gehörige Reden
2— und ſich gleichſam ſelbſt verſtellen in
ft + x vorzuſtellen gewehiet hats. Hier⸗
muß er a —
ale hni i Sprichwoͤrter / und allez
an ſei a len wiſſen·
= * 17. Drit⸗
*2 Die erſte Stuhde, > a
17 Briteeng werden die Erfindungen her⸗
genommen ponden Umſtaͤnden der Zeit / und
deß Orts / welche ihm der Inhalt ſeines Gedichts
andie Hand gibt: Alfo fuͤhret er eindie Tugen⸗
rundaſter / die Sprachen uñ̃ Kuͤnſte Jahr /
nat Tagszeiten / die Froͤlichkeit / die Tꝛau⸗
yigteieı Fiſſe / Lander / Berge / Felſen / und hier⸗
unter gehört das Gemaͤhl / welches durch ſolche
Beſchreihung gleichſam beſeelet wird.
18: Viertens / iſt die Gleichniß die allertieffte
x
Quelle etwas ſchoͤnes / und zur Sache dienliches
eben als bey welcher mehr mals das Be⸗
agte alles kan angebracht werden / hierunter ge⸗
hoͤren die Sinbilder / deren Grund ein Gemaht
oder eine verbluͤmte Beſchreibuna if."
19: Bir woile hier ein kur zeg Exempel ſe gen
Du ſohſt ein Gedicht fhreibe von dem Glauben⸗
bapon ſehr viel zu melden / Drrs aber ſoll
er hetrachtet werden als der wagre ſeligmahen⸗
de Gſaube ohne weiche der Menſch feine Gpres
gefälige Wercke thun fan; Kommet nun ein
Bersftimplier darüber fo möchte er vielleicht
beſagten Inhalt alſo verfaſſen —9
Gott will ein reines Hertʒ / das ihm allein
und nicht ehen Zülff Beige
und nicht auf Menſchen Huͤlff / und eigne
. Beälfeban
| a
1
„
Die erſte Stund.
agute Wercke find bey Donncheom⸗
wann uns ohn Lieb⸗/ und Glau⸗
Me ni
nd.noch viel Perla Reimen koͤn⸗
— 5 geneñet werden / weil
ndung angebracht und dieſe
— ein Er machen: Bielleiche a
ern ter Inhalt fůglicher durch eine
ch bilder werden wan vn unfren
Wercke aber mit de,
= vereinbahrẽ / folgender Geſtalt.
ORT Taufe teden
— vor det Zeit das Sorgen⸗
wachen ſtillen /
/ ech : Surcht init meinem
Die de hörten mich / der Baͤche Li⸗
—— 7
en —— ir neues Seid ge⸗
ſchaͤndet /
* bin — —————— *8
— ae Roh voch/
Hr —* 3 7; NR
F — — ae u |
E nachdem mein Sretnabiäehiine a |
LIE, — ———
he ren mancher van erbaut )t Hr: %
an ein Sn
ein Anvert iſt obn * / mein &
& dir ſtuͤ cket; * ER
Ich bin Nichcs verſtummt
eingedruͤcket. Narr
= bat aa Ton. der uni ſaut ja bſi
‚un bin ich Anme ine —
NEE eh
% 4; CHR —— die die Laute ie —
9 poetiſch b en darbey
eu 5 — —
leichh beiffend wi TE
amt ir rigen AB Stern
ſche poetiſche z
Zweck ren miteingebracht.
mh
—— — a
DSeerſie Stunder 15
folget das zweyte Stuck / wie ſich dieſes alles zu
*8 nie; und zwar in ſieben ſylbi⸗
gen kurtlang/ Jambiſchen boer rg
ſchen >;
Rh **Elacutio poeticd:
—— je ine S |
ir | —— a
die in enſche tzen —
— verborgen/
und doch mit Sen Bun Sharan
— und Sieben
di ———6 den Slauben
daß wir im ammer ſterbennn
19 xrand verderben /) 5
us # Sinnen rauben.
GSlaub Befund Leben...
n wir find und ſchweben |
ir nicht Glauben haben /
hun und Laſſen /
muß
Ku gaben
Bu BEN
21, eerſte Stunde iſt nun beund ha⸗
kůrtzlich gehoͤret / uũ vermutlich gelernet
der Poeterey Urſprung. I, Zweck. II.
RR „und wis gufolhenngugelangen.
- 4 Ar: i Die
En ' h
2 Sr Ti 77 wu
BEREICHERT
Die II; Stund
Von der Teutſchen Sprache.
Erners beſtehet die — ia
; “ Sachen und Woꝛtẽ. Bon Pa
Sachen ift mit wenigen gehan
Aveorden und muͤſſen ſelbe von den
guten Poetẽ in alen freindẽ Spra⸗
en ertiäh äbgefehen ; nachmals aus eigenem
ſinnteichen Vermoͤgen exfunden werden da
jener recht geſagt / es muͤſſe der Poet erſtlich ſeh
gleich dein Bien / das von a
machetznachmals sale dem Seidenwurm
von ſich ſelbſt den koͤſtlichen Faden ſpinier *
vor wir aber weiter gehen / můſſen wir die Eig
ſchafft der —* Haubeſptache Betracht
öhne welchet antlniß in der Rein
nicht gluͤckiich fortzutoimmen. Foiget alſo⸗
1. Von ones
zu der gebundnen
ll, —— Teutſchen We —S
111, voh den Vor und VNach Yllbe
| Dasıngm —— ae
Scal, J Fe GT;
Die zweyte Stund. 17
IV. Von den verdoppelten oder (wie ſie Herr
Lutherus nennet ) Zwillingswoͤrtern / und
doerſelben Kunſtart. hi
2. Daß man in unſrer Sprache alles/ was
zu richtiger Bernunft nohemendig ift/fagen koͤn⸗
ne / haben viel hochgelehrteLeute mir ihren Schriſ⸗
ten beglaubt / und zeuget auch ſolches die tägliche
Erfahrung 1 daB deß Menſchen Berftand niche
an eine gewiſſe Sprache gebunden iſt / wiewol et⸗
liche Sachen zu teutſchen faſt ſchwer ſcheinen;
doch iſt ſolches nicht der Sprache / welche genug⸗
ame Wort hat / ſondern der Unwiſſenheit deß
Echrers I Dder der Ungeſchicklichkeit deß Zuhoͤ⸗
rers / oder dem Unfleiß / in dem wir bißhero ver⸗
harret beyz umeſſen. |
ESs iſt auch ein unbeſcheidner Wahn / wann
Ihdarsor halte / man koͤnne dieſes oder jenes
nicht geben oder nicht recht teutſchen / weil ich es
nicht weiß: Meine Unwiſſenheit fan von eines
andern wolvermögendem Berftändniß nicht ur⸗
theilen / und ift fein Menſch in der Welt / der
nicht noch ſolte su lernen haben / erfeyin feiner
Mutterſprache fo gelehrt er wolle.
4 Der Poser folldie Wort meiftern fönnen/
und keines der Reimung zu gefallen verſetzen / o⸗
Der es anderſt / als in gebundner Redart / gebrau⸗
hen: ſolches zu leiſten / iſt hie Sprache 5
> Re fig
— 9 oo — — —
we;
*
Rue
Rein —RR
n "Die I; Stund * *
Von der Teutſchen Sprache
— Ermers beſtehet die Poeterey in
Sachen und Wort. Vonde
dSachen iſt mit wenigen gehand: ji
U) Dy tworden ‚und muͤſſen felbe von den
4 guten Poetẽ in Ale freinde&St ib a
* ti —5 nachmals aus —5
ſinnteichen Vermoͤgen exfunden werden de
jener. recht geſagt / es muͤſſe der Phet erſtlich ſet
gleich din Bien / das von —
machetz nachmals gleich den Seidenwurm d — ;
von fich ſelbſt den Föftlichen Faden fpintiet. Be
vor wit aber Weiter gehen / muͤſſen vades er
ſchafft der Teutſchen —— betrachten)
ohne welcher rkantiuß in der Reinkunſt
ws rich fotrzutotnmen.Solger alfa: =
68 rter La
it Yon — — —— ten
! ehe un EEHRBTETE
Sal, i 3.Poeti I
Die zweyte Grund, 17
IV. Donden verdoppelten oder (wie ſie Herr:
Lutherus nennet) Zwillingswoͤrtern / und
Derſelben Kunſtart
2. Daß man in unſrer Sprache alles / was
zu richtiger Vernunft nohtwendig iſt / ſagen koͤn⸗
nie / haben viel hochgelehrtereute mit ihren Schriſ⸗
ten beglaubt / und zeuget auch ſolches die tägliche
. Erfahrung daß dep Menfchen Berftand niche
an eine gewiſſe Sprache gebunden iſt / wiewol et»
ſche Sachen zu teutſchen faſt ſchwer fcheinen;
doch iſt ſolches nicht der Sprache / welche genug⸗
ſame Worthat / ſondern der Unwiſſenheit deß
Lehrexs 7 Dder der Ungeſchicklichkeit deß Zuhoͤ⸗
rers / oder dem Unfleiß / in dem wir bißhero ver⸗
harret beyzumeſſen. |
Es iſt auch ein unbeſcheidner Wahn / wann
Ihdarsor halte / man koͤnne dieſes oder jenes
nicht geben oder nicht recht teutſchen / weil ich es
nicht weiß Meine Unwiſſenheit fan von eineg
andern wolvermögendem Berffändniß nicht ur⸗
heilen / und iſt kein Menſch in der Welt der
nicht noch folte zu lernen haben / er feyin feiner
Mutterſprache fo gelehrr er wolle.
4 Der Post foldie Wort meiftern koͤnnen /
und keines der Reimung zu gefallen verſetzen / o⸗
der es anderſt / als in gebundner Redart / gebrau⸗
en: ſolches zu leiſten / iſt Sprache mäch-
. a " ig
18° bie zweyte Stundz —
tig / weil ſie wortreicher ale feine andere / die ein ⸗
ſyllbigen Stammwoͤrter zierlich verdopplen und.
einigen kan; daß in einer —6 Rede ein
natürlicher der Deutung gemaͤſſer Ton / uñ wol⸗
klingender Laut zu finden: / welcher Rn i
rehy kunſtrichtig verfaſſet / und dur) die Diufie
begeiſtert wird. ——
>: Diejenigen / ſo vermeinen / man muͤſſe die
teutſch Poeterey nachdem Lateiniſchen richten /
find auf einer gan irrigen Meinung, Unſere
Sprache iſt eine Haubtſprache / und wird nach
ihrer Eigenſchaft / und nach keiner andern Lehr⸗
fä gerichtet werden können, Wir wollen hier⸗
von etwas Weniges zu anderer mehrverſtaͤndi⸗
gen Nachſpur melden / und uns richten nach den
jenigen / welche bißhero nicht ohne unſterblichen
Namensruhm liebliche Gedichte verabfaſſet / un
in Druck gegeben: Wie aber die Griechiſche und
Lateiniſche Sprach / nach vieler hundert Jahren
Arbeit / zu endlicher Vollkommenheit gelanger/fo
iſt ſolche dieſer Zeit bey dem Anfang nicht zů ver⸗
hoffen / ſondern beruhet alles aufgenanfichtige®
Verbeſſerung gluͤcklich. ——
6. Wann wir die Woͤrter unſreꝛ Sprache reche
betrachten / findẽ wir derſelbigen dreyerley: ein⸗
ſyllbige.lI. zweyſyllbige. Ii. an a
ö — | e
i r Sm . = —
Sue eh — i9
zu ſetzen / en Die Rn und 2 eite
börter *befler lang / (-) die Befchlscht- 1 Fůg⸗ *
und‘ tintwörter T wolflingender Eutk(u)ge
fe Al — 22. Pfalm m:
n G0EE. m — SOLL — ———
fe, a : 5 wie Bo Befindet ſich
Kran er
| an Bed vonbiir
—— Ausrede nach laüter es alſo:
ER 7, Pen Bo ei. ———
1 72277
u $ R 2° U - U & U —
Pr * = — * 2 * N. % .—— >: u - N
| — du — — 3
8. Wann
— — Fe ar * Conjündies
En nies;# Prougrkina,
20 ——
ſind der — —*
bedeutend / mehr Rachdruck haben / oder
gewiſſes anzeigen foll / muß daſſelbe Wort da
twerden / als wann ich fan nad? air
rare year En 3
—* —— — ——
der nie geſůn *--
’ ſo —— — Saett ais me
man ſagt: TR PR
der iſt nut ohne Sünden. >
9. Das Geſchlechtwort wird Tang gefenett
mann eine kurtze Vorſyllben folger 1 als da fü
bejent/er/ge/ver/zee / welche ihren Laut arg |
behalten und die geſetzte uñ nachſolaende SW
belang made; als:
7 4
* vu * 7 - | W | a
De bekante Düsen. —
ei — yo | ——
’ bie emtoichnebfäet: ‚
* F a
| das elange Seidensiahe..
den = A U —
die Go zerrinnt Sean
- U - U pe
| — der Verſtand iſt un dahin
J ann 10, Di
—
Die swwente Stund» $
ao· Die zweyſyllb Woͤrter ſind
weder Stammwoͤ ur un
rter / oder werden durch· die
Nach ſylbe zweyſyllbig. Alle zweyſyllbige Stam̃⸗
woͤrter haben eine von dieſen Endungen. € el /
em / en / er undfind — Noder Trov⸗
chaiſch. Bon diefer Regel iſt kein Abſatz / ſeondern
fie iſt durchgehend richtig / in der gantzen Spra⸗
he : Doch werden etliche fremde srter gefun⸗
den Dee ungen
II. ſche Wörter a ch bie Vorwoͤrllin
—— aus / bey / dar / durch / ein / fehl,
her ı hin los mit / miß / nach /
| — BEE
ttberden/find ,..
Ben. - v a
— Ofgen ee ie
female: TER
nr Rt
rasen bb geh
J * DRS EBEN LAN werdet
pliben/als da find eer / es / em /
ee ac. Oder durch DIE X XL, Haubt⸗
— a da find bat / cl / ey7 een haft
yeie [ich ag 1lich Lin Iſch Fri
12 Die zweyte Stund.
Fils rm auch lang gefunden / wann er
neturtze © —*2 Berne und dae Reimge⸗
band nich €
13. Die —— ag over
Die — TEE TEE OU...
.y) Ir 14 car, Pa
ren ——— in —9—
’E | di ne; | ur
e * | Fire: }
in a
— * * —9 — u —— uürh⸗
gen oder Dactylifchen als — *
Ich tan nicht ſagen.
F ur u * U —
EN
wachſamer Sorgenla
Di: si 44a) IRIIT 3 Im
peiß.
Daser und 8 fan —35 fang after Jet 1 in
es eine weibliche Endung z und | |
iſt / als Vor⸗oder Nachſhiben.
14, Es ſind auch noch Enz
ſyllbiger Woͤrꝛer / als | | Pe
| EEE 7 uU. Ur » He
| unactigibaloflarr ———
In — * — iſt auf das
wort zu ſchen / welches — In
ar Er
J
4
Li
J
Die zweyte Stund. 23
den Vor ⸗und Nachſyllben jedesmals lang
iſt / da die andern ihrer Eigen chafft nach kurß
Gaben, Disandve Art — uͤmgewendet / als
sy Nshötetdi-»
" Ungebule/MIenfebenfeindifebanmäht.
Belchesalles nach erſtbeſagten Saͤtzen feichtlich
su erkennen feyn wird,
* 5. Gleichergeſtalt fan man fin dem *
oder Kurtlaut der vier⸗ und fuͤnffſyllbigen
Woͤrter urtheilen / ll mpg
Ban = < y
umvertraͤ glich.
3 Stammwort —* iſt lang / die Vor⸗ und
chſyllben ver⸗ und lich kurtz fo ſoagcheeß die
sea un langgeſetzet ſex
» U.» U.» U
Wanckelhertʒige Leute’ - - ....-
| td. Surher., Hier find zioey lange Stamm⸗
| — Hertz die Nachſyllben el /
jewol alle ſolche lange Woͤrter in
—— Reimarten beſſer / ale *
—— IH,
re. Erſtbeſagte kurse und allein ——
liche VBorßllben wircken ihre Deutung in allen
Woͤrte n/ob. wir es gleich in gemeinen Reden fo
Ze niche beobachten. Dus be wird ſolchen 5
Hr 3
iii
Er —
J a⸗
024 Die zweyte Stud,
chen zugeſetzt / welche noch nicht serien |
handen
—— NER REITER
T und en
\ behyantlenbefähenbegchenne, e
die Borfyllben ent vermindert / verändert oder
verkleinert die Deutung —— Star \
nd a} asien
pi 199 FE y U - Yy — a —*
DAB) ———
hingegen wircket die Vorſyllben er eine Erlan⸗
|
* EA vu- vu v 54 TE, 4
eurahten / erja en
— Mi Deuter eine Vielfältigkeit 8 n⸗
gung / Berfamlung/sc, Be tze / Geſpraͤch/
Gewaͤſſer ꝛtc. in etlichen Woͤr 3 gehörer daß
Beau den Stammbuchſtaben 7 welches daran
ER fennen/tparn das Stammtuott ohriede : ve
‘feine Deutung har Alſo kan ich. in dert Geb? i“ L
‚de fagen t Genade / Genuͤgen Gelůcken
nade / nuͤge luͤcke rtc. blinde Wörter fi age
deutungs los. Die zwo Vorſyllben ver und zer
haben / die deuten etwas zu verderben / vernichten /
leiſtucn aumelen auch einen Befieracalfo: E
4
u vu |
Wise
sehen J
=
"ee
Die mente Stunde 23
ee UA, U 2 Se ut
zerberſten zerſchlagen /zertheilen / ꝛc.
17+. Sleichergeſtalt haben die Nachſyllben
ihren mächtigen Nachdruck / und dringende
Deutung / wie wol fie für ſich felbften. / und allein
nichts bedeuten. Wollen nur von etlichen ſagen /
und den mehr begierigen Leſer zu deß hochgelehr⸗
ten und um alle Teutſche wolverdienten Herrn
Schottels Sprachkunſt weifen. Die Haubten⸗
ee
rlabhafft / le /ſuͤndhafft: icht /
als dornicht / ſandicht / ſchuppicht ig / als faͤ⸗
Dr wuͤrig: iſch / als: buͤbiſch / hoͤniſch /
Närrıfch. hichials leblich bittlich endlich:
miß/ale:Sleihniß/ Bindniß Zeugniß: ſchaft /
als Freundſchaft / Kundſchaft / Wirtſchaft:
ung / als: Ladu ung / Nieſſung Diele Sir
dungen bar icht / ig iſch / lich niß ſchaft /
ung bedeutertentweder cine Eigenſchaft / Ver⸗
Venge oder Zu⸗ und Angehoͤr eines
Dingsedoch jedes; mit ſonderer Unterſchei⸗
dung / daß ich keines mir Fug fuͤr das andere ge⸗
brauchen kan.
Die Haubtendung ey deutet das Weſen
eines Dinas/als :: Abbtey / Buͤrgexrey / Buͤbe⸗
rey c wie auch das er / der Männer, Thun / Amt
un Ancunn bemereken als Schneider / Ai
uch v
er
26 Die zweyte Stunde
fer / Diener ; und die Endung inn ae
von den Weibern verfichen macherrals :Schneis
derinn / Mahlerinn / Dienerinn. Alſo giebet die
Daubiendung en / oder auch ern (welche / aus er
und en uſammengeſetzet / ver zwickt geſchrieben /
und ausgeſprochen wird) die Materien oder den
Scoff wie es die alten Teutfehen genennet zu et
kennen als: buͤchen / haͤren / ſchweinen bleyerd⸗ |
hälsernfilbeenng | =
19. Die wo Endungen el / und —
nern / veroͤgern / und vermindern cine Sache
als der Scheidel /Wechſtl / Schindel / 33—
fein / Uhrlein / Baͤndlein. Die Endung
und heit wird den Tugenden und Laſtern / wie
asıch aner Sache Zugehoͤr zu bedeuten angefik
sersalfo : Erbarkeier Beſcheidenheit / Keuſch
beit / Klugheit 1 Mäffiskete 7 Freundlich an
Dunckenheit Boßheit / Narrheit / Freybeiti
Die übrigen Endungen ſam / ſal chum Kühe
ten in jrer Deutung eine Menge un Vielheit / ale
ehrſam / friedſam / gewarſam / Irrſal / Saumſal⸗
Trůbſal / Irrthum / Reichthum / Wachsthum
Diefe Haubtendungen werden ſich in vieltan⸗
ſend Wörtern finden / und wann ſie darvon ab⸗
geſondert / ſo verbleibet das Wort mit ſeinen
weſentlichen / unzertrennlichen Stammbu
ſtaben / welche durch vie Pop Ant ORDNEN |
L
—— DK Wwehte Stund, 27
ben in ihren natuͤrlichem Stand! A nicht ver⸗
rachtheilet Nergliedert und zertheilet werden
.Dieſe Vor⸗und Vachſyllben werden
eingelweis / parweil und ſelbdritt beygefuͤget /
gs abſtehen / hinabſtehen / dar über hinab
feehen; fruchtbar / Fruchtbarkeit / 26; hiervon
rein mehrers zu finden in der Vl. Scund.
378 ar») Bin 280 "IV
. *
ar. Wer dem beſachten nachſinnet / wird be⸗
ſin den / daß dieſe Eigenſchaft unfrer Sprachesu
Der Veecierey eine un weiffeliche / grundrichtige
keit giebet. Es iſt aber zu Bildung unſ⸗
er Sedancken noch nicht genug 7 ſondern man
muß die verdoppelte Wörter recht zu gebrauchen
vſſen / in welchen unſre Zunge wundertuͤnſtlich
m Exempel iſt eine Gleichniß anzuſtel⸗
aaen wir das Woͤrtiein weis ai |
, . Wielweis/ taufchweis / Pauffweisitc. wollen Ä
; ir von etwas fagen / das voll und loͤblich ift/fo
j
j
}
P
j
——— Woͤrtlein reich / maͤchtig / voll;
wortn ig / allmaͤchtig / troſtmaͤchtig
dreich / geiſtreich / wunderreich |
wundervoll / handvoll. Warn
anfer Nachſinnen zielet auf ein Befreyung / Ent
emung oder Beraubung eines Dings / gebrau⸗
hen wir Die Woͤrtlein loß / frey wagyals: —
8* 08/
“
— — a:
De mwenle Suund
los /mittellos / gottlos / Ben
— — wedw
022. Alſo pflegen wir zwey Wörter in J—
ufammen zuziehen: daß das Letzte bemercket /
——— —— ſey? Zu
—— der Spielplatz / der Spt
ſtab / das Spielhaus. Hier weiß ich / daß von
einem er und Hauſe geredet wird /
and warzu fie gebraucher werden /weiſet das
Woͤrtlein Spiel. Wann ich ſage ein
ſpiel / ſo weiß ich / daß es ein Spiel ſey /
man mit der Kartẽ ſpielet: Dieſes ra
ne ‚folaender —3 — unterſchiedlich Br
> ARTE pi 2 Bee i
IN
iel / Seeudenff
Een / Salat, © — ia
een * —— an
rchthurn
Ve. Ritt er 5—
ii 2 2 afferfpi * mu
ich / / ich /
piel: — * ich hach der dur⸗ gu
— Richtigkeit unſrer map rech 65
ein Kunſtſpiel / ein Sinnſpiel / ein
fpiel. Hieher gehören di a
ein ana ſich har / als wann " ars;
Die zweyte Srund. 29
een centnerſchwer/
| flͤgelſchnell / pfeilgeſchwind /
eri eiß / kohlſchwartz / und
Sm bekante und unbefante uſam⸗
| * Be Woͤrter mehr ſi ind / und von den Por
RER lan. "Eigenfohaffe unfeer
Fe erdacht werden koͤnnen.
Dieſes S uͤcks (von welchem mehr zu le⸗
feninder ¶ Stunde ) Haben ſich alle Zeucſche
Seribenten gebraucht / und zu Ausdricfung ihr
rer Sedancken gebrauchen men: In der hei⸗
en Sa findet man der Mahlſiein / Iſa.
9. de SchalksraheiNahumırı 1.3e
Torefebrey 7 Sudith, 14717. wunderfroh/
| * na Dienfthaus: 4 Efr.z /1.r0fen»
Hear 16.
3. SDier Fehlen nun die jenigen / welche dag
| tichleinT-) darzwiſchen ſetzen / daß ſeinen
—— hat / in den Wörtern / ſo von dreyen /
— — /zuſammengeſetzet ſind / als
wann ich ſage: die Vor⸗ und Nachſorge / der
Schau + und Dantzplatz / die Beld- und
Beibsfiraffe / die Lentzen⸗ Sommer und
t / mein Stadtz Haus⸗ und Tifchz
gnoß das Zimmer⸗Schnitz⸗ und Mahl⸗
werd. Da das Mittelſtrichlein(⸗) die vor
mit dem Br binbet / *
ja ° Diezweyte —
‚viel Eee >
platz und Dan Bit. Die Wörter erh
wann ſi ul Endeder Zeil getheilet ſollen nicht
einen Mietelftrichlein (-) jondern mit einem
wergſtrichlen Rbetmercket werden; Die
eleen von den zertheilten © oͤrtern zu unter⸗
eiden/diefes. hat noch der Zeit a
gebracht werden koͤnnen / ob zwar n weiſfelich
da die Theilung der Syllben zu Ende, der,
ien(- Id die Speilung ber. —* art una
terſcheiden.
24. aber Mr beoba — die —
nelten Wörter durch die‘ —* DI * ſyllb.
iangkurtz oder. kurtzlang werde
aeftale viel beſſer in den Vers ie efeh/ len ann
fie bloß ſtehen / wie dann auch die vorſtehen den
weyſyũbigen Wörter beſſer dienen / als Die ih
fbien um Srmpea — —
Ü - J J Fr
das Kunſtwort / —— Voickr
hauten lauten beſſet i im Gebaͤnde / wanti man ſagt:
v Dr
der Kunſte sit |
SPRESPR IR | Win
Od — ——
J
F
— —
Die im Stinb: 31
bl —
Duswolehbiteichte Band.
oder daevolctereiche Band. * |
Hieraus ift iu fhlieffen / daß die Reimzeil / wel⸗
cher lauter einſyllbige Wörter hat / nicht wol zu
erkennen / ob ſie langkurtz -» oder furklangv—
ſeye ſobald aber eine Vor⸗ oder Nachſyllbe dar⸗
zwiſchen kommet / fo fan man es befagier maſſen
oki. gum E xempel I dicke:
oa dertrienfeh fi brand undait⸗
alſo koͤnte es ſtehen / wiewol das Der und Woͤrt⸗
je. ort Co kurtz Be —
WenndeeTiu fe Fran * aleı
- U 2 U»
aner werden tod —* Bat,
aus dem Wort werden kan ich ſicher abnemen /
aß das Reimmaß muß langkurtz und nicht kurtz⸗
ang feyn/tweildie Nachſyllben en niemals lang⸗
ſet * den / es ſey dann wider die Eigen⸗
ver Sprache / in den Denen.
Fr
Fu. 7
32 Die dritte Stund.
der in etlichen alten Liedern + die zu der Zeitge
macher worden / als man dieſe edle Kunſt noch
nicht unterſuchet hatte. ii |
— CRD CANEKO RI: RER RD
Die I Stud.
*
Von den Reimen und derſelben vi
Weſchaffenheit. | BER.
BR Evor wir weirer gehen 7 ſo mů
Al oir von der Reimung / als int
U IE icher dep Verſes Lieblichtejt bef
ıi DL r/handien / und zwar deßwe
reif es ein⸗zwey⸗drey⸗ und vierſyll
bige Reimwort / (die zwar billicher Glieder und
Stuͤcke / als Verſe / oder Reimzeilen genenn
werden ) giebet von welchen man muß urehei
fen fönnen / ehe man die gantze Lehre von.den
Reimmaß / dardurch die Reimen abgemeſſe
werden / angehet. Wollen alſoh hoͤren.
1. Von dem — h ro Pa |!
NH a
IH, Yon Dei — ——
IV, pie Die yet Eyes, uf
| gen, Un von Verſen obı
Reimfebluß.
Dice dritte Stund. 33
I, Die Reimer find gleichfam die Riemen’
durch welche das Gedicht verbunden wird; und
follen erftlich Yon den Rednern feyn abgefehen
worden / wann fiedie Gleichheit der Wörter/ihre
Rede zu zieren / ausgeſüchet j ale: init Raht und
That beyſtehen / und an die Hand gehen. Die
Treue erneuen / mit Macht und Pracht /
Kriegen und Siegen ic, in welchem letzten
Erempel wol zu beobachten iſt / daß man zwey
Wörter als dieſes Ores Macht und Pracht /
juſtehen kommen / wieder zwey Woͤrter darauf
folgen muͤſſen / deren das erſte auf Macht / als
egen das zweyte auf Pracht / als dieſes
Dres Siegen iſt / das Abſehen hat. Der Reim⸗
Hp fan ſeyñ einſyllbig — / und
deyſylbig / wiewol diefe legte Are / als liebli⸗
che ͤbliche / ſtehenden / gehenden / Phoͤni⸗
cier / Cilicier / an Nichtigkeit ꝛtc.
fat ungebräuchlich iſt. Die einſyllbigen Reims
wort werden genennet maͤnnliche oder ſteigende:
die zweyſyllbigen weibliche oder fallende: deutli⸗
her aber der einſyllbige Reimſchluß / der
Abige Veimſchluß beftehend in Uber⸗
einſtimmung der letzten Syllben / welche man
dewegen nennet die Reimſyllben / als wann
W ſage / ab / auf / und ab / daraufreimet / die Gab
der Schab ı ein Schwab / Grab / Haab /
— I Knab "7
| N
usbna
4. Die dritte Stund. Br
Knab / Rab / Stabi. Die Reimſyllbe iſt ab/
die Reimbuchſtaben / welche ſolche Reimung
ſchlieſſen / ſind a / g/rxk/h / s we Wann ich aber
aufab wolte reimen ſchab ab / her ab / hin ab / ſo
wäre es fein Reimſchluß / weil der vorherge⸗
hende Reimbuchſtab die letzte Syllben nicht
| eh / ſondern zu der erſten Syllben g
ale · — ei ED —
2, Die Reimſyllben haben mehrmals ihre
Deutungen fuͤr ſich / als wann ich ſete: Ebel
kan ich wol darzu reimen Gehoͤr / Lehr / mehr⸗
ſchr/etc. gleicherweiſe die Spanier / Frantzoſen
und Staltänerinihrer Sprache auch zu reimen
pflegen. Solchergeſtalt verhaͤlt es ſich mit der
zweyſyllbigen Reimung In behagen / jagen
fie lagen / nagen / ſagen / tagen / wagen 37
gen / iſt die Reimungagen / die Reimbugt⸗
ben/hrirliurfierwesge Wann man alſo die Reim⸗
follpen nimmet / and durch das A be alle einf@
ehe und gedoppelte Buchftaben darzuſetzet / DAR
ein jeder Teuiſcher leichtlich in dem Sinn thun
fan ) fo wird fich das Reimwort / welches einen
Velſtand /oder eine Deutung hat / unfehlbarlich
finden. Die doppelten Buchſtaben ſind folgen⸗
de: bl/ br / ch/ br / dr /flrfeigk nie
Enikeı pfipfl / pl /pr / qw / Schu SW
blu / Schm / jp/ſplſt fufteifoone/ |
Die dritte Stund⸗ 35
zw. Wann ich nun die Reimendung agen hin
ter dieſe Buchſtaben halte / finde ich: fragen / kla⸗
gen / kragen / plagen / ſchlagen / fie ſagen / tra⸗
—— Die andern ſind blinde Woͤrter.
Aus beſagten kan ich die Reimwoͤrter wehlen /
die zu meinen Vorhaben am ſchlicklichſten ind /
welches unſchwer kan abgeſehen zu Wercke ger
bracht werden.
3. Es ſſt aber fein zuläffiger Reimſchluß
wann das zantze Wort verbleibet/uind die Keim
buchſtaben nicht verändert werden / als wann
ich fehen wolterauf den Bergen ſich verber⸗
dgen / durch das Jagen eriagen. Soofft ale
, oder vorhergehende Reimbuchſtab das Wort
verandert ſo offt gibt es einen guten / und gleie
oh Reimſchluß / welcher das Gedicht liche
Lund woltlingend machet. Dieſe Wahl
, Der Keimmoörrer ift fehr dienlich 7 und muß
, man bedencken / welche Reimung ih einen
; Bedichte nohtiwendig. / oder. welche mit ane
‚ bern: gleihdeutenden Reden auszutauſchen.
Waee auch welche Wörter zu Ende der Meis
; mungsuftchen kommen / und iſt in den Sonne⸗
n pder Klingreime ſehr gebraͤuchlich / daß man
Reimendungen zuſammenſuchet / und dar⸗
aus sier anſtaͤndige in Verfaſſung deß Gedichtes
| * Cij weh⸗
J—
Near
AT.
35 die dritte Stund - = Ye
wehlet. Es gibet auch der Relmſchluß zu feinen
Gedancken Urſach / welche in ungebundener Re⸗
de uͤbergangen worden waͤren. J
MI: 4% %
er
o
4. Damit man aber nicht gar zu ſehr in d
Verſen an dieſe Richtigteit gebunden ſeye / (w 9
etliche Woͤrter wit wenigen / etliche mit gar kei⸗
nen reimen / ſo laͤſſe man zu verwandte Buche
ſtaben / als eh õ / als lehren hoͤren / e und ⸗
wende Haͤnde / ei und en / theilen heulen / und
ů dienen / grůnen / ie und ů / als ſiegen pflů⸗
gen / und andere dergleichen / welche einen ſchlech⸗
en Unterſchied in der Ausrede habe, | I
y. In dieſe Ordnung gehören auch die ein⸗
[uibigen Reimwoͤrter / in dere einem ein weicher
n dem andern ein harter Mitſtimmer zuleze ſte—
e ied /den Tod / Roht Rind
————
6. Es finden ſich auch viel Wörter / die nich
von allen ſo gie hochteu ſch reden / gleicherweife
ausgeſprochen werdẽ / als zum Exempel / (ſchwe
( gravis )leer(vacuus) / Das Heer / das 7
ernchren / befchiren / verzehren / beſche
.
77%
ıye
"32 *
von kehren / verwehren / wir waͤren (eflemus)
zehlen / ſchelen / quaͤlen / ſchmaͤhen neben
drehen / in welchen von der Meiſnern das e al⸗
o / von den Schleſiern / und vielen andern * te
en /
1
⸗ 4
nur.
J
die dritte Stund, 37
ſchen / wie aͤ ausgeredet wird. Die Meiſner ſa⸗
gen koͤnnen ı goͤnnen / die Schleſier künnen/
guͤnnen und vielleicht nicht unrecht / weil Kunſt
nd Gum davon herkommet. Auch fagen die
Meilner/ vergieſſen / verdrieſſen flieſſen / ge⸗
ennientfprieiten / ſchliſſen: den Fuͤſſen
büflenıgeüffen verſuſſen etc da das ie und ů
fauter wie niemand | bemühen ; das ſſ wie in
geoffen I gefeboffen / die Sphlefier aber leſen
Diefe Wort/iiewiffen / zerriſſen / den Fluͤſſen
und wird das ie / und u / wie ein einfaches i aus⸗
efpr
num die Buchftaben der Ausrede
eigentliche Kennzeichen/un die fichtbare Schrift
gina eine Fumme Sprach / fo wird in der
Schreibung fo wenig ein Berglic zu hoffen
feyn / algin den unrerfehiedfihen Mundarten,
Der Bogel fingtinaddem jhm DerSchnabel ger
wachen ift/und vermeint ein jeder feine Munde
und Sandsartfey die befte. Den Praunſhwer
gern mißfaͤlle die zaͤrtliche und weibiſche Ausre⸗
de unfer maͤnniſchen und majeftärifchen Hel⸗
inern mißfaltt Die ſt arcke
undgröbere Mundart.
ESTER Hierinnen niche gu fehen aufden gt
r einen Pöodl ı der niemals Ziel und Map su
iij
J
——
en weiß /fondexu auf vorgeme / gelehrte und
ii & iü tapfere
35 die dritte Stund.
wehlet. Es gibet auch der Relmſchluß zu feine
Gedancken Urſach / welche in ungebundener R
de uͤbergangen worden —— Were
+. l; |
Berfen an diefe Richtigteit gebunden feye/(me
erliche Woͤrter wit wenigen / etliche mit gar fei
nen reinen / Jfoläffet man zu verwandte Buch
ſtaben / als eh Sl als lehren hoͤren / e und d
wende Haͤnde / ei und en / theilen heulen / i unt
u dienen / gruͤnen / ie und ů / als ſiegen / pflů⸗
gen / und andere dergleichen / welche einen —
ten Unterſchied in der Ausrede haben.
5 Sndiefe Odnung gehoͤren auch die ein⸗
ſPuongen Reimwoͤrter / in dere einem ein weicher?
4. Damie man aber nicht gar jun ſehr in de
n dem andern ein harter Mitſtimmer zuletzt fi
het als Neid / Zeit / Tod / Noht / Kind / H
2 AR — — —
Es finden ſich auch viel Wörter / die nich
von allen ſo gut hochten ſch reden / gleicherw
ausgefprochen werdẽ / als zum Exempel / ſchwer
(gravıs Jleet(vacuus), Das Heer / das Meer⸗
ernehren / beſcheren / verzehren / beſcheh⸗
con kehren / verwehren / wir wären leſſemus)
schlen/ ſchelen / quaͤlen / ſchmaͤhen / nehen/
drehen / in welchen von der Meiſnern das eſa
õ / von den Schleſiern / und vielen andern Teut⸗
*
die dritte Stund, 37
Kid ſchen wie aͤ ausgeredet wird. Die Meifner ſa⸗
a gen konnen / oͤnnen / die Schleſier kůnnen
guͤnnen und vĩelleicht nicht unrecht / weil Kunſt
un und Kin — un hai die
WMeiſner / vergieſſen / verdrieſſen / ieſſen / ge⸗
A a Den (EB : den Fuͤſſen
pr buſſen gruͤſſen ! verfüffen zc.da das ie und ů
4 lautet oe memand / bemühen ; das ſſ wie in
Si groflen I gefchoffen / die Schleſier aber leſen
ger dieſe Wortiwievorffen / zerriſſen den Fluͤſſen
‚A und wird das ie / und ij / wie ein einfaches iĩ aus⸗
Sind nun die Buchſtaben der Ausrede
eigentliche Kennzeichen/un die ſichtbare Schrift
k — eine ſtumme Sprach / fo wird in der
Schreibung BB ein Dergleich zu hoffen
5 m: alsin den unrerfchiedfihen Mundarten,
P Der Bogel fingtinaddem ihm derSchnabel ge
a ea N vermeint sin jeder/ feine Munde
„ md Sandsarefey die befte, Den Braunfätoeis
gern mißfäledie zaͤrtliche und weibiſche Ausre⸗
S aanfer manniſchen und graeſtatiſchen Heb⸗
Senſorn een Deilnern mißfaͤllt Die ſt arcke
‚ und Ben art, |
ö‘
bere Mund
Es iſt hierinnen nicht zu fehen auf den ge⸗
i Povel / der niemals Zief und Maß zu
Halcen teiß / fondexn auf vorneme / gelehrte und
— & iii tapfere
Die zweyte Stunde. ni r
F als die Vorſorge / und
Brit — | Ei 4
—— antzplatz etc. u Are
wann fiesu Ende, —— etheilet —
mit einen ein (+) fondern mit einen
Smergfistchlen -Jbeinerefer werden; die —
en von den zertheilten Woͤrtern zu unte
Heiden / dieſes hat noch der Zeit nicht inGbrau
che werden koͤnnen / ob zwar unzweiffelich 3
daß die The lung der Syllben zu Ende, der 8 ei⸗
— die Theilung der? Börter C) uud
ferfcheide |
wat Cs iſt aber ji Gehbachreiah die —
peien — die — *
artz oder. furklang werden / 0
pe fe viel beffer inden Vers dicken / als =
bloß fiehen. 1. wie dann auch die vorſtehenden 1%
ztoeyfullbigen Wörter beſſer dienen / als die ein
—— Exempel· —D—
——
das —— Dtsch
Karen bei“ im — —
der Kon aſte Woert /
oder — — —
=. ame Ve ui
_ Biedmerre Sind; 31
— ERWIES
‚dder ckerreiche Land. 2
— iftin ſchlieſſen / daß die Keitgel wel⸗
lc Wörter har / nicht wol zu
fenne 9 ob ſie langkurtz oder —*
ſeye: —* * era ——
wiſchen kommet / ſo fan man eg efagier maſſen
woltwiflen.dum Exempel I dieſes:
— — mkrandkund a⸗
hreesfichen / wiewol das der und Woͤrt⸗
* kurtz —* ve N
i Wem des tr brand ih aler
ww.
8 . Bancewerdencsb undbalt,
8 dem Wort werden kan ich ſicher abnemen /
ß das Keimmaß muß ſangkurtz und nicht kuetz⸗
ſeyn / weil die Nachſyllben en niemal⸗ lang⸗
efet — es ſey dann wider die Eigen⸗
haſt unſter Sproche n den Peirfeherteimen os
TR der
32 Die dritte Stund.
derin erlichen alten Liedern / die zu der Zeit ge
macher worden / als man dieſe edle Kunſt noch
nicht unterſuchet hatte.
———
Die Ill Stud, EN
Yon den Beimen und derfälben “a
F
Br Beſchaffenheit. TRETEN
Siehe — die Keimen Er von
werden / angehet. Wollen alſo hoͤren:
I. vond dem Reimſchluß / und
en Beimung. F
IL, Yon —* voch släffigen Be
111, Yondenfälfeben Beim, =>
IV. Wie die Reimzeilen ordentlich 3
| zen Und von den Verſen 9 |
" Reimfebluß.
’
dreyſylbig wiewol diefe letzte Are / a
Die dritte Stund. 33
1. DieReimen find gleichfam die Riemen!
durch welche das Gedicht Verbunden wird; und
follen erſtlich von den Rednern feyn abgefehen
worden / wann fiedie Gleichheit der Wörter/ihre
Rede zu zieren / ausgeſuchet; als: mir Raht und
That beyſtehen / und an die Hand gehen. Die
Treue erneuen / mit Macht und Pracht /
Kriegen und Siegen ic. in welchem letzten
Erempel wol zu beobachten iſt daß man zwey
Woͤriet als dieſes Dres Macht und Pracht /
zu ſtehen kommnen / wieder zwey Wörter darauf
a / derendag —* auf Macht >
riegen / das zweyte auf Pracht / als dieſes
Dres Siegen iſt / das Abſehen hat. Der Reim⸗
ſchluß fan ſeyn einſyllbig — / und
e dieſe letzte s liebli⸗
che üblidye / ſtehenden / gehenden / Phoͤni⸗
cier Cilicier / Wichtigkeĩt / Nichtigkeit etc.
faſt ungebraͤuchlich iſt. Die einſyllbigen Reim⸗
wort werden genennet maͤnnliche oder ſteigende:
Die zweyſyllbigen weibliche oder fallende: deutli⸗
cher aber der einſyllbige Reimſchluß / der
ãA
zweyſyllbige Reimſchluß beſtehend in Uber⸗
einſtimmung der letzten Syllben / welche man
Deßwegen nenner die Reimſyllben / als wann
ach ſage / ab / auf / undab / daraufreimet / die Gab
Ber Schab I ein Schwab / Grab I Haab /
* € Knab
* Die dritte Stund. |
Knab / Rab / Stab / ꝛc. Die Reimſhllbe iſt ab /
die Reimbuchſtaben / welche ſolche Reimung
ſchlieſſen / ſind ar art h / s / v. Wann ich aber
aufab wolte reimen ſchab ab / her ab / hinab fo
waͤre es kein Reimſchluß / weil der vorherge⸗
hende Reimbuchſtab die letzte Syllben nicht
— * / ſondern zu der erſten Syllben gehoͤ⸗
rig iſt. ——— a RT
2, Die Reimfsliben haben mehrmals ihre
Deutungen fürfih/ als wannichfege: Kbrrfo
kan ich woldarzu reimen Gehoͤr / Lehr / mehr /
ſehr / ꝛc. gleicherweiſe d:e Spanier / Frantzoſen
und Itallaͤner in ihrer Sprache auch zu reimen
pflegen. Solchergeſtalt verhaͤlt es ſich mit der
zweyſyllbigen Reimung In behagen / jagen
fie lagen I nagen / ſagen / tagen / wagen za⸗
gen / iſt die Reimung agen / die Reimbuchſta⸗
ben / h / j/ l neſ/t / w /. Wann man alſo die Keime
ſyllben nimmet / und durch das Abe alleeinfas
che und gedoppelte Buchſtaben darzuſetzet / (das
ein jeder Teutſcher leichtlich i dem Sinn thun
kan) ſo wird ſich das Reimwort / welches einen
Verſtand / oder eine Deutung hat / unfehlbarlich
finden. Die doppelten Buchſtaben ſind folgen⸗
de: bl / br / ch / chr / dr / flfrgl / gu / gr/kl/
kn /krpfrpfl / plpr / qw / Schny Suuldyr
bu! Schm / ſP/ſpl ſt / ſt / ſtr / ſw/tr / thr /
re ! | Ä 3m.
++ 1
Die dritte Stund. 35
w. Wann ich nun die Reimendung agen hin⸗
ser dieſe Buchſtaben halte / ſfinde ich: fragen / kia⸗
gen / kragen / plagen / ſchlagen | fie ſagen / tra⸗
——— Die andern find blinde Wörter,
Aus befagten kan ich die Reimwoͤrter wehlen/
die su meinen Vorhaben am fchlicklichften find/
welches unſchwer kan abgeſehen zu Wercke ger
bracht werden. |
3. Es ſtt aber fein zulaͤſſſger Reimſchluß
wann das zantze Wort verbleibet / und die Rim⸗
buchſtaben nicht verändert werden / als war
ich ſehen wolte / guf den Bergen ſich verber⸗
gen / durch das Jagen erjageñ /ꝛc. So offt ale
oder vorhergehende Reimbuchſtab das Wort
verandert fo.offt gibt es einen guten / imd giei⸗
n Reimſchluß / welcher das Gedicht lich,
ro 1. und wolflingend macher. Diefe Wahl
der Reimwoͤrter ift fehr dienlich / und muß
man bedenden / welche Reimung ih einem
Gedichte nohtwwendig. / oder. welche mit an
dern gleihdeutenden Reden auszutaufchen.
Wie alich/ welche Woͤrter zu Ende der Meis
nung zu ſtehen kommen / und iſt in den Sonne
ten / oder Klingreimẽ ſehr gebraͤuchlich / daß man
alle Reimendungen zuſammenſuchet / und dar,
‚aus vier anſtaͤndige in Verfaſſung deß Gedicht es
— mehr
mn. = 2 m zZ ia a nn an
uurr!
Kerr J
—— — mn mw a 5
35 die dritte Stund,
wehlet. Es gibet auch der Reimſchluß zuf feinen
Gedancken Urſach / welche in ungebundener ei
rien worden erh
“
4. Damit man aber nicht gar zu fhrinden |
egerfen an dieſe Richtigteit gebunden feye/(weil
etliche Woͤrter wit wenigen / etliche mit gar keib
nen reimen / Jfo.läffei man zu verwandte Buch⸗
ſtaben / alsch I Slals lehren hoͤren /e und ⸗
wende Haͤnde / ei und en / theilen heulen / und
ů / dienen / gruͤnen / ie und ů / als ſiegen / pflů⸗
en / und andere dergleichen / welche einen chlech⸗
en Unterfchied. in der Ausrede haben.
.In dieſe Ordnung gehören auch die —
— Reimwoͤrter / in dere einem ein weicher/
n dem andern ein harter Mitſtimmer zulezt fer
het als Neid / Zeit / Tod / Noht / Kind a
6. & finden fich auch viel Wörter / die nich
von allen ſo gut hochteu ſch reden / gleicherteife
ausgeſprochen werdẽ / als zum Exempel / (ſchwer
(gravıs Jlest(vacuus)) Das Heer / das a
ernebren / befcheren / werzebren /
von kehren verwebren/ wir re —*
zehlen / ſchelen / quaͤlen / ſchmaͤ Beh nehen /
Drehen / in welchen von der Meiſnern daser
/ von den Schleſiern / und vieknandern 9—
en /
bie dritte Stund, 37
ſchen / wie aͤ ausgeredet wird. Die Meifner ſa⸗
gen koͤnnen / goͤnnen / die Schleſier kuͤnnen
guͤnnen und vlelleicht nicht unrecht, weil Kunſt
und Gunſt davon herkommet. Auch fagen die
Meiſner/vergieſſen / verdrieſſen / flieſſen ge⸗
nieflen/entfprieifen / ſchliſſen: den Fuͤſſen
bůſſen gruͤſſen verſůſſen ꝛtc. da das ie und ů
faurer wie niemand / bemühen das ſſ wie in
groſſen geſchoſſen / die Schleſier aber leſen
dieſe Wort wie wiſſen / zerriſſen den Fluͤſſen
und wird das ie / und iz / wie ein einfaches i aus⸗
geſprochen | |
7. Gindnum die Buchflaben der Ausrede
eigentliche Kennzeichen/uni die fichtbare Schrift
tichfam eine ſtumme Sprach / fo wird in der
Schreibung ſo wenig ein Vergleich zu hoffen
feyn 1 algin den unrerfchiedlihen Mundarten,
Der Bogel ſingt / nachdem ihm der Schnabel ge⸗
wachſen iſt / und vermeint sin jeder / feine Mund⸗
und Landeart ſey die beſte. Den Braunſchwei⸗
gern mißfaͤllt die zaͤrtliche und weibiſche Augre⸗
de unſer manniſchen und majeſtaͤtiſchen Hel⸗
denſprache den Meiſnern mißfaͤllt die ſt arcke
und groͤbere Mundart. |
8Es iſt hierinnen nicht zu fehen auf den ger
meinen Poͤvel / der niemals Ziel und Maß zu
, halten weiß / ſonde rn auf vorneme / gelehrte und
— Ciiij caͤpfere
N HA Su Ei —— I — — m
38 * Die dritte Stunde
apfere Männer ‚welche fein Gedicht / wann es
fonften lobwrdig / wegen erlicher fittigen Buche
ſtaben verwerffen werden ;in EAST
auch bey den Griechen ein jeglicher Poet
‚feiner Mundart geſchrieben: obwol
ne beſſer und —— als die andere ge⸗
— Alſo hat Opitz nach der Schleſiſchen
lusrede geſchrieben / Flemming nach det wa 3
iſchen Meliſſus nad) der Fraͤnckiſchen / Riſt
Di der Holfteinifhen / Schneuber naher r
heinfändifchen/ze. |
‚9. Öleihmieinder Muſic die Mißſtimmung
auch von einem ieden Bauven fan beobachtet
werden der die Kunſt niche verſtehet alſo kan
guch ein unpoetiſches Ohr von den Reimen nf
8 ob er richtig oder ruͤhrend / das iſt: ſol⸗
eReimſyllben hat welche nicht reinlich und
— eintreffen / fondern ſi ch reimſtim⸗
ig ruͤhren / doch alſo / daß es fuͤt eine ls
Reiimang gelten kan. *
su *
>70, Hieraus iſt leichtich zu ee äh fab
FR Keimen find. Wann nemlich die Reimſyn⸗
ben ungleich / und nicht ruͤhret: Als da ſind in den
einſyllbigen o und u / als Gold / und Schuld /
Yundck / Klangund Danck / weil wiſchen ſol⸗ |
en Duchfabent feine ruͤhrende Berwandfihafe:
iſt /
Die dritte Stund. 39
iſt / wie wiſchen d und t Feld / Welt / nund un /
kan / Mann darvon oben geſagt worden. Alſo
iſt es auch bewandt in den zweyſyllbigẽ Reimſyll⸗
ben. & und erwaͤrmen erbarmen / Fund 97
vergonnen die Sonnen /ü und / Sünden
und verwunden. Goreimet ſich auch ferner
nicht / wann ein Buchſtab in einẽ einfach/in dem
andern aber doppelt ausgeſprochen / und geſchrie⸗
ben wird/ale:blafen/faffen: weiſen / reiſſen: ne⸗
men hemmen: oder wann ein anderer Buch,
ſtab gefeher wird / als g und ch / brauchen’ Au⸗
gen / weiden / leiten /( ungeacht das d und t in
den einſyllbigen gelten kan) gleichen / eigen / ꝛtc.
Obwol dergleichen Keimen bey guten Poe⸗
tenzufinden + welcher ſie ſich als einer Befrey⸗
ung bey unſrer Poeterey Anfang gebrauchet / ſo
iſt s doch keines Wegs nachzuthun; weil das
Gedicht dardurch unlieblich / hart und mißlau⸗
send wird der Poet aber ſoll die Wort alſo mei⸗
ſtern koͤnnen / daß alles leichtflieſſend mit Anmu⸗
tigkeit zu vernemen komme.
1 20 Sierdeyift zu beobachten / daß etliche we⸗
a Wörter / der unſtrittigen Schreibung nach /
iche Reimſyllben / aber doch ungleiche Ausre⸗
de haben / ſehen / ſtehen / eſſen / Heſſen / faſſen /
Straſſen weiches alles die richtige Ausrede leh⸗
ren kan: doch ſolte man auch hierinnen untade⸗
& iilj lich |
WA
49 die dritte Stunds |
Fich verfahren / warın man betrachtet / daß dex
Buch ſtaben Ambt iſt dẽ Ton von den Klang de⸗
Woͤrter zu bilden / und iſt vielleicht der Mangel
an einer und der andern Mundart / da es doch
eine Sprache iſt / und hochteuefch verbleibet / ob⸗
a bie Ausrede ändert. Herr Opitz reimet
bruͤllt und ſchild. Pi a
Wanndiefebwarze Kuhe bruͤllt /
daß im Thale widerſchillt *
Nach der Schleſier Mundart iſt es recht / nach
der Meiniſchen aber mißlautend / und ſol ſchal⸗
Er‘
Iv, |
13. Wie die Lateiner / «die unterſchiedliche
Versarten mit dem Ein-und Ausrucen der
Be bemerken; * iſt ſolches auch bey den
Teueſchen Reimgebaͤnden nicht auſſer Obacht
su laſſen / daß nemlich die gleichſchlieſſendẽ Reim⸗
zele in uneerfchiedlichen Reimgebaͤnden gleiche,
ſaͤndig gefeger werden folen. Zum Erempel:
Es bleibet ſtets / mit der begrauten Zeit,
rnit buntem Schmuck 1 die Auen sa
befcbönen: *
ðIn Elegiacis, Alcaicis, Sapphicis & alüs-
carminibus, _ | —
Die
s
‚bie dritte Stuns, 41
Ufer. deckt deß Sommers Jaͤgerkleid /
a ben Saum ia ein ——
J———— verdoppelt Sen un
teimt mit der — Toͤnen.
Die ie Folichteit bewohnet dieſe Heinen:
nter man hier ſehen weinen.
Aus Sannazarı
Tomb: eine kurtze Beſchreibung der Neapolitani⸗
egend. Weil Zeit und Kleid die erſte uñ
ebinden / werden fie gleich geſe⸗
—— eld / Zelt / beſchoͤnen / Sehnen /
engerucket Heinen und weinen in den letzten
* wider ausgerucket zu bemerken.
24. Wann aber gar kurtze Reimen mit un⸗
erlauffen / Een Een Diane Date
murucken / wie hier die drey un drey erſten / ſon⸗
* Ende der Erſten Zeile zu ſetzen / alg
Ihr macht mir / O hohe Baume
ſchwere Erdume:
— mich ein wildes Thier /
in den langveroͤdten Matten /
de hier
mich bedunkt/desTodes & Schatz
By Se fortundfort
an dem Ort.
Cy 15. Wann
— Die dritte Stunde.
12. Wann aber Die zwey kleine Ramſetem
fammenereffen pflegt man fie indie Mitten uu⸗
tzen / oder zuzeiten / wann der Raum ermangeltt
nebeneinander, ° *
Zum Erempels a TR
Unſte leichte Schaͤferlieder —
flieſſen ſonder Dorbedacht: . >
"was die ſtoltʒe Stadtverlachtr /
TE, Ye
Harder Ton 1 A
Spotumänhn
als ein grobes Bayenlallnı 7
ſo iſtð — edich
das / was allen wird len. a
16. Soviel fürglich von den Neimen. Die
Verſe aber belangend / welche keinen Reimſch uß
haben und aufgeloſt / oder ungebunden genennee
werden koͤnnen / find nach dem erwehlten Reim⸗
maß gleichſtaͤndig geordnet / wie in der Hercyiiae
H. Opitzens in dem erſten / und dritten Theil der
neu aufgelegten Diana / und ſonderlich in Herrn
Schottel Reimkunſt zu erſehen.
17: Solche Art der Verſe führen auch die j
Spanier * /toiewol fie keine Lieblichteit nicht bar
ben / und doc) zu Erzehlung / noch su —
der Gemuͤter dienlich ſcheinen. Man = et —
* Verfos füueltos,
Die driite Stund.
Sechſtinnen / weilfiein ſechsmalſechs WR
holten ſechs Worten beftehen / und koͤnnen los
wol langkurtz / als kurtzlang gemachet werden.
Solchergeſtalt fan man dreyinnen / vierin⸗
nen / und fuͤnffinnen ſtellen. Wir wollen etli⸗
che hieher ſehen zur Nachfolge den Anfaͤngern
in der Poetereysdann weil das Reimwort / ohne
Zwang / in die Rede zu bringen das ſchwerſte iſt /
volte ich rahten / daß man / nach Erlernung deß
Sang-oder Kurtzlauts / bey dieſen Arten der Ver⸗
ſeer 9 füge,
13. Man kan die gemeinen Sechſtinne fuͤg⸗
licher nennen ſechs⸗Verſe / vier⸗Verſe / als be⸗
ſagter maſſen weil es faſt fremd lautet / und iſt
| Wort Sextina behalten worden /
wiewol etliche auch das gebraͤuchliche oder an⸗
miſche gemachte Wort Ders nicht dulten un
Keimseile darfür fegen / wir behalten es aber /
wei ngverman verſtehet.
RR —5 ERBE Dreyva
ar — I,
se, u F RSuv — u
— * te * Mamigeena
die on lieben /
* —— und re —
%
* | Die * Stund⸗
—
© u
Gens
. 3. War⸗ Tugend Eigenſchaft
"20 berie der Zeiten ſchnellen Bang;
og, macht Bott * den Nechſten en
X
2. Welche dieſe Aches lieben / *
3
3. halten / in der Wanderſchaft / J
1. den gewiſſen Himmelsgang. N
19. Vierverſe. 4
eh
1. er meeinmalbert Aäufen Spefi
| r d
un dien ren
3. pe glachdan 0 ſchwuͤlſtig iſt
4. anjener —— vom Waſſ⸗
4. Wen — — fr fich erfeietige nen H
— bat gekoſtet⸗
2. Der Tantalus erdurſtet nechſt *
3. Weil die Begierd ——— er ganz,
3. Die
W Die ee es 45
pi 3 Die geifin at inwelcher man er⸗
: en — Kunſt
| i. Weider 9 alt dns Gue⸗ und Hofe
‚2 mb tonßrioshe die Banfigebandken
quellen.
4.
2. Doch wird ex mie geſattigt von dem
Quellen /
gleich dem da: Salz in fich trinckt /
das ihn kraͤnckt
a (48 wird / mit Fug / der an⸗ Durſt ge⸗
nennt /
Wann man die Kunſt / noch niemals
a: ſatt gekoſtet.
dicker find die fünfverfe auch leiche-
lich zu machen. Es iſt aber nicht Noht / daß man
x 1e Reim-oder Versart darüber ſetzet / fondern
fol der Titel des Gedichts vielmehr auf den
—* gerichtet feyn 2 als über Die Dreyverſe
man fchreiben:
— Kunſtliebe.
—* J
46 die drilte Stund |
23. Weil die Stund noch nicht verfloſſen /
wollen wir ein Muſter von den alten Reimen an⸗
fügen / in welchen der Inhalt ſehr ſinnreich / die
Austeveaberhichrpostifch/ ſondern nach der eb 6
bei Zeit Gebrauch bald einſyllbig / bald 36 yll
‚big (tie noch heutzutag die Pritſcher ind
Syru hſorecher reimen) zu bemercken . Be
Wein en⸗ * o-
1% Su Rache fropt
Kunſt. —A
u Yy ke
Tat Sen me — dann ange
— ⏑⏑— —*
2 wwer aller Creaturen ————
Dieſe zehenſyllbige Reimzeil iſt us ⸗
der langkurtz / die vorhergehende —
biſch oderfurklang / er — en
‚Sch aebrauche diefe Kunſt / —4J
Wann der — oder deß vog 4 Ir re 2
mrge ——— BROT |
Daß ich Bott ſtets für A en baler ir
für * * Tag und ei Wald⸗
— * fi
En
oe hai
Die dritte Stunb⸗ 47
fühtein: ganz unfehuldigs Leben -
. wart meins Berufs fleifjigdatncben.
antzes und warte heiſſen ; Zu dem iſt dag
neb n Weyſyllbig ünd ohne Deu⸗
ch mit giffti en Wůrmlein ſreic⸗
onſt niemand zufuͤgꝰ ein Leid.
Darbey ich Gottes Wunderwerck
oftmals ſichtiglich ſpuͤhr und merck /
PH iſt ein ——. Wort: haͤtte beſſer
— — ſpuͤhr / c. merck fol
Daß * zum Freunde hat auf Er⸗
dem muß kin Feind zum Feinde werden.
Wann mich der Vogler gleich erſchleicht /
und mich mit feiner Ciſt erreicht:
Hey/ —— 1.8 wäre Schand' und
J
wann einer var cin ſolches Kind;
m bist ein Moͤrder ſeyn
— unſchuldigen Voͤgelein / exc.
Erſtheſagtem werden die Fehler auch in
— Zeilen leichtlich zu erkennen ſeyn.
Wir wollen eben dieſen Inhalt ak unſrer
Art reimen / und das idee nennen.
x * 1352⸗ J —
A *
J ZZ... —8 =” J J u) rt vet ”
27 * Der
* ⸗ “
gr
11 —6 21 u —
| Die dritte Stund · |
I rn) Er Broien Eier
\ | eit. |
Oeret nr die Nachtigall inden Wat
gebuͤſchen ee 18777,
und Ihe hafde Rlinggedicht ihrem. Ge ott
nd Schoͤpfer bringen gr
3 6 betrachtet/vaf die Stimme a
ur Vs fonder Wortverſtand >
eindergleichen Liebelieder
S en der füffen Feiheit Pfand.
Soiche menun ſinget fie.”
Wann die übermnäßte Nacht
andre Voͤgel ſchlaͤfert ein /
balt’ichaufden ae
Bald die So aufgegang
iſt der hai Eriencbelhik
wider unſer Volck geruͤſt /
uns fangen.
Aber höret Meine Kunft; |
welche mir bißber gelůckt /
daß mich Feiner hat beſtrickt:
Gottes Gunſt
*
22
+
— ns
0
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..r —⸗
“ws. Von J *
It . _ x 4 #ı %
3 > Bi. >.” —
——— Die dritte Stunds; *
——
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ine der verfch Be:
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genan
aß meinẽ pt — dienet;
jah⸗ Peg Saßr..
Ka;
wg: Menbi net.
— Bein. fü
bringꝰ ich mi — Kang / =
mein verirrtes C
ar fortund fee ER
Die britte Stund.
meinem — — |
Srenndernebeeln
laß andre Chiere tiagen ⸗ u
% : nem Feind
der mich ais ein
— mir
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Andre Thiete hader Rohe Aal ER —
führermansıe Schlacht rt
— — Fr
——
zlich / und
Ich — ich ea od
————— etger olt /
nen.
— Sobeliebte em —* ———
von t Bi
wie ge x
alles dient zu Freud und Tu;
undfieinder Jammerangſt
ſpuͤren Gottes Gnadenſchutʒ —
Hier wird abgeſehen auf den Spruch sum
Köm.amg. Es muß doch denen / die Sort lies
ben / alles zum beften fchren. Das — Striche
fein Be rdaßdas erſte Reimgebänd ce
- den letzten überein
formt,
]
| Whsıli.
ei Die IV. Stund.
— vornemſten Reimatten /
F Eine Remen durch ein gantzes
PGedicht iu binden / iſt ſchwer: dag
R immahe zu erkennen / leicht / wie
en ee dann wann Die Reimjeile
Baal ſind / ſo kan ih auch aus
merken / welche die langkur⸗
Kin en Dear ala
Auf — ara Schmach/
— Spoun wri
—— lab —* =
st Auf KRehe Tioſt fuhr
SE / ries⸗ Lohn und
Drei iß
Duke — * ie: an einen Wechſelſatz
nennen dann wann man die erſten Wort / auf
Di folgende)
* Nachahmung def yerfus verturmnalis * Lanſio
ir in prfät, de Prineiv; Europ,
52 Die vierdk Stund. : ——
folge ) und die leſzten ʒwey (Fleiß und Preiß)
unverändert auf ſolcher Stele behaͤlt / tͤnnen die
ndern Worler 0 das iſt /neun und
VV / nennhuibent md
— /And achthundert mal verſchet
erden /u welcher Verand erung der allerfertig⸗
Schreiber der taͤglich 1200 Zeile abſchriebe
gante⸗i Jahre uͤnd 49 Tage würde haben
muffen ; Wolfe man aber die Reimwort Kleißl
prciß / auch verſeten 7 und Krieg und Sieh
darfuͤr — ſo kan man noch etlich tau⸗
dal offter wechſeenn.
Wie wollen aber die Handlung von den |
Keimarren beginnen von den zweyſyllbi ẽ Woͤꝛ⸗
gern / wwelhe- find / und dieſe Stund ——
von den langturtzen v (ıS Trochaicü ——
"oöndenfürglängenv ) & | Tambicum enue
ohne sta. Da@ylica fe
P getuͤrglangen um US Anäpgfticü,) 4, °
Wir haben zwar auchdoypellangl- - Spon- |
deos)uinddoppeltürgeöu( Pyrrichios)aber nie⸗
mals in einem Wort allein ; ſondern alle zwey⸗
ſy bige Stammwoͤrter find langkurtz / oder wer⸗
dendurdhdie Vorſyllben kurtlang / wie die Er
emwæpel / ſo hier und dar angcjſogen
ſattſam bezeugen · — |
Ant⸗
Die vierdte Stund, 33
— Sale if£I. zumercken die
in jeder Reimjeil / und
werden alle ungemiſchte Abmeſſungen hieraus
au feyn ; maflen IL — —— einer
jeden oder Kurtzlaut / nach⸗
dem fie allhier gefeger 7 und Alle zu theilen / daß zu
Anfang jeder Zeile die Abmeſſung der · langen
und u ben wiederholet werden muß.
TIL. Sfepie Hihennd Tieffe/oder ſteigende und
fi ung durch bie Moren bedentet /
welche in den edern groſſen Nugzen hat; Geſtalt
der Teyt [wann er kunſtrichtig unser eine Melo⸗
eleger werden foll / ohne Pie eobachring
oernemlich und woltlingend fommenf *
ja jeder in allen en / oder
— haben / daß wo idyindepn
ige Wo gebraueht/in den
ara as na and) —— Woͤrter halten
fol; wo ich 3 ——
eordnet / durch alle Saͤ⸗
ED es wird von denen / ſo
Ach —— hclich verſtanden wer⸗
anderſt nach der
nf —— nad uf ic uͤmge⸗
bi jenes haben Die Griechen? Ikserıanid
Aa Eeemund Per gehenligt. .
*
Dui 3. Ta⸗
* Reimarten koͤnnen fuͤglich für ſich kein
Gedicht machen / werden aber Br: unfe
a
1 Sänger! deichthũ / Prachtun I J
Was wir Menſchenlieben /⸗
Inmedie edle |
— In
de r oje regel.
foen "a |
4 Siebe eher = uch (
14, Die Mendrenund ——— langtũ re
get / wenn man in groffen Trauren —
ne gebrochne Stimm bilden will; als want or⸗
ten HR in der nenanfgelgen ſchoͤnen > Diae
na” flager =
IR
A
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*
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. . [I
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* 1. 25elÖlntss.
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De ich honſt mi pöchfien Sranden,
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Dich Diana / meine dier /
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meine Plag + — IM —
pichmale mich enden &
Bomann jest leider Diesu fägen ———
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— “ ae En. E
—* — Säymezrı nal f
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kl dienet leider nicht zur
"9, Die ſieben⸗ und ach eimar⸗
gen find gemein‘ / Han zu t den Siedern zu *
chen. Unter den folgenden iſt die ı ; und se ſyl
hige Reimung die allerfuͤgl r zu Ersehfur }
eines Dings / und pfleget euch aloe lie )
ſchnie georöner zur werden / daß ſie nach der fie
beiden und achten Syllben das Wort endiget/
‚aber mit dein folgend en nicht rem
Die vierdte Stund. 57
BET | — |
ig; sw ph ei ® —
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Esf unfer Geiſt —* |
urch denditen £rdenftanb
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go 11 m 13 44 fe.
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s erneuge u © —— X
—— Wir koͤnnen Fsen. A
Im: Det Keimindenenften 6. Sylben
vo jerverde near Iftes eine fondene
r Der Ahſchnict mit IC
| den ⸗ und 10 m Reimzeilen
faſt unnoͤhti bey den mehrfgil igen aber nach
ge deß Dichters Willen anzuordnen’
BR ne Bin, Ph « —
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u ohsichr 3 D v — — 7· Ta⸗
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16 ... = Zeit here . 4
drey ⸗/ oder v igen
Gedicht machen / wiewol man zu Zeiten in dem
Bilderreimen derſelben gebrauchet / uũ zwi chen
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Po⸗
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‚go Die vierdte Stunde,
Poeten Gebaͤnde — en oder ſchlieſſen ſol⸗
len / wie in der IIL.Stunp bey dem 20. $ oder Ab⸗
ſatz zu erſehen. Wann die — allei n
Koh ji fönnen fie die Woͤrter zierlich wieder
lalſo; 5:
Hier hält man mich gefangen?
8 gefangen —* gebunden /
gebunden mit Verlangen |
zu heilen meine nben. ro Y:
Mein — und nr 3
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J. — Ser Spigh
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11. Diezeh en! nd folgende Reim ar
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pig Pal 932 no
Diefe Berfe werden gemeine Berfe genennet /
und Er e — —
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—— Born Schiigbe. ab
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du weh ummebe wc mei uch
12; Jade woͤl ind d ßllbi⸗
— muß der Abſchmtt)oder Ab⸗
fee. ach der ſechſten Syllben aufein Zeit or
| erichtet werden: / F wird der
Bes Bee Wollaue em. Pins
vr et os: — *
Bunſt lena man bach Ay Krk
in Bunch b Sun *
DOC darf deß Dichras Sim f ef
und Gicht A
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Derieg Grin Be
„13. Caheldei = ten u S
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Schauet / es * ET |
fomen geſchwind ——
eBi +. Ne
endet fürs: im
et und Streit)
11 | I welcher ung teifer die. en hei
12 |: |Manihenere en ber forgtich *
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— wird auf zweyerley Weiſe zu Werch
gebtacht i. durch ein dreyſylbiges Wort / az⸗
wir >) TFT Ri "re
— 5 Bolbenet
u? durch a een. —— welchem
kurtzer Syllbe folgerralss -
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Dievirde Stund. 63.
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machen einen falſchen Dadtya
J ürseen Dreyſyllber ſowol auch
3 legte Wort ein mehrſyllbiges erlan⸗
—* * einſyllbige vorberarben; als:
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art BAHT EN N: U DER IT, don
Kae. Su 7 RENT Ä Tr.
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hi vurch einztvenfpllbioee Wort (weichem
sog Tafel — tan u
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3 wird auf zweyerley Weife zu We *
gebtacht.l durc ein dreyſylbiges Wort / alz⸗
— ⏑ ⏑ Targa rei 118
Maotihe — A Be
kurtzer Syllbe folgerrals: - ;
a u - vr —
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ſthauet / es kommen hebaſtt und / c
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infplbige oörslein haben/alst
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leihen machen einen fallchen Dadtya
| J 1ggefü uͤrtzten Dreyſyllber ſowol auch
das legte Wort ein — erlan⸗
zwey —* vorhergehen; als:
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eewirdierchen. La Va ge
2 Dit vierdte Stud.
»
IV.
IS, Tafel der gekuͤrtztlangen vu 0
Keimarten. 3
a) 2ch!ſchau Jetdoch:
5 es komm en geſchwind / —
6 die froͤ⸗ lichen Zeitt en u
7 inwelch en die gulh enen
& | 21 Haubetug |endendrit,. | gen J
8verlaſſ et und ha et dag
101,5 | belich. eundüab. |
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i2 derweil |, . betui it, L
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ia! ; und manch \ en der! ci
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Die. —— = Fuge ioſt·
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117
Dich Seimartn tan man au
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* Rlostiehegeällbenleie"* De
16. Anbeſagtet und Vor im.
art iſt die groͤſte — wann man mitten ve m
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Die vierdte Stunde 69
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—— eten Ort ae
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* =] vu:l |
— * ee
eimwort haͤuffen kan / zum Exempel
der — dem V.Theildet Geſpraͤch⸗
2 af» rate
— aber dieſe jängft erfundne Kein
} pen au Befchreibung luſtiger Haͤndel zu
rauchẽ / zur Aufmunterung zu Lobgedichten /
Reimliedern / keines Wegs aber zu traurigen
Erjeht ingen!dshrseokhtenund dergleichen, m
=
70 Die vierdfeStund
IV. *
18. Bann man der Dactyliſchen Reim eb
fe ein Syllben vorferer/fo wird ein Antidadtyli=
ſches / anapæſtiſches / oder gefürgtlangen
Reimmaß daraus / wie aus nechſtvorhergeſegter
Tafel zu erſehen. Viel wollen es fuͤr keine abſon⸗
derliche Reimart gelten laſſen / weil es nur die er⸗
ſte Syllben von den Dactyliſchen unterſcheidet
es iſt aber zu wiſſen / daß auch eine kurtze vorgeſetz
—
re"
—E
se Sylben aus den - v langkurtzen Reimarten⸗
kurtzlange Reimarten machet / als: —
ia U Pr U 2 A T
Tugend heget Neid u
v * U - du u TV ——
die Tu gend be det Neid.
Wie nun die zweyſylbigen Reimarten zu un⸗
terſcheiden / alſo muͤſſen auch die mehrſyllbigen
geſondert werden. |
Anmerckung.
Woltẽ man den Ton dieſes gekuͤrtʒtlan⸗
gen Reimmaſſes genauer ausfoͤrſchen / ſ
muͤſte man ſagen / daß / ſo —— s
kein Stammwort / ſondern jedesmals
eine Vorſyllben ſtehen koͤnte. Weil dieß
Reimart flüchtig ı koͤnte man auch alſd
ſetzen: — —
»)/-
Die vbierdie Stund. | i
EN Daffen verroſten / wir koſten / ec.
iber dieſe ſechzehende —— iſ
cht zu breiten, weil auch deß Menſchen
in —9— hr Zwang / ͤber 16. Toͤne / oder
Detaven nicht fingen kan: und es ſo⸗
3L ungeſtalt iſt ar gat zu klein /
ls wann gar zu grob iſt.
435 Echo}
Ger. ‚mich Tochter der Gruͤfften iñ
RR Luͤfften erfeballen!, .
2 vet bewegen | hegen der Gegenſtimm
n!
Sehe von ee der Steine blankblinkens
lammenic.
Dadies Keimtvort Gruͤfften / Luůfften / bewe⸗
‚Ben / bi — Sterne / wie auch andere
f n ——— werden koͤnnen.
iſt zu merckemn dah diefe Verſe nicht wollen
je Deine jertheilen iaſſen / und lautet nicht :
Es - —— Wolcken Ge⸗
m es Profi die reiffenden
te / ꝛc.
ca beſſer
Die vierdfeStund
beein natesalfo:
Es trie =. Sind der‘ wolden 0
es 0 Kofi * fproffen die reiffende den
20. Dieſe zwo fenete Reimarten Ma
ug zuſammengeſetzet und miteinander ver⸗
miſchet / doch iſt herinnen zu ſehen / was in dieſe n/
nie aAllen andeen / lieblich fauterzalfo? J
Allmächtiger / ewigbarmhertʒiger Bstti
die Engel erwarten dein er :"
die feurigen Slammen
fing: en und klingen / und ſtim̃en zuſam̃
gr ee beiligett Bor! ur
er .
Dich Schoͤpfer der —— md irt so
[chen Heeren —
ehren der Thronen —
euchtende Kronen * Bi
Sie jauchtʒen dem SERKENT 0
ven zu Ehren.
Diefes Lied ift zu leſen in dem Anhang DEIN
Theis der Geſpraͤchſpiele.
21. Dan findet auch diefe (Oringenpe Sein
art aufmehr Syllben erlängett 5 weil aber eeit ne
Zeil in einem Odem wol ansgefprochen werde N
‚san verlieren fie ihre igeneliche Stüicheigfeir/un
find
’
{
ER vierdte Stund. 93
Ge konden fonften. Wir wollen ein
r fechsehenfylibigen / aug dem erſten
| — 5 am4. Blat / hie her⸗
Diererley Bine burchgieſſen die cund⸗
F bbchuͤmfangene Welt. Be
rerlen Winde Dur eichen das
febreülftige Segelgezelt.
Vievrerley guldene Ringe: verfaſten die Ar⸗
che deß Bundes.
Viererley Schreiber bemerckten Die Rede
J—— eB Göttlichen Mlundes. t |
| deß Himmels * Die liebli⸗
aa „»scheSonnchbeftrale.
Viererley Könige haben die maͤchtigſten
X a
Weichebepfalt |
3 der $ den bat juͤngſten
Pe R Columbus ü um abrem
> Fünfte * vermehren mit Ehren
RER dß Helicon⸗ Scharen:
ar Erg! ‚*4 Plage mund 14 Monar-
EP, hiz» ‚* 4 Faculates, .
VABAE RE merckn
‚Der: ee inderoererey
hat / geruhe dieſe Stund noch⸗
hleſen / und fein Urtheil hiervon / biß
Schluß —“ I zu —2* zu
iij I
24 Die vierdte Stund. |
| — Maſſen er alsdann ſehen wird / daß die⸗
e Sachen alle aneinanderhangen / und er
nicht moͤgen begriffen werden / er beliebe auch Di
Bor-umnd Rachſylben zu bemercken / wie —
desmal kurtz zu ſtehen kommen. | 2
RR eg *
Die V. Stund,
don Veränderung der Reimarten.
7 Us beſagten vier —
MANN Teurfihen Reimgebaͤnde können
PA BA noch faſt unsähliche andere gef
EU ger werden: in welchen nicht die el el,
*
zame Veraͤnderungzu ——
ſondern welches Gebaͤnd in den Ohren wol kli
get * / und der Eigenſchaft unſrer Sprache n ct
Juwiderlauft. Man kan die Griechiſchen sin h
Sareinifchen Versarten leichtlich nacjeünftelet n
aber nicht ohne Mißlaut. Wir wollen hikt
etlicher weniger gedencken / und zwar if ;
1, Wie die Bebände durch den Abſchnit
verändert werden konnen. = |
I, Wie die Gebände von Al 23 u
we Keimmaſſen geſchloſſn w ver⸗
I
On Vi
*
*Scal.l.2. Poet.c. 24, in connexione metti,a nd
inprimis concinnitatem, Bet
Die fünffte Stund. 75
A. Wie die Gebaͤnde durch die Reimwoͤr⸗
ter verändert werden.
IV; yoi Die Schluß⸗ oder Endreimen in
den Liedern / auf unterſchiedliche
Weiſßs / zu wechslen find.
5 Der Abfchnitt ifferfunden wegen der langen
vielſylbigen Reimseilen / die su Erzehlung einer
Sache meiftentheils gebraucher werden / und in
den Tafeln bemercket mit ) (. Alfo fage Opitz in
der 5, Dandlung/im 2, Außug feiner Judith.
— wie der Holofern I Kg beſchwor⸗
tes Haubt laͤſt ſinke
und diſa — auf! 1x atom ER
enaß vom Trinken:c.
"Seyli baban wir gefehlet: doch die
| Dand /die ſiegen kan /
winme auch ran ich ergeben 7 Casicber
nf der Kofehniet mi mir einem Reimen
1 td —— un >
Da die ſchlanke — urch den
feinen Wiefenchal
Bl die trüben ı Slam weiſet / ſo die Blu⸗
meno
in den bern Auen friſcht da der Vogel
lich ſinget /
—— bi ollenherde tiſcht / und mein
* Schaͤferſpiel erklinget / da —
ww:
J
226 ‚Die fünffteStund;
x dadie hohen Baͤume ſchatten / da Sau
lein Slumenbrichtn 8
da Die ſtummen Fiſche gatten / und dest
ſſcher RBeuſen richt /
da die bleine Mucke ſummt / und die l⸗
ſchen Angel ſchwimmen /·
al) Dafor manche Muͤhle brum̃t / und
DIRT „ten Dfäffen ſtimmen / — f
Bafpagietichie; IDEE er
A3 GEs ſind aber dieſes chenelich —— ut
achtſyllbẽ langtkurtze Verslein Yin eine Zeile ge⸗
ſetzet / und ſi indzüm Singen / wie die unge reim⸗ tech
u der Erzehlung Tiaebräuchlich 7 weil ſolche ?
Melodey / jene der ungebundenen Rede nac *
— Alſo feet man auch turglangen zit einem
nitt: ——— Fine? | Be |
Deß Mensen turnes Laben cven⸗ vrai “
chet wieder Win ul 000
und wie die falben Blumen
Aue nſind. 36 HShe li
4. Richeminders fan die‘ ——
— ———— Abſchnitt —
che Verlangen betruͤbt / Iew i
*eiden geübt, Ka | *
Oder ungereimt no —— u
Kt um ae Goule: * ri zi
ae
— Die fünffte Stunde 77
Das nichti Von vorgeht / bie Tugend
t
— +. Afo fan man auch eine Abſchnitt
ei man au chen: — nach
Wann dar Si 2) Calle waffen machts
"fielen fis X * alterfaulten Pfoſten.
Wie nun der erſte Satz Anfangs geordinte
wind min gebunden werden.
EB 157563 *
6. Sernerstwerben die Behände von unter⸗
Ichiedlichen Reimmaſſen sufammengefüger/un.
“ger welchen die zierlichſten von furslangen und
fuͤrtztl oder Jambiſchen und Anapaͤſti⸗
ge ——— werden / dann dieſe beede - und
unzeine arofle Berwandfchaft haben; nemiich
ku einer kurtzen Syllben untern
ſchieden werden / wie oben gemeldet.
Gleichergeſtalt ſoll man zu den langem⸗
sen ·die langgekuͤrtzten· vv ſetzen/ wegen boſag⸗
ger Urſache weil nur eine kurtze* Sylibe ange⸗
ird, Daß aber etliche ohne Unterſcheid “
v⸗ zu· · ſetzen / beſchicht ſonder Grund / und iſt “
an noch in den Hanbefprachen noch “
enandern DER Es frbert mir vera in“
eine
v
* * Scal, L. Rs 34.
—
78 Die fünfte Stund« ER
„eine andere Reimart zu fallen / darinnen wer
Iger oder mehr Syllben find /nach —*
und Fuͤglichteit deß Inhalts: wann ich aber
» mit lanagekuͤrtzten angefangen / ſo muß ich d *
» bey verbleiben / es aͤndere ſich dann die gan
Sache 1. fo kan ich zugleich auch eine a
Reimart beginnen. Dieſe Art wird inden Ev {
zehlungen / und zu Borftelliimgen einer groffen
Berübnißroderbewesliihe Bermahnung Ri
lichſt angebracht wann fonderlich andere Re
arten / wie inden Trauer⸗ und — ae
bräuchlich / vor⸗ oder nachgeſetzet werden. ©
dieſes noch neu / und von den Staftäneen/Frat
‚oferzun Spanien: abgefehen/müffen ——
ferer Nachrichtung ein Exempel fegen; —
die Rede deß Patnarchen Noe / welche er verr
lich an die erſte Welt dieſes Inhalts gethe
Hoͤrt / Gottsvergeſſne ſichre Er ir
Hoͤrt / ihr Coins Orenelkinder! ol SE
oͤrt meine Stimm: Bi
pe bloß Fern a
ß hoͤchſten GOttes ——
Ir Jg 5 die ihr treibt das ungere Dt
und fahrt mit Gemeine.
vergeuß der Armen Blut /
gleich — Waſſerflut / |
F -r .
r - e
— —
Fw ar
Die fünffte Stmk 29
—— Bauherr in — Beni /
bald bald werd ihr geſamt erſauffen.
abe l te MoyelobneZuch cht/ *
v = dich 7 u und eg fůliſt mit dem
Stra —— glich? der tollen Sim
de ſeyn.
virſt äuffet werden in der Flucht.
" Eswirbder Lüfte Scuerglut
ee rleſck chen die geſaltzne Flut.
Ach Sott muß übereuch ergrimmen.
Deeeiſenharte Stirnn
—— ch *
ſrme ſo uͤmarmen manche Dirn /
Die werden bald auf Berg’ und Baͤume
Abnmen
aſchwim —— enſchwimmen
bedeckt
In im Schwanten nfund ab.
Holtʒ das ſchwache Holtz wird Tod
und Leben ſchalten /
& vr. ö kat un met are — N
BG
39 Die fuͤnffte Stund:
vnd ihr / die ihr pißher bat fin
verſpottet /
— und Schu / Be
offt wider mich gerotte 7 0
möß —** mit Jammer Angſt 62 A rg
IYLE f 0% 2350 $-
versagen and verberbeminbenplit a
Das eingefcht Meer wird. wal
temde
dr ee *
eß Himmels Fen / BE:
— ich ausſch tten⸗ —
® EAU. euren fi ficherfühnen Wahn 3
chaut Dach das Zeichen / wie das hi)
Kb ndec —* — * Dingen /
fi und nach zu mir
die oh hnen nechſt den a
bebaltend jener Nachwelt Samen: *
und ibnenfolles auch vor euch gelin gen. *
— ſunn F od
ja drger alsdiethumen Th =
ihr bares auf“ langgefebannen Sanden⸗
die — ruhet fuͤr der The. | $
Achia!es beauft das Wirt os piatſchere
ſchon der Ann PR E
Die fuͤnffte Stund 81
Hieraus koͤnte ein verſtandiger Mahler ein
(hönes Semähfbilden,
3. Aller Veränderungen jü gedencken welch
in den Reimgebaͤnden befindfich find, / iſt nicht
vonnoͤhten / wir wollen von etlichen fagen / und
den Bel tten das Nachſinnen uͤberlaſſen. Aus
dem langkurhen und. langgekuͤrtzten werden die
pphilchen Berfe ( aber ohne Abſchnitt / weil
wir kein doppeltes Wort / odetuu Pyrrichiuin;
a er. a
= uU - u» Dv.
ag BER fingen
eilt in Auen ſprin⸗
X
— —* dir freyen Vider,
er v U *
ſie w
fan all alſo georreme
Due Oi
‚den: * ber
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ſchauet FB bahn ee ſreudig
Phoe⸗
F
32 —— —* |
FRE —— NEN EN
bolein allen liebedie Dee
.“v- van
.„ Pigefien wieder. ce
ax Dder: T le Y Y
Baffer den Hirten ——
Booſen und Myrtenn
J— Vchſen un Baͤuriſches lei
Barchus⸗Soldaten Br
— surabta; 4 ,
Eingen® egentenzirnehmen und geben.
Ip machendie -uu dutch und durch on
fie Reimmaß. Es ſtehet aber dem Dichter freg
das letzte Brrslein mie dem exſten / zweyten ode der
dritten zu reimen / oder nach der vierdten in
fünfften Zeilzufegen / jedoch daß die Sägen
gleichreimend zu ſtehen kommen.
9, Alſo kan man auch kurtze / und lange ai |
den mit dergleichen Abwäd hing verändert "
N I —A—
Unſer fiüichtiges Beben N -
willin — ſchweben. —
Nunmehr enden fi 3 — und chach — e
Waͤlder⸗ — wdergeſtaude und g
Sira
Diefünffte Stund,;
Sifcbe 1 er bier / Vögipbwe
gend > mancher neue Freuden
Oder |
? — den Hirreh |
die Roſen und Myrten schen
je DhfenrKiüh? Hungen im Sauren
Deß Bachus Soldaten /
die wiſſen zu rahten /
un Ben Regenten zu nehmen und geben.
Sieraus erhelle was zuvor von Vorſetzung der
— Berändertitg fönnen unzehlich
dacht werden / haben aber / auſſer dem Ge⸗
— ı 8 ſey dann daß ſie ih⸗
rem It bacſeh gemaͤß kommen / und etwan der
u Bu denen ede bengefüger werden.
To mwideruͤm wird das furslange v-Neims
maß titw- geluͤrtztlangen zierlich untermiſchet /
daß aſpe jeſer Fluͤchtigkeit mit jener Langſam⸗
| Ti unterbrochen AMICh:
— — u). = -vuv- Vo
Tun lobet den BERKER alle Zösbai
dallet uñ wa mit Hertzensfreuden.
Wer immer das Ende bedenckt .
d fehwerlich mit Sünden ae
34 Die m: IRRE:
wer une —
Das fündliche wen fährst —
Das Sterben iſtunſer beſter Gewinn
Bit AERE N be
on vi
ie bat die Lamzemat (die SR d
BEE ne h
TER Wälder bekleidet J—
mit neubekleeter Weid die wöllichten ↄ0 —
den geweidet / c.
Zudem Gehine kommen die —
| 2
tcngar wolf auß ſolgendem | 8
hi Loblied —
von bem ſuͤſſen Namen eo
zu erſehen ſeyn wird.
Im Ton ; Singen wiraus Hertengtunũ / . r st
ı Pa wre? is Pie *
J—
“YUV. suy'y'ia uni
I HH ES /Herfiche Born —
Heiliger Heiland / guldene Sonn ·ẽ·
NRoͤheſter Herrſcher / maͤchtiger GOtc/
welcher erlitten Marter und Sporen /
willig vergoſſen Threnen und Blut /
allen erwerben himmliſches Gut ·
sieben fingen brünftigen Murd- Bee ae zul
3.8 fl
7
Dr Se funeSam. *5
am /
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Hoͤllen bie Peſt / ©
ra...
— —
st a a an
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| 6 tchenbaus Seul /
Konig der Ehren / maͤchtig von Raht / ⸗
Runder am Deldılbendiger — 3
| ch liebet / haſſet die Welt / im =
Reichthum — Giu
maison —— Ze
jaferfind/ 9 Warheitrh völlige Mach /
ich vom Himmel ĩ gebracht:
Icher dich bruͤnſtig ehret und llebt / |
bleibe von keinem Unfall betruͤbt.
% ten / himmliſches Brod / ı
reite von Sunden / wende die Noht / X
troͤtedie Krancken / oͤde ae: k:
a
| Mi 9.2/8.b Df.2 3/1. Df. Br Df. Joh. 1/8.
8 8.f%05.14/6.8 Efa.7/14.h Joh. 14/6.
* —
86 BUSH Stund,
Schenke nom immet Stiche Kraft
welche Betrubt 8 tſch 5 € Bei ai —*
be den Deinen Segen
me weg un ſundl
Br 5 Kerne EN
ore vom Himmeldas
iringe WuR Bea Sa |
117. Soviel von den gemiſchten Reimmaſ⸗
fenon tele noch a DA aufladen fagen wäre / want
es die Zeit feiden wolee; Roch eines zuge |
In Scherhzgedichten fan man eine
* nen und atſo ar ne
Ein jeblichtörtehteenach [ih Ka
und ———— —
Ihrurtheilt von Sachen
den Leiſt/
ihr machet uns lachen — VV
— —* 1 ei ic 00
——
in] tet eve n
und ſchleuðt die Bůcher mit Eckel dahin etc
bie gr Dauga: ¶welche ſich
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Bahfian ih —* IHR } ı ee
arg! rn EEE A
iſt neben mir geſe —
und hat wit ne Sand r LEE
Die ellieber ———
als vonder Kid —2 —
geſchrieben in den Sand...
be foß der —— — m Tür,
t.giebe ort und P fand aut E.
Kr. — —
von ech Hand⸗
= ss %
—*
1 Ar
Die fünffte Stund. -89
das / was ein Weib geſchrieben
in Ben Sad.
In cuchen Gedichten werden in dem Ge
genſatz die Reimwort behalten / wie su fehen bey
Der zwenten Stunde / und iſt folche Are zu den
Pindariſchen Oden gar füglich ; Doch müflen in
vem Nachfar alle Reimwoͤrter eingebracht wer⸗
den. Ein Erempeliftzu fefen in dem legten An⸗
dachtsgemaͤhl deß VI. Theile der Geſpraͤchſpiele.
Eine Art von einem Gegenhall iſt folgende:
Was kan unſern — * Lieben.
— wird u Ruh verſtoͤren? Ehren.
Was
Begierd zů reitzen? Geitzen.
Das heit nit deñ Eulen heitʒen /
Maufl nach der Eitelteit /
und ereilen eitel Leid |
Wann wir lieben / ehren / geitzen / ec.
Belihehietoon das CLXI. Gefprächfpielam 17. $-
14 Die Spanier haben eine Art Sonne
tenıin welchen die Reimart unveraͤndert bleiber/
und doch iedesraafgeine andere Meinung fchlief-
fer. Derfelben find zwey geſeueſchet in dem dri⸗
ten Theil der Diana am 137 und 138 Blat /
alldafi-anfzufuchen + Es it abermehr Kunfl
Siebfichkeirdarinnen: Hieher gehören auch
*
die wey ramigen Klingreimen / dis sn finden im
v> gi dem
DW ſunffte Sm
ge
dem Anfang der fort
am 2. Bat. — — d
Sm. |
Se Beiltodentuen ebichtenn, —
derlich auch in den Liedern / der Nachdruck in der
letzten Neimzeile ſeyn ſol / als welche in deß beſer⸗
Gedãchniſſ am beſten verharret / und von de
gantzen Erfindung Urſachen giebet z ſo Mollen
seit zwar nicht alle / ſondern nur innere
— di
—* —
| | r J 1
* —— IB;
worden
*
PN Die funffte Stund · 3
Aufunter liche Weife geſchehen / als war
% ee eine —— alle Säke
jtinden gemeinen $ied : in jeder
I Sinn ı ich halte mit meint
oe undfcheinee als ob ſolches vo
ehlliedern herkommen wäre /in 6
Sa: er hon dem Endreimen ( die Frankofeh
lerefrain , die ha: er. dag Ab⸗
* Kan En *
— nsen Chor / nachſing en „und
Kebes folg sh Bun
> "Die be Deck mpel find ind site opel
| ifts 7 swartır man Die letzte Reimzeil
—* andert / wie in dem J. Theil der Peg⸗
Be % Blat.
EEE
Die fünffte Stund⸗
Amos die. mit — 87
[eten Reimen das Bentort/welcheg S: Bott
ugefeser wird in gugdenreich / Friede we ich
lebensreichrac. geandert, . et
"184 Siehficher aber foiiet es auf folgende Art
indeß Streng Hocsgitlied welches su findenift
in der neuaufgelegten Diana am 134% > vi
D« et Bine bechn
1, DIE FL
ar
——
er eilt mit —
es traͤnckt Ei De hie
—— A
—— —— ”
vor Feng =
ten / uͤberdeckt:
Die fünffteStund, -
de —5 — Shall 6 bat Lufft u
fürtem Ton die Togeofraund
— Be \
bald barfi
bat ie alles Bid nnit Kichesfiash
Ihr oh Hi —— fomt undlat une lieb⸗
Runen hichtyan unſrer *
een dieſer Zeit Ergetzung vor⸗
Di gend Be und Zanck füy fer⸗
vabanne Aare der krancket
—
unbetruͤbt:
we. ung 10 die Lenzepei ſchafft alles/
Beet und laft ung froͤ⸗
Khnngen:
3 122
— Die Ost
Ba RER FR Re — HR:
aufanen Stall Eee J
der ——
9
—— einiges gried
En num gemengten —— wäh
a TR, Aare: Kr EM
hr holden Nymphen (onen Ru ung isherꝛ⸗
ihnen:
m. n r
{ i ur 22
ur EP |
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—9 Bet
Die fünffte Stunde,
auf — —— — bes
a
ſoll es ehe gelingen/ vi
wann fie ——
"in jedes Ba ans Rund —
*
* ic Se kön N und Lu auf
"r9, 36 tiedern finder man
ee 9 Id Rn neh feiner — in
aͤiſenvers et;c u
—— er LH — 9—
n $
wann ee Zeil Ay‘ reimet; with in be —9*
Ton ein Lied zu finden in der Chriſtlichen lt
de Bartenbetrachtung — Mn i m
53 Blat —
20. Zi sei haͤle man nur das letzte Wori
und ordnet dag Gedicht alſo daß andere Keim
wort vorhergehen. Zum Exempel —
tzen unſer Trauergedicht über —
Aingh ing:
——— BR,
Se en
Die fünffte Stund 9”
und ihr BEN
eilet / elt zu unſren Heinen.
io 2 — —
erde keejubemenn. r Are *
* Bi Senf malen ©
mmertklag —
„a * haͤler wiederhallen /
der Echo / nechſt den Steinen /
en
B een eu;
cxuͤber bon d —
—————
— ER “
Hr Derdie Tibet chi föauenı er
a gʒt ermordet in den Auen /·/
De een: ig
wo er ritterlich geſtritten
daß viel rohte Blumen ſcheine/
— — HERE
1 * Die fünfte Scunde.
———— Arte |
— ———— so 898
at Per — N
Sein So6fül Betas wenbleiben?, er
das wir in die Baumen ſchreiben /
>> und den Selfen — —
Sein Ruhmlebt sen dene
ihm wird am die Zeit im Jaht ENE
klagen ünſere Schaͤferſchaaxr —4* |
die — — BE
ierben ift niche süverg r
men / (von welchem zu ſehen in der! —
1 4. nachgefehtengiwenten Their) und Tach
abmung(Parodia.)melche die Reimwon du
gehende dehalten fund den Inhali andern
fen wollen wirein Erempehanfiigen N. 3 ki
2 — *
Seeds — — —
errn Martin Op ini emp ein
Grtauen daß imdfür/e,
n welcher a Fbehalten/ und oa
Sn meldete Bee kn Morde 2 pr
ji feiner — A— unter Herrn
ten tiedftit dad N Pe
— ———— R &
8 a \
— — ih
Es it Zen hinauf u ſchautu / J
3
PR
Dura 7
100 Die fünffte Skins
Ich kan nicht viel — *
was die Welt zu lieben p ſuge ——
Stricke / ſo der Satan legtgtt —
muͤſſen auf die letzt —5*
— at
— che gleicht dem Glas] Sa
Zud — N
Buß / Gebet ind Kirchenlieder.
Gott macht uns u — are
durch Inne nee Brod ud Wein “2
das fol ie dabung fe np —
biß ich ſeli ee ande —
In den Schaͤfergedichten erben die End,
reimen —— et;
alſo / daß entweder a re — oder
nur das Reimwort behal
pel find hin und wieder zu Hp Fe IR
be — der Kuffſtein —
ve ve ut AS chreimen
chaͤferey einverleibt —
a rg wort bee
bat een ond — 4 a, Me ‘
teile!
EV
—
\7 TA
Be
—v u
MELIOTTEE |
Ba eu
—— Be v a der Zierlicheelt
| Be A —— den Gedichten
wenigen zu gedencken / und zwar
der ——— — der Er⸗
nn nvun —— RE
— FR der Woͤrter.
—* * hlern und dem Mißklang
* der 4 belgeſetʒten Woꝛrter in den G
iv. * den Sie in in dem Beimſchluß
ws 1 ”
ee 7 I
>. 9er Philoföphus bringe feine Sachen -mie
ſchles en Borren fuͤr / weil ſeine Gedanken hoch
reif d / und fonft nicht fünten verſtan⸗
—— Der Redner bringt ſeinen Handel
an — su Marckt / bedienet ſich
| der poerifchen Wortgleichung und
olch auec welche ihm mit dem Poeten ge⸗
Ä mein Der Dichter aber führt eine ganh an⸗
7 indemer — aus etwas niphes
bi
102 Die fechfte Stund. |
bilder / und eine Sache mit ſolchen natuͤrlichen
Farben ausmahlet / und alle andere Wiſſenſchaf⸗⸗
ten er Kuͤnſte zu ſeinen Dienſten anzutvenden
wei * — 3 1 TR ae
2 .Nierinnen muß man aber din gutes hn
gebrauchen / daß er ſich in den Erfindungen nach
denen richtet / welchen er zu Gefallen die Feder
griffen. Ins gemein aber find gar zu hohe Ge⸗
danken nicht ſchicklich zu den Gedichten 7 weilſie
alle Lieblichteit verhindern / und ohnefernere Er
klaͤrung in ungebundner Rede / nicht vernemli
ſind; ſolche Erklärung iſt zweyerley: 1. der tunk⸗
ien Wörter 7 und ſolche gehöree an den Rand
Sder Sachen ſelbſten / und ſolche mag man zu
Ende anfügen / jedoch ohne Uberfluß ungehori⸗
ger Geſchicklichktiii.
3. Etliche bedienen ſich fremdder Poeten Er⸗
findungen / und iſt ſolches ein ruͤhmlicher Dieb⸗
ſtal bey den Schuͤlern / wann ſie die Sache recht
anzubringẽ wiſſen / wie Virgilius deß Theoerici,
und Homeri. Horatius deß Pindari Gedich be⸗
nutzet hat: ja deßwegen liſet man anderer Spra⸗
chen Buͤcher / aus ihnen etwas zu lernen / uñ nach
Gelegenheit abzuborgen / hiervon ſagte jenervdaß
Die Schuͤler aus ihrer Lehrmeiſter Maͤntel Kle
der machen / und ſo ſtatlich mir Silber und Gol
uͤberbremen / daß ſie nicht erkaͤntlich ind. Es nuf
J—
f
urn. Biefichlie Stund PEN,
— icht dergeſtalt mißbrauchet werden /
daß An ei ler edicht 7 faſt son Wort zu
er t.ı undfür das Seine dargiebet /
welches hey denen / ſo es in einer andern Sprache
iu enunmht verantwortlich ift : Man kan
i
:. ak |
en ol datzuſchreiben:aus dem Lateiniſchen
aus, den Frantzoͤſiſchen oder Spani⸗
re. Deraleichen hat das Lob einer guten
unaläbmereten fan 7 daßesih einer andern
Drache ur ſpruͤnglich geſchrieben worden.
—— IE JJ———
juf ich ſind / daß ſie ſon⸗
ihrem & ehe alſo fuͤg
—— — dienen koͤnnen. Wie zu der⸗
teichen gelangen if — in der er⸗
en Send angewieſen worden. Unter allen
SE ey | — die
gſten wie ih den Sonntagsandachten erſten
rd Theil ne — haͤuffig zu
hen; Bir wollen aber hier ein Crempel aus dem
— Schauplatzes Jaͤmmetlicher
——— —
-_Bebegebicht vonder Henfehen Lnaet.
Se Mieufguber Pugermann auf dieſes Lebens
ER
begegnet gaanchein Thier/ auf jenem ſchmalen
Stege / N 5
CR die
e)- Ir
E | — ——
104 Die ſechſte Stund.
die frtädienDirnfoennaoet-De Fund fa Tage,
agt:
J
ih / ich "in meinem Freund getreuer / "7
Se era Das pferd begi u - ;
Der wicht Koſt / pflegꝰ ich auf n
N) der Hand / die mich m A 1—
regiert: a
du — —— Gokt / der dir dz Derk ger he
| unddid ernehret hat. Defgleichen hrach ie
Au ——
ih bin J Ar farter Menſch / viel baß ergn üe
Fuͤr —* ri Gras pfleg ich vel Pd |
zu geben /
und du 25 Rn; und Nacht / nach deines
echſten Leben! “a
nach — Haab und Gut / der a | F
fein if ai Userfiß, Dr en — * pn
agen:
5 FE lag o Fug wann men am micht y x
Diefehfte Stunb⸗ „105
semsänggein? indie Flamm. Ach tolles Sin⸗
eh im die Hl tale waͤrſt du Staren⸗
—* blind
Schand über alle Schand 2 die Thlere můſ⸗
ſen lehren /
aa BRENTARHTONE zum Hoͤchſten
Fexners haben die poetiſchen lebendigen
und 5 — Beſchreibungen ihr gebührli-
ches Lob· Ich ſage die —* lebendige / und
—— Befchreibung/in welcher nichtei-
ne Sylber müig und ohne Nachdruck iſt / wie
rnach ae werden, Wie aber in einem
Semaͤhl etli el von den Meifternder
Kunf er ennet werben / alfoift auds. in dem Ge,
he ein Fehler arölfer alsder andere / und fiher
m bald / obdie Erfindung aus einem reinen
irn herfl füche, oder aus andern zuſammen ge⸗
| E 384
—* ER“ AM verfiänblidhsie:
nase gemäßfeyn. Die =
Tar und Deutlich geferet werden / welchesi
» er hun unmoͤ 3 fällen, und muß Tolihes
unftem I (dann ein jeder ſich
am in Kari et.) fondern nach de ”
vernuͤn
6 die ſechſt Sum
Yernänftigen Leſer⸗ Urtheil gerichtet und u
ſchaͤtzet werden. Ichſage von dem vernünf
dind nicht ungelehrten Sefer / dann fonftend A
Sonne nicht achtet / daß fie die Steoermäufe
nicht ſehen können,
Zierlich iſt / wann man hohe Dinge the
ben prächigen Machtmorten/ mittelm fi me
„feinen verfländigen / und nidrige hie en
‚eden vertraͤget. Hieriſt/ beneben| flei
LEſung ein mwolerkeniendes Hahn der beſte ehe
meiſter. ‚Scal.l. 4.0.1. & feggq. ‚2 a i
3. Wie das Edelgefteine einen Ring }
alſo zieren die Bey⸗ oder Anſatz wort 0
„de: und find derſelben vielerleh Arten. che
haben in fich eine kurse Befchreibung; ala 1m x in
man den Tod nenne der Menfchenwilrger/deß
Lbens Feind / der Sünden ee er
a
Natur. Den Lentzen den Blumenvarter/
Win ers Sohm den Freudenbringer. De
den —————
winger / Schlafreiger / Poetenſaft / deß?
—— Kalterblut / ec. Den Mint Ri
Woltkentreibet eſenſtuͤrmer / Welenfüht 7
Wuͤrbelheger / luͤ enfeind / Feldgerfchlei er/ꝛc.
9. Hieraus erkennet man etlicher maſſe den
Pocren / tie den kan aus den Klauen / dam
nicht das geringſte Meifterftüch ——
r Die fechfte Stuud. 107
borgen liadts Zum Eyempelfeke ich das tifer/o”
der den Strond / ſtoͤfet man von den Sande fo
tan gen den ſeichten / oder febroffen
Strand da die Schiffe su Anderligen + gebiet
an. So zu Segel / fo ſagt man
der oͤde Strand. Komt man in Ungewitter /
—— 63 uͤnſchte „der
‚fiendennolle Strand. fe man ferne dar⸗
von / ſo heiſt er der weitentlegene 7, der nicht er⸗
blickterc Noch deutlicher: dem Woͤrtlein Feld
tan hach allen Monaten Fein befonders Bey⸗
£ elmehr als eines beygefuͤget werden.
Maͤrtje⸗ od Si N
Aprilogder Oſtermonat.
Nraysoper Wunemonat
Brachmonat.
gt.’ Heumonat⸗ VF uw
5 IAchrenmonab
SL! Herbftmonat,
Weinmonat. —*
Windmonat. —
Heilig⸗ oder Chriſtmongt
Wintermonat. —*
———
| öifer Kart / der Groſſe / die Mo⸗
vat bengmet / wie Eginhard von ihm ſchreibet in
Abrbuch. Uber beſagte Beyſetzwoͤrter
en m: fon,
LT —F
Fre t i
U EEE
<iog „Die fehle Stunds A:
koͤnnen noch viel erdacht werden’ nah Beſchaf⸗
fenheit der vorweſenden Sachen / als: das be⸗
kleete / fette grunende / buntbeblumte ‚gene
bekleidte / neubeſamte / ahhrenoͤde / kahle ſon⸗
nenheiſſe / mondbefeuchte / fruͤbetaute
Feld. H. Opitz ſagt: weil das Feld ein Braut⸗
kleid traͤget / der Felder Jaͤgerkleid / der ſuſſe
Bienenklee. An ſtatt deß Woͤrtleins Feld kan
man ſetzen Acker / Auen / Matten / Raſen /
Waſen / BRangen / Wunneweid / Erden tc.
daß alſo unſre allerwortreichſte Sprache von
niemand / als derſelben Unwiſſenden / kan ver⸗
achtet / und für untuͤchtig zu der Poeterey ge⸗
halten wird. er * —
o. Dergleichen Wörter koͤnnen allen Sa⸗
chen beygeſetzet werden / nicht allein in Anſehung
deß gegenwaͤrtigen Oder verwichenen ſondern
auch deß fünftigeri Zuſtandes / und ſollen die
Reimzeilen nicht ausfüllen / ſondern die Sache
beſſer und gruͤndlicher erklaͤren / und von andern
auf das genauſte unterſcheiden. Dieſes wollen
wir dabey noch anhengen / daß das Haubtwort
jedes mals das letzte ſeyn ſoll Zum Exempel: tan
im Fruͤling die Bänmein voller Blüte ſind / und
noch wenig Blaͤtlein haben / ſage ich recht: der
gruͤnlichweiſſe Bluͤtenaſt wann ſie aber faſt
derbluͤhet / ſo muß ich ſagen : das weißlichgrů⸗
ne Baumenhaar / ꝛc. **
Die fechfte Stund. 109
A Ferners geren das Gedicht nicht wenig
die wolerſundnen neuen Woͤrter wann ſie nach
unſeer Sprache Eigenſchaft / und durch gehen⸗
denn Gleichheit gefor met werden / welches bey neu⸗
Re öhnlichen Sachen ſeyn muß· Ale
ſo ſagt H. Pt Verluſt ergänzen.
3 Da hater vielzů bauen’
miacht Blanken uͤm den Zaun /
dal) —— die Hauen.
Obwol das fielen nicht gebraͤuchlich
iſt / verſtehet es doch jederman aus dem vorher⸗
gehenden. Der dich entſceptern will/dein Eifer
ſich erherbet. Seelen / die ein ander gleichen und
verankert ſind det geworffne Stein oder der
fliegende Vogel pfeilt durch die Lufft/c. Kon
ſard und rare haben dergleichen Wörter
in ihrer Sprache gebraucht / und / wann ſie be⸗
ucchtet/iman verſtehe fie nicht / an dem Rand ers
⏑ÿ..
ieel neuerfundene Woͤrter der alten Poe⸗
ten ſind als / in ungebundnen Kedarten/
wegen ihtres Nachdtucks / u Sieblichkeit gebrau⸗
chet worden / Wie aus vielen Scribenten zuer⸗
weiſen waͤre / wañ es die Kuͤrtze dieſes Werkleing
leiden wolte. Quintil; l. Inftit,& A, Gell; 1,2 9
N: As Viel halten auch füralt und ar
— | s
s10 Die fechfte Siunde.
lich / was ſie nicht wiſſen und verſtehen / das doch
bey guten Scribenten gefunden wird / alfo ſagt
Herr Lutherus / es widert meinte Seele / Job⸗/
26.Wellen /Pf. 104/13: Wehmuͤtig Syruͤch.
‘717. Unwegge / "ob. 12/24. titten: Matrh, 8
14. dir greue t / Rom. 2/22.c.
13. Es iſt auch eine ſondere Zierlichkeit def
Gedichts / wann alle Wörter leicht / und unge
zwungen flieſſen / und daß der Reime ungenoͤhti⸗
"ger mehrmals an gehörigen Stellen wiederholet
wird. Sonften hat der Poet viel / ja faſt alle Fi
guren mir den Rednern gemein,
14. Hierbey iſt nicht zu vergeſſen / daß ſich der
Poet bemuͤhet / die Stimmen der Thiere oder
den Ton eines Falls / Schlages / Schuſſes
Sprunges / Stoſſes oder anders/wag einẽ san]
oder eine Stimme von ſich gieber / auf dag ver⸗
nemlichfte auszudrucken. Bey der zweytẽ
haben mir ein Exempel in der Nachtigallen G
fang beobachtet / da das Woͤrtlein die sum
ſtenmal wiederholet / wie auch in folgenden Zei⸗
ken die Thiere / fuͤhren / c. auf das tivelieen
das Abſehen gerichtet. Alſo bildet ——
Gegenhallz
58 a — — *
ẽufftzend aus der Felſengru
durch Die weitgebreite — *
+
— ——— * 111
aiederhole d wann faſt jeder
chreit das —* huns! Wehuns wieder,
Aſſo ſagt der Poet vonder Trummel:
Gene Ieme keme ton ſummt
ei. komt / ꝛ6.
er 4 ven Schüflen :
‚lade I fpannt das Gewehrſchieſt /
‚drauf drauf drauf /drauf!
A eere
Kr baib ende Waffen
gi * hu ffen und Paffen |
= gr
I z eh <
den Waͤgen /
ER A pfende Blitz
üll IK LEN mie —— Hack
Axv Fein — 55 — ** leſen in der Zugabe
een erfte Theilg der Seleräcr
J
‚Sue ie find Bi ger inden
= * efagten keichelich zu erfennen/
rel wieder gerhanen Bericht kauf
alſo noch ruckftändig von den Worten
= / und wag für abfondertiche Fehler in
morgangen werden föhen. Fremde Wörter
koͤnnen
- en -
—— —
NER,
*
ir y
14
| i
7
A
J —
J
t z
q 4
ir
sa „Die fechfte Stunde. |
lich / was fie nicht wiſſen und verſtehen das doch
bey guten Scribenten gefunden wird / alſo ſagt
Herr Lucherus / es widert meine Seele / Job: 67
26Wellen Pſ. 104/3 ——
th. 8/
‘717. Umwege "job. 12/24: titten) Ma
j4dirgeenelt/Rom.zr22.tt , |
13. Es iſt auch eine ſondere Zierlichteit deß
Gedichts / wann alle Wörter leicht / und unge
zwungen flieſſen / und daß der Reime ungenoͤhti⸗
ger mehrmals an gehörigen Stellen wiederholet
foird. Sonften har der Poet viel / ja faſt ale Fb
guren mit den Rednern gemein.
4. Hierbey iſt nicht zu vergeſſen / daß ſich der
Poet bemuͤhet / die Stimmen der Thiere / oder
den Ton eines Falls / Schlages / Schuſſes
Sprunges Stoſſes oder anders / was ein? Laut /
oder eine Stimme von ſich giebet /’ aufdag® |
nemlichfte auszudrucken. Bey der ——
haben wir ein Exempel in der Nachtigallen Pi
fang beobachtet / da das Woͤrtlein Die zum ſe
ſtenmal wiederholet / wie auch in folgenden Zei⸗
fen die Thiere / fuͤhren / ꝛc. auf das tireliren
das Abſchen gerichtet. Alfobilder folgendesd
Gegenhallz —
Echo⸗ aͤchtzet Trauerlieder/ * *
durch die weitgebreite Lufft /
| itgeb IJ
.. Diefihfle&tum. 113
wviederholend wann faſt jeder
FR ae a pa
Alfofage der Port vonder Trummek:
| pumpt Eomt / komt / ſie ſummt
—155— 8 komt / komt/ 20. |
Zon den Schüffen:
adt / fpannt Das Gewehr ſchieſt /
.... „Plagtdrauf / drauf / drauf / drauf!
eetpaucken Trompeten /
artaunen /Muſqueten/
dluccriefende Degen?
bbeillblinkende Waffen/
das Puffen und Daffen
a enden Wagen’ /
Rauchdampfende Blitʒ
It ı Bröller HE donrendem Hagel⸗
yſchuͤtz |
fi 2 ieh mehrere zu leſen in der Zugabe
e ſgulegten erfti Theile der Gefpräche
Rn gg,
win me peheil find die Fehler in den
*—
aus efagten leichtlich zu erfennen/
un ſie nemlich wieder gerhanen Bericht kaufs
It alſo noch ruckftändig von den Worten
fagen / und was für abſonderliche Fehler in
Iben begangen werden könen. Fremde Wörter
CREATE TEUER NG fönnen
413 Diefechfte Stu
tönen mie Fug in einem Teut
ſtehen / und welche ſolche gebrai
nen / die eine ehrliche Kleidung zu Haus rmoc
ten laſſen / und ſich mit einem fremden / zerlu
sen / und verlappten Bettlersmantel bedecken
Wieder dergleichen Sprachmiſcher iſt zu
was jener dem V. Theil der Geſpraͤch ſpiele vorge
fuͤget anSignor Momum, der ſeine Dischren n MM
vocabulis peregrinisgitenteriardiren pfleget.
Patrono lafteuch nicht ad bilem commoviren
war wir nach unſrer Weif-und inclinati -
und nicht nach eurem Sinn / —
præſumtion
purlauterteutſche Wort in Könuctfinde führe en n:
Soll eur mentalconcept ſich recht ehren,
miralamode Red und Reputation, Be; |
fo gourmandire ht ber ct naifen a te
Ihr macht euch durch meſpris deß Teutſe ne
Se æſtimiren, &c. —
Diefe Are der Sateinificten Werfe werden A acı ”
roniſch F genennet / undfind nur zu Scherkge
dichten zu gebrauchen / wie gefagt/die find am n ab
lerkuͤnſtlichſten / wann —— dem Te
ſchen reimt. Zum Exempel: iR Er k ;
f Macärones funt —— pulmencum
farina,cafeo ‚butiroque commixtum, - 1
Merlini Cacaii Macaronianaın Apolog. f. i9.
Diefesfte Stunt, 213
BeriftderP $(el)maricus‘ *
ſeir ae Sglauch / *
parat ver Eee |
ke 1 Een mnenbauch:
moXxcadir,haldihm Antro op08 °
si einemalen Bäranfofl
” H y < ultimarden *
16% Es werden ‚aber alhier nicht —
je jenigen Wörter / welche mit andern Spra⸗
andſchaft haben / von jederman
aberverianden 1 and als Teutſche angeſeſſene
Ste rofl en
v(Altare ) bitten’ ( petere ) Wein,
RE Dehlr(Oleum) Meer, (Piper) mw
‚ger/(macer)) fübtil(Tubtilis) &cc Und kan ein je
rei 1 was ſich fuͤglich fagen laͤſt und
— in den Gedichten einge⸗
U ie Wirte lauten als zweyſyllbige /
und ſind doch nur einſyllbige: find deßwegen in
den — — Zorn / are
Stern Stirn / Sporn / Kern ac. und viel an⸗
ere / we ee oe;
— Sezoerni ans entbrant.
Bibt in poetiſchen Dhren einen Mißklang /
u ni erg a
ein
5 —
Sein Grimm iſt gantʒ
In der meh —— Her
— —97—
zwoͤlf uñ drey — gehn
Fehr übel wannein Si |
fechfte — old — ———
Br greife Sei nd en Anand f
tan — V—— HOT a. ach
ESorgen liebtrt.
— kan
or, er re
Viel Henker geht der Berdalfei -
We groſſes Geld und Gut un
Sin gene; er
bon ſoche —— daß er bin be |
BAEDTENBlE cu 3 |
13.10 Die Wörter follen fern pößich une I “
* dle unuchtigen aber gaͤnlich verm
werden: dann in geſchweigen / daß wir alse —8
ſten / wiſſen ſollen / daß wir von einem ieden un⸗
nuͤtzen Worten Rechenſchaft geben men e
traͤget unſre Sprache gleichſam von Natur enn
—36 von aller Unfauberkeit daß ira
imflärige Sachen nicht wol nennen koͤm “
ohne fondere — Am Opist Zſa
$ ir a >
114
Die ſechſte Stund. on
von einer ſolchen Sache 1 vr die Ken fnss
nt re
ww. (verfiehe Kran — BR
ame! — andern Ort:
da / wo man auf Die Wand den bloſſen Kur
er. ” it!
— Diewerpautigen Wörter find gleiches⸗
Fals zu füchen / und wie ſelbe nicht allezeit koͤnnen
Übergangen werden / muß man dahin bemuͤhet
ſchn daß ſie die Meinung nicht vertunkeln. Sol⸗
he zweydentige Woͤrter find folgende ; Army
Krebs Küffen / Raſen / Reiff / Seite, Schloß /
| ent Die Meinungiſt zweiffelhaftig /
Ban ba baspfah das Thier weit uͤ⸗
—
——— | * das Pferd das Thier / oder
das Thier das Pferd uͤberloffen.
20. Dee iſt auch erlicher Satinifirendes
bemercken 1 welche vermeinen/
tt yon Wort uͤberſetzen / ſo haben fie
— ——— pflege gleich alſo
zu reden / oder nicht. Wann dort bey dem Virgilio
et Lvelcıtur.aura und ich wolte ſagen / er friſt
Da wann Sarbiensfifagt : inconlum Libani
caput⸗
ſo würde man mich billich auslachen:
bdoch / wann jener fagt:
N
[=
kurte oder Jange Woͤrter in einer Reimgeile 27
116 Die ſechſte Stund, *
caput, ſo kan ich deßwe enge das un⸗
befehorne ——“ Berges Libanus ac.
calig. l.5 · Poetic. —
2L Esiktaucnich sierlichwanngar; zuvi
ſammen kommen / als: sap N
Der —— ſi FbfE Die Unuͤberwindiie ⸗
ir Bi 2 >“ a E&
und wir ſi —— vor ihm / als Unvoll⸗
kommenheit.
Man kanſi ch der gar zulangen Woͤrter lei ich
terenchaltenialsder kurtzen; wann man an —
erlag rer sine gute Meinung will fahren
laſſen. Scalig.].2. Poer,c, 31.von den viele *
—6 Woͤrtern entſtehet die Süglichfe =
— — —— Bedancke
nicht koͤnnen ausgeredet werden] darvon zulde
H · Schottels Sprachkunſt in der ſechſten Ku
rede. ——— ——— ir 5
IV; | +8 4
2 Ale Fehler ſind einander ungleich /n
zu Zeiten das Gedicht nicht ——
doch darinnen nicht gefehlet; als/wann ı ——
Flickwoͤrter / welche das Reimmaß nur aus —
len / mit einmiſchet: dergleichen ſind fein v
ſchon / eben / machen thun / ſagen ae
für haben lan für laſſen / ꝛc. wiewol lanret
pr
‚Die fechfle Seid; 117
ifein eh ſchon
lchen Rei —V oͤrt nit der Lorbeer⸗
krantz ſondern Midaskron. Wo aber dieſe Woͤr⸗
der etwas bedeuten / ſo koͤnnen ſie nicht für muͤſſig
fi son n der Poet ſagt
Bi Ehe ein mit fälle Hand
Ich wol⸗ — be nicht ligen / wann
erx Winter waͤre wegc.
Abends ſetzt man ſchn
ie Std 8 oe da⸗
ei 116, Opitz Pfalm go,
2 * een für einen Fehler auszuſetzen /
ra ein Stimmer folget / da dañ auch
r Rede das e ausgelaſſen wird /
ae wann ich fage : es belangt meine Ehre da
n daß die zuſammentreffende ẽ se
m m in eine Syllbe gefuͤget werden. Alſo iſt
n Emicht —— man Be
| | s e durch das —— ein wegge⸗
wu werden: alfo: Mein Angſt etc. Hierin⸗
—— Wörter / welche von Key nu Han
| one Freyheit / daß ich daß Hinterſtrich⸗
lein gebrauchen kan / und auch auslaſſen / Ich
kan ſagen Rn BRD: / und Deine Hand.
ann
*
ar Steel
Hann abet dat I Silbe sfr
| dee in wiie/dietriie.äc. fo iſt ohne Noht / daß
man das e nsegwerffe 7 weil eg mit der Syke
een, Worte nicht ann |
we? fi die En Rat noch nie unse |
| none }
Wieiſt ——— ch nie / je ec
u Zweiffel äber mag das e ſtehen bleiben /
wo eine Meinung geſchloſſen / und in De er Rede
ein wenig ſtillgehalten wird. Alsßss
Ach —— ‚Biber Thun weiſt Hoher we
"34 Wann aM ee ieide ſtehet /kati sten
ben / und zuzeiten auch weggeworffen werden/
wann ein Stimmerlvöcalis) folget. Hieraus iſt
zu ſchlieſſen / daß das —— |
zwehen Mitſtimmern (Conforanti Bus t ht
ſtatt findet / und darfich nicht ſchreiben lieber
gb fragt I für liebet / Pal weil dase
ungebundner Rede dhue Zwang kau älfo |
ausgelaſſen werden ; weiches aber in der“
zu endigen(in modo inſinitivo) nicht verzwick 2
gültig üft «7 wanntd) ſchreiben und ſagen wol tei
liebn behagn / fragn E35
2° Stacherweife kan das e nicht aichent
m | s
fen werden / wann es Has Geſchlechtwort / oder
die mehr lerfordert. Ich kan in gebund⸗
—— rn der Pöbel zu . ne ;
et/ ) nicht ſetzen n Frau /men Fauſt /
| * Hand drey Tiſch ec. ſondern Meine
en Meet auſt/ viel ande drey Tu
ı 351) 4
Bie nun das e befagter maffen nicht tan
n / alſo fan es auch nicht ohne
Urſache zu Erfüllung deß Reimmaſſes angefü,
get werden. Jch tan sticht ſagen / daß Herhe / dag:
3 Bun Weil wir in ungebundner
Die —— fo fagen / und iſt dieſes feine
eh Bee wider —
rei tet.
26.
2* n den Liedern muß ein jedes Ge fh 10,
der aseine ganke Meinun hliefleri/ut duuch
die Pauſen / oder Abſaß der Noten nicht uhren,
hen werden. Die Fehler in dem Reimge⸗
| —— ich zu erkeunen / wann ſie in die
Dem 8 tzet werden. Als in dem ſ —*
— voieinbschfien 1er —
die zwey nl efehe wider die ® ir
aneinander; a ab die zweyte Rei
—3 ij ällen,
_
* Die ſ f e Stund⸗ er
en TEEN BT Le u J —
Ze „allen/diedarınn bitten dich re· J
da doch das en — — igſte⸗
hen tan. fi
285 Alfo itau. atöblich aefehfe /wann di ie
Woͤrter nicht in gebuͤh rlicher Drönungıaufe f in⸗ A
—* eg / und wegen deß Reamens ver! tzet
—— —
Eine — wie menſchen find und e £
tn den /·
was ich ————— ——— *
| Der: 09 —
ab lieben Leute nicht ſo übellebet!
vielmehr der Tugend allezeit euch bet, | Ha
Alſo find die Wörter verkehtt_ 7 wannr an
fägt : Die Shumanfebon / DI, Rosleinttobe, 2
die inne klug / tc⸗
Finder man doch mehrmals rechtgemoͤſſne
Raͤmclen in ungebundner Rede / warum *
man die Ordnung der Wörter nicht in der ae
bundnen Dede beobachten förinen? Ab im i23
Pſalm· *
— — v-0 *
Er weidet mich auf eher Si | R
Im ii 25: Pſalm. ; —J—
Sone⸗ nicht dit aM meine Jugend.
"3
—
Die —— a2
bht shot ae ©
| 17 up} me Fe
aeoR are ei fe 2 porn —
eur —7 | *
DEN; 168% * ei
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a6 Bes (ige jm Chin 9
Dil ee dur A
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Ama nernen anf
| v4 TR un wi ul .’E |
an * — und —— 6
Di ie en yo Ba ti
8 ——
eeiſt alfo der kurse en 2 ih
Hama!
—5
au verſtaͤn⸗
uñ ein mehrers willen / ſolches
hen laſſen
—
Triechters nicht vonnoͤhten habe) mit ſolcher ger
u — — geruhen / auch jr
iR
12% Die fechfte Stund. & FR
ters in Eingangs ernanten Poeten nachzu
chen und abzuf en Etliche halten die Kunſt⸗
griffe für im Ohne man / durch offente
— * nicht fol gemein machen: unbe⸗
ns der / ſo die Zugehör eines Gedichte
verſtehet / darum noch lang fein Poet fey ; und
wann auch we, fo — 2— zu den Friedens⸗
zeiten Auguſti gefunden werden ſolten / wuͤrden
doch wen Karat darunter ſeyn ; die Ovidii /
Horatũ /Eatulli/Perfi / und Juven ales / aber
ihres Lobs nicht ermangeln. Solte dieſer Trich⸗
ter von der Jugend beliebet werden / were der
Spielende richt ungeneigt / noch ſechs Stun⸗
den zu mehrerer Ausfuͤhrung dieſer Kunſt bey⸗
ufuͤgen. Verhoffentlich / wird niemand dag
ö
Belt für diefe wenige Bögen! ch die Zeit / ſo
entſchuldigen / daß er etliche kindiſche Sadenl
darauf gewendet abereuen : den. Berfafler
Bon befagser Anfänger / miteingerucket und
heſſer Du chn ndlichen Pece⸗
—— en. Er verbleibet ale
Peine en Era den Siebhabern der Ten |
—— —— noͤ⸗ a:
suꝛ⸗ jzu dieuen Dee, nn
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und Iren „Jans u be Fahıs Lie:
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n Anhang.
" Ansegriie Bedenden
—— ng
IR * A
Sa — —
unſerer Teutſchen
BELDEnSpRACHE |
| BI Were } SR
— r hoͤchſtwe fe Sc} fer dieſes
REN * —— hat die — **
dhen Bergen 59 rſchiede / mit weir⸗
— eiffenden Meeren geſondett /
mie vielen ſchlanken Fluſſen
BEN ‚Die Inwobner aber derſelben durch
a 1% UHR: ‚Sitten [in gank ungleicher
wiſſt En — ——
wi (denn eisen: / t8 en⸗
ri t otrharter als iſt ſich micht
Daher wann auch mit Zerruttung der
5 durch ihre /theilg, benohtfachte ı.tbeils
fregmilige 3 — TeN Pan Sea
F
*
124 Anhang,
und Unterligen 7 die Sprachen in mancherley
ni
geraten. Iſt dieſes gantze Weltweſen fo wandel
bar / wie ſoſte man dañ in einem flüchtigen Worte
laut einige Beſtaͤndigkeit erhaͤrten oder bejahen
koͤnnen? @ Befold.discurs,de nat,popul,
$, zZ»
Diefem nach foheinet eine mehrgelehrte 1 alg
ohtwendige Frage / wie unſre Sprache von A⸗
fenas
unfregeiten nach und nad) geändert und ver
formet worden Nutzlicher aber kommet zu be⸗
frachten : Walcher geſtalt die hochteuſch
‚let uͤbliche Haubt⸗ ache in
——— |
‚fung i und grundmaſſige Worcſch
zu bringen /. und vollig einzurichten fey
Der all gůtige Soft har bean hohe. Beifter erwe
dier/twelcheindiefenbeharrlichen Janımerseiten
einen glücklichen Anfang gemacht / die Auch mit
‚gefamter Nandbletung:vergefellfchaftet / ein |
fruchtbringendes Vorhaben fortjuftellen ai
unterlaſſen werden.
Se 32 x F
Beil aber ſonderlich an jesrhefagtem Sprach⸗
ſtucke der Rechtſchreibung dem Poeten a
a u
BEE
PR 125
Ba efehtenm Aerekiein ange⸗
en worde * indung derrReimwoft /
—— md einem jeden freyſtehet / ſeine Ge⸗
Basen m perftändiger Straffurtheil zuun⸗
für ſchicklich worden / et⸗
was —53 auf Verbeſſerung mehrvernuͤnf⸗
— htens hierbey anfügen und zwar
A und jedes aufeinmaly
; Kerken nicht gedenfer ; fon,
| nfanas e unwiederſyrechlichſten
Hd Die hingegen unhintertreibliche
bern SROURE:
Sr ih der Senf beruhet J.
igen Bit en / der, ———
en aufhören/fängerdie
$ AH wilf Bar Alb je Urſa⸗
—9 olget man —9 der gebraͤuch⸗
Hälfer die blinde Setwonheie
def FA — Pövelvolckg an feinem Ort
xerb er der Buchſtaben Amt / und
| aft Hl aut und Ton der wolaus⸗
eben Worter /deutlichſt und vernem⸗
nd und —
—* ser welcher wir unge⸗
zweif⸗
226 Anhang
‚gmeiffele rechtſchreiben / find *8 ‚Biel,
wird hergenommen von Ei |
Buchſtaben / daß wir die Stimmer/(vaca
‚und Mitſtimmer kei nicht pbng
erſcheid vermiſchen / das lange j/ uñ das gefd iof
ſene v / welches itſtimmer ſind / meht mi den
iundu / den Stimmern wechſeln / und alfo fe
ben ihr .ibme’ich/Aweneuoerı[doamen für
ihr / hn ich Auen / euer ſchauen tc 9
‚man BEER recht ſchrei eh,
jagen / jenen / und Fa nd
ven — uchſtaben eine Ar.
terfchiedlichen Gebrauch haben und das au!
eu / nicht in aw / und ew/ noch die Endbe 2
| Fi s ‚6 A die Anfangs-und Mittelbuchſt⸗
dere werden. Das groſſe J ſolte m
— unterſchieden ſeyn. che 4
— ob das.c in den Teutſchen Woͤrt⸗
wie ein b — leſen werden 2 Die Briche |
haben kein c/die dateiner haben keine. Weil man Ä
— * —55 AN a nifch |
uchffaben geſchrieben / iſt das o fuͤr de
brauchet worden eh | bat
dern nicht au richten / weil wir dag 6/ und dase
— ñn gebrauchen / jedoch jedes an ſeinen |
oͤrigen Ort / und halten für daß ma
6 niemals ausrede / wie das k: doch haben *
ier⸗
‚Anhang 137
hierinnen wie vielen andern bey den Alten ver⸗
— —— ———— Neugierigkeit
Arſach wird us mmen vonder
| RR f den © rſyllben
in der zweytt Stund gedacht
gung nun kan die weſentli⸗
—* gmmbuchſtaben che vermindern / ſon⸗
ihren Zufas vielmalg zu erken⸗
Bi —— epder unrecht gefchrisbenift / al
chwert / Lam̃ from̃ weil man
/Kmmer / Frommen / ꝛc. Dieſe
der se Bi .
—— ſinire Je Alle
der. nos) Gele / hi m 56
| — Ei en verge — erben waltet
iffe Mob man die rter heilen fol mir
ie Le mel ſen / muſ · ſen / wer - gel
pa viefie ufammengefegte worden /
EN ex dagerfleift gebräuchlich,
—— dann unſte Hauhe⸗
Br feiner andern zu richten hat / wie
aefagt. Mierausfolger aber nicht / daß die Stim⸗
[8 ſolten veraͤnder werden / daß man
e waͤrden / weil man ſgat / ch wa⸗
de
SR... Anhang.
einer Are/R or / wandlen das Zeiew
verbleiben niche wie die 83838
Stammbuchſtaben alſo: RE Sprach rder
Dird iſt worden / wurde Dre
ae ——— ru Re
der. 38 efr en fe am
"man die Gebt ungsmeife für ein
eser / fan man ausden Vor⸗ und San
‚altes Teichelich beurtheilenida man ſonſten
Ki eine durchgehende Richtigteig wird F
önnen, *
* a m
—
W ſtaben g
wwird/alg‘: dapfer drucken nicht
eben ( it fo ih ale eröge =, treu
9.4.) Vielen mßfaͤllet diefe Beagle |
man feine Sie au aeben een m
$ —J—
ua 3 Urſache kan efuͤhret werden
Uunterſcl * / *
er ae nach aleichftimmig /
Schreibung nad unterfehteden find: Das tft ein
Bornennwort (Pronomen Hoc) das tft 5 4
| Anhang ; 39
(ec Hjundtio Le ): Beut / Beute
{ den —
iß / vom beiffen gebiſſen /
we iſt zu leſen dag nutzliche
nenden / welcher die Recht⸗
—Ie in eine feine — zu bringen /
beginnet. A: 34
en J— er 2 9 ⸗
DieV. Urſache iſt MEN Gleich⸗
rer er Sprache, * alfo fehreiben wir
Genoßſchaft und nicht Genoſſenſchaft / weil
man ſagt: Biuͤderſchaft / reundſchaft / Kauff⸗
manfhaft/ice. Aus dieler Urfache ſchreiben erlis
— mier / weil man ſchreibet / Zier /
ie
r/ Bier/ice Zu diefer durchgehenden Gleich⸗
der Sprache gehörer auch dieſes / daß die
em Haben bear ihren —
Bu en behalten werden / als Prophet /
Tom hoͤbus / und nicht Profet / Nym⸗
fe / Febus dann ich ſonſt auch in andern Woͤr⸗
terndas f für in boh ſecen muſſte als Faraoı
Filip / Feni welches fremd / und von andern
hoch —— Perſonen zuvor im Gebrauch
ann ab en Shen aus —
u RE Anhang: R
ſachen hiche kan Beitreheiler wer den /
ſe
ſihet
auf die gewöhnlilhe —— eren G
iſt die oo] ausgefprächhe oð mun—
are / welche von vielen Re Vrfachen vorgegor
zen wird Dahet dann ieichtlich u mutme
arum man ſich in dieſer Sache ſo gar nicht ver⸗
gleichen kan. Der Schleſier ſchteibt / wie er Feder]
unreime guñ s wie I. Ypit felstveil er Zunſ
unnfonft gleich ausſpricht ; det Meiſner Ichreibtf
toie er zii reden pfleget / zärtlich und teinlich : dab
Braunſchweiger ſtark und männlich: Doch find
alle in diefem eintg / daß die Schrift die Rede ib
ben ol; eich Die REDe Die Ordahken nett)
ich noch mit zuviel Worten / noch uͤberflůſſigen
Buhſtaben ; daher ſindet mian faſt in aller nei
en Buͤchern aus / auf / m / damit im den zuſam
inengefeggen Woͤrtern nicht zuviel mitlautende
Buqh ſaben gehaͤuffet / und die Sprache rau]
chwer und grob Fe werde / ais ausſchto
en auffohren umtingen / nicht außſchroten
aufffahren / umbringen. Hierinnenober wall
ken wir niemand Geſede geben: —
J “Bär + IT. AN. { —
Es iſt auch bißhero in den Dkuckereyen iudeh
nem beliebten Mißbrauch 7 bey allen ſelbſtſtaͤn
digen Nennmwörtern (Nominibus fubftanrıy s'
din groffer Buchſtab Anfangs gebrauchet wor⸗
* 0) 7 27:
en / weicher doch nur in gewiſſen Fällen dieneii
dice / als 1. Zu Anfang einer garig neuen Mei⸗
jung / mit einem neuen Abſatz IL zu den eignen
—
Namen / Aemtern Kunſten 7 und denen Wöts
ern / ſo was ſonderliches bedeittch. II. zum Un⸗
erſcheid / als in dem Zehlwort Ein / und dem
Seſchlechtwort ein /ꝛc. Doch muß man hierin⸗
en einem jeden feine Meinung laſſen; weil fol,
hes alles Feine Glaubensſachen belanger / und:
in jeder nur eine Stimme indem Capitel hatı
Sch will fagen :einjeder kan wol zu vernemen ge
en / was ihm gefällt oder mißfäls es iſt aber deß⸗
gen ſeim Wahn fern richterlicher Aus ſpruch /
ondern er muß 5 — laſſen / daß andere von
einem ſchnellen Urtheil mehrbedachtſam wieder
srrheilen. Soviel kuͤrtzlich / und unmaßgeblich
Jonder Rechtfäjreibung der Wörrtt:
ae ern x it ein Theil von
Die Schriftſcheidung iſt ein Theil vo
er Rechiſchrebung 2 nicht der legte;
jefkalt die wolgefchrieune Wörter / ohne folhe/
ielmals nicht / oder ja ſchwerlich mögen verſtan⸗
Jen werden ; daher auch beſagte Schriftſchei⸗
2 und Erflärung/oder vielmehr der
Rark-und Stenkflein kan genennet werden /
welche berichtet / was sufaminengehöret / uñ was
in und wieder getheilet / und geſondert —
Kt muß.
Anhang: *
mu Sol fre Teutſche Sprä esu hoͤchſ
— — it gelangen / ſo * 36 hi
d vielen andern Stücken) von den Bid cher,
freibernnind; ruckſetzern ein mehrerer Steiß,
als bishero / angewendet werden můſen. —
—— $ i —— Sau
Sp der Schriftſcheidůng find folgen *
He ————————
vdon weichen abſonderlich zu handlen ſeyt AM *
Von dem Mittelſtrichlein(⸗ und Theilze
ger auch von d mo intel vder iachſn
En ik der eweyten Stund $: 2. und ſe *
cunde 5:22: Meldung —— — (get
ale von dei andern: | J
GI tr
Wann man die Sache genau ——— wol
fo müfte man einen Unterſcheid mach? zwiſchen
dem Ziveraffrichlein/comma genannt; (
das Bey lan) femicomma (; ) genar anne t
—3 die Hebreer unterſcheiden / und bexi
den Druckereyen vorhandenift: Weilabe
ferne ſolche Neurung eingeführer / (affen weit
hier innen / wie in vielen andern/bey der acn@k
wonheit verbleiben ; mie Erwuͤnſchen / dag
ungderfelben Tyranncy nach und nach nair gi
sen Urſachen eniniehen konen.
A 7
4
J
ht &
ir
* | 133
—— Dis Zevontgfkcichleih ( )
dienet zu nterſchtidung der Auörter / welche mit
einem Zeitwort verbunden ſind / als: Kein Pro⸗
bet und bein Poet gilt in ſeinem Vatter⸗
auch nichts wañ cin Füge:
oder — er enge —*
End gro
—— —** ihrer viel / mit leh⸗
ik bietet dae Zwerg⸗
Reiten, ** Erklaͤrung eines Dinge fol
ale die zuuͤnfftige Zeit ifk eine Räbtz
Rind Dill jagen eine Gehäimmßiwelcher
Finnen aufloͤſen wollen. 1;
Seel eb lan wann wir einem:
Worelanae Beywoͤrter zuſetzen / als: der aller⸗
Salomo / ein Herr über Iſta⸗
ã haric IV: wann etwas darzwiſchen gefegen
wird / daß ziwar zu der gantzen Nemung aehte/
aber. dieſelde zweiflig / oder zu veiſteh n ſchwer
ſo koͤnte man wol das befäg!e —*0
lein Yale: Er hat ſoiche Th
keit / freventlich / veruͤbet Mer wird das —*
freventlich darzwiſchen geſetet / und ſcheinet
doch / das Ss j; Vzuviel.
Das Scsrbpänden ¶ ſemicolon unter⸗
ſchei.
— die kurten orte Wie
ckvo
Lo ‚Andere / in ihrem:
ʒum Verderben ruffen; alſo ——
Boͤſen den einfaͤltigen Juͤngling. IE. dienet
das in dem Gegenſtand unterſchicdlicher Sa⸗
chen / als Du haſt an mich rieben Gu⸗
ae ang pet — Kt —
und die wer es
betrogen finden. III. wann die Mei⸗
neh etliche Doppelpunct gefondsttsirdi
uhd ſelbt wideruͤm zertheilet werden/ —
Strichpuͤnetlein ſtatt / alſo⸗ Man ſoll in
gluck nicht zuſehr trauren * Eder
den / ſo keinen Troftbaben :
win —* freuen; —* N ——
die ihres Gottes pergeſſen; ja vermeinen /
ei unſch
ſſe ihnen alles ‚mac w / hin⸗
* hen Det fell ſich huͤten / daß er kei⸗
eg Meinung binde; wen ſolche
n den furen: Liederreimen de
* — / und dem; Zuhoͤrer undernen
Je kuͤrtzer et ſeine Meinung ſchlieſſen
tan je a aan leichter iſt daB Lied / und dag
Gedicht. Mit dem Redner hat es em BC
Der — bindet Leine gante
| Meir
Anhang 135
Meinung die hoch —* völlig angefuͤhret iſt;
wann nemlich eine Meinung unterſchiedliche
Theil hat / deren jeder mit feinem Zeitwort ge⸗
ſchloſſen wird / oder eine Urſach — fol kai
Ich ward wie viel ich Jahre auf
mirt haͤtte: wortet: keine: ge
te ich / dieich —— cht meh
die ich aber noch bekommen / odet erleben
werde / find noch Fünftig und ungewiß
geſtalt mir und —— ri det Too!
olget. I. Diener das
Aber At tige emuͤtsbewegung
— eh/oder in &inex Erzehlung / die sich
Shell ‚bat / al 3 die Solda ei machen
Seide : fie flnchen ; weil
den lu fih bringen 1. und ve
che find : fiehundigen / und ſtraffen der
fer — Das Haus / welches fie
Regen und Schnee bedecket/
t Dani it / in dis Aſchen
——— if unfer Line ich. fie find die
86, mem — He en
ie er ber auch in eu⸗
— IE. dienet das Doppelpänerein in
fangen / und verleihen Gleich niſſen / alſo:
das faule Holtz / in der a
— *
——— BE
“Arıln
ae
*
u ,
Anhang.
hrenistesint fiber: Afbiftder Heuchier |
ein falſches / und gleichfamerdichtes Slanı
menlieht. das die Einfaͤltigen lichtlichb
ice [Vs diene auch Bas Doppelpünicelein
Fewiſſes Beding beyzufuͤgen alſo Uns
— ſind in Diefee X ——
cben: mit dem Beding / daß wir
— — nun
leiſten ſollen. a 8
DT —59*— un
* en — * el
Kup Punk. 6). N Q ) af ß gt auch
uch Die Lateiner zweyerley Punct role
qufwelchen ein groffer Bllatab [und euneae |
6 ‚ud ein ein ri kleinen Pure R vel y
chen e in fner Bülhfs in gleicher Ze fol
gie wann nemlich d € nahe einung kurtzif
Eine anpenfolagt en Worien nicht h
fo: Dep Ni her Ktben Ru 2
iſt allen UP. ” * BD
ide —* 4— x
" Das $rogpeichen (2) folgeranfdie de
alfo ; m man. mebe einen se aus)
von dem Sold nennen 2 .er.dienet m de
Keuter dariiber er mebeamalo Den Bel be
krommet. irn Oo led * 253
ad. % 8 | | $. 20. Da⸗
F
—
u
*
T 222
fi ’ 3; O =
2 u u
| Anhang... a 137
ul $.20, . ich N
| underunttszeichen () wird
thebung ——— —
Freuden gebraucht. O ſchrecklicher Tod!
Iſt und Noht O greud und Won⸗
ne!*] ixclamatio, >:
———— —— — *5
Ders Inß() Pienermann —— he
in eine gantze Rede / unverhindert der; an⸗
chriftſcheidung / gleichſam in fremden
offen /oder eingefeher wird⸗ alſo
ſal. 89
ö © DE allein duch den
Be Aug im
—æe um) ey ‚Ehe und
— rag ‚Prsi
RER YEAR”. RURET | N;
— 3) + BE 5 — ——— ———
* Ae Han | tr 119777
ta ahntänne? :
7 4J 8 u > u
Ur ER ITRE — we:
i u, 4
———— Haar
* 2, u # J in ö
AUNTNGT; j ) ‚ \
a vr. J „rt \ * J
er —41 en
y J iij Send⸗
fuͤr eine Glut anſihet· Alſo iſt der Heuchler
ein falſches / und gleichſam erdichtes
menlicht Das die Einfaͤltigen leichtlich be⸗
truͤget / ꝛtc. IV. dienet auch das Ooppelpuͤnet ein
ein: Jew ſſes Beding beyzuſfuͤgen alſo Uns
Menſchen find in dieſer Welt die zeitlichen
Suter gegeben: mit dem Beding / daß wir
daruͤber dem gutthaͤtigen Dot Rechnung
leiſtenſolleeeee.
§. 18
auch Die Lateiner zweyerley Punct / den g
Af welchen ein groſſet Buchſtab /und ein neucx
AbſaßF folger ; und ein kleinen Punct auf we
chen ein klemer Buchſtab/ ——
get wann nemlich die gantze Meinung kurtziſt
und an den folgenden Worten nicht Hände Tal
ſo Deß MIeni Beh Leben iſt kurtz Der THS
iſt allen gewiß. —
RIO . $. 19% : * h 5 * |
Das Fragzeichen (7) folget auf die Fragey
alſo Wie kan man mehr einen Soldaten
von dem Sold nennen 2 er dienet uͤm die
* daruͤber er mehrmals den Reſt be
ommet. —X J
e +
.—n—
_
er $. 20, Da⸗
Anhang. 137
Ki Eine dr §. 20. |
‚Das De underungeseichen (! ) eird
auch au Erhebung der Stummie/ * in RAauren
und Freuden ebraucht. O ſchrecklicher Tod:
&: Probe O greud und Won⸗
x
ne!* Bxclamario, 2
PA © a ns 3:
| pluß () dienet / wann Awas —
| ee Kede / unverhindert der: an⸗
cheidung / gleichſam in fremden
eſchlo — eingeſetzet wird / alſo
fir fin © E Tall | dunchden
BR alle leben
— br und
ee
Preiß gegeben .
"MAR: X np 1.53 i
— ne „ f\ uu SA
Eis * Kira! j — ———
* — — — —
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rer More 14%
| 2% *
B ——
*
re ala nn RC
— J iij Send⸗
Ban Zweck und Inhalt diefes Werkleine
fr R betreffend. — Bee th
Mokölerbocbgeehtter Herrund
vielwehrter Gevatter.
GES: Hoch der heilige ei pietehtihe Doch
geachtet / und geadelt / erſcheinet / neben at
dern / guch daher: daß er feine liebe Diener zu ct
nem ſchoͤnen poetiſchen Lied / wann Gore feinem
Volt eine beſondere Wolthat erzeiget rangenie
ben / und aufgemuntert : wie wir deter gnugſan
in der Grundſprache H. Schrift zu befinden?
A haben RT J BB.
Dieſe fürtreffiche Kunſt der Pocfi i auch
endlich auf unfere alte redliche Zar
men; aber (mie es mit dem Anfangaller Künfte
beichaffen) fehr unvolllommen;geftalt man aug
denen noch überbliebenen Liedern ſattſam vers
— biß endlich an e Gemuͤter / in die⸗
= -
.
—
n allergreulichſten Laͤuften / das gantz Teueſch⸗
— der endlicheen Kriegsgluůt glimmet / und |
den Greuel feiner Bermwi vor der Thuͤr ſi⸗
her ı was Ruhe in befärderlicher Ausarbeitung
jettgeſagter teutſchen Poeſi ſuchten / and gute⸗
Theils erlangeten. ——
Daß num Woledler / hochgeehrter Merry
— * und
u a lu ud AB TE ed
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—— er u en ie
ierinnen rckli ulfe gethan / ſon⸗
Benni le Poeſi in eine an
—— ige Richtigteit gebracht;
er Zweifel ı feinen ſchon
uhm und abe Bam n/bey
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joten, —9 lich vermehren /
brichen
— und m ih erweitern. Ich Ich wuͤnſche
son run mene On, da —— —
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denlieben Seinigen/cinefünge: Zeit / beh fel b
* — Orten mm igb⸗
— cutſchen Poefi dieſe wolgemeinte Ar
— sale ja und aͤrgerlichen
WEarnMBEHTTES Ehren
nei — Auibung de Tugenden / allezeit anwen⸗
| ben ans meiner Siudirſtuben
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AbidniteV 2,3. — —— ET *4
Anacrontilche Verslein IV.9, —— h *
Anapaͤſtiſche Reimarten / fu uchgeboͤt rtztlan⸗
e Reim eimen. —9 ac En
Zinsredeitle, A. io. "m hi —J
B. ae, «8, 5
bar die Nachſyllben. I1/ı — |
be die Dorfyliben.iiio, N
— der Poeten.L8.
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BuchflabenAmelilj2, .
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eund Ebacsıweyecley ZLaut / unde Sebrauch
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Compofita. 11j22.YlL2ı. ur
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Dadtylus, fi tes Reimmaß.
— — und Bw Iyı —
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Epirhera, ſuch ———
er die Vorſyllbe 11/16. auch eine tnd
Klibe.iyis: |
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* * m | Als
g 1 timme 18.
Ei der Gedichte. Vz.
Exclamatio, fisch) Erhebung er Stimm 1
eKlachiyllban.iiz GO SCH 5
5 ip BET, — Di
Sale? eReimen. IIL/AO, breamenfhi ‚cd
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ichvodeter,VL.22. —* ach
Fragzeichen? 4.17. ji |
gremde —— in don —
19. N
- 6: £\; F ei 5 —
ge / die Vorſyllbe I/16. ——
Gebrauch I/6.A.10. 20o... an
Dedichte vnd was garbeysabe Ban
Ara 2 RE —*
Gerůrtzti¶ he Beumannen wzu
Gewonheit zuů u ſchreiben. A.io. 20. Br +
Glaub durch eine —* N *
21.
Gleichſtimmung ee Sprüche Ag. . F
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—* Indalereginer. —*
endung 112. Heuchler. 4.17," —
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Namen in einem Bedichte.V 10,
Hanke der Glen. vur
g Reintin IV / 16. wie fie
dieneu Ivy 16. ihre Fehler. IV/ro.
ibre Verbindung mit andern
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Bangturne‘ eimarten/IV/4.
1 end der Menſchenrinan.
‚Se NE /d.: >%
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Noe Rede an die erſtẽ Welt v3.——
Numerus orarorjus, 11/4 eds ch! —
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Parodia, ſuch ahmung = ar rei
Phleg(el)marıcus VLıg
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Tureliren gebildet. Vl / I.
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ver / die Haubtendung.li / 16.
Verdoplung . Il/21.
Verdoppelte Woͤrter. I/ 21.
Verwunderungszeichen. A. i8.
—— Worter.il/ic/16. —
or⸗
Br Selig
üng / die —— UnGs.
Unhoͤfliche Woͤrter Aas
interſcheidung der Wertiedg: Fr
* 10. 1.20: WO ti
ß / I © * n
— 055
wan maß. V/ıo.
Weck ſelſatʒ oder Reimung.
Wiedverhallfich Gegenhall.
——— zuſammen forget Flat
wie iht Laut zu e men? ——
ihr Unterſchaid As. ?
Zeit iſt edei ur, Anfangs: 1417; nen |
— zeitliche Guͤter / daſelbſt. J
Zufarimenfeggu der ——— —
Zwetgſtrichlein / NAız- 15 my F
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—— rter Ind
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Zweyſylibige a Me —
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Tan ——— —
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Woetiſchẽ ich⸗
ters zweyter Theil.
Handlend: —
Von der Poereren Eigenſchafft / Wol⸗ und
Mißlaut der Reimen.
IL Bon der Poetiſchen Erfindungen /fpaus
WE: dem Namen herruͤhren.
IN. Bon Boerifchen Erfindungen fo aus den
Sachẽ und ihren Umſtaͤndẽ herflieſſen.
IV, Von den Poetichen Gleichniſſen.
V. Von den Schauſpielen ing gemein / und
abſonderlich von den Trauerſpielen.
VI. Von den Freuden⸗und RN,
Samteinem
Anhang von der Teutfchen
Sprache:
durch ein Mitglied.
Der Hochloͤblichen Fruchtbringenden
Geſellſchafft.
Nürnberg/
In Verlegung Wolfgang Endters.
MM.DE. 23355.
RE
Be
Pr x @
Mancher liebt das Santen- Spielt
trägerdargu groſſen Luſt / —
hat im Buch der Stuͤcke vie
doch bleibt ihm noch unbewuſ////
ſolche Kunſt / ſo ihm beliebet /
warn er fie nicht taͤglich über.
Rem liebe der Poeten Spiel/ —
und trägt darzu guten Luſ //
er
lieſet der Gedichte viel /
hat den Kunſtgriff nicht gewuſt / 7
wann er ohn Berftändniß lieber/ —
und ſich nicht im Dichten uͤbet.
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BE Pi EP at Fo * J
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Kay er RR
Dantgtehemirnin en
ben / Veſten und Hochbenamten
—— Herrn
Eberbarı Muͤllern /
Depbopen Stifſts u Ham⸗
burgvornamen Domherrn /
uund Elteſten dae
elhſt/ꝛc.
menen infonders hochgeehrten Zerrn
Sl wehrten Freunde.
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Mol: Ehrmwürdiger / Wol⸗Edler /
Veſter und Hochbenamter Her
inſonders Hochgeehrter wehrter
Freund. | Bi
Nter vielen feine Kunſiſtuͤck
gen Daniel Schwenderg * ift
eines TRICCTERo keiten und führen
koͤnne. Ob nun wol dieler Aufgabe Kunſt⸗
ſinniger Beweiß unwider ſprechlich / ſo ſol⸗
te doch ſolches Werckſtellungen nit wenig
Hinterungen hemmen und unterbrechen
Gleichergeſtalt bemuͤhe ich mich / dietieh
quellenden Fluͤſſe deß faſt entfernten Hel⸗
cons / durch dieſen Trichter / über muͤhſame
Berge / in unſere hochteutſche Sprachezu
überbringen, Auf dem Papier iſt die S⸗
*In den —— Erquickſtun den am 4 |
Als J
che Ice BERN in An dem Werke aber
befinden ſich nicht wenig Hinderniß / maſ⸗
ſen —* etliche geklagt / der Trichter
ſey viel zueng / und daß etliche Stuͤcke
zwar angefuͤhrt / aber nicht gnugſam aus⸗
—
A klagen /daß feine Poelen
| worden/ob fiegwarden Trichter gelefen /
und fönten fo wenig ein Gedicht verabfafe
fen als zuvor: So viel/ fagen fie) wer ihnen
in dem Gedaͤchtniß geblieben/daß fie nach
A
a a er SE 0 | if zz I
Atze * a map Zi = u ER
Anleitung der natürlichen Eigenſchafften
ee Sprache wiſſten 7 welche Sylben
lang oder kurtz / welchereimten / ober nicht
‚seimfen; alleinfönten fienoch den Anfang
das Ende eines wolklingenden Ver⸗
* apier ſetzen und mangle es allezeit
ander Erſiadung / von welcher in der erſten
Stunde gar zu kurtze Anregung beſchehen.
Solchen Mangel nun zu erſetzen / hab
ichnichtümgehen ſollen meine Xßenigfeie
‚noch ferner an Tag zu gebẽ / und die verfpros
chenen ſechs Stunden / jedoch wegen. Kürs
Ei der Zeit / nicht mit.endlicher Vollkom⸗
Ai menheit /
menheit / zu PL pn Benebens iſt auch
nochmals zu erinnern / daß der Unterricht
Ale Wiſſenſchafft beginne / die vielfaͤltige
Ubung aber felbe auswuͤrket und vollfuͤh⸗
rei Der Anfang ift gleichfam ver Scha®
een / den man für die Sache ſelbſten nicht
ergreiffen fol. Solcher Geſtalt ſind die ers
fen 6. Stunden ein Anfang » zu welchem
noch viel ein Mehrers erfordert wird / wie
zu Ende derſelben vermeldet worden.
Weiln aber / unter andern auch / mein
inſonders hochgeehrter Herr / algein vers
ſtaͤndiger Liebhaber der Teutſchen Spra⸗
che/ die vorbeſagten erſten Stunden dieſer
Arbeit mit vieler unverſchuldter Gewogen⸗
heit beauͤnſtiget und durch den Ruͤſtigen
unſrer Fruchtbringendẽ Geſellſchafft Hochs
verdientes Mitglied / wegen ſolcher Fo
rt⸗
ſetzung nachfragen / und biktlich anmahnen
laſſen als hab ich meiner Schuldigkeit zu
Folge / nicht unferlaffen wollen/diefe kurtze
Zeit feinem beruůh mten Namen zu: zueig
nen / mit hertzlichem Anerroünfchen/ —3—
\ I
nis J
Din
Tange Zeit: ie am er riechen Wol⸗
ergehen verſchlieſſen / und endlich nach die⸗
fer zeitlichen Eitelkeit der ewigen Seelig⸗
keit mit allemFrommen und Auserwehlten
theilhafftig werden moͤge. Hiermit ver⸗
eich/nächi&mpfehlung deß Hoͤchſten
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ar:
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5 . ar sur. lau en ger. x
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Meines infonders Hochgeehrten Herrn.
Dienſtbegieriger
Krnecht.
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Vorrede.
RU NE zu der Poeterey abſonder⸗
Uvbche ſeltne Gaben Der
Ag nd die Erkundigung faſt al⸗
ler Wiſſenſchafften vonnsbr
ten / kan aus allen wolverfaſten
und leſwuͤrdigen Gedichten beglaubet
werden. Die natuͤrliche Faͤhigkeit ſolcher
Kunſt beſtehet in einem darzu gleichſam
gewidmeten Derfiand : Dann gleichwie
nicht ein jeder, der redet und gehet finden
oder ſpringen kan / weilfeine Stimme’ und
feine Fuͤſſe darzu nicht ſchicklich / ſo kan
auch nicht ein jeder ein Trauer⸗ oder Freu⸗
denlied zu Papier ſetzen / daraus Feuer und
Beifterhelle / dadurch er den Ramen ei⸗
nes Poeten verdienen möchte. _ 3
NAus beruͤhrter Sabigkeit ’ entſtehet der |
.
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v ⸗
*
Luſt su. Poetiſiren / daher man ſihet / daß
die Knaben / welche mit einem freudigen
und wolgearten Sinnebegabt / zu ſolcher
Beliebung tragen / und darinnen unter⸗
richtet zu werdenv’rlangen Traͤge und
ſchlaͤfferige © .„‚ter.baben keinen Luſt
| zu
Vorrede.
zu ſo edler Beluſtigung. Die Erfahrung
—— daß bey den ‚naben ſolcher Um
terſcheid ſich mit zuwachſenden Jahren
und, Derft, nd leichtlich abmerken laͤſſet /
* daß man etlichen das Vers ſchreiben
verbieten muß / wie dem Ovidius / damit
fieni bebeyder Luft + und Nebenarbeit /
den. —— ihres Srubizen aus den
Auscı en. ; In welchem gall die fpate
Li Ba. 3 maſſen alle Rünfte ihre
Debhabere ernehren / Die Poeterey aber
After. diejenigen fd ſich auff Jelbe allein ber
eben.
3 Duke — Poeten aber verſtehen
wir ni I Detfeiben ungluͤckſelige Mißge⸗
urten deren in deß Poetiſchen Trichters
Vorredes⸗gedacht worden / Dann ſolche
wenit — * als die pe Affen
s f en) die / welche gemeine —
x ver⸗
ki Vorrede.
IR er rt ‘ Le re
ertsifften / ober andere mit der Yet ar
ſtecken Ich ſage die Jugend : Ma
Wenig bejahrte Leute Zeit und Freude bw
bin Doctenzulefen 5 weilen fie ſich inder
Jugend ſolcher Kůnſte micht befliffen 7%
der weil die Bejahrte viel wichtiger SW
genergeben : "Ja petracha / Ronſard und
diel andere ſchreiben / daß in ihrem Alter
kein guter Vers mehr / aus ihrer Feder fuſ⸗
ſen wollen. ——
4. Es ſollen aber alle Liebhaber dieſe
Kunſt getreueiferichſt gewarnet ſeyn Daß
fie ſich von unreinen Tiebsdichtern nicht
verkuplen / und zur Unkeuſchheit verle⸗
ten laſſen. Ein Chriſtlicher Poecband
delt von der Liebe als von einer Tugend!
und bleibet in den Schrancken der Erb⸗
Bei. Die Weitling hingegen und VOR
ſter ſchreiben gleichlammit einem SHWE
felholtz / aus welchem die bublerifebe —
renbrunſt aufflammet / und die unſchu
—35 en entzuͤndet. Solche Gedichte
Ten ſich mit den Egyptiſchen Scöfeben
vereinbaren / Bon welchen wir leſen * dag
fie gekommen in das Haus’ indie Ramer auff
die dager ind Berteric. indem man ſich BZ
| liebter
us Mof, 8.0. 3+
| Vorrede.
nehter unreinen Gedanken auch in dem
Schlaf ſchwerlich erwehren kan. Ob
nun wol in dergleichtn boͤſen Buͤchern
auch gute und ſchoͤne Wort su finden / ſo
iſt doch gewißlich darunter toͤdlicher
Schlangen⸗Gifft verborgen und möchte
man von ſolchen mit dem weiſen Mann
as ein Schlaggen⸗Beſchwerer
e ſſen wird / das jammert niemand als wenig /
Alswann einer mit wilden Thieren uͤmbgehet /
und von ihnen zerriſſen wird.
86GSirn2. v. 1J . —
Es iſt die edle Poeterey eine Jung frau /
die ihr lange Zeit auffvoarten laͤſſet / und
nicht ſonder grofie Mouͤhe / benebens zu⸗
h — und Belieben
sig erwerben. We
.
4
>
-
cher ihr etwan ſechs
Semmden@gfälfchaffi geleiſtet / hat viel⸗
4
einen Zutritterlange / aber ihre Tu⸗
end noch lang nicht erkennen lernen / und
ßer zuvor nicht mit geringer Wiſſen⸗
<bafft ausıgsierstfeyn 7 wann er dieſes
Gris Ehrẽe einlegen will. Wer ſich bes
anünen lsffet dieſe Schoͤne von ferne zu
rſſen / dem wird fic auch von ferne Dans
en! weraber ihre mehrere Kundſchafft
verlange / muß feine ie
| | ued
Vorrede.
ducchfernere Belernung erweiſen / und
durch vielfaͤltige Ubung bedient machen
6. Demnach nun Die Jünaftbelchriebene
fechs Stunden von Der Teutſchen Poste
rey ins gemein günftüge —— er⸗
halten iſt der Spielende vonet ——
ten Freunden zu Folgleiſtung ſeines getha⸗
nen Verſprechens zů Verfaſſung der hin⸗
terſtelligen ſechs Stunden / ermahnet und
bittlich angelanget wordtn. Wie er num
ſolche Bitt / für ein Gebot und freundlich
Befehlswort auffgenommen / hat er ſo⸗
chem zu gehorſamen ihn angelegen feyn
laſſen / und BEE mac
feiner We 5 eit / ausgefertiget; der ung⸗
zweiffelten Hoffnung / es werde / wo nich
den Gelehrten / jedoch den Anfängernzin
dienlicher Nachrichtung gedeyen.
7. Aufden Aobenfchulen werdenswag
DieDoeten erkläret / aberder Grundder
Dichtkunſt / und DieAnleitungderfelben
nachzuamen / wird / ſo viel mir wiffene
iſt / gänzlich auff die Seiten geſetzet. Sol⸗
cher Grund der Haubtgedichte / als da
find Trauer und Freudenſpiele / Feld⸗ und
Hirtenlieder ı iſt zu finden in Ariſtotele
über welchen der Italianet / Caftelverro,
und
— Vorrede.
und ber gelehrte Frantzos Maſnardiere⸗
viel Streitfragen er regt / deren wir in Dies
ſem Werklein m̃eiſtentheils gedencken mi
ſe
8 Ob nun wol ſich viel begnuͤgen laſſen /
wann ſie etwan einem Freunde zu gefallen
etliche Beimzeile aufjegen koͤnnen / und
| nicht gelinnee eyngeoffe Wercke zu unters
8 nehmen: So | chet doch wol / wann man
von anderer Arbeit mit gutem Verſtand
richten Fan / und dienet zu merklicher
achrichtung in kurtzen Lob⸗ und Luſt⸗
gedichten : Maſſen Die gefaͤllige Ubung
blches aus findig machen wird, In allen
Sachen ſoll man auf die hoͤchſte Staffel
Der vollkommenheit zielen / man verblei;
betdannoch wol unter der· Helffte. Es
—
J > Dt
“
t nicht an dem geleſen haben / ſondern
ee — en
urch welche alle Kuͤnſte erhalten und bes
ba cn
— — hiermit der Spie⸗
lende / Ddaßerkeines Wegs inden Wahn
ſiehet / als ob er der Poerstey ein Meiſter /
der andre zu lehren und Gele vor zus
ſchreiben vermoͤchte: Nein / Feines Wegs /
ſondern iſt von jedem zu lernen nicht
er⸗
| Borrede, BE:
Verſtaͤndiger Gutachten dem feiten vor⸗
zuziehen erbietig: Maſſen er hier nicht Das
Seinige / ſonder was er bey andern zuvor⸗
benamten / aber vielleicht wenig befanten
Scribentengelefen / wolmeinend an das
Liecht bringen wollen : Des Vertrauens’
ev werde vor ſo geringer Arbeit Feine
Schande haben / in dem er fiefeiner Ehre
wuͤrdig achtet. >10
10. Man moͤchte ſagen / daß bereit ihrer
vielvon der Teutſchen Poeterey geſchrie⸗
4
ben: Iſt waar / aber keiner bat noch zut
E
J F
Zeit das geſchrieben / was bier zu finden
Bleichwiees aber den Jäger keins Schan⸗
deift / wann er gleich nicht alles Wilpret
auffeinmalbefteichet ; alſo kan auch dieſe
Nacharbeit keinem verächtlich ſeyn / und
ſind — Gedichte aus eigner
Erfindung beygeſetzet / damit Der Verfaſ⸗
ſer keines Ausſchreibens beſchuldigt wer⸗
Den möchte. Lebe wol / geliebter Leſer
und wuͤrdige dieſe Stunden mit gaͤnſtige H
Gewogenbeitzudurchlfim "7
| Fe
DT F er * — ER RR
= FR) 2 [ISTERTE es So cX2 *
— — een Stund.
Von der Poeterey Ei⸗
—RDT Ye Ay Boꝛ de a
—F — = — —* genſchafft.
N Bwwol der Redner faſt alleZeerſcch⸗
Bw keitdeß Poeten gebraucht / ſo iſt doch
BES feine Kunſt gegen ienen zu achten /
em. wie in der Vorrede gedacht / eine
tuͤrli⸗ Fähigfeit und gleichſam angeborne
GSeſchict keit vonnoͤhten iſt. Es iſt bekant daß
he Reoner keine gute Poeten / und hin
er wieder m die Poeren felten gute Redner geben.
Vugi gilin 3 foll wenig Wort gemacht haben / und
hat ich ar uf Befrageymit dem Lob Dep niebereu⸗
ei Stil hmeigens entſchuldiget / ſich / gleich dies
n andern 24 uftigend feinen ®edanfen/ nach
zubange * Demoſt henes und Cicero haben kei⸗
3 ſchre ben koͤnnen / und iſt der erſte unter
beeden / wider alles Verho ffen durch groffe
Muͤhe Hu vollkom̃ener Wolr edenh eit gelanget /
in bi er gleich am die natürliche Uingefchiflich,
> F
7
Die ſiebende Stund.
keit / durch beharrlichen Fleiß uͤberwunden / wel⸗
ches in der Poeterey ſchwerlich nachzuthun ſeyn
fol Bis
Ob nun wol etliche zu wolermeldter Kunſt
geboren / ſo iſt doch die Kunſt nicht mit ihne ge⸗
boren; ſondern muß erlernet werden / wie alles
was wir Men chen wiſſen wollen. Man be , dr
achtet / daß die Kinder inder Wiegen gernefine
en hoͤren; daß das Vieh beo dem Schäferafied
kieber weidet / und das kein Volk / fogrobund
Barbarifch es iſt nicht ein Art der Muſie / en
Beift und vernemliche Stimme die Verſeſind/
gebrauche. Daraus zu ſchlieſſen / daß Die Men
ſchen eine natuͤrliche Neigung zu edel beſagter
Kunſt tragen; ja es kan ein Verſtaͤndiger der
Yon der Poeterey die geringſte Willenfhaffenie
hat / leichtlich bemerken / wañ etwanin dem er
licht / uͤmb eine Sylbe verſtoſſen / oder daß der
Dichter fein gutes Urtheil / erc. doch iſt / wie mn
dem Gemaͤhl ein Faͤhler ſichtbarer und feichrer
zu erkennen als der andee.
3 Dieſem nach ſoll der Poet alles / was er lieſt/
fleiſſig beobachten / uñ was er ſchreibt / reiflich be⸗
wur
machten. Wil es zu Zeiten nit von ſtatten gehen
fo foler die gange Sache beſeits legen / und zu an⸗
de. er Zeit / wañ er aller ſchweren Gedanken Ne
laden / wiederum unter dig Hand nehmen zoner
auch
*
*
Die fiebende Stund: 5
| Bub nekirbee Bear etliche Tageligen laſſen /
und alsdann mit guten Nachſinnen wideruͤm
ůͤberleſern / und bey ſich darvon / als von eines
fremden Werdfeurtheilens ——
Die nun die Kunſtgedichte den Verſtand
beb geimeinen Poͤvels weit übertreffen / und die
Perlen nitfürdie Saͤue zuwer ffen; ſo hat man
ſich an der Ungelehrten Urtheil fo wenig / als des
Sſels Anſchreiben su kehren. Es iſt cine groſſe
Beſcheldenheit / wañ ſolche uupoetiſcher deſer für
gen Ich verſtehe es nicht / und kan deßwe⸗
en auch nicht darvon urtheilen. Die mein⸗
en aber uͤbereilen ſich mit einem gantz unzeiti⸗
en Ausfptich/undtöerffen ſich aus ſhwſtiger
mſuͤchtiger Nichtigkeit / zu Richtern auf /
ehr ı ſo ſte Die Zeit ihres $ebeng
net / noch zu lernen begehrem Man
muß in dem poetiſixen abſonderlich auf die
Beichaftenhett der Perſonen ſehen / welche man
mie jlichren vermeinetzaller maſſen nıcmand
das wwolgefallen kan / was er nicht verſtehet / und
ihm gleichſam ſeine Unwiſſenheit aufruͤtket: In
elchem Fall ins gemein ſchlechter Dank dav ovn
zu gewarten. —
Es ſſt abeꝛr eine Sache ſchwer / entweder ann
ſiq ſelbſtẽ / alſo iſt nichts ſchwerers / als dz Gold /
oderaus Unvermoͤgen Beil der ſie erhebẽ ſoll /
dr, a. Pi A
4... Diefibende Stund. a
als wannetwan ein Kind einen Saft auffheben
ſolte / welches einen ſtarcken Mann leicht zu tchun
ſeyn wuͤrde · Was nun dem Leſer / aus Unwiſ⸗
ſenheit ſchwer vorkom̃et / daran hat ſich der Poet
nicht zukehren / wann er daran nicht Urſacher iſt /
weiches aufz weyerley Weiſe geſchehẽ ta. Wan
er fremde Wort aus den noch ungeteutſchten
Wiſſenſchaften gebrauchet / deren Verſtand we⸗
nigbefant / und derſelben Lateiniſche Deutung
nicht an den Rand beyſetzet / wie er thun ſolte.
Wann er ſich durch das Reimgebaͤnd verleiten
laͤſſet / daß ſich die Woͤrter nicht nach ihrer richti⸗
gen Ordnung fůgen / und die Meinung unlauter
machen ; und dieſes iſt deß Poeten ungeſchick⸗
lichkeit zuzuſchreiben. III. Wann er gar zu ho
und ſubtiie Gedanken / welche der Lieblichkeit de
Gedichts zu wider ſind / ausdrucken will.
6. Wann aber die Einfaͤlle tiefſinig und Ber⸗
ſtandrichtig / hat er dreyerley Mittel ſich vollig
erklären: 7.Ran er das Gemaͤhl zierlich u Due
nemen/maflen man mehr bilden als ſchreiben
und ausreden fan. II. Die Obſchrifft / oder den
Titel deß Gedichts / dar durch dep Leſers Sinn/
auf den Anfangs unbekanten Zweck gerichtet
wird / und in wenigen Worten befiehen fol. TE
aber ſolches nicht genug / kan er I.die Rurge Bir
faffung ſeiner Gedanken inungebundener Neder
vorfügen
Die fiebende Stund: ei
vorfuůgen / oder ſelbe zu Ende nach Belieben er⸗
klaͤren oder auch etliche Anmerkungen dem Ge⸗
dichte nachſetzen. Die Exempel ſind inden An⸗
dachts⸗Semahlen zu ſehen.
Die Obſchrifften / oder Titel der Gedichte
g die erſten zielen auf derſelben
Form / die andern auf den Inhalt. Die Form
dep Gedichts beſtehet in dem Reimmaß/ und dar
her werdẽ fie benamt Jambiſche oder kurtzlange /
Mu er u
b Trocheifche oder langfurse / Dactyliſche oder
langgefür kreirc-Rlingeeimen/oderSonneteny
Oden oder Lieder /Sechſtinen 2 welches bey⸗
sufüge ga ang uͤberfluͤſſig / maſſen ein jeder das ge⸗
meine Reimmaß ableſend leichtlich beobachtet.
Te aber folches noch unbekant und von dem
er enden / alsinunfers Suchenden
‚oder Verskunſt. Widerkehr / wider⸗
Segentritt / Endſchall / Ringelrei⸗
n7 Reimteimen / Schillerreimen /
Appreimen / und viel andere Arten / welche
lligot achte werden / weil ſie noch zum Theil
un betanı
8. DO bferifftmoeiche den Inhalt deß Ge⸗
— —— gleichsfals zweyer ley / uñ be⸗
itet ſelben entweder ing gemein / als da ſind /
edichte / Trau⸗ oder Hochzeitge⸗
Die A " "welche die * ederlaͤnder auch
i Sch
6 Die ſieben de Stund.
Feſtgedicht nennen /) Geburtsgedichte/
Traumgedichte ı Kiebsgedichte / Luſtge⸗
dichte/ Heldenlieder / Siegslieder / Win⸗
tzerlieder / Trinklieder / Klaglieder / Feld⸗
liedlein / Hirten⸗ und Schaͤferlieder / ꝛc. oder
weiſet den Inhalt deß Gedichts abſonderlich
dahin der Leſer feine Gedanken richtenſol / als da
iſt die Rubedes Gemuͤts / des gekroͤnten /
die Sicherheit der From̃en / in der 3. Stun⸗
des. 21. Wercke deß Glaubens / in der erſten
Stund Ss. 19. und in den Andachts⸗ Gemaͤhlen
hin und wider. Es kan aber auch zuZeiten dee
Laos
u TEE Ze Fe
Titel oder Obfchrifft/ die Form und Inhalt zu⸗
gleich belangen / algin denKetter s oder Such⸗
inbwechslen / Sinnbildern / Wortge
ein / ꝛc. und iſt dieſes nicht zuvergeſſe daßd
Woͤrtlein Reim eigendlich aufdas Gebaͤnd/d
as
Wortlein Gedicht auf den Inhalt / das Worte
9
lein Lied auf das Geſang zielet / welcher Unter⸗
ſcheid von ſehr wenigẽ bißhero geachtet worden
9. Wie nun ein jedes Buch oder jede Schriffe
feinen Titelund Obſchrifft haben fol / alfowird
auchzu einem jeden Gedicht ein Gewiſſer Titel er⸗
fordert / und der Name deſſelben / welchem es u
Ehren verfaſſet / und gleichſam zugeſchrieben
worden, Die Buͤch ertittel nimmt man hervon
ihrem Inhalt / den ſie behandlen / und nicht von
der
\ dichten.
A ——
Da ſiebende Stund. 7
der Ansahlihrer Capitel / oder Abtheilung: Alſo
ſoll man auch allezeit das Gedicht benamen von
feinem Beruff und nicht von dem Reimmaß / o⸗
der der Versarte. So viel von dem ſchwerẽ Ge⸗
Io, Ferners kanauch das Gedicht gar zu
lechen die Wort garzu ſchlecht / und der Inhalt
gar zu ein faͤlltig ſeyn / welches gleichſowol deß
cers Unverſtand erweiſet. Es muß ũter der
gebundenen und ungebunden Rede ein Unter⸗
ſcheid feyn; allermaſſen auch derſelben Inbalt
einander feines Wegs gleichet / oder gleichen ſoll.
Ar} Die Poeterey ifteine Nachahmung * deſ⸗
ſen / was iſt / oder ſeyn koͤnt. Wie nun der Mah⸗
3 dee die fichrbarliche Geſtalt uñ Beſchaffenheit vor
Auge ſtellet / alſo bilder der Poet auf das eigent⸗
| ſe die merliche Bewantniß eines Dings. Ein
hler muß naruͤrliche Farben gebrauchen /
wann er Lob von ſeiner Arbeit haben will: Der
muß eigentliche und den Sachen gemaͤſſe
Bott ihren/mann erin feinem Gedicht beſte⸗
en ſoll. Solche Wort muͤſſen mehrmals nach
ben Grumden der Mutterſprach erfunden und
efuͤget werden / welches einem jeden zu thun er⸗
Taubt/und gehört hieher die fleiſſtge Leſung aller
Poeten in ſremden Sprachen / daß wir ihrer Re⸗
de chenen⸗ wol als ihrer Erfindungen Ar⸗
is B ijj tigkeit
8 Die ſiebende Stand.
rigkeit / in unſre Mutter ſprache wolverſtaͤndig ů ⸗
berbringen. Ich ſage wolverſtaͤndig dann wel⸗
che dem Griechiſchen / Lateiniſchen / oder Frantzo⸗
ſiſchen gar zu genau nachhangen / machẽ ſich bey
den Ungelehrte m veraͤchelich / bey den Gelehrten
lächerlich. Hievon feiMeitung gefcheheninder
ſechſten Stunde. TE bu
125 Die Nachahmung dep Poeten beſtehet
—
nun in eigentlicher Beſchreibung der Sachen
da ſeine Wort gleichſam die Farbẽ ſind / mit wel⸗
chen er alles deutlichſt vorbildet: Oder in Erdich⸗
tung gewiſſer Perſonen / denẽ er die Wort in den
Mund leget / und derſelbenGedanken und Tha⸗
ten vorſteliet. Die erſt e Bildung iſt in unſren Ge⸗
danken / die andre in unſrem Werck / die dritte m
eines andern Werck / das unſrem nachgemacht
wird / und dieſes Letzte vollfuͤhret der Peet.
13 Ob nun wol der Poet bemüherift neues
findungen an das Liecht zu bringẽ / ſo kan er doch
nichts finden / deſſen Gleichheit nicht zuvor gewe⸗
ſen / oder noch anf der Welt wäre. Solched ach⸗
ahmung aber Fan er auf mancherley Weiſe ver⸗
ſtellen / und zu ſeinen Vorhaben dienen machen,
Den wahren Gedichten Umſtaͤnde / und Fuͤgniſ⸗
fen andichten wie hernach mir mehrerm gedacht
werden ſoll. J —
44. Bon dem Mißlaut und Wollaut der
| | Verſe
Br
DE
Die fiebende Stund. 9
Verſe ſind folgende Saͤtze zu beobachten. Llau⸗
‚ser ſehr uͤbei / wenn zwo gleiche Vor⸗ oder Nach⸗
ſylben ineme Reimʒ eil geſetzet werden / als in den
Hoͤrt / jed erman begiũt die Rauber zubeklagen.
In der Nachſylben er und en,
Der Err erhoͤrt die Seinen entfernet nicht
die Gnadꝛꝛr·. al
‚Hingegen klingt «8 wollwan die Stammwoͤr⸗
‚teraufeinandertreffen. Ale: . _.
‚Die Liebe Lieber felbft die vielbelobte Kunſt /
Der Luſt iſt ohne Luſt ſo bald die Sift erkañt.
ie Solken in einem vollfommenen Gedicht
zween verwandte Buchſtaben nıcht auſeinander
reffen / als da find t und d / gundk / b und p / wie
audysy vund bj ec dieweil ierdurchdie Woͤr⸗
—
—
g
«
er gleichfam zuſammenflieſſen. Ubel klingt es in
HR:
poetiichen Ohren / wann ich jene: De
Dies Bit dich folterweihen für...
Die Bitte ſolte er weichen
DSDich /O mein HErrund Gott! nn.
Hier iftauch nicht zu vergeſſen / wz unſer Mind⸗
render in ð Vorrede ſeines fingende Iſaja vet⸗
melder: Es iſt / ſagt erı bey vielẽ eingefuͤhret / daß
wir das Ein der gebundnen Rede gar nicht /
oder wenig ausfprehen /als : im Zorn dem
Sott / dem Heil / ꝛtc. da es nad ver Sprach⸗
3 B ii lehre /
a
’ ar
16. BDieficbendeStund, a
lehre / und nach der Mennendung (den Cafnal®
lativo) und der Gebaͤndung(dem Cafu dativo)
beſſer finde 3 im Zorne / dem Gotte dem
Heile / ꝛc. Mich wil hierbey bedunken / daß die⸗
feleßtere Meinungs inſonderheit in den eimen
au behalten ſeye / und derowegen habe ich nach
und dergleichen Woͤrtern allegelt einen
ſelblautenden geſetzet ꝛc. Ein jeder ſchreibet nach
feiner Mundart / wie auch der Gekroͤnte gethan /
und deßwegen von dem Genoſſenen vertheidiget
—J——— EEE Hm
wird, — en
19,27. Machen die mordentlichen verſetzten
Wort / das Gedichte übellauten/und mehrmals
auch unvernemlich / oder den Verſtand zweiffel⸗
hafftig. Hingegen die leichtflieſſende Mede ma⸗
het dag Gedicht wolklingend. Mit den Feut⸗
ſchen gedichten hat es gantz eine andere Mei⸗
nung / als mie den Latemiſchen / in welchen die
Wörter mit allem Fleiß verſetzet werden und
fücher der überereffliche Jeſuit Marius Dertie
nus * einen Muſicaliſchen Kunſtklang in fole
genden Verſen: RA Be
— *Apiar. X. Progym. . Tg
fandzz2, kan? —
Die ficbende Stand 70
| Bi... — irrita
| * TER
; Benin SR Br
® er ii J Aitellaron. |
uis e2 al eis. — ſub gurgite terror Pifcibus
e hm > hexachordum,
—— eerula ‚ Pike, —
ditonus
S Bo Die
F
ı2 Die ſiebende Stun.
Dieſes gehet in unſrer Sprache nicht any M ie
beſagt / und kan niemand davonurtheil eig Id der
nicht die Muſic ſamt der Poeterey aus
Grund verſtehet. Je kuͤrtzer aber, ——
denLiedern / die Meinung gebundeu wird / je lieb⸗
licher iſt der Ders / und ſoll eine jede Reimzeil
er tocnägt? mit einem Zwerchſtrichlein ſch lie ⸗
En ———
16. V.Veruhet die Lieblichkeit deß Gee
in den vielfältigen Reimarten 7 und derſe u
reinen Schluß. Zum Epeimpel:
Sehet den bekraͤntʒten Kenzent *
nun in unſren Grentʒen glängen!, ! —
Seht im fetterfuͤlltem Feld / |
fich in gruͤnen Matten gatten
Blumen in den blinden Schatten /
unter jenem Baumgezelt. — —
Kommt die Fluten zu beſchauen /
ſo ſich mit den Auen trauen. PR.
Sch haͤtte auch alſo fagen koͤmen.
Seht den neubegruͤnten Lentzen /
in den nun erfreuten Grentʒen.
wie das erſtbeſamte Feld
nechſt den grunlich⸗ gelben Matten
lieber jene Baumen Schatten
unter ihrer Aeſte Zelt. |
>
Die ſiebende Stund, 13
at: Aommt die Baͤche zu beſchauen /
diebefeuchten unſer Auen. 9—
Der gleichen Erempel ſind bey allen guten Pot
ten zuſinden / und kan mehrmals in der Mitte die
Wor gleid ung den Reimen verſuͤſſen / wann es
auch tagrichtig eReimung iſt / wie sum Schluß⸗
wor erfordert wird. ER ——
Meſtehet diet ieblichk eit deß Gedichts in kunſt⸗
richtigen Gebranch der anf und Abwechs lung
der Reimarten / welche Ariftotyles * auch auf
ſpricht / n billich fol Beobachter werden. * wird
*— das Reimn — 868 wann ſich der
hafränz ver oder daß der Vo ag ai
—
ander | ortrag auf eine
Jewiſſe Sache gezogen wird wie Die Exempel in
den Andahrs.Gemählen zu finden. I. Wan in
den Traue⸗ oder Freudenfpielen ein ugerwarter
Fau ſich begiebet / und dardurch Die Gemuͤter be⸗
wogen werden in dem die Hoffnung und Furcht
mander ſtreiten Aſo hat Seneca** den
Theſeum / als er wegẽ feines Weibs Tod ſehr ber
grüße, ausder Jambiſchen Reimart in die Zro⸗
‚chaifche fallen machen. Dergleichen auch Me⸗
dea gethan / als ſie die Hoͤllen Goͤtter zur Rache
angeruffen. Ul. Werden auch dit langen md
kurhen Verfe zierlich vermengt in age
0%
: a s.dePoetica**inHippolytos
ur
AR
u
14 / Die fiebende Stund: BER 8 HE A
doch der Geſtalt daß das Reimmaß / aber mi ie 1
die Reimart geandere werde: Das iſt / wañ
Jambiſch angefangen / fan man wol ſechsſy
big / vierſy bige / und zweyſylbige Reimzeile ſol⸗
cher Artfuͤhren / aber feine Trochaiſche me J—
mengen. Ein Exempel iſt in demLied / Wie ſch —
leucht uns der Morgenſtern / ꝛc. Was —
iſt doch fchöner als bie Be:
Blam
un. st er A |
:15
— ————
——— LEBER: 2
Doleie achte Stund.
on den Poctiſchen Erfin⸗
dungen.
a ittin der erſten Stund gung. ge⸗
* = dacht worden / daßdie Erfinduns
— 8 hergefuͤhret werden von den
Fr 12) Worten odervondem Sachen
—⸗ ſelbſten / derſelben Umſtaͤnden und
—* fen. Von dem Wort flieſſen her vie,
lerley Erfindungen. As: 4 Wannmandie
| Damen der Perfonen betrachtet / welche man
mit dem Gedicht zu ehren gewillt iſt / und aufſel⸗
be mit dem Inhalt zielet / als auf Reymund /
tan ich bringen reines Munds ſeyn / oder deß
und. Der ſolchen namen führer 4
möchtenach Begebenheit ſagen:
| Iongftau vertrauet mir / was euch bo
kümmert bat /
‚ üebbalte ei reinen Mund / im BAM und
De — kunte antworten:
70;
Ihr
14 Dieficbende Stun: x 3
Doch der ( Geſtalt / daß das Reimmaß / aber niche
die Reimart geaͤndert werde: Das Hs
Jambiſch angefangen / kan man wol ſechsſy —
big / vierſylbige / und zweyſylbige Reimeile le
her Areführen / aber keine Trochaiſche unter»
mengen. Ein Exempel iſt in man hön
leucht uns der Morgenſtern / ꝛc as
— iſt doch ſchoͤner als die ——
FORM,
4
4 —
ER eu
—
1
r
.r,
=;
ich halte reinen Mund / im Namen und
ii der Chat.
’
⸗
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*4
R
lerley
tu
Iongfa
*: (15 |
abet o Lo rn tor
EEE RR
Dieieachte Stund.
— S iſt in der erſten Stund 5. 15. Ale
sh dar worden / daß die Erfindun⸗
gen hergefuͤhret werden yon den
WMWorten / oder von dem Sachen
eloſten / derſelbenUmſtaͤnden und
ichniſſen. Von dem Wort flieſſen her vie⸗
rfindungen. Als: . Wann man die
Namen der Perſonen betrachtet / welche man
mit dem Gedicht zu ehren gewillt iſt/ und aufſel⸗
be mit dem Inhalt zielet /x als auf Reymund /
anich bringen keines Munds ſeyn / oder deß
3 —B
> %
Bi
Feyens Mund. Der foldhen namen führer 4:
moͤchte nach Begebenheit fagen:
gfrau vertrauetmie / was euch ba
kuͤmmert hat / |
Die Jungfran aber kunte antworten:
ie
%% Ihr
Be
nd
®
4
15. Die achte Stund. a
| dhrſeyddeß Reyens Mund mit LE Jamen
und der That: er.
* Es
ihr ſinget / was man cuch geheim vertrad > —
Hieher ehören die Wortgleichungen * Sf
ten Käimgebändenwoltömmen. g
“ *Paranomafız. J *
2. Wann man den Reimſchluß alſo fügen t/
daß die erſten Buchſtaben den Namen [ae *
Zum Exempel ſey erſtbeſagter Name B
mund. =
Reirzeden Wienfebenfi in Beginnen
Ehr und Reichtum zu gewinne /
In den Fruͤling ſeiner Zeit: | EN j “ |
Muß er nach gar a —
Ungluͤkk und viel Leids erfahren. A —J—
Nechſt ihm ſteht Der Tod bereit /
Der fuͤhrt zu der Ewigkeit. J—
Dieſe Art nennet / unſer Suchender‘ —F r⸗
lauff / und laͤſſet ſich auff maucherley Weiſe ma
chen / daß nemlich die Buchſtaben zu rückein der
Mittẽ oder zu Ende oder in der Reimzeile ne — * |
einander gelefen / den aufaegebenen 5J J |
gleichfam verborgen fchFiejlen. EinEy —
letzten Art ſey der Name.
Pegenwertt. —
7
u
We
Fr R «
z
3
Fi: Die achte Stund: 17
Der Ehr Geitʒ ben Nutʒt /
—
|
j
20 pielirler Reichtbumkrumt,
Weil aber dergleichen zu den Poerifchen Fecht⸗
| fpringen gehörtimollen wir ein mehrere darvon
zu melden muͤſſigerm Nachdenken heim geben.
| 3. Wann der Nam zu keiner Erfindung
dienen wil/ ſo tan man die Buchſtaben verſetzen
und eine andere Meinung heraus bringen / die
Miederlaͤnder nennen es Letterkeer. Hierbey
gber ſind folgendesehrfegesubeobacheen, J.Daß
die Teutſchen Namen mit Teutſchen Endun⸗
gen den Letterwechſel ſchlieſſen / daß nicht das
Teutſche unter das Lateniſche vermiſchet wer⸗
de / und ſolches deswegen / weil die Endungen
in Latein / ases,us » Andreas I Johannes /
N Georgius / ſehr hinderlich / und verantwort⸗
licher gefegerwird Andre / Johann / Ge⸗
orgc. maſſen man auch alle Lateiniſche Nach⸗
fastoörter/ als; Superintendent, General ‚Patri-
145 Ec Mit Zug nicht gebrauchen fan. IL,
Muͤſſen in dem Wechſelſchluß alle Buchſtaben
eingebracht un keiner mit dẽ andern faſt gleich⸗
lautenden veraͤndert werden; ſonſt iſt es unarti⸗
ge Stimpelarbeit / ind wider die Kunſt. Doch
hat das H. als ein hauch / und fein vollſtimiger
Buchſtab die Befreyung / daß ſelber mag einge⸗
bracht / oder aus gelaſſen werden. II. Sol der
* Letter⸗
18 Die achte Stund
Letterweſchel eine gantze / oder zum wenigſtẽ eine
halbe Meinung geben / welchedas Gemaͤhl voͤllig
erffateen kan / und in das Reimgebaͤnd mit muß
eingebracht werden. Zum Txempel: Der Name
deß Teuren undGeiſtreichenLehrers ſeeliger Ge⸗
—
daͤchtniß. *
ohann Saubert: —
Heiſſet verſetz Jonas Abendruh. Hier iſt eine
gantze Meinung / und das Gemaͤhl ein Zier / die
auch kan ausgelaſſen werden: DieErklaͤrung iſt
zu leſen in dem GLXVIL, Gefprächfpiele 5 125
Der Letterwechſel iſt leichtlich zu finden / Yen
mandie Buchſtaben deß Namens auff kleine
Hoͤltzlein ſchreibet und ſo lang verrucket / bis eine
halbe oder gantze Meinung herauskommet. Gr
S. CXLVI. 5.40, In erſtbeſagtem Exempeliſt
die Meinung gantz / in par halb / und deß⸗
wegen mit einem Gemaͤhl zu ergaͤntzen.
Diefruchtbringende Geſellſchafft. —
Durch einen Lettertehrr
Deutſcher Gegend lieblicher Safft.
Weil aber hier kein Stammwort / ſetze ich dar
das Fruchthorn / welches die Poeten der Ama
thee zugeeignet / zu bedeuten / daß ſolcher Safft
Fruͤchte bringe. Hiernach richte ich auch de
Reimmaß alſo: ——
Deutſcher
-
Dieachte Stund. - 19
— — — —
Eutſcher Gegẽd lieblicher Safft
bringet allẽ niedliche Frucht /
hegt der edlen Tugenden
— EUR 22 H Zucht) Dr
—und Der Sprache Iöbliche
Krafft
Aller Deutſchen Namen ʒuſchutʒen /
und mit vielen Schrifftenzunugen.
Es koͤnnen auch viel ein » und zweyſylbige
Woͤrter uͤmbgeſetzt werden / und eine andere
Meinung geben / als:
Reimund: Dein Rum.
Degenwert:Gewert den,
Borg : grob. Raht : hart. Baur: Raub.
Krde: Rede. Singe: Genieß. Diener: Nei⸗
der. Dunft : Stund. Geld : Legt. Gras:
Sarg. Erden : Ernde. Garb : Grab.
Korn: Kron Aablm: Mahl. Rhe: Ehr.
Gewalte: Alte Weg Freyen:Eifern. Gars
‚ten : Tragen. Kiebfte : Beſtiei. Markt:
Kramt. he: Ruh. Reben: Erben. Wie
| gr undandrer Auslegung zulefen indemYZ.
Theil der Geſpraͤchſpiele. Ja / ein Wort fohliefft
wizeiten etliche Wechſel / die EN in —
| I
20 Dieachte Stumd. +
koͤnnen verfaſſet werden/als Lieb / Beil / Lieb
Blei / und wann man will geſchehen (affen daß
das i in ein uͤ verwechſelt werde / wie u: wol
len / fanes auch heiffen übel, ——
— 5 —— Leib heiſſt uͤbel mai
bald iſt win Beil / bald gantʒ fen
tes
.. Es begibt ſich mehrmals / daß ein Birk
ſta Überbleibr in der Auskunfft deß Worrs/n
cher indem Gedicht mit nachfolgenden Wore
muß verbunden werden; jedoch) fan dieſes nicht
füglich befchehen/ e8 gehe dann ein vollftändte get |
Buchſtabwechel vorher. Zum Eyempelfeneie 2
den Damen, S ke
Degen wehrt.
Der vollſtandige Schluß / oder Auskanf ſide er
verwechſelten Buchſtaben ſuͤget fogende .
1Degen wehrt / zgewehrtde /
zEhrt den Weg / 4dergewehrtt.
Die unvollomuenen Ausfunuffeen find: je *
.· Wegen der th. o reden Hegt w.
7Weg redenth. s. geredte w.
Dieſes alles kan in ein Gedicht gebracht werden /
nachgehenden Inhalts. —
- |
e« ki
23
Die achte Stund. 21
Man achtet deinen Degen werth / i. wegen der
bewuſten That / g.
wie dudem von Jugend auf zu der Tu⸗
gend dich gewehnt; 4
Stegemehrt den 2 Heldenmann der fich
ſtetig nach ihr ſehnt /
undehrt den belobten Er 13 ſo mannenne
den engen Pfa Pfad
Sinw⸗ Red enthalte7dich reden hegt gm
wenigs Lob.
me gerebtem Werk 8 erhellt der verdiene
ten Wuͤrden Prob.
Bir tollen noch ein Luſtgedicht fesen, Wann
das Wort Weib durch die Endbuchſtaben ver⸗
Andere wird / ſo kommt heraus / Weich / Weid /
Weil / Weih / Weyr / Weitz / Weiſſ Wein
etc.· Dieſe Woͤrtlein alle geben zu folgenden
Gedanten Anlaß.
Weiber⸗Lob.
S Wab ſich liches
Ä lich läft verſtellen /
ki das der Buchſtab Wbleibt auf des
Namens Schwellen;
6 weicht dee Weiber Sinn iſt bald der
. Augen Weid / (Keid
. und über Eure Weil ein Ehgeweihtes
Br Das
“7
— —
———
mu m =
un
Die Wörrer welcher Veränderung zu der Er⸗
2% Die Achte Stun:
Das Weib leicht einem Weyr / der niemals
ſatt gefuͤllet / —
ſie gleichet auch dem Weitz / der our
Naͤſſe quillet / Ser
der Weife wird bethoͤrt durch perl ;
und den Mein J— J
doch wird hierbey dem Mann / nehr
wolals übelfeyn.* ——
ad exemplum L. Stratii Epigr. ult. a
findung Anlaß gegeben / müflen wegen beffern
Verſtands mir andern DOHEDN ORTE at
merket ſeyn. ——
6. Dieſen Erfindungen gleichen faft die Wo ⸗
grifflein / deren Scaliger eine groſſe Anzahl er⸗
ſonnen / und wol moͤchten genennet werden
Wortraͤhtſel / * weil ſie in Luſtgedichten zu
ſonderlichen Aufgaben koͤñen gebraucht werden.
Hievon iſt nun zu wiſſen: . Daß man in denſel⸗
ben beſſer fan fortlommen / wann man das am
eiſch / ch / zu zeiten auch das fh 3/ pf / und dere
geichen Doppelbuchſtaben fuͤr einfache gelten
laͤſſt. 11. Das man die Woͤrter abtheilet / und
fie Sylben aber in mehrſylbigen Woͤrtern / nen⸗
net das Haubt / den zweyten den Leib/ oder den
*5.Schottels Bersfunft am 308. Blafı
ia auf
Baudh / den driten den Fußoder den Schwanf.
M Sol in einem Wortgrifflein mehr nicht / als
ein Buchſtab oder eine Sylben / ſo mangelt / oder
zu viel ife/verhüfit werden / wañ man gleich un⸗
terſchiedliche der ſelben zuſammen in ein Reim⸗
gebaͤnd bringet. Weil dieſe Erfindungen / mit
| weiße: ich wolermeldrer Scaliger / Barläus
biei andere in Latemiſcher Sprache ſehr be⸗
luſtiget / in dem Teutſchen noch fremd / wollen
Bol duche Spempefderfelben ſeten.
aus:ſau.
Iſt dein Haus ohne Haubt (oder Dach nem⸗
hichſt den Buchſt. H.)ſo giebt es zu erkeñen /
Daß man auch hinter ſich kan deinen Na⸗
Rh ne a Weyr: Eyr. J
Ich bin deß Waſſers voll / mein Burger
ſtder giſch · u
Nieb dep Aaubts beraubt (deß Buchſtabs
„ Mloträgt man mich zu Th.
EN ‚Schul: Schuh. 8, |
Ich die Sam) bin der Rinder Haß / ohn
. er ‚
0 mich fie ſich gefehren.
. Mpaiiich den Suß verliehr(den®uchftab I)
3 — die Fuͤſſe min begehren.
E ij Dapffer
24 Dieabiesem · |
Dapferpferd. 1°
Ic bin deß Mannes Lob und werd ei
| Helden Thier/ Eh
ſo bald manmich verkehrt / daß er Ye -
Hals (dasa)verliee.
Adel: Nadle.
Ib binder Tugend Zucht/der onen Eh⸗
renmahl: —
mich — Fadenreich der Titel * *
N das Nbedeutet den Nu merum
| | Hoͤren / Hoͤrre.
wa⸗ murret doch der Hund: dus es
leichtlich Hören / eu ing “
er wil die noch ein * zur Ochſe end
verehren. |
Ye enim eſt litera canina. MR
17, Bevor wir zu den Zeit, oder Saprtei ime ru
ſchreiten wird dem Leſer nicht zu entgegen ſeyn
vonlirfprung der Zahlen der Gelehrten —
ſchiedliche Meinungen / zuvernehmen. Celi
wollen / daß die Zahlen von den Puncten
Tuͤppeln entſtanden / die hernach wie ainatein ni⸗ 5
fassI hoͤher gezogen worden / alfo.. 1: —— a
En —
ES;
Sn
. En
=
Die achte Stund. 25
2. IE UI. MII. weil aber der Strichlein zu viel
worden /waͤre die fuͤnffte Zahl mit dem fuͤnfften
Stim̃b uchſtaben die zehende mit zwey gegen⸗
einander ſtehenden/ alfo Xbemerket worden.
Fuͤnftzig feyeinhalbliegendesV oder L / hundert
der erſte Buchſtab von Centrum. Fuͤnfhundert
ſey ein folches gekruͤmtes Lgeweſen und vonden
Ungelehrten Schreibern zu einem D gewachet
worden / Tauſend M / komme her von dem Latei⸗
niſchen Mille. BISHER.
3. Andre wollen/e8 kommen ſolche Zahlen her
von din Fingern / wiefolche Meinung aus dem
Paſquierangefuͤhret wordenindemCLXXVI.
Gelpr.d 24: und andrer Meinung beſchrieben
wird von Beda,Pungio,Bettino,&c.
Be Diekaueinen Zahlen fovon den Römi-
ſchen unterſchieden / wollen erlichevon den Grie⸗
chiſchen Buchſtaben herholen. Wie wenig a⸗
iefelben gleichen iſt leichtlich zuerſehen.
— Ne 409
— —————
Wol ſagen ſie / man findeeinen beſſern Ur⸗
ſprung / uñ laſſe uns inzwiſchen unfee Meinung,
.Daß in der Hebreiſchen und Griechiſchen
Sprache die Buchſtaben Zahlen bedeuten /
und zwar nach ihrer O dnung / iſt auſſer allem
dere C ii) Zweiffel.
“>
26 Die achte Stud. |
Zweifel: Daß aber diefe Zahlen follenvonden
Buchſtaben entſtanden feyuzift nicht su erſehen
Woher dann ? — von den Puͤnctlein /
a | J —
— 2a
—VV —— — ur —— X —
2386 J 3%
Daso nderZero wird Due — gebild de
weil alle Zahlen hie wider anfangen / und gleie Fr
far uͤmkehren / daß fie von vorgeſetzten 9. Fir gu F
ren eine jede DRengeufie fey auch befchaffenytuie
fie wolle, beariffen werden müffe. Diefeso wird
mitder Meßkunſt Tüppel oder dem Geometri⸗
fchen Punct berglichen /woelcher feine Groͤſſe at /
aber doch aller Sinien Groͤſſe verurſachet / alſo iſt
dasokeine Zahl / machet aber allerZahlen Gro J
und Vollkommenheit.
11. Gewiß iſt unſrem Verſtand nichts ge⸗
mäffer als die Ordnung / ohne welche erfolchen
Namen nicht haben wuͤrde. Nun fan fine did
nung ohne die Zahlen beſtehen / daß daher etliche
aus den Zalbuchſtaben der Eheleute Namen)
von singe oder des andern Todesfall aba
x
94
Diesche Stun: 27
biſch zu urcheilen vermeinen. Hiervon iſt in
vorbeſagten Scribenten zu len.
72. Belangend nun die Zahlreimen / find
derſelben vornemlich zweyerley. JI Wann man
nad) dersateiner Weiſe gebrauchet / J /V/X/L/
C/ D/M und ſolten bey dieſer Gebrauch die
Stim̃buchſtaben Jund Vnicht für die Mitſtim⸗
mer J. Vgeſetzet werden / maſſen alle Zahlbuch⸗
ſtaben eines Geſchlechts ſeyn muͤſſen. Doch wird
dieſe Vermiſchung durch den boͤſen Gebrauch
gleich ſam gerechtfertigt. Es findet ſich die Jahr⸗
zahl M.D CÆL. V. JI in folgender Zeit:
Man nennt Der reChten Sacken {ob Von
Freiheiten.
Wegen deß Xwelches wir wenig gebrauchen!
find dieſe Verſe boͤß zuſetzen And werd? die Zah⸗
Ien fuͤglich zerſchlagen / wie aus folgendem Ex⸗
empel erhellet. |
Der ho hboͤbL IChen Fr VChtbr Ingen⸗
Den GeſeLeſC haft Vrſpr Vng.
Hieraus kom̃et die Jahrzahl 1617. bemerkend
den Anfang hochbemelder Geſellſchafft. Dieſe
ZahꝛderZahlſchriften dienen zwar dẽ Poeten /
wie zu ſehẽ in dem Teutſchen Palmbaum / uñ in
demi⸗ Gedichte de Theil der Geſpraͤchſpiele
vorgeſetzet / toͤñen aber auch in in kurtzes Reim
——— v ma
28 Die achte Stund.
"maß gebrauche werden wiewol ———
Zum Exempel. ——
Ber Jebter IBgen 83Beht
Von ſtehen Fle Iß geh VEht / | —
| Es Wahrer TVgen D EN) 6 62
z Langer 3. Yan HEBCht. _ 4 296
Die Auskunfft iſt heurige Sahızahl xe 48 |
Dieſe Reimart iſt faft ſchwer ũ Lateiniſtret⸗ zar
zu ſehr. Wer das Vund V. unterfcheidet ‚ie |
beiagter maffen ſeyn ſolt / wuͤrde auf | ®
Zweiffel eines Fehiers beſchuldiget werden. |
5 734. Meilaberdie Hebreer und Griechen |
den Buchſtaben zu zehlen pflegen / koͤnte nun
denfelben zu Folge / auch alle pi fü für
— —— A
URTEIL s. ii 9—
wre s to
20: 30, 40. $0. 60.70. 80: 90. * 3
od u BE a LE A tn EI:
Das w iſt eindoppelt un kan inderKechnum ;
zweymal z0 der 160. gelten’ sum rei pelz
Die wir Fried und Freude hoffen =
hat nur Streit und Leid betroffen F
Hoͤchſter / gibt Doch dieſer Zeit / —
endlich Sieg und Einigkeit
Ar 2
”
— De
—
7
7
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nalſo.
ee er
‚Die achte Stund. 29
Boͤchſter » 194
210 gib. 6
58. do 11
23 dieſer 115
—48 Zeit 170
34 endlich 40
67 Sieg 65
’ 40 und RR
Sie 213. Einigkeit, |, 103
| 993 en Br s #3. | \ Urea
Ben 3 »7%7
* en ER Ba 021
it Ertss; m Er —— IST, 92 |
BR: tanken die Jahtſah 1648
| re Wolte man den Hebreern ferner nach
hmen koͤnte man die Anfangsbuchſtaben / wie
die Endlettern zu den mehrern Zahlen ge⸗
266 re 908.1000
1» Dos Ja SE
Er oc diefer Se a man die auf jetzt
Tau — alfe: G
.q. k. Dieſes wie
au) alles andeis / wird dem beliebten Gebrauch
heimgegeben.
Ebs iſt auch noch eine andere XrederZahl
h —— nemlich alſo— |
h
30 * achteStund.
f "IOs —
a et He, F
100
1000,
JOoOo.
90.
Wie hiervon zu if en H. D. Schotteli in fein ne
Sprachkunſt am 205. Blat und in der Rein
oder Verskunſt am 312. Blat.
16. Ob nun wol dieſe und dergleichen Sſ
dungen von den Wörtern und Buchſtaben In
genommen zu den Poetiſchen Fechtforingen
rechnet werden/und wegen deß Zwange
mehrer Muͤhe als Lieblichkeit wenig zu achte )
haben ſie doch in den Luſtgedichten / —
Seltzamkeit einen feinen Gebrauch / und di —F
beſonders / daß ſie dem Ende allein/sumelchen.fie
gewidmet / gleich kom̃en / da man off ad
Hochzeitgedichte in gleichen Begebenheiten
brauchen fan. Die detterwechſel wann en tat ;
der Kunſt zeſchloſſen zoder mit einem Sin
bud artig verfmüpfter/ beluffigen bi
maeines Erachtens vor * N
+
allen andern. BZ
—
EZ if« 2 1a2AND GE 4 * —
gilt
—— n
3
*
#43 ı 4 > | a
PER ——
RR
—— Dieneundte Stund.
Bon den Sachen ſelbſten /
und ihren Limbftänden,
Segmente Art der Erfindungen
Wwird hergefuͤhret von den Sachẽ
ſelbſtẽ welche der Poet behandelt.
Wuie nun dieſelbenunte⸗ſchiedlich /
und mancherley fo muͤſſen auch in
allen derſelben Wiſſenſchaft erfahren und kun⸗
dig ſeyn. Weil er von den Sternen / und dem
Hm̃el / Gewuͤlt / Blitz / Donner / Lufftzeichen /*
ndihrerBefhaffenheit reden/fo muß er derfele
ben Wiffenfchaft eigentlich und vollſtaͤndig be⸗
figen. Wilervon den Bäumen / Blumen /
richten / Erpgemächfen und derglech ẽ reden /
- fo muß er derfelben Eigenfchafterlerner haben,
Wier von der Ehre / Reichthum / Schoͤnheit /
von den Tugenden und Laſtern handeln / ſo muß
a -
der Sittenlehrẽ nicht unsrfähren ſeyn.
J Met eoris.
| 2. MAeraus erhellet stlicher maſſen / jr der
SR | oe
— _—“
i oe iO,
8—
—
—
32 Die neunde Stund.
Poet welcher dieſen Namen mit Ehren ſchuten
wil / vielmehr als der Redner / wiſſen muß Ja er
hat vonnoͤhten die Kundigung vleler Geſchichte
und aller Poetiſchen Gedichte: Eines Theile die
Poetiſchen Reden fartfamverfichen / and ef,
Theilsdenfelben mir Beſcheiden heithach zu je
men / wie folgends fol angeführer werden, Bon
diefen allen uͤmſtaͤnden zů reden / wildie Kürge
dieſes Buͤchleins nicht leiden; Es iſt aber ſo lche
vielfaͤltige Wiflenfchafft su befinden ſowol im
der alten und neuen Posten wolverfaſſten
Schriften. | >
3. NDierbeyfommer su erinnern / daß der Poet
in jeder Kunſt und Wiſſen ſchaft die eigentlichen? /
a
und der Sachẽ gemaͤſſe Wörter beobachre muß
Obwol noch der Zeit folde Kunſtwoͤrter in —
gewiſſes Werk zuſammen gebracht / wie bey den
Frantzoſen / fo kan man doch dieſelben hin ⸗ nd
nieder finden/oder von den Meiſtern dieſer oder
jener Arbeit / meiſterlich / wie fie ſagẽ / reden line.
Wer das Wild ſchutzen Latein nicht kan dem
wird man das Weidmeſſer ſchlagen. Wer
recht von den Bergwerkẽ redet / muß ie Schiäe
”E
te zahlen: Wer unverftändig vonder Mahlerey
redet / werden die Jungen welche die Narbenreibe
aus lachen. Gewißlich iſt diefes kein geringes
u
N
Die neundte Stunde 33
Scwͤck / uñ iſt beſſer von einer Sache ſtillſchwei⸗
— ra ——
4 INns gemein kan man von den Anfan
Mittel und Ende eines jedẽ Dinges erh
rede finder. Als wan man inden Trauergedichre
von dem dod / der ewigẽ Seeligfeitdes Menſch⸗
lichen Ebens Kuͤrtze / Jam̃er und Eiteffeit han.
delt. Juden Hochzeit⸗ oder Feſtgedichten / (tie
deß Eheſtands und derdiebe Beſchaffenheit / von
des Eheſtands sinddersiehes Beſchaffenheit / von
dem Haushalten / von dem Kinder fegenszc, In
den Lobgedichten / pflegt man der vorweſenden
Sache Uhrheber / erforderten Fleiß / Nutzen und
Fommen / 2, zu betrachten und ſolches alles
oder nur ein Stuͤck derſelben mit Poetiſchen
Worren zu beſchreiben. |
5. Sier follen aber alle Glieder deß Gedichts
gleichgeſtaltet beyſam men gefuͤgt ſeyn / allermaſ⸗
fen eine lange Naſen su einem kurtzen Fuß / und
Are
eine feine Hand sn einem groffen Haubt / fich ii
%
bei ſchicken wuͤrde. Sonderiich aberfiherman
des Poeten Kunſt in der Beſchreibung / welche
ein redendes Gemaͤhl / und mit dem natürlichen
Worten eigentlich ausgebild et ſeyn fol / Yon
. welchen folget.
7. Drittens finddie Umbſtaͤnde vornemlich
dreyerleyn / welche zu feinen Erfindungen dienen
A
34 Die neundte Stund
können? nemlich / Zeit / Ort und Perſonen /
von jeden wollen wir abſonderlich kurtzen De —
richt erſtatten we
7. Die Zeit in welcher etwas gefchehen/ ode
als gefchehen ‚gedichtet wird / belanger neben
das Gegenmärtige/ fondern auch eis
gene und Zufünfftige, Die gegenwärtige
wird betrachtet ins gemein / als —— nd.
Triedens » Zeit / die eiferne / güldene chen
Zeitizc. oder abfonderlich nady dem Sahrgangl
als da iſt der Lentz der Sommer / der er
Winter / oder auch nach dem Monat / und mc
mals nach Abtheilung Tag und Nacht. Zum
Exempelfuͤhre ich einden Morgen Mittagı db
bend und Mitternacht / mir ſolgendem og hzeit
oder Trauliedelein. —
1. det Morgen. — *
— Morgenwacht — 7
ihre Sachel aufgeſtecket / —
und die ſchattentruͤbe Nacht /
aus der lieben Kuh gebracht .
und erwecket —
Hoͤrt ich ein Geduͤmmel allen / *
wo das helle] —
durch die wilden Waͤlder crifft /
und die Thaͤler macht —
p
u
ak
chet doch das ee —
——— — ——
ihr fahrtau ae Babn. f *
— Aa Ex
tung man auff die Kr Rn he
*2* er N ittag.
+ Maberguldne Sennenprachk
feine $lammen auffgeſtecket/
| und der ftrengen — Eon.
— — mels Ab gebrache /
Ei > 2 Kg id
ein Gavin wallen /
der. naſſe Fiſcher ſchifft /
Br * anne...
ni Ny en;
ur 0 ren Rab
Proas be ae Bene Beffeichen /
ß man auff die Hochzeit ſchicken.
D 3. Der
22 reden die Jäger auft der Wildbahn —
A
Pi
er
39 Dienetindte Stund⸗
3. Der Abend. 2
Als der braunen Abendswacht /
Die Laternen ausgeſtecket
und deß ſilbern Monden Dead
see lacht!
usgeſtrecket:
Hoͤrt ich ein —— rallen /
wo der reine Gegenhall / iu Any!
reimet mit der Nachtigal/ J
und die Wort im Lufft erſchallen ⸗
Hoͤrt ihr Vogler / halte aan
auffdem Plan! /
ſchnuͤrt den chnepfen wañ err
deckt die Lerchen in der Gruff /
ade hard ran 3 —
Was die Zu 2
Euch wird eben zu beftriche F |
muß man auff die Hochzeit iin
4. Mitternacht, er u
Als die finſtre Schattenwachtr. PR m |
alles duͤſter überdechet/ ..,.
und die Frucht Um Mitternacht 7 J
ihre ſchwart —
ausgchecket : a
‚44 OR
u
ä
— — 37
ich Feuerflammen fallen —*
—J. ſib er it n Schorfteinhut/.
—— Ben — |
d man hoͤrt seedie Wort erſchallen /
—
dieſer Span.
“sig,
" Bolfeibemebramepriche
e — ebruͤet / machet —
* cha —
die Gericht
jenoch vor. La —
9 man ‚fie: REN, *
Sn tefem Luſtgedicht if neben Widerhofung
der Keimmor in allen Saͤtze art ‚subeobadı
gen die vier Elemente / al diee pr mit eo
Ab er dasMafler mar dein Fifcher/det uft mie
Dem —— das Fenermi⸗ —
ebra ER nn Sag ſei ch ein
ickliches emaͤhl gefetzet werden affe en alle
ure Ma die Tagspeit / yon welcher wir re⸗
meif ea beobachten wiſſen
Den Ort ſtellet dem Poeten für Anaeı/nadp
ein: — ntlichen Beſchaffenheit / welche er mit
ichen Farben ausmaͤhlen / ud vorbilden
if — wir — die
38 Dieneundte Stund.
der Einöden deß Meers ı der Stätte / Palaͤſt
Schloͤſſer / ꝛc. Hierift auch dem Poeten ein Zu⸗
fa erlaubt / daß er nemlichZeie und Denkſchriſ⸗
ten in kurtzen Keimen verfaſſt / erzehlen und Ders
melden kan / daß felbe in Baͤumen geſchnitten ⸗
der in Felſen gehauen / oder in Marmolfenlen
mit Gold geſchrieben /2c. dar und dort zu leſen
ſeyn. Hierbey laͤſſet es auch der Poet nicht wer
bleiben / fondern er erdichrer ihm einen folchyen
Ort / der feiner Erfindung dienlich ift: Er bau
Tempel / Palaͤſte / Garten / Schiffe’ / Bruͤck
Siegsſeulen / Ehrengedaͤchtniſſe / und der⸗
chen / und zu ſolchem Ende fol erin der Bauf
wol erfahren ſeyn / und nechſt feinem Gem
feines ausgedichten Baus / auch den Geomen
ſchen oder weiskuͤnſtigen Grundriß bey zufügen
wiſſen. Die Exempel ſind in den Gefprächip
len / Teutſchen Palmbaums / und fonderli in |
Porticu AUGUSTI zu fehen. —*
9, Nicht weniger ſchoͤne Erfindungen gieb
die Betrachtung der Perſonen an die Hand,
Es find aber derfelden zweyerley / der Sefchichte
und der Gedichte. Die Perſonen der Geſchich
werden befchrieben nach ihren eigentlichen
ſchaffenheiten / und finden fonderlich ſtatt innen
Trauer und Freudenſpielen / in welchen die
nemſten Perſonen nach ihren Sitten und ®&%
müs
| Dieneundte Stund. 39
muͤtsneigungen auff den Schauplag geführer
werden / als da ſind großmuͤtige Helten Tugend»
reiche Frauen / geitzige alte Männer eichrfinige
Juͤnglinge / c. Diefen werden zugegeben liſtige
Knechte zornige Soldaten / fleiſſige Boren/ge
ſchaͤfftige Maͤgde / einfältige KRinderic. bey wel⸗
chem allen zubeobachten / daß die Perſonen ihre
Sitten / welche ſo wol von ihrem Alter / als ihrer
Auferziehung hergenommen werden nicht aͤn⸗
dern ſollen / ſondern wie fie das erſte mal beſchrie⸗
ben / alſo muͤſſen ſie durch das gantze Spiel ein⸗
gefuͤhret werden. Die Sitten ſollen der Wahr⸗
heit ͤhnlichſeyn / und find derſelben zweyerlen / ge⸗
wiſſe / und zufällige. Alſo wird die verliebte Phe⸗
dra bey dem Seneca eingefuͤhrt / als eine Veraͤch⸗
terin aller Hoheit / alles Reichthums / aller Ehre /
und achtet nichts als ihren Liebſten. Ein raſender
Soldat kan von nichts anders reden als ſeiner
Mannheit / feiner Staͤrcke / die er theils veruͤbt /
theils veruͤben ſich bedrolich vernehmen laͤſſet.
Ein Koͤnig fol ſeinen hohen Ruhm beobachten /
Biesindigkeit eines Vatters / benebẽs der Schaͤrf⸗
ſe eines Herrn erweiſen / ꝛc. Zufällige Sitten
werden denen angedichtet / welche von einem ge
wiſſen sandoder Start hergenommen werden /
wiewol dieſer Umſtand mehrmals nicht ausge
druckt wird. Wenn ein Starcker von einem Ge⸗
D iij ringen
Ö
2 BDie neundte Stund
ſch amet der elenden SHeyden Goͤtter welche
ihrer alten Lehrer und Maͤhrleinſchreihzer
ßibſt eignen Bekaͤntniß nach / Hurer
brechen / Diebe und Baͤuber ja gar lei⸗
Ingen ůber wunden wird / oder ein Knab verſtan
niger redet. als fen Alter erfordert / oder ein Alter
froͤlicher iſt als der Geitz zulaͤſſet / ſolche und der⸗
‚gleichen Sitten werden zufaͤllig genennet.
16. Der erdichten Perſonen ſind I. Hyd
ſche Götter) als Apollo / Eupido Benus/Ne
otuly welche etliche in ihren Gedichten gebrame
he zur Do-ftellung deß Tags / der Begierde/der
Lebe / deß Wa ſſers /rc. Hiervon ſagt unſer A
ge in dem Vorbericht feines Poerifchen
Shaupfakes alfo : Pfui deß Teufeliſchen
Weſens / und der mehr als Heydniſche⸗
VDſnoheit daß ihr / die ihr euch der wa⸗
von Eckantniß Chriſtiruͤhmet / ſo garnt
haffte Teuffel eweſen / foandächtigansis
“euften I und fo meifterlich herauszuſtrei⸗ |
hen / Berantwortlicher iſt verſtorbene Per⸗
ſohen in Traumgeſichten vorzuftellen 1 als die
Sibyllen / die Helden / Poeten / ec. —
. Kan an ſtatt dieſer fuͤglicher gebit⸗
det / und eingeführet werden / die Tugend /das a⸗
ſter / der Krieg / die Zeiten / etc allermaſſen ſolche
Bildtunſt ausCelare Kipa in dem VIi. Theil der
J a ! >
| Ge⸗
Die neundte Stund. 41
Geſpraͤchſpiele imbftändig beſchrieben werden?
dahin denn der Leſer beliebter Kuͤrtze willen ver⸗
wieſen wird.
12,118. Koͤnnen als Derfonen uneerredend
eingeführee werden unvernuͤnfftige Thiere/ ders
gleichen der berühmte Fabler Eſopus / Homerus
von Froͤſchen und Maͤuſen / oder Froͤſchmaͤuſ⸗
ler/ Locman / Reiniken Fuchs / ec. und viel andve
oͤblichſt hinterlaſſen: Dann obwol etliche in un.
gebundner Rede geſchrieben / ſo ſind ſie doch nach
| dem verhandelten Inhalt Posten und Dichter
013.10, Werden in den Gedichten / ale Per
ſonen gebildet / lebloſe Geſchoͤpfe / als den Wein⸗
ſtock / die Baumen / der Fluß / die Felſen / zc. und
hieher gehoͤren eigentlich der Gegen » oder Wie⸗
Dderruff/ welches Wort fuͤr das Lateiniſche Echo
fuͤglich f
—
vw, Jr (Tr
an gerbaucher werden. Von dieſer
Reimart iſt folgendes zu mercken. J. Kandas
gantze Wortsu Ende eines jeden Reimſatzes /
und nicht mitten in der Rede wiederholet wer⸗
Es liebet mich ja keine? Gegenhall. feine ?
| ann kommet dann die Stunde ?
® — ——— Gegenh.Stunde.
SL Wenn die Rei mſylben widerholet wird / als:
Es Was
—2
42 Die neundte Stund:
Was hat er vonder cher Geg. Eht
Wird er das Werd verrichten.
| Si Gegenh. richten.
Wer iſt der wiedglau ——
| SGeg · der Lraautt.
III.Das h und d die verwante Buchſtaben koͤn
ne eine Befreyung haben / als dund vb b und w/
tundüͤ. *
Es iſt kein Troſt in neubegruͤntem Feld
Geg . in dem Feld.
Wilſt du mir ihn ans dieſem Walt her⸗
ſchicken. Seg.baldberfcbichen.
Wann kommt der Tag ı Det hocherfrtute
nen ae Geg. heute morgen
IV. Wann der Gegenhall einſylbig angefangen
wordẽ / muß er auch einfylbig fortgeſetzet werden
iſt er zwey oder drehſhlbig / ſo můſſen die Folgende
Saͤtze auch alſo ſeyn: weil es der Natur nicht ge⸗
mäß daß ein Echd einmal mehrſylbig anewore
te / als das andere mahl. Mann twolredennfage
daß man bisweilen die Stimme veraͤndere / oder
näher und weiter darvon ſtehe / oder das Haubt
verwende / welches alles ſich dem Reimſatz nach
nicht thun laſſe. Es moͤchte aber verantwortlich
ſeyn / daß einer gegen dem Wie derhall gehend in
dein erſten Reimſatz einſylbig / nachm als zwey⸗
drey⸗ uud vierſylbig beantwortet wuͤrde. Blinde
Woͤrter/
Die, neundte Stund ˖ 43
Woͤrter / die keine Deutung habẽ / und gang an,
dere Reimwoͤrter dienẽ hierzu nicht. Dañ gleich⸗
wie nicht eine jede Wand der Maur einen Wie⸗
derhall gieber/ auch nicht ein jeder Spiegel bren⸗
net / alſo kan nuicht ein jedes Reimwort zum Ge⸗
genwort dienen
1440 Es werden auch zu Zeiten die Perſonen
* cht benamt/ und doch ihr Geſpraͤch vermeldet /
n foldhes nach der altẽ Poeten* Gebrauch
Te. nich. Wann man aberdie Perfonen bee
nennt / ſollen fre in die Mitte / oder zu Anfang je,
der Reimzeil geſchrieben werden / und iſt zierlich /
—* — Re m chluͤſſen den Wörter verbleiben /
» Meinung aber geändert wird. Zum&rempel
f fene ich folgende. Geſpraͤchreimen. Zu Anfang
des Selbſiſtreits befindlich. Anden Verfaſſer
und Dolmetſcher beſagten Werckleins.
ephyra.
keiner bat auch auffgetratgen /
man hear Wort /
cheimen Meuchelort
barchbet die Ganz Yocltezufagen?
NE Joſeph.
Win ſoll nichts im Gasen tragen /
welche man an fremden Ort
—— hoͤret ſagen.
*Canfab. innot.ad Horat. vv Su
en rt ee v 000—
u noch Gedanken’ Werk / noch Wort /
44 Die neundte Stund⸗
Sephyra.
Worum ſoll ein Tentfeber ſchreiben —
— rede mit dem Knecht / an er
Weiber Kammerrecht / —* 34
—— verborgen blaben? ei * + 5
okph. |
Doch wird das Gaviffen freien?
als ein Herr / derfeinen Knecht / 4
urtheilt und verdammt mit Rec
Solche Straffewird verbleiben,
& ephyra.
Sie beſchreiben mein Verlangen /
und erheben meine Schand /
ſetzen auch mit eigner Hand
Sachen / die nicht 89 ve),
Alſo werden ſie Pe — 1
Lob und Ehr aus deine Sa me N, |
weil ſie mit kunſtkluger Hand.
Dichten mehr als vorgegangen.
Die Reimwoͤrter kaͤnteñ alich m der Aneroert
hinter ſich verbleiben, watinemlich die Meinum
verkehret wird. Kin Exempel iſt zu Anfang
Rare Gartenbuͤchleins. 9— ee
g. Es iſt auch noch eine feine Art der ʒe⸗
— * ſelbe getheilet werden aiſs
—
a
9
3
2 9 2,
x ih 1 J
*
4
J
2 *
er t
3
kn %“
Die neundte Stund 4
Sylvano.
Schaͤfer / ſchweigt dein Hirtenſpiel /
lieber ſing uns dein Behagen /
Arſileo.
Meiner Freude wer nicht viel /
‚wann ich ſelbe k onte ſagen.
+ Eylvano.
Wol / ſo ſag dann einen Theil /
von dem das dich legt erfteuet,
Arſileo
Es bedarff gar lange Weil /
daß/r wo man 3 nfang ſcheuet.
Sylvano.
—— ß fin uns joe Das End]
Iſt der Anfangn HR —2
Der den Anfang nicht erkenne!
698 den Re Erbe reisai
Sa dann Deine ee ⸗Luſt /
bey den Heerden verſchwiegen:;
Arſileo.
von Se Mund iſt unbewuſt /
m doch din MÜREIEN® begnügen.
Kt? g
2 wi
—* rt 1 , \ Syl
2,7 er —J
45 Die neundte Stand.
Sylvano. " ea
Alles / was nur einer weißt / de xF
Eanman — nennen. F
Klein) man muß der Seeunde Bei EN $
durch das Schweigen recht erkenn RR
Sylvano. — —— |
Freude ſo von Tugend ſtammt. —
kan nicht — eben
feine Freude bleibt Befanmt, —
daß kein Theil iftsubefchreiben. u
Sylvano. —
Haſt du doch die Seshichkait! | *
juͤngſt — — — San
rſileo. | Fe
Aber ich hab noch der Zeit — —9 ı
Beinen Umbſtand koͤnnen bringen. er a
Sylvano. Der
Solldie Freude ruͤhmlich ſeyoh //
muß ſie nicht ur behbage.
Arſileo. ——
Meine Freude waͤre klein /
wann ich ſelbe konte ſagen.*
* Aus der Diana drittem Bach am F Bl. üben
ſehet / deſſen Anfang / Pafor, mal te eſt a el —
Die neundte Stund. 47
Noch viel andre Arten der Geſpraͤchreimen find
zuſehen in den zweyen Theilen beſagter Diana /
wie in dem Regiſter auffzuſchlagen.
16, Es iſt auch ierlich wann man einer Per⸗
ſon von weiches Vorſtellung wir reden / unter⸗
ſchiedlie men geben kan als wann der Nie⸗
derlandiſche poet⸗ den Krieg alfo benamt.
wat —
emielet van Ber Gresn: | 3
V rflindervan het vee,ökoortfe van de WA
O trevis van de ploegli, ö >Ichender van er
Hs Br, * Boeren, ee
O Meſter van de diehöVadir von deHösren,
Befchutter m deSchelm , ‚Verdedigen yan
00rt,,
Rentmeſter von hervoll dat becfe als werk&
hoott,
DerSchobhejacken vrind die van Gelelfchap
krielen
Derdobbelaers Cornuyt, sen overthooft ‚des
ielen.
Ceroede J herLand, dede geifelrandes: teen
De grade van de Sromt--
Bu Teure tönee man dieſes vondem Krieg al
ſo ausfagen
* —
BR | ——
Nan van derVeenf.290, ende Zegengangen.
48. Dieninndte Sm.
2.2.2 Nernichtet im Getreid D
— er Viehs/ Sm Fieber
hoͤſer euh 2.00.0003 Dune
»O Anfand mit dempflug —— bins
0. Veralleedauren ! 0.00%
® Meiſter aller Dicb ! Ein Schub hen 7
aller Lauren.
Der Huren Vatrersmann / des cebſhin at 35
Schildund Schutʒ / 2 $
Rentmeiſter armes Volks / und aller er
beit Tru z
— Schelmen treuer Freund / Befe
ee a ASM Mo
der S se Wuͤrffelfaß ’ und ‘=
ggefipptem
die Rute Bu ands 7 Die Sarlu
Staͤtt / SR
die Hemmung unfers Stroms Ei:
Dergleichen fönte aus aller Sprachen P
viel Serge werden meet. Kür ic
dieſes Werkleius nicht zͤle
laſſen wil. SI! Pi: W
2 —— J—
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J ”3 r >. J # —* ala * u
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7
ei HR ——
ER = * ee Es D **
* Die Dieehende Stimd, -
—— Gleich if
| = SSeyierd eDnelledergr ndung iſt
— No 3 / a viel
M belſchemende Gedanlẽ herſtieſſen.
| N) Man. veroundertfich nicht uͤber
cenmen zerlumptẽ Betiler / aber wol
——— es von einem guten
x gemahlet iſt: Alſo iſ ung mehrmais das
Sleimn Be augenemer als die Sache ſel ſten / uñ
agt iO hehe alfp: ua lau⸗
6 die Bewegung unfers Gemütsıfo
danafie indas Irdiſchẽ verwickelt iſ fich
aut zur Erden neittet / bis cs
durch d ie Betrachtung deß Himmliſchen
| rgleichung def Zeickichen und E⸗
| us — RR und angefriſchet
wird. Was theur if, — 52 wit wehr⸗
and hoch / was wir mitf}Jühcerlernen/ 92
der durch groſſe Arbeit eraruen / belieber
"Aw ö it fi - ung
F —— Auguſtin Xpiſt. 119
he ⸗
go _ _ Diesehende Stund. .' __
uns mehr/ ale was wir leichtlich gewinne
und gleichwieein Safft / durd) ein Glas
fährrer fort / ſchoͤner ſcheinet / alſo gefaͤllet
uns die Wahrheit in einem ſchoͤnẽ Gleich⸗
niß: Oder / wie der Sonnen Stral ver⸗
mittelſt eines Hohlſpiegels hefftiger bren⸗
net / alſo durchdringet und beflammet auch
die Gleichniß der Menſchen Sinn
3, Die Vergleichung aber ſtehet in einemn
oder mehr Stuͤcken / und find et ſich offein gan
widrigen Sachen. In einem Stuͤck laſſe ih
vergleichen der Geitz und die Waſſerſucht nen⸗
lich in der Begierd; Ein Ackersmann mit DDR
meis / wegen der Arbeit / die Krohen mit den
gatten / wegen ihrer Einigket...
3. vielen Stucken beſtehet die Gleich
man zwey gegen einander gehalten / uñ du
fe Theile betrachter werden wie dorten d er CHE
ſich beklagt uͤber der Menſchen Unbarmberkige
keit / folgenden Inhalts: Bin ich / ſagt er ſo ein
geringes Thter / aller Verftändnie und
Hirnsberaubt / wie mich Diejenigen ne
nen / welche Menſchen ich den
ei
Ich bin ſo wol nach der Natur erze et
nlofie ; Ich bin ſo wolmit einem lebend⸗
—*
unvernünftigen Thieren glei —
*Bey Arnob, ad verſ gentes.
Die zehende Stund. —X
gen Odembegabt / als ſie: ſie haben Lun⸗
Gen Leber / Magen / Ingebaͤu / Hertz und
ieren: Ich gleichsfals. Sie erzeugen ih⸗
leichen und lieben ihre Zucht : beedes
unterlaſſe ich auch nicht· Wie aber? fie
find vernuͤnfftig / und verfaſſen ihre Ge⸗
danken in eine vernemliche Rede: Woher
wiſſen ſie deñ / daß auch das / was ich thue /
ohne Berſtand und Urſach beſchehe / und
daͤß meine Stim̃e von meinem Geſchlech⸗
te nicht verſtanden werde?
Es ſind ferners dreyerley Arten Gleich,
niſſen 7 von welchen abſonderlich zu reden ſeyn
wird Die LArt iſt das Lehrgedicht / wann in,
vielen Stuͤcken das Gleichniß fortgeſetzet wird:
wie dort in dem Evangelio / das Gleichniß von
Dem Seeman / von dem Weinberg Lvon dem
guten Hirten Diefe Gleichniſſen werden Lehr⸗
Zedichte geneet / weil ſie gute Lehrẽ auszubilden»
und vorzuſtellen pflegen / wiewol fie auch zu an⸗
dern Handeln mißbrauchet werden. DemPoe⸗
ten dienenfieaufmancherley Weiſe / und ſoll er
ſich in ſolchen Erfindungen ſinnreich erweiſen /
und ſeine Sachen auff nicht gemeine Weiſe vor⸗
zutragen wiſſen. In den Andachts⸗Gemaͤh⸗
KR find unterfchiedfiche Exempel der &chrgedichte/
wollen aber auch eines ars ſetzen. Der Inhalt
| — | iſt
"x
+
—
ad
5
72 Die zehende Stund.
iſt folgend. Eine Jungfrau / hatte eine Perle
hohes Werths gefunden / welches ihr ihre fuͤr
Brüder wolten abſchwaͤtzen / der aͤltſte warei
Kunſtgemaͤhl Deranderwar ein Muſicus
und wolte ihr ein liebliches Liedlein ſingen und
tlingen. Der dritte war ein Koch / gelo bend / ſie |
mit den allerniedlichften Speifen gu verfehen,
Der vierdte ein Apotheckerꝛbrachte ihrein koͤſt
ches Rauchwerck. Der fuͤnffte ein Kupler / und
verſprache feiner Schweſter viel Buhler un
fuͤhren wann fie ihn mit den Pertebefchenfen
wirde. Die Jungfrau hat dieſe ihre Brͤder
alle beharrlich abgewieſen / und ihrem Bräutie
gam uñ geireuſten Liebhaber das ſchaͤtzbare Per⸗
fe uͤmſonſt verehret. Die Jungfrau iſt der
Verſtand / das Perle iſt der Mille; ihre Br
der find die fünf Sinne / das Geſicht / as
hoͤr der Geſchmack / der Geruch / und das
Gefuͤhl / oder Anruͤhren. —
Dieſer Inhalt kan zwar in gebundener Rede er⸗
zehlet / aber viel Poetiſcher durch die Perfonbile
dung/*folgender maſſen verabfaſſet / und gleiche
fam ausgemahlet werden, Ko:
*Profopopia. Ai
De
| Die zehende Stun. 53
Der Verſtand und Willedeß Menſchen.
Mineperler di mich zieret / —
iſtvon uͤberhohem Werth /
und wird nun von meinen —
urch et * nk und S———
Bf ai — Br
der allerbefte er /
| de en
ann u ve Perle giebeſt /
zub —* unge Sun
Kiten Holden a
n Deine Derle/
h das Lobegeſang
kai * we —
Liebe Sc er / meine Gabe /
en I ſeyn honigſuͤſſer Moſt
Wann du mir das Peri⸗ ſchenkeſt.
jebens gute Koſt.
Je wiltdier © bon Sehe!
"& dir / O ſchoͤne Schweſter
— baltenrw was ich jetzund rc d/
un worte ele geben
Myrrhen — * Muſẽ / Zibeht.
* * > ‚gi Der
54 Diezehende Stunds
Der Kupfer. BE
Sür dig Perle, holde Schweſte 3
fuͤhr ich dir viel Buhler zu
Dein Hertʒ findet in der Lieb 0,
ſietsvergnuͤgg· Friedensruh. a |
Der Verſtand. —B
Weichet ferne / ſchnoͤde Bruͤde /·⸗/⸗/⸗/
eur Geſchenk bringt Noht und Spol
Meine Perle / meinen Willen / —
gieb ich meinen lieben Gott
Bann man dieſes Lehrgedichts Bedeutun
für unvernemlich halten wolle / koͤnte man de
Ben der Obſchrifft leichtlich beyſuͤgen / wi⸗
geſagt. —
y. Es werden alſo ſolche Lehrgedichte —
fuͤhret von den Geſchoͤpffen / als dem Himmel!
den Sternen / Elementen / Thieren Kräutern)
Steinen / ꝛc. Theils von den Kunſten / Sitten/
Tugenden / Laſtern / wie zuvor gedacht worden?
und iſt hieraus zuſehen / daß nichts in der ganke
Welt zu finden / welches nicht durch die Gleich⸗
niß belanger werden fönre. Mit aber alle Gleich⸗
niß find dem Poeten dienftlich/ fondern können
mehrmals füglicher vo dem Redner gebrauchet
werden/als wenn dorten* gelefen wird / daß in
Fuchs / welchem anfder Jagt die Glieder gelär
| met /
"Ben A⸗iſt. Reth. l.a.c. 39.
Dieschende Stund. os
| nHundsmucken fehr gebiffen Winde;
als ihm aberder Igel ſolche wegjagen wollen /
babe er ihm gewehret und gefagt: Daß dieſe von
ſeinem Blut angefuͤllet / und nit hart
beiſſen koͤnten / wenn fie aber verjagt wuͤrden / ſol⸗
te ihm von andern mehrhungerigen hefftiger zu
geſetzet werden. Alſo / ſagt der Redner / wird es
euch Samiern mir eurem Rentmeiſter / der ſich
nun bereichert / auch ergehen / wann ihr ihn ab⸗
ſchaffen und einen andern Armen an feine flat
verordnen wollt.
. 1. Die zweyte Art der Gleichniſſe wird von
J den Eyempelen und Geſchichten herge fuͤhrt. Hier
durch wird das Aug unſers Gemuͤts zur Be⸗
rrachtung mächtig angehalten / und find derſel⸗
ben dreyerley Arten / als l Wann ich Kieines init
———
J 3
Groſſem vergleiche, alfo:
Vie zweiffelſt du / daß GOTT die groſſe
— OBER * Welt erſchaffen: g
L hat doch die —— die Kleine doͤrf⸗
durch Archimedis Aand.rc.*-—--
— MWactant.l. x.deOrigin err. c.5.
Wann ich Gleiches mir Gleichem in ei⸗
nem Srücevereinbae alfo; |
S iij Mir
6 Die zehende Stund.
Mir iſt / doch ohn Geſahr / wie Scevola
| gefchehen. rd |
Ich hpab die Schreibeefehar für % zoͤnit J
angeſehen. ——“
IB en ich aroſſes ————— vergleiche, if A
Man ſchaͤndet dieſen Many oe
*— Mein gast: J——
und Caro ie bat Doch felbfbiel Ei te pi;
benegt. Re
1 KSenear, de Trangil. A Horst. 13. dar a
Hieher gehoͤret / was von der.alten Poeten
dichten als —— wird um d fol 2
auch deſſenwegen der Poet viel geleie n
und ſeine Wiſſenſchafft ſchicklich einzuf Are
wiſſen / auch wohin erziehlet / an demand bi eye
ken; weil fonften das Reimgeband den ZN | —9
zu zeiten verdunckelt. — — —
7. Ul. Die — ni
ſe zu einem Zweck angeführer werden Solcher
geftaitzieler Folgendes auf? die Deränderut gi ir
— —J * ——
— — Le
fi voochfät aus undein — una kauf
mannshandel / —
Die zehende Stund. 57
vertauſchet Waar im Waar⸗ Ihr Die⸗
ro gerheiffer Zeit /
der juͤngſt ee in Auen
| 3 * tee ——
| die —* de zenrodh des Jagers ange⸗
3
die hattet * ‚Stotzefehma im Sil
—
in dem * Akten Strom / die Sirud
war vor Kryſtall /
und fauffet Durch den Kies mit holdem
2 Sb Rifplenfchall,
Der Baumen neues * / mit weißlich⸗
arzt gruͤnnen S DE roſſen / Pr
bat mit der Aeſte amp ibapehehutten Zelt
| an En beſchl
*
oſſen
Das vorentdacht undkahl/ Der ſůſſlich
— Mur linde Wind.
veriagt die KTordenftimmnnd kuͤſſt das
Lentzenkind /
die bunt Bliimensucht. Es wird: das
ihr Feld gebaͤhren. |
je Saamen wandlen fib in Gras / Ge⸗
TE eh und Aehren /
—— wird beraubt / und liget wie⸗
Pomebwe and — ſich der Teutſchẽ
Beldenſprach · Ci; 8 Man
3%
a0
nicht zu offt follen gebraucher werden / NModaß ſ ©
mit ſolchem Gedicht zu ehren —
und wo muͤglich von ſeiner Handthierung her ⸗
genommen IV, .n ſie Tin
8
wo;
‚308
58 Die zehende Stund.
8. Man kan auch ſonſten viel Gleichniſſen gie
uß n ammen ſchen weiche nicht auf einẽ⸗ weck
zielen / alfor,.
— — She’ / —— gel
iſt benamt/ BR:
e
ahnmt /
Ei en if: ein Pr vhr 4 J—
bens meiſt befliſen
der Hausmann iſt ein Bien / die Nah⸗
rung zu verſuſſen / oa
der Scffitein Sid) 1 der. ſich m
Meer ernebet/: Anleger )«
der Kauffmamnıfl ein Sabn / derwiet der
Wind ſich che. und
Wasift denn der Regent? ein Aug das
viel betrůuͤbet / —
ein —* in der Wand / der ine aſt
beliebet / c —
9.Bon den Gleichniſſen if —— zume 9
J. daß ſie nicht ſollen gar gemein ſeyn / daB
ſollen nach dem Verſtand deſſen / welcher man
N
Dis sehende Stumd. 59
gen / ſondern vem Verglichenen aͤhnlich kom⸗
men.
—*5 Dieher achören bie Umſetzung /* welche
Rede trefflich zieren / wenn ne mlich eine Sache
wegen groſſer Gleich heitmit der andern uͤmſetzt /
oder fuůr die andre geſegt wird. Cs werden aber
hierbey folgende Fehler begangen. I. Wann die
Umſetungen gehäuftet werden / und nicht auff
. einander treffen/ als * *
| 8 Metaphora.** Horat, de arte: ca male tor-
natos incudireddere verfus,
| wann auf der Drerelbank der Vers iſt
‚Bang zergliedert /
hoͤr Ber den Ambosſchlag / daß man ihn
wieder ſchmiedet.
s ſolte heiſſen entweder:
We ats der DER das Holz offt
— elo
ſod — — die Wort / ſo nicht gu
23 — „woffen :
—— mißlinget oft / wann man wil Ver⸗
ſe ſchmieden /
docblafen fi fich die Wort noch wol sw
| ſammen nieden.
Wa⸗ die Dreyer —— die Schmiede nie |
2:
s8 Dieehende Seund
den nennen / iſt belane IE Wenn die Umſetung
von gar ungleichen Sachen hergenommen / als
wann dorten Petrarcha den Virgilium 7 und
Eiceronem nennet / die Augen der Italianiſchen
Zunge oder Sprache. Fener nennet das dert]
den Sandfraß den Traumyden Affen unſee
Thuns/zc. II. Wann inder Umferung gang
wiedtige Sachen geführer werdenrale: 7
Aus dem verlangten Brunnen?
iſt von des Felſenquell erſtarrtes Eis ge⸗
trunmen | | ——
aus gantz verhaͤrtem Hertz Fe vu
A
—
Puo bramate fonti ——
cheſtillam ghiaccio dal’ alpeftrevena
d un indurato core.) ——
*Guarimuel Paßor fd.
Myrtil vergleichet fein, Velangen mie bet |
Durfk eines Waffrfüchtigen/und fagr: daß die
Augen ſeinerLiebſten zweyen Bruñen gleichen)
welch. von einem Felſenhaͤrten Hertzen herquel⸗
len / und ſein Herz zu Eis gefruͤhrenmachen. Da
deñ das Fl eſſen und zu Fig werden / oder
.“
Je@7
4
$W
“%
⸗ Pa
”
Rn!
4 3
ni
‚ang L
1 * Fr
ſtar⸗
—
ven einander zuw eder find / weil jenes vonder
Wärme/diefesnonder Kälte tommeh ,
11. Unter diefe Handlung gehöret auch die
Gegenhaltung der Ungleichheit / als wann
| J in
ih ſage: ir —
2. ‘ ’ * — Ob
— —
Diesehende Stund: 61
Ob dieſer Tag vergeht/ Fr
kommt doch die ohne wieder:
und niemand mehr entſteht /
der ligt im Grab darnieder.
12. DieFrango en haben eine Ar dersuffges
dicht 5 welche der erſtbeſagtem Ungleichheit faſt
nahe kommen ſie nennen es Go⸗. af. afne * den
WET WOCHE
Haanen auff dem Efel: Wir pflegen zu ſagen /
rein dich Bundſchuch / weil vielleicht der Alten
| Schuhe m mit Riemen pflegten gebunden und de
güreergun werden. Wir wollen eine Prob thun /
auch in noch unbefanten Dichtart Line unge
ſtalte und doch tolse ‚Singfrant abmahlen.
as Reimgebaͤnd iſt gerichtet nach J. von der
> VeenWtidt ee am2 33.
m. feines Adamsappel:
ae Aus Deren fe — 66 9%
Schöne] wie de Dfens Srunby
euer Mund
gleich dem Kreitengrauen Schnee
oder vielmehr der Kryſtallen /
nern nd Korallenı
die man BB Thal und See,
Bann die vie Nebel⸗Nacht /
8 mit Bedacht /
ide
=
2 _ Diesehinde Stund, NER,
ihre Schlaffmuͤtz aufgefekt! /
leuchten eure Augen Liechter / Er 2
als ein Trichte 0. tin
der mit faurem Bein benetzt. ER 3
IHR 3* a 2
| Siundeiß nd an eurer Stirn - Ei
an. gleich dem Zeien sa
der am Haſpel ſteht i Ruh :
h3 E⸗ iſt wie ein Sware vom Haſet en /
eure Naſen/
— und die Wangen ie ein Schub
118: % A. T
ie Bas fagicjvon eurem Haare
Zeit und Jahr] we.
‚jeugen] daß ihr viel geweſ ///
ehr find fehr verhindert/ A =
und gemindert / Be.
daß derfelben —* im —
Noch wolt ihr, daß jeder Fluß / —
J ohn Verdruß /
lauffe ſchnell gu eurer Muͤhl:
ja / weil David auff ——— —
| umdieKarpfen/ / J——
hat geſpielt ſo —— Spic. z . —
„ar —
—
—
De"
——
Dieschne Stund. 63
16,
Ihr ſitt im vertrockenen Land /⸗
Et auff vem S and; |
Euer Wucher hat ein End,
Euch gebricht/ mit furgen RERERURN
aller Orten /
Geld / der ige Seh Element,
Seht! ein — Feuer⸗ Comer
ſtetig ſteht / |
über eurem kleinen Haus: -
ſchaut fein Bildniß gleich der Flaſchen /
kraͤnkt die Taſchen /
und bedeut * trink/ trink aus.
Was hilfft aller Bücher Kunft /
wenn der Dunſt /
und der Rauch den Mann vertreibt:
Er wird aller Freud vergeſſen /
Kleid und Eſſen /
wann er uͤbel iſt beweibt.
13. In des Lope De VegaSpaniſcher Arca-⸗
dia iſt Sets nachgehenden Inhalts ;
Meint
EU TERN. =
.
64 ginn Stund.
Meine Pr ſchoͤnſtes Dild. re > & =
du biſt Freundlich feind zu ne E
freundlich wie das wilde Wild/ / bt
feindlich wie die Meſſel brennen, A Er *
Zart von Haaren wie ein Maus / | Be; —
haw glechemem Montabaur“ Be.
Weder Speife non) Berränt. u Te Re
pfleg ich jetzund —— | |
weilich bin vor Liebe krank / *
und kan nichts im Solaſſe ſagen, J
Hort / ich wach und lebe wol: Be?
gieb vom Denfen —* Bohlen —
Wegen deiner iſt der Shhnee / Ben
mir im Winter fehr bee — F |
wegen deiner iſt der See / Ei;
und der Donnerſtral gefährlich;
Doch wann ich nicht gehe weit / | |
bin ich voll a |
Ich weiß nicht was Sie iſt
weil ich niemals hab geleſen /
daß der Monſieur Antichriſt /
ſey ein Pfeiffers Sohn geweſen.
*
*
J
F} —
Be
arım
— >
Diesehende Stund, 65
Barum if dann deinesieh/
| ein alu Dieter ‚Sieb? ?
Er Alſo iſt auch die Kährfelnichte Anders;
alseine gar dunfle®feichnif/welche man zu er⸗
rablenanſente Zum Srempdl; ER
ur —
Sin: Jungker i in dem Thal /
„Die niemals fein Wort geſagt /
wann man ſie nicht hatgefragt.
ſſie bewohnt der Mauren Grufft/ 4
————— lebt in dem ah ufftyya.
365in die ei Bean: saf ohn Leid und ohn Be⸗
\ ER mir anderteant, vermag ich nicht zu
ſage
esift fein Sr / der mich nicht pflege
zu fragen. Annulus fignatorius,
Cat
Dein Herr ertahret mich und ich verwahr
den Herrn /
aim gensuc Ku Knecht / mein Bart hat man
en
man mahlet michi in Wachs / wann man mich
rraͤget fern. Clavis.
Eine
86 Diestbeibe Stmd.
Einefeine hele Stadt gehet zu —
und gibt einen ſtarken Lauff / doch iſt ihrer Bur u
ar erſpiel / |
ſtetig fehrweigen / wallen / ſpringen / ob wol Br be
werden viel.
* Alumen & pifee: gi
Ein Weber DR Hand wirft mit den Su en
Sachen a
— — ie ei
fi
*
daß aller: Penfäien Muͤh nicht kan er jen
doch iſt Fahr verhaffe verfolgt und ſo |
a bis er entfleucht an nicht — |
Eine zen jenes Walds flichet zu ih a cr
Sie kan Noht und Tod geberen ⸗
doch ſind viel die ihr — 2 Navis
Mein Leben iſt ein Vuh darinn ich ſtegt |
hbis daß es kommt in mich / doch bleiben ei nb
der Sinn Ex
t /
Leid und Armut zu vermeiden von ein N
andre .)
| —— ER
+1 7
A—
Die zehende Stund: 67
beharrlich ungelehrt. Sagt man / wann ihr ihn
kennt / wer iſt doch — 2 Tinea.
Ich habein Hroffes.Hauktrintoendig Kleine Stier
der /
und einen Wſenguß— ein jeder legt ſich nieder /
| dermeine cht geneuſt; ein rund und bun⸗
des Blat /
man er ſt uͤm meine Kron und Haubt geſe⸗
m * henhat. Papaver,
Eviſt ein groſſer Diebn mit einem hohen Bauch /
hangt an dem ſchwachen Strick / und trinkt aus
vr feinen Schlauch:
So bald man ihn nur hat von Galgen abge⸗
nommen /
ſo it * Stund uͤm ſeinen Geiſt gekom⸗
—* Cucurbita.
ERBE IN IN 10
| In verenẽ bleicher Purpur trage ſtetig Wehr
uuund Waffen.
decke mein beguldtes Haubt / wann die Sonne
gehet ſchlaffen.
doch find En Lebens Tag allegeit in kurker
$ ahl /
meine ſchoͤne Farb uñ Ruch / welſt das SS am⸗
und Tugendmahl. Rofa.
| F WMich
he 1 2 u *
68 Die — Stund.
Mich kan man niche Gerfpaktenkn
doch leichtlich ſcheiden ab / NN
und bringen indas Grab. J
mil man mich ſchwartz behalten ⸗/
muß man mich nicht —— ai —
und durch das Bley tern AIG |
Fe ar -
Iz. > Pa,
Ic hab wol / was man wünfcht a und fan
doch nicht geben ; J
der Haͤnde Wankelart macht mich in;
ſchweben /
Sch bringe Freud und Seid, und inet ein
nicht /
ich hab vr manchen zwi aufrihriga
gericht. | | —
——
Dieſe letztere Raͤhtſel beſtehen nicht eigentlic Hin
einer Gleichniß / ſondern vielmehr in einer ver⸗
bluͤmten / uñ faſt tuncklen Befchreibungimd (ch e
gleichſowol ihr Lob zu ſolchẽ Sinnſpielen v exan /
laffen / und die müffige $ugend belufligenfönen,
1. Es iſt auchderärumd derSinnbilder bi *
ſagter maſſen beſchaffẽ / daß ſelber entweder an
Kin ——— 1 *
Die zehende Stund: eg
Ausbildung beſtehet / wie hiervon in dem erſten /
zweyten uñvierten Theil der Geſpraͤchſpiele ums.
ſtaͤndig gehandelt worden : wie auch von den
Gleichniſſen abſonderlich in den V, und VII.
Sopiel / des erſten Hunderts: Daß alſo dieſes
5 es zu widerholen uͤberfluͤſſig ſeyn wuͤrde.
Der verſtaͤndige Leſer wird beſagtes verhoffent⸗
lich nicht in Ungunſten aufnemen / undesihm
wo nicht zur Nachricht jedoch zur Erinnerung
Dienen lajfen. Da Pr
TR Hieher gehören auch die Geſichte und
Seaumg edichte deren Inhalt in gewiſſer Nach⸗
abmung beſtehen / weil aber auch hiervon in den
VII Here der Geſpraͤchſpiele gehandelt wordẽ /
Als beziehen wir uns darauf / und eilen zu dem
05 Meifterftuch der Poeterey dem
nenn len Franerfpich- -
RED ——2 |
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DEREN
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Ton den Schaufpidlen in
gemein / und abſonderlich
von den a) Sr
J* RE
Ss
WERTE Poereren abtonderlich zu des w
AN
AR ER chi Goͤtzedienſt gewidmet geweſen /
ET iin dem die Heyden bey Verrehuun
ihrer Opfergaben geſprungen und geſungen
beedes aber. ohne Beobachtung der Reisenden
und fallenden: Syiben nicht zuſammentreffen
wollen. Bey diefen Opfern haben fie ſich m
Epheu und Winrergrün gefrönet/ einen Boch
als welcher den Weinberg am meiften ſchadet
aufgeopfere/und fih als, Waldmaͤñer mit rau⸗
hen Zellen bedecket / ꝛc. daherdañ die Tityri Sas
iyri / und Sileni (welches die Aelteſten und Hop
meiſter unter ihnen gewefen?#) den Urſprung in
den Gedichten genommen / und weil ſie unge⸗
ſcheut (unter dem Schein einer groſſen Weiß⸗
®
>
U A We ———
beit/)
Dilie eilffte Stund. ‚zu
heit /) ben dem Trunt die Safter hoher Perſonen
au ſchimpfen yflegten / hat es Dem gemeir
Mann ſo wolgefallen / daß man fie Mn mehrer
Beluſtigung aufden Schauplar geführer / und
so. mwoltraurigerals freudige Geſchichte / mit ver⸗
—
Er un
So mauplat 6
Andersen Perſonen vorftellen laſſen / wie hiervon
andere*ümfiändiggeichrieben..
xScaliger inPoetic.Caufab.deSatyric, Poeſi. Hein-
Ku Pus de Satyramı Horat. |
2, Wie nun dreyerley Haubtſtaͤnde / alſo find
a
eſehen und gehoͤret werden. J. Die
Liane eiswelche der Könige, Fürften und
—— behandeln. U. Die
Freudenſpiele / ſo deß gemeinen Burgermang
Teben außbilden. III. Die Hirten oder Feld⸗
ſpliele / die das Bauerleben vorſtellig machẽ / um
Sacyriſch genennet werden. · Dieſe Rachah⸗
mum der dreyen Staͤnde haben etliche Suͤcke /
inggemein undaugleich ; etliche aber abfonder-
5
|
3
0
*
Ze ww.
>
© a"
—
a
.
.
5
Li:
fichwienachgehendes foll erwaͤhnet werden.
| *SaryraLatinis ludus dire. ut late docet.Heinif.J-
6 Satyr-Horat/f. 14.
er
zer
9
ri
Ins gemein haben fie I. den Inhalt / wel⸗
+
er iſt ein Faͤbel* oder erdichte Geſchicht: Zur
Idem ibidemf. 24. Kr
| 5 iij zeiten
Er
72 . Dieeilffte Stund.
seiten auch ein wahre Begebenheit / mit vielen
ſchicklichen uͤmſtaͤnden ausgezieret. Wienun
ein jedes Volck ſeine eigene Spracheund Suten
hat / alſo iſt auch thunlichſt zn dergleihen Born
ſtellung eine der ſelben eigene Geſchicht zuerweh⸗
len. Scaliger* ſagt dorten / daß Terentius
fehlt / wann er die Griechin Glycerium / die
miſche Geburtsgoͤttin Lucinam anruffen ma
chen. Dergleichen Fehler werden ſich faſt bey
allen Liberfegungen befinden / obwol dem Dol⸗
merfcherfrenfteher / folche Spiele nach feinem
zweck / Sand und Sprache zurichten. Wir
Teutſche ſollen Teutſche Gedichte ausdichten
und den Italiaͤnern / Spaniern / Engellaͤndern/
und Frantzoſen ihre Hiſtorien laſſen / oder doch
durch ſelber Erfindungen durch zimliche Beräne
derung uns eigen machen. > |
An Hypererit.f.762. a
4. I. Haben diek Spiele ins Gemein das Abe
ſehen / zu nutzen und zu beluſtigen. Obwol
Nachfolge der Ebreiſchen Poeterey alle Gedichte
guGOTtesEhre billich gerichtet werden ſollen
fo iſt ooch verantwortlich / daß ma ſich deß Nech
ſten Neigung nach bequemen / und denen / welche
cheils nicht leſe n wollen / theils nicht leſen föneny
dieLiebe zur Tugend / durch cin lebendiges
Die eilffte Stund. 73
maͤhl aufſtellet / vor und einbildet. Ich fage
ein lebendiges Gemaͤhl; maſſen die Rede nicht
bilden / das Bild aber nicht reden kan / beedes a⸗
ber durch die lebendigen Perſonen deß Schau⸗
platzes ausgewuͤrket wird. Der Nutz iſt zu bes
rrachten ſowol / bey denduſehern und Zuhoͤrern /
als beyden ſpielenden Knaben. Wie die beſte
Artzney nicht nutzet / wann fie von den Kranken
nicht will / oder kan gebraucht werden; alſo iſt
auch die alleruͤbertrefflichſte Tugendlehre dem
gemeinen Mann nicht dienlich / wann er ſolche
ehe zu Sinne bringet I welches durch beſagte
Vorſtellungen ſolcher Geſtalt beſchiehet / als wie
man einem Kind / durch der Seugamme Bruͤ⸗
fie die Artzney eiufloͤſſet / welcher es ſonſten nicht
genieſſen möchte. Die Perſonen aber / fo den
Schauplatz betrettẽ / werden behergt in dem Re
den / hoͤflich in den Geberden / faͤhig in dem Ver⸗
- Atändnißr uͤben das Gedaͤchtniß / und arten ſich
hohern Verrichtungen vorzuſtehen. Was de
|
j
j
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9J
J
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luſtigung bey wol verfaſten / und wol su Werd
gerichten Schaupla tzſpielen ſey / iſt beyzubrin⸗
gen unnoͤhtig / das Werk redet.
. II. Iſt in dieſen Spielen gemein die Ab⸗
cheilung derſelbẽ / als: der Vorredner / die Aufzũ⸗
ge / fuͤnf Handlungẽ /* (derem die Hirten⸗ Spiele
NR F iiij nur
Krone
74 "Die neundte Stund. ng
nur drey zuhaben pflegen / und der Schluß Zu
dieſen allen iſt zu rechnen derChor / oder die Mu⸗
fic/ dienend dergeſtalt / daß zwiſchen jeder Hand⸗
fung* einLied geſungen werden fol. Diefestied
fol die Lehr en welche aus vorhergehender Gb
ſchichte zugiehen/begriffen/un in etlichen Reim⸗
faͤtzen mir einer oder mehr Stim̃en deutlichſt h⸗
ren laſſen. Die Reimſaͤtze oder Geſetze dienenden
ſes Orts / damit der Singer darzwiſchen ein we⸗
nig mit dem Odem raſten kan / und daß die Mein
nungen / nicht zu ſehr meinander gemengt ſind
wie in ungebund ner Rede von etlichenzu geſche
hen pfleget. Man koͤnte auch zur Nachfolge der
Alten / anſtatt der Chorlieder jedes malszwiſchen
den Handlungẽ dantzen: Maſſen Strophe oder
der Vorſatznichts anders geweſen / als en Rey
endang / auf der linken Hand : Antiffrophedee
Nachſatʒ das Springen und auf die recht⸗
Hand. Weil ſie nun durch diefen Dank dep
Himmels Laufvorbilden wollen / als haben ſie
durch Epodon oder das Abgeſang der Erden
Ruhe bedeutet / und dasLied ftebendangehören
Etliche / ſo dieſes nicht wiſſen / ſetzẽ beſagte Wort
noch zu ihren Pindariſchen Oden / die doch dem
a nach nichte wenigers ale Dantzlieder
ind, | ho >
*Adus, i Be
[E94 SE 1 Cd Zee
Die eilffte Stumd. 75
6Ferners iſt deß Poetiſchen Schauſpiels
Inhalt entweder einſchichtig oder mehrſchichtig
(a) Einfhichtig/ wann eine erdichte Geſchichte
ohne Nebeniñhalt( b)merklicher Veraͤnderung /
¶MNoder endlicher Erkantnuß vollzogen / (d) oder
———6 e) —
daß alſo die Haubtper ſonen allein alles zuthun
har. Der Mehrſchichtige Inhalt har viel Neben⸗
bandlungen / miteingemiſchet / daß man faſt
wei elu muß / welches die Haubtperſon su nen⸗
Nen / und die letztere Art iſt ſo viel gebrauchlicher
als die erſte / weil das Gemũt durch ſeltne Ver⸗
ae
wirrung und unerwarte Begebenheit beſtuͤrtzt /
dep Der
2 deß Ausgangs mir Verlangen erwartet,
fagıer Mebeninhale muß mir der Haubtſache
Runfrid tig verbunden /und nicht bey den Haa⸗
ren herbey gesogen ſeyn / wie auch alle Umſtaͤnde
der Warheit ähnlich, und den Perſonen zugeeig⸗
nete Reden. Alſo har Grotius (¶) den Joſeph
folgendes Inhalts redend eingefuͤhret.
la) Fabule argumentumeft vel ſimplex, vel
R compoſit un. |
- lb)Epifodiunn. (c)Peripetia. |
(dd) Agnitio.Vid.Heinf.deGonftit,Trag.fı48.
h
|
Ber 07 7a
(e) Machinam, |
2 (f)In Sophomp,alt.ı ſcen.i.
= ee, $» Nun
*
5
e
75 . BDie aiffee Stund. ; *
Nun iſt die Nacht verjagt / und ihrer
Macht beraubt; =
es ſcheinet aus der See der Sonnen ſchoͤ
nes Haubt
gleich als ein Braͤutigam mit Pu
angezogen / A
aus feiner Kammer gebt. Das 4,
kommt angeflogen /
das wie ein Spiegelglas / des Lichtes
ter weiſt /
und mit der Flammen Glantʒ desSchoͤr
fers Wohnungpraft:
Mich weckt zu dieſer Stund vers ũer—
liechte Morgen⸗
zu en, Khan ae } den $
chweren upon
Was Di zransflup das Ouelnun 1
ini feinen Amen ſchleuſt / I id 3 iin
meiner Sand. & * A
Ein andren mag Das Haus von Liba⸗
no belieben/ 23
des Marmols Tiegerfarb/ und ich m
Jagen üben! i. J
nach oͤgeln / Fiſchen / Wild / das ka ir
Namen hat / 7—
Die eilffte Stund. 77
San fücht / auf weit entlegner
aat
Eim andern mag Gewand von Baby⸗
lon behaͤgen /
und von der Seeren Werck geſtickte
EBlleider ir
De manches Muſchelkind / von Oſten⸗
meer gefchentt? /
aus —8 — Stoltz / an ſeine
ru
— J—— Thand! ſolſt du den Traͤ⸗
er lohn
Ei een Laſt? der Kaft Ban
nicht ver ſchonen
—— Ein ſchwacher Eh⸗
renſchein /
ſoden — leicht / die nechſt dem Boͤ⸗
eyn /
— muß emeine Volk / verwenden / len⸗
den /Alenden /
das ſonſt deß Reiches Haubt gar leicht⸗
iich moͤchte ſchaͤnden
| und achten Bag. Ich / nutze leider
———— ih bab. Mein ANIRERGNE
— war
7 Die elf Stunb. —
Wahr froͤher / als ich frey ohn K
ndohn Kleid /
mit einer Geiſelruth / die Heerd au
rer Weid.
etrieben alsich noch. © b
Dergleihen anftandige Reden muͤſſen fo *
Verhinderung der Haubtſache miteingeß
ten werden.
7. Kommen auch die Poetiſchen es han
ſpiele in dee Reimart miteinander übereinsmä
fen in allen dielangen Jambi , oder woffen
dreyzeheuſylbige kurtzlange Verſe / oder Be it
auch die Opitzianiſchen Trochæi, oder funffsehen
ſylbige Langkurtze zu den Erzehlungẽ / als w
der ungebundenen Rede am naͤchſten kon *
gebraͤuchlich / zu de. Gemuͤtsbewegũg die für =
Reimarten zu froͤlichen Sachen / dieLangget
ten / und Gekuͤrtzlangen / zu Beſtuͤrtung / di die ab
wallendẽ uñ kurtz ſchlieſſen den Reimen. In d
Heldenlied muß man nur ein Reimgeb —
branchen / in andern Gedichten aber hat die
wechſlung / wann ſie mit Verſtand zu J— e⸗
bracht ihrbilliches tob. Hiebey fragt ſicht w
uͤm ſolche — meiſtentheils in gebun
ner Rede geſchrieben werden 3 ve ve ort ;
*Ariftoteles Poet.cass
Tr) 4 —
Die eilffte Stund. 79
weil die Bemürereifferigft ſollen bewegt werde —
iſt zu den Trauer / und Hirtenſpielen das Ram⸗
gebaͤnd braͤuchlich / welches gleich einer Trompe⸗
sen die Wort / und Stimme einzwenget / daß ſie
fo viel groͤſſern Nachdrut haben. Zu den Freti⸗
denſpielen dienet auch die ungebundene Rede /
in weicher der Dichter gleichſowol feine Erfin⸗
dungen kan ſehen laſſeeen. —
. Kommen offtermelde Schanſpiele
miteinander nberein inden Worten; wañ nem
Uch ſowol in den Trauer , als Freuden ſpielen
hoheSachen mit hohen Worten) und hingegen
‚geringe Sachen mit ſchlechten und gemeinen
Reden —— werden ſollen. Ein alter
Mann ſolteine Kindiſche / und ein Knab feine
— —— fuͤhren. Jedoch werden hier
aus zenommen die Hirten und Schaͤfer / welchen
zu ale aus allerhand Wiſſenſchafften fchick,
ie Einfälle mit unter zumiſchen / wie hiervon
———* Pegnitz Schäferey ang
Mefua Tiere Meldung beichehen. |
9. Folget nunvon jeden abſonderlich 7 und
zwar eftlich vonden Traurſpielen / alſobenamt /
weil in denſelben traurige Geſchichte verhandelt
— * dergeſtalt / wie etliche vermei⸗
en daß Der Ausgang nohtwendig traurig ſeyn
=
- _
muͤſſe
80 Die eilffte Stund.
muͤſe / * ſondern das; wie geſagt ‚der Inhalt de
Zufeher betruͤbt / erſtaunet / nñ mitleidig mach
doch pflegt auch das Spiel mit der groffen Jar
mer und Todsnoht zu endigen. ———
Inhalt muß groſſe Sachen betreffen vonder
Könige) Fuͤrſten und Herren Verzweifflun
ya 4 R
Moröthaten/ Verfolgung / Meineid Betrug]
Svlutſchandẽ / Schlachten Tod / Grabſchriff |
Riagliedern 2c.Daher befchreibet e8Scaliger ab |
fo: DasTranerfptelift ein ernftlicheun prach
ge Borftellung einer traurigen Geſchichte hand
(end von wichtigen Sachen;nicht nur in Wo
fondern in wirklicher Aussildungder Unglüde
faͤlle / durch welche bey den Zufehern Crftaunen
un Mitleiden erreget wird. Deswegen wird
das Trauerfpieldie Schulder Könige genenen,
xscaliger ex Aril.l.3. Poet.f»366. . : ji:
10. Den Namen deß Trauerſpiels folman
hernemen von der Haubtperfon/ oder anch
derschre auf welche alles gericht feyn fol. DE
Borredner fol einer vonden Perſonen in dem
Spiel ſeyn / der den Inhalt fürzlich ergehlen und
üm gedultige Aufmertung bitten muß Es fi
aber die Perſonen / Könige, Koͤnigine Fuͤrſte
Herren und Frauen / Helden und ——
net
—
Ideml.I.f. 20. & I.3 f. 372.
Die elffte Stund- 21
ner / welchen nach gefuͤget werden die Botten /
nd Seugammen. Dieſe werden wegen ihrer
i Weißhandlung / niemals aber unfohnldig zur
Straffe gezogen. ER
22. Die dehrrund Danffprüche find gleich
ſam des Trauerſpiels Grundſeulẽ; Solche aber
wuͤſſen nicht von Dienern und geringenLeuten /
ſondern von den fuͤrnemſten und aͤltſten Perſo⸗
nen angefuͤhret / oder auch, wie beſagt / in dem
Chorlied geſungen werden. Dann / obwol
der Poet mehrmals eine wahre Geſchicht aus,
dichtet und an der ſelben Ausgang nichts veran⸗
dern ſoll / ſo fan er doch allerley Umſt ande / weſche
e ———— ber doch vermutlich ſich haͤtten
begeben koͤnnen / und theils auch begeben ſollen /
mit an⸗und einbringen / ſonderlich aber der Per,
ſonen nachdentliche uñ merkwürdig: Reden zus
dichten ! daß fie nicht nur an den Kleidern / ſon⸗
dern auch an den ſchicklichen Namen und ihren
Redarten zu erkennen / wie oben vermelder wor⸗
den Den Inhalt deß Spiels entlehnet er / die or⸗
liche und Kunſtrichtige Verfaſſung bringe
bey aus eigenem Wolvermoͤgen / ertheilt den
“r
Pierſonẽ allerhandanſtaͤndige Sitten / nñ dichtet
auch ſonderliche Zügniffen der Geſchichte aus
ſeinemSinn. Zum Exempel:Wañ ich wolte die
Be Io ra Öse
Ade la Menfnardiere enfa Poetiquefiz2.,
2
82 Die eilffte Stund:
Geſchicht vom Juda dem Maccabeer in einen
Tauceſpiel vorſtellen / ſo fönteich kunſtm
Hichten/daß ihm der Hoheptieſter Onias in
Traum erſchienen / ihm ein bloſſes Schwer
die Hand gegeben / und ihn mit dieſen Wonn
angeredet: BF
| —*
OHeld —— trett Temp
un tar / N
dann deiner Oätter BOCT ı wil ſich
ommen aar / J
ſo noch in Iſrael verblieben / bald
barmen / —
verſanie die zer ſtreut und ſey ein
ver Armen.” —
* M,SilveriaenelMaccabeofs g. In
ı2:granfameMareer und Pein ſo Die SR 1
er
J
4
—
F ß
u
’“ x
—2
Die Italiaͤner pflegen die Haͤubter auf den
ſchẽ awan in Schuͤſſeln aufgetragen Horte
fen / und die vermeinte enthaubte Perſt |
Inter den Tifch zuverſtecken welches gewipk
den Zuſchauern cine groſſe Derivunderung/und
nicht gerttges Mitleiden verurfacht:-Die Bon]
md reßEr zehlers Geberden follen die Marter
Die eilffte Stund. 33
erbaͤrmlich ausbildenkönnen / auch mehrmals
durch eine unverhoffte Veränderung in der Zus
ſchauer Gemuͤts. Neigungen gleichſam mitein⸗
—— machen. Etliche wollen / daß das
erſpiel nur eine Veränderung * haben / uñ
Ba er nureines Tages Verlauff ſeyn
ſol: die meinſten aber / fo hiervon geſchriebẽ / ſetz⸗
mn ſolche auf jede Handlung / und ſagen / daß in
dem Trauer ſpiel fuͤnfdenkwuͤrdige Tag / (darbey
auch ſo viel Naͤchte verſtanden werden /) vorge⸗
fellet / und durch vorbeſagte Chorlieder untere
ſchieden werden muͤſſen.
—J— Perip etia. |
65 Daszrauerfpietfot gleichſam ein gerech⸗
terRichter ſeyn / welches in dem Inhalt die Tu⸗
gend belohnet / und die Laſter beftraffer ; Daher
wird es auch ein wolgefaͤlliger Betrug geneñnet /
r welc her dem Betruͤger Ehre wegen feiner Kunſt⸗
richtigen Arbeit / uñ den Detrogenen viel Nutzen
h die Lehre zuwegen bringet. Solches aus.
put orten ift der Poet bemuͤhet / Erſtaunen / oder
Dermen und Mitleiden zu erregen / jedoch dieſes
pi ch chralsjenes. Durch das Erſtaunen wird
m am ein Falter Angſtſchweiß verurſacht / *
und ‚wird vonderZurche unterfchieden/als wel⸗
ch he von groſſer Gefahr ach diefes aber von
K einer
*Horrefio referens;gelidos — occupat Artus,
—
84 Die eilffte Itund
einer Unthat und erſchroͤcklichen Granſamt
welche wir hören oder ſehen. Solche Gem
bewegung ſindet ſich / wañ wir ein Laſter ſche
ernftlich und ploͤtlich ſtraffen / daß wir munſt
Gewiſſen anch befinden;und wir werde zur
leiden veranlaſſt / wann wir einen Unfehufötan
viel Ubel leiden fehen. Der Heldimelhen der
Poet in dem Traneıfpiel aufffirhrer/fofer
empelfeynalfer vollfomenen Tugenden Tu
vonder Untreue feiner Freunde / und —
truͤbet werden; jedoch dergeſtalt / daß er ſich in
len Begebenheiten großmuͤtig erweiſe und
Schmerzen, welche mit Seufftzen / Erhebun
der Stimm / und vielen Klagworten hervn
bricht / mie Tapferkeituͤberwinde.
14.Scaliger hält unter andern für eineng
ler / wañ jemad beyſeits redend eingefuͤhret
daß es die Zuhörer vernemen koͤñen / —
mals entfernet; der aber aufder Binnenahend
darbeyſtehet / ſoll es nicht hören, Erliheantwon
ten / daß der Schauplatz vorgeſtellet werde
eine Statt / oder einLand / in welchem wol —*—
gleich reden / und doch nichtvoneinander geh
werden koͤnne. Dieſes aber fan der Zu
nicht errahten/man vermeldeesdann/ —
ge ſolche Perſonen / auch mehrmalsmiteinam
der
", 1. Poetic. 21,
| Die eilffte Stund⸗ 85
der zu reden / und fich doch gegen die Zuhörer zu
wenden / und ihre Gemuͤtsmeinung zu entdeckte
Gefehlt iſt es auch / wann man den Betrübten
ſchoͤne Wort in dẽ Mund gibt / maſſen die Trau⸗
rigkeit ſo wenig wolgeſetzte Reden wehlẽ / als das
Geſicht im betruͤbten Waſſer eine Sache eigent⸗
lich erſehen kan. In den Schmertzen pflegt man
ein Wort mehrmals zu wiederholen / und iſt oft
die Wolredenheit übelreden. ;
75. Wann man den Griechen und Roͤmern
folgen ſolte / ſo müflten alle Trauer ſpiele / als der
Poeten hoͤchſte Meiſterſtuͤcke / in Derfevsrfaflet
werden welches auch wol ſeyn kan / und. haben
wir derſelben ſo viel Arten / als die Griechen / und
mehr als die Roͤmer; doch ſcheinet der Italiaͤner
‚neufle Reimart am thunlichſten / in welcher die
Reimwort gleichfam ungezwungen in die Rede
eingeflochten / und die Verszeile nicht mit gewie⸗
ferZahlverbunden werden. Ein Exempel iſt in
der A Stund gs. 7. desPoetiſchen Trtchters.
Bann man aber die Ungebundene Rede alsna⸗
tuͤrlicher gebrauchen woltesweil der allerflieſſen⸗
fie Reim nicht ohne Zwang iſt / fo muͤſſen Doch
dieChorlieder reimweis geſetzet und ſo viel moͤ⸗
glich andre Gedicht mit eingebracht werden.
16. Es ſol auch der Poet verſtehen den Schau⸗
platz auszuzierẽ / und die Muſic anzuſtellen / von
| S ij welchen
— Die eilffte Stund.
Pelchen in dem 2. Theil der Geſprãchſpiele Me⸗
dung beſchehen. Der Weltberuͤhmte Heinſſu⸗
dermeint / daß ſolches dem Poeten nit angehon
geil Ariſtoteles nicht davon geſchrieben um
gleichwie die Rede eine Rede iſt / welche mes i
n verfaſſet und nicht gehoͤret wird / alſo ſey au
das Trauerſpiel in feiner Volltommenheit / ohn
wuͤrkliche Handlung. Es fraget aber
diere.* wem dañ foldye Auszierung deß Schau
latzes zuſtehe? Wie ein Feldherr nicht ein Luſt⸗
A su der Wahlſtatt feiner Schlacht a |
ondernöenDrtilob es Sand /Stein/tertemie)
beſſelben. Hoͤhe / Waſſer / Erdreich / und alle Be⸗
ſchaffenheit wol erkundiget / wo er Ehre einul⸗⸗
gen gedenket; alſo fol gewißlich auch der Poerd
Zugehoͤr deß Schauplatzes / aufwelchem ſe
Gedicht vorgeſtellet werden ſol / als ein Stuͤct ſer
ner Kunſt verſtehtn / und anzuordnen wiſſenund
hierinnen feinen andern einen Theil ſeines tober
uͤberlaſſen. So oft ein andresLand / oder eine an⸗
dre Start vonnoͤhten / ſo oft fol ih der Schau⸗
platz veraͤndern Die Gefangenẽ ſollen aus dem
Gefaͤngniß reden. Be
‚441% |
17, MirdemTrauerfpiel hat eine grofle Ber
wandfchaft das.Helvenliedimelchestapfere This
zen / ſo zu einem Spiel vielzulang / in einer Reim⸗
art /
Die eilffte Stund. 87
art / durch und durch beſchreibet. Wir wollen ein
kurtzes Exempel einer Einſchichtigen Erzehlung
aus Oonymo anführen und daſſelbe benamẽ
Nicedam / oder den Sieg der a
; inhalt verhält ſich kurklichalfo: . BE
rann jeciug hat einen Juͤngling in eines ebli⸗
arten —— 9 fuͤhren / und durch
‚eine angeſtellte Dirn zur Wolluft wollen verlei⸗
als ihm aber Haͤnde und Fuͤſſe gebun⸗
—* er ihm ſelbſten die Zunge abgebiſſen/ uñ
Metzen in das Angeſicht geſpeyet. Die⸗
Poren kan alſo ausgedichtet werden.
| . Pauli 1.3 Baronius An.253«
eig ra der Menſ chen 2ufb
un llufementann gefäbren Sieg ger
ER er leider RR deß geindo er⸗
mmt
* | t mit 1 m
.: ihre sla eiſch BR Blut) be e
beflammet unfer Vernunfftii Mi in
der Mcben! -
nee pe dis Er (olten
he | S Si — nach
na
Lu KL
er Inn
i 1
4
B
.g
B3 Die eilffte Stund. ——
"ach — — That. Duder dutch⸗
und deinẽ keuſchẽ Leib in ſoichen Stre
begiebſt. F
ſagdein n Bene . 1 und aß dicami.
uns fchreibe
es ſol Than Ehrenſieg auf anſter Seite ler |
ꝓ 2
sei nur — —
Staͤrck und Kraft
dein — ea
und Ritterſchafft. denn
Diefes wareder Inhalt deß Choulicder indn
Trauerſpiele.
Viceta chtuns vor erfans ung iche |
riege
wie man mit —— /ſol Suͤnd 4
Sinnbefiegen. ——
Gleich als ne entzenblum mit übers
des Wachsund RN Ri, verfebonet |
von den
| hold ch) f
und ſchoͤner Schönheit ſtralt vaſche⸗
net vom Geſuch /
dicſelben brechen ab —* fuͤgen mit den
Banden.
* — die
| »Dieeilffte Stund · 89
* te wunder Art; le ich /
ER 6 Er
Br eislichrothem Schmuck deckt mit
echo
je Bolbbete nee Haubt : fo pflegeohn
eo] —
FR BR # A So zarten
F - enkakt + aAer7T J
und: der Jahre Lens I Lich rauem
— * unbunber Ja Re N
2 Be mie Bewalt geführt ineinen
a Barten!
— — ausgeſchmůckt mit vielẽ Blu⸗
menarten / |
und won d der Wolluſt ſelbſt kunſtlieb⸗
En | ae
a Siclberfluß dem fetten Feld
e 12117] © ii und
‚90 Die eilffte Stund.
unbfeinen&.fpelkon Dee reinen Sluß K
er %
glinmem dem Klang berfreyen Vi ach ach⸗
tigal len. >
Nech war et it R W⸗
ſen uͤberdacht /
gleich einem gruͤnen Belt; darinn⸗
emacht
ein —— enbein⸗ 4 bobecet
yon Atlas und DD Damafl. Mint —*
mit erroͤhten S
auf Dan Es hielte fü
mit ie ehren Zwang in feibe ei
die ——— auf gleiche w Veit
unden r |
ee muſt en IonBoc meine »
berwunden.
Ein * SER mit frechen
ſchoͤn al bekleid aſwiennde
Zimmers Thuͤr. —
und reitzt mit ſuͤſſem Kuß / mit Beben 5 n
Betaften
—
u
7 —
*
I
Die eilffte Stund. 91
Niceta Beufeben Leib / mit ihrem zu bela⸗
— Hoͤnigwort mit ſo vergiff⸗
"indem nmond uͤmſonſt ver⸗
miſchet hat;
— — erhal imlonft / fü Eontenichts
| wol Jiceta — entnommen aller
Waffen /
* bat er fich Doch ermannt ı und ihm in
folcbemSteeit
——— e bieſſen ab / und ſamt dem Blut
Be Angie Die Gierd und Das
Verlangen!
war in eim Nu geloͤſcht: die unverſchaͤm⸗
Wan
beſtc mnt Ber: ie Safft . Die Dirne
wurdeblaß /
Ne Lieb in ſchnellvergall⸗
| weldie reg wol / du haſt dich übers
dir ziemt eBief.orbeertron! du ſiegſt / und
h ligſt geb unden.
* » Die
9 | — *
die Zunge war dein Pfeil 7
waͤr der Mund.
Mach du mit deinem Aug d
Beuſchheitsbund. Ba
8
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u . -
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J RS IT
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—R ws
e —õS
RR a8 |
EN N‘ 9
*
2. senfpielen.
Ze En Eicher geftalt es mit der Altẽ Freu⸗
ben ſpielen vor Jahren beſchaffen
geweſen / iſt dieſes Orts nicht zu er⸗
m ehlen / und von andern fonderlich
EA abervon Scaliger* und Kipa**
beſchrieben worden. Nicht ohne Urſach aber hat
ſermelder Seribent das heutige Freuden ſpiel
elider in Geſtait einer Zugeiner in / welche bune
vekleidet 4 uͤm das Haubt habend einen Schleir
von bielen Knoͤden / in der rechten Oand tragend
inelautẽ / in der dinten eineLarve / an den Fuͤſſen
dabeno niedrige Schuhe; mit dem Wort:
ſch beſchreibe der Stätte Sitte.
ind neben ihreinen Affen. DieZuͤgein erbetlei⸗
_ Dung bedenter daß die mit felber angerhanyfol-
ecente / den Comoͤdianten nıcht unaͤhnlich ſind /
als welche vie len gutGluͤck verſprechen / und deſ⸗
RS... feiben
AALEN
werT
KL
Mi . Poet.c.7.*LKomoltnferre
94 Dieswölffte Stund. _
felben ſelbſt ermangelen. Die Knoͤdenan den
Schleir bemerken die Verwirrung der Geſchi
gerdie Laute der Muſic Lieblichkei / dieLarve der
Perſonen Verſtellung / die niedern Schuhe die
gemeine Redart / and der Aff die Nach =
2. Diefe Spiele werden Sreudenfpiele ge |
nermweıl ihr Inhalt un Ende froͤlich ————
Nach der Verwirrung folget eine merkliche
änderung! * daß der Linglückfelige glͤcklig
oder der Guͤck ſaige unglückfelig wird : Soſ
Veränderung rühret vielmals her aus |
niß**der Perfonenfo zuvor unbekant. Ein ⸗
empel der Veränderung *iſt in der Ba
nunftkunſt / wann in der Handlung erſtẽ Au B
zug der Koͤnig wideruͤm in feiner Vernunft kom⸗
met / uñ darauf eine voͤllige Veraͤnderung nen
lich vie Flucht deß Sophiſten / erfolget. Ein
empel der Erkaͤntniß wañ in dem letzten Auf⸗
zug *deß Grafen Walmars Gemaͤhlin
und Kargkram für Fraͤulems Wortigund Ehe
heern erkannt wird / ac. daher dann der fröliche
Hochʒeit ſchluß erfolget: Zuzeiten kom̃et beedes
sufammen : Als in der Geſchichte Joſephs da
bey Benjamin der Becher gefunden / und —*
durch
hr a a a
ß P y
I ie EEE a EHE ee
Peripetia. _** Agnitione. |
“er Serprächfpile fünfter Thel/;am250. Blat. ;
Kerr Nm 454° lat
17—
*
na,
Die zwoͤlffte Stund. 95
durch fiiner Brüder Reiſe verändert und ger
hemmet worden: Nachgehens giebt ſich Joſeph
F
- feine Brüdernzuerfennen/ und ſolget darauf
WE 7
einegängliche Veränderung.
Dieſe beede Arten dieigreudenfptele zuent⸗
fchliejje,find zugleich gebräuchlich in zweyſchich⸗
tigem Inhalt / und bewegen der Zuſchauer Ges
müter vorbeſageer maſſen. Wann man nur eine
Statt / LandGrabmal / ze. erfenner/und darauf
mertuche Vetaͤnderung erfolge, fo wird die
u a — rw
2a A
2... u
|
:
= Pid.klinf.deConflit,Zrag.cr12.f.96,
GSemuͤtsneigung dadurch nit beherrſchet. Wie
aber die iebe mit Gegẽliebe erwiedert wird / alſo
ſol die&xkanınıß mit einer Öegenerfantnip* AN
Entſchluß und End ſchluß deß Freudenſpiels dies
nen. Afoerkante Joſeph feine Bruͤder / als fie
das erſte mal bey ihm geweſen; es erfolgte aber
feine Veraͤn eruug / biß er ſich innen suterfenng
gegeben. DieZeichen / urch welche wir erkannt /
werdẽ entweder mit uus geboren / als da ſind ge⸗
wiſſe Mahle und Geſtalt deß Leibs oder in der
Kindheit und jugend beygelegt oder ſonſt zuge⸗
eigner.Zuseiren ſetzt man bedes zufainmenypdie
Erfantiuß zu verfichern: zuzeitẽ iſt die Sache fo
welches Ariſtoteles Machinam** nennet/und
-. * Agnitio duplex.
Das
; —
verwirrt / daß man durch ein Himmelsgeſchik /
06 Die zwoͤlffte Stund
darauſeinẽ Gott kommen laͤſſet) daß der Sache
abgeholffen wird. Dieſespflegen gusePoereiinit
zuthun / fondern wiſſen das Gedicht / alſo zuver⸗
binden / daß fie ſolches auch wieder auftnupfen
koͤnnen. ——
4. Die erſte Perſon deß Freuden ſpiels iſt der
Vorredner / und wird aus der Bildkunſt herg⸗
nommẽ / vorſtellend ein Laſter / oder eine Tugend
auf welchen das gantze Spiel zielet: oder es wird"
gebildet ein Fluß / ein Statt / ein and / eine Kun
als die Muſic oder Mahlerley / in dem vierdie
Theil der Geſpraͤchſpiele: Oder man führerauf
den Schauplatz eine Perſon aus den heydniſch
Geſchichten. Wie nun in dem Trauerfpielen]
eine Per ſon deſſelben die Vorrede ableget;
muß in dem wolverfaſten Fteudenſpiele einebes
ſondere Perſon den erſten Vortrag hun / und
nachmals nicht mehr geſehen werden. 7.
5 Die andern Perfonen in den rendenfpiee
Ten/werden hergenommen aus den Geſchichten
in dem man einführet eine aften Geitzhals einen
jungen Buhler / eine freche Oirne / einen Kfkigen
Knechte / einẽ betruͤglichen Kupler / unverſchan
Frem dling / ſchwetzhaffte Frauẽ / verliebte unge
frauen / geſchaͤfftige Maͤgde uf dergleichen
die in gemeinen Burgerlichen Leben zu finden
Seltenbetretten Koͤnige den Schauplatz doc
werden
Die woͤlfft⸗ Stund. 07
vweiden ſie vn ven Frendenfpieien nicht ausge⸗
ſchloſſen / wann die Geſchichte fröliche Händel
betreffen. Dieſe Perſonen ſollen alle aus ihrer
Kleidung erkannt und alſo ausgetheilt werden /
Daß eınegjeden Angefiche mit feinen Worten /
Siten / und Ambt uͤbereinſtimine.
SDleHandlungen werden in den Freuden ⸗
ſpielen mit der Muſic ohn Geſang unterſchieden.
Wann aber die gantze Verfaſſung in ungebun⸗
dener Rede / fo toͤnte man wol dar zu gewidmete
ngen laſſen: ſonſt aber / wanu es durch
und durch Verſe und feine Lehren beygebracht /
ſo iſt die Muſic allein gnug / jedoch / daß ſie nach
era deß Inhaus bald traurig / bald
froͤlich ſey
Weanun deß Menſchen Leben vielen Be⸗
mnbniſfen n Ergoͤrlichteiten ergeben / als iſt da ⸗
her eniſtandẽ eine Mittela t / ſo theils dẽ Trauer⸗
theiledengrendenfpictn* gleichet / oder auch ei⸗
* nen froͤlichen Anfang hat / und traurig endet: Ds
eauch eine trautige Geſchichte mit luſtigen
Schalthand ungen unteericht. Gleicher geſtalt
auch eine Mirtelart zwiſchen den Freuden uñ
Hirtenfpielenwann ausder Bildkunſt die Per⸗
ſonẽ eingefuͤhret und darunter Koͤnigreiche / Laͤn⸗
der / und Herrſchafften ein werden. Ein
HAT vr | ih; Er:
SH
N ER: *Trago Comedia.
PR}; J — FRE
95 Die zwoͤlffte Stund
Exempel iſt die Japeta aus dem Frannoͤſiſchẽ
überfeserund kan man ſolche Freudenfpiele/fons
der dem darzugehörge Schlüflel nicht völlig ders «
ſtehẽ Solcher maffen folte man fönnen einfühe
ven den Krieg als einen Koͤnig / die Ungerechtig⸗
keit als einen Feldhern / den Betrug als feinen
Cantzler / den Raub als ſeine Schatzmeiſter / der
Brand als ſeine Hofmeiſter / die Armut Dune
ger und Durſt als Hofdiener. Hingegen koͤnte
der Fried als eine verjagte Königin vorgeſtellet
werden / welche vermittelſt der Cugenden und
Wiſſenſchaften geringen Aufenthalt hat ind
den Teutſchenheldenmut abſondert 7 die E⸗
nigkeit zu ſuchen / und deß alten Vertrauens
Erenfeule mit Verwilligung dep Kriegs Kon
nigs aufsurichten/ und den güldnen Frieden in
vorigen Beſitz wıderzubringen.Zu dieſer Hand⸗
fung wird abgeordnet der Betrug / ꝛc. Wolte mã
jeht beſagte Perſonen in einem Trauer⸗ Freu⸗
denſpiele vorſtellen / fo koͤnte die Vorrednerin
feyn die Chriſtliche Kirche / oder auch eeutſch⸗
iand / uñ koͤnte auch alles in ein Gedicht ver faſſet
werden. * Dem Verſtaͤndigen gnug geſagt.
8. Der Schauplatz in den Trauerſpielen iſt
beſetzt mit Koͤniglichen Palaͤſten / wolgezierten
Gaͤrtẽ / Jagthaͤuſern Thiergaͤrtẽ / tc. der Schau⸗
platz zu denFreudenſpielen A ;
‚Dieswölffte Stund. 99
ſer / Burgershaͤuſer / Bauten und dergläichen.
Alles nach deß Inhalts Beſchaffenheit. |
Das Hirtenfpiel welches vor Alters Sa⸗
i on bat folchen Namen da⸗
er eweil an ſtatt der heydniſchen Satyren /
Faunen und Wal tdsoͤtter / heut su Tag Hirtẽ /
chaͤfer / Schaͤferinne und Bauersleute / unter
Achen auch Fiſcher / Vogler / Zeitler / etc. ver⸗
an /eingefuͤhret werden, Sonſten hat das.
Börtlein Satyra auch die Deutung eines
4 mpff⸗Stachel oder Straffgedich s / wann
iindemfelben die Laſter auff fonzerliche Arten ane
uͤchig berühren werden. Von diefem handlen
- wir hier miht / und walcer noch ein Zweifel’ ob
auch ſolche unter die Gedichte zu rechne / weil ihr
Irhatt nicht € erdichtet / fondern in der Wahrheit
E ee ch iſt.
| ufab.de Satyrica Poefi in fine. ls2.cap. ult.
Es ſind aber die Hirtenſpiele folder Ges
* ſtale von den Hirtengedichten unter ſchieden / daß
den Schauplatz vorgeſtellet / dieſe allein
> befiichen werden. Nach der Italianer Art fols
nalle ſolche Sedichee gang in Reimen verfaffee
ſeyn und benebens einer Theorbaklang / vernem⸗
ehſt geſungen werden / wie unſre Seelewig in
dem ⸗· Shen de Selnrichpuie Von dieſen
ERSTER Ar > Io ruͤh⸗
* SL}
160 -Diesiosiffte Stand.
räfmet ein berühmter Italiaͤner* /wie ſie ſol⸗
che Erfindungen auf den a
Btacht / daß noch die Griechen / noch
Römer dergleichen niemals ausgeſonnen
Ariſtoteles fähret er fort / iſt nicht nehr
Poeten Geſetzgeber. Euripides /Ariſt⸗
phanes und Sophacles ſolten ſrool non
uns zu lernen haben / als Plautus und Eu
rentius / 2% Die wolgefesten Reimen von den
ſchoͤn geſtalten Perſonen nach der lieblichen
fic geſungẽ / bejaubern gleichſam die Zuhöreränft
beherrſchen alle ihre Gedanken. Hie mnen beſt
her gewißlich die groſſe Vollko menheit euſt
fagter Spiele, Etliche derſelben werden theils
ungebundener Rede derfaͤſſt/ oderdochin einer
gar leichtfluͤſſſgen Reim art / fo ſolcher nicheume
gleich ohn andre Muſice / als bey den Chorlieden
EinEremreliftind.Aufpurgers Schaͤferey
erſehen. Ins gemein aber werden Hirtengedi⸗
te genennet alle die Ge chicht / welche cheils hohtr
PerſonenLiebs haͤndel unter verdechten frame:
beſchrieben / theils zu traut un Freudenbegänge
niſſen mit er gewidmeiſeyn.
In dieſen iſt wie in allẽ die Beſcheidenheit zug
brauche/daß niemand dardurch geaͤrgert wer
*Gante Majolano Biſaccioni nella * dell opere:
Theatrali,
23 By
I.
|
bilder welche die Italiaͤner einzuführenpflegen .
|
|
l
!
J
Bie zwoaͤlffte Stund ran
21, BelangenddenInpatryift ſolcher bereits
etlicher maſſen vermeldet / uñ betrifft ins gemein
die Lieblichkeit deß Feldlebens / ohn deſſelben Be
ſchwerniß / die Ruhe deß Oemuͤes / verantworli⸗
che Liebshaͤndel / und ſollen die heydniſchẽ Goͤtzen⸗
hiervon ausgefählojfen werden. Wann in dem
Oirteſpiel ein verborgner Verſtand ver huͤllet / ſo
fan es nicht nur beluſtigen / ſondern auch lehren /
s Dani der Poer billich stelen fol, In der Artadin
DeßLope de legawerdẽ begriffen der Spaniſchen
Helden Grabſchrifften / Ausbildungen vieler
Kuͤnſte un Wiſſenſchafiẽ / viel tiefſiñige Streit⸗
fragen aus der Sittenlehr / Sinnbilder / Ge⸗
maͤhle und dergleichk / welches alles verſtuͤndigſt
ausgedichtet. Die Poetiſche Beſchreibung der
Staͤtte / Fluͤſſe Berger Tempel / Felſen / Woͤlder /
Thaler und der gantzen Landesart / iſt zu dieſer
Dichtart gehoͤrig / jedoch dergeſtalt / dz je des mals
an lieblicher Segenhall vder Ep / oder auch
ſonſt ein luſtiger Schertz werde beygefuͤgt. Es iſi
deß Menſchen angeborner Eigenſchuffe viel ge⸗
maͤſſet/ von dem unſchuldigen und ruhrgen Feld.
bau / als dem Landsverderblichen Kriegsweſen /
oder dem verbruͤderten Ehre nnd Geldgeitz feine
Lebensmittel aberhalten. Ein freyes Feld⸗oder
Waltlied klinget vil anmutiger / als die mordtoͤ⸗
4 H ı nenden
102 Die zwoͤlffte Stund;
nenden Trompeten / und ſchwirmenden Trom⸗
melwuͤrbel. Hiervon iſt zu leſen der Vorbericht/
der wider aufgelegten Diana H. von Keuffteing.
2. Die Perfonen/melche nach der Italiaͤner
Gebrauch eingefuͤhretwerden find meiſten theils
Hirten ſo von denEclogi, oder Feldlie dern ab⸗
geſehẽ / Spielweis auf den Schauplatz gefuͤhrc
werden. Dieſer Hirten und Hirtinnen find pie
rerley: 1. Rindvieh⸗ oder Kuͤhhirten
Schafhirten / 3. Geißhirten / 4 Seuhirten.
Dieſer letzten aber wird ſelten oder gar nicht ge
dacht. Weil nun unter dieſen die Schafhirten
muͤſſiger als alle andre / in dẽ nemlich die Schafe
die lieblichſten Thierlein unter Defagten, ſich nit
leichtlich vergehen / wie Rind⸗ und Kuͤhevieh / und
ſie deßwegẽ guteZeit haben / der Heerde zurtzafel
zuſpielen: als iſt ihnen auch ein Vorzug voral
len andren gegeben und die meinſten Rebshan
del / als welcher Urſprung iſt ver Muͤſſigang
werden durch Schäfer vorgetragen. Wanınfie
grobeGeſpraͤche führten / wie die Baurleute n
thun pflegen / ware feine Luſt fondern ein Ber
druß ihnen zuzuhoͤren. Weil aber hiedurch die
guldene Tugendzeit / und die alte Redlichkeit
Froͤmmigkeit und Erbarfeit/ vorgeſtelt und
gleichſam abgemahlet werden ſoll / muͤſen fie fol
| he
-*Taffo nell Aminta.fı2 ‘ ;
Die zwoͤlffte Stund. 103
Be Gedanken Wortund Werke hören laſſen /
Idye® aurenhändel uͤbertreffen / uñ ſich gleich,
ellen * denen Hirten / ſo vorZeiten mit den Neym⸗
—— einſchafft gehabt / wie die
be eydnife hen Poeten dichten. Die Betrachtun⸗
gen dere choͤpfe Gottes / der Eitelkeit der Melt,
Todes gedanken und deß hoͤlliſchen Satyri Be⸗
trug/ a ee der wider erneurten
Hirtengedichte.
Sie Namen dieſer Perſonen belangend /
ſind ſelbe theils aus freinden Sprachen genom-
a und von Arcadia / Diana / Aſtrea / Aria⸗
Far geborgt / oder nach den alten teurfchen Na⸗
men erdacht / wie zu ſehen in vorberuͤhrter unſrer
Seelewig deß vierten Theils der Geſpraͤchſpiele /
wie auch in den Freuden ſpielen der Vernunft⸗
und Red⸗Kunſt deß fechften Theils erſtbeſagter
Spiele. Die Namen follen etlicher maſſen der
Perſone nEigenſchaften bemerten / un wird un⸗
r ſelbe / vielmals eine Kunſt / Tugendo der Wiſ⸗
ſenſchaft verſtandẽ / daher heiſt StrephonsLieb⸗
ſte in der Arcadia der Graͤfin vom Pembrock
Urania: Bedeutend die Betrachtung Himm⸗
ſhea Sachen · Die Diana bedeutet diediebe zu
der Jaͤgerey. Pan dieſe Weltec. Weil aber ihr er
viel ſo verborgene Dinge nicht verſtehen / und
nit mi Re —— ſie ein Er⸗
H iij gerniß /
I ——
“Try,
104 Die ʒwoͤlffte Stunb.
gerniß / daß ihnen nicht gegeben wordene maſſen
nichts ſo gut in der Welt / das man nicht ſolte
mißbeauchen konnen / und iſt auch Gottes Wort
—
*
J
der. boͤſen Auslegung nicht befreyeee.
4. In Hirten ſpielen werden allerhand Reim⸗
arten gebraucht / nach Begebenheit der vorwe⸗
ſen der Haͤndel. Hier koͤnten aus Spaniſchen /
Frangoͤfiſchen / und Italiaͤniſchen Posten erlie
che Proben beygebracht werden: Weiln aber die
ſe Stunden viel zu kurtz wollẽ wir nur eins aus
vielen erwehlen / und betrachten / das Landleben/
in ein · m Schäferaefpräch zwiſchen Uranio und
” —
cadia.
Uranio.
— Bun —— u
roſſe Luſt UND Freude : aich
wannzu erſter Fruͤ ingszeit —
diezʒuvor gefrorne Fuut / —
ſchmeltzes vonder Sonnen Gl 7
wallt der Erden lauter Dufft/ |
durch die ungeſunde Luffi 0.00 J
Und der Regen iſt nicht weit
Ergaſto
Wemſol doch das Schöferlebin
Beine Luſt und Seendegebend ai \
Ergaſto / zu Nachfolge Senazars in feiner Are
j
Die zwoͤlffte Stund. 105
wann zur frohen Fruͤlingszeit /
Baͤche ee —
| vonder Sonnenglut /
—— Weſtenlufft/
mit der Blumen Bieſendufft /
ES — iſt nicht weit.
= 13 Bein AT yon
| Bald ut ommers Zitz /
UT a a lin,
niemand kan zu S:lde Dauwen’
BER TEN 0n artigkeit /
ohne die groben Bauren /
— Vieh auff ihrer Weid.
Ich will in den Staͤdten leben /
die mir ſicht u —
raa '
Durch deß Sommers ——
und nicht durch den ſeltnen Blitz /
zeitiggt alles wong ſol dauren:
in dem Schatten auff der Weid
hoͤret man die Ochſenbauren /
fingen KAnder Mattigkeit. |
eb will bey den Hirten bben /
die mie Ruh und Freude geben.
J Uranio.
betagtem ahr/
he ah, gruͤnes H —
> 1
%
a Pe —
104 Die swölffte Stun.
gerniß/daß ihnen nicht gegeben worden? malen
ichs fogurin der Welt, das man nicht ſolte
imißbraucen konnen / und iſt auch Goties Wort
der. haͤſen Auslegung nicht befreyet. A
14. In Hirten ſpielen werden allerhand Reim⸗
arten gebraucht / nah Begebenheit der por
fender Mandel, Hier koͤnten aus Spaniſchen/
Frantzoͤſiſchen / und Itgliaͤniſchen Poeten ein
heProben beygebracht werden: Weiln aber die
feSstunden viel zu kurtz wollẽ wir nur «ins aus
vielen erwehlen / und betrachten / das Landleben⸗
in ein· m Schaͤfergeſpraͤch zwiſchen Urgnis und
Erzafto / in Nachfolge Senaars in ſciner
cadia. | ER
Uranie, -
Wem kan doch das Bauerleben ya
groſſe Luft und Freude geben? Be
wannzu erſter Schlingssab 05
dieʒuvor gefrorne Flut / *
ſchmeltzes vonder Sonnen Glut/
wallt der Erden lauter Duffy |
durch die ungeſunde Lufft.
Und der Seg t weit.
Ergaſt —
Wem ſol doch das Schaͤferleben
keine Luſt und Freude geben?
ich |
u *
Die zwoͤlffte Stund.
Wann zur frohen Fruͤlin Pau
mi — Sache ekibeeflie —
8 vonder Sonnenglut /
wallt der ſůſſe Weſtenlufft /
— amt der Blumen Bieſendufft /
Bo speech jausen niebtnggi
$4% ran O.
Ab begin deß Sommers Hitzʒ /
bei | rl ee agel / Blitz /
| Ban zu Felde Dauwen’
N em
der wohnt die groben Bauren /
gleich —— Meid.
Ich will inden Staͤdten leben /
die mir —— Ruhe geben,
raafte.
Durch deß Sommers —
und nicht durch den ſeltnen Blitz /
——— was ſol dauren:
chatten auff der Meid
— die Ochſenbauren /
fingen, Konder Mattigbeit. |
Ich will bey den Hirten leben /
ddie mie Ruh und Freude geben.
— af. Uranio. h
im etagtem Jahr/
——
> 1
u Pd
Page, ERef y
— u
$
106 Die zwoͤlffte Stund⸗
in den Matten.
Herrſcht der ungeſtuͤmme Wind
daß der Staub uns machet blind: |
| Laub und Schatten F
mindert ſolche naſſe Zeit / —
Froſt und Leid
ſich bald miteinander gatten.
Ergaſto.
Wann das nunmehr reiffe Jahr
weiſt der Fruͤchtereiche Waar
ohne Schatten /
iſt der Wittib Herbſt gelind / *
der ſich in dem Helde find / —
bey den Matten. *
Wir beſingen ſolche Zeit F
ſonder Keid, Br
Lied und Pfeiffen fich begatten. *
. Wranip. 2
Von hen rauhen Wintertagen / J
faͤllet dißmals nicht zu ſagen. —
was ſol meinen Sinn vergnuͤgen.
hoͤr / und ſch ich nicht alhier.
zu den Saͤen / Etenipflügen
Saͤuen / Och ſen Schafen’ Boͤck⸗
duͤngen / holtzen / Flegel / Stoͤcke⸗
traͤgt das grobe Volk Begier. J—
—
j
‚Dieswölffe Stud. 107
Wer: obn Sinn ift und Verſtand /
| muß ſich nehren mit der Hand ·
rgaſto.
Yon den kurtzen —— ii
kan die Rocenfiubenfagen.
was den Hirten ſol vergnügen
hoͤrt in manallbiet/
Ro mimmt Wucher ponden Pfluͤgen /
Schaf und Geiſe von de Boͤcken /
Fruͤchte von ——2 — Stoͤcken /
welche ſtil ersgier.
OO0ott beliebt auch Er tand /
nehrt die Städt durch unſre and.
Sicher geſt alt können die Zeiten die Re imwoͤr⸗
ter uͤmſeht / wie im erſten Satz / zu zeiten nur die
Reimendungen / wie im 2. und 3. zu zeiten or,
dentlich behalten werdẽ / wie in dem letzten Satz.
i Wie in den Hirtengedichten der Schau⸗
platz beſchrieben wird / ſo wird er in ſolchẽ Spie⸗
len gemahlt un ausgebildet. Die Veraͤnderungẽ
—— egen / Doñer / Blitz / Schiffar⸗
ten und dergleichen / koͤñen gar eigentlich vorge⸗
ſtellet werden / wann man der Unktoſten nicht
ſchonen wil / tie hiervon zu leſen hin / und wider
in den Geſpraͤchſptelen. Dir Vorbilder werden
zuweilen mit ſchoͤnen Aufsügen ausgetauſchet.
* NH Groto
rar,
vos Dieswölffte Stun.
Groto führer in ſeinem Caliſto eın diedrey Hulb⸗
goͤttinen dantzend und fingend/vier Schwanen
dieBaumen / die Wolken. Borghint in feinem
Freudenſpiel / daß er die boſtaͤndige Fraug⸗
neñet / bildet an ſtatt des Chorlieds eine Hoͤle ũ
in derſelbẽ den Schlaf / die Fruchtgoͤttin Cerere/
der Maſenberg· die Stade Kom auf eine Siege |
bogen / ic. *nella DonnaCofante f.zun
N .Solder geſtalt hab ih zu derenfumpfers
vonsäwenbalt wolverfafften und liblichen Be⸗
— folgende: |
SEHDERSRORIBRIN *
Nochſchwebender ——
Muͤnſter und Oßnabruck.
Div Kriegsman wil ein Schaſerv
Trom̃el und: ER
eiſerne Schloſſen Blitz/ Kugel und Keule /
Rauben / Mord / Brennen / uñ Samtergeh
Bluttrieffende Regen —
das Puffen and Paffen. | ie
derrotenden Waͤge /
enweihenunnen
Donnerarraunen und Hagelmufqueten? 1
#
dolleafende IB;
def guldenen Friedens behägiiher —* a
Schw
ir
Pr
J
Die zwoͤlffte tund 199
Sicherheie baue die —— Felder.
Säicherheit h Ri; ge die kuftig en Wälder!
# fee die Baͤume / verg —** den Waal /
‚plante die Gärten une pfluͤge dondbal.
——6 exhellen ⸗
0 germähterden Auen;?
ER das —
beoͤlum die Gag,
3 an Ceres Altar
i * * und Wonnebefröite das Kahr,
3:
Ahrsangen und Pangeı die Poften/
Bee und Spieſe yerfaulen und roſten /
und Wintzer vergeſſen dasLeid /
— vn u Heerde genieſſen der Weib,
An Schiffbaren ef
eridallen die Floͤten
— — — an ——
in Frieden au gruͤſen
ll dasSchwert.
— wollichtecheerd.
RR re
w n ten verehrett
Be ———
— IN ——— |
’
zuſetzen / nach dem Ton deß $engenlisds it nuI.
no en —
7 Die Najaden ———
— die Heleconinnen
viel Neues erſi nnen/ |
Srie pflegen zu bringen.
Ruhmwüͤrdige Lehr. |
Ich fe nk. Sehen
Wuir wollen nun eines von —— hin⸗
Theil der Geſpraͤchſpiel.
Ile
Zerftiefender Spiegel fanffetwallende 8 t
verſtopffe nunjene ſtetsſtrudlende Quellen
enthalte der ſchuppichten Fifchelein Br *
verzoͤgere deive je Kryftalie Hellen.
* | Wr fi
Es ſlieſſen die 2 Tage def Sehens darvonz
wie deinefihnellflüchtige Wellen *
mit klatſchrendem / platzſchendem lieblicheno on:
garglücklidye Freuden die Jahre verſuſer
iz *
I%- ES
Mini. u 4 u +
44
2: w *
3.
Der SpiegeldieBaumen und Berge ver
die ſtehen und gehen im ſchlankendem Wa
und (heinen in hiefige Stüffegeftürge:
So truͤgen die eitelen Degen —*
Dieswölffte Stun: m
RR REHAU 1 3 yes kenn Pe
Fuͤr Waſſer hat niemand demhoͤchſtengedankt /
durch welches er alles in allem erhaͤlt /
durch welches er Bölfer und Laͤnder beſchrankt /
durch welches ſich mehrer die ſichtbare Welt.
aan ie R: |
Die Selder befrängen im Sengen dein Bett :
dich decken die Wälder mit ſchattigen Thro⸗
BE GR 11 1 FR — ——
Es laffen die Bäche von fernen die Wert’
amd eilen im ſchaumigten Meere zu wohnen.
— — | 6.
Nun weile nicht ferners hellglaͤntzender Fluß!
durchnaſſe die Wurtzel der grunenden Waͤl⸗
Der; —
ER
ſo rauſche / ſo praufe mit ſtaͤrkerem Guß /
dich ehren und lieben die tragbaren Felder.
Dieſes iſt alſo die kurtze Verfaſſung der tiber.
gen ſechs Stundẽ / zuwelchem noch vielein meh⸗
rers koͤnte geſetzet werden / wann man aus den
fremden Seribenten das in unſer Sprach noch
? unbefante verteutſchen wolte / welches vielleicht /
mit andrer Gelegenheit geſchehẽ kan / das Latein
kan uns in den Reimgebaͤnden wenig Nachrich⸗
tung geben / ſondern wir muͤſſen ſolche von den
Niederlaͤndern Frantzoſen / Spaniern un Ita⸗
* | liänern
*
13 Dieswölffe San ——
liͤnern abſehen / als welcher Poeterey aucdhih
imen beſtehet. Wir bezeugen hiermit noch⸗
mals / das diefes und alles anderz / den Unbe⸗
richten zu Gefallẽ zu ſelbſteigener DBelernt ng/*
nicht aber aus fchändlicher Lobſucht beſchiehet.
Es verbleiben alle Liebhaber unferer Teutſchen
Helden ſprache / dieſer Arbeit ſo günftig / als der⸗
ſelben 5* ihnen zu dienen willig iſt. ei
GOtt mit uns Alm
Ego prolnae fateor me exorum mumero bis
vari, quæ perficiendo ſcribunt, & ſcribendo perfiz
Burn —
ciumt. Auguf.Epifls7:
a
a * a
J
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oT = 7
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0 Anhang:
ee befichend
In kurtzer Berfaflung / mo
niicht aller jedoch der meiften
Stamm ⸗und Grund⸗Woͤr⸗
——* ter unſrer
eutßhen Sprach,
BERNER
BREITET
Anhang.
KurkeBafaffung faft aller Stam̃⸗
und Grundwoͤrter unſter Teut ⸗
=
(hen Sprach.
Achdem unſre Teutſche Sprache in
eunſtrichtige Ver faſſung / von un⸗
AR terfchicdlihe Mitgliedern daD *
TU loͤblichen Fruchtbringenden Geſel
—ſchaft / begriffen worden / haben viel
Teutſchgelehrte / fuͤr eine noͤhtige und nutzlich
Arbeit erachtet / die kurze Zufammenfaffiene
wo nicht das erſtemal aller ind jeder Stan
wörter / jedoch derfelbenmeinften Theile; aus
welcher Wort⸗ und Zeitwandlung /* geuridfefte
Lehrſetze zus ſtellen und alle andre Wilfenfchaffe
darauff erbaulich autffgeführet werden möchten:
maſſen auch diefes ein richtiger Anfang 7 ieh
wem vollſtaͤndigen Wortbuch / darinnen aleabr
gelieteund Dopplung / benebens den Sprch⸗
woͤrtern und Redarten befindlich. —
*Declinatione & Conjugatione.
*
.
*
Pu
ni
43
*
3
.
Anhang. Js
2. Weil aber ſolches noch keiner zu Wercke ge,
richtet / hat der Spielende einen Verſuch thun
wollen / und zutuͤnfftigem Kunſtbau die Steine /
Holtz und Kalch / aller Orten zuſa mmen leſen /
und andern mehr Verſtaͤndigen die hochpraͤch⸗
rige Nacharbeit wolmeinend uͤberlaſſen wollen.
Es iſt aber von den Grund oder Stam̃⸗
woͤrtern zu wiſſen / daß derfelben zweyerley: et ·
liche vermehren ſich und wachſen gleichſam aus
durch die Borsund Nachſylben: etliche durch die
VWerdopplung Der erſtẽ Art find erſtlich die Ge⸗
ſchlecht · und Fuͤgwoͤrtlein / * als: der der en⸗
der ear / welche ei welch en / welch er / etc · zum
Andern die Neñwoͤrter als:** Abbt / Abbtey /
Ab Vater / Gevater / Vaterſchaft / etc.
Am drnren die Zeitwoͤrter / xX KRals alt du ( die
| weis****) alten weraltet/ faß/
foſſt / c. Erliche Zeitwörter find we⸗
nig oder gar nicht in dem Gebrauch / oder ja nu
weigen detant / als: Aal / Aalen iſt einen Aal an
inem Strick gebunden / durch die Roͤhren tlehẽ /
und den Sand darmit herausbringen / wie die
Sohrmeiſter wiſſen. Bon Ahl iſt Ahlen / ſoviel
alsmisder Ahl durchlochen / wie den Schuſtern
bekant / welche ſolchen Wertzeug gebrauchẽ. In
al PEN SET EZ 5 beſag⸗
AAreiculi & Conjund,. Nomina.
Mverba. FMrR 2 Imperativ,
(114):
Bene re ER se
KurkeBerfaffung faſt aller Sin m̃ i⸗
und Grundwoͤrter unſrer Teut⸗
ſchen Sprach. —
Achdem unfre Teutſche Sprache in
kunſtrichtige Verfaſſung/ von 9
EIterſchiedliche Mitgliedern de
ke] Löblichen$ruchtbringenden ©
ſcaft / hegriffen worden / hab en viel
Teutrfürgelehrre / fireinenöhtigeund nuͤtzlich
Arbeit erachtet / die kurtze Zufammenfaffi Te
wo nicht das erſtemal Aller ind jeder Sta
woͤrter / jedoch derfelbenmeinften Theile; «
welcher bern genannte
Schrfege zus ſtellen und alle andre Wiſſenſch⸗
darauff erbaulich auffgefuͤhret werden moͤch
maſſen auch dieſes ein richtiger Anfang 7 3
nem vollſtaͤndigen Wortbuch / darinnen alle
gelieteund Dopplung / benebensden Sprü
woͤrtern und Redarten befindlich. Er
*Declinatione & Conjugationes
—
J
* *
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JE
betant / welche ee gebraucht. In
Areiculi & Conjund. **Nomina.
2 je
Anhand. ug
2. Weil aber ſolches noch keiner zu Wercke ge⸗
richtet / hat der Spielende einen Verſuch thun
wollen / und zukuͤnfftigem Kunſtban die Steine /
Holz ind Kalch / aller Orten zuſa mmen leſen /
und andern mehr Verſtaͤndigen die hochpraͤch⸗
rige Nacharbeit wolmeinend uͤberlaſſen wollen.
3 Es iſt aber von den Grund⸗ oder Stam̃⸗
woͤrtern zu wiſſen / daß derſelben zweyerley: et⸗
liche vermehren ſich und wachſen gleichſam aus
durch die Borund Nachſylben: etliche durch die
VWerdopplung Der erſtẽ Art find erſtlich die Ger
ſchlecht und. Fuͤgwoͤrtlein 7 * als: der deren
Der welch ei welch en / welch er / etc. zum
andern / die Neñwoͤrter alss** Abbt / Abbtey /
Abbteſin Vater / Gevater / Vaterſchaft / ıc.
m drnuten die Zeitwoͤrter / xXRals alt du (die
meist ** *.) alten veraltet / Faß)
faſſen / ge aſſt / xe Etliche Zeitwörter find we⸗
Nig oder gar nicht in dem Gebrauch / oder janııy
wenigen detant / als: Aal / Aalen iſt einen Aal an
inem Strick gebunden / durch die Roͤhren ziehẽ /
und den Sand darmit herausbringen / wie die
Soͤhrmeiſter wiſſen. Bon Ahl iſt Ahlen / ſoviel
Al mit der Ahl durchlochen / wie den Schuſtern
beſag⸗
verba. MIX 2 Imperaliv,
116 | Anhang. —
beſagtem Wortgebaͤue / find die Geſchlecht⸗
Woͤrtlein * gleihfamder Kalch / die Bey⸗
und Fuͤgwoͤrtlein** det Sand / dadurch de
Aennwoͤrter / als Steine / miteinander ver
bunden die Zeitwoͤrter / als die Staͤmmer / und
das Holtzwert / welches alles zugleich tunſtmaͤſ⸗
ſig auffgefuͤhret werden ſoll. Dieſe nun zu unter⸗
ſcheiden / find jene mit groſſen / dieſe mit klenn
Anfangs Buchſtaben bemerre...
Articuli. .** Adverbia &Conjundliöneh. 4...
4: Von der Verdopplung / der Zuſammen
ſetzung der Woͤrter iſt dieſes Orts nichesaumel
ben / weil die Frage von den Grund und Sram
Woͤrrlein:Doch ſind etliche deren Zufatinie
in yo * ſtrittig 7 —* die / ſo |
erde gehalten warden wolleniminbeygebracht
als: Ambacht / ob es von Arhbeund acht/öder
Obacht / oder von der SäteinerAmibachrunmher
kommen / iſt zu ſehen in ———
Germ. Diſquiſit X,4.
a D
irre
*H · Schott el in der VI. Lobrede / und das
ſeiner Sprachkunſt. dh
5. Es werden auch hier nichrberührtidie mie
den Dorfylben verbundene Woͤrter 4 fon,
dern diefelben ſind alle nach ihrer Grund und
Stammart / ordentlich geſondert; alszum Er
empel
— Anhang · er
anpel die Vorſylbe ab vertnůpft fich Mitt folgen.
den Zeitwoͤrtern abarbeiten / abaͤngſtigen /
ans den Buchſtab A abbauen / abbeiſſen /
abbbeugen oder abbiegen / abbinden / abbit⸗
ibbringen / abbeteln / abbilden’ abbla⸗
(en Tabbötgeni/abbeäunen’ abbrechen / ab⸗
f ben Abbrageln / abbulen / abbůtden /
bburgen aus dem Buchſtab B/ abdanken /
abBAuenabdedten] abdienen / abdoben ab⸗
deehen abtingen / abdrauen / abdreſchen /
abdrndhin / abdummeln / abduſchen / ab⸗
oeren aus dem Buchſtab D/dicſer Woͤrter
könntenaisden folgen den Buchſtaben noch viel
herbei) geſetzet werden. Hieraus erhe let die wun⸗
Herreiche Anahl unſre Teutſchen Woͤrter / von
Wwãch er nieſen offtbelobter H. Schottel in ſemer
Sprählunftam 437. Blat / und kan iht Feind
Fremde Zunge hierinnen nachſprechen.
1,6. Diex find ſerners nicht begriffẽ die eigenen
amn de Mäner undWeiber /Staͤtte / Flülle/
/Kraͤuter / tc. damit die Anzahl der Stam⸗
indeter gehäiffer werdẽ konte / undueinem bollı
indigen Wortbuch gehoͤrig. Welche Woͤrt⸗
in aber von jederman verſtanden / teutſch ge⸗
- Fehrieben / und nicht ſůglich geteutſchet werden
indaen laſſen wir als Schutzverwandte mit uns
Affen ob fie gleich ihrer Ankunſt nach fremde
J ij ſind /
118 - Anhang.
ſind / wie faſt ale andre / ſo mit em Hebraͤiſchen
uͤberein ſtimmen. — 1—
7. Die Schreibart der Woͤrter anlangend/
iſt ſolche nichenach einer Mundare allein gerichr
tet / und ein Wörtlein an uͤnterſchiedlichen Deren,
zuſuchen; maſſen der Buchſtaben Ambt u mu
Rede gleichſam auszubilden / undſtillſchweig
anzudeuten: *weil aber cin jeder nach feiner a
gebornen Landsart redet / pfleget er auch nu
derſelben zuſchreiben / und ſcheinet faſt ſchwer
ſich hierinnen zuvergleichen. Br
*Oumtil.laı.Bafit.Orat.c.73 +
8. Es wolle ihm alfo der Teutſchgelehrtedeſ
diefe wolangeſehene Arbeit mir ſondern Gunſten
gefallen laſſen / und nach eignem Vermoͤgẽ vol
koͤmmlich su vermehren Belieben tragen, Da
Anfang’ welcher am ſchwerſten / ifinun GI
Lob gemacht / aber noch weit entfernet von
lichem Wolſtand: Gleicherweiſe auch Ambrofii
Calepinigateinifches Wortbuch mit langer Zeit
geſamlet / und in dern achten Nachdruck erſt
lig zu Werke gerichtet worden / wiewol noch
Derfelben in Laurenbetgio und Pareo zu fi FE
welche in ſelben ermanglen. Gleiche Bewaͤndn
hat es auch mit den Hebraͤiſchen und Grieg
ſchen Worthuͤchern / oder Dictionariß.
[EEE a — pc0 ze
% Acht / Zahl.
Das A / oder Aa hat Acht / achten.
beyden alten Teut⸗ aͤchtzen achtzen.
ſchen bedeutet das Acker / ackern.
Waſſer.aſolſo viel Adel.
ſeyn als geh fort / Adler / das aund ae
» 1. Gorop Bec. Her- oden⸗ wird offe
math.4,f.5 9. verwechfelt.
a wird verffümmelefür ães Tahrung.Gor.
einz. Man für ein Aheroder eer /hiervon
Mann. aͤhern / eernen / erarne.
+9 die Endung etlicher Aern das Eud am Ja⸗
Weiber
gergarn.
Namen.
Aal / Fiſch. aefern / afftern.
Aas.
| Aegel.
ſylben. Aff einenaͤffen.
Ab / Vor
Abbt. Affter / zuruͤck / Aber⸗
Aber witz für Affterwitz.
Ab aben / ſpaten daher. Aget / Agetſtein.
Abend. Aglaſter / oder Alfter,
Ach / Weh ſoll von AD Aglen / Splitter.
quafı aquæ &ignis Agley / Glockenblumẽ.
interdickkherfomen, / Agreſt / unzeitiger
Gold, Paræn. 428. Beerſchwein.
Achat / Achates. Agſtein.
Achs Achſe / Haue. Ahl / Schuſtersahl.
Achſel / Schulter. Ahn / Ahnherr / Ahn⸗
Acht Bann. J tij fra
y2a Anhang,
frau / ahnen / anten / Anfe/ a
ahmen / nachahmẽ. Anfetlar
laun.
(ber Aberbaum
— — ein / Angel an
—— Ingeu
Angſt
————
Alſe / eigiſch.
Alſter ane.
Alt / alten /Alter.
y.
p GEcel.
ae Ak
Am / fuͤr an dem. r / |
Am cisjformica. . |
Amarellen. opius wi
Ambt / oder Amt, Dir Webeiarhete |
uif.Phil, 4.
Amboß / oder Anboß. 6) daperfee
Amen iſt Hebr. Arfıgeld.Garop.
Ampel oder Sampen. Arg/ argen —
Ampfer. lapatü Bel. Arm,
gis Pattich. Arme /
Amſel / Amſtel. Armelin.
An Vorſylb. er
123
SR
Ach anit Barillen Meerfenchel.
| hartenartlih.. » Bad / bey den Alten
Arcifhofr Strobel . Teutſchen ſo viel als
dorn becker / back / backen /
Am Kaubvogel. foremachen I weg⸗
— —— heiſſen.
RER Boobachen /eck.
Aſpel / Pappelb⸗ MR Ba d/baden.
AIſt / Laubaſt· baͤhen / bey dem
Athem / oder Den. Feuer duͤrren.
Zeig She — Bt an dhier.
— Bar / baͤren/geboren.
AR en barlfpeifen Baͤt / baͤtnen oder bär
Atßzel lſter. | een heiffen / batten.
Aurdlun ? Baey / ſchlecht Tuch.
auch. Baff /baffen / baͤllen /
bern J hefftzen.
Ausg / Og — |
Aurban. bahr / als bahr Sid.
i ner Bart. Bahm bahnẽ dẽ Weg.
Aus ſatz. | Bail / bajulus.
Ace yflaxis. Baiß / Anbiß / von beiſ⸗
, er ae fen.
bald Beywort.
24 nn GR Dalsibalgen.
pabel / babeln. Balck / Bloch.
5 Bach / bachen. Baualle /Ballen.
J iiij Bal⸗
122 Anhang.
Ballaſt / ballaſten / be⸗ barm / barmẽ / erbarmẽ
laſten. barr / barrẽ in de
Ballier / ballieren / po⸗ ſchreyen / dahern
lire. das ——
Balſam / balſamum. Bart / barten/
bamm / bam̃en brum- Bart beio
men. bas / baß / beſſer — |
Du Banket / banke⸗ — —
oder Pa
Sant) banden / baͤndi Baſtart / Hurenkind.
he en Sagen) |
ang / umpen. |
—— bannen. Baubauen Bauer. |
Dapft. Baud. —
bar / die Haubtendung — |
bar / baren / offenba⸗ baußıbauffen. HE
ren. bauſch / bauſchen.
Barb / Fiſch / Barıka be / die Vorſylb. |
dig / Goldaſt. beb / beben / biden.
DBarbier/Barbieree 7 Bech / bechen oder bich« |
das if: Scherer, en. *
Baͤrchet / Bonboſin. Becher / bechern.
Bard / Art. Becke / pelvis.
Baren Krippe. Beede / Schatzung /
Baret. Zinß. Bey
Dara ı Mutter⸗? beede / beide zween.
ſchwein Beeren / uͤnkehren.
s 123
Beer — Berg / bergen.
beser begern / von be Berſich oder Perſing /
und gern / Begier. Fiſch.
SBeginmbeginnen. Beſt / Buͤrſt / wor,
Dei oder Bey/ Fuͤgw. ——
Beicht / beichhen. Beſam.
Seu / Art — Beisfolirore
BSeis nHauffen. Ruben.
beig / beigen / kruͤmmen . beffer/beffern/vonbas.
| oderbeugen. | beſtell / beſtellẽ / ſchlecht
Bein /oßs. zuſammen naͤen /
Baff⸗ Waͤſſerung / poſſeln.
Weichung / Inder beriberen/bitten,
} 0 DBeille BeethoderBett / betten.
beißlbe meſſen. en |
Beitſch beitſchen. Beutel.
Beittel / beitteln durch Beut / beuten.
| das Sich. Bibel/Biblia,
beit / beiten warten. Bickel / Buckel.
ballıbellen. Biet / pituita, Unflat.
Beltz. Bien.
en impffen. Binſt / die erſte
Bengel. Milch nach der
bequenn/bequemen. Beburt. |
Berd / Beberde / berdẽ / Bier.
‚Geherdt,El.gı 10. Biffel oder Büffel.
bereit / ber eiten. Bies / Biengengras
3» Viet /
118 Anhang.
ſind / wie faſt ale andre / ſo mit dem Hebraͤiſchen
uͤberein ſtimmen. ia er
7. Die Scyreibart der Woͤrter anlangend/
iſt ſolche nicht nach einer Mundart allein gerich
tet / und ein Woͤrtlein an uͤnterſchiedlichen
zuſuchen; maſſen der Buchſtaben Ambt / unſte
Rede gleichſam auszubilden / undſtilſchweigen⸗
anzudeuten: *tveil aber cin jeder nach feiner a
gebornen Landsart redet ne auch n
Derfelben zuſchreiben / und ſcheinet faſt ſchwer
ſich hierinnen zuvergleichen. cl
*Quintil.la-Bifit,Orat.c,7: —
z. Es wolle ihm alſo der Teurfähgelchreekefen
dieſe wolangeſehene Arbeit mir fondernGumften
gefallen laſſen / und nach eignem Dermöge sole
koͤmmlich zu vermehren Belieben tragen, Dee
Anfang welcher am ſchwerſten / iſt nin SIE
Lob gemacht / aber noch weit entfernet von
lichem Wolſtand: Gleicherweiſe auch Ambrofi
Calepini$atinifches Wortbuch mir langer Zen
geſamlet / und in denn achten Nachdruckerft HR
Lig zu Werke gerichter worden / wiewol nody niet
Derfelben in Laurenbergio und Pareo zu finden)
welche in felben ermanglen. Sfeihe Bewandnig
hates auch mit den Hebraiſchen und eh
ſchen Wortbuͤchern / oder Diekionariis,
Anhang . 119
a. S Acht / Zahl.
— oder Aa hat Acht / achten.
beyden alten Teut⸗ aͤchtzen achtzen.
ſchen bedeutet das Ater / acern.
2 Bafıati viel Adel.
n als. geh fort / Adler 1 das aund ae
J Sorop. Bec. Her- oder aͤ wird offt
math.4.l.59. verwechſelt.
a wird —— für Aesblahrung.Gor.
en Dan für ein Aheroder eer Hhiervon
* Mann. aͤhern / eernen / erarnẽ.
— ‚die Endung etlicher Aern das Eudam Jaͤ⸗
LS gergarn. |
EN.
Arreinnäffen,
Affter zurück ı Aber
Aber witz für Affterwitz.
wonn daher. Aget / Agetſtein.
X Aglafterioder Alfter,
i 0 puren An Yalen/Spiieer,
— quaſi aquæ &ignis Agley / Glockenblumẽ.
interdickherfomen/ / Agreſt / unzeitiger
Col Parzn, 428. Beerſchwein.
t / Achates. Anggſtein.
Achs Achſe / Haue. An Schuftersaht,
Achſel / Schulter, Ahn / Ahnherr / Ahn⸗
— J iij ſrau⸗
he h Ki A fer Meter
au/ ahnen / anten / Inke Me
ahmen/ nachahmẽ. Anfetlancora, Se
horn. Andacht. —
derrändern. —
m. Andwal / ein W fit,
an ein / net angelr at,
alsızü angen.Goldalt
—559 — Arc an —
—66 Antqlanten ve
Alfter oder Aglafter, anen/mange wg ai
Alt / alten /Alter. — Enden
Äh Y Apfel, ? RG
Am vandent. Arı Hin
Xmcislformica | ck *—
Amarellen oropius wol
Ambt r Phi Amt, Dis Yıteiarbenen
u hil, R
Amboß / oder Anboß. ee daB erſte Sc
Amen iſt Hebr. Arf / Feld Gorop.
Ampel oder Lampen. Arg/ argen —
Ampfer. lapatü , Bel- Arm
gis Pattich. Arme/ J
Am ſel / Amſtel. Armelien.
An Vorſylb. ar / zornig —
—— 127
Arß. Barillen Meerfenchel.
——— Baͤck I bey den Alten
——— — Teutſchen ſo viel als
ER | - becker / back / baden!
Arm er, Baubvogel: ‚foremahen / weg⸗
aͤrhten / artnehen. heiſſen.
RR ie Bacıkahen ek.
Ihe Pappelbaum. Bad baden.
Aſt / Laubaſt. B ıbähen vendem
—— oder Ode, Feuer duͤrren.
Bora rei BärieinThier.
i Bar / baͤren geboren.
Ale rien Sc Bämenooer Dr
Eiern — ten’ helffen / batten.
| — Baer / ſchlecht Tuch.
ee — Baffibaffen / boͤllen /
Vorſhlb. —
| I | gg / Spang.
& an * * wir bahr Silo.
$ ——— Bahm bahnẽ dẽ Weg.
Ausſatz. Bail / bajulus.
Arx Axt / axis. Baiß / Anbiß / von beiſ⸗
er Ya fen.
; B. baid Beywort.
"Baar Todenbaat: Dalsibalgen.
" babelrbabelns.. .") Balctı Bloch
Be 7 Dale Ballen. ,
R
3
J iiij Bal⸗
122 Anhang
Ballaſt / ballaſten / ber barm / barmẽ / erbarmẽ
laſten. barr / barrẽ in dẽ
Bali ballieren / po- ¶ ſchreyen / daher:
lire. das Barrel
Balſam / balſamum. Bart/barien /
bamm / bam̃en / brum⸗ Bart belo
men. basıbaßsbefler. 77
a Banket banfes aan
Baſt oder — —*
San) banden / baͤndi⸗ Baſtart / Hur
gen/binden: Batz / Muͤntz Dat
bang / angſt. Glumpen
3 bannen. —
Dapft. ch. |
bar / die Haubtendung. DBaum/bebaumen.
bar / baren / offenba⸗ bauß / bauſſen
ren. bauſch / bauſchen. Ai
Barb / Fiſch / Bar / le⸗ be / die Vorſylb.
dig / Goldalſt. beb / beben / biden. *
Barbier / Barbieret 7 Bech / bechen oder bich⸗
das iſt: Scherer, en. A
Barchet / Bonbofin. Decherrbechern. 7
Bard / Art. DBedkeipelvis.
Baren Krippe, Beede S ihr
De Snß. —
Barg ı Mutter⸗ beede/ —
ſchwein Beeren / umtehren.
Beer
— 5* 123
een. © Scthete
k / von be er oder Perſin
Und gern /Begier. fing
Beginn / begiunen. "sep, Borſt /
Baier Beyidign. - Sauhaat.
3 | hp, Beſam.
Beil 05 Destol Beisfof’rore
Beigiemdanfene Ruben.
— — befler/ peffern/vonbas,
ooer be — beſtell / beſtellẽ ſchlecht
Beinios zuſammen naͤen /
——— voein
Weichung / Inder beriberen/bitten,
; Benleligen. BechoderBert / betten.
en ſeſſen. 1 ihr gan
Dei beitſchen. Beutel.
Beittel/ beitteln durch Beut / beuten.
das Sieb. Bibel / Biblia.
Seibeen warte Bickel / Buckel.
boeoll / bell ——— Unflat.
tz. Bien.
RR DBinft / die erſte
engel. Milch nach dee
} Hegwenn/bequemen. Geburt.
Berd / Beberde / berdẽ / Bier.
Seberdẽ. El. * Biffel oder Büffel.
bereit / ereiten. Bies / Bientʒengras.
AR 59 iet /
124
Bier bieten’ Bittel. Stär/blärEh. A ra
Bild bilden, Blant 6, Band üneie
DBilger’ peregrinus, ‚nem Hof: —
Bil / billich billichen Slanefh | chla⸗
Bill / billẽ /Schaͤrffẽ / gen Silber.
Bimbsſtein. Blas / blaſen.
hin / ich bin etc. ——
bind / binden Bund. Goldblaͤtten
binnen fuͤt darinnen. blau blauen.
Belgic, blauder / blodern.
Bintz / juncus. bfecken blecten wie en
Birke. Schlaf. 3 .
Birn, blaͤß blaͤſe / dem
Big beiß / Biſſen. ſchloſſnen
bis usque. ein Farhe
Btſchel. btehsblehen,
BifchoftEpifcopus, bleib/bleiben. *
Biſem oder Boſam, bleich/bleichen.
Bittner / Kuffer. bicnb ſlenden
Bittſchier/ Siegel. — t ” weis
Bixen/ Hoſen. dw
Blahe/grob Tuch.
Black / ſchwartz. —
Blachfiſch / Dinten⸗ — — * J
fiſch / lepia. Blet / bletzẽ / flickẽ oder
Blaͤder / bladern. plägenvonplaz.
blaͤh blähen Suikrbliizen, Ä JJ
Anhang. 1
Bee Bomp 08° Bump zum
lmbligen — -
"NEE ERS Bone) faba. al
biöffen —* F a N 2
| — 9 ae a bar borenı ein o
Ole \ machen.
Blut /bluten * Bprn/ Brunen.
Site 15 Bhıht. Borgjborgen,
fumen / bes Bore/Durgi fell
men gerbiufren. ſchafft.
Po Dur Siäubaare
En rg hoͤß / boͤſſer.
Ab Bofen/ Schwede,
| Boß /boͤſſel / Buͤrde.
Bock / Geit Boet / Schiff.
—— Dort! von Gebieten
| 3 Brieftrager. |
* gantneen ı von ——— brachen von
bieg techen.
— — bol⸗ Bracthund, brachen,
5 ao — ei die Hunde ſteh⸗
l u e mu⸗ en. |
> — Rn Bradel/ Dunft,
DB. äme Hummel,
Bramm } brammen
hrauſen.
Brand
26 Anhang.
Brand / Brunſt / von bring / bringen —
brennen Se
brapıbraflen. Brock / Brock
brafſel / braſſeln. von Brocken
brat / braten. berbleibt.
Brauch / Gebrauch / Brodel —— *
brauchen. bre / ine.
hraus / brauſſen. | j
vbraut. — Beine |
Drau + der Band / Goldaft,
Augenbraue | Brofe/Brofameu
braun/braunen. Brod.
Brich / b chen Bruch’ Bruck / Brucken. —* $
Breche zũ Slachs. Bru / bruͤchen. —
Breis auff dem Dach. Bruͤgel / brůglen. ar |
breit, Bruͤl / bruͤllen.
SBremibremen. DBrum’brumen.
Brent / fuͤr Bret / ſpiel⸗ Brunn Born.
brenten. Bruntz.
Breſte / Mangel Bruſt / ſich bruͤſten.
Beeti / bretten brettern. Bub,
Bretz / bretʒel. Buchen / Baum.
Brey. ein duch, 7
brich / brechen. Buch >. Re oder
Brief / verbriefen. poch *
Brieaq / alt teutſch für She, ‚m
Burg. Buck / Kraut.
Buͤckel/
Anhang.‘ 127‘
Baden Bügsel. Buͤtte / FaFß.
Buderdudenträger. Shrel’Schegyoder
Buff / Buffen. ietel von Fuͤrbie⸗
—— fen ni
Di: en Burer / buttern.
en Ä - Bigibusen.
DulgiSareıl
Bunttpielfäebig Iſt eigentlich fein teus
Dungen/Brabajen. ſcher Buchſtab / und
Buͤrd buͤrden / Buͤr⸗ von den Lateimern /
uhfrbtshlen. Bur oder Bud
tafeben. C.
de. weiche fein Khabẽ /
DirgbärgenBirge in unfrer Sprache
Burg B iger. miteingeflochtẽ wor⸗
f Kraut. den. Daher nicht
Bruſt oder Brof. ein teutſches Wort /
Büren! —— dem Grund nach zu
ar finden / das von ein?
Canfaͤngt / ſondern
„er ſo viel wir derfelben
XR dey,. ebraucheẽ / ſind alle
Buſch. feemde Woͤrter / als
Buſenn Cauntzel / Cent / Ceꝛe⸗
Buſſarn / Raubvo⸗ moniẽ / Cietel / Chor /
Emybel / ꝛc. weil wir
BuprsäfenBuf. aber die Teutſchen
* aſche. — —
| en
2, Anhang _ |
chen / halten wiꝛ ung: Dar Dorten gaden
mie fremden nicht Darre oder HRurred⸗
auſſ. iS
b ur D. hl £ .Jefai 10; (2 0 Ay
Der Buchſtab D iſt de Darm⸗ mi
Tverwant / unwird das / VBörntundshocr
veimals einer für: daß / Beywert abe =”
dent andertiäefeht. Daububer Taiibe \
Da Beywort. Dauch oder Tan
Dach dachen bedacht.· ilauchen
SHachtoder acht. Daum . —
Dachs. HR Daumei / da r
Dadel / dadelen.
aie — *
Dale’ Vogel. 6, Deck decke DE J
Dall / dallẽ ſchwetʒzẽ Degen.
Dam / PDame, Dam’ DM —
"u
y
Bat Bares) 40,
Dau /daͤuen öder hi a
*
4
hirſch. Deig/ h
—* BER Dein / Vornen
Dampf / daͤmpfen. leiten DET
Dannigtigwörtleih. deines / deinſen /
die Dannen / | bergen.
Dant / danken. Deiſſel / Vieſe / m
Daisy daͤntzen · A
Dapfer. Den / Vornenn
dar / Vorſylben. keit
Darb / darben. Demnmen / om ve.
—
*
Anhang. 229
Demmeamggifer difftig / iſtig.
a — ——
emyf demvfen Düne init
| —— —— —
gehe ms Ding! ——
de⸗ —S——— Dinte. Er
| — und. Dirne, —R
Diſtel. 1090 £
rben / ver· Dott / ditten.
I | Dobel vi EN
Kaas —** doben.
B> u für doch / giam.! ı
* V — a Seat 2
d uch deuſchen. ochter· c
— — Dock.
Pi — een
ne Dohne
deu efebrdeirfehenobet Doheln / Gewelb.
x ie — ——
ut
bi Vornennw Do
bichten. — ———
. rar iE Bau
di ea ; Dale Vogel Dale.
Dieb. Dolmetſcher.
Di onen ie. Dolpel. \
vg‘ Dh
en... Bin. I
130 *
Donner / donnern Drodfel 00 *
doppel / doppeln Droſſel
——— Droß derTroß Ba
Darff / Doͤrffen. Droſt / Beamter. —
Dom Doͤmer. —— J———
dort. Drud / Unhold
— Si. valeay 0% B.
Doſten. 4 AIR EN
Dotter. nn
Drarifiluminervus. . Duchs oder G Se
Drab / Draben oder im
Traben. >» —— BES
— ——— | er BE * |
r eruͤcht.
—— dre⸗ Disc se Pe |
nd Tugend: ad
Drandieingiösenech. —— A
dran / drauen / drohen. Dummel / |
drech / drehen / aufdrehen an ein —
zurechnen.
Dreck. datci⸗ von Bedun |
drey oder. drei. Een. : N
Deemel Wurffge⸗ Dung MIR
ſchos. duͤnnftenuis.
driſch / dreſchn. Dunſt / duͤnſten.
drieß und druͤß / ver⸗ duͤſter / duͤtern. ex
prüffen. (drollen. Durch Fügw: ; |
Droll / grober Faden
2 SRnkang. 231
Gehe nee Ey / Eyer. |
duſch / verdutſchen. Eibe.
Duſect der Fechter. Eiche, Eichel
Duſtel Dieſtel. — Eid.
Düfter/Duntel. = Eidern.
Dutte /Bruſt. Eifer.
Aus —* 12 en:
eurellen.
Der Buchfab €. h J Eilf.
dentet einen Bund. Eimerr Siepeitne,
die alie / E iſt das al⸗ Ein / eineſt / einig
te Teſtament vor zei⸗ Eis / eiſen / Eiſen.
— —* Eiß / Geſchwer / Ein
Eben. — — ter.
Chne. RER, Eitel / nichtig.
Seſchwein Eitel/ Phil unver⸗
EEgen ausecken. miſcht ·
Edechs / oder Edex. 5— Eyie.
Edel. Scſchein Schwan,
x Häfen. ir Ein Maßſtab.
Esg PEARL Tin Elend. Hi Vol? Fir
Elerbaum / Ext
ort. baum.
ähnlich. Eicie Fiſchlein. |
Ä BEER NR, Aa er fin vo⸗
e/A eßrute oder gel.
nr Eltern.
8 2
830
Donner MBREWeB Drocifel ER 1296
doppel/dopp Droſſel ER
Sort Berti —* oder Troß WR
Darff / Dörffen, Droſt / eat
Dom Doͤmer. drucken.
dort. Dr ee ac
Dortteltaub. drum / caleas 0,
Doſten. Drüffe · Be
Dotter. du / dutzen oder
ge ee Duchs —
ab / Dra we im Bergwerr.
Traben. duck / duckeñß.
Drach / Draco. Dud⸗ BE! eye
Dracht/ Sercht Duft. - de.
draͤhe / draͤhen oder dre⸗ Dügen/ daher S
hen. und Tugend: EX
Drangjdring/drengen. dulden 000%
dramdrauen/drohen: Baum oe
drech / drehen / auſdrehen Dun / ein Beg/
zurechnen.
Dreck. | dutmteht von Bebun
drey oder drei. Ben. |
Demel/ Wöueffge DungMiifkdungen,
ſchos. dnn tenuis·
driſch / dreſchen. | Dunſt / duͤnſten. “4
drieß und druͤß / ver duͤſter / dͤtern.
druͤſſen. (drollen. Durch digen u
Droll / grober Faden dir;
“
Rnbang. 238
dürr/dsrren. y Ey / Eyer
duſch / verdutſchen. Eibe. sr
Duſeck der Fechter. Eiche / Eichel.
Duſtel Dieſtel. Ge » Eid⸗
duͤſter Dunkel. im Eidern.
Dur Bruſt. AEifer.. ln
——— Eigen / eignen.
ed eil/eilen. |
Der Buchſtab € be Elf
deutet dinen Bund. Eimer Siefeirnen,
die alie / E iſt das al⸗ Ein / eineſt / einig.
te Teftament vor zei⸗ Eis / eiſen / Eiſen.
sten genenner words Eiß / Geſchwer / En
Eben. ER u? ter.
Ebne. 9 Eitel / nichtig.
aſchwein Fisch, * unver⸗
Ec t / Ecken / ausecken. miſcht |
Ede s / oder Edey. * —
J Elbſch/ein Schwan,
and Eln Maßſtab. |
Eilend.
—R Serben. ‚Stfin
—— a am.
‚eh mlich. ElrisFifchleins
Ehr/⸗ 9 u wderaiſtervo⸗
Ebe /Meßrute oder gel.
—* Kir) A Eiern.
8 “u
}
2
-
k
j
38 Anhang. |
Eis / Kraut. Erin kͤpfferin .
Embſig. Erle Saum. .
Emmerling. Ermel. Bi
einpfahrempfahen. Ernd / ernden. Re
empfang/empfangen. Ernſt. Bere
empfehl / empfehlen. Erſt. — J—
ana re len / Roßwicken
empo Ertz / aͤttzen.
op! emproften / le⸗ ertz / ertzen feiehen. a
dig machen. erzehl m ächl.
Entel. —— ws
End. Eſe l. *
endern / aͤndern. Eß oder aͤß Bre
FR x —
2 Y
* aͤnſpin / — ——
Spindel. Eſſig. Be
ent Borfylb. Eſtrich.
ER etlich. —J
Yo
Erji Ettig.
er Borfslb! iſt auch ei⸗ — 9
ne Nachſylbe. Euckel. —
erbarm / erbarmen. Euch.
Erb / erben. Euer.
Erbiß. Eul. "eo
Erker. euſſer / auſſer / werd
Be
Erde ENTE fern.
Anhang · 133
Enter / eütern. fahruͤm ein Schwarm
Etter das Geflecht an Bien.
den Saͤumen / wird Fahr / Gefahr / erfahrẽ.
genommen fuͤr einen Faͤhl / Mangel / von fal⸗
& ———— len, |
eb leuſſt wiedte Fahn / Banier.
ä Er die Staͤdte. Faſan / Vogel.
Wellerrrer.Aug.af. Feiſt / feiſte.
falh/ falben.
Etwas. FR En / falch / Habich.
Ewich ſtleiners Epheu. Falg / falgen zum
Ewig / verewigen. zweitenmahl bra⸗
ne: dem
2 aue —
a» almiſch / erlofchene
Babel Aſche. |
Fach Kaſt. falſch / falſchen.
en | falt / Falten.
Fad dFaden / Garen. Faltz / faltzen / aushoͤr⸗
Faͤr/ da man uͤber⸗ len.
fͤhrt. fang / fangen / fahen.
Fabh / fahen / fangen. Far Farr / Stier.
Fi * Fuͤlle Follen / Farb faͤrben.
Pferd. ———
ahl / farb. an / Kraut.
Fahr / fahren. frartz / fartzen.
I Faſel / faſeln.
gr: K ij Fr
h.
i
134 Anhang.
Faͤſel / Faͤſerlein. feir / feyr / feiren
Faß / faſſen. feiſt / gemaͤſt. J |
faftifaften Fel grau ——— |
faͤtſch / faͤtſchen. fh, felhen in Rad
faͤtter / faͤttern. Feld. re |
fatz / fatzen / faͤtzen / Fatze⸗ fell — 154 |
let.
fal / faͤulen. — a
Faum / faumen. Felß.
Fauſt⸗. Fenchel 356 =
Fech Difteln. Pr eo Se
Behfer junge Schü — —
ling ferben / Farb.
fecht — ficht / fechten. De ferchen / bin
Fed / ſeden / befeden.
Feder / befedern / ſidern. a
ws
Feer / Uberfart. Hertʒzblat
feig/furchtfams Gürtel Tärkelit. ee
fea/fegen. Fer / ſchoͤn S J
Fehl / fehlen. — J
ſeig Frucht. Ko
feil/feilen/ver Schloß Tg |
fer.
feils / feilfen oder feil⸗ Sernyproml.
ſchen. feſen / ſſalten.
fein. Feſſel der Säfte *
Seind/anfeindene faſſen. 5
S
Anhang. 135
feſt befeſten. fiſtel /ſtula.
Feſt / befeſten. Fittig/Flügel’Rands |
—— > giß ——
Feur / feuren. ſflach ſiãchen. |
fetz oder + A En en.
Tumpıı © 4 Flachs / Flaß / flächfen.
ieber. en: ad /Fadea
Fie
Fichten / Baum. Zlader / Holtz ·
fick ficken / fricare. Flamm / Loͤe.
KSida opel fideler/fir Flambort / Meervo⸗
deln.
Sieden Weiden. ghen Sonten
| flattern.
| Filtz / filten. Flaum / Lanugo Gau—⸗
Simmel Hanff. chenhaare.
Fink. | Flachdach ſquama.
find / finden / Fund. flecht / Flechten.
Finger / fingern. Fleche / flach / flaͤche.
finfter/verfinftern. Flecke / Flachn / beſte⸗
Firn / tiger cken.
Schne floder / Foͤdern / ſuͤdern.
firnen⸗ 5 Floͤgel / Flegeln / dre⸗
Firniß. hen.
Zicſt innen Gigfel. Slehrtehen.
> ei au
’ K iij ei
1—
—
136 rl
Fleiß / ſich fleiſſigen. 5
fiemle Haͤutlein. —S
flick / flicken. Fluder / Waſſerhu
Flide Laßeiſen. Sig sg! fliegen /
— Mucke / Si Al; üge
(umen t Schupen |
Stiegels Flügel 1 @ —
Flug. Flut / Fluten. BT
flieh / fliehen. Steuer Zlaß—⸗
SM Holder. balch; ee
ieß / flieſſen. foder / fodern | —
Floſſen am Fiſch. Foggentz / Weitz.
ot flieſchen / geiß⸗ Se |
ole / Sul IE
green —— *
a > folgen, FE
litz / fliten Pfeil. ie Foͤn / Mittag⸗
— ser Siohiföhen, wind, |
Flock / loccas, Flocken, Forberg ʒ Vorwerct
Floß / F flieſſen. Lan mu
—— Forch od set ein
hͤte / Pfer ang zwiſchen
Floͤtzen oin Stadel. ee,
Fluch / fluchen. Forcht oder J—
Fluchs / flugs / von fuͤrchten.
fliehen / Flugo⸗ foͤrder / fͤrdern. |
Fore /
”
J
>
Anhang · 137
Fore / Zorel / Zorn, Freud / freuen.
Form / formen. ( Fiſch. Freund / befreunden.
forn. — frey / frei / Freiheit.
ſorſch / forſchen. fretz / fretzen.
Forſt / Wald. Fried / friedlich.
Fracht / Fuhrlohn. Frieſen / Die Leiſten
bee 5. an dem Seulge⸗
feißifreflen Fraß. baͤlke. |
frech / fraͤch. Friſt / Zeit.
Frag / fragen. flſo .
fraiß fraiſlich. Frohn / heilig ·
antt frod / karg.
Frans I Franſen oder fromm / frommen.
Frantzen. Froſch.
fratt / halbfaul. roſt / froſten / floͤ⸗
frat excoriatio. ſteln.
*—
Fratz. ruͤling.
frohe. Frucht / fruchten.
Frefel. | Fuchs / fuchſen.
frei / freihen. Fuder / füdern / mie
freißlich / frefentlich. Beltzen.
fremd / befremden / ent⸗ Fuer / fuern / weiden /
—
ſaͤttigen.
fremden.
friß / freſſen / Gefraͤß. Fug / fuͤgen.
Frette / ein Thierlein / fuͤhl / fuͤhlen.
gleich dem Wieſe⸗ führ / ſuͤhren.
lein. K ij Sul
u
ar
44
. m ge year rn ı me
— —
— — ——
nn me
138 Anhang.
Fuͤll / fuͤlhen / fuͤlle.
Funt / funken.
fuͤuff
unte / Tauffſtein.
uͤr / Vorſylb.
Fuͤrgebel / Fiſch.
Fuͤrchen.
urcht / fuͤrchten.
Fuͤri
Furt / da mandurch.
fabven Fan.
Fuchs’ Thier.
Fuß / fuſſen
Fuſt ein Schiff.
eine
Gab / gieb / Koen.
Gabel.
Gach'gaͤch / hitzig.
Gacheln / Lachen.
Sache Dole.
Gad / Laden Gaͤden.
Gader / Gatter.
Ga lae.
Gard / garden.
Gaſt / begaſten / gaftie Gaͤrte KRute..
Kölle
gail/gailen / geil.
———— THE
gaff!g affen. ara
| Ende ange grach
are·
gaͤh / ſchnell. Re
Gaifer / geifern. =
Galauier / Holtz
Galberey / Salemı
Sulsem au
Galgens Bi,
Gıl/Serswallen |
Gans / Sanfer.
gannt oder gant/ ver
ganten /
fen / Gannt / Stei⸗
erkauf.
gantz / ergaͤntzen.
Garbe / gar Beywort
gard / ggrden. Be}
Garn.
Garſt / vdebe / da
Een
— aͤrtẽ Gaͤrtter
gaſp Gafponigeten.
Gaß
Be az 17 A ar
Anhang. 139
Gaß / gaſſen. Geck.
Gaſt / gaftiren / Ga⸗Gedult / von dulten.
ſtung / Gaſtbot. Gefert / Geferten / von
Gat / enge. - fertig.
Gaͤtter / Gitter. gegen.
gatſch / gãtſchen / mut⸗ Grgendibegeanen. -
willig ſeyn. geh /gehen / Bang»
gatt / gatten / geſellen. geheyen.
auch. | geheim.
gauckel / gaucklẽ / Gauck⸗ gehell/gehellen / antge⸗
ler / Goͤckler. nehm halten
Gauff das Mittel in gehren / giere deß Biers
der Hand. ‚daher vielleicht gier/
Gaul / Roß begier / gierig ſey / be⸗
Gaum / gaumen / gie ⸗ gehren.
nen /das Vaul auf⸗ gehorſam / gehorſamẽ.
reiſſen. eyer.
Gau Au Feld / daher Geiffer / Speichel.
Gaugeding. Geig / Fiedel / geigen.
gatz / gatzen @ gagſten. geil / geilen / Geil ſeyn.
ge / Vorſylb. geinen / guͤnẽdz Maul.
Zeber/geberen/ Geburt. auffreiſſen.
Geberden ˖ Geiſel / geiſſeln / flagel-
gebrich/ gebrechen. lum & obles Leiſt⸗
Gebricht, Glieder buͤrg.
SGebůhr oder Gebier / Geift / geiſtig.
gebieren. Geiſe / Caper.
Be: | Kr geit
ED HE ER N ———
146 Anhang.
eit / geut / geiten. Gemut von Mut.
eitz / geitzen / Geitzhen. Genau. sanft
Gelach / Geloch / Zech. ——— |
Gelb / gilb / gelben. geneſ / geneſen.
Geld / Gelder / gllden. Genik. |
Geland / Landern. Genieß/ genifn
Gelfs / ſchlimm. noſſen. eg 2
Glied / zergliedern. Geniſt / pfrim.
Gelind / ſanfft. Genoß von ——
gehling / gaͤh. genug / genügen 7 be⸗
gell / gellen / erſtarren / gnuͤgen.
1, Samucl. 3/11. ger odergate |
gelob / geloben / Geluͤbd. gerren / iſt voralters
Gelte Zuber. ſo viel gewefen 7
Gelt / gilt / gelten. als Kriege in
9 ge / * verſchnit⸗ von. Widerum ſo
viel als
oz Gemächer! und drittens ſam⸗
Zimmer. len Heinifch,
gemach / langſam. gerad / geraten / heiſſt
Gemaͤß / von Meſſen. manglenund wol
Maß. von ſtatten gehen
Gemaͤhl / vermaͤhlt. gerad I gleich / Pat
Gemein /antig. Hahn weis. |
Jahn Wenner, Sersinn / getvinnen. |
Gempler / Kraͤmer. Gewohn / gewohnen?
Gems. Gewohnheit.
gerb
Anhang. ‚141
gebrgerben: — ———
gerehtivon Recht. Geſchwe
getel / getein / rollen. Gi gefchüren
Seren 1: Salteneines geſchw
BKleides —— Geſell⸗
gern / willig. ſchafft.
| Gericht / Speiſs. Geſetz / von ſetzen.
Serihtugrbeilftätte. Geſicht von ſehen.
Gericht / Nachſage. Geſims / an der wãd.
gering / richtig / leicht. —— 6
geribt / und geringelt Geſpan / Geſel
wie die Muſchel võ Geſpens / Geiſt.
Kieb und Ring. Geſxraͤch / von ſpre⸗
| Gernartieingilch. chen.
Gerſte. Geſt / giſſten.
Garte / Rute geftabtigeftecket/geftad
Gerwalı giſch / Celner. es Eyd.
254.
geſcheid Ten unter⸗ Sofalgefalsn
feheiden wiffen.
| Geſtan
Br 1 gefchehen! Geſtaͤnde / Neſter der
hie. Salken.
J
| Gefhir/Scfäß. geſtern.
| — von guter Geſtirn von Sternen
|
p
| — ſchieſen. —
Geſuch / der Jaͤger
Geſchmeiß. vonfüchen:
Ge⸗
142 Anhang.
Gedicht / von dichten. Giebele / kleines Hoͤmn
Getoͤſch Geraͤuſch. lein der Blum ir
iR Ed culus
fruͤchte. Sicht Sichei®
gett / getten. ——
getz / ergetzen. girr / girren / kirren
gauF Yan, Gienen / gienen ode
geud / geuden / verſchw · enen / oſcitare
den. girr/girrẽ w—
Geulen oder Seilente- fe, &
fticuli. Gier / gierig.
Geuſter / Prick Fiſch. gieß / gieſen.
Gewalt / von walten. Gihiß ein Waſſcwwogel
Gewand / Tuch / von Sifeoder ifeegife
wanden., tie)
gewaͤñen oder gewehnẽ / Gifte, Gabe / besife |
Gewonheit. beſchenken. |
Gewelb / welben. giegel / giegeln if |
Gewinn / gewinnen. Schalkheit den⸗
Gewind / von Win⸗ ken. —
den. gillen/rafen,
Gewiſſen. Giloch / Brachhũ V⸗
Gewuͤrtz / von Wur⸗ gel. Ba |
tzen. Gumpelidogel
gegen ergetzen. ginn / giñen /
gieb / geben / Gab. Ginfterpfin
Sibei Sipfel;
Sipfel
*
Anhang. 143.
——
der uͤberguͤpfeln laub / glauben.
8: ſagt ·Gpitz võ Glatz / glatzen / Kalheit
den Baumẽ in der des Haubts.
—— 04 gleich gleichen Gleich⸗
heit
—— ' Seife, Basti
Gtlitz / Zeiſſe gleiſſen
— AGedoß gleit / geiten.
Glanßt /glentz / Glantzẽ.
— ——— SGloß / gloſ.
Slaich —— an Sl filberfcbaum
;
TE EEE TE CE ER EEE" an.“ A a ER Ze L wi
den Silberglaͤtte.
Slammen 1 N Surche Glied / gliedern heꝛglie⸗
Sraͤben / oder Auf⸗ da n
Wuͤrffe zwiſchen glimm glimmen tun⸗
en Ackern Wen- Dr 5
impf / Beſcheiden⸗
an ı / durchfi ichtig heit. *
Duͤnn.
glinſten / glintzen / gleiſ⸗
glaͤr / blau cafı Gu5e ſen.
‚Slafiglafen. glitſch / glitſchen.
Glaſt / glaſten ſcheinen. Glocke,
glaſter/ —— darmit Gloß gloſſiren / ausle⸗
gen.
— 38 Glotz/ Trubel.
v.3 4 . Gluͤck / glͤcken.
ao? | gluͤck⸗
ls
-
|
%“
144 Anhand.
gluck / glucken / wie die * ein Haan.
Hennen. Goder / Gurgel.
Glur / gluͤen / Gluten. Gogel oder *
—— 32. Tuͤrkiſcher
ee Ar
Stun ein Funk. —
gluxen / ſing ultum mit · goͤttſchel/ E—
tere, betfehen. fauffen "wie ein
Gnad/gnädigrbegne Bach.
digen, Gold / guld / gulden
Gnatz / Kretz. Goll / Vogel. a
gnapp /gnappen /fich —
hinund her bewe⸗ nz ven Waſſer.
gen. Goͤlten / Milchge
GRen Schuſters gorgel gorgeln su
Werckzeug. geln.
gneiſt / die Funckẽ von Sorreraurrei feed.
gluͤenden Eiſen. 2* Lein Bo
auer/gnerar/heilen. ih:
‚nes Gnatz ı Hitzblaͤt⸗ SopreinTrichtete
terlein. goſchen / der Wind *
Gnuick / nack gnicken. Gott / Goͤtter / vergo
Gnoͤpel oder Knoͤpel. tern / Abgott. —
Troſſel am Hals. Grab / graben / di Grab
Goͤchel / Narrenkap · qualigarabGörop
pe/BdächterGold, grad / S rinchen..
Gob / Sich. a
ee TREE ET >.
u
Anhand. 145
— Fiſch⸗ greſſlich / graͤulich.
gret / greten / bruͤnſtig
graͤm / graͤmen / gram / begehren.
abhold. Greuei / ein Haaken.
Graf u. 9» FRreuel,
= graggen- aus, greuel / Abſcheu.
griebel / giebeln / gu⸗
— Graſ beln oder gruͤbeln.
grammantz / ineptiæ. Griffel.
dorök griel / grielen / qus⸗
——
reuen.
——— Griegge / ein kleiner
gran 5 /mur⸗ al.
ren. Grit Grillen / grilli.
grapy / grappen/ su. Grimm / ergrimmen.
ziehen / greiffen. Grimmen im Leib,
grau ara canefce- eat ich wi
=...‘
| Graufe, I ein Mein Gries / Sand.
Grind / Erbgrind.
graruſam / von grauen. Grindel / Wellbaum
upen / Beeꝛſafft. Bꝛieſtel / guſteln / kuͤtzlẽ.
greiff / greiffen. Grod/ groͤber.
Grein / Greis. Groll/Feindſchaft.
Grem / gremen. Graͤltz Magoͤrps
Grendel / Windenzug. Gromat / gꝛuͤne maat.
| ae Se Grummar,
* gron /
146 °
ve / — gra⸗
Sropen/Topfe,
Gꝛoß / groͤſſer.
Groſch / Muͤntz.
Grub gruͤbelen.
Gruͤſch Gleyen.
Gritz / Bruchſtein/
farrago.
Grufft.
—
Gumm /
Anhang ⸗
ande oder gultenvon
gelten —* ur
Guͤlt / Zins J
——
Guntel Wochen, wo
gunn / guͤnnen /
daher: — per ı 4 |
Bunf/gänfig.
Gurgel Gorgel. Me
Grump/ Erdſchroll. Gurck / Kuͤbs.
gruntz / grungen / Wie GurZ Gorr.
Haub.
die — 5 che
gruͤn / Farb» Vo rtrantz.
Grut / helffen. fäßs.. rar
Grund / gruͤnden. Gur / ſich güree |
Gründel/ Sich und — ter /
pflugnagel. Guͤte. Hr he
Gruß / guiſſenñ. Gutterer / Aen —
Gus / Kreſſen / Fiſch. Gutſen. —
gudenfi führfeben. Bis...
Guckuck. —
Guer / von verwirren ——
Krieg / alt Saͤchſ. Ham von ab „m
Gugel oder Gogelkapp * ch ;
Haatk *
. 147
Daan / Gocelhaan. Hont/ Hänfin.
Haar /Haͤren. fe I Hanglbangen.
babrhabenihabha — Hanſen /
Haber. Teutſch er Lor⸗
Habicht. a andf.ı6.
— ——— Hwein od Serme⸗
— age
arniſch
—— 1 ii Be n R
ag/ hägen. z arr / harren.
Hacken Hart / harten.
Ark Refina;
| M- — Vo⸗ — Hühekeeir.
| Has oder Haas / lepus.
Halbrbalbieen. | — —
Haß / huſſen
Halm: : ——————
haluen
halt /
ub bte
te — Hau Hk
| n ie ; * haur / behauren / anhal⸗
immer er, haͤmmern. ten;
Haͤmel · * | DausıHäufer.
Hand behändigen. Haut / ſich hänten.
Handel / handlen. Hau / hauen / ſchneiden.
Hann oder Zapf. ——
ae g Haneı
148 Anhang.
Hane / Karſt / Axt Henne oder Haͤnne
heb / heben / daher. her / Fůgwoͤrtlein.
Zebel / Heber / ꝛc. — ober Heerher
BARON:
Hacht / Fiſch. — —
Haͤcke / Dornbuſch. ur Ar.
Heer / Lager. erd/ focus > SE
Heffenenrei@bafft grer. ag
Heid / Heide. | ——
Heil / heilen. Hertz / hertzen.
Heilig / heiligen. heul / heuluen.
heim heimat / Hein Hrunbetcig14yennfig
feur/dos. heuſch / heuſchen.
heimlich. Heut.
heiſſer / raucos. Heu heuen. *
heis / ſuͤdend⸗ Hex / Hexerey. en |
heiſſ / heiſſen / nennen. —5— heydniſch / die
heiter / ſchoͤn / klar. auf den Heiden
Held / Helden. opffere 1: Dilbereus
helfft / halb. | inEled.p2omu)
Heller. Heydel oder l.
hell / erhellen. Hie / her.
hellg / hellgen / muͤdma⸗ —S
chen. | Huff / heiffen. a
Helm. Simmel: J |
henk / henken. | Din DEE Bar, te
Hengſt. | Hinten. 1.3. nö
Anha ie. 1 140
Hündin oder Hindin : Hol / holgen:
Hirſchenkalb ⸗Hoͤn /hoͤnen ·
hinden/ ruckwarts / Hoͤnig.
Hinter. nmnt ———
hinder hindern. —— fi
Hirn/Sebhirn. ee
Hkimilumiın F Hoſcha / heun.
Hirt / bey den Huͤrten. Hopfen 35%
Hirſch oder Hirtz. Hoſen.
4 —— — — erſchuͤtteln
itCor op De Zn on Rachen: ı
noder Schnupfen ‚Kübfehrfchön,
Ho / hoy. | Hudel / hurdeln
Babel Ne heben Hilfen. |
obeln mE, hull/ huͤllen / verbergen.
9
Y Sochrerhäßen: exhaͤben/ Huͤrſt Glamm
boͤchſt / en Hummel 040%
N —— Hunger.
Hode anf. 8 ——— “
Hodterjeinirtäufler. ———
H hoflen / Hoſart. Hundert. |
bo mn % —* Hur Huren ·
Hoger uff deß Pferds.
hol holen; * gEeflochtene
——— ſuben/ Waͤnde.
Gla. MR Hirt hat viel Deutung
Oberhand” * beyGold.Paran.376.
gast Lij Huͤrn⸗
a50 Anhang.
Hürnling 7 ein neuer jauchtzen.
eigen am Re ehr Bonus.
srl
hurtig ·. | je, —
Huſt / huſten. etzt / Beywort. un a
Hut oder Huet / huͤt / 5 | re
huͤtten. iht nicht / Sslaan,
Hyſopoder Yſop. — iR
Ber:
Der Birchftaben J iſt im in / Vorſylb. ne
ein Stimmerwann Imber.
er neben einem Mit⸗ Imbis / Eſſen / Daft
ſtimmer ſtehet: ale zeit. Be,
in / ihr / iſt / Er iſt a⸗ impf / impfen. A
ber auch ein Mir, Immer Bien. —
ſtimmer / wann er immer.
vor einem Stimmer in / Vorwort. Ren
ſtehet / als: Jener ———
1 V V nn
PR: —_
Sahnzrgemein.‘ Inhalt.
Jahr / Ingend / ꝛc. ar 5 | —
Ja. ch / jochẽ / anjochen.
ammerjammern.. oſt / juſt. J
ahr / jahren / jaͤhrig⸗ her Bornennee.
‚Härten I ſieden wie der Irdin von Erden.
neue Wein / gieren. irr / irren
zjaͤtt / jatten. iſt Vorſylb. iffevon
jag / jagen. Eſſen
9—
se
jub ilier / jubilieren · sr pfer. Ä
juchart / — —— Kañ Teindgefebirr,
juchtz juchhen. kan / koͤnnen.
juck / jacken. Käpfer / aoſeue deß
nt — — |
| Arcckwal / ein eer⸗
Jungftau — er dene
$ farg / kargen.
Kadl, onen Kari äuet, +
Kaarhanı Widhopf. K
Kabiß Kohl. Hm) Rarrı. Rärner,.
Kabien Fiſche. RKarſt / Art.
Kochler Hafner · Kart / karten.
Kaͤck/ kecke Gehaͤck. Kaͤrtze oder Kertze.
Kaͤf/ nee Kaſt if
BRRRR. >) OR RAR RE Kartinı Ketten
Kätterkelterertakten.. Katz / Kater.
Kal / das groffe Ei⸗ Kauff / kauffen.
fen in der Gloken. kaum / Beywort.
Kalb kalben / das Kalb. Kauf. |
Kalcch / bekalchenkaxen ſchreyen wie
fallen ı hart mmen ein Raab .
wachſen keern.
Kamm De Dans Keſffig / Vogelhaus.
Kamelthier. (lpefn. Kegel / Kegeln.
Kamm kämen. kam» kehr / tehren. (ſen.
EN: Keim /keimẽ / Ana |
& iij ein
r52 Anhang.
kem teiner. ee kirr / tixen. —*
Keich. Kcxrſ/ Kirſch
Kellerxw. Kiirsfink⸗ Steinbeiß
Kette Kälte * ev» RR |
teichlkeihen? "KB oder Kis ufer⸗
kempfen Oder! tawyfen. im Be
fenn/fennen. Kaſt.
kerb⸗ —— — Frl —
Kerker / Cr⸗e littern lachen.
Kern granum nutleu, Kitten Civnia.
Kern DE gaene. RKlack / kla⸗
Keſſel. 2 a Kaff ffer⸗tla tafen elafle
Keſten... tern.
Ktiten ttlag tlagen. |
Ketzer / verkehern. Klanaetling. *
keuſch / Keuſchheit. klapp klappern.
keu / keuen zer malmen. klar / erkaͤren. RE
Keyſer oder Käifee: klettor / tlettern..
Kir / halsſtarig· Klau / ankiauen u
Kichern. Kleeee ah, |
grfrkiefen Kleid / tleien.
Huͤlſen / liflen / klein n. re
nagen klemm / k„lemmen..
Kind: Kliepper geltec. J |
Kine oder Kin: Kleyen. —
Aal Kümione ir
153
T
kung /klin ee —* Knoͤpfen.
— ne, Su eines. Baums
Sud. m Dog Knieetitnbbeki. —*
> Ruüdel,
———— ıRlop ln
fer | knupf / knuͤpfen.
Kloſter 2
Klo Rt - MINOR dere» |
Klu Rnuͤttett.
——— Kobelmeiß oder St
hätten) benmeiß/ Parus.
—— * naeh
A ET EN ER: *
Ma naen. JKoil / kolen.
knaſchlen / der Sat) den Koͤll / Koͤllkraut.
ein fallender Baum m komm / kommen.
giebr/enanfähenuopgr tönnentane *
Nr Fe) 4*
ze” — — BE
“ gr en
- —A⸗
— — a ET TEE Rn
irfhen. 5 Kopfuhinfen, De
Knebel. 9 Kom. —*
Knecht.. Korallen.
Ku RR Ko b.
ierfnien. 0, K0
N — erh! foften.
4
” u
All 49— - -
nn ne - .
5 kot/ kotzen.
Kıoblanich - Kram kramen .
Kovitndoan. Krapf. |
si Kahl.
——-
ml
—
En
14. Anhang.
Kıabiffieerkiche, Krößı meelinn Ar
Krach / trall. —— 5
Kraͤmpf / trempfig· Kropfltroͤpfigt |
Krank befränsgen, - —
Kratz / fragen 1 dag —— J
Kraͤtz | Krug.
— uelfhake, h ' Krufft
byoder Krohe \ Kelten
Kraft /kräftig., Kcuͤ an
Kies Kragen, nicæ.
—— — — eig
auß/krauffen. beer / uwa
Kraufe I Crin . Kuhe@ Koh. BR 3
bier. ur
Kraut Krauten.
Kreiß.
Kreite. |
Kreſſen / Fiſche.
kretzig oder — 9—
Kreutz
Kriechbaum.
Kriech/ kriechen repere
Krieg / kriegen.
dimm / krimmen oder Kummel.
frummen. Kunkel.
Kripf/ kripfen. fündig von kennen/ |
Kron / kroͤnen. kundbar.
Anhang. 175
künftig von kommen. a
—— von * on *
—— —
* fuppein / ceyn. Lapp / appen.
Laͤrm / laͤrmen.
ar *
1 Laß / laſſen.
— re — Laſt / Laſt en.
wehlen daber rad
Ar +. ein Laſur.
use eis Satern,
ter/Goldaf. . ve
uͤ ſner. si ——
urtz / tuͤrzen / die Kuͤrte, zatwerg.
Kuß / kuſſen.
Kuttel / Kuttler. Lau.
Kuͤrch 7 Kirch. Laub / am Baumen.
Lauff / lauffen.
Lach / lachen. Laugel / Fiſch.
er Laugnen.
sadıgaden, taugen,
Lafendel. Saur/lauren,
Laffen / Schultern. Laus.
Lager / lagern. Laut / Lauten.
Lahm. Lauter / laͤutern.
iv Leb
I Anh
Leb leben/ Lebern. leſch / lſchen m
Lederlidern. Ip BLLA
fedig. FRE Vigengetee er / iſt
Lehen vonLeihen. laͤndiſch Sore
see uche/ leuchten. 21),
Lefrat / Lropart. Leut / Leute
leg / lgen keproder Si Laien |
Lehr / lehren. Liedlohn.
Leib / leiben. Abeb / ucen.
Leich /funms, Lelchnam. Lied/ Lieder.
Leicht facilis. Lig kgen / arniede⸗
Leid / beleidigen. Aligen.
Leilach / Leimut. Lilie.
Leim / leimen. links.
Leihnen oder lehnen. Linden Baum
Lein / Leinen linteum, | Und Gelind. nA $
Leiſte / Leiſtbuͤrg. Linſe.
Leit / leiten / Leiter. San |
Lemperſchen / Kürbs» gobjloben. WE
pyrn. Loch lochen. der
Iend / anlenden oder loc,locken.
anlanden. Loͤffel/ Lofeln /oa
die Lenden / lumbn re. |
Lentz oder Fruͤling. dohn / lohnen. a 1y
$eopard, Lorbeer Fr
Lerch. Loß ‚feoyrerlöffen. Bi
ger/lermen. a —*
A
Anhang. 452
346 oͤſe Er m ma machen. a
Lot / oͤ BE; Macht.
En an nn
Luchs / J ha : N Biber en
—3 AR *
—
sn I Ss
| m Mage.
| . Magnet...
| A BT
Mahl / mahl / Mah⸗
Eupoiapemgauben ler
- Mantzeitht; Mahlzeit
Aurt N /ſe forfen. * Scheræus
ai
iu Goldaft»
"ehe au Mammerfiig,
ang. ———
u Mahal” ———
ker Mangolt / Beta.
mahn / mahnen.
Rs M, Wk A Hferd
rankheit |
Maaß / men, | 0 |
eh | | Bist:
——— Ma⸗
* ar s Rs
158
Manigfaltig.
Mann /ermannen.
Mantel / bemaͤnteln.
Marder 146... Melaunen.
Mark/medulla. meld / melden. F al
Mart / marken. mæelt / melken AD
Marten,tYiarkftein, .ng/mengen.
Marter / Pein. Menſch / Menſchen
— Garn. Meere A
Maſe Flecke. Merch/Mereis,
D: / maften 2 der merk merten
aſt. erh. |
Mafiyr. Meffine. Bi
att. Meſner / Kircha
Maͤtz oder Hur. Metall.
Mal, Mettel R
Maur. - Mes,
Maus, | metzlen / Mizl
May / von Maͤhen. Meyr / meyr
Aeer / See. Mich / Bornen n —
Meerent / Seevogel. milet / mieten
mehr / mehren. Milb. we
es kraut / Stern⸗ Micch / von men. |
raut. mitd/güeig/mıfer
Meilimiltarum. Mile.
Mein / Vornennw. minder. —
Meinen / Meinung. —— —
Goldaſt. mie)
|
"Anhang 459
mir / Vornennw. Muͤd / matt.
miß / muſſen. — — bemuͤ⸗
mißü * hen.
miß von meſſen. cken.
en / duͤngen. Multer.
: ser ogel. Mus/pulticula, .
R xnennw. — J——
Mira mitteln. ſen⸗
Mitz oder Muͤtz von ——
Beo..—— —— F
Model. | Muter iter. Pl
mögen en vermoͤglich Muͤhlen von Mahlen
Wein - mummeln.
M Salamandra· Muͤnch / Muͤnchen.
Maord / morden Mund munden / der
4 — Wein mundet wol
Muͤntz / muͤntzen.
| Mond. ——— Mauſcaten.
Muſchel. |
7 orgen. en
Rofonc Murnau tzen.
Wein. WMunter friſch.
Weerelenlerlamiſt Murmelthier.
ein Sehmweigeri- murren.
(ches More. = Mufterimuftern.
| ——— Myrrben, |
nn ri
Da,
186 Anhang.
NT ee
Nach. ch Neiyerneiethe \
nab. neun/novem. sen
Nabel, Neidıneiden. Hm |
rl) nicht! I
wort,
33 Dahen oder ih, nieder/t
ren. | nied / nieden.
Nahrung vomnehten. nie / Beyy .
Naͤſſel. niemand.
naß naſſen / Naſſe. nimmer. er
Nagel / naglen. em
Namıbenamens nihan bon el
Nayfi iß unfiauf⸗
MardıNardenöhl, - aupte *
Narr / narren. Mider/mi
Natter / Schlang — noch / ð
Natur. Noder / noder
Nebel⸗ len wied
| — *
nehr / nehren. MNMNonne. Ben |
nehm / nehmen. nuͤchter / nuͤch
neig / neigen. nun / Beywe
Nein / Beywort. Rue
nenn / nennen. uge—
Nerv / Ader. —— * 4
Neſt / niſten⸗ u —— Te
Anhang. an
Y. Orde den. ‚N
9! wirdalein miter, —— |
* habner Stimme’ Orgel.
Rlag » oder Ber Ort.
— — Otter.
ausgeſprochen. P—
Wb ea a Palafi
Dben. —2 Palm. |
Die. Penn: Manier:
| ——— * Panterthier.
Ohr Ach. Dantoffel;
Dehs / oͤchſein. Papagey.
3 der) Fuͤgw. | Pappel.
‚Debrungebaut, | Pappen.
Fuͤgwoͤrtl. Papier.
Dein Better. | zen \
hl oder Del. Partiiane Spieß,
— Dandhabei Paſt Rinden
nem Ohrgleichend, Paſtet.
t / oörter. Pauck / paucken
| Ofen /Oefen. Pech / pichen.
öffenvöffnen. Perle.
Pein / peinigen.
Dliven. Peſt / Seuche
Diez oder Umbau, Derfon,
ohn /O nich / Onyx. Perment.
Opfer. Peterlein.
ee Pet
Pfeff Pladern⸗
—— Plag / plagen. |
Pfanning oder Pfen⸗ Planer. 2
ar .f Piuppen/x apper ir,
Pferd⸗ Plat / Plattẽ /P atner
Pfifferling. Platz⸗ platen.
Hatſina oder Pirſing⸗ — — En.
fiſter / Beck. plau / oder
Pflantz / pflantzen. ð Blunder/
Pflaſter. „B
Pflaum. er
A Aa Bei —
* mem Beta Eh
ugippnäge ollwerceee.
Pfoſt /Pfoſten. Holp ein Meerfiſch/
Pfriend ——— *
Pfrimm. Polſter.
u
Enge 163
Pomeranten.
urs
popeln / unverftändi. en / fchreien wie
reden / fuͤr papeln / die Schwalben.
—— fabeln er rare Warte
Bu Be; Qual / qualen.
en. Quaterſtein.
Prachaprangrprangh Quaxen / coaxare ra-
Aarum more,
dl gar Dueckflser.
Quuell/quellen.
— Quendel / Kraut.
rediarprebigen, quicken / abwegen Gor,
ren Kindsmus. Nobi⸗ erquichen / er⸗
dr iefter, getzen.
ebien | —— unvollkommen /
Pro phet. Gorop.
8 pilften/ huſtẽ. Qui eriren iſtLateiniſch.
)unct. J an.
Düntel oder Binde Rab,
von binden. Rach / raͤchen.
Pit ſchier oder Bet⸗ u 1 Die Räder) raͤ
ſchier.
Busen: fs Fa darauf man sts
Pult / lateus. was traͤgt. |
purgier 7 purgieren / ranfft ranfflen.
Pprurgatzen. rxagen / rigere.
Purpur. | M Kaht
164 An hang.
Raht / rahten / Rahiſel. Penner
ran fleın. dreden
ram ariesGorop. Hosen
Kangen/ Matten," vegier/teairem
Raͤß / herb wie der Meaifter oder Rodel.
Pfeffer. reib / reiben.
* ——
raſſellen. reiff / reiffen /
raſpeln. Reiger Bogek 7
Raͤttig oder Rettig / De pen eigen Dia |
Raphanus. Chorus.
Ratz / Ratzen. Reĩm reimen.
ratteln. rein / reinigen.
Rauh grob. nn
Raub / rauben. cerare.
Rauch rauchen. reis reifen ger |
Kaud'fcabies. grinari. N
Raute /ruta / Kraut, Reiß / y2.
Raum / raumen. rejt / reien.
Raunen / in das Ohr reitz / reiten.
ſagen. rell / ein Ratʒ. F a |
Rauß / Raupen. renn rennen.
Rauſch / rauſchen. Reſin.
Reb / reben. rett / retten.
rechn / rechnen. Reue. ur
Recken oder Rieſen / Reude /reudig.
Coldaſt. reuten / ausreutẽ aß, |
| iin 0 gie
j
ar
3,
J
I!
ur N
r —
1 09 4
Pi 1
v k
! 1:78
. hang 165
richt / richten. Roſt / roſten.
Rieb / Rpp ro / roͤten / erroͤten.
een u. rotten / rottiren.
| oß /rotzẽ der
Ried / Binzen. der —
Re ff Reiffen. ——
Riemen. Ruck / rucken.
Riegel / verriegein. Rüuͤden / Schaffhunde
Bere Fa Ruder / rudeen.
Rinden. Ruff / ruffen.
Ring / ringen. | Rus / ruͤgen / beſchreit
Ringer / ringen 7 Wachen.
Minafıfbula, ' > Kubrruben.
— Rirn / rinnen. Rukmyrübmen,
. Kipp rühr/rühren.
| — kuftigiGold rumpf / ruͤmpfen.
riſt riſten. rund / rundiren.
Ritter. rupfupfen.
Ritz / ritzen. Ruͤſſel / růͤſſeln.
Rock / rocken. ruͤſt / ruͤſſtig / fertig.
Roͤdel / roͤdlen. ruͤtel / novale runcandũ,
Mogen/orapifcium - rürfehsrorfchen.
Roll / rollen. | Rumpf.
Rohr / Röhren, Runtzlen.
Roſe/Roſen. Ruß / ruſſen /ruſſig.
Roͤſmarin. zupfirupfen,
Roß / Pferd Mi Saal
een
166
©. * fen Br;
Saal / Palatium,Gri- Satt / Be
phiand.inWeichb. —
Saar / ſaͤen. Satz von ſegen. —
Sach / ſachen. Saw *
ein Theil am Sauff / afen. wi
ug.
Sack / ſacken.
Saffer / Saffran.
Safft / ehe —
fagıfageı faur/fäutens Br
Säge 5 ferräfe- ee
cart» £
Salat. —— Sce Ben
Salb / ſalben. Kan —
Salm. Scee / ſceẽ ur du
Saltz. Gorop. er
Samenibefamen. Schabab / Melanth
ſamlen. oder NigeloRem
ſaͤen. b/ haber Sk
Sandıfandig, in dem Kleid.
nff. Schacht
fanfft.
u
—53 Waſ⸗ Schafftam? |
ſer aus den Schiffen vn (haffe ©
Scha
Anhang. 167
SS ah, © —
—
haha — abne⸗
—— — nein,
— lieh. ‚ Ki, Deine
Shetifäenten.
r Shenttl, |
hansen Schepper / Schaffehl.
er a SchubSchrbn,
cherg.
b/Voge > Fact die Schnim /
—** ———
fuͤrs $/ erpfe erffe·
Sams Scherkifchergem
ach Schetz/ ſchetzen / Schatz
ſcheuch / ſcheuchen / wild
ſeyn.
atten. Scheutvhorreum »
Y. atz / ſchaͤen. ſcheuß / ſcheuſſen / mit
hanftelsfchauffen dem Pfeil/ oder
Schaum fi haumen., ſchieſſen.
yebig: (hen ehem, Holk
Dec bw ſpalten.
MM R —
Schicht / chichten.
— *
M ij ſchier |
188 Anhang.
ſchier / garnah / Beyw. ſchecht
er,
Beriken we Shle ir
— Schienn / verſchleine
Schillinq / Muͤntz ſchleiff / ſchleiffen.
Schilt / ſchilteru / mah⸗ (ic oc icheyr! er
len. leiß ja iſſe /
himmel ſchimmeln / F
——— Bere
chimpf / ſchimpfen. er —
Shhindem B———
Schmdel ſchindeln von — —
ſchind / ſchinden. font
ſcheinen / Practea. ſchlaͤnt / lan ——
Schirling Ziegerkraut. — ſchlip fen ob
ſchiem / ſchirmen / der ſchlupfen.
Schirm Schlipp / Natern
4J
Shlaͤff / ſchlaffen. Schlirpe / la
Schlacht / ſchlachten. dem he ‚
Schlacken vom Eiſen. Schlitten,
ſchlag / ſchagen. ſchlotter / ſchlat
Echlamm ſhlaͤmmen. ſchluck / ſchlucken
Soͤhlnag / Schlangen / Schmf + einf
ſchlanken. Menſch.
Slapp / ſchlappen. S hluͤcklen / ſe
Schlaucrfihlauden Schluͤſſe
ca
2 J
a
J—
—
n.
Schlu
4J
Anhang. 169
Solund ſchlũnten. Schnitt / ſchneiden / ge⸗
ſchlupf / ſchlupfen. ſchnitten.
Schmach / ſchmaͤhen. ſchnitz ſchnitzen.
ſchmarotzen. ſchnoͤd / ungefihaffeny
Schmertz / ſamerzen. böß.
ſchu aͤtterig / das faul ſchnuder.
un Berk. Schnursfihnieren.
Schmaltz / ſchmaltzen. ſchnupf / ſchnupfen.
ſchneid ſchneiden / die Schnur Nurus.
neitten. Schoch oder Schock.
ſchmoll ſchmollen. ſchoͤn / befchͤnen Ga-
Schmuck) ſchmucken. rop. afihanıtdeducis.
Schmutz / ſchmuͤten. _ fchöpffchöpffen.
chnack / ſchnacken. ſcholder / ſchergen.
Schnabel / ſchnaͤbeln. ſchon / ſchonen.
SchneckdieSchnecken. Schopp / ſchoppen.
— —— —
hnappiiihnappen. ſchoß / ſchoſſen.
chnarch Be . fchogijgremium,
huartifhnaaren. _ Schutten/ ferums
hnartz / ſchnartzen. Schranten.
hneutzen oder ſchuau⸗ Schrang.
tzen. ſchraub / ſchrauben.
Beer, Schrannen / Teutſche
hnauff / ſchnauffen. Voͤlker Ehren⸗
> hnee/fchneyen, Franz! 1.173.
hneid / ſchneiden. ſchreck / ſchrecken.
M ii ſchrepf⸗
ah,
Br 38
* 2
=
”-
\
17% —
ſcrepf / ſprepfen.
—
Schrentzen. 1%
ſchrey ſchreyen.
chrifft.
Schreiner. * waͤgel/
Schroͤter.
chroff / rauch. es — |
3 J—
—— ſchrunden. Fe 49
Schruͤndlein rimu-
fhuiFen.cymba,
Schuhe / Schuch.
Sauld/ befihulen, Schrarr/fe
Schlieren. .
Schuͤrletz / alles was Bi —*
aumwollig. a / ve
Schursifhürsen. Schweiff
Schuͤſſel. Schwein
Schrant ſchrenken.
chreib ı ſchreiben / ——
f E —*
ne ———
Scrat/färore ft — —
—
Schuben / Schuͤbel. (ir —— n
Schul Shuler. Ken 5 —
ſchoarß.
Schuppen / ſchuppigt. fchtoer/fe
Schinfenı Schürffen fern
Schuͤtt / ſchuͤtten. — |
Anhang. 171
Schelle der Thür; ſelb.
hwemm /ſchwemmen. —————
hwing ſchwingen.
Schwigere 47 nen Sentel.
Schtoillen calls. 4 ſend / ſnden.
Schroinbei fhwindihn! Senffisinapi |
fihminden. Sennen (Nerun
— Seflei@fer. |
Schwirn Pfäle. SeftereinMaas,
— * ſchwirm wie fen / ſeten Seſſel / Sit;
"Schwalben. Seuche / Peſt.
— 8B ſeufft / ſeutzen /
eren. Seule
Seibel oder Sebel. ſeug Feugen / rinnen.
Setel / ausſ — ſey ſeyn.
DENE gi Si, ie en
Seelerfeelign. Siber.
Segel / ſegeln. ſieben / eptem.
Zehen / Kari 3 ich / Vornennw. *
— Slcchel/ſichlen.
5 — Scchlbar⸗ ſehen. Be
——— Srickuſt/ popegey
Seil | Pfirtacw.
in Bomennm, ſiech / krank. |
Zeiten r Sie Bornennwe®
iter * iter / ex quo ·
3% | Mr Sir
q
Est ——— de⸗
Sonn ein med
te in di
Sommer.
derlich.
ſpey — *
Sor / eine kleine Quelle. ——
ſonder / ſondern / ſon⸗ —— ER |
Bedifeden/der Sud. Sorg / ſorgen. —
Sieg / ſiegen. — oder u |
S:caclıover Sigel! |
fieglen.
Siauſſt / ein Meiner:
Süͤber / verſilbern.
Simmel oder Sem̃el.
ſiut / fiaten.
fing/fingen.
Sinn finnen dieSin⸗
ne.
Sipp' befippf.Griphs
de Weuchbe: ame
Sitt / ſitten / ſittig. ſpar / ſſaren.
ers ſſargen / paragu
So Beywoͤrtl. ſparr / fparren.
Sock / ſocken. ſpat / ſich v nies
Sod /Ma ſpate.
— Spasidie Spatzen.
Sold /beſolden. Speceten · | —*— |
ſoll follen. Speichel. .ı —*
273
Speltz / Zea. ſpruͤtz / ſpruͤtzen.
Syverck /Paſſer. ſpuͤl / ſpuͤlen.
Sper / Spies. fpür/ fpüren oder ſpuͤh⸗
Sperber. ‚sende Spur.
ſperr/ ſperren / das Ge⸗Spul / ſpulen.
pert. Stab / Staͤbe ſtaf / ſta⸗
fc argwoͤh⸗ ¶ fen / Goropcf firma-
76.
—— Stachel / ſtacheln. J
Speuch am Rad. ſtaig ſtaigen > Sag J
ſpick / ſpicken. vomſteigen. FE
Spick Mardus. Stall / ſtallen %
Spiegel ſpieglen. Staffel / ſtaffeln.
ſpiel / Geisler pas @viel. BAER, oper ſtamm⸗ F
Sn — / der eln.
Seahi / ſtaͤhlen / Kern⸗ | |
ia ihn Be frinfe —— 5
fpissipigen. Stamm’ ſtammen / 1
Spor ſporen. Herkommen. Mi
Spor/ fporten / das Stampf/ftampfen, |}
Geſpoͤtt. Stamreit Flader. J
ſprich ſprachen / die Stang von ſtehen.
Sprache / der Spruch Star / Yo el.
Spreuer. ſtarck / ſtaͤrcken.
pring / ſpringen ſtarr / ſtarren.
Sorinbel/ ſprintzeln. ſtart / ſtartzen.
—
144 . . Abang.
Seatt / Stãtte / ſ liſch Stier / Ochs
att/ erſtatten / abſtatit. Stiegelig.
raub / es ſt aubt. Stiel / ſlelen /O
ſtauch / Rauchen / uͤber⸗ ſull / ſtiulen.
ſtauchen. ſtimm / im
Staub Stauden.
Stauff ein groſſer
Becherlrater. ·
eh / ſtehen
ſteig / ſteigen.
ſteiff / ſteiffen.
ein / ſteinen.
tell/ ſtellen.
mim / ſtemmen.
tengel.
ſterb / ſterben.
Stern /geſt irnet.
ſtertz / ſter hen. ſſe ea
ſtetig von ſtehen. Strang von treng/
Seeur ſteuren. ſtrengen.
ſtich / ſtechen. Strauch / ſtraucheln.
ſtief / Rift / ſtifften / dar —— a
es und,
tifft ein Sur ret /ſtreke
Goldaft ſtreich / J—
Stieffel.
ug. 175
ſtreiff / ſtreiſfen. Stump / Stumpf /
ſtreit / ſtreiten. ſtumpf abbrechen,
ſtreng ſtrengen. Stund /ſtuͤndlich
ſtrei / ſtreueu. Seyl / amObs.
ſtrim / ſtrimen / beſtrimt. fubrilfabrıls zare.
ſtrick / ſtricken. Sudel / ſudlen.
Striegelftriealen. ſuͤn / oder Soͤbnverſuͤnẽ
Stroh / ſtroöhen. uch ſuchen.
Strom / Stroͤme. ſuͤß / Nen.
ben Sucht ſuͤchtig.
laſtrudeln. ſuͤd / ſuͤden.
Strumf. ſuͤndia / ſuͤndigen.
truͤtt / ſtͤtten / unbeſon · urffel m ffeln ſrbere.
nen / ri en. Suͤtz/ſaltzen.
Stryt Ingrien / Vnica. ſumm, ſutmen und
Kraut, brummen.
Stub / dieStuben. ſummir ſummiren.
Stute / Stuͤle qua. ſunſt unt ſonnſt Bey⸗
udier / ſtudieren. wort.
Stul / Stuͤle / Sitz. Supp / ſuppen
tat ſtuten ſtraucheln. Sylb / Wortglied.
Syllaba.
tuͤmpel / ſtuͤmpeln.
füpfle / ſtuͤpfein. Synwel / rund.
tmmiflürmen. | T,
Sturtz / ſtuͤrtzen. Tacht in demiecht.
tutz / ſtutzen. Tabern/Taberna,
umm / verſtummen, Taffel / taͤffeln.
5 Tag
|
|
144
Nr Shet / Ohe —
—A Stiegelitz en
aub/es ſtaubt. Stiel / ſtielen 3
ſtauch / ſtauchen / uͤber⸗ ſull / ſtulen. *
ſauchen. ſtimm / ſtim *
Siaub Stauden. ſtint ſtinken. —
Stauff / ein groſſer Stirn, —
Hecherlrater. Stot / ſtoken. —
NUR Stoltz / ſtolziten.
eh / ſtehen Stoͤr / ein Meerfiſ
ſteig / ſteigen. ftoßiftoffen.
ſteiff ſleiffen. fol. ſtolenoder ei
6* einen. ſtopf ftopfen.
tell/ ſtellen. Storch / ſtorchen
emm / ſtemmen. Breiſpiee
tengel. —IT— Lu |
ſterb / ſterben. —
Stern /geſt irnet. —— WR
ſtertz / ſer tzen. Scapifttälen, —
ſtetig von ſtehen. Strang/ von |
Seeur ſteuren.
ſtich / ſtechen. Strauch, |
fticf/ ſtigt / ſtifften / da⸗ Sau h
— — free fen.
tifft ein Fußeiſen. rek / ſtreten.
french freien d
Se
7 175.
* ſtreiffen. — Stumpf /
ſtreit / ſtreten. ſtumpf abbrechen.
ſtreng ſtrengen. | SEHR. «=
ſtren / ſt euen. — — *
EM eſtrimt. fube: ubtils zart, —*
A, en, Sure hunlen ;
Srriegelftrienien. fuͤn / od er Soͤbnverſuͤnẽ
— 5 ſuch / ſuchen.
rom /Sirome. ſuͤß / ſiſen.
umſtrauben Su— ht füchtige
u
rudein. fup,füden,
Stumfe fündig / ſuͤndigen.
feüte ıfrükten unbeſon · furffel/ üͤrffeln /orbere.
nen / ri en. Sultz/ ſultzen.
Strnt’ Ingrien/Unica ſumm / fi unmen und
rummen.
—— ſumwmir / ſumm iren.
Stute, Stüle Equa. iii und ſo⸗ iſt Bey⸗
ME ort.
| Dan Sitz. ——
ſtuͤlen / ſtraucheln. Orb Mortglied⸗
uͤmpel / ſtͤmpeln. Syllaba.
— Syiwel / tund.
men 8
- 7 >
Sturtz ſtüttzen. Tacht in demsicchr.
utz / ſtutzen Tabern/Taberna,
ummrogsfummen, Taffel / taͤffeln.
10797 | ag
14... Adbang. —
Statt / Stãtte /ſt tliſch Stier / Oche⸗
att / erſtatten / abſtatit. Stiegeli — 7
He ſtaubt. SE |
auch] ſtauchen / uber ſtill / ſillen.
ſtauchen. Kur Bi |
Stawd-Stauden, fintftinfem”
Stauff / ein groſſer Stirn. — |
Hechercrater. ° Stot/ ſtoken.
ſtech / ſtechen / Stecken. I an
ER .- ha 1 geet
eig / ſteigen. ſtoß / ſtoſſen. ie
feeiffiiteiffen. ——— len
ſtein / ſteinen. ſtopf ſtopfen.
Steell/ ſtellen. Seiorch Mi |
emmi/ftemmen - Brefpiek
tengel. ſturtz /ſturtze A tuͤrtz
ſterb / ſterben. ſtraff ſtraffen. ah
Stern /geſt irnet. Stral / ſralen
ſtertz / ſter hen. Straß / ſtaſſen.
ſtetig von ſtehen. Strang / von ſtreng/
St eur ſteuren. ſtrengen. Aka“ |
ſtich / ſtechen. Strauch / ſrauchein
ſtief / ſtiift / ſtifften dar Strauß
ber Stiefvatter. ſtreb / ſtreben, a ”
en en. ——— | En
Goldaff ſtreich / ſtreichen dr
Stieffel. Snig.
175,
— /ſtreiſſen. —— Stumpi /
trei ite n. ſtumpf abbrechen.
Bi | Sana. « |
Trei/ftreuen.,. eyl / am Obs.
rim / ſtrim nybeftvime. fi brilfubtılmzarl.
rick / ſricken. — |
— — ſuͤn / od er Soͤbnverſuͤnẽ
Stroh / ſtroͤhen. ſuchſuchen. 75
Stro m Siroͤme. ſuͤß / ſeen.
= umſtrauben Sucht, ſuͤchtig.
rudeln. fud/füden,
fr > fündigri undigen,
— unbeſon⸗ furjfei furffeln ſrbere.
en / ri en. Sultz / ſultzen.
— fm /ſummen und
er — an
Die ben. ummir / umm iren.
meh Equa. ſunſt und ſonſt Bey⸗
adier / ſtudieren. wort.
Scuͤle / Siz. Supp / ſuppen.
ER werheht ha an
impeluftümpe yllaba
53 Synwel / rund.
rm / ſtůrmen. .
turgz/ ſtüttzen. Tacht in demdiecht.
tz / ſtutzen. Tabern/Taberna,
mmmposrfummen, Taffel / taͤffeln.
Tag
BI
176 Anh ang
Tag / Tagen vertagen· hir Thuͤre
Taſch / taſchen. Tpımychun/ Chäte
Tamariſt / Wildercy⸗ Tieff / vertieffen.
preß. Tigerchien 7°
AN tammen F a nee
ee ver |
Tapete ee J 9
Tanfer Dapfet. Timber / Getoͤß
Taub / Tauben. Timme da
tauch / eintauchen. Stimmnichtn
Tauff / tauffen. ertoͤnt —
Taug/tanglich/daher Tifd /ifchen. J
Tugend. Tietei / Titteln.
Taufhrtanfihen: Tobitobem
Tanfend: Tochter. 0
Tau / tauen⸗ Tock / tocken. —
Teller. | Tod / tödeht } 1
Tempels . Getoͤdtete.
Tengel tengeln. toder / todern F
Term) Schnee Kede zu ale
u Tenrung’/oerttitt, Ton / toͤnen. er
Theil / theilen. Topaftı&nelge
Teutſch teutſchen. oderThort
Thier thieriſch. Torſchen Fackel” 8
Thor. Trab / traben. BUS
Thren Threnen⸗ Tracht oder tra
Thron.
Anhang . 177
trag tragen. Ttrutz / truten.
trag / tragen. Tuͤchel. |
rägıfaul. Tuͤck/ falſch.
Tram / fet. Tuch / tuͤchin.
Trant von trinken. Zugend von taugen
Trapp / trappen. Tu a ſtein / Pumex.
crotz / trotzen. Rulpen / Tulipen.
Traub / trauben. Tuͤrkts /Edelgeſtein
ranm / traumen. Til Dole.
draur /trauren. Tuͤmlel /tum̃eln.
ranjtraitem Tunkel / tunkeln.
renn / trennen. Tunken / eintunken.
reu / getreu / von trauẽ. tup / vertex Gorop.
-eib/treiben. Turbit / Kraut.
richter / trichtern. Tuͤrck / Turca.
-jef/triefen oder triffe, Turn Torn / Torner.
rint trmften. Turnier / turniern.
ritt / tretten. turteln / wie die Tauben
rog / Waſſertrog. Tiffig/dürfftigcalliduss
oͤl / trͤlen / Weltzen. Tyrann. |
rop / tropen. | Ms
roſchel / Vogel. uͤb / uͤben.
roſt / troͤſten ůbel.
rom / troͤmel / Holtz. uͤber / Vorſylb.
rommeten. uͤͤpig / turpi.
ropf tropfen. Urten oder irten / Zechẽ
rott / trottẽ / auspreſ· Uimenbaum.
ruͤb / betruͤben. (fen. uͤm
168
san. RL
k San Se I
chiffer Finteich fehleichen
Seile cr Schleihe / gib.
faͤrbig ſeyn Schleim / verſchleimt
— — Kt we
chilt / ſchiltern / eir /
len ſchleiß ſchleiſſe⸗ wi
ſchimmel / ſchimmein / ſen.
ſchimmlicht. Karen 5
A ſchimpfen. ſchleer / ſchlieren⸗ En
Schinbein. ſchlief/ chlieffen.
Schindel ſchindeln von ſchlim / ſhlimmeri
ſchind / ſchinden. ſchling / ſchlingen.
ſcheinen / Practea. — *
Schirling Ziegertrant. ſchlivf— ſhupfen
fni:m / ſchirmen / der ſchlupfen.
Schirm Sch chlipp / Nater
Sqhlaff / ſchlaffen. Schlir pe / langſan
Schlacht / ſchlachten. dem Gehen,
Schlacken vom Eiſen. Schlitten. —
ſchlag / ſchagen.
Schlamm / ſchlaͤmmen. ſchluck / ſchuucken
Solnag / Schlangen / Sur Z „anf
ſchlanken. ch.— |
Slapp / ſchlappen. — e
Shlauch/fhtauchein Scrüfiaiälih. |
Schlund Sfchlunten
| Köln ſchli
ſe
chmach
——
rtz / ¶mextzen.
—
alle. -
—— maltzen.
fans hneiden / die
fhm —
o ollen.
Sch muck chmucke en.
Schmut / ſchmuͤtzen.
ſchnack / ſchnacken.
Schnabel / ſchnaͤbeln.
SchneckoieSchnecken.
Same chnepfen.
Anhang.
169
6 hneiden / ge⸗
ſchnitten.
ſchnitz ſchnitzen.
A ungefchaffen,
fihnuder.
Schnur / ſchnieren.
ſchnupf / ſchnupfen.
Schnur / Nurus.
Schoch oder Schock.
ſchoͤn / beſchͤnen Go-
rop. aſch anuẽ deduci.
ſchoͤpf ſchoͤpffen.
ſcholder / ſchergen.
ſchon / ſchonen.
Schopp / ſchoppen.
ſchopp / ſchoppen.
ſchoß / ſchoſſen.
na ſnarchen. ſchos / gremium.
art naaren. . Schütten//ferums
chnart ſchnarten. Schranten.
— ſchuau⸗ Schrang.
ſchraub / ſchrauben.
Page) fchnarren. Schrannen / Teutſche
rauf ſchnauffen. Volker Ehren⸗
Schnee/fchneyen, krantz BL.ı73.
ARMEE ſchreck / ſchrecken.
Bit, M ij‘ ſchrepf⸗
170 Anhang ·
EEE Seelen,
van renken. wa —
Schrentzen. ———
ſchrey Re
fhreib I ſchrei
Schrifft.
Schreiner.
ſchriit / ſchreitẽ / Schritt.
Schroͤter. ſchwaͤher
Der i Baekhee
angeg ſchnei⸗ —— —
ige
Sheind ſchrunden. Schalt: 4
Schruͤndlein rımk- rare —* re
Schuben / Schübel. (I2. chwanken
ſchu*en Imba.
er.
Echt Schuler. ſchwaͤrmẽ
Sauld beſchulden. Shomſt varten.
Schiltern. ſchaart. RE
S huppen / ſchuppigt. ſwene en
s ngR
Saürler I als mag führen be —
Baumwollig. Schweſter / ver ww
Schůrfen / Schürffen; "tern.
Schurtz / ſchuͤrtzen. Swaff / ſchweiffe
Schuͤſſel. Schwein / ſchweine
Schuͤtt / ſchuͤtten. Schweiß / ſchweſſen
Anhang 71
Schwelle der Chuͤr. felb =...
Mt — ——
chwing / ſchwingen. ſeltzam
chwiger. fentsfenfen Senf
Schwillen callm.: ſend / ſenden. =
—— en Senffisinapu
winden. SenneniNerun
— Scfleizfeh.
u Pfaͤle Seſter ein Maas, >
ri Honım m wie ſetz / ſeen Seſſel / Sit
"Schwaben, Seuche / Peſt.
win wnen. ſeufftz / ſeugen /
= — Seule.
Seibeloder Sebel. fug / ſeugen / rinnen.
Setel / ausſeteln. ſehy ſeyn.
RENT Sis,iben oder fiben
Seelerfeeligeh. Siber. J—
Deaclfegein.. | fiebensfeptem.
chen /ſeh· ſich / Vornennw.
ai —RX cchel / ſichlen
achmMeihie. Sricher.
Seiden — —
Seiffensazpo. Sickuſt Papegey /
Seil, * Pſittacus.
in Vornennw. ſiech / krank.
Zeiten. Sie / Bornennw*
ir er fiter/ exquss f
Si⸗
Est —** Ses
Reoıfeden/der&ud.
Sieg / ſiegen.
Sicaelıodet Sigel!
fieglen.
Sigriſt / ein Meiner.
Süulber / verſilbern.
Simmeloder Sem̃el.
fine, finken.
fing/fingen.
Bm finnen die Sins
Sin. beſippt. Griph.
de Weichb.
—
te in di
Sorg ſorgen.
Trasse oder. fpasie
Ps
© — Ausſatʒ
Pacus ſpuch⸗
ren / ſchwatzen.
—
ſpan / ſpaoͤnen /
ar
——
Spangen.
Spann / ſpannen.
Sitt / ſitten / ſittig. ſpar / ſſaren.
itz / ſzen. —
So Beywoͤrtl. ſparr / ſparren. 2 |
Sock / ſocken. ſpat / ſich verſi
Sod/Ma ſpatet. —
Sohn / Soͤhne. Spasıdie Spatzen.
Sold / beſolden. Specerey.
ſoll / follen. Speichel. ;ı Fr 35
Sommer. ſpey / ſpeyen.
Sor / eine kleine Quelle. Speis / ſpeiſen. —
ſonder / ſondern / ſon⸗ ——
derlich.
Spelk
175
Speltz / Zea. fprünfprüsen
Sverck /Paſſer. ſpuͤl / ſpuͤlen.
Sper / Spies. ſpuͤr / ſpuͤren oder ſpuͤh⸗
Sperber. ren die Spur.
—— das Ge⸗ Spaten ——
Srtab / Sẽäaͤbe ſtaf / ſta⸗
— 5* argwoͤh⸗ Gorop.ch firma
nen.
foewfpeuen. Stacehfaceln.
ich am Rad. ſtaig ſtaigen 7 Sei
fbick/fpichen, vom ſteige tk
—50 — Stall / ſtallen
Spiegel ſpieglen. Staffel / ſtaffeln.
piel / ſpielen / das Spiel. ſtaaglen oder ſtamm⸗
= aan ‚dr em
Stahl / ſtaͤhlen / Kern⸗
— —— eiſſen.
pz/ ſp hen. Stamm / ſtammen /
a poren. Herkommen.
Prien ı das Stampf / ſtampfen.
Geſpoͤtt. Stamreit / Flader.
jr u L.fprachen / die Stang von ſtehen.
Sprache / der Spruch Star / Vogel.
Spreuer. ſtarck / ſtaͤrcken.
ring / pringen ſtarr / ſtarren.
Sprinsel/fpringeht. ſtart / ſtartzen.
MED:
| Star
Anhang. 175
Reeiff Freiffen. Stump 1 Stum pf /
ſtreit / ſtreiten. —
ſtreng en. Erumosfiindiih.
freu,fireueu, Seylramdsg.
firim — fubtil fubrı/s zare,
ſtrick / udel / ſudden.
— fünyoo er Soͤbnverſuůnẽ
a ſuch / ſuchen.
Strom /Strome. ſuͤß / Iſen.
zus /Beumitsauben Su hrfüchrige
ſrudein. ud fuͤden.
— — ſuͤniag/ uͤndigen.
ſtruͤtt / ſrůtcen / /unbeſon⸗ karte fuͤrffeſn ſorbere.
nen / ri en.
| St Uß ih sen.
Sterne, Ingrien/Ynica. ſumm / ſummen und
ut. brummen.
Sun Saben. ſumn nir / ſumm iren.
Stute/Srüle Tau⸗. mE Und ſouſt Bey⸗
— ——— ort.
Stuͤle / Sit. ——
ſtraucheln. Sy! Morglied.
——— Sylla
fuͤpfle / ſuͤpfeln. a RR
Amfletmen, |
Sturt / ſtuͤrtzen. Tacht in demLiecht.
ſtutz / ſutzen.
abern/Taberna,
Kummasrfhummen, ——
8 ag
"u
176 "Anhand: |
VLaa / Tagen vertagen· Thir Thure.
Taſch / taſhen. Thun / un / that.
Tamariſt / Wildercy⸗ ieff / vertieffen · var
preß. Tigerchien
Tamm’tammin Pr Tb um eramem Ch
Damm ver,
Taperen. Tile / Holtzwerck. el
Tapfer@Dapfer: Timber / Getoͤß.
Taub / Tauben. Timmer 1 dae
tauch / eintauchen. Stimm n
Tauff / tauffen. ereönt: |
ia cr Tiſe reihe 1
Tugend. Tittel / Titteln BE
Taufe rtanfegen. Tob / toben. *
Tauſend. Tochter. ——
Tau / tauen. Tock / tocken. —
Teller. Tod I toͤden / todede
Getoͤdtete.
Tempels
Tengelt engel, toder/todern
Tenn / Tonnen; Rede la
Teufel Deufel. <itpel, — |
een/Teurung’vertentg, Ton / toͤnen. —
Theil / theilen. Topaſt / Ed
Teutſch teutſchen. En oder |
Thier thieriſch. To ſchen Fackel.
Thor. Trabitraben,.
Toren Threnen. Tracht oder ——
Thron.
Anhang. 177
rasitwagen : trutz / truten
trag / tragen. Tuͤchel.
traͤg / faul. as er Tuͤck / falſch.
Tram / fett. Tuch / truͤchin. |
Trant von trinken. Tugend von taugen,
Trapp / trappen. Zuuftein’Pumex,
Trotz / trogen. Tulpen / Tulipen.
Traub / trauben. Tuͤrkis /Edelgeſtein
Tranm / traumen. Tuͤle Dole.
Traur/ crauren. Tuͤm̃el tumeln.
Trau/ trauen. Tunkel / tunkeln.
Trenn /trennen. Tunken / cintunken.
Treu / getren / von trauẽ. tup / verte x Gorop.
treib / treiben. Turbit / Kraut.
Trichter / trichtern. Türch/Zurcn, |
triefitriefen oder trifft. Turn Torn / Torner.
Trint / tr mten. Turnier / turniern.
Tritt/tretten. turteln / wie die Tauben
Trogs / Waſſertrog. Tiffig/dürfftigcallidus
woͤl / troͤlen / Weitzen. Tyrann. |
Trop / tropen. | u.
Troſchel / Vogel. uͤb / uͤben.
Troſt / troͤſten übel.
Teom / troͤmel / Holtz. über Vorſylb.
Trommeten. üppigiturpi. .
- Tropf/ tropfen. Urten oder irten / Zechẽ
Trott / trottẽ / auspreſ· Uimenbaum.
Trůͤb / betruͤben. (fen. — uͤm
—
5
——
——
ern
178 Anhang.
üm Vorſylb. Viol⸗Veilblum.
umm / humm / hummen. Vogell.
eſt fimplicißimam vo- Vogt. —
cem edere Gor. Voik. an
un Vorſylb. vol: —
und Fuͤgw. | rc
ung dachſolb. Waar / merx.
uncer Vorſylb. Wab / oderwal
— | —ñeï—
vom ISaswdetlemm.
vor Vorſylb.
Ur / Ankunft / auſſer / Waffen
iſt zuſammenge / Waag oder Wa
zogen Gorop. gen,
Urrind / Vogel’ Butio. Zwanhime
Urſach / Urſachen. Wapen.
Urtheil / urtheilen. are Wahrheit,
Bi wach / wachen / 2
Vater. ch |
Vettel Verula.
ver Vorſylb.
Vetter.
Vehen / oder Bohel
eine Katz / Goldaſt.
Vier /4.
viel.
Dich,
Anhang: 175
waͤlchen / ſchwach ich dr We.
werden / Gold. wehr / wehren.
Wald / oder Waͤlder / Weiger / weigern oder
Hylvanugg. Wwecgern.
Wag / wagẽ / ein Wag ⸗ Weib / weibern.
ſiel / Hazard. Wbceg / wegſam.
Waͤgen / Wagner. Weldel / Diener / Voꝛ
Wall / Wallen / waltzen. bieter.
walck / walcken. weich / erweichen.
Wambs. Weid / weiden.
Wammen. weil / verweilen.
wann / Beywort. Weiler.
Wanne. Wein / bewemt / bezecht
Wanſt. * wein / weinen.
warm / Waͤrme. Weyr.
woͤhren / gewaͤhren / be⸗ weis weiſen.
waͤhren Goro. wetß / weißfaͤrben.
warn Weys Pupillus.
warn / warnen. weiß / weiſſen.
Wartz Verruca. weit / ferne.
— warum? Beyw. Weih / wey /weyen.
waſch / waſchen. welb / welbẽ dz Gewelb
was Beywore. welch weicher / wei⸗
Waſſer / waͤſſern. ches /c. (Haſpel.
web / webern. Wellen / Wellbaumm
weck / wecken. weltz weltzẽ / oderwaltzẽ.
Wechſel / wechſeln. wem / Vornennw.
weder / Beywort. N Wand /
— nn —96
—
L
180 Anhang.
Wand / Wenden / die wieder / ireram erwic
Waͤnde. dern. J
wenig · Wider / contraa..
werb oder wirb / werben. Widhopf. —
Werck vom Flachs. wie / Beywort. J
Werkt / werken / wirken. wieg / wiegen.
werd / werden. will / wollen. m:
Wermut. wild / verwilden.
werrn / verwirren. Winkel 7 —
Wertzl Waͤrtzel. maͤſſen.
Weſen. wint / winken. =
Weſpe. —— Ai ]
wett / wetten. Winſer ER
wer / wetzen / Wingtzer. a |
Wey der Geyer. wir / Vornennw.
Wibel / Kornmilb. wird / werden *
Wiehlen oder wiehren. wirff / werffen.
wie die wirig / behar
wiehlen. wirren / ——
wichtig. Wirt bewuͤrten.
—* ein Ort Sabin Zigh/ rifhen
man weichen kan. Wiſſele. — ———
Maibonins in Hi: Wiſen. ——
Bartevv. —— oe.
Wien. wo / Beym. ·
Wickl / wicklen. Woche / 7. Tag.
Widder / aries. Wolcke. F
Anbant: 188,
RR ſchuͤtte.
wolle / wille. Wurmm / wurmen.
wol / Beywort. Wurſt. |
Wohn / wohnenoder- Wyen oder Weiht/di..
wonen / wonne. latare Gorop. |
Wort / antworten.
Wuch er / wuchern. Iſt eigentlich keinteuts
wuͤl / wuͤlen. — ſcher Buchſtab / und —
wuͤſt / wuͤſten verwuͤſten Fan durch gf7 oder
wuͤt / wuͤten. | cbsaefchrieben mer
- Winnen/ Weinleſen / den. Es faͤngt ſich
Weinnehmen. . alfo kein teutſches
| wuͤnſel / wunſſen. Wort von einẽ an
wuͤnſch / wuͤnſchen.
wuͤrk wuͤrken / werken. Das Y iſt bey ung ein
wuͤrff oder werff / werffe ¶ Endbuchſtab zu _
Wuͤrffel. Anfang gebrauchen
| wuͤrg / wuͤrgen. wir das langej / als:
Wüurſt / wuͤrſte. jeder / jetzt / je⸗
Waurh / Wurtel. mandsizc. Etliche
Wuoͤrt/ wůrten / Go ⸗ſcheeibẽ / ymfel / yg⸗
wuͤrtze. el / ym̃e: iſt aber beſ⸗
Wund / Wunden / ver⸗ — ——————
wundern. imme. 3.
Wunder / verwundern. Zabl/sablen.
Wunne / Wonne. abel / DiabolusGold.
Wur / WehrWaſſer⸗ zag / zagen.
Ska Ri zahl
182
ame mie Zrncrte —
102
Kan "ine = fiebtofem
ann: zannen Vorſylb. |
—— — n.
zaͤntzel / zaͤntzeln. zetter / enner.
Zapffisäpften. Zena / zeugen) Kund⸗
zart/särteln.
zauber zaubern, Zeitel / zeiteln / Bien
Zaum / zaͤumen. ſchneiden.
aun / zaͤunen. Zeit / die Zeiten.
ee digiti. Zick / Geiſe. 8
ech / zechen. zieh / zeihhen. *
Zoedel / zedlen. ier / zeren.
zehr zehren. eneien plane,
Zeer / Zeeren / Thrennen. ziem / geiemen.
zehenıo, immer/immert«
Zeich / Zeichen. inn / zinnen.
ellen. diezumenfperulin
elt / bezelten. Zint / Blaßhorn.
enten oder Cent Ge⸗ Zinſen.
rech:barfere zu richtẽ / ipperle. |
genten oder die Stret⸗ Zirheinüffe. |
tigfeiren 318 enden / Zitter / zittern. |
VVenner. ietwen / Zeaoaria.
Zann / zennen / zannen Zobel. |
das Maul auffper» Zohl / verzohlen.
reu. Zo
9
Anhang Er
335 wag/ wagen.
opper / zoppern / ſau⸗ zween / zwey / entzweyen
mig ſeyn. Zweiffel / zweiffeln.
Bu men. Zweig / Aſt.
oit / zotten. werch / oblique.
zu Fuͤgwoͤrtlein. Zwera Nanus
Zucht / von ziehen / ——
Zugſam. wibeln.
Zuet / zucke. gwick / wicken.
ucter. — *7 Zwilch.
Zuͤgel / heglen. wirnen. kn
zund zũnden / Zunder. zwiſchen / Beywoͤrt
Zunfft / Zuufften. lein.
Zuſt / Fiſchbehalter. ——
Zweck / wecken.
Ri An⸗
Be:lıga):3%
PR N RE AL LTE
ee
Anmerkung.
Es beliebe dem Teure —
beobachten’ Daß die unterjchiedliche Au⸗
ſprach / einen Unterſchied in *
ben verurſachet jedoch en
die Stimmer/ale/ninard/h. et wer
den/die Mitſtimmer aber / als Stamm
buchſtaben / verbleiben / oder haha
"Ihres re ausgewechſelt
Et 1cbeStamnanenmeoderee babentbeine
Zeitwoͤrter und machen ihre mehrerezabl!
wie Das Zeitwert die Weiſe zu en
die Schul / die Schulen / die Taſch / eg
die Stund / Stunden / tc.
Etliche Nennwoͤrter ſind nicht im S⸗
brauch / als mit Beyſetʒung der Vorſ
ge / als ſuch / das Geſuch / perr hherren das
ſperr / ſpinn / ſpinnen / Geſpinſt.
Wann man nun die Geſchlecht⸗ Fůg und
Bey woͤrtlein welche wenig oder gar nicht
auswachſen / abſondert / ſo bleiben orten.
undZeittöreerials aller anderer Wurtzelund
Stammer 2653. bierunter find aber die
nen der 7 welchemeiften vw bey
— u 5
BE I
Anmerckung. 185
Beſold* su finden und der Thiere Namen /
ſo Geſner in ſeinem Thierbuch gedenket /
wie auch aller Kraͤuter / Voͤlker Staͤdte /
Fluͤſſe und Berge eigene Namen nicht ge⸗
rechnet / die Stammbuch ſtaben ſind Die
mitlautenden / welche meiſtentheils in der
Abwandlung verbleiben! als in dem Wort
ſprich / find die Stammbuchſtaben / fp/ rich /
wird abgewandelt in Sprach! iprechen / ge⸗
ſyrochen / der Spruch bierbleiben erſtbeſagte
Stammbuchſt aben injedem Worte.
5m ThefauroPraät.lit:T.
m Voolte' man nun in einem Wortbuch
auch Diewerdoppelten Wörter beyſetzen /
ſolte die voͤllige Zahl aller un jeder ſchwer⸗
lich Fönnen gefunden werden. Das eintzi⸗
ge Wortlein Meer verdoppelt ſich ſchr
dift / wie fol : Meeraal / (Conger) Meeradler /
Galiætus 3 eeraͤſchen / (Cephaius) Meeralet /
A⸗i) Meerbärbel / (Aullus) Meerbölbin /
Schwemmergans) Meerfarb / Meerfiſch /
Meerazras / Meergropp / (Gobio) Meergruͤn /
Meerhafẽ / Meerkatz / Mererebs / Meermuſchel /
Meerquell / Meerauber / Meerſchlacht Meer⸗
ſchwaim / Meerſchwein / Meerſpiñe / Meerſtern /
NMeeerſtille / Meerwaſſer / Meerwolf / Meerwider /
Cries) Meerwunder / ur vich dergleichen.
ij „ Ohne
BE Anmerkung.
Ohne die Verdopplung kan man in ber
hr haben fich
Rede nicht fortkommen / und ſi
ſolcher alle Dolmetſcher bedient. H. Aw
therus bat folgende Woͤrter nicht anders
ausreden koͤnnen: Tochterrecht 2. MIO 2u
9. Eheſchuld / 2 Wiof zı ı 1» Schaubrodl
Gnadenſtuhl / 2. Moſſ3 5. 72, 23. duftgräber)
4. Moſ.n / 3 1. Eſſelauben ». Sam. 91 23
Baftweifer2.Sart.4/4.Dıiefigaum/ 2. San
8/ 1.2 Ohne eichen Ban man bobe
Gedanken nicht faſſen. u
Welchetbeils aus Stamm
woͤrtern nicht für teutſch halten ’ werden
fie alle finden in Gorepio, Berano, Befoldo, Gal-
dafto, Heinfi bio, Vidtorio „ Wennero , Den Er
renkrantz der teutſchen Sprache / und
etlich andern Scribenten ı daß fich alſo
niemand mit unzeitigem Urtheil 3 uͤberei⸗
len bat. |
Dronungsreaifter,
Die VII Stund. F
Bon der Redner und Poeten natuürlichen
Faͤhigkeit.
ꝛ. Von den gar zu ſchweren Gedichten / und wie
ſelben zu helffen.
z.· Von den gar zu leichten Gedichten.
4. Von
*
Ordnungsregiſter .
Banden BolundMiplaur der Verſe ©;
Die VIII. Stund.
. Von den Erfindungen aus den AUnND.-
2. Don dem Letterwechſel. 2
2 ‚DondenWortgrifflein. N:
4Bon den Zahlen und Jahrreimen.
Die IX. Stund.
1. ErfindungenfoausdenSachen ſelbſten flef⸗
2.Bonlimfänden der Zeit. (fen.
e Bonkimftänden deß Oorte.
| 4 Vonlinfänven der Perfonen,
Die X. Stund.
I ‚Ben den Gleichniſſen ing gemeitt.
* gm ——
ergleichung der Geſchichte.
* Vergleich ing gang unaleicher Sachen.
Die XI. Stund.
3: Bon der Schaufpiele Urfprung und Unter,
cheid. Gemein haben.
2. Von denen Sachen / weiche alle Schauſpiel
3. Von deß Trauerſpiels Eigenſchafft.
4 Von dem Heldenlied. |
FR Die XII. Stund.
1. Bon dE Freudenfpielun deſſelbẽ Figenſchafft.
2. Bonzusmd Angehoͤr der Freu den ſpiele.
3. Von dem Hritenſpiel.
Bon den Schaͤſer⸗Wald ⸗und Feldliedern.
N v Die
|
|
|
|
5
Mologi⸗⸗ Lehrgedicht. RA
‚Antiffropbe & Örgenf N —
Indhaltsregiſter ·
Die erſte Zahl bedeut —— *
die zwey den $,
Abend befchriebenIX.7 Abaeſangxl *
Alluhones & Wort ſpiel Agnitio 7 *
Bautunſt dient der PocrereyIXd,
Beſchreibung deß Abendslx
12. deß KriegsIX. 16. *
Bewegung der Gemuͤterlx .
Bücher der Fraermiir Birreds 3.4.
Buchſtaben / fo verwandt / füllen sicht
‚ander treffenV IL. 14
—
a
ChorlicderX1.3. CiceroVIL1-2. 2 3 }
CogaL’ aſne X. i2. | 5 — |
DemofthenesV IL.ı.2. | * |
> SA
Echo Widerhall. RN
Epıfodium Reben inhalt. an i
Epodon Abgefang. F a
Ergernif ſol man vermeiden/ Vor) —F
———— Ze
Erfindungen der Poeten werden hergenom̃en
von den Namen VIII. von den Sachen felbfte
IX.von den Umſtaͤnden / als derZeit / 5.7. dem
Drei $. g. den Perſonen 9. von den Gleich⸗
niſſẽ X, Erfin ung der Hirten ſpiele / XII.10.
der FreudenſpieleXlI. s. der Trauerſpiele XI:
I 2» .. E
Erſtaunen / was es ſeyXI. 12.
Fabe ſ x2GKaunenxII.9.
. Sehler der Poet n in den Trauerfpielen XI, 2.
Feldledlein x II. 14.
Feldleben gelobt oder geſchaͤndet XII. 12.
Das Freudenſpiel gebildet XlII. 1. 2.
SriedXlIl.7.
Sruchtbringende en haffıVIIL3.
Gedichte werden ſchwer aus dreyen Urfachen
VII.y.wie denfelben zuhelffẽ / VII.6. ihr Titel
VIlrz.ihre Keimen VIII.z. LehrgedichteX.5.
Gefaͤngniß auf den SchauplägenXL.ıs,
Geſchichte ausdichtenxl. 3.
Geſicht deß Menſchen x.4.
GefprächreimenIX, 12413.
Goͤtter der Heyden find in den Gedichten nit su
gebrauchenx 10. H. —
Harinonia metricaVII. ıg. Hel⸗
„ |
" 4
I A | €
Bu
— * J
Hirten Unterſcheid XII. 12. ige Namen X
13 Ahre SpieleXLı % *
Keuſchheit LobXI. 15. —
Knaben / ſoLuſt haben zu de pogeh Von J
Kriegx .7.11. wird beſchrien 65.
Kunſtwoͤrter X. 3. | a |
SchrgedihteX. 4. von deß Menſchen Wille x
Letterwechſel / oder Letterkehr VIII. der
VIII.4.5. etlicher Wörter VIII.4
und halbe Auskunfft V IIIy.
Lieder wie ſie sa machen VII.xG.
Luftzeichen X. 1. |
eg | ee}
Marreriin den TrauerfpielenXl,rıre «07 >
Menſchen SinneXII. 11. *
Aeteora ALufftzeichen. 5,
Metaphora Umſetzung. 1
MißorauhXILı2 1
DM Glan der VerſeVII.14. u
Mutag befchrieveniX.7. Fl
Mitternacht befehricben IX. 7%
Moxaenbeſchrie benlX. 7.
Muſic/ VII..
Inbaltsvegifter:
Nachahmung der Poeten ViLa2.136
Nachſatz oder®egenfagXL cs, ET
eben inhalr.IX.6. ie,
Niceta Re 2
OdenxI.s.
Ordnung!I..
Ovid, Doreed.2.
| Paranomafiep Borta leichung.
Peripetia & Veraͤnoerung.
Perſonen der HedichtelX 910,75
| a, fi
idariſche Oden. XLG.
| Poeterey iſt ſchwer Vorred· 1. VL. y. IX, 1
was darzu erfordert werde. Vorted. 2. 3.
wird mißbraucht / 4. iſt der Siebe Schwefel⸗
holtz / 5 beſeelt die MuficYIL:2 ihre Fehler be
urtheilen / AI.3.
Proſopopœax.y.
Raͤthſel / X. 74,darunfer verbluͤmbt der Wider
laut 2, ein Siegelring 2. ein Schlüffel z. Fi⸗
ſche in dem Fluß 4.eineSpinne 5. ein Schiff
|
7
>
6 ein Schab 7. der Pfeffer 18. ein Kuͤrbiß 9.
eine Roſe 10. die Haare 11. ein Würffel 12,
-
”
I
nhaltsregieſter.
Reimarten VII. 16. in den Hirtenſpielenx IK.
14. Reimwoͤrter wie ſie zu haͤuffen VII. *
Reim dich —— 1208
er Eee teutſch Xu .9
Sas
——— und ſeine ZierXIl.g.XLise
Schrifftreimen mie fie anzubringenIX.3.
ſchwer ſeyn wie es zuverſtehen VII. y. 9
Sileni wer ſte gewefenXLı. —
die Sinne gebildet x II. 11. a
SinnbilderX;if. Br
Sitten Unterſcheid IX.9. —
Sonne beſchrieben XI. 6.
Srrophe# Su I vn
r 1
Titel der Gedichte VII.6.7.
Traumgedichte X. 15.
Trauerſpiele Lob XI 12. Trauer⸗ freudenſpiel
XII.7. von ihrer ne 3.1 —
ee en 5.11.86
platzes xlI. Nr
Derftand —— cdtdoningmn |
Ilse
Inhaltsregiſter.
DBersart@XeimarrXL 14
BorlauffVI Il,.2, |
Borredner XII. 4. iſt inden Freudenſpiel und
Trauerſpielen unterſchieden / xl, 10.
xu.-
U.
usungif — und alten Poeten noht⸗
wendig / Vorred.
LimbfegungX. 10. 4
Umſtaͤnde / in den Gedichtenx J.6. 11.
Unteuſchheit durch die unreinen Gedichte ver⸗
urſacht / Vorred. 5.
Untheilen von den —Se 4.
—
N — Br ©
Dipat x. 14, wie er befehaffen feyn (ot IX,
Wollau der Verſevu. 14.1 546.
Wortſpiel V III.i.
Bergen nV INN 6.Haus:ſau. Wey: Epr.
Schul: (hub. ‚Dapfer: Pferd. Adel:
| - Nadel. Hören: Höiner,
ee
Wuͤrffel in einer RaͤhtſelX. 14,
Zah⸗
gi
Zahlen wo fie —— 7. 3. 910.Zahl
reimen VIII.12.
Zeit ide und abgerheilt IX. 7. Beitweiß
VllLı 3%
Was in der Wortſcheidung
verſehen worden / —
* nach guͤnſtigem —
14419 er
—
Hxobund Lob
Der Toy cuſchen a denhen
Voetnt ori ters
— Dritter The
E5 — ungen / über Sie,
re
3 = NE en pfle⸗
— Hr anche Befchichtrepen ; in un⸗
ı 6
Marten y verfaffer, - -
ZU Narhrichefichem Behu
419% ,
min
Wer will auf der Harffenfpielen? =
muß durch ſtrengen Saitenzwang /
den Kunſtrechten gleichen Klang Bi
fimmenproben und erzielen. SKI,
fonften bringt das Harffenſchlagen / |
mehr Berdruß als Sinnbehagens
Alto muß fich weiſen laſſen / #3
her woilihreiben ein Gedicht
Krach der Sprache Lehr Bericht /
und die Kednicht Plumsmweisfallens
Wann cerniche mit Mißbehagen / *
soil die zarten Ohren piagen.
Dem TotEtn Crfrayen
und V eſten
Herrn Vincent Moͤllern Kö,
niglicher Majeſtaͤt in Schweden
ee Nefidenfen und
ornemen Rathsherrn Je
Damburg,
| manen 86bg scheten Herrn *
| wehrten Sejellfehafter
unter den Hochlöblichen Fruchtbringenden
dem Blumenreichen.
WobEdler Geſtrenger und Veſter /
Er inſonders Hochgeehrter Herr und
es Geſellſchafter.
| @ 5 Tliche Abghnftige und Feinde
lhhrer und unfrer eignen Mut⸗
-
an
> /
Nr
RED I eerey dem Gebrauch nach für
‚eine unnoͤhtige / dem Wehrt nach fuͤr eine
veroaͤchtliche und wegen deß Mißbrauchs /
für eine aͤrgerliche Sach. D
ling mißverftändige Meinung Feines We⸗
ges ſtandhafft / und daß ihre ungehirnte
‚Beuseheilung ein —* vernuͤnfftiges al
Er a ij urthe
> Iterfprache halten die edle Poe⸗ |
eier Kluͤg⸗
i
Et
oe ER
* J
e w Zuſchrifft. ↄ
urtheil zuerwarten / hat unfer Gekroͤnter
‚in der Zuſchrifft feiner Gedicht / unſer Ar
ſtiger in den Vorreden feiner Himmliſche
Tieder / wie auch unſer Suchender in der
Einleitung zu der Teutſchen Sprache ge
nugſam dargethan. | — |
Die Urſache aber / warum bey dem Bu
felhirnigen Pövel die tieſſinnige Poẽtere⸗
in feine ſchaͤtzbare Achtung geſetzet wei
Fan / iſt dieſe / weil ſie nicht wehrt Halten
koͤnnen / was ihren Verſtand weit uͤberſte
get) und wie fein Ackersmann vom der
Schiffareh / fein Blinder von der Sarbel
und fein Zauber vom Geſang / ein recht
maͤſſiges Urtheil faͤllen kan; alſo kan auch
keiner von dem Gedicht urtheilen 7 Den
Befchaffenheicer nicht weiß / nie gelemee
hat / und wolnicht zulernen begehret. |
* Welche fich der Kundigung einer Spra⸗
che ruͤhmen wollen / die muͤſſen nothw
dig die Poeterey verſtehen / und etliche Po
eten geleſen haben; ja ſonder ſolche Fönnen
fie nicht wiſſen / was ſie lang oder kurtz aus
ſprechen / und wie man eine Rede 9—
Re Bnfchrifft.
lich vortragen fol; Geſtalt dann in allen
wolbeftellten Zateinifchen Schulen / bene
bens der Sprachlehre ( Grammatica )
auch die Dicht⸗ und Reimkunſt (Profodia)
gelehret und getrieben wird: deßwegen auch
bey Hochbringung unſrer Teutſchen Spra⸗
che / dieſes Stuck Feines Weges zuverlai⸗
ſten / ſondern mit allen Fleiß uñ der Teutſch⸗
gelehrter geſammter Handbietung / aus den
ſichern Gruͤnden erhaben und auf guldnen
Stuffen dem hoͤchſten Ehren: Thron
endlicher Vollkommenheit / geleitet wer⸗
Es kan auch dieſe Dicht⸗ und Reimkunſt
niemand verächklich für fommen / als ver⸗
ächflichen und verdächkigen. Perſonen /
welche aus Neid oder Unbedacht haffen/ /
‚was fie niche ergreifen und gleichftändig
nachthun können. Ich will nicht fagen von
dem Kaälfer Augufto, Nerone, Aurelio,
noch von Mecznate, Marone und Ovi-
J — n den Ritterſtand / welche alle in der
Poeterey groſſes Belieben geſuchet / ſon⸗
dern nur vonDavid/* Salomone*Hiffia *
Der 6 und
F2.Chr, 23,18: * I, König 4/32» *VJeſaia; 8 Fon 17 9
a Zufchriffe. 32 —
und den Propheten /* die von dem Geiſt
GOTtes getrieben in ihrer Sprache Die
Erefflichften Lieder verfaffee / die in der Mei
ligen Schriffe Hin und wieder zu leſen
Daß nun hierinnen wie in allen Sa
chen fich einärgerlicher Mißbrauch einge
flochten / und etliche ihre Dreigung zu De
Poeterey auf Bullieder gerichtet / kan ſol⸗
ches dem rechemäffigen Gebrauch Feines
Weges vernachtheilen 7 ——— |
vadyal
ein Storger/ Zahnbrecher oder wire
ber / der ein gantzes Land betrieget / die M
neykunſt beſchimpffen oder verbieten ma“
hen kan. 1 ee
Die altſte Poeterey bey den Heyde
hat der Goͤtter Lob: und Danklieder zul
rem Ynhalt gehabt / wie ſie auch
Dolt GOTTES bernbens der Ging
kunſt jederzeit erhalten / gehandhabt /umt
fie ein Aneheil der in dem verborgnenlie
genden Weißheit gehaltenworden. Wad
gehende hat man die Heldenthaten un
Geſchichte befungen/ wie bey den Römern,
beyden Galliern / Teutſchen / Gothen DA
"Ph7sli nen)
' Kezufchriftt de
nat / und Americanern gebräuchlich gewe⸗
fen / wie G, Joh: Voofliusde Arte Poetica
G3.0.11,12.1 3. genugſam erweiſet.
Ferners haben die alten Poeten in ihren
Gdodichten von den Geheimniſſen der Na⸗
eur / von der Tugend Cob / von der Laſter
Schande in den Trauer⸗ und Freudenſpie⸗
len gehandelt | und ſollen wir denſelben an⸗
noch den Fuß ruͤhmlich nachſetzen / wiein
den zweyen erſten / und dieſem dritten Theil
deß > weni Trichters wolgemeinte/
* unmaßgebliche Anweiſung beſche⸗
Inſonders Hochgeehrter Herr und wehr⸗
ter Geſellſchafter. Dieſes geringſchaͤtzige
—— beſtehend in allerhand Poetiſchen
umen und Auszierungen ſol die laͤngſt⸗
veriagte Schuld / mit welcher ich, feiner
: * keit verhafftet bin / wo nicht dem
ee pinffung erftaccen/und das Made
geld mit offentlichet Bekantniß verfichertt.
Bonider Zeit ich das Gluͤck erlanget /
mit meines Hochgeehrten Herrn Kund⸗
er er :
a iiij und
Br
tgemäßabftatten / jedoch eine ges
ua w
W Zuſchrifft.
und Freundſchafft geehret zu werden / habe
ich die Gelegenheit zubegegnen verlangen
einige dankbare Bezeugung darz
Nun mir aber wiſſend / daß mein vieige⸗
liebter Herr zu den Poẽtiſchen K J
len eine ſonders ——
traͤget und meine inwuůrdige Büchleingu
durchlefen gewuͤrdiget / habe ich mich er
kuͤnet dieſem Werklein feinen berühmten
Namen zuverſichtlich vorzuſetzen · Maß⸗
ſen man die Bücher / ſonder
tige Belohnung denen zuſchrei wel·
ederfelben Inhalt verftchen / en |
gerne lejen; nach, dem ee 3%
und Szfaris / die ihre ifften vo
Kateiniichen Sprache ken Hr tz
—3 / * wiewol. je chſchaͤt
beit mit dieſer geringſe |
vergleichen kommett
Sonderlich aber hat den, Spiele
hierzu ängeftifchet die Syewogenbe
he mein Hochgeehrter Kerr ege
sun, tanqvamn illi,qri is CApererur — Auje
Dres judicare pöffer Wovverius in Polji
MZuſchrifft. t
Face u au —2
eit getragen / und auch juͤngſthin in
en Zahl mit dem Namen deß Blu⸗
ehr aufgenommen wor⸗
den; maſſen das Wort: aus fremden Lanz
| de / bey aeſetzet der Juca Bao folgende
Reimzeilen erklaͤen.
DieJuca welche man Gear he
und — — am Staͤmmer laͤſſet
|
5
füne
| Deß —2* — Pracht / deß Fruͤlings Ei⸗
genthum /
iſt mir / aus fremdem Land / für meine
| Frucht gegeben.
| MannenntmihSlumenweich von ſolcher hol
den Blum /
dich ich lieben werd / ſo lang ich hab das
Leben.
— folınan Binfüt mich in dem Drden fen,
) und von der ———— den Blumenrei⸗
nennen.
„De Algewaltige GO TT wollemei:
Hochgeehrten Deren Geſellſchafter /
ftändiger Geſundheit gnaͤdiglich er⸗
Balken / mit FRA em ch er:
uͤllen /
2 Zuſchrifft. h
fuͤllen und bey allen ſelbſterwuͤ
ergehen —— ———
ehrte Mutterſprache handhaben / N
len Kunſtfruͤchten ee a
meer 2. Hiermit verbleit
meines geehreen Herrn und wehr
Geſellſchafters / nechft — Dim
liſcher Defhirmung/
ee Y un‘ * |
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——
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.
Der Berlegen,
An den Guͤnſugen Leſer.
Er Emnac) ich unterſchiedlich /
=
=) ifo wol fehriffelich / als muͤnd⸗
BA / / lich befraget worden / was der
DE Autor dieſes Buͤchleins wel⸗
cher aus Beſcheidenheit feinen Namen nicht
beyſetzen laſſen wollen / fuͤr Schrifften an:
das Liecht gegeben / habe ich Anlaß genom⸗
men derſelben Regiſter alhier nachrichtlich
anzufuͤgen.
Latina;
ı. Panesyris Pofthuma &c. Andrexzim
‚„„Hofio &c. nuncupata Norimbergg=
Ato Dümblerianistypis, 1637
2, Memoria Chriftophori Fürert ab
Haymendorf. 4to ap, Wolffg.Ender,
1639
3.GatoNoricus, five Cento in obitum
4to ap, Dümb. 1640
4.Periftomata Tüurcicaex Gallico, qvi-
bus annexa. | s.Ger-
METER
«Germania deplorata. FE 1641
6.Aulza Romana *8 periftroma-
tibus Turcicis,acceflit als * —
7. Gallia deploratain 4t0 7641
8. Porticus Augufti,Serenifl,dze. Pri
Auguſto Brunfvvic.&&Lunzburgenf,
"0 Due facra cum typisin 4toib, 164
9. Specimen Philologise Germanicaea
pudeund.inizmo. 16... 0°
, 20.Sophifta: five Pfendopolitica &zLo-
gica fub ichemate Comadierepre-
‚fentata, 12mo, 1647
—J
Teutſche Schrifften
11. Der Geſpraͤchſpiele erſter Theil einem An⸗
bang und Schutzſchrifft für die Tenefde
Spracharbeit zu he u |
sum zweytenmahl gedruckt 1647. Bey '
Wolffgangs£ndterdem@ltemablangs.
22..Der Sefprachfpiele andrer Theil mit
| fügen Schauſpiel der Teutfchen Sprie
woͤrter 1642. wird dieſes Jahr wiebera
gelegt in ablan 8.ap.eundem. \
13. Der Geſpraͤchſpiel dritter Theil
F
ii
—
8
Schauſpiel von Gleichniſſen 1643.8.
apeundem.
14. Der Geſpraͤchſpiele viertel Theil ſamt einer
Bede von Dem Wort Spiel in 8. ap. eun-
dem. 644
25. Der Geſpraͤchſpiele fünfter Theil beflcbend
in unterſchiedlichen neuen Erfindungen
und Befchreibung der Reittunſt. in 8, ib.
1645.
16, Der Öefprächfpiele fechfter Theilbeftebend
in vielerley feltnen Fragen / Befchichten
und Gedichten ı ſamt angefügten An⸗
dachtsgemaͤhlen. in 8.ibid. 1.646
17, Der Geſpraͤchſpiele fiebender Theil be⸗
bandlend unterfchieone Fragen von der
Bildkunſt / benebens einem Anhang (la Bi-
blotheq; des Dames) Fꝛauenʒim̃er bücher-
ſchrein 5.de Grenei e geteutſcht. 1647
23: Der Geſpraͤch ſpiele achter uni letzter Theil / in
welchem die ſpielartige verſtanduͤbung
vollſtaͤndig behandelt wird / benebens
XXV. Fragen aus der Naturkuͤndigung
und Sittenlehre. ib. in 8. 1649
19. Hergbewsgliche Soñtagsandachten
nach densEvangelien verfaſſet. Diefem
fl. beygefetzet Hugonis Grotii einzeilige
Fragen und Antworten über Die Haubt⸗
lehren deß Chriſtenthums. in 8.ib. 1649;
Ra 20Hertz⸗
* * S8
"nach den Sonntaͤglichen Epiſtel
eng diefen find et. ı
en Andachten als
en u die 7. Bitte in Dem Wätter
Unmnjer ac. und ſo viel über die 7.9901
Chriſti am Creutʒe ib in 777
21. "Def Posen Enge erfier Theil /
zum ng von da Caukbe mit einem
Smbang von der Bears
22 Dir ps PoetifebenTeich
mit einem Anhang von jez
Stammwoͤrttern ib. in 8.
23.Deß Poetifchen Trichters
beftchend 1. in 100. B
die Teutſche Sprache II. etlich
Beſchreibungen und ——
in X, Geiſtlichen Geſchichtreden
* Monoſticha Typica & mn |
crarum Decas unica.ib.in g, 1653
24. Fortſetzung oder zweyter
Philoſophiſchen und
Erquickſtunden in 4. Bey *
lern
25% Der Rönigliche Catechifinus —
Frantʒoͤſiſchen gedolmetſcht. es %
048.
* D
Jr
Ayr
27 7. Der Froſſes Schauplaz Luft uñ Lehr⸗
—— — zweyter Theil. ibid.
a6.Da u offe Schauplatz ꝛc. Jaͤmmerli⸗
ordgeſchichte in 8. Theilen be⸗
2% — 5— weytenmahl aufgelegt —
| 29.Bifioefehesfünffe von Belley aus
dem Stans
oͤſiſchem gedolmetſcht. ibid.
—* 1 * 1 652
30. Die Offenb der verborgnen
——32 —— Aloyſio N Beh
tſchet / ibid. in 12% 1663
533 Jotham und Simſon Oder
und Weltliche wre
teund Raͤthſel / erſter Theil. wi .
cchhael Wndtern / in 8.
23 Zazeinus und Democritus / das iſt
hundert
32 Der Beiftlichen und Weltlichen En
| rare Smweyter Theil ibidem in gvo.
un
nr
ER
26 Berge. auplatʒ Luft und Lehr⸗
— cn Geſchichte erſter Theil bey Job.
| zu Hamburg. in 12. 1670.
zum zweyten mablauftg egt in 8 1661.
Bi rd dieſes Jahr Das drittemahl ge⸗
12 bene anfügen %.@ chicht
den ib.in 12. J
— — — Pr
37. Der ifchen und
"be —— dritter Q
Wolff Endter dem
— beide Endtern
Trinoierbuch sum
vermehret und mit neuen Kupfer
bey Paulus Fuͤrſten in 3
37. Speculum Solis C.Ritterisg
mehret ibid. in 4. J
38 * wre Circuli verme void
39. De Mimſgrat TE
Trunckenheit Selbmord mut et
Beylagen und einer Aobrede R
ſig —— Gedruckt sul
——— ——
40. Hundert te
— ſollen Ken ia
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143
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atuůrlichen Fähigkeit
doẽterey und Redkunſt / wie auch
von dem Inhalt / oder der Veran⸗
u
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me
aaſſung su dieſem Werkfein, |
IR x Je Kunft ift fonder Behuff
EN zn der ratur ohnmächtig / und
I) 1 Fan fo wenig ausrichten / als
er ein Adermann fonderSamen
und Feld, Weil aber zu ek
en Kuͤnſten fonderliche Fähigfeicen und
Sertigfeiten erfordert werden / telchefich
ben allen Menſchen nicht gleich ‚fchickli
befinden/ al die leichte Hurtigteit zu ei
gen / eine reine Stimme zu fingen / die Ge⸗
ſchwindigkeit der Zungen hurtig und wol:
vernemlich zu reden / — Frfinduns
gen /
M) Vorrede (SR
lieblich ſchlieſſende Reimungen / leicht⸗
ſſende Red⸗Arten alle ſeine Gedancken
woivernemlich zu Werke zu bringen 2c. und
ihrer viel in edelbeſagter Poeterey nicht Zu
zechtfommen mögen / haben fiezu ihrer ent
ſchuldigung die Natut befehuldigen wollen/
als welche ihnen keine Faͤhigkeit zu dee
faſſungder Gedichte verliehen / Dafie
unfchuldig ſcheinet und folches vielmehrder
Jugend Fahrlaͤſſigkeit Manglung der In
terrichtung und darzu tragenden Belle
bung / beyzʒumeſſen ſcheinet. Aus ſo hafften⸗
den irrigen Wahn / iſt das Sprichwort er
wachfen ; die Poẽten werden geboren/un
bie Redner duch Bunſt und Obum
erzogen. Ja / es wollen.etlichebehaubeen
daß die Poeten keine gute Redner/und
Redner feine gute Poeten ſeyn / und daßd
viel Gedichte ſchreiben / ſchlecht und wenig
zu reden pflegen / wie ſolches auch von dem
Virgilio gemeldet wird. Die Redner abe
laſſen ihre ſchoͤne Wort bey aller Begebe
heit hoͤren / ſind darbey ſo ungluͤckliche Be
PN
0) Vorrede. (CR
Macher/als Cicero,welchernur einen und
zwar ſehr fchlechten gemachet haben fol ;
Ofortunatam, natam me Confule Ros
em. mam,
De Unterfcheid Bat feinen Seund
in. genauer Betrachtung ermelder beeden
mit einander verbundenen Redarten; Maſ⸗
ſen ſie in ihren Erfindungen zu weilen |
gleichfländig/in ihrer Auszierung / Figuren /
Urſachen zu bereden und die Gemuͤter
zubeivegen vereinbaret / und allein die befind⸗
liche Unterſcheidung der Jugend beyzumeſ⸗
fen/welche zu einer Sache mehr Beliebung
traͤget / auch folcher mehrern Fleiß beyleget/
als der andren. Iſt der Lehrmeiſter ein Poet /
ſo wird er ſeine Lehrlinge darzu anhalten
iſt er ein Redner / ſo wird er die Redkun
treiben / und worzu man den Knaben einen
Ben /, darbey beharren ſiebißi in Da
| fer. en r
Wann man aber dieſ Frage genauer
betrachtet / ſo iſt gewiß / daß fo vielmehr na⸗
—— Neigung zu erforderf
wirdz
2) Vorrede. (
wird / ſo viel ſchwerer ſie iſt zu et
zufaſſen: Alſo muß ein Dantzmeiſter lei
ter ſeyn auf feinen Fuͤſſen zu ſpringen als e
Bauer / der die ſeinigen nur zu den gehen ge⸗
Brauchee Gleicher Weiſe wird der wen⸗
ger Muͤhe haben welcher eine ungebundne
gemeine Rede fuͤhret / als der
alle Sylben abmaͤſſen / ſondre her
ausſuchen / mit gleichreimend een
—89 und —J der — |
e gleichſam abgefonderte Arten zu
reden fuͤhren muß. Jenes ho yehartt
Ubung zu wegen zubringen / wiexJemo:
fihenesteine fehrvere Zung durch Fleiß umd
Arbeit bezwungen / und zu groffer Voll om
menheit gelanget : Dieſes aber ein Gedich
das Feuer und Geiſt hat / zu Papier ſeten
muß von höherer Eingebung herflüffen
man wolle gleich folches einem reinen und
mäffigerwärmten Gehirn oder andren ⸗
fachen beymeffen/in welchen di ft
den Mahlern meinften Theils |
werden / und die Red⸗Kunſt weit überen 5
w) Vorrede. (
Es ſinden ſich auch viel / die wolgeborne
Posten zu ſeyn ſcheinen / in dem ſie / ohne
Vorbedacht Verſe machen / wie Ovidius /
und alles / was ſie ſagen wollen fluͤſſet ihnen
nach ſolchem Kunſt / Maß aus dem Mun⸗
de. Zu dem ſcheinet / daß der Mißbrauch
der Poẽterey (wie dann die Menſchen mehr
zum Boͤſen / als zu dem Guten von Natur
geneiget ſind) erweiſe / daß weniger Kunſt /
ſonderlich in den Straff⸗ Gedichten / als
ſelbſteigne Erfindungen erhelle: geſtalt ſich
vielmehr wolgearte Dichter / als Redner
finden. Hierwieder wird eingewendet / daß
die Redkunſt nicht weniger ſchwer zu erler⸗
nen / ſchwerer zu uͤben / und ſelten mit voll⸗
ſtaͤndigem Nachruhm auszuwuͤrken; als
welche weniger gezwungen der Natur mehr
— 2— und derſelben Handleitung leich⸗
ter folge/ als die aufgeblaſne / hochtrabende /
und mit vielen Figuren verfünftelte Poete⸗
rey / die ſich vielmehr bemuͤhet dad natuͤrliche
Weſenbild zuverſtellen / als vorzuſtellen; ja
die Sachen anderſt aus zudichten / als ſie
— nicht
14
2) Vorrede. (MR
nicht find / und dag zu erfinden / mabnivs |
gendivo befindlich ift. 1
Wie nun der Poẽt erſtbeſagter en
geſtaltet / wie eine Sache feyn koͤnte / aber
nicht iſt / fo führe der redliche Redner die
Warheit in dem Schild / erzehlet die Um⸗
ſtaͤnde un machet den gantzen Belauffiohne
Falſchheit ausfindig / daß es jederman leicht
verſtehen kan. Die Beredſamkeit an ihr
ſelber ift eine Gabe GOttes und der R⸗
tur / welche durch beharrlichen Fleiß und
obliegende Arbeit / muß erhalten —
ten werden.
Dieſe Streitfrag zu entſcheiden * he
fichfügen I daßeflichen die Poẽterey Keks
lichen die Redekunſt leichter falle und den
Gemuͤtsneigungen viel gemäffer kaͤme E&
liche Keimen zufammen leimen/fan —
auch ſonder natuͤrliche Neigun ——
gleichsfals fein Wort zugehörig
durfft fürzubringen = Hier iſt aber je
ge von Erlangung einer Ubertrefflichkeit
in beeden / und ſcheinet daß der ern 5
>) Vorrede (ER
er den Namen würdig führen fol/ mehr na
tuͤrliche Gaben zu feiner Vollkommenheit
erheiſche / ja von der Redkunſt / als der leich⸗
teſten ſeinen Anfang machen muͤſſe; wie
hinwieder der Hedner / ſonder Kundigung
der Poetrey / noch Kunſtzierliche Wort
führen / noch ſelbe nach ihrem lang⸗ oder
kurtzlaut ausfprechnfan,
Deſem nach ift die Poeterey und Red⸗
kunſt miteinander verbrüdere und ver
fchmeftere/ verbunderftind verknuͤpfet / daß
keine ſonder die andre gelehret / erlernet / ge⸗
trieben und geuͤbet werden kan. Wie nun
der Redner zu feinem Inhalt ſchickl iche Fi⸗
guren /abgemäffne Wort und der Sachen
gemaͤſſe Beſchminkung und Beſchmuckung
anzubringen weiß / feine Zuhören zubewe⸗
genñ + Alfo fol auch der Poẽt mit faft natuͤr⸗
ichen Farben feine Kunſt gedanken ausbil⸗
den / und muß ſo wol eine ſchwartze Kohlen
aus der Hoͤllen gleichſam zuentlehnen wiſ⸗
ſen / die abſcheulichen Mord⸗Greuel eines
bejammerten Zuſtandes aufzureiſen; als
Riii eine
u
2) Borrede.(
eine Feder aus der Liebe Flügel zu borgen
die Hertzbeherrſchende Süfligfeit einer am
mutigen Entzucdung zu enfwerffen / wie
Hiervon innachgefeßten Betrachtungen ein
* zu befinden iſt. ——
Es beobachten die Gelehrten / daß die
Ausfprache der Wörter eine Art deß Ge⸗
ſangs erheſſche / in dem etliche Sylben lang
etliche kurtz / etliche mit erhobner / etliche uit
ſinckender Stimme wie ſonderlich Zu der
Rede⸗Schluß beſchihet / ausgeſprochen wen
den / daß nach Scaligeri, Meinung 3
gleich mit der Natur eine zahlbare und
maͤßricheige Krafft / entſtanden / welche zu
der Poeterey veranlaſſt / und —
ſam die Quellen derſelben inderdtaturver
borgen / welche die Kunſt nach und nach mit
Fleiß unterſuchet / glücklich gefunden und
zu dem allgemeinen Nutzen behäglichftab-
geleitet / und wie alle Waſſer aus dem
Meere fommen und wieder dahin eilen/wie
Salomo zeuget; alfo jollen auch folche
uͤberirdiſche / Himmliſche —
—— ————
— — —— nk 2 - -
—
* — nn te
* — — an nn
— m
) Vorrede. ¶¶
lich zu GOttes Ehren / aufſteigen und ſich
mit allerhand Lob⸗ und Dankliedern ergei⸗
ſtern. Beſihe hiervon den Anfang deß
Poetifchen Trichters und die Vorreden
deß Lund IL, Theile der Sonntags An—
- Dachfen. Arır,
. 2 Etliche vermeinen daß die Lehrartiae
Verfaſſung der Poẽterey nicht vonnöhr
ten / (da Doch alles was mit Verſtand
vorgenommen werden fol / nach Anweiz
ung der Natur Kunſt / ſtaͤndig beſchraͤn⸗
ket werden muß.) ſondern daß ſie nach dem
Klang / CLaut und Maß / welches ihnen et⸗
wan von Leſung eines Gedichts in dem Ge⸗
daͤchtniß geblieben / gute Verſe machen
koͤnnen / und ſolches aus natuͤrlichen Trieb
doen ſie mit ihnen geboren zu ſeyn vermeinen.
Wir laſſen ihnen und einem jeden feinem
Wahn; fo wenig aberein Knab der eine
„gute Stimme haf / die Kündigung der
Moten mit auf die Welte bringee / und
ſonder Ubung zu einiger Vollkommenheit
gelangen kanʒ ſo wenig wird einer ohne vor⸗
I» herge⸗
w)Vorrede.
hergehenden Bericht und Unterricht ein
wolklingendes Gedicht aufſetzen koͤnnen:
wie dann unlaugbar / daß die Ebreer / Srie⸗
chen und Roͤmer ihre Kinder —
le der Redner und Poðten geſchicket 7 ihr
angeborne Mutterſprach aus dem Grund
der ſtudieren und mie ausgeſchaͤrfften Ber
ſtande ein mehrers darinnen zu leiften/
als der gemeine Poͤpelsmann zu thun
fleget. nl
Die Beranlaffung zu geg
Werklein Hat mir einestheils *
Wahn / anderstheils etlicher una
Keimiften Meinung gegeben / welche
en den gleichlaufenden Schluß:
woͤrtern zufammen gebackt vermeinen / ohne
Sinnreiche Gedanken / ohne Verſtand⸗
reiche Erfindungen/ Kulm
bildungen/ und ohne Wortreiche |
lungen / daher auch Feine Gunftreiche Be
liebung / noch einige Geiſtreiche En |
zuerwarfen haben. "ER
Wie nun indem Lateinifchen zu Behuff
der
ee
a) Vorrede, (AR
der angehenden Lehrlinge in der Posterey
Eraria Po£tica,Flofculi und Theſauri ge⸗
funden werden / als habe ich von langer
———— GE SE
* c ad [2
Hand nicht allein aus den Teutſchen Po⸗
Sten zufammen gefchrieben; was mich wol
gelegt beduncket/ fondern auch was ich in
miſchen / Frantzoͤſiſchen / Italia⸗
niſchen und Niederlaͤndiſchen Gedichten
bemercket / daß ſich zierlich —— und
ſchicklich überbringen laffen wollen. Daß
‚aber ein mehrers und faft unzählig vielvon
allen und jeden geſaget werdenfönte / bin
ich nicht in Abrede / und mag deßwegen
von den Liebhabern / dieſes Buch mit weifen
»Schreibpapier unterfchoffen / und was
„noch ferners in Belefung guter Bücher
’
„merfwürdig geachtet wird / nach und
nach in angefangener Dronung / bepges
rucket werden; Maſſen mein Abfehen niche
geweſen das erſtemahl diejes Buch zuer⸗
- geöffern / fondern nur einen Entwurff
der vollftändigen XBolredenheif 7 zu ber
zeichnen.
ER Fer⸗
) Vorrede. (8
Ferners / weil ich in durchleſung dieſer
gering(chäßigen Arbeit eines und das andre
darben zu erinnern vermeinee / —
ches auf hundert abſonderliche 8
tungen erſtrecket / welche ich zu
Nachrichtung vorgefuͤget / und zu
Probe etliche Geſchichtreden S—
Theil dieſes Werkes angehaͤngt.
Hierbey moͤchten etliche vermelden / da
der heidniſchen Goͤtter und
Fabeln feine Meldung beſchehen / die zu
Gedichten * ſcheinen.
iſt zuwiſſen / daß ich fuͤr ver
halte / wann die Chriſten der h
Goͤtzen Namen noch im Munde
ihrer Federführen / oderja ihrer / (n |
Juden die fremden Weiber mitabgefchnite
nen Haaren und Nägeln annehmen d
fen/ ) mit groffer Bejcheidenheit geb
chen. An 5 Icher Stelle —— die
bildung / ( Proſopopœja) treffen 7
che die Deahlerey und Poẽeterey
vergefelljchaffter / und zu folchem
SCENE FERRERIEE EEE. —
Vorrede.
aller Begebenheit beygeruͤcket worden iſt / ge⸗
brauchet werden. Beſihe / Bild / Sinnbild /
Raͤhtſel. |
Belangend die Nechkfchreibung dar
von es viel ſtreitens unter den Teutſch⸗
gelehrten giebet / find hin und wieder etli⸗
rhe ſaſt gleichlautende und unterſchiedlich
geſchriebene Woͤrter eingeſchaltet / und
ſoilcher Unterſchied iſt bereit verglichen/
und in allen rechtgedruckten Buͤchern ge⸗
br | uchlich. | | |
Was ſonſten Hierinnen andre Streits
fragen belanget_/ beftehen felbe auf nach⸗
folgenden Zweiffel * 1.obeinjeder nach feis
nier Mundsund Landsart fehreiben fol / wie
erredet 2 2.Ob wir Feine ruhende oder fol
che Buchftaben gebrauchen follen / welche
man indem £efen nicht ausfpriche / als das
eindenden/ das b in uͤmb / daher mancher
Irꝛthum unter umringen / und umbrin⸗
nr. 3. Wie man die e/ in Meer⸗
«( mare) leer / (vacuus) fehr / (valde)
ö hi / (exercitus) gefähr ——
—— ol?
4) Borrede.C
fol? 4. Wie das b und p/ das d und El
das v und F zu unterſcheiden / in welchen
der Mißbrauch mehr Recht zu haben ſche
net/ als die angegebenen Urſachen. Dieſe
und dergleichen Sprachkuͤnſtige Fragen/
ſollen die belobte uͤbung verhoffte hoͤhſ
Vollkommenheit unſere Teutſche Spra
che nicht hindern oder zu rucke halten wel
man in ſolchen Haͤndlen feinen ungezwei⸗
felten Schluß und Beweiß / wie ekwan
mal 3/ 6. und 3. mal 4/ 12. ift /erareifien
kan / ſondern beſtehet der Entſcheid vielmaß
bey gefaſſten Wahn / unterſchiednen Se
brauch / und in einem unbeſtaͤndigen leich
ten bewegten Luffte / ichwillfagen / inde
Ausrede /dienach einer jedem Landsarfuen
aͤndert / ob gleich nur eine Teutſche Spras
cheift und bleibe. PR
Schlüßlichen weiß ich keine mehr belle
bte Entſchuldigung einzuwenden / ais mein
9
—A
—— 4
BE) Vorrede. ¶
mehr ausgeuͤbten Haubtſprachen zu erſe⸗
hen. Verhoffentlich iſt hier zufinden / was
in keinem andern Teutſchen Buch geleſen
| wird und ein zwar geringer jedoch zueinem
Postiſchen Wortbuch guter Anfang ge⸗
machet dardurch Die angehenden Teut⸗
ſchen Poeten / mit geringer Muͤhe einen
groſſen Borraht zu allerhand Gedichten
| chen und / nach den zweyen erſten
- Zheilen diefes Poẽtiſchen Trichters / mie
erfand üben und beliebenfönnen. Wird
dieſes Werk fo gefällig feyn / daß es zum
zweytenmal unter Die Preffe kommet / koͤn⸗
ten alle Kunſtwoͤrter mit ihren nohtwen⸗
digen Figuren, eingerucket mit ihren Bes
ſchreibungen vermehref und dero Zahl noch
ſo hoch gebracht werden; welches dieſes
- mal / das Buch nichf zu verfheuren / uns
ferlaffen worden. Wir vermeinen aber
ierdurch keinem Geſetze und Maß fürzuz
Schreiben / ſondern find folche vielmehr von
allen Berftändigen anzuhören und gehors
= Em polgeanleiien Ichuldig undwillig/
” nicht
W) Vorrede.( R
nicht zweiflend es werde vielen / welche ſich cheſi—
in der Zeif nicht bemüher u
” . *
— *
ar
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I
„sr. 3
—— ———
—
» —
ll)
Probund Lob
—— 9— der
euſchen Wolredenheit
Die J. Betrachtung.
00m Veränderung: der Spra⸗
j unterworfen:
2 fonderlich die Sprachen/
3 und zwar nicht nur etliche Landſprachen / forte
dern alle Haubtſprachen.
4. Asdaift die Hebraͤiſche.
5. Die Griechiſche.
6. Die Lateiniſche.
7. Die Sclavoniſche.
2% Die Teutſche.
- 9 Die Urfachen folcher Veränderungen
% 10, au was Ende diefes all angeführet und in
Bewachtung gezogen worden.
DJeſes fluͤchtige und nichtige
Weltweſen beſtehet in beharrli⸗
An my A cher Unbeftändigfeit. Der Lufft
SV ift bald mit den Sonnenftralen
erhitzet / bald ai derfelben Ente
|
g
—F
® Aues iſt —— den Veraͤnderungen
— —— EEE ee,
*
ve
» wi r:
u uf u
fernung u
2 WB Don Veränderung der Sprachen, 26
ſernung erkaͤltet: Die Erde mit ihren obhaben⸗
den Gewaͤchſen tauſchet das grüne Jaͤgers⸗
Kleid bald mit den gelben aͤhren Rock / bald mit
der falben und endlich grauen Wintermuge
Sonderlich aber ift der Menſch an feinem Seh
be und feinem Gemuͤte vielen Aenderung
gerworffen / und mit zuwachſenden a |
der abnehmenden Kräfften foswandelbar / ae
Die Zeit felbften / welche deßwegen mit einer Ku
gel dergliechen wird / die wegen ihrer rünguen
gen Rundungen gleichfam auff einem Puͤn
ſtehet / gehet / ſich draͤhet und wenden. — *
2: Was Wunder iſt es dann / wann die
Sprache deß Menſchen / welche in einem bes
wegten Lufft dahin wallet / ſich der durchgehen:
den Veraͤnderung und wandelbaren Fuͤgn
nicht entziehen kan ? Etliche Unberichte wol
fen diefes flüchtige Queckſilber mie einem
amantnem Nagel anhafften /. und dem Sh
der Vergeſſenheit / welches mit Verlauff der Zeis
ten/alles uͤberſchwemmet / einen berghohen Dar
ſetzen; werden aber daruͤber zu Schanden wie
dorten die Bauleute / welche nad der Day
waage ihres Linverftandes / den Babi n
Thurnbau frevelidh unternommen / und in
Schanden unterlaſſen muͤſſen. —
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3
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¶. Von Veranderung der Sprachen. F
3Sind alle Land⸗ und Haubt⸗ſprachen ſol⸗
— Veranderungen unterworffen geweſen /
wie ſolte ſich dann unſre Teutſche Sprache al⸗
lein derſelben haben entbrechen koͤnnen; da ſie
zumahlen e eine von den aͤltſten / und ihren Anfang
genommen mit den Inwohnern der Mitter⸗
naͤchtigen Inſeln wie zu leſen in SpPecimine Phi⸗
lologie Germanicæ Diſq. III. & XII. 2.6.
Welche aberx ſolches nicht glauben wollen / die
‚betrachten die Damen dersänder / Staͤdte und
Fluͤſſe / und halten die alten Landtafel gegen den
neuen / ſo wird fich finden/daß wenig derfelben
— gleichen werden.
4. ‚Die Heilige Sprache / welche bey deß E⸗
bers Nachtommen I benebens der waaren Res
figion beharret / hat fich in die Chaldaͤiſche Sy
riſche 7 Puniſche und Arabifche Mund» Yre
(der Samaritanifchen zu geſchweigen ) gethei⸗
et 1 darausnachgehender Seit befondre Spra⸗
hen worden /daß / die fie gebrauchen / einander
fhwerlich oder nicht mehr verftehen koͤnnen.
In H. Schriffehaben wir ein Erempel an dem
ort Schibolech / welches die von Ephra⸗
| im gleich ihren Brüdern nicht AR koͤn⸗
nen / und geſa ya Shaner 612.0. Faſt
— gen / Shupe: / 1 Singen fi für
(a
#4 Bon Veränderung der Sprachen.äftn
Schlagen / Schleuder ı Sehen gefchrie
ben und zärtlich ausgeredet haben wollen. Di
wenige Stammwoͤrter machen eine Spra
ſchwer in dem man das Geſchlechtwort (gemus
für die Art (pro ſpecie) deffelben Yebrauche
muß: Daher man ınterjeden Ss
hen Damen nicht har ımd einem Worte nie
Deutungen beymeffen muß. Be
5. Dergleichen ift auch don der Briechifche
Sprache beruft / daß die Achifche Ausredeno
der Dorifchen und Jeniſchen unterfchieden ge
weſen / don welcher die Sateinifhe Sprache pie
Kunft wörter geborger/und wegen ihrer Arı
oder Ungluͤckſeligkeit in Be
vielfylbigen Woͤrter / noch nicht widergebe
ſondern zu Behandlung aller Wi |
von noͤhten hat,
6. Von der Roͤmiſchen oder darei
en ern und —* fl
at der berühmte Scaliger viel gefchrieben!
und ift ſolche mir den fiegreichen Ban in
Hiſpanien / Franfreih und Teutfchland un
die Selten ausgebreitet 7 durch Die
Bölter aber ſamt dero Barerland fo
und verformer worden 7 daß nun fein
der Welt iſt da man durchgehende
au
Don Brränderung der Sprachen. % 5
du reden pfleger / und bleiber fiealfo der Gelehr⸗
ten Mutterſprache / mir Berlauff der Zeit ift
fie vor ihrem erfien Stammgrund (linguafo-
ſea) faft gang abgefommen / daß fie noch ein
Italianer noch einer der indem $atein wol be
ſchlagen iſt / nicht verſtehen fan ; Maflen fol
ches Flärlich zuerfehen / aus der Poeli Ofca / def
Sinnreichen Jeſuit. J. Balde,
7. Von der Sclavoniſchen Sprache / wel⸗
che 72, andre als die Ungariſche / Boͤhmiſche /
oſniſche ꝛc. unser ſich haben und verſtehen
ol / iſt nichts zu meſden; Maſſen in ſolcher keine /
oder gar wenig Buͤcher beſchrieben / und nach
feiner vollſtaͤndigen Lehrarte ver faſſet / kan ber
grieffen werden.
8. Was wunder iſt es dann / wann unſre “
sihralee Majeſtaͤtiſche Wort und Verſtand⸗“
reiche Teutſche Heldenſprache / von den allge“
meinen Geſetzen deß wandelbaren Welt We⸗
ſens ſich nicht befreyen mögen ? Zumahlen fie
von dem meinſten und groͤſſten Theil der Eu⸗
ropeiſchen Volterſchafften gebrauchet worden /
und von faſt unerdenklichen Jahren in vieler⸗
ley Mundarten geſondert / nach und nach an⸗
derſt ausgeredrt / anderſt geſchrieben / und an»
derſt verfaſſet worden ; wie — umbſtaͤndig
> A 1007 iij zu
& Bon Veränderung der Spracheii.he
zu leſen ift / in den ſchoͤnen Sobteden 7° —* umb
gang Teutſchland Wolverdienern Herrn Schot
telii / die bey feiner neu aufgelegten ki
ſte vorgefuͤget zu finden.
. Solcher Veraͤnderungen Vrfad J
fuͤrnemlich folgende. Es waͤudlet die
entweder die Ausſprache der Wörter 7 0X
Wörter an ſich felbften. Die Ausrede Der AB
ter befchiher anderft mit den Kippen ant
den Gaumen / anderft mit der Keelen aindenfe
zwiſchen den Zaͤhnen / anderſt mit offnem
de. Scaliget hat einem Engelaͤnder lang sat
niſch reden hören und Nichts darvon verfteh
koͤnnen / weil er die ihm ſonſi wol bekañt
nach feiner Mundart ausgeredet.
= Die Völker gegen Mittag / welche
sich und ſchwach find 7 reden auch sarılich
ind fubeil : die Bölker gegen Mitternach
Welche Fark und ernſthafft find / pflegen gr⸗
“nd hart aussufprechen Der Geſtalt
feine Sprache nach der nneerfchiednen Ause
rede einen gank andern Ton 4. Klan⸗
«Berftändniß befommers dann das ge
Volt / welches die meinften Stimmen n J
chet / mehrmals der gantzen Sprache eine
dre Art angegoſſen: So gar / daß nach
Von Beränderungber Sprahet$ 7
fluͤſſung etliche hundere Jahre / die Teutſchen
den Engelaͤnder / Schottländer / Irren / Schwe⸗
den / Dänen etc. nicht mehr verſtanden / da ſie
doch ihre Geſchlechte von einem Stam⸗ Vater
und ihre Sprachen von einem Grunde ur⸗
ſſruͤnglich hergefuͤhret. In dem ſich num Die
Tenutſchen (ihrer Vermiſchung mit den Frem⸗
den zugeſchweigen) von Zeit zu Zeiten / je mehr
and mehr ausgebreitet 1. hat ſich ihre Rede in
ſonderliche Land und Mundarten ferners zer⸗
ſplittert und abgetheilet / daß ein jeder aus an⸗
Keborner Liebe zu ſeinem Vaterlande / feine
Sprache fuͤr die beſte und zierlichſte haͤlt / und
Mach befagter Ausrede zu ſchreiben pflegt; maſ⸗
ſen der Buchſtaben Ambt iſt den Ton/Klang“
*
nnd aut eines jeden Wortes vernemlichſt und ·
2 4 er
s genauſte auszudrucken. rt mod no’
708 Welche ausrede und alfo nachachends
welche Schreibart die reinſte und richtigſte
ſeye wollen wir nicht entſcheiden / ſondern laſ⸗
fen es die Meiſner und Schleſier ausfechten;
bleiben inzwiſchen bey dem / was in dem An⸗
n eß erften Theils deß Poetiſchen Trich⸗
ders vermeldet worden und dieſes Ottes zu
wiederholen viel zuverdruůſſlich fallen ſolte. Be
ffagteb alles dienet zu behaubten 1. Daß un?
> BURT LE A üiij —A
er 2 2
— —
‚rs ‚lat
s . >
’ 481:
. Beh Br
$ Yon Beränderung der Sprachen. iX
Ai
x
%;
En
| /
erdichten neuen Woͤrter zu lie
üben: II. Daß ein jeder / Der
nach. feiner Mundart febreiber
metſchet oder: dichter / —
erweiſen und gebuͤhrendes Co
koͤnne· III. Daͤß man wegen der
glichnen Schreib⸗ Art kein gutes uch
verwerffen oder verachten / und mehraufden
Inhalt / als die Verabfaſſung ſehen ſol.
Die 11. Betrachtung
:
i
⸗
=;
R
ie:
i
Von den Frembden Woͤrtern in der
(ben Spradbe.
31. Die Sprachengleichen den Metalle.
12. Ale Sprachen leiden eine Vermiſch
13. Bon den Kunſtwoͤrtern. Er
14. Wie ſolche Anfangs zu Dolmerfchen.
15. Frembde Wörter zu Beſchreibung
_Sadhengebraucheniftsuläflig.
16. Wann fie fonderlich von jederman&
berftanden werden.
ws Bon den fremden Wörter. 9
17. Mit andrer Dolmetſchung ift keine Ehre
eanzulegen.
18 Bon den eignen Damen / der Menfhen
und heydnifchen Götter.
19 Wie fremde Wörrer zu verſtatten.
20, Bon den Sprachverderbern / und dem
Mat eutſchen eingemengten Flickwoͤrtern.
4 n ur | — IL, Lo
| Bond Seren Woͤrtern in der Teut⸗
* 268 ſchen Sprache.
— * Se Sprachen laſſen fich in vie⸗
TEA len Stucen mit den Metallen
9 N ‚vergleichen. Diefeligen inihren
AP Gründen verborgen / werden mit
groffer Mühe an das Tagen
| — / gereiniget / gelaͤutert / und
durch die Kunſtmaͤſſige Feuer⸗Arbeit / zu Nutz
gebracht: Gleicher Weiß iſt der Schatz man
cher Syrache in ſeinem Grunde verborgen /
wird mit vielfaͤltiger Bemuͤhung unterſuchet /
die Wörter unterſchieden / dag dienliche von
dem undienlichen abgeſondert / und nach lan⸗
ger Zeit und vieler Verſtaͤndigen geſamt Huͤlf⸗
nutzlichem Gebrauch
befördert.
2. Wie nun fein Metall ohne Schlacken
4v un \
—* te 4r’ıR 97
5%) m Von fremden Wörtermirge
and Unreinigkeit zuſinden —
Element rein und der Beraͤſaft daraus fie en
wachſen 1 wermifcher iſt ) Alfo it ſaſt keine
Sprache aus ihren Gründen erhoben rein und
ſelbſtſtandig zu nennen s nicht nur Deßegen
weil erlihe Wörrer mie andern: afeichen
und Deutung haben / wie.er
Metall / fach und erliche andre dieC
in Harmonia Linguarum erjehlet; foni
auch wegen derKäifen / Handelſchaft und
meinfchäfe der Völker / melde uns“ Frem
Wahren bringen und zugleich fremde Wär
ter / darmit fie genennerwerden / <
Ja mie fafttein Metall 1. ohne ander
far dienen fan/alfo muß man auch folche fr
eingeſchaltne Woͤrter norhöringlich gebe
chen. N RR
13. Ich rede hier vor den Willenf
da nach etlicher Meinung die $
nach dem Griechiſchen zu behalten v inn ſie
nicht fuͤglich mit Teutſchen / deutlichen? und
den Sachen eigenſtaͤndigen Woͤrtern —
und ihrem Weſen gemäß / gedolmetſche
den koͤnnen; welches aber gewißlich h
wenigen von noͤhten; Maſſen alles / was zu
richtigem Verſtaͤndniß einer Sache die
WBon den fremden Wörtern.“ 11
iſt in unſrer Sprach ſehr nachdenklich kan
bedeutet werden; wie hiervon eine Prob in un⸗
ſern Mathematiſchen und Philoſophiſchen Er⸗
quickſtunden geleiſtet worden / und ermangelt
es keines weges an der Faͤhigkeit unſrer Spra⸗
che / ſondern an den Meiftern und Siebhabern
derſelben / welche vor kurtzen Jahren angefan⸗
gendie Wiſſenſchafften mit verſtaͤndigem
Nachſinnen / in der Teutſchen Sprache zu ver⸗
faſſen Wann aber ſolche von vielen hun⸗
dert Jahren hero / wie etwan die Griechiſche“
amd Sateinifche ſolte getrieben und ausgear⸗
beitet worden ſeyn / iſt nicht zu zweiffeln / Daß“
fiein viel höherer Vollkommenheit nad endfi“
Her Kunſt⸗Verfaſſung verwundert weraens
"14, Damit nun folche Neurung keine Ir⸗
zung und Hinderung beurfachen möchre 7 pfle⸗
get man die neulich geteurfchte und der Zeit
von dem gemeinen Gebrauch noch unbeliebte
Woͤrter an den Rand Lateiniſch / Griechiſch o⸗
Bein feine Sprache beyzuſchreiben fat wie
Die erften Urheber der Mahlerey darzu zeich“
nen muͤſſen / was fie fin ein Bild zugeſtalten
vermeinet. Wie zu fehen in dem verfolgten
Dabid / von den Feſten (H. Obr. Lohauſen)
uͤber⸗
12 R Bon den fremden Wörtern.
uͤberſetzet und hörer man dergleichen Ku |
Wörter / fo Meinten Theils von Teutſch
Stamm ⸗Sylben zufammgefüger und Derdop
peltfind / über ein oder zweymal nicht 7 foner
fiehet man fie allezeit ; ja folche wirken miek
malsihren Berftand viel vernemlicher aAs
Griechiſchen oder Lateiniſchen wieviel Erem
pelanzuführen / wann mir a
cheneilten. In Dolmerfchung "ieerlim
Wörter find uns die Klugen Miet
rühmlich vorgegangen / welchen wir (
Fuß / wo nicht nach Gebuͤhr / (om
ihnen zu folgen/nachfegen. gr 2
15. Iſt nun eine Sache von tere
fremd als unbefante Thiere Wurkel7 $
ter / Geretſchafft und hateinengank fi
Namen / den doch ein jeder verfteher / —9—
Muſquet / Trompet / J
ſcheinet unſrer Meinung nach / ohne M
bung mehr Verſtaͤndiger Gutachten /
antwortlicher / ſolche zubehalten *
erdichten Worten ſich laͤcherlich und
len veraͤchtlich zu machen. Beſihe hiervoneim
Gedicht unter dem Wort Fried in den Su —
ftab. F. in: * *
16, Gleiche Meinung hat es auch
Bi
EEE
* Von den fremdeu Wörtern. * 13
nen Worten / die mit der Chriftlichen Religi⸗
on eingefuͤhret worden / und der Ankunfft nach
aus einer andern Sprache herſtammen / als:
Sacrament I Apoſtel / Evangelium zc.
Welche ſonder groſſe Aergerniß nicht geteutſchet
werden koͤnten / nad) dem fie bereit jedermann
betant find. RR
07 Welche nun ſolche Wörter / die der ge⸗
ringſte Bauer auch verftanden / und von an
dern Sprachen der unſrigen eingeflochten wor⸗
den gedolmetſchet / haben darmit ſchlechte Ehre/
eingeleget / und find ing gemein für Sprach⸗Ke⸗
zzer gehalten worden : daß man alſo ſolche Ein⸗
koͤmmlinge / nicht zwar für Lands⸗Kinder und
Einheimiſchgeborne / jedoch aber fuͤr angeſeſſne
h zn I Schugverwandte und wolbefante
Freunde zuhalten / und feines Weges auszu⸗
ſchaffen Urſach hat.
8 Gleiche Bewantniß hat es mit den eig⸗
nen Namen / die von dem Ebraͤiſchen / Grie⸗
chiſchen oder Lateiniſchen hertommen / und fo
wol inder gantzen H. Schrifft / als in dem ge
meinen Gebrauch fuͤr Taufnamen ungeaͤndert
behalten worden / und ſcheinet / daß ſolches von
dem Chriſtenthumb / welches ın Lateiniſcher
Sprache auf uns Teutſche gebracht ae
J—— | bi
-
14 Böndenfremden Wörter
biß aufdiefe Zeit verblieben feye. 9. Mierde
werden ausgefchlojfen der —— ne
Namens die ein Chriftlicher Poet billic
den / und fie auch nicht indem‘ Y
fol / als zur Verachtung, An Piero = Stell
aber diener die Bildfunft / daß ich den F |
für die Florem / den en ———
Herbſt für Bachum ꝛc. einführe I be
und ausbilde / mie in der RUN MR
folget,
19. Welche Wörter befagter Ma
fuͤglich geteutſchet ehr fönnen / folle
Teutſchen Buchſtaben geſchrieben 2
Teutſchen Endingen F chloſſen / I
dermann verſtanden / oder nach Erheiſch
den Rand in ihrer Sprache / wie gem y
geſetzet werden: Maſſen man ſonſten das A
fehen und den Zweck der Rede / weldheri
verfichen machen verleurt und dem Sefer X
druß verurfacher / ja ihm feine Linwilfenheit
gleihfam aufructet / daß er von folchen unge⸗
teutſchten Teutſchen fein guͤn es Ur J
faͤllen kan; indem die Schuld
dern dem neugierigen DBerfaller beysumne
der feine Tracht in einer ſolchen verded
Schuͤſſel aufgetragen / und angefeben | n
— —
Bon den Fremden Woͤrtern. 5 rg
will Daß er viel neue Speifen bringe / darnach
doch niemand verlanget und geluſtet. |
18. Wie nun bißhero von etlichen in dies
ſem gefchler worden 4 alſo iſt auch anderstheils
nicht gut zu heiſſen / wann man ſonder drin⸗
gende Urſachen aus Neurunggierigen Kuͤtzelf
Ah mie fremden Flickwoͤrtern herfuͤrbruͤſtet⸗
„ barvon indem Sprachverderber / wie auch in
deſſelben Gegner dem Ehrenkrang der Teut⸗
en Sprache H. Schillens viel zu findenf
und pfleger folches meinften Theils von denen
sgeldiehen / welche der Sprache / aus der ſie
au borgen gewehnt / am aller weniaften maͤch⸗
tig find / und ſich doch / wie jene Krohein der
Babelimirfeembder Zier befedern wollen. Doch
babendie Schertzgedichte hierinnen eine ſondere
Befreyung.
Die II. Betrachtung.
Von den neuen Woͤrtern und unterfchigdz
* nen Rebarten.
21, Wasrechtreden und wolreden feye.
22. Bonderübertrefflichfeie der Rede.
23+ Die Rede folnicht von den ungelehrten bes
K: urtheilt werden.
24. Bon dennenerfindenen Worten.
25. Ob ſolche zulaͤſſigẽ⸗
26. Dig, 2.
16 Bonden neuen Wörtern: Wer
26. Die Philoſophi und Poeren dichten ihne
gleichfam eine abfondertiche Art zu red
27. Unterfcheid der Redarten inder
23. Die Beiftlihen Gedichte follen mit
Schrift reden. BER
29 Wie Geiftlihe Centones oder Sp
Gedichte zumachen. —
30. Daß der Inhalt mit gleichſtaͤndiger
arte auszubilden. Fr
aim ve
Yon den neuen Woͤrtern und unterfcbich
nen Redarten.
u = —
ai
⸗
Be
tiger Bereinbarung beharren)the
zu der unvermeidlichen Noht
SWR R Eifen und Kupfet / theils auch
Roͤberfluͤſſigen Pracht / wie Gold un
Silber gebrauchet werde: alſo find auch die
den entweder zu noͤhtiger Erhaltung Gemein
and Kundſchafft deß Menſchlichen Lebens oder
auch zu der Zier und Luſt groſſer Herren und
pornemer Leute erfunden und in Gebrauch
langet. Jenes heiſſt man recht reden (verſt
„den Worten nach ſonder Betrachtung
„Inhalts) dieſes wol reden / nemlich
ſchicklichen / bedachten und auserleſnen s
ei Bon den neuen Worten. 19
Was die Rede für eine herrliche Gnaden
Babe dep Guͤtigen GOTTES erfennen die je⸗
tigen am meinften / welche fie verlohren haben;
Andre die ſolche mißbrauchen und GOTT nie
dafuͤr gedantet haben / find vichifch gefinnerund
haſſen alle Tugenden und Wiſſenſchafften / ſamt
em einigen Mittel zu derſelben zugelangen. Ich
vill nicht ſagen daß GOtt der HErr dar Urheber
iAUler Sprachen und daß der einige Sohn
BOttes / deß Vaters Wort genenner / durch
eines Geiſtes Wort geprediget und von al
erley Zungen in der Chriftenheitgelobet und ge⸗
rieſen wird; ſondern allein / daß durch den Ver⸗
fand und die Rede der Menſch von den Thieren
inrerfchieden / und fo viel höher gehalten wird /
vielmehr Gaben erin beeden Srücken erwei⸗
en kan. Hiervon befihe in dem nachgehenden
23 So viel uns der Rede zudem gemeinen
eben von noͤhten iſt / toͤnnen wir mit zuwachſen⸗
en Jahren von den Ammen erlernen / und wer
ich in ſeinem Stande darmit vergnuͤget / den ger
et unſre Sache nicht an / nnd wird erreden wie
wann der Bauer hinter dem Pflug ſinget /
er ſich aber deßwegen mit keinem Sapellmeifter
ergleichen darff. Eines ſolchen ungehörigens.
Richters Beurtheilung / wollen wir folgende»
eines Weges untergeben haben / ſondern uns.
Rt. VRB | auf
re 1. — |
Aufrmehrverftändiger Oburrheil betiehen. Dat
Alitagsmann kan nicht Hohe Worte
er feine hohe Sachen zubehandienhat/ verſtehet
ſelbe nichtund handelt beſcheidenlich , warnt
dergleichen fonder Verachtung an )
Berunen läfler. —
24. Zu ſeltnen Gedanken dienen felene Wort
welche mehrmals erdacht / und — |
fer nach der Sprache Aentlichteit oder a
(fecundum Lingux Analogiam)trfunden me
denmürfen. Niemand wolle fich hier mit eiucn
unbedachten Vorurtheil uͤbereilen / und wende
Tehen auf die alten Philofophos, Platonem.
riftorelem, Apulejum und andere / ob fie nich⸗
ſeht vielen Sachen neue Wörter erdacht weice
Wwar nach ihrem Grund alt I nach der Zuſe
menfuͤgung aber neu; daß fie zuvor inten
Buche gefunden worden . geſtalt kan kei
Käifer noch Fuͤrſt ein gantz neues teutſchi⸗
Stamm Wort machen und dem allgemeinen
Gebrauch aufdringen / wie dorten Pomponius
geſagt: Daß der Käifer zwar den Seuten das
Startrechrfolches aber mit nichten den Woͤrtem
geben koͤnne . ——
25. Was iſt dan daß uns für nen md
ar — — Ati |
Krafft und wuͤrckender Eigen der S
Woͤrter fernere umgeroähnliche Ableitung
% Bon den neuen Wörtern und Rebarten. % 13
und Dopplungs- Arten entfichen / und nach de
roſelben rechtmaͤſſigen teitung / ein Sprachkuͤn⸗
diger fortfaͤhret / und einen klaren / jedermann ber
kanten und vernemlichen Wortverſtand der
nuͤnfftig bildet, Solches iſt wie gedacht den Phi-
\ofophisushtwendig / den Poeten aber zierlich
zewelen wie sufehenin Hefiodo,Pindaro,Eu-
ipide, &ec.und haben dergleichen Sprachtün
digkeit meifterlich erwiefen H. Lutherus / Aventi⸗
ans / die Verfaſſer der Reichs⸗Abſchiede / Lehe⸗
nann / H. Obr. Werther Opitz / Schottelius
ind ohne ſolche Poetiſche Ausrede / das Ge⸗
Acht eine Kraft und Sa filoſe Reimenknuͤpfung /
vie hiervon ein mehrers folgen fol / und auch zů
eſen iſt in den II. Theilen deß Poẽtiſchen Trich⸗
ters. Ronſard en ’abrege f.42 1.42 2. ſagt hier-
pönalfos Tucompoferas hardimentdesmors,
al’imitarion des Grecs &Latins,pourveu qu’ls
foyentgracieux & plaifansäl’oreille,& u’aura
fouciiquele vulgaırediradetoy,d’autant que
les Poeres;comme les plushardis, ont les pre-
miersforg&&compose£ les mors.lesquels,pour
ie Desuxöchgnificatiß, ont paff£ par la Koi
che des Orateurs & du vulgaire , puisfinalel
mentont efte receijs , louez.& admirez d’un
ehacun. Zu Teutſch: Du kanſt kuͤhnlich neue
Woͤrter zuſammenfuͤgen / wie die Griechen und
ner / wann fie anderſt wol tlingen / und dern
— a 1 Mi > >
port
39. Be
Ohr gemaͤß find. Achte niche aß ber geimneint
Manndarvon ſaget; Maffen auch die alten Por
Eten die erſten geweſen / welche fich erfühnee neue
Woͤrter zu ſchmieden / die nachgehends / wann fit
fhoͤn und woldeutend geweſen von den Red⸗
ern angenommen / und endlich in —
brauch beliebt gelobt und yon jederm m ver
wundert worden. — -
SforzaPallavicino,als er eben von
cherederifagetalfo ; accadenelle paro
neglihuomini : — traggono, Ö riputazb
one, 6 vilipendio ella qu itädelleperlong
con cui familiarmente converfano.5it“ *
Es gehet den Worten wie den Men chen i
ihre Ehre oder Schande erlangen ve Den |
en Perfonen / mit welchen fie fich gemein m
n. Kurtz zuvor ziehet er Horatii
gleichs fals hiervon handlen / >> TIEFER
ego cur acquirere pauca. — —
fi pofflum,invideor ‚ cum lıngua Catonis&Emi
ſermonem patrium ditaverit, & aova zerum 7 7
Nomina protuleri·m, ⸗ ——
andenı23.BlatdelloScilefihreibterftgeri %
ter Pallavicini alfo : Convien far N
finell’ infelici BICHHE de primij
li,alle quali bilognava fcriuere ſo
fa rapprefentaflero.Chea —
⸗*
J ere i parte in mania He | Inedim
N ar voci antiche, õ nove efpr conle paroleme
4 sl emmı.derns,ölatine,
Pa LIST] SKU NS],
E VBon den neuen Wörternund Redarten · 2:
Hierinnen ſol man es machen / wie vor Alters bey
der Mahlerey gebraͤuchlich geweſen / da man dax⸗
zu ſchreiben müffen / w s für eine Figur gemah⸗
letworden : Alſo muß man auch die Deutung
an den Rand ſetzen wann man ein gar altes odet
gar neue Wort gebrauchen wil / ꝛc. Dieſes habe
ich deßwegen mit Beweiß fo vornemer Scriben⸗
ten wollen anfuͤhren / damit die jenigen / welche
andrer Meinung find / ſehen möchten / daß die
Poẽeten von Alters her berechtigt find ihre ſeltne
und nicht gemeine Gedanken / mit ſeltnen / und nit
gemeinen Worten vorzuſtellen und ausfuͤndig
zu machen. m
. Welche dieſes nicht wollen zulaſſen / muͤſ⸗
ſen erweiſen / daß alle obbeſagte Philoſophiſche
und Posetiſche Redarten / vor beſagten bexuͤhm⸗
ten Maͤnnern in dem gemeinen Gebrauch gewe⸗
ſen / welches ihnen aber beyzubringen / fo [chwer“
als unmöglich fallen wird: Maſſen die Philo⸗
ſophi / und ſonderlich die Scholaſtici, wie au“
die gebornen und hochbegabten Poẽeten / ihnen·
eine beſondre gelehrte Sprache gleichſam aus⸗
edichtet / welche fo viel herrlicher md wehrter
0 viel ihre Gedanken ſich über deß Poͤvelvol⸗
les untuͤchtiges Nachſinnen erhebt. Hiervon“
iſt zu leſen H. Schotelii Sprachtunſt in-dem“
X.XI und folgendem Capitel.
27 Wir wollen die H. Schrifft betrachten.
EL u a
mit einfaltigen Worten fuͤrgetragen; Seſtalt
Geſchichtſchreiber der Warheie allein t 0
„den / und fich mit vielen beygedichtengierlich
„Worten zuweilen verdächtig mache Ban
„aber die Gemüter zuerregen / die Merken gubes
Wwegen / und in demſelben Hoffnung oder gu
us zuwuͤrken iſt / da findet man alle Medner
„che Poẽetiſche uͤbertrafflichteit in den Pſaln⸗
„in Job / in den Propheten / indem Io
„Salomonis/und fonderlich in den Epiſten
H. Pauli / der unter den XII. Apoſteln
Fuͤſſen Gamaliels allein das Geſetz ſtudier
habt/daß gewießlich der volftändige Nachdrnd
der Grundſprach / auch dem aller geübtſten Bol
metfcher su ſchaffen machet / wie hiervon ueehe
Auzuft.l.4.de Dodtr. at Hieher
gehoͤret / was von deß H. Pauli Beredſamtenn
der Apoſtelgeſch. am 14. geleſen wird daß man
ihm nemlich fuͤr den Mercurium gehalten.
28. Dieſemnach kan man in Seiftlichen Re
den und Gedichten feine Hertzbeweglichere Wort
und Rev-Arten finden / als die jenigen / welche
von GOTTdem N. Geift / durch die Männer
Gottes aufgezeichnet / aufung geerber /diefes
find Wort deß Lebens welche die Gnaden du
füge Seelen / mit voller Gnuͤge traͤnken u
Mutten / wie ein jeder glaͤubiger Chriſt und K
Bon den neuen örtepn und Redarten. 23
SDttes infich felbft empfindet / und ſich derfel?
—* in Noht und Tod zugerröftenhate
9 Wie nun erliche Prediger die Sprüche
Hochgerähtner H. Schrift alſo zuſammenfuͤ⸗
gen / daß es eine gantze Rede ſcheinet / und die La⸗
£eiı erGentones aus dem Virgilio verfaſſen / wie
Lipſius feine Politicam von lauter denfwiirdt
‚gen Spruͤchen / als hat man auch gantze Gedich⸗
te gemachet / darinnen jede Reimzeil zum wenig⸗
5 Spruch aus der H. Schrifft begreifft.
£ wollen bier ein Exempel folcher bibfifchen
ESpruch⸗Gedichte von dem Friede beyſetzen.
410 — (a) und Herr(b)deß Frieds / deß
AL Sohn heilt Frieden⸗Fuͤrſt(e)
Der ſelbſt deß Sieden Feinds / der Schlangen
Haubt zerknirſcht / (d)
erfuͤllet wer Has (mit Frieden und mit Se⸗
— — auffeines Friedens Wegẽ(e)
Er hatden Friedens⸗Bund / das Band der
Einigkeit(cc)/
wie dorten Safomon(i) gegeben diefer Zeit,
Des Geiſte⸗ ſuͤſſe Seachr(k) die Aebe wird be
Flak kleiben /
a Col.ʒ. 15.b. Thellz,1z. EL. 37 Mk
— ‚Rom.ıs,13. ne 11.g.E —
ER Gal — |
Bw
34 KIILK J
und alle nk: von ung und unſern N
(1) |
SGleih ie * Oehles Safıde Bunde
Schmersenlests(m) " nd
ſo mildert auch der Fried / wann Rep nd
Unglück ſchlaͤgt / a
die überblieben find zu einem Friedensſe amen(
erkennen Gnad und loben Goes)
en(0) —
die — Sriedensfrucht it Di SGeres
eit
Henkretana eier ersehen ã bre
und in den Thot en wohnt. ¶r ) Der Frie
———
wird das langbrache Feld mi Samen de B
ſchuͤtten (t) ie)
Der gried * aufgericht zu Waſſer
Sand(u
nun — ea lang(xJerfangten d |
*A
(y
1.P[.3 8,4. m. E£. 1,6. n, Zach.g,12. —
p· Ebt. 125t .q. Eſ.S66, 12.x. Zach. 8, 72.5. Jac
24.t. 1i.Macc. 4.8. u. 1. Macc. 8. 22. 23 Jere
33,6. y. 3. Macc.7, 4. Dergleichen find erliche zn
leſen in den Sonntags⸗ Andachten. —
30. Alſo bleibet es darbey:daß das
mit Geiſtlichen / das gemeine mit get Dit}
sen / das ſeline und tiefſinnige mir ſeltnen
gleichs⸗
3 Bon den neuen Wörtern. 2$
gilichfals eingriffigen Worten ſol ausgeredet
werden / darzu Die gemeinen Redẽ viel zu ſchwach
und kraftloß ſind. Ein gemeiner Mann gehet zu
Fuß / und redet ſchlecht hinweg; ein vornehmer
Herr reitet auf einem hochtrabenden Pferd: alfo
fuͤhrt auch jener der zu gehorſamen geboren /
nechtiſche Gedanken und Wort:Dieſer dem die
Naturmehr Verſtand zu getheilet und ihn zuge⸗
eten gewidmet / weiß auch einen hohen Sinn⸗
egrief mit anſtaͤndigen Reden auszufuͤhren:wie
iervon mit mehrern zu leſen La preface de la
ille d’alliance du? de Montaigne enfes eflais.
Dergleichen von dem gemeinen Gebrauch abge⸗
onderten Inhalt und Redarten / ſuchet ſonder⸗
ich der Poet / ſein Gedicht mit unerwarter Ver⸗
punderung Lieblichkeit und mit der Erfindung
emaͤſſen Ausbildung vorftellig zu machen / gleich
die der Mahler ſich bemuͤhet die natuͤrlichſten
in feinem Gemaͤhlzugebrauchen. Son⸗
er folche Moetifche Ausrede’ machen die Reims
von fein Gedicht / wie Horatius davon ur
21, We |
—neque enim concludere verfum.
Jixeris efle ſatis, neqvefi gvis ſcribat, utinos,
æmoni propiora,puteshunc efle Pocram.
ıgenium cui ſit, cui mens divinior, atqve os
un do nominis biajaa hono-
m Li. ſata *
PEN ER, ‘8 DB v | Die
Die Posten werden vonden XX. Dofnitv
ſchern Enigmarores / Raͤhtſler oder Raͤhtſe⸗
Dichter genennet / weil ſie ihre Reden verblumen
und fo wol die Geſchichtſchreiber / als die Medı
weit uͤbertreffen / nicht nur den Worten ſonde
auch dem Inhalt nach / welches beedes in ho
ſter Volltommenheit den Namen eines
verdienen machet die jenigen welche /
tiſche Verfaſſung Gedicht ——
dorus, Æſopus und zu unfrer?
Urfe und alle die Liebs⸗
bracht / koͤnnen wol Dichter / aber ei
Poẽeten geneñet werden / wie im eg
canus und andre die warhaffte Geſch
bundner Rede gefchriebenmehr Gefchichen
ber / als Boeten heiſſen. Schlüffe alſo
zubal und die Berfaffung in gleichftär
benmaß kunſtſchicklich vorzubilden!
ſelben Meiſter den Ehren ⸗Namen ein
behaubten will.
Von dem Inhalt —
31. Der Inhalt und die Verfaſſun
von andern abzuſehen. nee
3 2. Bücherfchreiben har fein Ende/rundes
ches zuentſchuldigen.
3 3. Lob und —— Wolret
34. Bon der Deutlichkeit der ns
33 Von dem Inhalt der Dede. e 27
Von den Lehren die behandlet werden ſollen.
6. Wie die Lehr⸗Spruͤche einzufuͤhren.
; 7. Von der Ordnung in den Reden.
s uͤberfluͤſſige Woͤrter zuvermeiden.
Die Rede ſol nachſinnig ſeyn. |
jo. Der Kedner und Poet haben viel Kunſtfũ⸗
gungen gemein. |
RE A I
Vondem Inhalt der Rede,
IS © meldet Panfanias (inBoer.k
ASS ri viel Nachtigallen umb
De das Grab Drphei niften und zie⸗
12 57 —
#
— ſollen / als andre die fonften in denn
ande hegen. Ob num erſtgeruͤhmter Poer durch
ein Afche die Lieblichteit deß Geſangs gleichſam
ebei/ laſſen wir an ſeinem Orte beruhem das iſt
gewiß / daß die jenigen / welche ſich bey der
Zelehrten Schrifften aufhalten (in welchen ſie
der vielmehr ihr hochbegabter Geiſt gleichſam
egraben iſt / unvermerkter Weiſe ihrer Wolre⸗
enheit behäglichft nachahmen. Was wil doch
er jenige ſchreiben oder ſagen / der zuvor nichts
efernet und geleſen har? Nichts wird mit ung“
ohren / ob wir gleich von GOTT mir einer“
een Fähigkeit viel zuerlernen begabet-*
ind un gleichſam von der Natur su einer Sache⸗
nehr gewidmet ſcheinen als zu der andern. So
gut
—
BEIV *
4 und fert ein Feld feyn mag / fo muß es do⸗
epfluͤget und beſaͤmet werden / wann es
veroͤd en ſondern gute Früchte bringen ſol⸗
3 2. Betreffend nuñ den Inhalt unſrerꝰ
ſo muß ſolcher / oder zum wenigſten de
Worten / anfangs von andern abgefehersun —
lernet werden. Es kan zwar noch viel aus i
Erfindung su Papier kommen / und ſtehen
jenigen in einem gantz —
meinen alle Kuͤnſte und Wiſſen n / waͤr
zu endlicher Volltommenheit erhaben
mehrers darvon zu ſchreiben ig
Nein / deß Düicperfihreibens/ undarsar de |
lichen und nohtwendigen Bücherfchrei
und wird fein Ende gemachet werden 1 v
folcher Diengel Fr. Verulamius de Dignitat
Scient. unwderſprechlich dargethan / und al
unſres Fürhabeng folches zubeweifen n
Die Weltift gleich einem alten Mann / dermmit
zunehmenden Fahren ——
und Muͤhe in ſeiner Erfahrenheit zun 4
Wer wolte nun glauben / daß einer
heitmehr gewuſt und flüger.g
nem geruhlichen und verftändigen.
haben die Erbfchafft der
fagt Seneca / mit dem Vorſatz PR
tern’ zu vermehren / und noch ——
tze unfern Nachkommen zu hinterlaſſen als
vw.
R 1
*
Bon dem Inhalt der Rede. te 29
mſren Vorfahren auf ung erblich gefommen.
Hiervon redet Guevarra in feiner Fuͤrſten⸗ Uhr
ehr verſtaͤndig / ſagend:die Alien ind erftensche-
er der Wiſſenſchaften ermanglẽ ihres Ruhms
viche I ob ſie gleich Heut zur Tage noch von dene⸗
inſerigen zu lernen haben möchten; Meaff: wirst
ey fo wenig Mitteln der Geſchicklichkeit nicht
vuͤrden geleifterhaben/ was fie loͤblichſt hinter
aſſen:Sie aber/wann fiefo mitvielsiien Min“
ein alswir/hätten begluͤckſ Tiger werden follen/«®
pürden ohne allen Zweiffel alle Kuͤnſte und“
Wiſſenſchafft in die hoͤchſte Vollſtaͤndigkeit ger
etzet haben / daß denenſelben ein mehrers beyzu⸗
ragenunvonnöhten. Wie nun alle / fo bißhero
Bucher geſchrieben Feines Gewalts oder Bes
fehle yon andern benöhtiger gewefen ; ſondern
aus eignen Wolmeinen / dem diechſten zu nutzen /
and ihre von GOT Tertheilte Gaben mitzuthei⸗
en vermeinetalſo ſtehet annoch einem jeden frey
ji ſchreiben was er andern vortraͤglich zufeyn
—— jener Kirchenlehrer in dergleichen
Begebenheit geantwortet: Die Knechte Bots
s pflegen das Pfuͤndlein / welches ihnen
nver en! nicht indie Erden zu
33. Wann die Menfchen ihren Sinnbegrief
unmittelbar eröffnen koͤnten wiedie Engelund
Himmliſchen Geiſter / ſo ſolten alle Reden es
* uͤſſig
zul
= lv
Aüfig chat werden: Beilwicat diſch
Menſchen / fo muͤſſen wir das innerliche mit auf
ſerlichen Mitteln vortragen und unfre Ged⸗
ken durch vernemliche Wort zu Gehoͤr brin ingen |
oder mitfichtbaren Farben für die Augen m
len. Wer woltenun nicht lieber einen Kunfiidy
tig» geftimmeen Seitenklang / als eine
ſtimmte Baurenfidel hören: Wer wolte
lieber mit natuͤrlicher gleichſtaͤndiger F
mit einer ſchwartzen Kohlen mahlen: ww
ger nicht lieber feinem Freunde des €
einem ſchoͤnen Gefäß fuͤr / alsineinenaf
brochnen Scherben ? Hierher fehickerfic
„dorten Lucretius fager/ daß man den *
„mit der Artzney mit Honig oder Zuc
„ftreihen und die Pillen —— pie |
„dern Kind oder dem Kranken zu ſeinem aa
zuberrügen. Ich fage su feinem ——
der Geſchmack / aber nicht die Artzney
weſentlichen Stucken zu aͤndern / be,
wird.
34.Ob en
zu verftehen/*fo fol er doch fo deutlich I
immer möglich fürgerragen werden ; fo
aber in der Unterrichtung und —
für ſich muͤheſam zubegreiffen / nicht un
(Ornari res non vult, contenta doceri.
nilitu.) A F
Pr
nicht
—
J
fa
J
5
3
MM Dombehiyäpleberdteb. 35
dem Meinen Druck / welcher aufgrobenund«
ſchwartzen Papier noch viel undeutlicher zfe-
fen iſt Wann aber das Papier rein / zart / und
der Buchſtab deutlich und nicht verzogen / ſo
wird —5* eisen ———
zend ang * mund bequem ſeyn Dieſes iſteine
ſonderliche Gabe / daß wir unſre Gedanken dene
lich / oder wann ſie ja die gemeinen Reden uͤber⸗
ſteigen / mit genugſam ſchicklich Worten fuͤrzu⸗
ragen wiſſen. In dieſem Stücke hat Erafinug
unter den Gelehrten das Lob / daß fein Sinnbes
re Worten jederzeit gang gleichſtim⸗
gig geweſen. Hingegen pflegen erliche Chimiſten
oder Schmeltzkuͤnſtler ihre für ſich ſchwere Kunſt
mit vielen Bildereyen zu verbergen / daß ſie nie⸗
mand verſtehen ſol / als welcher ihre Stuͤcklein
su Vorweiß / und geben alſo dem Schtlingfoviel
Unterrichtung / als wann ſie ſtill ſchwiegen / oder
hichts geſchrieben haͤtten. Die Warheit / fagt
Quintilian / ſol ſeyn wie die Sonne / die viel hel⸗
ler ſcheinet / wann ſie mir keinen Wolken ver⸗
huͤllet iſt. Wer nun deßwegen redet oder ſchrei⸗e
et / daß er will verſtanden werden / muß ſich erſt
lobter Deutlichteit darzu die Gleichniß ſehr
dienſtlich ſind / befleiſſigen / oder er wird verlachet /
oder ſeine Schrift verachtet unter der Bank li⸗
gen bleiben. e |
i 35. Wann nun der Inhalt nicht lehret / wie
jent
ern ——
2, Zn 12 Des
* gemeldet worden / da ———
Zierlichteit von noͤhten iſt / oder daß ——
nicht ſchwer wie in Philoſophicis ſo muß
fen dingen auf den Zweck und ——
— das Abſehen gerichtet werden. NE
5 aumeifter wiirde thoͤricht handlen /
einen Burger oder Bauren einen cher
Palaſt bauen wolteoder wann er einen in einem
SirftlichenGebäuedas Meifterftüct feiner Kuums
fiean den vergulden Roſen und Zierrathen zuer⸗
weiſen vermeinte: Au die Wort: |
Wolftändigkeit vonnöhten / die gehörige R
faſſung aber der gantz ordentlichen und nad) di
Zeit / Dre umd Befchaffenheit der Perſon
wickliche Rede * die Haubtſache daran am
meinften gelegen. Ein Diamant in Bley
(iyanbarer als einOpalin Soldgefailets x
(* petus eft:quod eloquentem cit.Lipf
36. Der Redner und Poet ſol ſichl fleiſſi
vern uͤnfftige Lehrſpruͤche einzumiſchen u⸗ d
der Sache ſelbſt herzufuͤhren / jedoch ſollen fold
niche zuviei mit Haaren herbeygesögen Fu in
die Rede genoͤhtiget werden: Deßt gen etlicht
den beredten Senecam beſchuldigen daß
diel dieſes Biſams feinen Sendſchreiben
ſtreuet / welcher allzuſtarke Geruch deß Leſers —
hirn vielmehr ſchwaͤche / als ſtaͤrte. Andre vergle⸗
chen beſagte Lehrſpruͤche mit den Gewuͤrtz mie
“
>
—*
or
u
| 3 Bon den Inhalt der Dede, & 33
ches mäflig nud mir Berfiand gebrauchet / Nu⸗
tze und Liſt zu der Speife mache / welcher Meie
nung vielleicht auch S. Paulus ſaget; Daß der
Chriſten Rode mit Saltz (das iſt erbaulicher
Lehre) ſol gewuͤrtzet ſeyn. Gebrauchet man
aber dieſer Wurtze zu viel / ſo haͤlt man es fuͤr un⸗
geſund und dem Mund unangenehm.
37.Die Rede fol in ihrer natürlichen Ord⸗
nung zierlich daher fluͤſſen; DerEingang nach
den Ort und derZeit gerichtet die Erzehlung und
Beſchaffenheit der Sachen mit dienlichen Umb⸗
ſtaͤnden / die Urſachen ſolches zubehaubten Was
aus denſelben erfolge: Dann der Schluß mit
Wiederholung deß nohtwendigſten ec. Wie ſol⸗
ches alles von den Lehrern der Red⸗Kunſt / und
ſonderlich dem N. Dauſino in ſeinem Buche de
Eloq.ſacra & humana wie auch Voſſio und an⸗
derntrefflich beſchrieben werden, |
3 8. In der Rede fol nichts vergeffer werden!
auch nichts uͤberfluͤſſſg feyn / wie bey einer wol⸗
angeordneten Safterey ; denn die überflüffigen
Wort einen Eckel verurſachen; der gar zu kur⸗
tze Begriff aber die Sache mehrmals vernach⸗
sheile: Von jenem wird folgendes Lehrgedicht
efen in dell. Theil Fochams bey derecXXxVIi.
ih. Ein Oberſterhatte 200. Knechte auf ſei⸗
ner Roll in der Beſatzung / und als er juͤngſthin
ſie ſolte durch a a la maps £
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iber yo von den Bürgern angenommrem/dietnit
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> H * Ä
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Dutchgegangen/als blinde/und darfürh
‚Geld eingezogen / da fie fonften noch
Wacht gerhan / noch einige. Herrt
zichten. Der Plauderer welchen folches
‚sworden/fagte: Daßdiefer Dbrifter nicHEt
gehandelt / und daß der Feldherr ihn deßwe
Zerdienter Strafe ziehen / und den abbe
Gewin wider zu rute ſolte geben machen 26.
aufverfeste Sagerssieber Herr / ihr ſeidd
riſte / welcher den vierten Theil eurer Bo
Dienſtleiſtung / und wuͤrkenden Verſtand dur
Die Mufterung gehen laſſet / und als blinde⸗
eurer Rofe habt / fehler dardurch den |
Die gute Zeit ab/ die chrihnen nicht wieder
gen fönnet. Der Redner verſtummte über
Verweiß / und gelobteben ſich ſelbſten die Al
flüffigen Woͤrter zuermeiden. 7
39. Die Rede ſol zierlich und doch nach
ſchaffendeit nachſinnig fees Maſſen wir in
ver Sprache fo ſchoͤne und eingriffige Woͤr
and Red⸗ Arten haben / die durch Die Her
Schneiden I ihre Deutung prächtig und maͤe
ändenSinnlegenidas Gemuͤt kraͤfftig beweg
au Zorn anführen / zu den Grimm erbitte
den Neid vergallen / zu dem Gewalt bewaff
und im Gegenſtande zu der Barmhertzigke
milden / zu der Vergebung erweichen /
-
* Von dem Inhalt der Rede, e 35
Vergeſſenheit bewegen / zu der Liebe erſchmeich⸗
en / zu der Freundlichkeit anhalten / und kan
dem Menſchen nichts sn Sinne kommen / daß ein
Spradjfündiger nicht mir genugſamen Wors
kin ſattſam vorſtellig machen wird. *
40. Was hier und nachgehends vonder Re
eins gemein gemelder worden / dag iſt fo wol
border gebundnen / als ungebundnen Wort
Verfaſſung zuverſtehen; Maſſen beedein vielen
leichen einerley Figuren / Bezierung und
Ausführung gebrauchen: daß auch die Poeten
enennet werden / welche inungebundner Rede
Hedichte fehreiben/ wie oben vermeldet worden!
md die welche ohne Gedichte Berfe machen den
Kamen ders Poeren nicht führen / fondern nur
erfificarores heiflen/ wie hiervon aus Horat.].
„lar.4.und Quintil.l.ıo.c.ı. Gerh.Joh. Voſ
iusl.'r.c.2, $.2.de Arte poëtica weitlaufftig
ande
vVon der Nachahmung .
rl ©, ‚(de Imitatione.) |
2 Bergleichung ð Malerey mit der Poeterey.
3. Bonder Dolmerfchung ing gemein. |
Bon der Dolmeſchung der sweydentigen
Wörter
—— folche mit. andern gleiches Inhalts
auszutauſchen. |
nicht abnehmen fol.
men ſol.
50 Wie man die Poeten
gro
J lerey. Ein
beſter Lehrmeiſter derẽ er
ge leſen / ihre wolgeführte
47. Von den eignen und urſtandigen Erfn⸗
43. Wen man in ungebundner Dede
9. Wie man von den unterften E
N Teutſche Spruche anfangen fol.
—*
einbarung mit
Vahler aben
* * J
r die Hand nehmen / ſe
— —
nen / ihre Miſchung eiecht |
und wañ er darinnen geũbet / ſo iſt die Datur
men verbunden iſt. Gleicher Weiſemußt
ner erſtlich andre wolgeſtelte Reder dert
36 e 202 De
46. Wie man von andern etwas abfehen und
.
er
4 — *
. u K
—
4
leſen und
1
*
lıtılatald
4
—
LIE ı L
J
er,
Wort bero
nen die Meiſterſtreiche / die zierlichen gigu ei
naruͤtlichen Beſchreibungen / W
% Bon der Nachahmung. % 39
Segenſaͤtze ec. ablernen / und als dann feine Ge⸗
danken zu Raht ziehen / feinen Inhalt entwerſ⸗
fen / nach allen Umbſtaͤnden uͤberlegen I und zu⸗
letzt mit ſchicklichen Worten begreiffen und aus⸗
Bilden; Maſſen keiner fo gluͤckfelig / daß ihm das
beſte am erſten einfallen ſol. Ein ſoicher Entwurf
wird ihm die gantze Sache(wie der gute Grund
Riß deß Mahlers Gemaͤhl)leicht machen. Be
folgenden o0.8. hiervon. Tomaſo Stiglinani
rinnerein der Vorrede feiner Gedichte / daß der
Anfängerinder Pocrerey und in der Mahlerey /
rſtlich geringe and leichte Sachen nachkuͤnſtlen /
Asdann mie zuwachſenden Jahren und Ber
andniß ſchwere Arbeit unternehmen.
43. Die Dolmetſchung gleicher dem durchs
eichnen / wann ich nemlich das vorgeſchriebne in
ine andre Sprache / und gleichſam auf eine an⸗
re Tafeluberbringe.Ob nun wol dem Dolmek
cher obliget bey. der Grundſprache Meinung ger
au zuverbleiben / fo find. doch die Gedanken der
beilen Geifersu weilen: fo hoch aufgeſtiegen /
aß ſie in unfrer Sprache nicht füglich ausgere⸗
6: 7 und vernemlich gegeben werden können.
jepwegenmanden Wortverftand zurucke laſ⸗
die Meinung allein dolmerfchen muß;
n viel verantwortlicher iſt / main gehe zu
eit von der Grundſprache / und gebe ſich zuver⸗
hen / als man verbleibe air 3 darbey / * es
—* iij der
rd
KV
% ick nicht fallen und beateiffen *
Exempel ſetze ich was Galcazzo —
rato bald in dem Anfang deß Lebens deß
tzogen von Walſteins ſchreibet / mit dieſen W
tens Niente opeta nel corfo difuvi
lamente ** fü’ I termine della ſua mot
te. Inquefto centro fi ferma il compalllox
humano'judizio , perridurre,lelinee
mio alla circonferanza del merito &c.‘
ich nun diefis von Wort zu TER
wolte / fo müffte ich fagen Derr
nes Lebens Kauf nichts aus: Pi
nicht. wol; zu deffelben Ende ©
Solches ift der Mittel⸗ Punct
chem: der Cirkel ——
Ei I alle we Linien der 2 x
en abe Sfefet dhwer !
verſtehen und vieleicht erantvortlichergu S
ge deß Verfaſſers Meinung / alſo zu de tſche
Der. jenige bat feines Lebens Lauf —
an der — ne
—* ern
Ged ——— Diefes iſt ve
licher geredet / und ſtehet dem
3 Don der Nächahmung. 30
eine andre ſchickliche Gleichniß zugebrauchen 70
der wie hier / von dem wettlauffen zuverharren /
als welche der erſten Meinung genugſam und
deutlicher ausdrucket / und der jenige verleurt das
Lob eines Dolmetſchers / welchen man nicht oder
ſchwerlich verſtehen kan. Wañ ein Frantzos oder
‚ein Italianer ein teutſches Kleid aniehet / ſol es
ihm ſo gerecht ſeyn / daß man ihn fuͤr keinen Frem⸗
den ſondern für einen gebornen Teutſchen hal⸗
te kan. Ich will ſagen / dz die beſte Dolmetſchung
iſt / welche man fuͤr keine Dolmetſchung haͤlt.
4. Es finden ſich auch zuweilen zweydeutige
Woͤrter / auf welchen der Nachdruck der Rede
beruhet / und find ſolche mir dergleichen Teut⸗
ſchen weydentigen Wötrer oder æquivocis)
au dolmetſchen / wie in nachgehenden Bersleiny
a su einen Blumenbuch vermeint geweſen:
os, Lectorflores (feilicet ——— non
diripit Auſter:
ru lege delicias lumine,non manibus.
Das Wort legere heiſt fo wol leſen wie in ei⸗
nem Buch / als auch auflefen / wie die Früchte
oder Blumen aufgeleſen und geſamlet werden.
Dis Blumen laͤſſt Sana Mind von Suden
her gen
du ſolſt fie mit dem Aug nicht mit dem
aͤnden leſen.
4 Wann aber das — in unſter Spra⸗
iiij
—
En "
/ v.
> nicht cn eo ußder Dolmeſwa
ein anders fuchen / Daß dergleichen dzu
feinem Inhalt bringet. Zum Sir
reno von der Diana
Bien penſava yo cabello⸗
que no fuera otro paſtor,
digno deverfeiabelles
cab’ ellos heiſſt bey ibnencabellos heiſſen Na
re / der Dolmerfcherhar dieſes alfo gegeben: ·
Ich muß ob euch exſtarrenn Re
Ihr Daar aufdiefen Band’
es nennt euch von be harren —
der euch nie hat erkant / J.
Hiervonift ein feines Epeimpel in dern Lot
überwinden zu erfehen in der Goͤ
besflamme def hochbegabten und Ge hen
Maͤnnes H. J. M. Dilherreng wie au
LXXXII. Geſpraͤchſpielerc. daß iR
merfcher zuweilen ein Erklaͤrer und Auslegermit
ſeyn muß/ wann er befagter Maſſen feineiol
habenden Ambt ein Genuͤgen thum oil. Ft
Kal ſich auch kein ſolches zweydeutiges Q
in unfter Sprache finden folte/ fol der Doln
fcher lieber Folches auslaffen oder gleichn aͤſſ
ee Pr etwas underftändliches eit
ten:als in folgendem Verſe / da
Mörder mit dem Ænea ——— |
Suſtulit hic patrem,fuftulit a
* Bon der Nachahmung. 41
Beilnun fin Wort in dem Teutſchen zweydeu⸗
tig / wie hier ſuſtulit, das darvon Tragen und
auch aus dem Weg raumen und erwuͤrgen
heiſſt / tan der Dolmeriher mie Zug ſagen:
Decr bracht den Vater aus der Noht /
der bracht die Mutter in den Tod.
+47 Wann ich aber eines andern Meinung
sank behalte und nur mit andern Worten
ausrede / iftfolches gleich dem Gemaͤhl / welches
mit andern Farben dem erſten von guter Hand
gemahlten Stücke nachgemablerwird. Diefes
iſt fo zulaͤſſig / als bey den Lacedaͤmoniern das [ir
ſige Stehlen / welches / wann es nicht erfahren
‚worden/unbeftrafftgeblieben. Die Exempel bey⸗
zuſetzen iſt unvonnoͤhten / weil folche bey den hei
tigen Poeten gemein und die Sache leicht zuver⸗
ſtehen. Wer nun redlich handlen / und fremdes
Gut nicht für fein eignes ausgeben will / der ſetzet
darzu wie Herr Opitz: faſt aus dem Nieder⸗
laͤndiſchen / nach Aonfards Sonnet ꝛc.⸗
Iſtes aber zuweilen nur ein Art zu reden / und
kein gantzes Gedicht / ſo darff man nicht allezeit
vermelden / aus wem es entnommen worden.
Welcher nun viel geleſen der machet gleichfan
—— Baͤchen einen guten Poetiſchen Ein⸗
flu — zu ſeinem Vorhaben ohne Muͤhe lei⸗
iii, | |
: nike eines andern Meinung nicht
- sumin & v vo
\$ dee
42 *vV. * *
vollkommenlich behalte / ſondern von derſelben
gleiche Gedanken abſihe und denſelben nachah⸗
me / von eignem area > —
nach — Kerr richte; ———
beſagte Nachahmung mit dem / der ein
mehr Gemaͤhle zu Gefahr gefaſſet und hernach
zu Hauſe etwas dergleichen jedoch mie andren
Stellung mahlet. Hierher gehoͤret was Cicero
|
aus Demofthene / Virgilius augHomero,
ratius aus Pindaro abgefehen und fehrgl
lig nachgekuͤnſtelt / dab |
die Römifchen Redner und Poeren haben x
der Griechen alten Maͤnteln neue Kleider gem
chet und fie mir guldnen and ſilbernen Bote
verbremet / daß fie nicht mehr erkantlich gemsefet
Oder I wieeinander hiervon ein folchee Zleich⸗
niß gegebender juͤngern groſſe Kertze iſt von
ältern feinen Lampen angezuͤndet worden / um
leuchtet viel heller als jene. Zu ſolchem Enndele
fen wir vortrefflicher Leute Buͤcher / daß wir v
ihnen lernen und ihrer Wolredenheit nacyal
men wollen: | | RED
47. Es füger fih auch 7 daß diefe Mache
mung nicht nur dem urſtaͤndigen Stuͤcke Or
ginal)gleich/fondern von dem Meifter dee
noch wol befler gemacht wird / wie Scali⸗
obermelten Poeten urtheilt Maſſen man
lerzierlichſten / und nicht dem
auchjenerrechtgefagt:
—8
Bon der Nachahmung. 43
ahmen pfleget; welches geſchihet / wann die abge⸗
ſehene Gleichheit nicht kan beobachtet und ver⸗
mutet werden / daß es eine eigne Erfindung ſchei⸗
net / als wann ein Mahler / ohne Beyhuͤlffe an⸗
drer Kunſt⸗Stuͤcke mahlet / was kein andrer vor
ihme gemahletz welche eigne Erfindungen fo viel
hoͤher geachtet / ſo viel ſeltner ſie zu Werke ge⸗
bracht werden: jedoch mag er durch eines andern
Meiſter Prob zu ſolcher Arte zuſchreiben oder zu
maͤhlen ſeyn veranlaſſt worden. ih
um Exempel:Es iſt bewuſt was Gſchicht⸗
reden find / nemlich ſolche Reden / wie C. Barlæ-
unterſchiedlichen Perſonen / deren in Geiſtli⸗
chen und Weltlichen Geſchichten gedacht wird /
angedichtet. Unter andern führer er beruͤhmte
Weiber ein / und machet ſich nach einer ſonderli⸗
chen Begebenheit reden. Dieſer Art zuſchreiben
will ich nachahmen / wehle mir aber einen gantz
andern Inhalt / demſelben gemaͤſſen Wortbe⸗
griff / und fan alſo nachfolgendes Gedicht für
meine eigne Erfindung halten / ob ich gleich die
Arezufehreiben / befagter maflen von andernab⸗
geſehen. Weil ich num über das meinige mehr
Macht habe / als über das fremde / will ich zu ei⸗
nem Beyſpiel ſetzen / die Sefchichtrededer
| Verunehrten Din.
Ach Gott / ach treuer Gott dir ſolte Dina dienen /
Die Jacobs Tochter iſt Es iſt an mir erſchienen / |
FISAG Der —
4 j 117 Hirn 003!
44 ZEV.
— Lea de Aus;
“ dem ich ausfpagire die Töchter zubefehen?
atmich ein Fuͤrſt geſchwaͤcht / (ach num iſtes
geſchehen)
Ein unbedachter Gaug.
Wer ren dem Derufi begegnet manch
uͤnden.
er luſtert nach Gefahr und wird die Reue finden /
Die ihm laͤſſt kein Ruh! |
Ach wärich im Gezelt und bey der Herd geblieben
¶ſo haͤtte Sichem * nicht moͤgen ſo betruͤben: u
Sch gab Urfachdarsın A,
Wen klag * * an? mich / mic ud euch ht
Aug
bie ihre mir Themen trieft die ſcharffe Behrens |
a |
vol Herkens Bitterkeitt J |
;ticht koͤnnet walchen abfo groffe Miffecharem
Es ift nach ſolchem Sal und Fehler —
als durch die Hochzeit Freud =
|
In dem 9* ieh liebt / entſchließ ich mich
lebe
der Ehſtand ka die Ehr ohnNachcheilwicte⸗
geben /
als ein geraubtes Gut.
Der Titel eines Mauns kan meine
bedecken /
% Bon der Nachahmung. Re 4+£
dermich ae me gerungen su beſlecle/
In; der rröfter meinen Muhtz
At . Doch gehet uͤbelaus / was nicht wol angefange.“
‚(de | ide > a mich bey Jacob fan erlans
gen
af —2 auch fo viel send
pe ob — — ſich erbieten zubeſchneiden;
und ob nicht auch Betrug bey ihrem Schmer⸗
al en leiden.
7,
112
. ng u
u“
.
i
J
e
J
auf meiner Brüder ſeit.
Ach! nd een Blut / wie ich befahr ver,
wird vielleicht Raub und Mord bey Mahl / und
TU F Gaſt genoſſen
| erfolgen/mer wird ſeyn /
Zi die Urfach foldyes Bluts? Wer wird die Schufs
de tragen?
Jch / ich / weil ich erfühnt mich ra zu wagen?
mir angemaſſtem Schein’
t q Die Töchter diefes Volcks zuſprechen und zuſehẽ /
die Juͤngling auch zugleich ; Darüberich mit flehẽ.
“geraten in die Schand.
m So tan * tleiner Funt ſehr groſſes Ungluͤck
| ringen/
7 oft aus der lanen Aſch — * —— ſpringẽ.“
an flammend 5 Brand.
E De Fried nach folder That / iſt faſt kein Frend |
2 m nennen: öi r
az | ie sw
EV.
He Bindent kan man —* an is Mahtetan
X nen / "m
— kein bitten hilffet nicht. ——
Wann Meuchel Liſt und Trug macht groſſen
Reichthumb hoffen
iſt mit geſipter Treu der Anſtand bald geil
7 das Wort⸗Verſprechen bricht,
Gefert/ das Sacramentbehager den Hevitt a
geſetzt das gantze Volk ſey nur misG it beſchon⸗
ten:
— ge
a Dann iſt gelegne Zeit /
daß meiner Brüder Schwert kan meine
e raͤchen
den — ſein Volt in vollen Grimme — —
echen.
Ach weh! ach Hertzenleid te
Viel beſſer folt es ſeyn / daß Heute nie geboren /
als daß ich meinen Krantz aus Fuͤrwitz hab ve
lohren:
| Doch har fie keine Schuld.
Dem Vater mach ich Sid Verne mad
Schmersen:
Mich dunkt ich fühle ſchon den Jammer *
Hertzen /
Verlierend Sichems HAuldf
„Wein Wahn ift ein Prophet / er hat mis
1 betrogen:
Der mir mit groſſer Lieb iſt dieſer Jeit ——
rt Erworgt in feinem Blut!
—
| * Don der Nachahmung, % 47
Das machet mich die Furcht und das Gewiſſen
1: wiſſen;
Ich werd ob ſeinen Tod mein Kleid zerreiſſen
fh muüſſen/
1 und fränfen meinen Muhr.
So klebet Sind’ an Sind’! Ein Abgrund“
Xxüuufft dem andern A
Fi Wirth kan alsdann zu Feiner Freyſtatt
a wandern
GN der Todifmirbefiimme,
Mein Bater haſſet mich und meiner Mutter
I Segen
wi Wird mir zu einem Fluch:die Brüder allerwegẽ
da ob mir ergrimmt.
16? Nun meines Vaters GOTT wird unſer Haus
nr erhalten.
ı ‚Salladı wirſt ob mir/mitdeiner Hulde / walten /
du Hüter Iſrael.
Du kanſt den Hochzeit ⸗ Streit ohn Leid und
Streiten ftillen/
Du machſt es beederfeits nach feinen Gnaden⸗
‚w willen
Ba und retteſt meine Seell
Deergleichen Erfindungen(dem Geſchlechte
und der Art nad) unterſchieden Inventiones
ſecie non genere differentes find zu ſehen in
den 200. geiſtlichen und 200. weltlichen Lehrge⸗
Dichten I unter den Namen Nathams und Jo⸗
ünd | thams
——— ——
48 RVM Ren
thams verwichnes Fahr gedrucket. Zu weilen
iebt ein einiges Wort Anlaß zu feinen Gedan⸗
en / als in nachfolgenden Exempel das Wort
anhangen / gebraucht in einem
Traumgedicht BE
u * ee |
ach der Stimme: "In ich gehoffet
—— ꝛc.
| A6Xfeen diefes Sosifgci |
“
—TERAN aus der Are zu reden in der)
x Ka) Schrift an GBTE bangen
— 2: Mof, 10,20, Joſ⸗
Ddaher Davidfagt BE 63.9.2 1er
ne Seele hangt an dir / und Rom. 1279. fast
der Apoftelihr feltan den Guten hangen das
ift fich auch dem H. Geiſt der Die Ruder
GOTTES traiberivegieen offen
Io 3
Schlag’ in einem tieffen Traum /
nechft einen hohen Lorberbaum
deß Schatten zugenieſſen /
in dem der Tag gleich in der Waag
lieſheiſſe Stralen ſchieſſen.
2» | — |
Mich duͤnkte daß ein langer Ste 3
hoch vondem Himmelzumirdrang |
und an mein Ders ſich bande /
2 Bon der Nachahmung· S
daß ich etſtarrt / nicht lang verhartt /
mich re fande.
Ich hange hnelveeß den Baum /
(fo dankt mich in meinem San)
on Stranggeführer
Dem folgtich nachrohn az
mis srmimpatwegieten
Sein Hertz gefeſſelt aͤn den Saunge
mich willig in die Kirchen drang /
da muſſt ich nieder kniem
verbleiben ſtet in dem Geber)
mb Londer Welſe fliehen.
J
Na Demi mein Grete.
mocht ich dar langer bleiben nicht /
ich wurde fort gezogen /
de6 Armen Hanpy derliebegfand
Zu RR bewogen,
Der Stran Köloß m mir die Uppen auf
= ale dings —* Lauf /
ng RN
Bo n608 rg |
Weg frag manchen Seemann
—
Bu
go VER
ob er der San nicht. ſhauet an /
ce m
4 -
der mid) fo führe gebunden /
Sie hieltens frey für Phantaſey /
aus meinem * erfunden.
Der Strang hat He mir —
und richtet mein erhabnes Hauh t
den Himmel zu betrachten
Was liebt die Welt / uſt Eht und
ſah ich nur RM $ ind er — |
Ich nahm die Seperi in — TER
die fuͤhrte mir beſagtes Band 1,3 —
faſt ſonder mein Beſi innen: Sin +
das / was ich fehreiß aus folhem ha u
| laut
Mich dunte daß in 6 an chi
der vor begruͤnte Lorbeerbaum — "Pr u
Waͤr gaͤntzlich abgehauen /
daß er ohn Aſt der Erden Laſt
in Feuer war zu hauen nnd
‚Ile! + 2a and
In dem erwacht ich aus dem Schiaf |
nicht wiflend wag der Traum beafin 3°
und doch nach vielen Denken
fagt’ ich bey mir / es traumet dir /
was niemand ſol bekraͤnten.
12
ach
J a —— *
vergeht /mach ſchnell er
u j N N entfliehe ſoſchen Schatten!
"weinen Rufältfeine Ruh /
aaa ander liegt auf der NR
a Pf 77! =
* 4 Woldempden GOTTES Geißregien
der uns in alle Warheitführt /
bviel Freude zu erlangen:
J das iſt der Strang / der ſonder Zwang /
— — an — hangen.
©) Mein GOTLuaG mich durch deine Gnad -
© geleiteiwerben ſrůh und fpatı
en md — von — made
‚aufdeinen egimd malen St
ei find ich der Nee zeichen ss
Zu PR erg y 15 ER,
deme welcher wiederſtrebt /
nie ODEEEO Wien et
ge Areahn führten einer Ketten
ei wird feine Beni: retten.
COLT
Si efe GOTT BarerrSohn und
Ser un — >
8
r Möllen Ben Mopr: Cinfolher Thor “a
4
*
*
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—9 Der ,orbeetbaum*der Welnlings Sei
G
4
*
4
N
——
y2 *V.⸗
wann wir uns leiten laſſen /
fo wallen wir gewieß allhier
auf ſichrer Himmels ⸗Straſſen.
48. Beſagte Nachahmung welche gleich wol
ſtaͤndig / ſchlechter oder auch beſſer ſeyn kan beſt⸗
het entweder in dem Inhalt oder in den Bo⸗
ten / oder in allen beeden zugleich / und üfterftiih
von einem guten Redner allein / nach beftättig
gem Urtheil und fereiger uͤbung / von allen in⸗
ſamt abzuſehen. In der ungebundnen Rede
len wir erſtlich leſen den Teurfchen Eiceronem
H. D. Luthers Buͤcher / welcher das Liecht dey
Evangelii / gleichſam auf den teuchrerunfere
Sprache geſehet: Nachgehends kan man leſn
Aventinum / Goldaſt / Lehemann / Horbled er un
ſonderlich die Reichs Abſchiede inwelchen die
— corpore Ju⸗
sis)die Lateiniſche —— —
ren waͤre / wider zufinden.
49. Wie aber in der Lateiniſchen Spradie
keiner den Ciceronem oder Muretum liefen
feye dann zuvor durch. die Graiuinharicam nd
Sprachlehre aefommen : en
daß man den Anfang unfterSprache mach⸗
der erſten Staffelund leſe zu aller to Eile
sung zu der Teutſchen Sprache ; nachge
die Spradhlehre und dann 'die —
DI · G. Schottelins / welcher »— JJſ
-
y. |
3 Bon der Nachahmung Ze 33
fleiſſigſten ven Grund unfrer Sprache unterſu⸗
her / und mit unfterblihen Ruhm en
beleuchter hat. Was in erfigelobter Reimku
begriffen / das iſt etwas fürger zuſamen gezogen’
und in etlichen Stucken vermehrt zu leſen in den
zweyen Theilen deß Poẽetiſchen Trichterss
Jo In gebundner Rede kan der Anfang ge⸗
machet werden / von H. Opitzen und H. Riſtens
Bedichten/ welchen nachgeſetzet werden moͤgen /
die nach ihnen geſchrieben / als Flemming / Lon⸗
den / Homburg etc. Dieſe Leſung fol nicht nur die-
nen den Inhalt eines und deß andern Gedichtes
abzuſehen / ſondern ihre Redart / und Wort⸗Zier
zu bemerken / und ſolche nach Belieben / folgen⸗
der angefangenen Ordnung jedes an ſein Ort
beyzubringen / damit man die eigentlichen Be⸗
ſchreibungen / die nachſinnigen Beywoͤrter (br
thera') und: furß zuſagen allen Poẽtiſchen
Schmuck zu unſren wuͤrklichen Nutzen anwen⸗
den koͤnnen. Hierbey aber ſol es nicht verbleiben /
ſondern esfollen alle / oder ja die meinſten Poẽten
in der Griechiſchen / Lateiniſchen / Frantzoͤſiſchen /
Jia lianiſchen / Hiſpaniſchen und Niederlandi⸗
ſchen Sprache / nach Moͤglichkeit durchſuchet
und daraus erſtlich gedolmeiſchet / nachgehendes
aber ihren Erfindungen und zierlichen Red⸗Ar⸗
ten / fo viel ohne Zwang thunlich und dienlich
ſcheinet / nachgefolget werden. Gewießlich es iſt
J D iij die
*
—28
A
a
=
9 — 4
wi u
16
Die niedlichfte Krafft und der reinfte Saft ein
jeden Sprache in der Poeten Schriften 7 und
wer Denfelben herauszuziehen und nach Beg⸗
benheit zu Werke bringen geruhet / wird
ſolcher Bemühung nicht gereuen laſſen. Keine
aber/der die Poeten nicht gelefen/folfich rühmen
daß er einer Sprache vollkoͤmmlich mächtig feye
Zu Beſchluß diefer Betrachtung muſt ich bey
etzen / was Seneca von der M
ſehr nachdenklich ſchreibet in feinem a 5. Sende
Brief / folgenden Begriffs : Wir fallen den
Bienen nachahmen / und was wir in unten
ſchiednen Büchern geleſen / unterfebiedlich '
bemerkennachmals aber mit verftändigem
Fleiß zuſammen miſchen / daß ob man gleich
wiſſen kan / woher es genommen / jedo h
was anders Daraus gemachet worden
es geweſen. Diefes weifet uns die Nau
ſelbſten in unſerm Leibe: Die Speiſe PR
lang fie ungekocht indem Magen Tiger 7b
ſchweret fisdenfelben/ warn aber der |
rungs ⸗/ Saft daraus gezogen wird/fo
ſie dem gantzen Leibẽ Staͤrke und
Erhaltung eꝛc. Bald hernach giebt er das
Gleichniß von einem Chor Muficanten 7 weh
che alle hinter den Tapeten verborgen 7 Ahle
— zugleich / als eine einige Porz
aſſen. ————
Von
% Bon ben SGleichniſſen. *e *
¶38 Die VI. Betrachtung. u)
fein — Von den Gleichniſſenn.
— v. Uf die Rachahmung dep Inhalts/ folget
die Nachahmung der Wörter.
52. Bon den Figuren und 1 eh — r
FR, run %(Tropis) RER:
—— Gleichni Mens
54 Bon den Unterſcheid der Steihnifen u und
wwar von denen/mwelche erklären, = 19
gs Ronden Gleichniſſen welche bemefenn y
56. Von der Gleichniſſe Schlußrede.
57 Von den Gleichniſſen aus den ðeſchcheen
genommen. et
58. Mißahmung der Gleichniſſen. Leni
29 Wie dieBfeichniffe widerlegen PER ade: P
so a den falſchen Gleichniſſen.
WVWWon den Gleichniſſen.
Vvorgehender —— Ba
I 5 PR ben wir vonder Nachahmung ge
MEER Th | vederrund folche mit der Mahleren
Ey verglichen / benebens Erinnerung!
Nmdaß ein Befliſſner Liebhaber der
eutſchen Sprache es machen fol / wie Zerxes /
aus allen Jungfrauen in Griechenland ein
isbild gemahlet und von jeder nur ein vor⸗
reffliches Stuck der Schoͤnheit abi
Maffen nicht den Fehlern / ſondern der überref
224 Sa der Rede nachzuahmen / welche ſo wol
D iiij dem
$E VL .
Dem ſeltnen Inhalt / als den ſchonen Worten
beygemeſſen wird / und von dieſen letzten můſſen
wir unſre Betrachtung fortſtellen.
52. Die Figuren / welche die Mebe sierenufind
————— / und werden Tropi, zu —
eutungs⸗ Aenderungen genennet /
die eigencliche Deutung eines Wortes v
Dern / und iſt hiervon zu wiſſen daß .etliche
chen / ſo weſentlich aneinander —
einen Theil fuͤr das Gantze / und das
einen Theil nimmet / geheiſſen der Nebenbegr
«Synecdoche) IL, Werden etliche —
einander gefuͤget und sufanmengefeses/ale ai
eine Urſach für derfelben Wert / oder ein Grun
Wort fuͤr das beyfügige( cum remex adjundi
———— daher —* ches
eine Veraͤnder Metonymiam) heiſſe
AII. Hangen eliche achen durch eine Sleid
niß anein ander / daß man eines an Statt *5—
dern ſeten fan / und entſtehet alfo die lim
zung/)Meraphora.) IV. Werden gank wider
geSacen gegen einander gehalten / und hi — au
kommet eine Spottrede (Ironia) oder ein
genſatz / der mehrmals gar artig — alſo: ok
ſterblichen Menſchen / ſollen keine unſterbliche
Feindſchafft hegen ꝛc. Von dieſem iſt beyden
Schrern der Redkunſt ein — an
$ 3. Unter befagten Fignren iſt gleichſ
* Von der Bleichniffen. >% 57
Königin die Gleichniſſ . Dersehrbegierige Ber“
tand.hat zwey Mittel ſich zuvergnuͤgen: 1. in“
Erkantniß der Sachen ſelbſten / ohne Betrach⸗t
ung / was derſelben Eigenſchaft / und Beſchaf⸗
ienheit ſeye / wann ſie mit andern vereinbaret
vird. 2. Durch die Gegenhaltung gleichſtaͤndi⸗
Kr Sachen / wann man viel aufeinmahlan
chauet / und .folche gegeneinander haͤlt ihre
eichheie und Ungleichheit betrachtet und dieſe
rkaͤniniß vergnuͤget ven Berfiand ſo vielmehr /
Do Diel weiter fie ſich erſtrecket / eine Sache voll⸗
aͤndiger an das Liecht ſetzet / und gleichſam von
iner Warheit in die andre leitet. Dieſem nach
ſi die Gleichniß der Hebel oder die Hebſtangen /
helche durch Kunſtfuͤgige Einsund Anwendung
ins dem Schlamm der Unwiſſenheit empor
hwinget / was man ſonder ſolche Geretſchafft
mbewegt muß erliegen laſſen. Ariſtoteles ſagt
ervon recht / daß die Erfindung eines ſchickli⸗
fen Gleichniß ein Anzeichen ſeye eines venünfe“
isen Schulers / weil nemlich ſolche / befagter«“
Raſſen zweyer oder mehr Sachen Kundi⸗
ung mit einander verknuͤpfet / welche ſonſten ab⸗
onderlich nicht leichtlich eꝛkkennet werden mögen.
0 vergleichet er einen Regenten mit einem
Baumeifter (inprinc.Ethic.)und fein Stadt
Resiimenedem Gebaͤue.
54 Quintilian ( Inft. Orat.l. 8.0.3. Jmelder
— D 9 daß
u
.g EEVLIWE
daß der Gleichniſſe zwey erley: Erliche erklären!
etliche beiverfen :° Die jenigen welche erkfän
muͤſſen ein unbekante Sache / durch eine befane
vorſtellig machen / wie etwann deß Dlinden
Stab feine Schritte verſichert Zum Exemp
Virgilius erzehler(l.4. AÆneid. daß ERneas v
der Didone bewogen / etliche Threnen uͤber ſe
Wangen triefen laſſen ı jedoch ſonder Ma
theil feines Heldenmutes. Dieſes nun deutl⸗
su erklaͤren / giebt er daß Gleichniß von einem
chenbaum / welcher von den ſtaͤrmenden Prom
durchwehet / “etliche falbe Blaͤtlein fallen Tale!
und doch mit ſeinen Staͤmmen ———
her. Ein ſolches Gleichniß iſt bey Catullo zu
in dem er die verlaſſne / raſende und zugleich⸗
ftaunende Arianam befchreiben will vergle
er fie einer Gefertin deß Weingögens Bacch
Marmol gehauen / die wegen deß Steines unbe
weglich / und wegen der Kunſt unſinnig gebe
ſcheinet. In dieſen Gleichniſſen iſt der
baum und das gemelte Bild befant 7 Di
miürsneigungen der befagten Perfonen unbe
fant / und werden Gleichnißweiß erflärerim:
ausgebildet. Alſo fagen wir pechſchwa RK
ten weiß / Roſenrot ec. welcheanichtsandersaß
kurtze Gleichniſſen find/und fo ——
ſchwartz als Pech / fo weiß als die Kreie fon
lich als die Roſen etc. ar
Bon den Bleichniffen. % 59
yy Die andrte Art der Gleichniſſem welche bes
peifen fen. Zum Exempel / die Gleichniß Mene⸗
ih Agrippa von dem Magen / den Gliedern und
em zantzen Leibe / wie nemlich keines ohn
eß andern Beyhuͤlffe beſtehen moͤge / zugleich a⸗
er alle erhalten werden koͤnnen· Solcher De
xiß wird fo viel ſtaͤrker ſeyn / wann die Gleich⸗
iß von einer Sache hergefuͤhret wird / welche in
jelen Stuͤcken zugleich eine Vereinbarung sur
iſſet/ wie in vorgeſetzten Exempel / da das Haubt
rider Obrigkeit / dev Adel mit den Armen / die
uͤſſe mit den Unterthanen / der Nerven mit den
zelt / der Magen mir der Regierung und ſolches
lies mit vielem ſchicklichen Umſtaͤnden kan ver⸗
nbaret werdensund gebrauchet ſich eben ſolcher
leichniß der Apoſtel Rom. 12/4. fagend: Glei⸗
her Weiſe als wir in einem Leibe viel Glie⸗
er haben / aber alle Glieder nicht einerley
Befehäffte : Alſo find wir viel ein Leib in
hriſto aber untereinander iſt einer deß an⸗
ern Slied etc. Es ſcheinet aber daß ſolche Gleich⸗
iſſe die Eigenſchaft der Eyempel haben I die
ich ſonſten eine Sache su beweiſen angefuͤhret
den. ae
6. Solche Exempel haben etlicher Maſſen
ne Gleichheitin ſich; welche auf eine Schluß
de koͤnnen gezogen werden / wie in der Fabel
ſeeneni / die dahin zielet: Es kan ein Antheil
eines
are
60 RV.*
eines andern Theils — ſo wenig
So wenig ein Glied deß andren
verrichten: Nun iſt der Raht zu Rom ein
ſonder Theil deß Regiments / und ihr feidd
andre Theil;darumb fan und follder *
euer Ambt / noch ihr das ſeinige tragen.
hen fuͤhret auch Ariſtoteles an / zubeweifen/daß
man eine Sache erfilich haubtſachlich · nach
hendsabfonderlich erkennen fol ; gleichwieein
Kind / ſagt er / anfangs:alle Männer Barerımd
alle Weiber Mutter nennet / nachgehends abe
die Eltern unterfcheiden und andre auch mitih⸗
ren Namen nennen lernet.
57. Senecaiweldyerein Meiſter in —
niſſen geweſen iſt / wil beweiſen / daß m
alle die Boͤſen ſtraffen fol / damit ftefich mit
ſamter Hülffe den Frommen nicht wi
möchten: gleich wie in dem Naht u Nomtb
rahtfchlagt worden / man folte alle 1
Knechte mit einem Brand/oder aufandre
fe an den Kleidern bezeichnen / damit fie von dem
Freygebornen unterfehieden werden
Diefes ift aber fürfehr gefährlich gehalten wor
den / weil ſie fich folcher Geſtalt schlenrund wege
ser groffen Menge / wider ihre Herren wogtiten
möchten.
583. Solcher Geſtalte Hüffen die Steichnit
— von Gedichten oder en
Bon den Stleichniffen. * 6%
ommen: welche dann / als Exempel Gleichniß⸗
eiſe angefuͤhret werden. Wer nach eines andern
rfindung mit Unverſtand mißahmet / wenig
lefen hat / und dasſelbe aller Orten einflicken
ill / iſt gleich dem Tyrannen Paraſtate der feine
aͤſte in ein Bettgeleget / denen die zu groß hin⸗
n geweſen die Fuͤſſe abgehauet / die aber zur kleine
zweſen fo lang ausgedehnet / daß ſie deß Bettes
inge gehabt, Von ſolcher Mißahmung iſt be⸗
ee Betrachtung Meldung
ſchehen.
59, Wie nun durch dieſe Art der Gleichniſ⸗
nein Beweiß gefuͤhret wird / alſo wird auch ei⸗
e Meinung / dardurch widerleget / (per inſtan⸗
am.)Die Juden wolten nicht glauben / daß ih⸗
ẽChriſtus nach feinem Tode wuͤrde nutzen koͤn⸗
en Dieſes widerlegte der Herr Chriſtus mit dem
leichniß von Weitzenkorn / welches zuvor ver⸗
eſen muß / ehe es Frucht bringet: und beweiſet
ſſo / daß eine Sache nach und durch dem Tode
in Nutzen bringen.
60. Wie num die gute Gleichniß beweiſet / ale
betruͤget im Gegenſtand die falſche Gleichniß /
ann nemlich der vergleichende Theil gar nicht
aar / oder nicht durchgehend waar iſt F. Caſtel⸗
ro gibt ein Exempel wider den Tardinal
embum fehreibend : Gleichwie der jeniger
elcher zwey Haͤuſer hat / eines in der Ferne / de
hi. 9 ſchlecht
Te Ben
6 TRUE 8
ſchlecht becene iſt und einen groſſen Palaſtin
der Naͤhe mit aller Zugehoͤr verſehen / wohnet a⸗
berindem Schlechten / ihm ſelbſten unrecht hut:
(fohandelt auch der unbedachtſam / welcher in
einer fremden Sprache ſchreibet / und ſich ſein
Mutterfprache / die er ſo viel reichlicher befißen!
nicht achtet / ac. Der Nachſatz oder der Verglei
ſatz iſt nicht richtig und durchgehend waar mafı
ſen man zu weilen fremde Sprachen beſſer lerne
und fleiſſiger ſtudiret als feine angeborne Diur
terfprache: So trifft auch der Borfak nicht allen
zeit ein; Maffen mancher mehr duſt hat in einen
geringen Huͤttlein auf dem Lande zu wohnen / als
ir einem groſſen Palaſt in der Stade
lich iſt nicht vonnoͤhten / daß die Gleichniß in
len Sachen eintreffe / und iſt genug daß —
lichen / oder nur gar in einem Stucke / in wech⸗
fie nemlich zu der Erklaͤrung oder ex af
angeführee worden / eintreffe· Dietvoniftenn
mehrers su leſen in den Sefprächfpielen und ah
man aus dem befagten alle Sleihnuffen anfdie
Prob ſetzen und ihren Machdruck —
machen. —
WDie VII. Becrachtung —
Von der Rede Zierlichkit
61. Vergleichung der Blumen und Seren
Ron felenen Gedanten — in der
ede. |)
* Von der Rede Zierlichtelt. eg 63
hen.. e
De |
4 Daß di Bier nichezu.überhauffen.
eier die nachfinnige 9) ede.
irt
ie Redatten uuveräs de dur
‚gleichdeurig Wörter, *
Kr urch — en und
— Dinges.
= en ah Buchtabenumd dataus en
nden Zahl⸗Gedichten.
er ne ara:
er
„m...
beta e Wort hat dag **
Ye 1 —5 erlangt )find in vie⸗
Ip Ten Stücken den Blumen zuver⸗
SAN: ‚gleichen / eines Theils wegen ihrer
eichftändigen Schönheit / anders. Theils weil
mehr su det Delufigung/ als zu nohtwendi⸗
Rusen dienen / und in dem gemeinen Re⸗
n / in welche fe doch mehrmals inwiſſend ge⸗
zuchet wwerden/überftüflig ſcheine n wie twann
feinem ungedungien Rangen feine boer we⸗
Blumen gefunden werden wien einem vers
| Laien und wol gezierren Garten. m. —
ruhr⸗
—
de ie au 1, BESAGT —
Due die Beſchreibung eines Dinges
—J
| RUE
* Redneriſchen — Mir
nase
fart in feiner Teutſchen Rhetorica ge
handelt / und ſind ſolche auch den —
bewuſt / daß wir unfre Betrachtung nur auf die
Sachen zu richten vermeinen / welche in andern
Buͤchern nicht beſchrieben ſind.
62. Wann man in eine Rede etwasu
wartes / daß fich doch zu der Sache ſchicket
Flechten kan bringeres dem Leſet oder DE
groſſes Belieben: dann / gleich wie man
einen unverſehenen Fall verwundert und wahn
ſolcher erfreulich iſt beluſtiget; alſo —
der Rede: wann man einen ſelitnen &
mit einmiſchen kan / oder ja ein
„Wort / das doch deutlich und dem Inhalt
Maͤß iſt / beybringet und nachſinni
„ger, Zum Exempel wollen wir ſW
ſchrift ver Nacht / welche Michael Angel
Florentz in einer Kirche von —
und iſt ſolche folgenden Begriffs —
Hier ſchlaͤfft und ruht die —
Von eines Engels Handerhaben
Ihr glaubt es nicht? Wann —e— >
koͤñt ihr das Jawort von eier
Abſehend Aufden Namen Angelo,
| Hieraufhat Angelo in def Bildes
u nachgehendes Inhalto geantwortetz
—— Eu en u | — — * — * - — a > —— — — — — - vr — —
a re I TE —— — — — — —
— = u m * ————— — u — _ ——_——
* Von der Rede Zierlichteit. % V
Ib feblafferweil ich bin die Nacht /
et / wann ich ſolte wachen:
Veckt mich nicht auf / nehmt euch in acht /
ſoweg u geht weg / ohn Red md
A Ä Aölae ne
9. Schottelius hat hin und wiederin feinen
Schrifften ſolche Kunſtartige Erfindungen‘
ded⸗ Arten und Wörter’ daruͤber fich der Leſer
rwundern / darbey ftill halten und ſein verſtaͤn⸗
ges Nachſinnen üben muß. Die Wunder⸗
kraft der Natur das Weſenbild aller Din⸗
J Ha — aller Kunſt / beſtehet⸗
icht in dem faulwitzigen Wahn deß unver *
andenPoͤbelfreundes ſondern in der gaund⸗
—* Kunſt⸗ Fuͤgung der Teũtſchen·
prache / etc. 2 *
3. Das Ende der Rede und der abgezielte
weck derſelben iſt / daß man ſich verſtehen ma⸗
Zu ſoichem Ziel kan man mit groben / un⸗
chtigen und geſtimmelten Worten ſo wol ge⸗
ngen/als mit zierlichen / Kunſtgruͤndigen und
lichen Worten. Wer wolte aber nicht lieber
ann er die Wahl haͤtte / in einem ſchoͤnen Wa⸗
n fahren als ohne Schuhe einen ſandigen
nd ſchroffen Weg achen ? Ja / wann auch der
nhalt gut / die Wort aber nicht nach der
prachkunſt ( Grammatice ) Lehrrichtig ge
auchet werden / fo wird ſolche Rede unange⸗
Ce nehm
$6 w v1. * A
Dem ſeltnen Inhalt / als den ſchoͤnen Worten
beygemeſſen wird / und von dieſen letzten muſſen
wir unſre Betrachtung fortſtellen.
52. Die Figuren / welche die Rede zieren ſind
unterſchiedlich / und werden Tropi, zu Teu
Deutungs⸗Aenderungen genennet / weil
die eigentliche Deutung eines Wortes ver⸗
Dern / und ift Hiervon zu wiſſen daß Laie S@
chen / ſo wwefentlich aneinander hangen/daßinan
einen Theil fir das Gange / unddas Banker
einen Theil nimmet / geheiſſen der Nebenbegt
«Synecdoche) IL, Werden etliche Sachen mie
einander gefüget und zuſammengeſetzet als wañ
eine Urſach für derfelben Werk / oder in rum
Wort fürdasbenfügige( cumremex adjundtis
cognolcimus)genennetwird/ daher wirfoldhes
eine Veränderung ( Metonymiam) bei
II. Hangen erlihe Sachen durch eine Cleic
niß aneinander/daß man eines an Stati deß
dern ſetzen fan / und entſtehet alſo die n
tzung / Metaphora.) IV. Werden gantz wider
geSãchen gegeneinander gehalten / und hieraus
kommet eine Spottrede (Ironia) od
genſatz / der mehrmals gar artig iſt / alſo
ſterblichen Menſchen / ſollen keine u |
Reindfchaffe hegen sc. Von dieſem |
Lehrern der Redkunſt ein mehrerssulefen.
52 · Unter beſagien dignren 4
* Bonder Bleichniffen. & $7
e Königin die Gleichniſſ. DerLehrbegierige Ber“
ſiand hat zwey Mittel ſich zuvergnuͤgen: 1. in⸗
Ertkantniß der Sachen ſelbſten / ohne Berrache:‘
ung / was derſelben Eigenſchaft / und Beſchaf⸗
fenheit ſeye / wann ſie mit andern vereinbaret
wird. Durch die Gegenhaltung gleichfländi-
ger Sachen / wann man viel aufeinmahlan-
ſchauet / und folche gegeneinander hält s ihre
eichheie und Ungleichheit betrachtetzumd dieſe
Erlaͤnmniß vergnuͤget den Berfiand fo vielmehr /
- Ho Dielweirerfie ſich erſtrecket eine Sache voll⸗
ſſandiger an das Liecht ſetzet / und gleichſam von
einer Warheit in die andre leitet. Dieſem nach
x
5
!
$
\
; pt die Öleichnißder Hebel oder die Hebſtangen /
‚ welche duch Kunftfügige Einaund Anwendung
\ ans dem Schlamm der Unwiſſenheit empor
Ichwinget / was man fonder ſolche Geretſchafft
Anbewegt muß erliegen laſſen. Ariſtoteles ſagt
N Hiervon recht / daß die Erfindung eines fchicklier
f Sleichniß ein Anzeichen feye eines vernünfe“
Schulers / weil nemlich folche / befagter*
en zweyer oder mehr Sachen Kundi⸗
— ſonſten ab⸗
— lich nicht leichtlich ertennet werden mögen.
Aſo vergleichet er einen Regenten mie einem
Daumeifter (in princ. Ethic.) und fein Stadt
j Regiment dem Gebaͤue.
54 Quintilian (Inf. Orat.l. 8.0.3. Jmelder
D 09 daß
7
—
rare
Arı2
nm a 4
ſtaunende Arianam befehreiben will /verglei
er fie einer Gefertin deß Weingögens Bacchun
weglich / und wegen der Kunſt unſinnig geberde
ſcheinet. In dieſen Gleichniſſen iſt de
baum und das gemelte Bild bekant DIOR
muͤtsneigungen der beſagten Perfonen unbe
—_
..%
% EVER U
daß der Gleichniſſe zwey erley: Etliche erklaren/
etliche beweiſen: Die jenigen welche erklären
muͤſſen ein unbekante Sache / durch eine befante”
vorſtellig machen / wie etwann deß Blinden
Stab feine Schritte verfihert. Zum Erempek:
Virgilius erschlet(l. 4. AÆneid. daß Eneasyh
der Didone bewogen / etliche Threnen uͤber ſei
Wangen triefen laſſen / jedoch ſonder Naar
theil ſeines Heldenmutes Dieſes nun deutlig d
zu erklären / giebt er daß Gleichniß von einem&t
chenbaum / welcher von den ſtaͤrmenden Norde
durchwehet 7 “etliche falbe Blaͤtlein fallen ale
und doch mirfeinen Stämmen wurtzelfeſt bene
het. Ein folches Gleichniß iſt bey Catullo ule
in dem er die verlaſſne / raſende und zugleich⸗
Marmol gehauen / die wegen deß Steines unbe
kant / und werden Gleichnißweiß erklären
ausgebildet. Alſo ſagen wir pechſchwarz g
ten weiß / Roſenrot ec. welches nichts anders
kurse Gleichniſſen ſind / und fo sieffagenesiftio
ſchwartz als Pech / fo weiß als die Keit
lich als die Roſen etc RER A
x Von den Gleichniſſen. % 50
2 — V — ———— Gleichniſſemwelche bes
sweifenfen Zum Exempel / die Gleichniß Mene⸗
nii Agrippa von dem Magen / den Gliedern und
dern zantzen Leibe / wie nemlich keines ohn
— — beſtehen RB “
berhalten werden können" Solcher B
iß wird ſo viel ſtaͤrker ſeyn / wann die eich
ni von einer Sache hergeführer wird / welche in
vielen Stücken zugleich eine Vereinbarung sus
laͤſſe wie in vorgeſetzten Erempel/da das Haubt
nit der Obrigkeit / der Adel mit den Armen / die
Fuͤſſe mit den Unterthanen / der Nerven mit den
helt / der Magen mir der Regierung und ſolches
lles mit vielem ſchicklichen Umſtaͤnden fan ver⸗
nbaret werdenzund gebrauchet ſich eben ſolcher
leichniß der Apoſtel Rom. 1274.fagend: Glei⸗
er Weiſe als wir in einem Leibe viel Glie⸗
aben / aber alle Glieder nicht einerley
— Alſo find wir viel ein Leib in
aber untereinander iſt einer deß an⸗
ed 36, Es ſcheinet aber daß ſolche Gleich⸗
Eigenſchaft der Exempel haben / die
— Sache zu beweiſen angefuͤhret
Solche Exempel haben etlicher Maſſen
Sleichheit in ſich; welche auf eine Schluß⸗
tönnen gezogen werden / wieinder Fabel
ER zielet: ¶Es kan ein Antheil
eines
60 KV, 2a
eines andern Theils Laſt ſo wenig ii
So wenig ein Glied deß andeen Ambt
verrichten : Nun iſt der Raht zu Rom ein ber
fonder Theil deß Regiments / und ihr feid de
andre Theikdarumb fan und folder Kabenicht
euer Ambt / noch ihr das feinige fragen, Deralt,
hen führer auch Ariftoteles an / zubeweifen/daß
maneine Sache erſtlich haubtſachlich naar
hendsabfonderlich erkennen fol ; gleichwie ein
Kind / ſagt er / anfangs:alle Männer Baterumd
alle Weiber Mutter nennet / nachgehends
die Eltern unterſcheiden und andre auch mih⸗
ren Namen nennen lernet.
57. Seneca / welcher ein Meiſter in dẽ Glei⸗
niſſen geweſen iſt / wil beweiſen daß mannidt
alle die Boͤſen ſtraffen fol / damit ſte ſich mi
ſamter Huͤlffe den Frommen nicht in
möchten : gleich wiein dem Naht su Rom br
radtſchlagt worden / man folte alle Teibeigme
Knechte mit einem Brand/oder aunfandre Wer
fe an den Kleidern beseichnen/damirfievon dem
Freygebornen unterfehieden werden möchten:
Diefes ift aber fürfehr gefährlich gehalten wor
den / weil fie fich folcher Geſtalt schlenrund wegen
Br groffen Menge / wider ihre Herren rottiren
möchten. f
58. Solcher Geſtalte Hüffen die Cleichnille
zuweilen von Gedichten oder Gefchichten hera®
* Bon den Sleichniffen. Se 6%
| nommen: welche dann / als Exempel Gleichniß⸗
| soeife angefuͤhret werden. Wer nach eines andern
Erfindung mit Unverſtand mißahmet / wenig
geleſen hat / und dasſelbe aller Orten einflicken
| will / it gleich den Tyrannen Paraltatederfeine
| Säfte in ein Bett geleget / denen die su groß hins
ein geweſen die Fuͤſſe abgehauet / die aber zu klein
| geweſen fo lang ausgedehnet / daß fie deß Bettes
| Lange gehabt: Bon folder Mißahmung iſt bes
‚ weit in vorhergehender Betrachtung Meldung
befchehen. |
|
59 Wie num durch diefe Art der Gleichniſ⸗
fen ein Beweiß gefuͤhret wird / alfo wird auch ei⸗
ne Meinung / dardurch widerleget/(per inftan-
riam Die Süden wolten nicht glauben / daß ihr
m Chriſtus nach feinem Tode wuͤrde nutzen koͤn⸗
nen Dieſes widerlegte der Herr Chriſtus mit dem
Gleichniß von Weitzenkorn / welches zuvor ver⸗
weſen muß / ehe es Frucht bringet: und beweiſet
alſo / daß eine Sache nach und durch dem Tode
60. Wie num die gute Gleichniß beweiſet / ala
fo betruͤget im Gegenſtand die falſche Gleichniß /
wann nemlich der vergleichende Theil gar nicht
waar / oder nicht durchgehend waar iſt F. Caſtel⸗
vetro gibt ein Exempel wider den Tardinal
Bembum ſchreibend: Gleichwie der jeniger
welcher men Haͤuſer hat / eines in der ——
| echt
TEUER
ie betuene iſt und einen ———
der Naͤhe mit aller Zugehoͤr verſehen / wohnet a⸗
* er in dem Schlechten / ihm ſelbſten unrecht thut⸗
ſo han delt auch der unbedachtſam / welcher in
einer fremden Sprache ſchreibet / und ſich feiner
Mutterſprache / die er ſo viel reichlicher beſttzet
nicht ahterrc. Der Nachſatz oder der Vergleich⸗
fah iſt nicht richtig und durchgehend waar mal
ſen man zu weilen fremde Sprachen beſſer lernet
und fleiſſiger ſtudiret / als ſeine angeborne Mu⸗
terſprache: So trifft auch der Vorſatz nice aller
zeit ein; Maffenmanderimehrsuffhatin einem
geringen Huͤttlein auf dem Lande zu wohnen / als
is einem groſſen Palaſt in der Stadt
lich iſt nicht vonnoͤhten / daß die Gleichniß in
len Sachen eintreffe / und iſt genug daß feiern
kichen/oder nur garin einem Stucke / in welchem
fie nemlich su. der Erklaͤrung oder Beweß
angeführen worden / eintreffe Hiervon iſt n
mehrers zu leſen in den Geſpraͤchſpielen und
man aus dem beſagten alle Sleichnuffen aufdie
Prob ſetzen und ihren Nachdruck aus
machen.
En
Be,
= DieVIL Berachtung ie N
Von der Rede Zierlichkeit
61. Vergleichung der Blumen und —— 7
on ſeltnen Gedanken un Einfälle indie
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- hen 4 r er. en
GE aller Urfachen ud,
ines Dinges.
rn Die Defhreibung eines Dinges
© Bi nden; ah Buabenums daraus en
eh ahlGedichten.
—* voende Rede Sicchiebtit
‚Figuren dieſes jedermann
Wort hat dag; Teutfche
| er zerrecht erlangt Nind in vie⸗
KETTE tuͤcken den Blumen zuver⸗
N rg Theils wegen ihrer.
aleic —— Schönheit / anders. Theils weil
e mehr Der Delufigung/ als zu nohtwendi⸗
gem Rusen dienen / und indem gemeinen die⸗
den / in. welche, e doch mehrmals unwiſſend ger
hraucher wer en/überflüflig (cheinenstoieemmwanı
einem ungedungien Rangen keine pder we⸗
Blumen gefunden werden wiein emver.
et loffnen und wol gegierten Gartem bier .
ruhr⸗
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— — * *
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rühren Kednerifchen Blumwerk hat H. MAN
farein feiner Teutſchen Rhetorica genugſam 4
handelt / und find folche auch ven Schulfnaben
bewuſt / daß wir unſre Berrachtungnur auf die
Sachen zu richten vermeinen / welche in andern
vůͤchern nicht beſchrieben ſind. —
62. Wann man in eine Rede etwas un
wartes / daß fich doch zu der Sache Ihicker/ cite
flechten kan bringeres dem Leſet oder Hore
groſſes Belieben: dann / gleich wie man ich
Anen unverſehenen Fallverwundert/ undoanın
ſolcher erfreulich iſt beluſtiget; alſo iſt es auch in
der Rede: wann man einen ſeltnen Gedanken
mit einmiſchen kan / oder ja ein unerwarte⸗
„ort / das doch deutlich und dem Inhalt
„mäß iſt / beybringet und nachſinnig mit ei
„get. Zum Exempel wollen wir ſeſen ie
ſhrift der Nacht / welche Michael Angelo
Fiorentz in einer Kirche von Marmol gebil⸗
und iſt folche folgenden Bea 777
Dier ſchlaͤfft und ruht die ſanffte Nacht
Voneines Engels* Handerhaben
Ihr glaubt es ni —
roͤnt ihr das Jawort von ihr
*Abſehend auf den Namen Angelo, re
Hieraufhat Angelo in deß Bildes nen/
nachgehendes Inhalts geantwortet Ai
* Von der Rede Zierlichteit. % os
| Ich ſchlaffe weil ich bin die Nacht /
RR et / wann ich ſolte wachen:
Wecke mich nicht auf / nehmt euch in acht /
3 — — geht weg / ohn Red und
Ah
| |
HI Schottelius hat hin und wiederin feinen
- Schriften folhe Kunſtartige Erfindungen‘
Rede Arten und Wörter] darüber fich der &efer
verwundern / darbey ſtill halten und ſein verſtaͤn⸗
diges Nachſinnen üben muß. Die Wunder⸗
Rtaft der Natur / das Weſenbild aller Din
gel He" ya aller Kunſt / beftcher“
nicht in dem faulwitzigen Wahn deß unver *
' flandenpsbelfteundes ſondern in der gaund⸗·
| en Kunſt⸗ Sügung der Teutichen«
Sprache / ꝛtc. *
Das Ende der Rede und der abgesichte
Zweck derfelben iſt daß man ſich verſtehen mas .
cher. Zu ſolchem Zieltan man mit groben / uns
richtigen und geſtimmelten Worten fo wol ge⸗
angen / als mit zierlichen / Kunſtgruͤndigen und
hoͤflichen Worten. Wer wolte aber nicht lieber
wann er die Wahl haͤtte / in einem ſchoͤnen War
gen fahren / als ohne Schuhe einen ſandigen
und ſchroffen Weg gehen ? Ja / wann auch der
Inhalt gut / die Wort aber nicht nach der
Sprachkunſt ( Grammatice ) $chrrichrig ger
braucher werden / ſo wird ſolche Rede unange⸗
— Bin nehm
|
nehm und dem Zuhörer verdruͤſſlich / dem Reb⸗
ner aber verächtlich fallen, Hierbey iſt zuerxin⸗
nern / daß die Sprachlehrer (Grammatici)
„eignes Willens Geſetze verabfaſſe und ſondern
„nach der Sprache Eigenſchaft ſolche richten
„die gewieſſen Weg ausbahnen und mit vielen
angeführten Exempeln beweiſen. Welche aber
hierinnen unverantwortliche Neurungen ein
führen wollen / ſind gleich denen Yufrührermdie
das Regiment zuveraͤndern gedenken. Iſt alſ⸗
Die erſte Zierlichkeit der Woͤrter dann von der
ſelben wolſtaͤndigen Inhalt bereit oben gemelde
worden)daß ſie / Sprachrichtig und unverwerſ⸗
lich geſetzetwerden. | —
&4. Die zweyte Zierlichkeit und Zaͤrtlichteit
beſtehet in etlichen kurtzen Gleichniſſen darven
Meldung beſchehen in dem vorhergehenden die⸗
nende zu Ausdruckung und Ausmahlung einer
Sache / wie hiervon in der VI. Betrachtung
54. gehandelt worden / die ſe ſind gleichſam ange
nehme Bildniſſen / und die lieblichſten Farben ſ⸗
das Aug unſres Verſtaͤndniß erfreulichſt bein
ſtigen. Ja / Sie find das Gebrem und die Dow
tirung einer erbaren Kleidung / welche auch wol
son Gold und Silber glaͤntzen kan. Die Exem⸗
pel find in nachgehenden Beſchreibungen h
fig zu ſehen. Solche figurliche Reden ſondernſ
Bon den gemeinen alletagsworten ab / und
Yon ber Mebe Zierlichkeit. 63
ſich zu der Poerifchen Kunſtgeſchmuckten Aus⸗
ſprache. Bon welcher Ronſard * fagt / daß zwi⸗
ſchen den SPoetifhenund gemeinen Red⸗Arten /
eine Todfeindſchaft ſey. Hierbey iſt nun ſonderlich
zubetrachten / daß ſolche Figuren nicht zu uͤber⸗
haͤuffen / und beſagtes Kleid alſo verhremet ſeye /
daß man das Gewand wol ſehen koͤnne / es habe
ſolches gleich ein Frantzos oder ein Italianer“
an / fo foler doch einen Teutſchen aleich ſehen / “*
und fich nicht befremden laſſen. Ich will fageni“*
daß foldye Figuren wol yon andern Sprachen
fönnen abaefehen werden; jedoch daß es deren
Teutſchen Sprach Art nicht zu entgegen / und
gar zugezwungen ſcheinen.
*LeStyle profaiqueeftennemy capitaldel’ e-
loquence poetique,prefac.delaFranciad,fol.s,
165 Gerners ift die Kuͤrtze der Rede eine ſon⸗
dre und bey Fuͤrſten und Herren nohtwendige
Dier / dardurch das Gedaͤchtniß / ſonder Belaͤſti⸗
gung / zen und nachdrucklichſt beluſtiget
wird Wie ſich bald und mol entſchlieſſen eine
Koͤnigliche Tugend iſt; alſo iſt auch kurtz und
wol reden ging Prob eines verſtaͤndigen Hof⸗
manns: Wann mannemlich nichtmehr Wort]
alsdie Sache von noͤhten bat / gebrauchen,
felbe aber mir gebührlicher Schicflichkeit und
fondrem Nachdruck zu Werfe bringer. Ich fage
ſo viel von noͤhten / dann eine gofe weitſchweif⸗
ij flge
T
€ DEVILS.
fige Sache kan nicht mit furgen Worten gefab
fer werden. Hierinnen ift num unſre teutſche
Sprache eine Meifterin indem fie viel einſyl
Woͤrter hat / ſolche Kunſtmaͤſſig zuſammen
tzet / und wie H. Lutherus redet
wie a auch mitihren
Vorſylben mehr ausdrucken kan / als mit eili⸗
hen Worten in andren Sprachen nicht beſche
hen mag. Soldye Wörter ſind:.Loßſchrauben
; rathen ( Lucrari per Marrimonium )
ablieten (per mendacia eblandiri)sc, Beſihe
ofrgerühmten H. Schottelius fechfte Lobrede der
Teutſchẽ Sprache / und ). MArnolds Sprach⸗
Spiegel.
66. Benebensdiefemifteinefondre Zierde in
der Vielheit und Menge der Woͤrter und Red⸗
Arten / welche ſonderlich in unſrer Sprache die
doch von kurtzen Jahren her mir Fleiß unterſu⸗
chet worden/subefinden. Solche vielfaͤltige Ab
wechſlung der Wörter und Red⸗Arten / iſt gleich
den Opelen Farben Regenbogen / der feine bunte
Farben in ſchoͤner Ordnung weiſet und nural
Kein vonder Sonnen kan beleuchtet werden.
Wernun einer Sprache mächtigift / die be
ſten Bücher in derfelben gelefen/ die gebränchlis
chen Red⸗Arten abgemerket / und nady dem Abe
wie der Anfang in nachgefesten Werke gem
chet / ordentlich verzeichnet der wird Die wunder
* Don der Rede Zierlichteit, * 69
reiche Zier unſer Sprache verſtehen lernen / und
ich ſolcher Bemuͤhung in. allen Begebenheiten
a bedienen willen. Wir wollen num aufdie
Kunſtquellen folcher sierfichen Beränderungen
ehen / nachfolgendes beſſer zu unterſuchen
67. Faſt eine jede Sache fan anf dreyerley
Art verändert werden. 1. Wann das Wortmit
inem gleichdeutenden Wore ausgefprochen uf
gefchrieben wird / alsder Weg die Straſſen /
ie Bahn / das Blei. Dieſe gleichdeutende
Wörter. geben mir eine Sache zuverſtehen / ob
volumterdenfelben eine fonderellnterfcheid ſeyn
möchte, Jedoch dienet ſolche Abwechslung zu
zroſſer Zierlichkeit / ſe wol den Keimen / als den
volklingendenLaut der Rede zuerfuͤllen / und das
Ohr zubeluſtigen. Dieſe aber muͤſſen nicht miß⸗
ſraͤuchet / und durch das Beywort unterſchieden
werden. Zum Exempel: Sie gehen von der brei⸗
ten ebanten Straſſen / auf den ſchmalen“
neben Beyweg / Abweg 0. Wie dep Phi“
ofophi Gedrauch iſt / alles auf das genaͤuſte an‘
ainterſcheiden; alſo folget ihm; hierinnen der“
Poet / und beſchreibet alles auf das genaͤuſte / als
96 es für Augen ſtuͤnde.
68. Zum zweyten / veraͤndert mandie Rede /
vann man den Leſer oder Hoͤrer durch unter⸗
chiedliche Wege / gleichſam zu einemZiel fuͤhret /
der ihm —— — weiſet / die alle
E iij einer⸗
56 vin® *
Merley Deutung haben Zum Exempel ſage ich
Es bat der "Juden Volk Jeruſalem vers
fiser: Eben diefesfage auch mit folgenden Wor⸗
sen: Salem / die Friedensſtadt ward yon
dem Krieg verheeret / durch der Kon
het Heer / fo / daß Velpafian den Tempel
und das Schloß in Ephraim gewann
Wie nun eines Dinges viel Urfachen koͤnnen
Andeführer werden/alfo dienen foldhe alle zu ie
nem Ende inder Poetiſchen Beſchreibung und
belehren die Sache mit allen eigentlichen Ü
ſtaͤnden / Wann ich will ſagen Es wird
mag ich ſolchẽ beſchreiben nachfolgender Aberfer
Die guldne Morgenroͤt mit Purpur "heilek
| Stralen/ | —
begint die hohen Berg und Hugel su bemahlen
Der — Wiederhall reimt mit der Drache
ER tiga | 16 J
Der Perlen ſilber Tau befaffterunfre Felder
man hoͤrt die holde Lerch / begruͤſſen alle Wälder
es flieht die ſchwartze Nacht mit ihrer Ster⸗
— nen Wacht. ——
Es hat der fruůͤhe Han / den Ackersmañ erwecket.
Hierbey iſt zu merken / daß die Haubt Urſach
und das vornemſte zu Anfangs ſtehet. Die an⸗
dern Umſtaͤnde folgen / wie hier von derSonnien
Aufgang: Mallen die Nachtigall und die Lerche
auch zu andrerZeit zu fingen pfieget. Scherkiweis
tn aberfan ich wol ſagen:
26 yd Pi
3 Bon der Rede Zierlichteit. * 71
Es iſt der Sonnen Magd vom Bett erſt
re aufgeſtanden / en AN dERER
ſie hat das Kammerpot in ihren roten
m anden /
Und ſchuͤttet es gar aus. Verſtehend den
069, Die.drirte Areift die Beſchreibung / wel
che eigentlich und dem Beſchriebenen allein 31%
ſtandig ſeyn fol. Zum Exempel nenne ich die Voͤ⸗
gel 1, dasleichte Federvolk / dis Pfälterlein
in Lüfften / dieflüchtige Sittige den Wol⸗
—— ſchwebend. Hiervoñ folgen uͤber
exe Exempel. Im Fall aber eine ſolche Dee
ſchreibung anch. was anders bedeuten koͤnte /
muß man folche Worte vorher oder hernach ſe⸗
en / daß keine zweydeutige Meinung / welche
in der Rede jederzeit zuverhuͤten ift / daraus ent
und wie aus den neuenZahlen viel hundert
tanfend entſtehen / alſo koͤnnen aus den jederman
bekanten Woͤrtern / faſt unzaͤlige Redarten ge⸗
füger werden / darunter auch die obgedachten Sir
aurenihre Stelle Haben Zufaͤllig iſt auch bey der
Zierlichkeie/der Rede sugedenfen / daß man das
noch in zebundner noch ungebundner Schreib⸗
€ auslaffen ſol / und vielmehr hiebet 7’ bleibet/
iſſet * etz / als liebt / bleibt / iſſt / laſſt ec.
Wie auch dieſes dz ſich Fein Wort mit der Sylbẽ
und dem Sobeatariſanee (ode nel
—* ij ſi
J
2
72 VAL
fich das vorhergehende geender / den Mißlaut
zuverhuͤten / als: er iſt ſchreiend enefprungen!
den Reuter ergreiffen 2c» a,
70. Bon den zweydeutigen Wörtern n von
den Erfindungen fo vonder zeit 1 den Namen /
den Zahlen ec. hergenommen werden / iſt hiet
nicht zu reden / weil ſolches alles in dem erſten
Theil deß Poẽtiſchen Trichters nach allen Umb⸗
fländen erkläret worden / und muͤſſen wir nur
dieſe faſt neue Erfindungsquelle anführen bes
langend die Zahl Buchſtaben auf nad
Weiſe geſetzet: Bu
a. b. c. d. e. kchik —
Ir 2. 3.4. 5% 6.7. 8.9. 10. IILTM.IMA
r. ſ t. U. w. x. y · 4. er *
17. 18. 19. 20.2 1.22.23 .24. vn cl
Wann ich nun einen Namen habe / ſo *
ich einen Spruch / der mit denſelben / gleiche
len Ye, | 7 used
218
unfer ——— und (no, 1, einsa}2t8 ann
Solche gleichzahlige Namen und Sprüdie
verurſachen zu eigentlichen Erfindungen / und
find in den Phitofophifchen und Mathe⸗
matiſchen Te Rt.
ſehen.
* Von derReimung. % 73
AD⸗e A⸗ Derrahrung. 38.
we! Von der Reimung.
71. Der Keimen Lieblichteit und warum fein in
666 leicht zu finden ?
7 Werden auch in ungebundner Rede ger
— 5— / wie die Wort⸗ Gleichheit. Parano-
Was die Reimſylben und ob ſie ohne den
—6 Reimbuchſtaben zugebran⸗
75. R —* — nur
die woltlingenden Reimen befufli
Wie die ver Wörter zu ſuchen und su
v ' —
“= Bie die — Reimung zu finden.
sr
wann er auch unvolltommen / ift
— &» ein
ar
l 113
i
N
74 DVIL® | |
ein fondre Beluſtigung in die Rede. In
unſrer Sprache / iſt die Reimung ſo viel leich⸗
„ter su finden / weil unſre Woͤrter in der Ab⸗
„, wandlung (in declinando) feine groſſe Ber
„Anderung leiden / wie indem Lateiniſchen. Bo-
nus,bona,bonumj/2c. der Gute / die Gute dat
Gute / deß Guten / der Guten / deß Guten der
Guten / ec. den Guten / ꝛc. von den Önten/2c die
Guten / ꝛc. derer Guten / denen Önten / 26 Die
Guten / von den Guten / durch alle Geſchlechte
Gleiches iſt auch in den Zeit Wörtern (verbis)
zu bemerken / und hieraus entſtehet / daß die Rei |
mung auch in ungleichen Endungen der
wandlung/doch einen gleichen Reimſchluß fir
en. — 2
72. Wie aber die gleichſchluͤſenden Raim⸗
Wörter von der ungebundnen und ungefehren
Rede abgelernet und wegen deß Wolflangsun
terſuchet werden / lehret Paſquier auxrecherches
umſtaͤndig / und wollen wir hiervon ein Exe npe
ſetzen:liebet und lobet unſre liebliche dis
liche Sprache / unſre kuͤnſtliche und dien
liche unfre durchdringende und hert
ende / unſre reinliche und ſchei
ms
oldſelige und gluͤckſelige Sprache. Sieiſt
die Ehrẽ und Cehre der Teutſchen fie ſt de
Schatʒ und Schur der Teuitfchen /fieiftdas
Pfand und Band der Tenrfohen Zfieifede
JLAHAL
333 BöhrderMeimung. de 75
hochſte Ruhm und das reichſte Eigenthum
unſres geehrten Vaterlandes / dardurch der
Pracht und Macht unſrer Welt bekanten
Teutſchen Bor Eltern eꝛc. Ob num mol liebet
und lebet ſich nicht reimet wie kuͤnſtlich und
dienſtlich / Dringend undswingendzc. ſo ger
1 Doch folche hald nud gantzgleichen de Wörter
und Endungen der ungebundnen Rede einen
sierlichen und ſamtſtimmenden Wollaut. In
Der gebundnen Rede iſt die Wiederholung der
Woͤrter und dergleichen Wortgleichung nit we⸗
Yrigerzierlich / und artet dev Reimung nach wie
aus den nachgeſetzten Geſchichtreden / und ſon⸗
derlich ans den reuigen Kain zuerſehen / da
J ende Wortgleichuing( Paranomafıa) zu fin⸗
den : Mich / fast er muß das Schulden Erb
auch ohne Schuld belangen Mit meines Bru⸗
Slut ꝛc. Untren regiert die Welt: Drey
bleiben nicht in Frieden ꝛc. Die Quelle meiner
Einalisc. Der Erſtling Opfergab urſacht den
en Nord. Dergleichen muß in allen wolge⸗
festen Gedichten mir eingerucket werden / und ift
————— die vielfaͤltigen Reim⸗ und gleichen⸗
De Woͤrter das Gedicht lieblich machen / und hat
ſonderlich die dactyliſche Keim Art Feine Zier⸗
fichkeie 7 wanntdiebefagten Reimwoͤrter gleich,
re ineinander gefliget werden.
273% Beil nun die Keimen —
ih MS je⸗
76 SEVILB
Kiemen find / durch. welche das Gedicht ver⸗
bunden und zufamengesogen wird ; fo erfeichte
die volle Wahl folcher Reimwoͤrter deß Gedich
tes Kunftfchluß / wie die vielfältigen ſchicklich
Woͤrter und Red Arten deſſelben Verabfaſſun
Zu ſolchem zugelangen muß. man wiſſen / wien
le Reimung zu unterſuchen / und zwar er lid
verfichen / was die Reimfylben / der Keim
ſchluß der Reimbuchſtab / ꝛc. Bonmelchen
allen in der drirten Stunde deß Poerifchen rich
ters umfländige Meldung beſchehen. Etlich
find der Meinung daß die Reimfylben für fid
nicht gebrauchee und zu einem. vollftimmigen
Reimſchluß diene. Esift aber folhes falſch um
behalten fie alle andre Sprachen gleichefale,
mann fie anderfleine Deurung hat / dies dem
Inhalt fan gezogen werdẽ. Zum Erempeliseg/
DDRE Aerk (merallum )hat folgende Reimban
ftaben | Ber
2
5 —5*— * die Reimſyl
ben fuͤr ſich teine Deutung
Sch ertz. hat / ſo verſtehet es ſich oo
Schm hin / daß ſolche blinde Woͤr⸗
Schw ter nicht in das. Gedicht
St dienen. | var te
8 a
Alſo reimer der H. von Bartas / wieinde
Didio-
00, Von der Reimung. OO 57
Dietionaire des Rimes Frangoifes fol,47. zuſe⸗
Den/aufagelvoyage, hertagẽ cage,facage , Bo-
cage,cordage &c. Perrarcha und Taflo reime-
gen auf eſo preſſo, ſteſſo, meſſo. Lope de Vega
xeimet auf io, rio, frio ſennorio, mio, zio &c,
Es befreyen ſich auch die Poeten in erſtgedach⸗
ren dreyen Sprachen / welche die Keimen in ih⸗
ren Poetereyen gebrauchen/undin den Abwand-
ungen(Declinationibus)gleihe Endungen be,
halten daß Re auch mehrmalsden Reimpuchfta-
ven nicht veraͤndern / welches beyuns nicht für
ulaͤſſ gehalten wird, Ronfard au Bocage Ro-
gol-fol.3475.
"Que Jupiteren Memoire concest,
et pour farace en fon ciel lareceut.
Taflo cant.26.Stanzag6,
Glialtri,ch’erano intorno,eche vantarß
“ Brunel di quefto haveano udito fpeflo,
rerſo luicominciaroä rivoltarſi &c.
Lo jede Rega Arced.f.260.
| eh lastempeftares del Verano |
" queconelgrandcolorreciben formaßec.
© "Noteefcondas de mi,queno conforma
conla piedad &c.
Alſo iſt es fein Reimen wann ich ſage:
Er wird ſich in den Bergen |
fͤr ſeinem Grimm verbergen.
Weil das Wort bergen mie dem Reimbuch⸗
TERN ſtaben
—
78 VHRBR >
ſtaben h durch die vorſylben wer nicht geͤnden
wird. Wann auch das Wort zweydeutig iſt
wird es doch keinen richtigen Reimen ſchlie ſen
wie in folgenden Erempel: ar
-e8 bleiberdas Gebuͤrg. *
deß Volkes Sicherheit wolangeſetzter Sůr
74. Es iſt in dem Poẽtiſchen Truͤchter an
gemeldem Ort gehandelt / was fuͤr ein n
ſcheid / zwiſchen denreinen und unreinen Reime;
Hier faͤllet nun ferners zu erinnern / daß die
nen Reimen das Gedicht lieblich und leicht / Die
unreinen Reimen aber ſolcher hart! ſcwwer
unangenehm machen / dardurch nemlich Die Ri
de gezwungen und hart wird’ zumahlen man der
Reimwoͤrter eine groffe Anzahlfinder /undiman
Lirfach hat die gar zu ſchweren drey oder pierien
mige Gebände / wie auch die harten Keimmort
zu Michen. Wann aberfolcheeigne Nabmenin
den Inhalt kom̃en muͤſſen / die entweder die
chaͤiſch oð Jãbiſch wie heine Re
fo darff ich nach dem wolgegruͤnden
recht / kein dactyliſches Gebaͤnd gebrauchen:
dem Gegenſtand / ſollen die dactyli zu den
ſylbigen Reimgliedern nicht gebrauchet werden
Oer lieblichſte Reimſchluß fol gleichſam Telb
„in die Rede flieſſen und der Sachen
„gemaͤß ſeyn / welches in unſrer nicht weniger
Worr als Reimreichen Sprache 0.
* Bonder Reimung. 3 7
en
| ben deß verfländigen Fnpalıe wol geſcheh
an. ea
J 75%, Aus beſagtem erhaͤllet etlicher Maſſen
wegen ihrer ungezwungenen Lieblichkeit / welche
ſcch etlicher Maſſen mir einer gleichkuͤnſtlichen
en ann, in der Muſie / verembah⸗
xxm aller Maſſen auch ein wolgeſtaltes und nach
Kuuſtrichtigen Ebenmaß wolgeſtelltes Gemaͤhl
dem Aug beliebet. Es iſt dieſes dep Menfchen
Natur eingepflantzet / daß ihm angenehmn iſt /
woas eine Gleichheit hat / und hingegen mi fallia/
was eine ungleichheit ausweiſet. Ob fi aber
je Deutung mit den Reimen füge nad} dernas
tuͤrlichen oder fünftlichen@igenfhhaft / iffaue
folgenden $ehrgedichten zu erfehen.
Re Die Keimkunft wolt ihre natürliche Fügs
lichkeit darthun / und wie fie die angebornen Deu⸗
tungen ungezwungenen zu wuͤrken pflegte / aut
genſcheinlich erweiſen; ſetzte deßwegen eine ſolche
Probe zu Papier
Im Woͤrtlein Pfeil und Kl,
Es deß Schnauffens und dep Lauffens /
reimt der Ratzen Rasen Kratzen /
ſich ð das Woͤrtlein Meid und Leid.
Ber in greiffen zn der Pfeiffen
fand | intrauensuden Frauen.
3 deß Wörtleins Murſt und Dil
— in
». ww“
Ev
warum die Reimen das Ohr beluftigenznemlich-
j
Ze Zu Ze Ze ——
88 vie”
in Kuͤſſenund Genieſſen /
in Freyen und bereuen. , .. "
den Wördein Kunſt und Sn |
in Regen und den Segen. h
Es | der Armen sum Erbarmen.
* W Pi Neid * Leid.
d a8 Fangen und$ rhangen.
Ver⸗ 3 im Leben
fand | im Wortallein und mein.
Zum Eſſen was er preſſen.
das ſtehen und ergeben.
Gehirn und die Stirn.
Daß dieſes nicht der Natur ſondern Su
Bemuͤhſigung susufchzeiben/wolten andere an
nachgehenden Gegenſatz behaubten
Wiederkehr *
ſDas Woͤrtlein mein und dein.
Das ſchweben zu den Reben.
Erhangen mit dem p
Das Woͤrtlein Neid und Web.
übel Umarmen mit Erbarmen.
Das Fegen zu den Waͤgen.
Eat Der Dissfejuwanter Tall —
CH een 5
a8 gruͤſſen und gemieffen.
ri Der Durſt auch ———
doch Das Bauen ohn vertrauen,
Wie
-
in
2
9
|
\
*
*
J
Von der Reimung. 3 ar
Das Schnauffen und das Kanffen,
Das Wörtleins&ilund Werk
4 DassEffenundsErpreffen.
. Das Stehen und das Gehen.
Die Stirn und der zwirn.
HSierauf hat die Reimkunſt ſich vernehmen
laſſen / daß ihres Ambts ſeye alles in richtiger:
Ordnung zuſammen verbinden / und daß ohne
ſie die natuͤrliche Rede aller Lieblichteit ermangle.
Wir zoͤrnen uͤber einen groſſen und ſtarken
Mann der ohne Urſach ein Kind ſchlaͤget / wel⸗
ches uns doch nicht angehet: Weil nemlich keine
Bleichheitwiſchen dieſen beeden. Wann aber
zween gleicher Staͤrke mir einander fechten / wie.
auf den Fechtſchulen zu geſchehen pfleget / da ge⸗
ben wir Gelt ihnen zuzuſehen; alſo gar iſt uns
die Ungleichheit verdruͤßlich / die Gleichheit aber
angenehm Doch muß beſagte Gleichheit der.
h
.
Natur gemäß und die Kunſt darunter gleichſam
verborgen ligen / daher ſagtmaean
Kun (werftehefheinbare) Kunſt
bringe £br und Gunſt. NENNT
Ecxs eſt quæ non fapieartem) Sonften weiß
man wol / das was die Natur anfaͤnget / das kan
die Kunſt vollenden und zu Nutze bringen / wel⸗
BRAIN: Poete⸗
reytanverſtanden werdhen.
76 Damit — — alle
und
Er. —
RN: unt
1
J
‚siill
9% BRVIILSMT
und jede Endungen gefunden werden moͤchten
iſt von uns hierbey geſetzte Scheiben 7 beftehend
in 5. Ringen / erfunden worden. Direl stone nur
die drey mittlern zu den Reim Anfang FT ie
tel und Endbuchſtaben dienen; Der erſte mit
den Vorſolben und der letzte oder auſſerſte mit
den KNachſylben / iſt nur zu Vollſtaͤndigung deß
Werkes beygerucket / dieſes Fals aber auch zuge⸗
brauchen / wann man zu weilen einen nachſinni⸗
gen Begrief su verfallen / sich nicht aller dienli⸗
chen vor⸗ oder nad Sylben erinnert. Beſagte
fünff Scheiben oder Ringe muͤſſen alſo juſt mit
dem Mittelpunet aufeinander gerichtet werden⸗
daß man fie leichtlich herum drehen und ſo wol
alle und jede recht⸗ teutſche Wörter / als auch alle
Reimungen richtig finden kan. =
75. Wie alle Sachenim Anfang 7 Mit
and Ende beſtehen 7 alfo wollen wir auch bie
Buchftaben der einſylbige Wörter abtheilen in
60. Anfangs Buchſtaben auf Dem
ten Ringe: in 12, Mittel Buchſtaben auf
Dem dritten Ringe: in zweymal 6. das iſt
120. End⸗ Buchſtaben / auf dem vierdten
Ringe. Dieſen werden vorgeſetzt 48. Vorßl⸗
ken auf dem erſten Ringe 1 und m |
tzet 24. Nachſylben auf den |
e. Hierbey werden wir alsan einem Bentru
alle einfylbige Stammwoͤrter — Ir
% Bonbder Reimung. *
ich nun alle Stammwoͤrter richtig finden / ſo
fange ich bey dem A def zweyten Ringes an / und
drehe darzu das kleine a deß dritten Ringes:Dañ
ſache ich ————
Vlinde oder Dentunglofe Woͤrter / biß auf das ch /
Zach/(Aquisgranum,) eine benamte Stadt in
DMiderland/Aalreines Fiſches und eines Schu⸗
er Werkzeug Namen/Aas.(cadaver)&
78 Abifieine Vor ſylben / wie auch ein e End⸗
ſylben ſuche alſo a auf dem dritten Dinge und
findeeb/abb./.ab) / abs, abſt, blinde Sylben /
2lbbi(Abbas)Ach / Ach / Axis) Aff / All Alt /
Amm Ambt ( ofh cıum quafı ) Amwacht vide.
fpecimen philologiz germanicz)an/ant Vor⸗
ſylben / ant / anten / arg / Arm(brachium &
aupet )art( ſpecies) Artzt / Art / ꝛc. Dieſes
find nun die erſten einſylbigen Stam̃woͤrter / wel⸗
che weyſylbig werden / durch die Nachſylben
auf dem fuͤnfften Ring verzeichner/den drehe ich.
nun zu ab / und finde abbar / abbet / blinde Woͤr⸗
ter aber(autemabem / blind: ( abent occidens)
abes / abhafft / abig ec. Gleichs fals verfähren
man mit dem Woͤrtſein Abe oder Abbe / und
nder Abbtbar / Abbthafft / Abbtey / Abbt⸗
ing / (der ſeiner Abbtey mißbrauchet wie Neur⸗
ER Klügling ) Abbtlein / Abbt⸗
ſcha tu ——
Po Abbthum / tc
ij
ER 83
Reimendungẽ leichtlich bemerken toͤnnen. Will
Dank
— zul
uns
u. Ferne Ä
Sal ob wol diefes Wort der Ankunfft nach
ein frimdes Wort / ſo iſt es doch dem Gebrauch
nach Teutſch / daß es 1, jederman verſtehet / 2.
nicht wol deutlicher anderſt fan gegeben werde.
3, mit teutſchen Buchſtaben geſchtieben / und
alſo den teutſchen Endungen zugethan wird /
Aevielandere / ſo beſagte Eigenſchafften haben
Alſo verfaͤhret man mit allen nachgehenden un⸗
ger welchen das erſte Zeitwort iſt alt / alten / date
zu drehe den erſten und innerſten Ring / findend:
Mlamant / ausalten / auf bealtet 1 da dar
Onrchaltet/ein/ ent / eraltet / fortalten! geal⸗
ret / gegen / her / hin in los ——
een (wann eine wolluſtige Jugend ein unluſt⸗
ges oder abſchenliches Alter bringet) nachal⸗
ten / nebenalten / nider / nechſt / oben / ohn⸗
ſamt ſonder / uͤberalten / veralten umeen/
umbrungealtet voll von ı vorgealtetzc Sf
alfo diefes eine unfehlbare Richtigkeit / ein voll⸗
ſiandiges Teutſches Wortbuch zu verfaſ⸗
fenmnd beharren wir in der Meynung / daß alle
ſolche zuſammen geſetzte Woͤrter / welche ihre
Deutung wuůrken für gut Teutſch zulaͤſſig / Tom
derich in den Gedichten / ob ſie gleich J——
gebräuchlich, 270, EHE
79. Zunt andern hat diefer Dentring feinen
Gebrauch in Erfindung der Reimwoͤrter / wann
man die Keimſylben auf dem dritten und vierd⸗
| rer sen
*
en Free te SE >
* Don der Reimung. 5 „85
ten King ſuchet / und die Reimbuchſtaben auf
‚Denstwenten Ring darzdrehet. „Zum Erempel
ſey die erfte —2 ab / aufden dritten und
vierdten Ring / darzu drehe ich Aab / bab / blab /
Srab ꝛc. blinde Woͤrter / finde aber nachgehends
Gab / Grab / Hab / Knab / Lab(von laben)
Nab Rab / Schab / Schwab/ Stab / Trab
rc. Iſt aber die Reimung zweyſylbig / ſo muß ſol⸗
ches durch die Nachſylben auf dem fuͤnfften Ring
geſchehen / und ſolche wird gleichfals durch den
vorhergehenden Reimbuchſtaben geſchloſſen / als
hier:Gaben / Graben / Haben / die Knaben /
laben Mabe / Raben / Schaben / Schwaben /
Sctaͤbe I Traben / dieſes betrifft die reine Reis
mung. In der unreinen Reimung / als e/ a/o /
lehren / waͤren / hoͤren / ei / eu / Zeit / Freud etc.
welche auch zulaͤſſig / muß man ſolche doppelte
Buchſtaben abſonderlich unter ſuchen und wird
ich verhoffentlich kein Wort in unſrer gantzen
Sprache finden / welches nicht auf dieſen Ring
eiſen ſeyn oiitee..
80% Von dieſer allgemeinen Regel kan einen
Abſatz und verantwortliche Befreyung habe
derẽcho oder Wiederhall / welcher zu weilen nich
mit gleichreimenden/ ſondern eben mit derfelben
y Wiederholung verfafler WERDEN ut sn
Ein Exempel ſol ſeyn folgendesLiebs Geſang /
nach der Stimme:Wol dem / der weit von
si hohen
un
A
—9 nd
- DP mt’ a
E , SOVILE 0
hoben Dingen ic. in welchem die Gottelgebe⸗
ne Seele ihren H. IESUM ſuchet und von
dem Gegenhall geſchertzet wirds —
I»
As ich bey jenem Bach gefeilen!
nechſt einen holen Selfenftein *
und ſange / der Welt zu vergeſſen / —
von meinem lieben Jeſulein / ni
rufft ich / ach Jefir! gegen Wald | *
der ſchnell / ach Jeſu ! gegenſchallt. r
| 2+ u
Ich wůnſchte ſolche Stimm zu kenne 7
die Jeſũm liebte gleich als ich: Aria:
Dieweil fie feinen Namen nennen / *
und ſchreien muſſte brůnſtiglch ·⸗·⸗
Ich fragte bald: Wer da / wer da⸗ *
die Antwort war: wer da / wer da 7
3 | ——
Ich konte niemand nicht erſehen / | 7 |
und hörte doch befagte Wort? —
Vermeinend daß man in der aͤhen
mich ſchertzet aus verborgnem Ort
undrufft: Sieber! Siecher im dhal /
höreich Hierher! Hierher! zumahl. nz
| 4. ht,
Ich ſprache: lieber laß dich kenne
dich kennen ſprach es deutlich nach
Kanſt du nicht deinen Namen nennen ⸗
3 Von der Reimung. en 87
das nennen / war die Öegenfprad:
ſag an wer iſt der wiederrufft /⸗/
darauf die Antwort: * derrufft!
Da dacht ich / daß aus older Hoͤlen /
mich ſchertzte Jeſus / den ich fucht /
der ſich verborgen meiner Seelen /
unnd reimte mit der Wörter Flucht.
Fragt alſo: biſt ou Jeſus nicht ⸗ J
Da hoͤrtich deutlich: A⸗ nicht.
Soßen ehalteswieden 5
: ch rede mit dem "Tefülein! J—
Da an alle Wort Gelieder /
amdfagten: mit dem Jeſulein
34 fragt: biſt du der wiederſchall /
Barieff er laut: Der ee |
_ Wolanaß Deine Sämme böven!
bald ſagt e8 aus den fchroffen Dres
oolan laßdeins Stimmebören!
ſag mir von Sefir fort und fort:
= eſu / Jeſů ſag ich dir /
Don Jeſu / Jeſu ſagt irn:
6 daß ich doch an allen Orten.
x möcht findeneinen Gegenſchall!
R dermeinen Klag⸗ und Threnen Worte /
F 8 iiij Degen 8
2 3 VIII. 3%
begegnet mit dem Wieverhalls. nun 04%
un dent ich fag: Ach frtomm! EN
und hören folt; Ich —— tt rn |
Die Welt tan mein Her nicht erfreuen / nr
mich dunkt ich höre hier und dort / je |
wie wiederklingt dag Woͤrtlein reue /
ein warbefundne Gegenworrr
dann meines Lebens mic) gereut N
wann Jeſus nichemein Hertz erfreu t —
10
Noch eines muß ich von euch frage 1.75 °
ihr ausgehoͤlten Felſen Stei!:::
Ihr habt mich vielmalshören fagen 7 m
und klagen von dem Jeſulein / dir —
Wie komm ich zu der wehrten R —
Ich hoͤrte: zu der SER FU: —
Ja / freylich in der Hutter Erden
beſitzen wir die waare Ruh / RR:
warn unfre Seelen finden werden
den Jeſum den fie ſuchen Nu.
Der Namen iſt mein aufenthal Er
das Amen / Amen wiederſchallt. ——
12% ET
Antworte / Jeſu / meinem fehreien?
du biſt allein mein Fels und Hort! u 7°
Laß deine Hulde mirgedeien / BR:
9 Bon der Reimung. 2% 89
| it Gegenwart und Gegenwort: |
aa komm — / (Dffenb.22. 20.)
komme bald
EU hörtmein De: Jch Eommsbalb
- Derzlächen iſt su leſen in TCrutʒ Nachtigall
am 20. Blat. he
Hier fönte ein genaufichtiger Richter tadeln /
daß zu weilen viel zuweilen wenig Sylben wie-
Dderholet werdẽ / welches wieder die narürliche Eis
genſchafft deß Gegenhalls ift / und nicht zuläflig
ſcheinet / man nahe ſich dann zu dem Echo) wel-
ches doch diefes Ortes nicht zu vermuthen / weil
in dem erſten Geſetz / von den ſitzen gedacht wird.
Dierauf iſt zu antworten: Daß man zů weilen
das Haubt verwendet / oder nicht allezeit gleich
aut ruffet / in welchen Fällen ein Echo zwey und
dreyſy big antworten fan / nach dem ſich die
- Stimme: verfehläge und. in ungleichen Linien
widerſchallet. Beſihe die Philoſophiſchen und
Mathematiſchen Erquickſtunden IV. 20.
Dergleichen iſt auch zu leſen in den Lobgedich⸗
ten der Fromena / welche der Hochgeborne und
hochbegabte Here / Herr von Stubenberg 2
| ale gedolmerfchet,
der cho wird auch artlich angefuͤhret / wann
deſſelben Meldung beſchihet und etliche Wörter
ſolchen gleichſam vorſtellen / als wann Kain in
> | ; |
der folgenden Geſchichtrede ſaget: |
[ u 5 1») Sch
4
F
9 BIT
— —Ich hoͤre Sach den Saul
der mit der Felfen-geufferunfft gleichſam in r
Wette / . ——
und ſchreit er fort und fort vom —
ſchlanken Thal. ——
WDie IX. Beratung.
Von den Beimgebaͤnden.
31, Alles was in fremden Sprachen loͤblie *
zierlich / ſol in unſre Teutſche Sprache:
bracht werden. H
32. Wird aus dem Konfard berviefentba % % fi
ohne fremde Zier / wenig ausrichten mer
83: Das Dhr ureheilt von dem Woltlan
Gedichte.
34. Wie die Noten und der Inhalt SL
zu vereinbaren.
35. Don der Schrifftſcheidungi in —
36. Der Erſte Satz in den neuen —
nach Belieben zuverfaſſen. Bi —
37. Wie etlichen Stimmen Trochaͤiſche und
Daktyliſche Reimenumterzufekenm
8 u on den waiſen oder nicht eimenben Sen
en. |
39. Don Vermehrung der Keimworeinge
nen siedern.
90. Wie man zugleich —— au
ahmen koͤnne? |
PT -; re
’. Wo 7
Pr a7 h* ir?
1J
A
J 4—
—
—
— —*
oa = 3
—
se
br; *
om
2% Bon den Neimgebände, 13% "gi
Bon den Reimgebaͤnden
—— ceichwie ein junger Freyer / der in
ſremde Laͤnder reiſet / bemüherift/
IRB feiner hinterlaſſnen Liebſten man⸗
Dr here sierlihe Selfamfeiten ein-
re | uframen md mitzubringen: Alfo
"ol 5388 — unſer uͤbertrefflich ſchoͤnen Mut⸗
f terfprache ſich befteiffigen allesı was er in frem⸗
derSprachen Büchern begegnet dem vielgelieb⸗
em Baterlande / welches vielleicht ſolches nicht
geſchehen zu überbringen ; und zwar nicht nur
em Inhalt fondern d Berfa Ming zierlich nach»
- ahmenzuBekernung der unwiſſenden und Aus⸗
ſchmuckunghochgeſagter Sprache / deſſen wollen
wir auch hier eine wolgemeinde Probe leiſten.
“32 Solches muß mit Verſtand und fo viel
3 = na thunlich befchehen. Hiervon fagt
8 chottelin in feiner Einleitung v. 5 1.
aariſt es Ku * 5 / kein Teutſcher
Ernnn * —* Weg der Sprachen
Die Bahn —— durch groſſer
J Leute Scharic.
Rs Und Konfard fagt mit nachfolgenden Worten:
2 ee confeille de fcavior leslangues eftrange.
erfaictement, & d’ elle,commed’unviel
efortrouve fous terre, enrichir ta proprena,
> tio
—
92 Do? EX,
tion: car il eſt fort mal aife debien eserireen
langue vulgaire ‚ fion n’eft parfaidtemen
toutlemoins mediocremenginftruitei > |
„des plus honorables &fameuxeftra f
Enfon Abbrege de! art poetique f.4034w° *
Sch rahte dir / daß du die fremden Spi
in moͤglichſter Vollkommenheit erlernen o
und aus denfelben/als aus einem alten unterde
Erven gefundnen Schatz / deine Sprache be
chern : Geſtalt es fehr ſchwer iſt / in ſener M
cerforache / wolzufchreiben / warn manir *
fremden Buͤchern / und den beruͤhmtſten Ser
benten in, andren Sprachen nicht beleſen if
Dieſes wird deßwegen angeführt / —
gen / welche vermeinen man koͤñe in unſrer pr
che nichts neues erlernen/und feine andre R im ⸗
Arten erfinden / mit dieſes lobwuͤrdigen je en
Meinung riederleger werdẽ / welcher feine grans
tzoͤſſſche Leyren nach der Pindariſchen und H *
ratianiſchen gluͤckſeligſt geftimmer deßgleich
keiner vor ihm gethan / weil ſie der 1
Sprachen nicht ſo fündig geweſen / als ebenen“
33: Wienun das Aug von dem Gemählun
theilt/alfo richtet das Dhr von dem Woltlang er
nes Verſes. Die Mipftimmung iſt dem Po⸗
ſchenGehoͤr zu wider. Ich ſage nicht nur von dem
Inhalt und dem Wortlant der Reimung / ft
dern von dem Gebaͤnde und der Sylben aa |
Bon den Reimgebaͤnden. % 93
welche ſonder Nachtheil der Redart und deßrich⸗
igen Verſtandes gleich abgemeſſen ſeyn muß;
Maſſen hierwon in der V. Stunde deß Poetiſchẽ
Trichters ausfuͤhrlich gehandelt worden / und
hHierbey folgendes anzumerken kommet / daß in
Den Erzehlungen / die langen Verſe / ſie ſeyẽ gleich
< ——— gebrauchen zu den
SG: egungen aber die kurtzen Verſlein
denen pflegen / zu frölichen / flͤchti⸗
gen oder ſchertzreichen Sachen dienen ſonderlich
Die Dacthliſchen und Anapaͤſtiſchen.
84. Ein glückfelig verfaſſtes Lied muß den
Ton mit der Wort Inhalt gleichſtaͤndig begreif⸗
Da alfo der Poet die Muſic verfichen oder
ſicus ein Poet ſeyn fol, Wo die Noten
eilen und ein Trippel miteinkommet / da ſolzu⸗
ex „der Inhatt eilige Sachen vermelden, Ein
Erempel ift zu ſehen in den letzten Liede / deß IL
der Sonntags Andachten am 3 80. Bla⸗
zerda in der Sten Reimzeile geſchwinde Noten
16. auf einen Schlag gehen)folgen/ und
darunter gefeherift fErictt
| ‚nach Euer Zeit: verges
in denen Sat und I ich kurtze geit er⸗
an dem am Sat: eh * auf deß Todes
B
ri in 2.
indem sten Sak-fchauedeines Lebens auf
indem Sten Satz: Daß der Tod niechii by
RTL, | uns ey. X —
indem 7ten Satz: wird vollsogenohn Dir
zug / . a
zu einem — Ton muß man einen traue
gen / zu einem fröfichen auch einen froͤlichen
halt gatten / wie die Kunſt erforder Alſo kan
der Ton nicht ſchicken / wann ich ein Lied anſe⸗
ge m —* — ,
bi hoben Dergera nl ur
und indem andern Geſaͤtze umter gleichauftlim⸗
menden Noten ſetze: ET,
Ihr tieffen Thaͤler. 1
Iſt alfo diefe Anmerfung denen dienlich
che Lieder verabfaſſen / daß fie den Terealforihr
ten / damit man fuͤglich die Noten —
halt gemäß darobbringen kan / oder weldhes fan
thunlicher / nach einer traurigen pder frölichen
Stimme ihr Gedicht beſggter Maſfen begnen
Wegen dieſer Urſachen belieben etlichen diesen
J
ſchen Muteten / da man die Stimme du
hends nach dem Texte richten mag / ohne ie
derholung der Geſetze / oder Abſaͤße.
35. Sonderlich iſt die Schriffefheidung
der Diſtinctio in den Redern subemerkeniwseldie
in allen Geſetzen gleich ſeyn ſol oder jaDieläw
ee |
\
.
aD VondenDteittigeBänden. 2% *
Meinung endigen:Dann wann ein Wort in der
zweyten / oder dritten Reimzeil oder nach derre-
‚Petition die Meinung ſchleuſſt / dazwiſchen aber
ein Mittelſchluß (Elauſula intermodia von ders
Auſeis genennt) ſo wird die Meinung unvers
nemlich / die Rede gehemmt / und die Reimzeilen
gantz mißlautend fallen / dieſen Fehler habe ich in
vielen Liedern beobachtet / wil aber mich dutch
folgendes Exempel beſſer verſtehen machen cd;
re indem Ton: Wol dem Der weit von ho⸗
ben Dingenzc.alfo; 1
Die altenhochbelanbten Eichen
becgipfelt gleichſam Wolken an:/
Schau ich biß an den Himmel reichen /
ihr Schttaen deckt der Erden Plan c.
iel deutlicheraiſt wann das Schluß Wong
chau in dem erſten Vers / als nach derreperi-
tionfommer/alfo: Eplheeg
* u.
Ich ſchaue die belaubten Eichen
Sbegipfelt gleichſam Woltenanz
In dem fiean den Himmelreichen
Eeſchatten fieven Erden Plan,
Wiewol diefes nicht eigentlich sur dein Reimge⸗
bande ſondern vielmehr zu der Zierlihkeie un der
leichtflieſſenden ungeswungenen Redart gehoͤ⸗
ver welche ſo viel lieblicher fo viel kuͤrtze ſich die
Meinung ſchlieſſet / und iſt der Einfluß) / ale
welcher ein Sache darzwiſchen tage in den
NT liedern
—
J
-alIr
96 un RTR TEN
Kedern / aus ‚befagter Urſache / zu Verne
den. I ei}
36. Ronſard will / daß man das exſte Geſetz in
den Liedern nach Beliebẽ ſetzen moͤge / die ander
aber muͤſſen alle demſelben gleich gebunden wer⸗
ver. Wanıtdanndassied verfereiget/fol mmanıesı
unterfihiedlichmals tefen oder auffelbfterfundne
Stimme ſingen. Und hoͤren ob alles wol auf ein⸗
ander klinget / ſonderlich aber in Acht nehmen
ob die Diſtinctiones alſo gleich geordnet / daß die"
doppelpuncte oder Strichlein inein J
in dem andern zuſtehenkoemmenn
97. Ob nun wol in keiner Sprache kein
Verſe ʒu finden. / welche wir in deim Teutſche
nicht ſolten nachtuͤnſteln koͤnnen 1 fomup man
doch ſehen was wollautet / und ——
unzählige Reimarten oder Gebaͤnde wie ausid
7. Noten unzaͤhlige Geſaͤnger sufanımen gefae
get werden: Doch find die unverniſchte
chaiſchen und Dactytiliſchen / wie auch die Im
biſchen und Anapaͤſtiſchen am werigften ge
bräuchlich/und aufer den Geſaͤngen faftunardig.
Befihedie V. Stund dep Poetiſchen Trichter
6.10. ee RE
Es ift auch fuͤr einen Abfchrietvon Dez
Sat zu halten / wann man die Jambiſchen
Trochaiſchen / oder die kurtzlangen und ſang
gen ReimZeile / der Stimme oder dem
J
ir}
* Bon den Reiihgebänden, ı% 97
3* faerin einem — mem
in feinen himmiiſchen dern 113 gethan /
*
—9
— De
5 födasmehe zu beklagen; / i, —
Rn fol iilang kurse TRUG 94
® T deß Vaters auge
wid 315 Brab etragei
Dieſes / wenn den Noten zu Siebe age
‚tan für feinen Fehler gehalten werden. +
88: Man kan auch die alten Stederarten ver⸗
beſtten und find ſonderlich dje Waiſen / oder die
Zeilen / welche mit keiner andern Keimen ausins.
muſtern. Ein Exempel haben wir in dem Liede:
Es iſt gewißlich ander deit / etc· welches
eimgeband fo zu veraͤndern
Achl einen ſchnellen Augenblie
Daurt aller Menſchen geben: J Joun
—— Todes Strick /
Eh Wogel gleich umbgeben za
Wann wir ohn Sorgen ſicher ſind hr Mt F
fo tommebas Ende wind gefhtemd/ cha
da hilfft tein Widerſtrebenn 2
5A alfo’seliche daß die letzte Beireime haleı
——— ſetzte: dabilfft kein OO iederſtehen. TE,
Wann nun die letzte Zeil *5 wie in
* G beſag⸗
9— ss.
98 RIX. us
ſagtem Liede / ſo wäre, er Waiß / dergleichen viel
ben. den alten Reimmeiſtern und Meiſterſingern
gefunden / von den guten Poeten aber nicht ge⸗
brauchet werden. — —
89. Es werden auch die Reimgebaͤnde werbefe
ſert uͤnd lieblicher gemacher durch Bermehrung
der Reimwoͤrter / wie in der Melodey ——
nen Siedes 2. Durch Adams $all iſt
verderbt etc. ein ſolches Exempel zů leſen iſt in
dem IL. Theil der Sonntags Andachten am
—9*— I daraus wir das erſte Geſetzlein hieran
ugen. Pr RE
Shoͤchſter GOTTſih an den Spott
in welchen wir jetzt ſchweben
Kein Menfchenkindrift ohne Suͤn db /
Die ſich den Welt ergeben
ir und Untreu / / ohn Reu und Schey
iſt nun der Weltling Kande mn
Das gute Wort gedentt an Morde
und führe verdeckten Wandell.
90. Hierbey waltet eine Frage: Mann man
den Inhalt der Gedichte und derſelben
Reimgebaͤnden / den jenigen ——
nachkuͤnſtlen fol / welche ſich der Kei
gebrauchen / wie man zugleich erfinden
und nachahmen koͤnne? Beedes kan wol bey⸗
ſammen ſtehen. Wer eine andre Art von einem
Seſchlecht zu Werke bringet / und —
ee;
Von den Relgibaͤnden. & 99
nachahmet / der erſendet eineneue Zorn / und
Seſtalt / die er vor andern abgeſehẽ Hat: Alſo ſagt
man / daß der Mahler und Bildhauer ein Origi⸗
nal / ur⸗oder erſtſtaͤdiges Stuck erfunden / wel⸗
ches er von der Natur abgeſehen / und mit na⸗
tuͤrlichen Farben nachgemahlet hat / oder daß es
von Stein und Holtz durch den Meiſter abgebil⸗
der worden. Wann aber ein andrer eben folches
Original copieret und nachmachei / ſo kan er den
Damen deß Erfinders nicht haben / weil er nicht
einem andern Geſchlecht / ſondern eben dieſer ab⸗
geſehener Arte nachgegangen. Dieſes iſt nit
nicht nur von dem Inhalt obenbeſagter maſſen /
ſondern auch von den Reimgebaͤnden zuverſte⸗
hen. Franciſco de Ubeda hat in ſeiner Picara
Juftina $ 1. beſondre Reimarten / welche wir in
unſrem Teutfchen faft allehaben oder nachma⸗
hen können / wann ich nun Las Rimasdoblas:
am ı 52. Blate mit gleichem Reimgebaͤnde vers,
faſſe / ſo bin ich ein Erfinder derfelben / in dem ich
bemeldem Spanier nachahme / und ſind die Do⸗
pelreimen alſo geſchrenket / daß ſich die Reimwoͤr⸗
ter in denzeilen fuͤgen / wis aus folgendem Era
empel zu ehen. | I ER,
Wie ſo viel Sorg und Plagenverletzen
Die aus dem Sinne ſetʒen das klagen ·
Sich mit dem Wildpret⸗] e en / j
vom Stricfdas Burke ehagen.
iſt ein Luſt ohne Luſtꝛc. Gij Dieſe
0 RAU
FU, Keimen fönnen; auch unefäret|
gebraucht werdenyallo. u. una nn nd
Wie fol nie Sorgund plagen verlegen! / ne
die taͤglich ſich mit Jagen ergetzen : Br |
Sich alles trauer · Klagens ——a a
un a im Hezen.
och eine andre Art hat erftgerühmtertIber
daramı 73: Blat in welchem das Reimwort /
nur mit einem Buchſtaben ra |
Die wir fters in Unglück ſchweben
nutzen GOTT S reihe Baba: re )
Weil wir in der Welte leben / * a |
und bald Leid / bald Freude —— er
In den dactyliſchen und Ainapäftfihen tunge |
esfonderlihwolialfo: il oh nr eo
Der Reyen im Meyen nid 1.17 Era
die Sreienerfrenet: tl ee |
2»: Schalmafenamdfchreyenne \ ni True
die Freuden erneuet. Vet‘ sin |
Das Klingen und Singen ein alla |
am Bäurifchen Dank) J
Das Springen und —S AR
belohnet der Kranke: —
Dergleichen neue und ſchwere Reimarten
xoͤnnen nach Fuͤglichkeit unſrer ———
erfunden / und mit Beſcheidenheit ge
werden / wie darvon zu andrer Zeit und
Het e— Mai | |
FAR
2 Bon den Bilderenen, 108
V Die Xe Betrachtung wine
en Von den Bildereyen a
391. Poe teren iffein redendes Gemä ähl. nz
0 ci Bilderey ihren a her habe.
AN Bilder und Gemähle Unterſcheid
den Deutungen der Dilder. >
Has bey den Bildern zu betrachten.
al ihre Beſchaffenheit zu erkennen.
Wie die Sn pille der Sinnbilder zuge⸗
” raten und ihre tunkle Deutung zuvermei⸗
— Steinißper&Sinnbilder Kin be
ſchaffen ſeyn ſol.
— die Deutung deß Gemaͤhls zn unter:
eiden,
100. Wica aufmancherley Weiſe eine einige SA,
—3 che könne guteebildet und vorgeſtellet wer⸗
en.
RC Vonden Bilderegen.
S wird die Poeteren ein redendes
ÜERR Gemäht 1 das Gemähl aber eine
a famme Poeterey genenner / nicht
a) ur wegen der Freyheit diefer ver
= brüderten und verſchweſterten Run?
Kein dem wir nach beltebten Einfaͤllen / Reden
im Gemaͤhl und Mahlen in der Rede; ſondern
auch wegen der Bilder welche mir Kunſtartiger
G iij —
te
or RR TT
Bierlichkeit dardurch vorftellig gemacht werben]
deßwegen auch die Redner und Poeten ſich der
Perſonbildung vielfältig gebrauchen / und
wegen in nachfolgenden Beſchreibungen faft
zeit die Ausbildung angefuͤget werden.
92. Die Regel oder Richtſchuur / nach we
chem man ſich hierinnen zu richten gieberi
der alten Griechiſchen und Roͤmiſchen Muntzen
und Marmolſteinerne hinterlaſſne Bilder, Wat
Aber ſolche nicht befindlich geſtalt dann vielerley
Sachen nicht eben auf die Muͤntze zepregt wor⸗
den / andre Bilder aber meinſten Theils Kaiſere
and Helden vorſtellen / welche dardurch ihr
gedenken zuverewigen gemeint geweſen / mogen
auch aus eigner / und auf gleihmällige Hei
hen gegruͤndte Bildereyen erdacht werden wif
ſolches Ceſare Ripa in feiner Iconologia exwie
fen dem meinften Theils nachgegangen worden.
93. Wie nun die Wort oder Reden imihrer
eigentlichen oder figurlichen Berftand gebrau⸗
chet iwerden(Locutio vel eftpropria velimpro-
pria)alfo verhält es fich auch mit den Bildern
Sie bedeuten was fie vorſtellen / wann man eine
Gefchichte oder eines Bildniß / odereine Land»
fchaft zcamahler / und dieſes iſt eigentlichen na»
tuͤrlicher Verſtand. Sie bedeuten aber einanders
als fie vorſtellen und zwar Gleichniß⸗· der Er
Elarungsweis in den Sinnbildern *—
alſo
ar
* Von den Bilbereyen. Ze 103
alſo geneñet / weil beſagte Bilder einen verborge⸗
nen und nachdenklichen Sinn begreiffen. Wie
nun eine Sache nach allen Umſtaͤnden mit
Sinnbildern zu behandlen und vorſtellig su ma”
chen / iſ nachgehends ein Exempel in dem Buch⸗
ſtaben H. bey dem Wort Hof: Hofleben zuer⸗
Biene: iſt diefes Dres zu erinnern / daß etliche
eichen von einer Vergleichung hergenommen /
mie welcher fie gleichſam verſelbſtet ſeyn und
Signa ex congruo genennet werden / wie dorten
Po der Koͤnig in Iſrael die Erde dreymahl ge⸗
und dardurch unwiſſend den Sieg wir
der die bald darauf geſchlagnen Syrer bedeite
ter: Maflenihm folches Eliſa erklaͤret / ſagend:
haͤtteſt du fünff ‚oder fechsmahlgefchlagen / ſo
wurdeſt du die Syrer geſchlagen haben / bißfte
aufgerieben wären: Nun aber wirſt du ſie nr
mahl fehlagen.2. König 13/18. HDierausifts
ſehen / daß das Schlagen aufdie Erden und das
Schlagen oder Schlachten der Syrer eine Ver⸗
einbarung hat. Zum andern werden die Zeichen
ewaͤhlet / ob fie gleich mit ihrer Deutung keine
ergleichung haben/(figna ex placito oder con-
ſtituto geheiffen)und ſolche find geweſen die gee⸗
len Laͤpplein quf der Juden Kfeidern darbey fie
der Gebete GO TTES eingedenk ſeyn ſolten. 4.
Mof. 15/3 8.Ob wol ſolche Laͤpplein / ſich mir bes
ſagtemGoͤttlichen Gebetẽ gantz nicht vereinbarẽ.
& iiij Wie ER
404 | xX. > RE
Wie von diefem Unterfcheid S. 99. ein mehrere
8— Aus dieſem Zeichen entſpringet Die dritte
Art / wann nemlich beede zuſammengeſetzet amd
das Bild von der Grundrichtigen Öfeichnißl
und deß Erfinders Deliebung geſammt / vorſte⸗
lig gemachet wird. Zum Exempel: Wañ ich mah⸗
Bee —— ben Grab
col in der Iſraeliter Lager gebracht. EITOf:
329 Diele Gemahlte Geſchichte / hat eine
gleichung mit den Vaͤtern deß Alten und Neuen
Teſtamentes / welche Chriſtum den rechten
Weinſtock darzu er ſich ſelbſtẽ vergleichet Job,
ı5/5.in dem Vor.» und. Nachgehen getragen,
welche Deutung von dem Belicben(ex placito)
und erſtbeſagter Gleichnißlex Congruo)zufam
men geſetzet iſt. Weilnun ſolche Bilderey und
Poẽeterey miteinander verbunden ſeyn ſol ſchre⸗
be ich unter das Gemaͤhl folgende Erklaͤrung
der am Holtz dep Creutz gehange 7
Welchen aller Vaͤter Glauben —
die vorher⸗ und nachgegangen! u
Ehriſtus if der Wumnderrraubent
indem Hergund Mund genageni
mit Bergnügen amd Behagen. AR
Jene haben ihn geſehen |
— Ihn mir Verlangen /
oft erwuͤnſchet mit viel Flehen
dieſe ſo hernach gegangen
⸗
haben
= 3 Bonden Bilderenen. 1% 105
Hhaben glaubig Ihn geſchauet /
und ſich ſeinem Wort vertranet. |
4994 Wienunvorberühreer Maſſen die Wort
mi den Ohren reden‘ alſo reden die Bilder mie
den Augen / und ſonder ſolcher Kundigung kan
ſich der Poẽt ſeiner Kunſt wenig ruͤhmen; Maſ⸗
ſen er das / was nicht iſt / als ob es fuͤr Augen ſtaͤn⸗
de vor ⸗ und mit natürlichen Wort ⸗ Farben aus⸗
mahlen ſol. Alſo haben die Alten den Laut und
die Beſchaffenheit der Natur ausgebildet / und
dardurch ihre Weißheit den Nachtommen auf
verborgne Art hinterlaſſen. Das Bildniß deß
Alten Saturni hat die Zeit bedeutet / welcher ſei⸗
ne Kinder / das iſt die Jahre / Tage und Stun⸗
gen friſſet und verſchlinget. Der Jupiter mit
Dem Donnerkenfebedenrer den Himmel / unter
welchen alle Feuer⸗ und Lufftzeichen zugeſchehen
pflegen / ꝛc. Hiervon bat geſchrieben Natalis Co-
es und Jacobus Maſen in ſpeculolmaginum.
Verulam.in ſapient.Veter.
97 . Die andre Art der Bilder machet das
| tbare in theils eigentlicher / theils figurli⸗
cher Weiſe vorſtellig als wann ich bilde eine Tu⸗
gend oder ein Laſter / und hiervon wird dieſes Or⸗
tes zu handle und zu betrachten ſeyn deß Bildes
Haubt / ob das Angeſicht traurig oder froͤlich / ob
es unterſich oder uͤberſich ec. ſchauet / welches dan
feiner bekantẽ Deutung nicht ermangelt. Gleichs⸗
rn ©» fl
106 WX.
fals muͤſſen * Bildes Arme rt Sinde Füſſe /
Bekleidung beobachtet werden / wie es geſtelle
und geſtaltet / und dieſes lauffet in die durse
ein / von welchen ausGio. Bonifacio indem
fprächfpielen viel zu finden iſt.
96, Ferners kommet deß Bildes Befchaffen
heitin Betrachtung: Ob es weiß oder ſchwa
jung oder alt / fett oder mager / groß oderflein;
maſſen bekannt daß man die Goͤtter ,
hoch / die Helden 9, und die gemeinen Menfchen
Haͤupter 6. hoch zu bilden pfleget : und muß die
fes nicht ungefähr nach de Mahlersund Pos
tens Beliebung / fondern dem Inhalt und de
Deutung ggmäß geftalter ſeyn wie ſolches
ret Alex.ab Alex.l.2.c. 19: und gehören hierun⸗
ter auch die Farben mit ihren Deutnngen dat
Bon in den Gefprächipielen gehandelt worden
In dem aber ſolches alles auf den Muͤnzen nicht
hat können verſtanden werden / hat man noh⸗
dringlich darüber ſchreiben muͤſen was
dardurch hat verſtanden haben wollen/als: Tz-
titia Publica. Roma æterna. Amor patrie
Auf der andern Seiten war zu fehen deß
fers/ Bildniß/der es pregen laſſen. Aus
chen Bildereyen erheiler der Alten groffes Mae
finnen und ihre treffliche Erfindungen weldhe
uns zu loͤblicher Nachahmung veran
ſollen.
97. Reif
* Von den Bildereyen. 107
TEEN beſagtem kommet aus der Sinne
SBild⸗Kunſt darzu was zu der abgeſehen Deutung
dienſtlich ſcheinet / als etwann eine Seule bey der
Stand hafftigkeit oder Beſtaͤndigkeit / weil ſol⸗
che das Haus ſtuͤtzet und haͤlt / wie beſagte Tu⸗
gend das Gemuͤt verſichert. Ein Loͤw nechſt der
Sroßmuͤtigkeit / ein unbezaumtes Pferd nechſt
der Freyheit ec. Die ſes iſt von etlichen nicht beob⸗
achtet worden / welche die Verzweifflung / durch
einen der ſich erhenket / die Liebe durch zwey die
einander umfangen / ec. gebildet ꝛc. Solcherley
Silder in ihren eigentlichen Verſtande gehoͤren
zu den Geſchichten und nicht zu dieſer Kunſt.
Dierbey iſt auch ſonderlich zu merken / daß man
nicht eine unbekante Sache durch die andre be⸗
Deute / und dardurch das richtige Verſtaͤndniß
hemme / oder ſchwer mache / welches dann nichts
Anders als ob man ein Liecht / anzuͤnden wolte
die Sonne beſſer zu ſehen. |
98. SfalfodieScele deß Bildniß eine rich⸗
tige Gleichniß / wie feine ſumme Reden vorbe⸗
ſagte Geberden ſind / Ich ſage eine richtige Gleich⸗
niß maſſen auch hier gilt was die Redner beob⸗
achten / daß ſolche vereinbarungen in hohen Sa⸗
chen / von hohen Dingen / in geringen und ver⸗
achtlichen / von gleicher Beſchaffenheit hergefuͤh⸗
ret werden ſollen. Auf einem Inhalt oder Deu⸗
ung mögen viel Gleichniſſen erfunden und ge⸗
.
rer bilde
108 wXx. 5
bildet werden / darunter jedesmahl die fuͤglichſten
auszuwehlen / welche nemlich von fihbaren und
nicht unſichtbaren Sachen handlen
man die Vorbilder deß Alten Teſta
haͤlt ſie gegen der Erfuͤllung deß
mentes / fo wird erhellen/ / daß — —49—
Chriſtum abgeſehen Inachdentlich'erfülleew
den / und daß nicht nur die Wort / ſondern
die Geſchichte geiſtliche Gcheimniffen "auszebik
det / wie hiervon zu leſen die Bo der Sonn
tags Andachten. Dieſe —
bild⸗Kunſt dienet nicht nur dein Redner
weglicher Darſtellung feiner Sachen ſond
auch den Poeten / wann er ſolche Gemaͤhle ſe
Verſen ſchicklich beybringen und von n
chen Erfindungen ſeinen Inhalt ——* ai J
Mancher blaͤtterte lang in einem Buch ſo
er aber ein Figur ſihet haͤlt er ſtill und —
beagefchriebe: iſt / Wie ein ———
mit vielen Ferne
chen gesierer ift / alfo macher auch die Mi
and Bilderey ein Gedicht praͤcheig/ anſe
beliebet. J.
» 99. Es hat aber das Bild — Hera
» Mailen feine Deutung entweder vonder m
„ türlichenEigenfchaft/oder von dem einffim
gen Satzung und Beliebung der Menfchen
der von beeden zugleich. ——
a
4
3 Bon den Bildereyen.& 109
Wachſamteit bedeutet / kommet ſolches von ſei⸗
jer natürlichen Eigenſchaft her. Wann das
ſug die Weißheit bedeutet / iſt ſolches / Theile
einer Eigen ke auch nach der Verglei⸗
hung in der Egyptier Bilder Lehre beyzumellen:
E6 kanaber eben dieſes Aug die Geilheit / und den
Neid bemerken. Das Wintergruͤn (kedera) bes
| fail gebottnen Wein / nach der Men⸗
hen eliebung;feiner Natur nach ehlichediebe
peil es fich ftark an den Daumen hält, x-*d ibn
—— Es hat aber doch ach ber
intergruͤn einen Vergleichung mit dem
n dem er an einem Pfal oder Staͤmmer
ſerzogen und geheget werden. Und ob wol
bei Bet Wintergruͤn Falter und der
warmer Natur iſt / ſo hat man doch eben
a Kranse darvon gemachet / und ſolche
eyen aufgeſetzet damit der Wein dag
Sn tnichterhinen ſoll. Bey ung bedentet ein
sach, 4 Krauthaubt den Moft oder neu⸗
— vielleicht aus heſagter Urſache / weil
lea K zut und Köhl die Trunkenheit hindert /
md ltet wie der Wein hihet deßwegen auch
eede.nıcht neben einander wachſen wollen und
es dep andern Safft an fich sicher. Die Geret⸗
afft bedeuten das / warzu ſie gebrauchet wer,
en /als die Pflugſchar den Feldbau / die mar
— en
#10 Zu 83
fen dent —** wann ſie en /bo
merken fie ven Frieden etc rg
100. Schlüßfich kan eine Sache aufiet
fe gebilder und vorfteliig gernachertwerde
Erempel der TodL in Geſtalt der entrleifahten
sind Doc; zuſammen gefügten Menſchenben
als eine Perſon eingeführet. IL Wird derZod
deitter durch eine anslanffende Sanduhr? ode
dnd"Cine verwellte Blum /' dder Duacch ein
Sctfivas in den Hafen einlaufft/ ode e fi nſte
durch dergleichen Sachen. III. —3 ß Todes
Abbildung durch die Geſchichte J
wann ich durch die Lucreclam den Tod —
cheidigung der Keuſchheit / den Ct tiamo
der Siebe deß Vaterlandeg/den Tert bu in) der
Jovi nicht weichen wollen / oder ang? |
die drey Partzen
den abſchneiden ꝛc mahle: IV. Ai
Gräuchen:als wann der Todenngräber —
dem Käifererliche Steine vorgetragen |
feinem Grab⸗ Gebau darvon zu w
Tod bedeutet der Afchen den man den 2
Mittwoche anf die Haͤubter zu ſreuen
und dergleichen Dentung ſtammet 6 ’
Menfchen Beliebung ı wie. gefaat \ eb:
Natur felbften / fluͤſſen auch dergleichen Die
niffen:
dent
Ze }
* Von den Bildereyen. Hr
niſſen: Alfo bedeutet die Sonnen Finſterniß
den Tod EHRJSTZ / wie der neue Stern
ein Leben an etundiget. Aus den Threnen der
verſtehet man zuweilen auch der Rinder
Tod / rtci Es fol aber ſolches Gemaͤhl / fo viel
hunlich iſt / ohne natuͤrliche Farben erkantlich
zoder durch die Bey⸗ und Obſchrifft zuwei⸗⸗
men durch unterſetzte — ausgedru⸗
erwerben.
Schuß deß Theile,
A Tele. 100 Bereachtungen follen
Fu U einem Vorbericht dienen deß
‚da RS folgenden Werklein / die we⸗
2 - op gen: er Bemerkung und
Fa A ruhe 10, Haubt⸗ Cheile
se Ob nun wol dieſes
—— behandelt und ausge⸗
hätte: * koͤnnen / wird doch das
wenige dem —— der Wolredenheit
genugſam ſeyn / fein CT hierinnen
ee: und —— / was dorten
** Ad da parum,ad — *
u dum faris. |
2 RER. ARE
Der ti. Thelg ae
au 9 aus 236 Reg RE
JupoesifchenSefebreibungen/ verblänn
ten Reden und Bunſtʒierlichen
Ausbildungene, in \ 337 Hoolsiiel
Eingang mind 100100
Je Edle Poeterey (gleicher einer
ZEN reichlich geſchmuckten Knig
welcher Thr am alle andre
bvwiſſenſchaften Hinanfgefeserifl
RT | Sie erweifer ihre Majeſtanſ
Scönpeitallendero geflieſſenen Aufwartern ſ
cheilet ihre Gewogenheit allen ihren Li
mit und lohnet ihren Dienern mit milder Be
ſtigung. Unter ſolchen bin auch ich der gerin
und wenigſte / welcher ſeine Unwuͤrdigkeit erten
et und keine Wort finden Fan / ſeine Neigung
sind Ergebenheit zu u Verſtand
hat ihre Wuͤrdigkeit zu begreiffen / teine Feder die
fo erheiſchte Suͤſſigkeit ſolte von ſich reife
fen können.’ Diefe guldne Sonne laͤſſet fit
niche mit ſchwartzer Roten abmahlen: I
Plgkeit kan man nicht mit ıahakDe er vor⸗
ffellen / hre Schaͤtbarkeit mit unwehrten Worten
ausreden / nñ ihr weitſtralen der Glantz mit ſchw⸗
chen Augen uͤberſehen.
Damit ich aber meine Gefliſſenheit 2
h
u
J
4
| 1 *
ochbeſagte Poẽterey beglaube will ich mich er⸗
uͤhnen eine Probe meiner gehorſamen Dienſt⸗
ertigkeit / zu ihrem hoͤchſtgeprieſenen Ehrenlob
polmeinend zu leiſten / und vielmehr mein Ver⸗
angen zu lernen / als die Vermeſſenheit andre zu
ehren / in nachgefuͤgten Beſchreibungen verſtel⸗
en / willig befennend / das alles was hier nachge⸗
xieben zu leſen das wenigſte deſſen / was hier⸗
om Keſchrieben werden koͤnte. Es iſt ein Troͤ⸗
lein deß unergruͤndlichen Meers / ein Funklein
er unendlichen Flamen / uñ ein geringer Schat⸗
en eines Weltgroſſen und Himmelhohen Liech⸗
es. Doch muß alles einen Anfang haben: So
ering er auch ſeyn mag / kan er doch den Weg
umehreren Bolltommenheitanweiſen / die uns
yerichtens befeiten / und zu mehr verſtaͤndigen
ſinnen veranlaſſen.
Weolan es ſeye unverzagt gewagt! 9
* Bann.
Das mweifer wo mehr dergleichen zufinden /
Die Bildung oder Dentung fangt jedesmahls
mit einem neuen 5. oder Abfakane
ALTE NE YA |
Bus —— — —
—B⏑—⏑— — —
€ d’ \ *
—
114
— ee Scham (ober
EA gen Schlangen Freund r die kin
IN Mann haftenfan/erhabedak *
— der Hand Be AR
I 3 2 Derdatiftfchlüpferigigfi nd
— windet und zwinget ſich durch Die
auſt / dringt durch den dichten Sand. "Eink n
Jal uͤber den Knien zerbrechen wird age
den Großſprechern die unthunliche S
fen wollen. 2 a
Der Aal bedeutet eine fchlüpferige Siftigkeit
die fich nicht leichtlich ereappen laͤſſet; wie au
— der Aal ſich nicht az
nh
lan anguilla Ahl A Pfriem. 9
Der Leib ——— Thiers / . 2
fende finfende und ſtinkende Aas / ——
enthaucht / erlegen / nichts werth / abgedecken da⸗
iſt geſchunden / 2. vermottet / durchwurmet
fleiſchet / wird der Raben Speißiver Raube
gel Koft / der pc, Ludermahl / der —— nr
% —*
6 Aa, . 1145
begierd / wird zereiſſen / zerſchleifft / zergliedert. Iſt
ein Scheuſal / ein Greuel deß Geruchs und auch
deß Angeſichts / mit ſchwartzen Blut betrieft.
3. Bleibt das graue Beingerippe / der Schedel
ohne Haut / das Fette von den Wangen erfault
im Nebel Tau. Die Krippen und Gebeine ligen
zerſtuckt die Knochen ausgeſtreut / die Schun.
fin ohne Fleiſch / begraben ohne Grab / veröder
auf den Rangen, Anmerkung. Wann nicht
der Inhalt deß Gedichtes / nohtwendig der⸗
gleichen abſcheuliche Sachen zu beſchrei⸗
nierfordert / Pol ſie der Poet vermeiden;
Maſſen ſolche einen Ekel verurſachen koͤn⸗
nen / er aber ſeine Erfindungen beliebt zuma⸗
ei ſeyn ſol. Deß Aaſes nach und
ach geſtalte Beſchaffenheit iſt mit 1/2/3.
Me nter ° ieden.
rl 3. Abend. Id
Bor der Sonnen Untergang längert ( größe
teröfich der Schartenftreiff / wann fisftürgerin
Das Meer: Weiftden halben Purpurrock / wann
die uͤbermuͤden Pferde vorderSonnen guldnen
Wagen Seewarts eilen in die Flut. Deß Mon⸗
des Anbeginn / fo der Sterne Vorwacht haͤlt.
Der Tag entſchleicht / verſchwindet / verfluͤſſet /
die Nacht dringt / ſchleicht heran / nahet / ſpaͤtet /
verkuͤndigt die Ruhe / der Arbeitende den ſuͤſſen
Schlaf — der Sonn iſt
* ij in
—
118 8 Abend 8
in dem Meer: Die Sonne gehet zu Gnaden
Es hat die Abentroͤt den Purpur ausgebreitet/
in dem die Sonne Meerwarts gehe / und lange
Schatten leitet nm ——
Deer Abend iſt der Herold der Finſterniß der
Pfortner ver Macht / der Arbeit Feyerſtund dit
holde Demmerung / der Schatten braune Am
ine/der ſanffte Ruff der Ruhe. Deß Tages fro
hes Endyzc. Wann die Herd zu rucke kehrt / und
die Hirten treiben ein fSonne / Nacht / Schat
gen. Be
Der Abend / oderdie untergehende Sonne)
hat die -Deutungdeß annahenden Todes.
A l CET
Dep FRE Sana er der ſich wiZu
fel reimet ( das iſt deß Teuffels / was nihesn
fuͤrchten iſt / bingt Schrecken /Angſt und Furc
Deß Glaubens Mittelſtraß hat ſolcher uͤber⸗
ſchritten;er glaubet gar zu viel und jener glaubet
nichts / die Tugend in der Mitten hat ihr be
ſchranktes Ziel. Die Zeichen ſind ein Gott dem
eitlen Schwindelgeiſt. Der Aberglaub iſt GO
TES Greuel / vom Hoͤchſten Hoch verhaſſt / der
ſeines Namens Ehr dem Goͤtzen nicht ertheilt den
ihm das Hertz erdichtet. Er iſt eitel / vom Trautt
geiſt geleitet / die Quelle vieler Qual ifeniemals
Sorgenfrey / den Reifen lächerlichifchent was
nicht zu ſcheuen iſt / gleich einem dummen Pferd.
* Aberglaub. % 117
Bird auch geheillen Affterglaub / überglanb/
SKasenglaub.. —F
Der Aberglaub wird gebildet in Geſtalt eines
Alten Weibes / welche ein Nachteule auf dem
Haubt / und einen Raben oder Dahlen zu ihren
Süffen / weil der Aberglaub viel auf Vogelge⸗
ſchrey achtet. In der rechten Hand häft dieſes
Bild deß Himmels und der Planeten Lauff / un⸗
ter den Arm einen Haſen / welcher die Furcht be⸗
deutet / und in der linken Hand eine Waxkertze
ſehend mit blaſſem Angeſicht nach den Sternen.
| Abbruch. An
Abgang /Abfchlag der Nahrung Minderung
. Schwächung! Mangel ı Gebreſt / Fehl / Nach⸗
theil / Unrecht / Ungemach / Abſetzung der Lebens
Mittel der Unterſcheid iſt nach dem fuͤrhaben⸗
den Inhalt zurichten.
0 Aber. |
Das Woͤrtlein Aber wird sierfichernachftän
— gebrauchet alfo; Wann aber
Der Troͤſter / 2c, nicht ; Aber wann der Troͤſter
tommen wird ꝛc. | |
SEN GAberwig. |
Die Taubſucht / Sinnloſſigkeit / verruckt iſt
noch weniger als unfinnigrafen. Verirret in dem
Haubt / weil fein Verſtand gekraͤnkt: ermattet im
Gehirn / iſt etwas narrenhafft / vom Haaſenſchrot
getroffen. Alber/ bloͤd /ſchwachverſtaͤndig Aber⸗
er |
118 3 Aberwiß.
witz iſt mie dem Stoltz geſippt / hat Dünkel zuver⸗
tauffen. Der Schwindel auf der Ehrenſpitz ſtuͤrtzt
‚manchen in die Aberwitz Eigentlich iſt Aber⸗
witz / Affterwitz / wann man zu ſpat klug wird
und Witz einwenden will / nad) geſchehenem
Schaden Es wird auch geſagt von unrichtiget
Vernunfft 7 welche su Zeiten die Fieber vera
cken / daß man aberreder / undfich wegend
gröffen Hitze nicht beſinnet. 22
Diefes Unheil fönte gebilder werden: / mike
net Narrenkappen / die nur eine Schele
zeichte. 7. Abſchied. —
Wer Bulerſcheiden Scheiden nennet ik
bloſſes Scheiden wie man pflegt / deſſelben B
har nie gebrennet / von ſolcher Glut die Liebe
heat, Sch ſage / wie ich jetzt erfahre / das Icheiden
fey ein ſolcher Schmertz / ein Schmertz der ſhe⸗
der Seelund Hertz / und beedes bringet aufdie
Baare.( Siereno in der Diana.) Das Scheiden
zerſchneidet der Liebenden Band: Das Scheide
macht Leiden / die Wisderkunfft Freunden Der
Abfchied heifcher verdienten sohn. Bey dem Ar
fchied iſt der Trier über die Schwelle Derfange
ſamſte und der ſchwerſte. Wiederkommẽ mach
daß / man Scheiden nicht acht. ——
8. Acker. F —
Hiervon beſihe in dem Poctifchen Trichter
die 6. Stund. $ 9. der Acker wird. gepragtl
geegt /
2 Abfchied, 119
geegt / geduͤngt / gepflügt / beſamt oder zur
der I der Samen bricht durch / ſticht herfuͤr
grunt / ſchoſſt / iſt in der Milch im Schoßhalm /
koͤrnet / reifft / gilbet / zeitigt. Der Cexes blondes
Cgelbes) Haar fälle in die Sichelſchar. Die
reichen / ſchweren / vollen Aehren neigen und beus
gen den ſchwachen Halm. DR / Der Acker
-üft fett / ſchwartz / befurcht / gebragt / oder gebrochen /
im weſentlichen Bau / der mit Unkraut uͤber⸗
waͤchſt / wann er oͤd und muͤſſig liegt. Die Pflug⸗
ſchar ſchneid ihn durch / die Flut in den Gebet⸗
- gen trieft von dem Himmel ab. Der Acker iſt of⸗
fenbar / verzaͤunt / verſteint / vereint / begrentzt mit
eg und Waſen / bezirkt mit einem Fluß / ge
waͤſſert mir der Quellenguß / anvier Orten aus
geeket / das suffrreiche Feld. Soll fichder Acker
wolloͤſen / ſo muß man ihn wol guͤrten.
Mach dem der Acker beſchaffen nach dem har
ereine gute Deutung der Fruchtbarkeit / oder
E ten.
Pag ara
RE Ri: 9. Adel.
Art laͤſſet nicht von Art: es iſt gar nicht zu
ee aus deß Adlers Neft ſich ſchwingen
* ne bejahrre Tugendruhm in den
Söhnen fortgepflanger-Der Tugend Kron und
Lohn / von Vater nicht ererbe Das Ehrenfhild
der Tap ferteit mit oͤwenblut bemahlet 7 erkuͤh⸗
net das Gemuͤt / behelmet und beſtralt / mit uͤber⸗
NEN. H iiij hol⸗
ur
A
120 = Adel. *
holdẽ Glantz der Rinder KindesKind. Die Fah⸗
nen der Ahnen ermannen ermahnen die Riter⸗
Gebruͤder zu ſchutzen mit Nutzen den friedlichen
Freund: Zu ſtutzen den trutzigen ſtreittenden
eind. Der Adel ohne Gelt und Gut / iſt zleich
dem / der nichts gutes thut / und doch den Glau⸗
ben haben will / der alle ſeelig macht. Es deckt
auch wol ein grober Kuͤttel / die Frommkeit ſon⸗
der edlen Titel. Ein neuer Schild weiſſt keines
Alten Adelsbild. Ehr ſo durch Waffen wirder
worben / iſt in den Sterben nicht geſtorben. Der
Adel wird durch Nachahmung adelichen Tugen⸗
den erlangt / erhalten / fortgeſetzt und gleichſam
menſchlicher Weiſe verewiget. Stand kommet
vom Verſtand / haͤtt ich nicht Verſtand gehabt!
fo haͤtte mich Verſtand mit Adel doch begabt.
Opitʒ. Ein wolgearter Geiſt beadeltfeinen Ada
mie Kunſt und Wiſſenſchafft. Ein Fuͤnklein deß
Guten Gemuͤtes / iſt ein Puͤnctlein / adelichen
Deß Adels Deutung hat Schild "und
Helm ı Degen und Sporen ı als vermittelt:
welcher der Alte Adelerwörbenworden.
ea
10. ler. bei:
Dep Jovis Wetterſtral( Hageltenl/ Donner
Thlag)ift dieſem anvertraut. DrRömerBögell
Der Lufft Inwohner groffer Fürtiver König dep
Fittig⸗Volkes / derinden Sonnen Br |
| ans
| * Almofen, % 121
ſtrangen Angen ſchaut / deſſen Klauen nicht zu
rauen. Dieſes iſt zu verſtehen von den kleinern
Adlern die Raubvoͤgel find und das Aas genieſ⸗
‚fen; dann dieſes Geſchlechts ſechſerley Arten /
wie Erafmus und Aldrovandus beglauben.
Der Adler hat die Deutung deß Dieges/ der
Abertrefflichteit und deß H. Roͤmiſchen Reiches.
11. Almoſen.
Wird mit einem e. geſchrieben / weil es von
„Eleemosyna herkommet / und eines unter denen
Woͤrtern iſt / welche das Teutſche Burgerrecht
ersehen: muͤſſt fonften heiffen die Armen⸗
"7 Geheiliget wird die Gab fo man den Armen
giebt. Esift de armen Hand die befte Wechſel⸗
bant / man wuchert ohne Siünd/ und Öottgiebt
demden Danf/derfolhen Wucher treibr/ er iſt
Keintrener Knecht / der ewig bey ihm bleibet. Gott
haſſt den Reichen Geis / der feinem Nachbar,
Maͤnn / ‚in feiner gröfften Noht nichts Guts er»
Wwveiſen kan. |
Der den Armen fröfich giebt wird vom hoͤch⸗
ſten GOtt geliebt / der die Gab mirreichen See⸗
Zen / wiedergiebt auf ſeinen Wegen, Wir fuͤllen
nicht deß Armen Hand / und glauben nicht fo
manchem Pfand / dasung giebt täglich Gottes
GSnad / ſein Woꝛt hat leider wenig ftatt ꝛcBarm⸗
hertzigkeit gegen die Armen Almoſen vertilgt die
— ee H v Sum
ı22 3 Almofen. 3%
Sünde tft die Pforten dep Himmels die Probe
guter Werte/ die Chriſtliche Schuldigkeie 1 Die
Feindin deß ungerechten Mammons die
din deß gerechten Mammons / wil GO
nen Becher kaltes Waſſers / der nichts ale»
Mühe folchen zu fhöpfen koſtet / nicht unve gol⸗
ten laſſen / ſo wird auch ein groͤſſeres ſen
nicht unbelohnet bleiben. J
Das Leder ſtehlen und die Schuhe der Got
willen geben / iſt ein Almoſen / daß deß SM
wehrt iſt. *
Drey Soldaten begegneten Dreyen $
chen / die grü Seide diefen Worten :
gebe euch Sridden : Sie antworteten
nebnieeuch das Almoſen. BL
Das Almofen wird gebildet in Gefta
ſchoͤnen Jungſrauen / mie verdeckten Angel
und Händen welche beederjeits den Armen g
ben / auf dem Haubt trägt diefes Bild ein
gezuͤndte Lampen / in einem Krantz von oh (im
gen / daran viel Blätter und Früchte Dane,
Beſihe Pſ.52. v. 10.
12. Alter.
Der Winter unſrer Jahre / der Schme
Schwere Bürd/ohn Hoffnun —— sfr get
Der überlafte Saft ı der zur Erdenfinf
N
Br 6
4 = |
wi “
Hate 123
geſchwaͤchten Glieder ſchwaͤchen das Gemuͤt /
machen ein feiges Hertz / verurſachen eine ſchuͤch⸗
tere Furcht / Eckelhaffte Traurigkeit / unterbre⸗
‚hen alles Vorhaben / machen zu allen Thun traͤg
und laß / auſſer dem Gelteiñemen / verdroſſen Die
Hande werden krumm den Vogelklauen gleich.
Der Leib iſt ungeſtalt die liebe gantz erkalt / die
Runtzel Haut iſt rauh und hart / und das Hertz
ſtvon Felſenart / haisſtarrig iſt er ohne Grund /
und glaubt nicht daß die Todesſtund bald zuer⸗
warten fey. Einen kleinen Weg hat er noch zu ge⸗
hen / md will doch mehr und mehr zum Zehr⸗
pfennig einſamlen. Die Flucht ſchleicht ſich den
Jahren ein. Das Lebens garn iſt tief verfitzt / daß
Whicht lang zu binden nuͤtzt. Das weiſſe Greiſ⸗
fen Haube mit der Weißheit Kron belaubt I hat
injungen Sahren viel erfahren / der viel weiß
pfiegt vielaufagen/mas in feinen jungen Tagen /
Ks et er die Gleichheit ſtehen mit der
"Sugnißfeiner zeit. Mit feinen Tangen grauen
N
i
.
{
\
s
-
.
>
.
.
*
Ban⸗fputiert der leichte Wind / treibt ihn lints
rechts geſchwind. Balſac ſagt von einem
Alen er habe die Zeit zu ſterben verabſaumt und
Sott habe ihn aufbehalten / der abgeſtorbnen
En
Welte eine Grabſchrift su machens Das ver
geßliche und verdrüßfiche Alter ı macht mehr ge⸗
bieten / weilman nicht folge / mehr fehen (mit
Schwachen Augen )und weniger hören.
Bu *
124 * Alter. 8
Es iſt ein altes Weib mit eingefchrund:
nem Leib / fo manchen Augenblick fo mai
che Runtzelſtrick erweiſt ihr Angeſicht dod
laſſen ihr die Fahre drey Zaͤhn umd-fiben Hat
re. Ein hageres Weib wie ein Sarern 4 ‚ga 1}
hager und mager / ein finfterer Stern I wich
augig / zahnloß / doch völlic; an den Knochen
Geruntzelt / wie eine gebackne Birn / verſchrum
pelt / gefalten an Wangen und Stirn. Der i
fer hat gegen ihr deß Cherubs und deß Seraphe
ter. 3
Das Alter wird genannt zeitreich / bejahrtn
Reiff und mit weiſſen Haar bereifft
Das Alter iſt leicht zu bilden / und follit det
Hand tragen die S. Jacobs Blume velche
bald beginnt zu grauen. SATA
13.Amböß. be ai
Unbeweglich iſt das Eifen/das fo viel geſch
gen und gehaͤmmert wird. Es kommt der
vom Hammer Zwang. DieDBildniß der
die man drengt ohne Schuld / ſie wird Doc yni
zerſtuckt / noch jemals unterdruckt / und ſie wi
durch fo viel Plagen erhärter/nichtserfchlagen.
Der Amboß hat die Deutung der Deftänt
digkeit in Ungluͤck. ——
— Brent k J
| 14.Aimbt.: .
Die hohe Ehrenſtell / der vielgeachte Sta nt /
a Amber E 12%
er Tugend Lob und Prob. Der Dienft deß Bas
rlands / wer nutzes ſeinem sand iſt jedes Bur⸗
en » Erträge. den Sorgen Saft / Def
| Ben Regiments, F
it hohe Obliegenheit.
ie das Wort Ambt zu ſchreiben iſt
re Spec. Phil,
Amme heiſteine Warterin / daher das alte
ai en der Kinder warten md Znlaley
«3% BEE Sy Anker.
u Du Sf Haff und Kraft. Ein Freut
Ring und Dogen mit zweyer Pfeile Spitzen /
i — erſitzen / deß Meeres Sand zer⸗
—— 20» geſtaltet Angel Art / der Schiffe Si⸗
cherheit. Dev Winde Widerſtand. Der Norden
k ke * ker tGegenpalt. Der Hoffnung Bild / faſſet
oder haffter/wird geworffen / aufgehoben / gene⸗
* —9 bindet / befeſſelt und befeſtet / haͤlt und ſicher
er halt/ verſichert das Schiff / widerſetzet ſich der
lien Ungeſtuͤmm. Die Hilff und Troſt im
| — — geſpitztes Eiſen kan eine ſol⸗
J ve e Stärt im wilden Meer erweiſen / erhalten
Ki el und Maſt famiteingelchifften aſt⸗ Meer /
schiff/Lingeftimm.
Benn der Anker ſchweber hat er die Deu⸗
— wann er eingeſentetiſt / be⸗
deutet er Sicherheit.
" !
Anfang
u,
.%
126 X Anfang. *
16. ande TIIEM
Anbeginn / Entſproſſen Ubefsnngr up
kunfft Duell / Ausbruch / Erwachſung Erbe
bung. Das erſte Ziel. Was Anfang nimmt it / das
End beſtimmt. —
Deſſen Deutung iſt der Bucnab . J
17. Angenen.
Hold/günftig / gnaͤdig / theuer geh te IM ht
geachtet ! ſchetzbar / beliebt / mit Holdſchafft
haffet / gefaͤllig / willtomm wolangefeheuibehäg
lich / beluſtig halten die Hochachtung einer? Per⸗
ſon. 18.Anzeichen.
Bedeuten / vorſtellen / enttverffen/ang
anmelden/unverborgen halten zuverſteh
ben / verkuͤndigen / wiſſen laſſen erbeten’
ten / zuſchreiben / antragen / vorſtellig m it
Geſicht bringen / an⸗ und —
Anfurt / anlaͤnden. —
Eufer. 19. Anzuͤnden. | Be.
Anfenern/anbrennen/anflammenyai
mit dem Brand / wie derZunder anfu ae
glücn mit der Hit / erwecken neuen Bran — &
EFeuer. AZunder. rn
20 Apfel, J
Die geimpfte Baumenfrucht 7 t
dörre Holtz an einem ſchwachen Aft erzeitge
chen runden taft?dep erfien Weibs geluſten
Der Apfelfproffer / blüher / fnopferif
—
we
ad, a
ckein
Rapfel. * | 128
lich / gelblich / gruͤn / rotlich⸗gelb / gelblich⸗rot / eine
zahme Frucht behagt. Deß Herbſtes Koſt / der
Baumen Beut / Raub / erhaben / hangend / bunt⸗
heinend in den Schatten / er uͤberwaͤgt den
— abgeſchuͤttelt. Die Frucht trägt ih
es Samens Haus im Hertzenſchrein verſchloſ⸗
A
Re pr hat die Dentung einer vergänglis
chen Schönheit, ir ?
Ein Wore zu feiner Zeit gered find Aepfel ins
gull nen Schalen.
ER 21, Arbeit.
u
2*
Sande. Der Arbeit ergeben / ein Feind deß Muͤſ⸗
ſiggangs / arbeitſam / nahrhafft / unermuͤedt / nie⸗
mals laß / zu der Arbeitvon Jugend auf / ange⸗
woͤhnet / erhaͤrtet in der Muͤhe belaſtet / bebuͤrdet
beladen / von ſo mancher Laſt bedrucket / von ſo
mancher Sorg berucket. In dem Schweiß ſeines
Angeſichts iſſet er das ſuͤſſe Brod. Die Arbeit iſt
das Saltz / das alle Speiſen wuͤrtzt. Die beharrie
Muͤh erliget nie / und uͤberwindet was fie bindet.
Die Arbeit iſt Ehrenreich zuweilen auch ehren⸗
loß / wann ſie von faulwitzern beſchihet. Die Ar⸗
beit ſchaffet Raht / ernehret früh und ſpat / bringt
Segenheil uñ Gnad. Was die Arbeit hat erjaget
mehr / als manches Erb / behaget. Was unter ſei⸗
nen Haͤnden / auf kuͤnfftig gute Zeit / in voller Ar
3 beit
| - Der Arbeit iſt zweyerley deß Sinnes und der
—A
128 + Arbeit: *
beit hängt / wird kommen unverlaͤngt. Der Pflug
Art und hauen hat die Deutung der Arbeit.
22. Argwahn · es
Verdacht / Bezůcht / Wahn ſteht zwiſchen
Hoffnung und der Furcht erſtaunet aufdent
Zweiffelweg / zerſplittert die Gedancken / trenn
manches Vorhaben / zerſplittert einen Sinn h
tertreibt / unterbricht / zerſchlaͤgt / jergaͤnzt ver
dert manchen Weg. Es iſt der WahneinS
der wol und uͤbel dient. Der Wahn iſt ein
phet / der den Calender ſchreibt / Fein —
um. DerWahn iſt wie Bileams Eſel / der unſe
boͤſen Vorhaben zu Zeiten widerftrebet/iundfag
uns in das Hertz / was wirnichtgeunehörchs tr
Wahn entweichet nicht ohne helles War
Kecht / daß ihm ſchein ins Angeſicht. Eigend
kelreich. Schott. Wahnſuͤchtig. M
dig anziehen. Eee
Fr Worbeit: Der Wahn wird gebilderdun
ein altes hagersund magers Weib, 7 welpen
waffnet und auf dem Helm einen Daan(bedan
end die Wachfamteit der argwaͤhniſchen
ner Handeinenbloflen Degen / unter den
einen Haaſen träger / weil ſie kͤhn und
furchtſam iſt. —
*
| 23. Arm / Armut. ri * |
Arm gebohren/hartfelig erzogen/imühefeh
ſtarket / rummerhafft gealtet / duͤrſtig gel
*Arm / Armut.* 129
lend geſtorben. Von ſorgenreichen Geld befreyt /
kein Rauber raubt von ihm / kein Dieb hat ihn
beſtolen. Er / und mit ihm das ſchwere Geld gehen
nicht durch eine Thuͤr. Armut iſt der reichen
Kuh / der darbet ſteurt das meinſt darzu. Armut
ein getreuer Knecht / welcher folget nach der
Kunftivorhergeher Geld und Gunſi. Viel luſti⸗
ge Wege fuͤhrẽ auf der Armut Stege. Die Duͤrf⸗
tigfeitund Armut iſt ſinnreich Gott gefaͤllig / leh⸗
— die Wurtzel alles Guten / wie das
elt und der Reichthumb alles boͤſen / it Schne⸗
cken Art / trägt alles mit. Keinerift arm der ſich
genuͤgen laͤſſet. Die Armen muͤſſen die Reichen
ernehren / und die Reichen ſollen die Armen nicht
hungern laſſen. —J————
Armut hat einen argenmut / iſt fuͤr viel Un⸗
gluͤck gut / Gott ſelbſten kehrt bey ihr ein. Da die
Suͤnden ſich verrigelt. Armut bringet Trauren /
mit aaſſet ſich uͤbel gewohnen / iſt von einem
Durchleuchtigen Haus geboren / Darbſtatt oder
Mangelburg genannt. Der Bettelſack iſt leer
und ſchwer:der Bettelſtab erwuͤnſcht das Örab:
das Bettelbrod verlange den Tod. Der Geitz lebt
arm und nie vergnuͤgt / der arme Mann ſo wenig
kriegt / bedunkt ſich reich dem König gleich. Arme
geute find kleinlaut. Die Armut iſt eine ſcheuß ⸗
liche Dirne / keiner freyt ſie ohn krantes Gehirne.
Almoſen / KReichthum / * Die *
* mt
I0. <> 17.135 |
Mmut wird gebildet in Geſtalt eines elenden zertiß⸗
nen Mannes / mit einem leeren Beutel in der
daruͤber geſchrieben : das groͤſſte Un⸗
öc, ———
’ Wer kein Geld har der ift todt unter den ter
bendigen / verlacht unter den geehrten / veracht
Yon den Stoltzen / unterdrucket von dem Unge⸗
rechten / von den Gelehrten für einen Rarren ge⸗
alten md huͤlffloß gelaſſen von den Gottl
er Reichthumb reitet auf hohen Pferden 7 die
Armut gehet zu Fuß. Jener lebt herrlich und in
Freuden / dieſe erbärtnlich in beharrlicher Tran
rigeeit. Das Gelt iſt der Magnet aller Zufrieden
heit / die Freyſtatt aller Hoffnung / die Quelle als
Lobs / dir Pforten aller Ehren / die Bemittlung
der Freygebigkeit / und die Larven oder Verſtel⸗
fung/aller befindlichen Fehler. Alſo beherrfchet
das Gelt eines andern Willen/oder die guldnen
Ketten Herculis / welche die Hertzen befängtumd
an ſich ziehet. Der kein Gelt hat der jaget ohne
Hunde / fiſchet in dem Lufft und verfehlet auer
ren deß rechten Weges: Weraber der Gefan⸗
genen Küriffirer (Ducaten ) viel loß laͤſſet / der
mangele niemals deß Sieges / machet ſich groß
wann er klein iſt / edel wann er unedel iſt / zu einen
Herrn wann er ein Knecht iſt 7 und hat alſo die
heilſame Artzney / fuͤr die unheilſame Armut. Gi
orgio Grazianı nel Ritratto de’ Diſcorſi.
' | 24. Artz⸗
* Artzneh 131
FREIE, | 24. Artzney. ar —————
DeßhHoͤchſten Gnadengabe. Der Geſundheit
Aufenthalt / Schutz Schild / Schirm / Freyſtatt /
Dep Todes abgeſagter Feind. Der Krankheit Ge⸗
gengifft. Der Kranken Troſtund Heil. Das bit⸗
terſuͤſſe Eckeltrank / der ungewiſſe Raht. Der Zur
gend manches Krauts / Metalls / Geſams / Ge⸗
wuͤrtz / bringe manchen umb die Hauf / fuͤhrt auf
die Todten Straſſen. Die Artzney iſt bitter im
Mund / dem Magen geſund. Die Geſundheit der
Leut / iſt deß Artztes groͤſſtes Leid. Die Artzney für
Gewaltiſt deß Schwertfegers recipe, Wie in ein
altes Schiff die Fluten haͤuffig dringen’ ob man
gleich ſchoͤpfet aus / fo ſoll der Arge die Fluͤſſ aus
unſerm Leibe bringen / dem ſchwachen Erden
Haus. 3 *
eye 3s 25. Afche. |
Deß abgeſtorbnen Holzes Saltz / der ſchwere
Kuchen Staub I das weißlich ſchwartze Laugen
Gewuͤrtz. Iſt doͤrr / trocken ꝛc. Die Aſche verjagt
u Brut / vertreibet die Schlangen/bor
frucht die oͤhlbaumen / heilet die raſende Hunde /
— Reben / reinigt die Spiegel und
moͤſſigen Huͤgel. | TC *
Hat die Deutung der Verweſung und der
Due - *
— an II TANTE R
Betlleibet / ſchoſſt / ſproſſt erlängere feine Arme /
is “ER... 5
332 * Aſt. * —
oder die Glieder / erſtreckt die nenen Zweige be⸗
knopfft ſie hin und her / eroͤffnet feine Bluͤt / traͤgt
ein gruͤnweiſſes Haar / umblaͤttert feinen Raum)
ſchleuſſt einen Schatten Thron + traͤgt feine
Fruchte Art / beugt fich ob dem ſchoͤnenLaſt / neiget
ſich mir feiner Buͤrd / wuͤrfft die reiffe Frucht von
ſich / hat mit ſammgewundner Lieb einen grunen
Krantz geflochten. Die Aeſte halten ſich und Hab
zen faſt zuſammen / in Regen / Wind und Schnee
bethrenet / und erfreut / wann aus dem weiten
See / die heitre Sonne ſcheint. Das reiff⸗befruch
re Holtz. Der Aſt iſt / begruͤnet / beblůet / mit dem
leichten Blat Mi / ee —* bekleidet
chwebt in der freyenLufft gleiche den verboranen
——— —— droͤnt eines
Baumes Gipfel / der waͤchſet Stuffenweisie
Der gruͤne Aſt hat die Deutung eines guten
Anfangs / wie hingegen der falbe Aſt die Deutung
der Unfruchtbarkeit * deß Verderbens.
ven.
> Auen / Held / Wieſen Anger.
7 · Aufruh
329 v.· 2
Auflauf Empörung / Bergädrungider Auf
fand von dem Volt / erheiſcht die Dbrigkene für
Recht / dardurch das gantze Land geſetzt in
und Noht; Es fallen die Geſetze ein jederiftfen
Herr / ein Herr der nicheverficht/das was
horfam heiſſt. Die Vorbotten find Die heimlichen
| Schmaͤh⸗
3% Aufruhr, 8 133
. Schmährund Safterfchriffeen. Der adamere
derbliche / ungebuͤhrliche / beſorgliche / weit ausſe⸗
hende / hoͤchſtſchaͤdliche Irrung und Verwirrung /
unge wuͤrfft ſtuͤrtzt ei⸗
ne ne gangz⸗ Stadt aus ihrer Ruhe Stätte.
ie m fruhr antriefflen / auſwicklen / ſtifften /
—— erregen die Rottirung an⸗und einrich⸗
Pape Der Anhang raſt ohn
Ruh und Raſt / und iſt gar ein verhaſſter Gaſt /
der bleibet kurtze Zeit. Der Zweytracht Greuel⸗
brand dringt bey dem Poͤvel ein / ein jeder dunkt
H * klug / und will der Richter ſeyn.
a
Die Aufruhr wird geſtaltet Mi einer ge⸗
waffneten Weibsperſon / in der Rechten einen
Spies / in der Linken einen Aſt von Egelkraut /
fuͤr dieſem Bild ſtehen zween Hunde mit gebleck⸗
ten Zähnen/ale ob fie einander beiflenmwolten.
5
, Pr 28. Außug / aufichen.
Nachwart / Aufſchũb/ Schub ı Gedult har
> Benimacheninehmen in Gedultſetzen / Verlaͤn⸗
gerung der Sachen / erſtrecken / hindern / hinter
rreiben / unterbrechen / ausſtellen / zu rucke ſetzen
verleiſten / Hinterung einwenden. Einen neuen
Auſſchub darzwiſchen ſchlagen / einhemmen eine
winden und einwenden. Einen Berang anklet⸗
ten / einſchalten. Die Sache hinterzie *
[nenn tzen laſſen in Vergeß fürs
fenund zu ruck hinten machen, Verzoͤgern un⸗
RS: J iij —
134 3 Aufzug / Aufziehen. %
terdrucken / mit meuchelliſtigen Fallſtricken zu ru⸗
* reiſſen / in Vergeſſenheit ſtuͤrtzen und 9
uͤrtzen.
Fin Kaͤiſerlicher Tifchraht/nad) dem erineh
ner Berrichtung lange Zeit aufgesogen worden?
folcher begehrte aufeinen Buchftab Verhor / und
als ihm folche verlaubt wurde / brachte ereint
Scheide und den Buchflaben B darauf begeh⸗
vend einen Beſcheid / weil er bereitlang herumb
gelogen worden / und auf ſeine Bitſchrifft —
ntſchluß erlangen — |
7 — | *
Die Verweilung oder angſamkeit wird
ebildet durch ein Weib/welches braunlich bekle⸗
et / auff einen groffen Schnecken ſitzet in der
Hand haltend einen Zweig von einem Maub
beer baum / der ſehr langſam herfür kommet und
am legten unter allen laubet / bluͤhet und fruchtet,
Art eine Haue (oder Beuar —
das Rad umlaufft.
H —
Die Spiegel der A Shönheiefäß
deß Gebluͤts / deß Herkens Ebenbild / dir Eicher |
ne Spur / die Pforten deß Gemuͤts / die Zeichen
brunſt verhuͤllt / weiſt mancher Funken Gold
dolmetſchet die Gedanken! die Botten deß Bew
ſtands / die Diener / aller Kunſt / die Schutz
deß Haubtes / die Quell der Liebe / die
mac
\
3 Aug. 8 135
vaͤchter dep Seibes ı die Sterne deß Haubts /
Sonn und Mond an dem Himmel deß Ange
ichts der Mund deß Hertzens / die Herolden.der
Bedanken / die Berhronung der Schönheit / die
Zauberkuͤnſtler der liebenden Jugend / die Ber
ührerder Unbedachtſamen / die Richter der Ge⸗
kalten. Die Berrüger der Einfaltigen. Ihr feid
vie ein Palaft von der Natur gebaner/ die Zim⸗
merlänglicht Rund / von auffenmwohlverwahrt/
ie fuͤttig Spitzen Art / man nechſt den Brucken
chauet / die ſchleuſſten ſich geſchwind / bald auf /
ald zu zufallen / die Zimmer von Kryſtallen find
nit gold gelben Haar bethront / aus dem Saphir⸗
sen Sitz erhellt ein holder Blitz / der treuer Liebe
ohnet / mit gleich befeurter Hitz. —*
Die Augen ſind der Seelen Mund die ſagen
ters der Warheit Grund / die Augen find deß
Hertzens Zungen / den esmit ſtummer Sprach
zelungen ; Sie find der Buler Zeicher Uhr / die
weifen dep Gemuͤts Narr. Die Yugen find der
Sonnen Pforsen.Die hellen wangenliechter / die
Stirnenwaͤchter /der Augen holde Stralen / die
Threnen Quellen / die Schmertzen Töchter Wan⸗
enliechter / die Sonnentlaren Augelein.
Die Augen haben die Deutung unverborg⸗
1er Gegenwart / und andrer Augen ſind unſre
tumme Prediger. Wann wir Petrum feiner
Verleugnung halber weinen ſehen / ſo ſollen wir
KR, J üiij | uns
136 AUG R —
ung auch unſers Abfalls erinnern 26. Das Aug
bedeutet auch die Fürfichtigkeit / und GOttes
Weißheit / welche das ûÊ———
und zukuͤnfftige erſihet / betrachtet und beoba
|
tet. Ein böfes Aug hat die Deutung dep Neides]
weil es zu andrer Glück ſcheel ſihet.
39. Bach / Baͤchlein.
a
Der Quellen ſchwache Staͤrke / der Auen ah
rungs Safft / ſaͤuſſelt und durchnaſſt dasgank
Land / begrentzet die Waͤlder / bekraͤntzet die Felder
zwingt ſich ſchlankend durch den Thal / liſpelt mit
dem bunten Kieß / ſchlurffelt in den ſchroſſen
Sand / ſuchet den vertiefften Thal / haſſet die NW
gel und die Berge / traͤnket die verdürften Rai
gen. Das allmachliche Baͤchlein lab
let / wallet / zoͤgert und zeſchelt ſich / gl und
platſchert / durchwaͤſchet das Land / iſt die Amm⸗
und Seugerin der Wieſen / waͤſſert bie Gefülde
Wann ſtarker Regen faͤllt / der Baͤche Strom
und See mit ſeiner Flut aufwallt / da wird de
kleine Bach sank ploͤtzlich a J
Bach / Baͤchlein. 8 137
7 Sluß / Brunnwaſſer der ausgeſchwaͤmte
Bad |
+ Wahre Leichenbett Bar die Nachſylben wie
ffenbahr / lehenbar / bar Gelt parata pecunia.
31 an.
Der Balſam triefft von feinem Baum / mit
ieblichen Geruch / beftärkt das matte Haubt / er⸗
rifcher das Gehirn / giebt den ſchwachen neue
Krafft / fchwige von der wehreen Stauden der
Balſam ift ſchaͤtzbar / wolriechend / ſteigt mit ſei⸗
nem Geruch indie Freye Lufft / wird gar genau
yerwahrt/verdecftindenGefäß. Vergeiſtert feir
ve Kraffe
De Balfam har die Deutung der Linde⸗
ungund Heilung.
* Bahr urfüsHeereuve, _
ER 32. Barmhertʒigkeit ·
Almoſen. Mitleidig⸗ milde Hand laͤſſet ihre
Baͤchlein flieſſen. Ein erweichtes Chriſten Hertz
hilfft den Nechſten wie esfan.2c.
Die Barmhertʒigkeit GOTTÆS.
Wie groß iſt die Barmhertzigkeit ⸗
deß HERREMN doch zu preifen
die ſich erſtreckt ſo weit und breit /
als Mond und Sonne reiſen:
Ja / ſo groß als er ſelbſten iſt /
ind wo man hoͤrt den Namen Chriſt /
will ſie ſich gnaͤdig Kg
BEN Bi
Det
a ı
ar
938 2 Barmberkigteit.%
Der Bater der Barmhertzigkeit
bat uns bißher geführer/
beſchuͤtzt von unſrer Jugend Zeit
mit Gnaden ausgezieret /
daß wir fortſchreiten auf den Pfad /
den ſein Wortoffenbaret hat /
Wie einem Kind gebuͤhret.
Sie die verſchuldte Straff und Pein
ob unſren Suͤnden wallen /
fo wollen wir all ins Gemein /⸗/
in GOTTRES Haͤnde fallen.
Dann ſeine Barmehertzigkeit
errettet zu deß Leidenszeit
und hilfft den Frommen allem.
Sie iſt fo bruͤnſtig voller Huld
und Hertzlich mild geneiget /
daß ſie vertilget alle Schuld
und viel Vergebung zeiget:
AH HERR laß der Barmhertzigkeit
mich ein Gefaͤſſe bleiben!
Auf daß deß Heilgen Geiftes Freud’
ſtets mög in mir bekleiben / etc.
Die Barmhertzigkeit wird gebildet durch
a
“ _
ein ſchoͤnes Weib mitgroffenAugen(welche mir
leiden bedeuten) gekröner mit einen Oehlzwen
Krans/ausgeftreckten Armen / inder Hand
gend einen Cederzweig mie der Frucht undne
ben ſich eine Dohle oder Krohe,@ Dierium Va.
Bauch.
ler ian.
et
9
36 Bauch. ii 30
3Bauch |
Deß Weltlings voller Goͤtz / Bauchknecht iſt
as groͤſt Geſchlecht. Der ſtets wie Judas fragt:
as ihr mir geben wolt / das ſagt ꝛc. Der Bauch
sird nie lang vergnuͤget / iſt ein Bad⸗ und Wir⸗
sShaus / da man ſtets geht ein und aus. Der
roſſe Wannenbauch iſt feines Trägers Laſt / ge⸗
naͤſtet ohne Raſt / ein Schuldner welcher heiſcht
wich ſtaͤtem Hungertrieb faſt täglich feine
Schuld. Iſt ein groß sr Unflat Schlauch wehrt
ind veracht in dem Gebrauch. Der Bauch hat
eine Ohren / ſpeiſt ſich mit Worten nicht. Wird
ie beſtaͤndig ſatt. Wird letzlich der Madẽ Speiß⸗
ammer / und derreib ein Sack voll doͤrrer Beine.
334. Die Baumwollen.
Ich bin ein weiſſes Haar / faſt keine Frucht zu
eiſſen / —
ieweil mich niemand iſſtzob gleich die Zähne bei⸗
er ö
mein weiches Eingeweid. Bin ich dann Sei⸗
denrein /
ſo muß ich nach und nach ein langer. Faden
en 15118 Ä
Durch das Hecheln oder Kartetſchen.
—X 35. Daum. |
ebhaffte Selen welche hochaufgewelbt find
eich dem Palaſt ı der doch traͤgt einemleichten
aſt / und manches kleines B——
IS, en
140 u Baunt, 286
en Baumen Schattenreich. Das Frucht beheng⸗
te Holtz behagt dem Gartenmann. Die unge
kruͤmmten Sproſſen find drangsherfür geſchoſ
fen. Ihr tieffer Wurtzel Straus biß in den Ab
grund reicht / und einen Gipfel hat der ſich den
Bolten gleicht. Flemming. Die ihr auf glatte
Rinden ſetzt / propfet oderrimpft / ſagt wie aus
fremden Zweigen ſich zahme Fruͤchte Zengen
Deß alten Staͤmmers Wurtzelſafft giebedem
jungen Reißlein Krafft2c.Der Baum if Wu
tzelreich / mit grünem Haar bewachfen. Der
Schäfer Jahr⸗ und Liebes⸗ Bücher Der Birken
zarte Rinden. Der Baum ffammer/aftet ste:
get / ſproſſet / bluͤhet / fruchtet. Deß Waltes
Sutzen / das friſche Wald Gebaͤlke / inder WA
der Reich berindet / der Baumen grünes Daat
befalbt der herbe Herbſt.
Jeder Baum hat ſeine ſondere Deutung we
che alle hierherzuſetzen zulang fallen moͤchte
36. Bauer / Baukunſt.
Einen Bau aufführen / aufrichten erheben!
ſetzen / vollführen Fach und Dach / er fparte nad
Verſtand / noch Belt an dem Palaſt / er legtden
tieffen Grund / ſetzt groſſe Mauerſtein / erhebt da⸗
gantze Werk / wie ers hat bedacht / ſteigt mit dem
Maurgebänd’ an das abhange Dach und rich⸗
ter feinen Foͤrſt / der ſteht der Wetter fürs
mangelt keiner Zier / Schlöfler aufführen mit
3 Bauen/Bautanfl, * 140
Wolken hohen Spisen. Die Baukunſt in
eftalteines Adelichen Weibes / traͤget in der
Rechteneinen Compaß an dem Hals ein Guld⸗
eKettẽ / und auf der andern Hand eine Schwal⸗
——— 37: Auer. Er
Der grobe Ackersmann / der Dorffmann mie
em Pfiug / der bemühte Bauersmann / die Ar⸗
eit wecket ihn fruͤh vor der Sonnenliecht / gelei⸗
et ihn den Tag / und laͤſſt ihn kaum au Nacht in
mbeſorgter Ruhe. Der ſcheue Bauersmann /
er Pfluͤger auf dem Dorf / darff ſich nicht laſſen
Bauer Raube mit verſetzten Buchſtaben.
der Bauer war ein Raub in juͤngſten Kriegs⸗
jeiten / nun raubet er mit Trug von feinem
Rachbar seuten. Die Beſchreibung deß Baus
rölebenifizu leſen in der Ruhe deß Hemuͤtes H.
Do
Die Bauerey wird durch feinen Werkzeug
dauet / als da iſt der Pflug / Driſchel / Hanen
een Sichel / wie auch durch beygemahlte
J * 0 8: Begier d.
Die Begierden find derGeelen Sprache / und
eimlichen Verlangen / bruͤnſtiges Nachſtreben /
ie gluͤende Begierd. Nachtrachten / das Wollen
sollen wir / und können ſonſt nichts wollen / Her⸗
"Da | tens⸗
MNoge
er gen.
Hertzens Neigung / aller Gedanken Abzielun
‚und Abfehen’fallen die Begierd 7 widerfert
» der Gebühr. Das Hönigdeß Verlangens dd
Fleiſches Gierlichkeie. Die Göttliche degien
Den werden gebilder inder Perſon eines |
lings in fenerroter Bekleidung / geflügele mute®
ner Hand auf den Himmel’ mirderandermauf
fein brennendes Hertz deutend: nechſt ihm iſt r
Hirſch bey einer Waſſerquele. m}
J 39. Beredſamkeit. —
Kunſtmaͤſſig und gewieß font fie die zarten
ort / erfaflerdie Gedanken mit Art und
lichteit. Das Reden iſt bey ihm dem überredet |
gleich. Den Machtſpruch den er fuͤhrt wird
Beſtuͤrtzung derlingelehrrenzund mie Barsımz
derung der Öelehrten angehöre. Die Runfiie
redſamkeit iſt den Jungfrauẽ gleich anSch
den Nymphen gleich an Pracht / den He u
an Macht / die Fuͤrſten Wort mir Majeftäez
Königin mir kluger Red’, Der groben
ſprach ſiegt dieſer leichlich ob. Sie gleiſſet
Hiacinth / bey dem Burger / gruͤnet wie ei
ragd bey dem Adel / prangt wie ein Jaſpis
Fuͤrſten. Die Zunge ſchmucket erzund reder mit
eünftlicher Verwunderung. Die Schweſte
Natur / die Mutter aller Lehre / die Pf
Ehre / die rechte Himmelsſpur. 5
Die Beredſamkeit wird gebildet * int
% Beredſamleit. 3 743
choͤne ind Holdfelige Nymphe / mie entbloͤſten
Armen / gewaffnet / auff dem Haubt habend einen
ekroͤnten Helm / in der Hand einen Mercuriſtab
ind in der andern einen Donnerkeul. Ihr Ge⸗
sandift Koͤniglicher Purpur.
— * — de J —4* 40. erge.
Die bebaumten Bergund Hügel. Die bekle⸗
ehöhen weiſen / ihre ſtoltz erhabne Zier / nechſt
em Schattenreichen Thal ſtutzt deſſelben hoher
Berg und weiſt einen geen Fall. Mit Reben be⸗
A fen / indem arünen Jäger Kleid / oder zur
Winterzeit in dem grauen Jaͤgersmutzen ſtehet
ort der Nebelberg / und reicht mit feiner Spigen
ald Wolten an dahin. Die Berg und Felſen bes
erben dieſe Welt / und ſtehen indem Feld als
Mauren die geſetzt die Völker zu entſcheiden / daß
des fonder neiden / vergnuͤget leben fol. Dag
Bebürg fol Buͤrgſchafft Teiften und der Men
yen Ehrgeitz wehren.
Die Berge haben die Dentung der Hoheit /
Ezwegen eiñer über einen Berg gefchrieben:co-
itando ng Nachſinnen und Gedenken
Bi 41, Beruͤhmt.
Duurch das gute Lobgeruͤcht / alter Orten wol
ant / das wolverdiñte Lob erhaͤlt ſer / das erhaͤllt
weit der Himmel breit. Er traͤgt ihn das Ges
cht auf ihren bunten Fluͤgel / ſein Lob iſt ſchon
Te | —— erſchallt nd
Wumvipd
u
S Das Gchet.iis 447
5 feige Dimmel aufs oh Geleit und Sei
$ Binder Kranken Artzt / der Armen Troſtbe⸗
— —
Der alls verlohren hat / verleuret mich doch
den Sünder fh’ ich aus MBHTTES
Staffgerich range
F
Oder: —
Sch bin der groͤſſte Troſt in dieſem Jaͤm̃erleben /
der Menſch ohn mich dẽ Satan übergebz,
Ich dringe Wolfen an / und meiner Threnen
A Zaii2 917, ER
ſchreit für den Richterſtuhl deß höchften AG
| und Rach *
Das Gebet wird gebildet durch eine alte kni⸗
nde und mir einem langen weiſſen ——
Mannsperſon / in der Rechten tragend.ei
Beirauch Gefaͤß / darvon der Dampf Himmel
uff dufftet und in der sinken cin Hertz / echt
ey diefem Bilde / iſt zuſehen cin Haan / als das
innbild der Wachfainkeite. —
ri. en, ee
Der zerlumpteyabgeriffine/ Faß enthLöffte brod⸗
nde./ hungerige Bettelmann der von der
uͤberfluß fein Sehen a —
gas Selten. ü
die Bettlertugend iſt unverſchaͤmt ſeyn he
Handthiering / welche keinen
and hat jener einen groffen und kleinen B
genennet Ober⸗ und Unter Kaufnie
Bettler / wie wir Menſchen ſind —
wehlen was wir Haben wollen unde
ſchreiben was Er geben ſoll der Bertelfack wird
himmervole) ee
Beuterapina, exuviæ, heite expecta. h;
—— 46. Betrug. Se
Falſchheit / tuͤtiſch hintergehen ————
Zefaͤhren / verfaͤnglich uͤberliſten boͤßruckiſc
kucken und thaͤtlich unterdrucken / meuch
glich anſtifften / mit Buͤberey in die Be
ſtricke / Kluppen bringen / nachſtellen abftriceen
abtreiben / hinterliſtigen Abbruch leiden wi
— ec. bezwacken / ausheben / fan gen den
anterſchlagen / uͤberliſten / mit Gegenlift
Der Betrug wird gebildet mit zweyen
kern / zweyen Hertzen in der Rechten eine
in der dinken / Adlersklauen an den Füllen nn
einem Drachenſchwantze. Bu
47 Biene Inmen.
Das arbeitſame Honig⸗Voͤgelein / d e
— /der zuͤldnen Micken
ſch mit hellen Tas anffihre DhimenFahı
ſaugt den Zuckerfafft aus’den bebfüren
‚men Wehlt mehrmahls die Mehffendasi
| SBieune / Immen * 149
ia oder waben und das Wax / mit Zucfek anzu⸗
fen. Samlet ein der Kraͤutlein Threnen / bru⸗
melt mit gelinden toͤnen. Die Blumm bleibt un⸗
serlekermit Stacheln durchgeetzt. Das Bienlein
ſebt das Tauen ſo mit den Perlen» Threnen be⸗
getzt die Blumen Auen. Der Blumen Manna
Brod enthalten auff den Rangen / kan dieſes
Voͤgelein in ſeine Beuten hangen. Das Feld
mit Blumen eingeſchmeltzt / wird von den Bie⸗
jen ausgeſchmeltzt und diſtiliert su Honig Wäre
Kein Thierlein iſt ſo klug / zu ſchaffen ſolchen Niue
en von aller Kraͤuter Krafft. Die Bluͤmlein
itten alle / der Immen Speiß zu ſeyn. Doch hat
s freye Wahl / und ſchwingt ſich hin und her.
Die Farb und den Geruch verſichern den Ge⸗
chmack. Die Immen werden von den Blumen
enehret / in den Roſen aufferzogen / und alten
nie Verjungung der ſtetslauffenden Jahrszei⸗
en Die Blumenbeut / das Blumen⸗ Laub / iſt
ehe Vogels beſter Raub. Wie friedlich iſt den,
Rrieg / der auch fein Blat verletzt / und baut die
Anigsburg von guldnem Pergamen.
Die Biene brummelnſauffeln / mit ihren Flit⸗
xlein Erſpuͤhren den Lufft. Sie bauen Wintel⸗
leich / doch ohne Winkelmaß / von War gar duñ
etrieben find ihrer Zeltlein Waͤnde. Die zulden⸗
elbe Schar / mit vollem Fluͤgeltrab / bläfft uͤber⸗
arkin Lermen / den ſtillt der Thymian. Rein
72 GReij Menſch
750 Biene / Immen. A
Menſch kan nicht erdenken / deß Waxes groſſen
Nutz / den ſie dem Hoͤchſten ſchenten / durch ih
Arbeit Fleiß: / die Bienlein bauen Zellen I
man von ihrem Haus beſchaut ——
die Kertzen in den Kirchen. Die Biene air
Die zärtlihen Blumen.
Die Bienebilden die Einigkeit aulche A
beit / und den m... 5 own |
as Bier
Mein Baterifd der Bach und daraus muß ih
werden
nn
der Reben Sentename/ die Mutter iſt die
mein — Kar der Viren
Mein Kar ein hartes Holtz / in Me
ir Ei
Die Gleichniß * —— das
hen kan / die Zier der alten Schild 7 San Decke
Kunſtgemaͤhl / nachahmend der Natur,
ne Weſenbild.
„Wie derWoͤtter zweyerley Verſtand
nemlich den eigentlichen / und —
„bluͤmten oder figuͤrlichen alſo —
„Bilder ihren eigentlichen Verſtand
bilde die Tugenden oder Laſter ihren ver
> tn Gleichniß⸗Verſtand / aber führenfiein
» Sinnbildern / ſo wegen deß perborgne
nes alſo genennet werden. |
Bild. ¶ r51
Bilder ſo die rechte Manns⸗ Groͤſſe gehabt /
at man wolverdienten Maͤnnern auffgerichtet /
hann ſie noch Halb ſo groß / als Lebens groͤſſe ges
sefen / hat man ſolche den Helden gewidmet / 2.
der zmahl fo groß aber find den Goͤttern gleich
eachter worden.
Sis ufque Biſſe morſus. Bieten / gebieten
ubere, Bitten rogare. —
| 8Bla.
Die Blaͤtlein auf den Baumen ſind vielen
ungen gleich / die Frucht( der Pfirſing ſonder⸗
ſch) bilder das Hertz / fo ſollen wir mit Mund
nd Hertz gleichſtimmig erfunden werden. Ein
Worte ſond erWerke find Blaͤtter ohne Fruͤchte.
— ruͤne Baumenhaare erneuert alle Jahre.
—5 Blaͤtter fallen von dem erkalten Aſt.
———— ſchwebt in dem lauen Lufft /
as Blat loͤſſt ſich aus dem Knoden / ſpaltet und
reitet ſich aus / verbuͤrget und oͤffnet die Bluͤten
iſt ſich von ven Winden ſchertzen / falbet endlich
iller ab und hat alſo mehr die Deutung der Zier /
N
deß Nuhens.
aub 60.Blitzʒz.
Deß Donners guldner Bott / der helle Him⸗
/ ein Sonnengleicher Blick verblendend
er Angeſicht. Es ſchwanket hin und her die
SttalenvonSaffransdie Wollen werden truͤb /
er Regen kommet an / der rauhe Donner rollt
Ku den
152 * Blitz. *
der Hagel und die Schloſſen ſind ſolche Wolken⸗
pfeil in ſchneller Eil geſchoſſen /von hohen Him⸗
mel ab. Das Feuerbeſtralte Wetterblitzen. Der
‚Dis ſtreicht Wind geſchwind durch die betrůͤb⸗
wen Wolten. tt Borg al one
Donner/ingedoitterse, 7 Br
Der Blitʒ hät die Deutung dep unerwarten
Schreckens. — — —
| ci Slute.
Such Aſt / Baum / Laub / Hlum ꝛxc.
Die Silber weiſſe Bluͤt ſchneit von dem Wind
Fetrieben / fällt auf das gruͤne Feld von hohcn
Baumen Zeht —J ri
Die Blůt hat die Deutung der Hoffnung
» | 2. Blum “ ur
Den Schauplag aller Ziert / Ziert diefer Bf
men Ruhm / ſie ſtoltzieren mit dem Purpur
Der bunten Farben Glantz: Sie bezieren
res mit dem ſchoͤnen Lentzen Kran Der &
wallt nun umher balſimirend dieſe Lufft. Wann
der linde Weſten Hauch ſchertzet mit dem Di
men Strauch. Der Ruch verſuͤſſt die rufft
überholden Dufft. Die ſchwache eit faͤllt
sind welkt in ſchnellen Nu. Die Erde reucht das
Slumengeſchent / und ſpricht: Mein Sohn ſey
eingedenck / wo dieſes hergenommenẽ du wirſt u
recht erwarter Zeit / entfernet von der Eitelkeit:
Zu deiner erſten Mutter kommen · Die — *
a Blum. 153
Grab bedeutet / ꝛc.¶ Fleucht gelinder Weſt und
ſtreue Blumen / Roſen 7 Himmelklee / daß die
—— — ſpeye / Silig für de weiſſen Schnee’
Die bald a — Blum laͤſſet ale Blaͤtlein
ſinten. Die Blum ſpeiſt ſich von dem Tau / in dem
ei Muſcheln gleich / die in Neptuni Reich / ſich
legen auff die Schau. Gottes Gnad ſteht oben
an dann folgt Tauſentguldenkraut / Gold⸗
Goldwurtz / Krauſe Muͤntze fonder
he keine Braut wird BE dem Haus
ern Hirſchenzungen I
Denferich / Schafgarb / ENT, PART,
Seufäänabel praͤchũg Da ausbreiteh (51
Bu > und Hoͤnigblumen /,, wird.
nach und nach — ee nd Süß
muß den boͤſen Hälfen wehren, In der
‚Speissund Tafelſtuhen / wird abhangen ale ein
Tuh Bißſamroͤslein Zammetblume
— 3* je: Hi Bun
ibn
——— der Flora G
o und —
Bu. — Maaßlieb / 9
Yo Dura — —
Halskraut era
egenkrau —
olgemut Liebes ſtoͤcklein Toͤffelkraut.
Br Mat Du, —
int K liij
der Gaͤrten / es iſt die Blumen Frau (Flora) vers
blichen / ſie hat das Feldgewand mir nichten
legt / mit gruͤn und nachmals geelverbreme F
Derfternen / Blumen Flammen / die flüchtigen
Narciſſen / der Lilien Silberſchnie.
Die Blumen bedeuten bald verweltee Schi
heit u
| 13:00, 0.2 08
Der Geiſter Aufenthalt / der Adern}
Schweiß /dgr Purpurrvte Lebens Safft.
eher Kuchenſpeiß. Das naſſe Lebens
Wann unſres Hertzen Uhr nicht — fi
——
2: HR
ſchlaͤgt / ſich reget und bewegt / ſo fchläffe
rur / und iſt der Tod nicht weit. ——
Vergoſſnes Blut bedeutet Graufamkein
Boden das, unterſte im Haus pavimentum
Boden dag oberfteim Haufe graniuim. Bun
vom gebotrennuncii. *
54 Sand.
| Das Zelierareift friſſt / raſt l fi w |
dringt heran/hoheloer/kammer/funker/iftangee
feuert / glinmein der falben Aſche / ſagt nie—
genug. Verzehret / verſtoͤret verheeret/bethöret
verſehret / macht gar bald arme Leute.
Ein klimender Knochen wird auch eins
genannt / der traͤgt die Glut und Flamm/
kelt und befeueret mit ſeiner zuldnen Ne
get / ſcheinet / durchleuchtet unverborgen/
a -
Id* Baer
—8 Brand. & 155
a vesforgen na Der Brand wird eingeſtoſ⸗
E36 edser anime Und
a
| | Baut / Braͤntigam ee
"Das 6 woigenarteBar die nm Wil ann
Ho Weib. Die in Sieb vertrauten zwey ſollen
ünff EHRE Die verlobten und verlieh,
ein das feine Hoch eitpar. Die erlangen ihr Ber,
Ängeniwan der ntüde Tag vergangen. Die nun
Mann nnd Weib / das Eheverlobte und
a perrraute Eheſtandsleute.
eden gebifderdiitch die Palmen Baumen /
velcht nicht wachſe 5 — dann einer Maͤnn⸗
Be einer IB of es Geſchlechts ——
“= eg; Beunen oder Born ai
ar die —— Quelle Die Waſſerreiche
Senden. Die Arstiey unſers Durſts. Das helle
nsgetrant / von den Brunnen iſt gerunnen /
sag der Rangen Fan empfangen und ihn traͤn⸗
ein/ ja verſenten in die doͤrre Erdengrufft. Der
fei — J mit A um⸗
Men Srunen —* die Be be Eraui
fung und deß Troſtes.
— 89 Bruſt
ars]
gen Drüfterder Säugling udn i
fe Muttermilch —— ch ohn Muͤhe ziehe ‚MM
den Eorallen Rohr und — da
Kugel ſchwillt empor bey jungen Aeibervolt:
iſt ihre Zeitvergangen / fo müffen diefe angel
gleich wie der Ziegen Eiter / manachterfi n
weiterrc. Die Druft dersiebesuftiftal a |
Apfel Garten / und bringer viel Debagen bit
weg mit ſolchem Wuſt / wann man fie fo Al n tra⸗
gen.
Die Braͤſte bedenten die geachchatten Be
—— Fr sr ha
g8· Buch
Die Pforten * Baſtendes / a eb J
Wiſſenſchafft. Die allertreuften Freunde de
Kuͤnſte wehrter Schrein. Die ſtummen *
Schar Wie iſt von dieſem Bruchder itel him
gekommen? das falfche Titelblarharnn
her genonimen / das —
Die Buͤcher ſind die Quellen/ daraus die
ſenſchafft zieht ihren Safftund Krafft/ d
ne zu erhellen. Wer ſolche Quellen nich —* ĩ
den / der bleibt zu ruck und lang — Da |
Buch giebt den Geruch den feine Blum
Die Bücher (haften Raht / wann aller hal Ir
bricht, ESFT 21
6 Buch, 3% 157
Deutet Kunſt und Geſchicklichkeit.
Baug von biegen plica. —
Sund foœdus /Bunt verſicolor.
= PEHTS >ı/ 50.Buler / Bulen. | |
a siebhaber. In frecher Lieb erhitzt. Er kan die
FJungfer⸗Sprach / die Bulen ohne Freyen / ſind
leiden naſſen Schwammen. Der Jugend
Feifcher Mut wird mir der Zeitveralten / thr an⸗
Blut / wird nach und nach erkaltenze.
FhrLuſt kommt endlich aus den Buͤgel / wann
Die Begierden Zaum und Zügel / wird auf den
Hals gelegt / der angefriſchte Schwalben buſt.
DBuler Deutung haben die Tauben.
ih gAnR! ul, o Burger. W
Der ſichre / ummaurte / eingepfaͤllte / angeſeſſ⸗
ge / arbeitſame / nahrhaffte Burgersmann. Ein
Borger ohne Burg kan wol den Namen haben /
Doch ohne Sicherheit ohn Mauren / Wahl und
Sraben ſein Leben bringen zu. Es iſt die Burg
deß Schutzes Buͤrg. ni
Er vwird bedeutet durch die Omeys oder nahr⸗
haffte Bienlein. |
nn mn 61: Buß / Buͤſſen.
Die Buß iſt eine Tochter der Goͤttlichen
Barmhertzigteit. Sie iſt ſchoͤner als das Gold /
eltern alsder Sonnenſchein / weil ihr GOtt der
EMRiſt hold / daß ſie dring sum Himmel ein.
Ihr Grund iſt ſanffter Mur / demuͤtig — *
158 Bußs / Buͤſſen. %e
Aſchen / fie pflegt das Angeſicht mit Trenen ab
zuwaſchen / und das / was Menſchlich ſt
hier auff der Welt / und fohwinge das'reine Ders
hoch ob der Sternen Feld( Zelt) Die Buß
Himmels Leiter die reichet Himmel an / daß
die Seraphin darauf erſehen kan. Sie iſt
te Bret / wann unſer Schiff serbrochen ara
wir an dem Port / durch viel Gefah
Sie iſt die sweyreTauffivag zweyte Threnenbab
daß uns erneuer has Die Freyſtatt ae
der. Sie iſt der ſchmale Steg / den lei
wallen. Sie iſt deß Himmels Thuͤr tot |
Myrrhenbaum das Rauchwerck Iwelches Bor
behagt : der rechte Delicanyder feine jung zaͤhrt
von feines Leibes Blut. Die Buß iſt
darauff die Hertzen brennen mit Ren und
zerknirſcht / entzuͤndet von der Liebe DEN
eine Babe / die das gerechte Aug de Rich
biendenfan. Die Buß machr aus DemEcide
Freude / aus der Sünden Plage Berföhnunge
Tage / aus den Threnen verſoͤhnen ausdem
Schaden Gnade / aus deß Hergens Bee
Ergoͤtzung / aus dem Bereuen / erfrenen und
neuen. Lin Leid⸗zerknir ſchtes Hertz / ein reu
aͤngſter Geiſt / FFem. HERR mildere
und laß ſie traͤglich ſeyn. Was w yn / der
ich ſchon jetzt vorhin ein (ebendiger Top und code
tes Leben bin. Deffen Sinnvoll tShmer
|
3 Buß/Büffen:i% IT
hzen welcher von der Suͤnde ruͤhrt / mein höchber
ammert Hertz mich zu der Reue fuͤhrt / die nie⸗
mand je gereut. GOTT der Barmhertzigkeit
machet aus dem Leide Freud. Ich bin der vers
lohrne Sohn / der fich in die Welt vergangen /
und von Reu und Leid umfangen / wieder kommt
mit Spottund Hohn / bittend / flehendlich um
Snad / die der VaterNiemand hat / je verſagt den
hoͤſſen Kindern / wann ſie ihre Fehler mindernetc.
Die Bußwird gebildet in Geſtalt eines Wei⸗
es welches Aſchenfarb / von ſchlechten und zer⸗
ſnem Gewand bekleidet / ihr Angeſicht iſt trau⸗
-
4
ur,
in Buͤſchel Dörner/inder andern einen Hering /
elcher auf das Faſten deutet / Etliche mahlen
ie mit einem Roſt / welcher das Sinnbild der
Buſſe iß / und zwiſchen dem Gebraten und dem
Feuer Mittelſtand hat / wie der Buͤſſende zwi⸗
chen Gott und der Suͤnden Straffe / fo von ſei⸗
a N \ J
NIE.
Der gezierte Lehrſtul zu der Kunſt/ und Oo
—X te
>
ir >L,
!
rt 57%”
! *
150 u Gankel,
ges Lehre hoch aufgerichter Stand / bedeckt miteh
tem Himmel damit der: Med getuͤmmel und
— ſich nicht verfalle und in die zz
wallerc.
Dieſes Wort hat das Tuſſch Vitgen
erlangt / wie viel andre⸗ — D—
| 63. Cederbaum. =
Die — ei die Hofdes Hauchteert
fchwigen. Das Holsverfaufernicht 1. ensbrorhen
aller Zeit und der. Bergänglichkeit 1: Dept
wurd hiervondas Goͤtzenbild gehauen.
deß HErrn Creutvon Cedern ſeyng eweſen um
Werkzeug unſers Heils von 6 us⸗
erleſen / dieweilesden getragen deruunverwejli
war. Der Tempelwarvongedenden Salomon
erbaut. Der hohe Libanon / mitun
Sprꝛoſſen. Das ſchaͤtzbare / ſeltne / wehrte he
— |
wolruͤchende Cederholtz.
Das Cederholtzʒ faulet nicht und hacde
gendie Deutung, der Rz und
zung.
Ob wol keine 4 —* — —
„finden / als welche in der H. Schrifft aufzuſu⸗
„chen / und aus ſolchen ein gantzes Gedicht au
„fammen gefegerinunfter ItenSonnta
dacht zu den H. Chriſttag geſetzet/ —— |
S Ehriftus.itk 16:
och⸗ a erliche Poeuſche Benennungen alhier
—2 das Jungferkind der Todbeſie⸗
2 Höllen imer/ Seelen Artzt / Lebensquell/
ertzentroͤſter / Menſchenretter / der Rebhaber der
chen der beſte Seelen Freund. or Held
us Juda Stamm der alle Ding erhaͤlt. Der
it dem Wurtzelſtand biß in die Hoͤlle reicht / und
inen Gipfel hat / der ſich dem Himmel gleicht.
— url ig) Kıiheftiffter / der Gnaden Unter,
fand a8 GOTT und Menfchen band / der
tar fe Schlangentrerter/der groffe Menſchenret⸗
er «5 Sehens Held und Fuͤrſt / der GOTIS
ir nd ungfer Sohn / der Hertzog unſrer Hertzen /
3er Sündenbüffer / der Zahler frennder Sau
* der Bar Himmelsihlüffer / der waare Le⸗
jensho —— er) —— — Seelen⸗
iecht —— Orion. iR
Cbrifäus,
Sabt doch / wer iſt der en, der ohne San
in - geboren. /·⸗··
am keine Mutter hat*? der das was man ver⸗
y lohren
— gefunden durch den Tod: der noch imteben ift/
und * gantze Welt mit einem Dreyling
t miſſt.
nach der Goͤttlichen Nacur.
Hiervon handlen die meinſten Fuͤrbilder in
hen Teflament, Cry⸗
u re
16% 5 Cypreß. **
65. Cryſtall. u na anf
Der edle Berg Eryftall ift ein erharres Ey
Er har fo manchen Schrack 1 verhülle mit zarten
Wolken ift felten völlig rein/blaffeund fpringein
deß Meifters Hand. Das hellerharrte Blast
wird offt mit Gold beſchlagen und zu dem Traus
erſpiel / mit Gifft zu Tiſch getragen.
„Im...
66. Eypreß. |
Der Leichen Traurigkeit / Pluutonis
baum / der Flammen nachgearten / gleich
Lauffziel Zeichen.Meraruminftar, Der Eypre
wächferlangfam / ohne Frucht nd grumeder
abgebrochne Aft nicht wieder / iftbirter hateinen
ſtarken Geruch. Erift den Menfchen gleichde
mit Threnen geboren / in der Eitelkeit
voll Bitterkeit ſtirbet / und nicht wiedert
deßwegen er auch dem Tod äugeeignet wird. dee
Biſchoffs Stab fol von Eypreßfeyn 7 Derven
ſtorbnen Tugenden in folchen Ambt zue
Befold.in thef.pradt.f.122.
Der Cypreß hat die Deutung der Tra
keit / weil ſein Safft ſchwarg undder °
abgebrochne Aſt keine Zweige
nachtreibet. —
.
LITE Vu 15;
J nl
— ——
—A ——
IT FIT FE |
Er a
Deß Hauſes Oberforſt / Schutz wider Hit
ind Froſt / daß man in dieſem Land kan Stein
ind Ziegel ſtreichen / die su der Wetterzeit noch
chnee noch Regen weiche/ift eine groſſe Sach
Ib fie gleich ſcheinet klein / und ohn fie wird das
Dach ob uns / ohn Tage ſeyn. Das Dach iſt /
eſch / flach / ablangs / hoch / ungleich 2c der Ziegel
Schutz und Schirm / die Deck ob unſrem Haus/
eß Regens aufenthalt / die Schange für den
Daches Sparren werden in den Wap⸗
n denen gegeben / welche mit gutem Raht
— ———— gehal
PR | 63. Dampf: or
Daußft/ rauch / der trůbe Nebeldunſt ſteigt von
em Waſſer auf / die Erd’ entgeiſtert ſich und
Wuͤrblen manche Wolten von den erhabnen
Duft: Verfinſtrend unſren Lufft. Auffnebeln /
btrieffeln / durch die Lufft kllimmen / dringen /
ufrauchen / daͤnpfen. —
Der Dampf hat die Drang —— —
» 8
wo» 8
—*
—
— ⸗
——
ss
—M
1% x Danten/Dantbarteit. &
69. Danken / Dankbarkeit .
Die edle Dankbarkeit / iſt aller Tugend Magd /
ſie folgt der Wolthat nach: man hat ihr nie ver⸗
ſagt / die ſchoͤne Gnaden⸗ Thür / die ſie nicht pflegt
zuſchlieſſen / und macht vielmehr dardurch mild⸗
reiche Baͤchlein fluͤſſen 2c. Seine ringfügige
Dankbarkeit antragen / unſterblichen Dant
nachſagen I Dank kommet von gedenken die
Woltharzu Beſchenken mit allem Gegendienf
der Anfang deß Gebets von danken hergenom»
men / macht neue Wolthat kommen. DerDanf
das Pfand und Band derandren Tngend Gar
ben / den aller Laſter Rott Undanf zum führer
haben / den Danf ift gleich den vollen Aehremidie
ch geneigt / ob ihren Schweren / su Zeichen daß
evon der Erden / erzeiget und gemehret werden
die Tugend / welche ſich der Dantbarkeit beſeiſ
und gar ein ſeltner Saft 7 zu dieſen Zeiten heiſſt
hoc: daß ut. J—
Die Dankbarkeit wird gebildet in &eftalreh
ner fhönen Weibsperfon/melche in der Rechten
Hand hateinen Zweig von Feigbonẽ / weil ſie da⸗
Feld gleichſam dantbarlich fett machen / wofie
wachſen / und neben ihr fol ſtehen ein Storch os
der ein Elephant / welche heede Thiere gegen ihre
Wolthaͤter eine ſondre Dankbarkeit erweiſen
Von der Dankbarkeit iſt viel zu leſen in der
lichẽ Liebesluſt / Al Norarini, welches Buch wir
tgeulich gedolmetſchethaben. Bl
% Dattelbaund, * — 4
177 Wolthat. Te | "
LER 70Dattelbaum
a Dalmenbaum. Nee
Dauchte von bedunfen und Tauchte von tau⸗
chen oder eintguchen.
Dehnen extenderedenenillis.. u?
Er AD? emant oder Diamant. - ;
» DerSilberhelle Stein / der nicht hat feine®
gleſchen den / nach gemeinen Wahn kein Schlag
nicht kan erweichen. Das Gold iſt viel zuſchlecht
Den Demant zu umferen/hiergu dient ſchwartzes
Bley Solein unnügerStein fo hoch gehalien
werden / der. ob dem eitlen Slang.erhaben von
derẽErden / iſt nur ein reiner Koht. Der Diaman
lante durch und er iſt der Steine Fuͤrſt und KE
nis · Ein Nagel von dem Stein Hält offt das Tun
gend Rad ꝛrtc. RN
Der Diamant hat die Deutung der Haͤrtig
3 wie auchioer Keinliche
Bd Sup
eit und Zier.
ER 72. Demut, ) | ehr 5 R
Demnut iſt der Diamant / der die fromme
Dertzen giert und au Gott in Gnade führt. Dep
ange iſt Der Tugend Grund / darauff alle ſichen
2 en.
Die Demut ift der Seelen Koft / deß Leibes
ze Freundſchafft Moft / die vergnuͤget dern
EB erftandrifi beliebt in ale Land / der Siehe Schu⸗
| Si Aero
J
Br‘
al
ir W
166 | » Demuf.i$ Br
le / der Sitten Ehre / die reise zu aller guten Lehre»
Die Demut machet ſich beliebt / wie ſtoltzer Mut
mir Haß betruͤbt. Gluͤckſelig iſt di Demut / ale
Die erſte Stuffen der innerlichen Vergnugung
Sie iſt die reine Tugendquelle der Brunnen a⸗
ſes Heils und Segens. Der Ehre ſchoͤne Mor
genroͤte. Die Demut iſt der Stab / der ſicher uns
efeiteranfdiefes Lebens Wege Des Parade
es hohe Pfort ift deß Hertzens Miederkeit Die
Demut ift der kleine David der den folgen ®n
u ift das Pflaſter über die aufge⸗
chwollne Waſſerſuͤchtige Ehrenbegierd. D
Zemut erhoͤhet ſich / in dem fie fich niedrigee
Bottesund der Menſchen Genade. Das Dip
der Demut ſtehet auf den Ve
welche aufderandernSeiren das Bild d
gepräget haben. Die Demut iff die voller ehres
Die fich neigt wege ihrerSchwere/befteheringti
drigkeit dep Hertzens 7 welche ſich durch db
Heuchlers Mund nicht trigenläflen. °F
Die Demut wird gebildet in Geſtalt eine
hoͤnen weißbekleidten und unterſich ſehenden
Weibsperſon / welche die Arme kreutze md ums
der denfelben ein Lamm hale / cine Kromsmisgufe
ſen trettend. ———
ichten.
LAN virg 73D 5
Mit ſelxner Redens art auch felme Sachen
Shreiben. Ce finder) ei
| chef
% Dichten, 167
ſetzet der Post was nie geweſen iſt / zufaſſen *
gehreidahin er abzielt. In HypocreneFluß hat er
ſich voll gezecht / er iſt de Muſen Sreumd diei
auch wider Recht/geftentiohn Morgengab
fol —5 — Ki Berg Parnaſſus ſeyn Bryan
rem Chriften
Apollo apa 1 6 vom Pfleg⸗ Sehn aufge?
Da er Ele SorbeerKron durch fingen fol stem
men,
Die fchöne Pierinnen beneiden 7
der hole Gegenhall bereimt ſi e endlich vied De
Er ift von GOttes Geiſt erfüllt wie die P
en die manches Lobagdicht in. ihren hi
Röhren erfreulichſt angeſtinmt . c·c·c
Gedicht / Poet / und die Vorrede Sie 2Be
ee
_.
_ 7
Banner nu nm /
ie abender Gelegenheit su gefälliserd —3—
Beifung / mehr dann willig verbleiben. Zu
Willfahrigkeit ungeſpartes Fleiſſes geneigt; *
ee RE make 39
ieſſen ſeyn. Zu Erwei
er —— nis ae Er
nnverdroſſener Bi a dr &
w nicht 3 *
RP: und, —— —
168 3 Dlenſt erbieten. 3 | |
ſich verpflichten. Zu Beyhaltung freundlichen
olvernehmens es.alfo vermelden RebſtlBet⸗
ſicherung unſerer. Ehrengebuͤhrender Obligen⸗
heitund Schuldigteit haben wir ec. Send ihm
mie aller Sreundlicher Zuneigiing wol ben
sah Denſelben mit aller Hulde sur guten
‚Förderung gewillet und geneigt, Solches da
varlich zuerkennen und, alle Ehrerboͤtige Treu⸗
wwilligkeit nach Vermoͤgen zuerzeigen Derpfk
verbleiben. Ihm zu aller angenehmer WBillfah⸗
zung fo ſchuldig als willig. Zu Freundlicher Ge⸗
generweiſung mehr den geneigt. DU rain
Dienftbezeigunig bereittiillig, Sich su ft
moͤglichſten Dienften wolfaͤhrig erweiſen. ZU
ungefaͤrbter Freundwilligkeit und Zuneigum
erbietig und bereit. Zudeiſtung freundbeha
Dienſte geflieſſen.
Dingen bedingen: Dungen bemi enfterco-
rare: von den dingende ilisrebus, Ein andere
iſt Tuͤnchen calce cruftare. |
rn ai
Der kauche Dommerrolle, die üben IBolten
wwürblen. Der Donner rüllt und beitit/die firs
merNtordenrafen. Die Worten ſtoſſen fich mit
DBlikenund mit Blaſen. Das Meer iftaufge
rise mie feinen weiten Rachen? die —
verhuͤllt der Wolken Tranertleid hat zertrennet
‚0 bier und dar und aus derſelben Nik er
ran: Blißz. Die
PET N |
—— . Donner. & ER...
Die Erde bebt der Lufft erzittert / der Himmel
iſt erbittert der Bergegrund erſchuͤttert / der
Donner raſſelt / praffelt der Himmels Flamm⸗
EAN der Hagel iſt der Pfeil /die Wolten ſind
Der Bogen der durch deß Höchften Grimm wird
vielmals aufgezogen ꝛc. Er rauſcht die rauhe
Lufft / kein Menſch iſt nicht zu finden / der die er⸗
grimmten Winde ſolt konnen uͤberwinden. Der
Donner kracht mit Macht / die Thiere ſelbſi er⸗
ſtaunen / es fliehen alle Faunen / fuͤr den gedrau⸗
ten Schlag. Schwefel / waſſer / Feuer Dampff
wollen Halten einen Kampf) dicker Nebel drit
Zedickt / daß faſt diecht und Wolt erſtickt. Bloͤt⸗
lich bricht der Blitz herein macht dag ſinſter feu⸗
zig ſeyn / ſchwefeltlumpen / Stralenliecht / Rauch
nd Dampf die Lufft durchbricht /- drauf der
Donner brumt und Fracht 1 raſchellt / 'volemit
saroffer Macht / prallet / knallet brummet / c.
E ungeſtůmm Blitʒ / Ungewitter.
Der Donner bedeutet Gottes Zorn und die
Gefahr. |
Der Dauren freye Statt I die Heynen und
Die Weller der Pfluͤger Aufenthalt. Da ſichder
arıne Mann mit Waſſer und mit Brod in Ruhe
ange kan / von allen Zwang befretht.
SDas frey / unbeſchloſſne / unbemaurte einge,
ſchrentte wegbare / ausgebahnte Dorff Weiter’
Flecken / Einoͤde. & ii Dorf r
—
379 % Dorff.
Dorff pagus, Torfgedörrer Miſt / der in Ni⸗
derland an Statt deß Holtzes dienet. pr
Ir 77:Doen. —
Deß Roſenſtocks Gewehr. / die Schirmung
ſelber Blumen / der rauhe Doͤrner Strauch / dex
Stachel und die Spitzen die reiſſen / kratzen / rizen.
Rofen: |
Den sugefpisten Dornen gleich einer aͤhren
| Nadel, Die Ros DSB en ni ſol⸗
che Schildwacht haben. Die ſcharffen Doͤ
ee Nadelreiche Roſenſtock / derbefpiste
der gleichſam die Zaͤhne blecket und ſich von der
lumenſtrauch / den die Winterzeit entwaffnet.
Die Boͤrner deuten Truͤbſal und Anfedie
gung —
78. Drauen. SIT ATR
Der Weiber Mundgewehr / das drauẽ zleicht
den Billen der alten Ketten Hund und nicht
leicht zu ſtillen / als mit fuͤnff fingerkraut / Drau⸗
wort End feine Pfeile / wer ſoltvon Drauenfter
ben / das feinen nicht belangt / ale der fich kehrt
daran. Laſſt doch den Efel ſchreyen / fie ſchle
darum nicht / es iſt ihm zuverzeihen: —
Verſtand. | GR
Die Bedrauung wird. gebildet durch eine er⸗
grimmte und gewaffnete Mannsperſon der eine
Lowenhaut ob dem Haubt / in der Hand einen
Kolben uñ neben ſich einen biſſigen ——
—
* Drauung. Rx 171
Ketten abreiſſen will. Der Mann tan mit off⸗
nem Munde und gleichſam drauender Fauſt ge⸗
mahlet werden.
a Drucken premere: —* ——
70. Ducat
3a sun ff 9 DB Bi die ande Knech und
* o
or mein map —— I reiten?
nr Ewan den Sieg ſo iſt kein Mittel
Ich ine S eb und Furcht mit einem groſ⸗
Dunken ven, tunden eintauchen immer-
gerc, |
Din
Dampf. "
ra Dürr
". Sleifchlos und —* * I entfleiſcht und
uter Deine/ ohn Kräffteninder Haut. Kin
ʒeinhaus das belebt / gefuͤlt mit groben Knochẽ.
| raue toden Jrippe deren ausgelaſſne Rip⸗
pe 36 zu zehlen etc. die duͤrre Erde wird aa
Pr encfaf fftes Land.
81. Durſt.
adruckt der darre Dunft/deßreichen Man
nes al. Der Durfiverhindere ihn / daß er
nicht odmen kan. Der gierige/lange/ansgedüttte |
€» brennen?
e
172 3 Durfl ¶
brennende / unerſaͤttliche / waſſerſuͤchtige / raſende
Durft / deß Hungers boͤſer Bruder / ſein Gau⸗
men iſt gequaͤlt mir Hitze ꝛc. der Durſt / der eu⸗
ſchen Feind / den die zerkliebten Felder nicht daurẽ
ohne Schaden. Der hauchende Durſt hemmt
feine Glieder / ermattet und ermuͤdet / verze
den Lebensſafft / der Durſt ſtuͤrtzt ihn in tieffen
Keller / und laͤſſet ihm nicht einen Helle.
Deß Durſtes Sinnbild iſt die Diſtel / welche
auch in dem groͤſſten Regen duͤrr und durſtig if.
Echo.
Die N BR aus den Felſens —
tzige Kind der heitern Lufft / lebt ſonder —
ſonder Ohren / red fonder Mund son |
boren, Der Keichend wiederrufft dermfedern
fet / was wir fagen. Das gefolgige Gegenwortr
der berüchte Wiederhallidie Tochter in dx
die wohner in der holen Grufft / ſchweigt ſelten
wann man rufft. Die langbarenTromperenydte
knallenden Mufqieren 7 beſtimmen auch 2 Die
Steine / der Antwortreiche Hall’ ertönerin
Thal. Sind die K lipptai beſeeletdas die
— Echo. SE 173
nn Sylben wehlet / ihre ſtete Widerrede. Die
Burger in der Felſen Schatten, Der Echo
ſchmeichelt uns undunferm Ja und Nein. Be⸗
ihe hiervon die VI. Stund 8. 13. in dem Poeti⸗
je Trichter / und im IL, Theile IX 13. und in
—
ADer Lcho hat die Deutung der Schmeuche⸗
———
Edel Adell. A
her
Der Bund der erſten Menſchen / den nur der
Tod zertrennt. Der Ehverlobten Treu / deß Eher
— Band / der Ehegatten ſuͤſſer
Stand / deß Ehebetts Kebesrecht. Die vormals
waren frey / ſind num mit Liebes Ketten / verbum⸗
Den und verfnüpfte Der Eheſtand iſt der Anker
der — Luͤſte an einem Ort beſtaͤt⸗
figeeı verhaftet beftricker / bindet / feffeltidienft
Bar macher/vergnüger /erfättiget / hemmer/mins
Dertibefriediger / zuläflig machet / bemaͤſfiget / be⸗
mäfiet |
Der Ehegatten Treue Huld-1 Tanbenteben
ſuſſes Jochrdtebe sap! Fruchtverhoffter Stand/
ſ ſe Binder keuſche Luſt und keuſche Saft. Der
Kebliche Menſchen in Erzeigung ‚der Kinder
nmierblich machet. Die Flucht der Einſamteit /
die Frucht der Einigkeit erzielt im Eheleben.
Das Hen acen iſ ein verdecktes Eſſen / darg
ey ma
’
174 * Ehe / Eheleute.
man biß in den Tod zu deuen hat. Der Ma
fuͤrchtet kein Geſpenſt / wann die Frau ein Te
iſt / und die Hoͤllen⸗Geiſter feine Schwaͤger wer⸗
Den,
Die Eheleute ſollen ſich nicht in ihren eignen
Wan volltrinken / iſt ein altes Sprichworxt von
der Unkeuſchheit u
Braͤutigam.)
Die Eheleute werden gebildet durch den
Ruͤſtbaum und den daruům geſchlungenen R
ben:oder in Geſtalt eines Juͤnglings in Roſen⸗
farber Betleidung / auff den Achſeln ein ri
einer Hand einen Ring / in der andern *
und unter den Fuͤſſen eine Schlange be
die boͤſe Luſt / trettend.
84. Ehre.
Fr Ambt.
Die laͤngſt verdiente 5
Ehren Thron / Sitz / Stand / Oberſtelle
darnach die hohen Geiſter als ihren Zweck a
len:der Jugend Stachel zu dem Fleiß. Der
ſteigen auf den Berg muß die Mühenichtger
Ehr ohn Gelt vergnuͤgt der Thoren —— wi
Tugend Mahl und Zeichen. Die ftüdh
en / ſol in Ehr und Ruhm erfreuen 2e..der
tigen eitelen Ehren der Ehre Hau Dun, Der
—*
3 REN
heller Glantz Flamme / $ieche/
aller Orten Platz / dem weicher jedermann.
*
u
MR Ehre,% 175
bald verduffte Rauch / der Ehr befteherin Unbe⸗
ſtand. Was ſol mir doch die Ehr / was ſol mir
groſſer Ruhm / wann ich nicht lebe mehr?dort bey
der EngelZahl / kan aller Menſchen Lob die Freu⸗
de nicht vermehren die Schand iſt nicht sis hoͤ⸗
ren: dort in der Hoͤllenqual verhindert and) die
Ehr und hoher Namensruhm die Quale nim⸗
mermehr. Tugend in den groben Kuͤttel / iſt ver
borgner Ehrentittel. Die Ehre ſtirbet nicht fie le⸗
et nach dem Tod / beharrend auf dem Grab. Kein
Mittel kan das Leben den Menſchen wiederge⸗
en / deßwegen muß die Ehre / das eitle Fabel⸗
verck / ihm geben eine Lehre / die macht daß man
den Tod nicht ſcheuet und entweicht. Was iſt deß
Menſchen Rededein Lufft / ein leichter Schlam:
ind deines Namens Ehre / erwaͤchſt auf ſolchen
Baum. Ach ſchnell verrauſchter Traum. Ehr
Nnd Stand iſt ⸗ Erd und Sand: |
Die Ehre wird gehildet durch einen mit Pur⸗
sur bekleidten Juͤngling / in der Hand hat er ei⸗
jen Spieß / ein Fruchthun und einen Lorbeer⸗
Rrangibedeutend die 3. Urſachen der Ehre / als:
apferkeit / Reichthum und Wiſſenſchafft: mit
iner guldnem Ketten am Hals tragend.
Die Ehre.
Sch bin der eitle Wahn / der ſtarken Jundfrau
BI Wahre |
ne fonfte ohne mich gar leichtlich wordt he
176 Eh Zu |
Ich lebe nach dem Tod / das Leben iſt veracht⸗
wann mich nur zuvor zuwegen hat ge⸗
racht. | Wen ı
3, Ei oder Ey. ——
Der Hennen weiſſe Brut / die Mutter und
der Sohn deß jungen / ſchweren / leichten / alten/
bunten / etc. Feder ⸗Viehs. Das Ey iſt laͤnglich⸗
rund / warm leicht / fluͤſſig / brutig. Deß kleine
Vogels Haus / ein Bild der kleinen Welten
neugelegte Ey / ausgebrutet 1 daß Fußle e
doch auf ſeiner Spitze. Kein Mann iſt in d
elte der ſagen kan / wie alle Theile deß Eys na
und nach erzeuget werden. Beſihe den Sinn
chen H. Abele in feinen luſtigen Gerichtshã dein /
ob das Eyoder die Henns aͤlter ſeye Bond
Eyren find viel luſtige Aufgaben in den Philsſe⸗
phiſchen und Mathemauſchen Erautckfiundens
Das Ey bedeutet die +. Element / die Schalen
die Srdenidas weiſſe das Waſſer / de Bogeldie
[0775
*
=
—
4
Lufft / und dag gelbe das Feuer. —
| Das Ey: * | — — *
Man pflegt mich gleichnißweis / diegange$ 84
zu nennen: ——
Weiß bleib ich in dem Glut / und niemmalszuner
kn brennen. a —
Rund bin ich / und nicht rund/*ein Federv
Knaus: *föngliche J—
liche 177
Der Herr*fo mich zerbricht ſchaut zu dem Fen⸗
18 | ag
ſter aus
das Huͤnlein wann es ſchlieft.
Der Menſchen erſte Roffider breit beblaͤtterte
ſchattigte Baum) darvon man hat gemacht den
wehrten Burger⸗Krantz(coronam civicam.)
Der Eichenbaum iſt rauch / hoch / bejahrt / dick⸗
helaubt / Schattenreich / ausgezweigt / wolbe⸗
zruͤnt / ausgehoͤlt / voll ſchwerer Aeſte / mis Frucht
pelafter / der ſich der Zeiten Raub erneurend wie
derſetzet. Er ſeuffzet ob der Art / die ihn in Ofen
ringe / beaſtet umb und umb / traͤgt eine kleine
Frucht / und iſt doch ͤbergroß.
Der Eichbaum bedeutet Staͤrke / die Eichef
Seſparfamten ein anders iſt eigen proprium,
Der GOTVoerpflichte Schwur / der War
it helles Liecht Beweiß / Zeichen / Augenſchein /
9er Wunſch / der alle Falſchheit ſtuͤrzt / in den
ieffen Hoͤllengrund. Mit Eid und Pflicht ver⸗
hafftet / zugethan / geferttiget / dienſtbar. Gezwun⸗
gener Eid bringt Hertzenleid. ——
Wird gebildet durch dir aufgehabne Hand
LEEREN
eiger und Mittelfingers.
Haſtig / unverzoͤgert ohn Verſchnanffen Bey
. Ti EN AU — — — — erialifs
erlauffen / eilen mit eiliger Eile / auf unberuhten
Buß ereilen / einholen / einbringen / nachſetzen / bes
langẽ. Die Eil bringt Ren zu weil / mit unbedach
verbunden / verraſchtes und uͤbereiltes WBerfahs
ren. Der Zuſehr eilt / ſich ſelbſt verweilt / mi
len Schritten gehen / beſchnellen feinen Sang
Der Pfeil hat die Deutung der Eile.
| | 89. Kinig ® we
Die Pforten alles Glückes / einig undfter
ungezweyt. Die Duelle alles Heils das Band
der Eintracht / dep Friedes Grundfeſte ftarker
Ruß I die Einigkeit siert alleseie und alle Seut,
Friedfertig ſeyn hilffe die Gemein. Der Dani
abgethan / der Neid iſt ausgereutet und har
Einigkeit die Flügel ausgebreitet / ob diefe Stadt
und Land / Br und beſchuͤtzt von |
und Sicherheit. Die Einigkeit bringt Kuba
Freud / die Einigkeit iſt Goͤttlich / der
und Vielfaltigkeit iſt teuffliſch dann esift
ein GOTT / und der Teuffel manhe Rom 7
Die Einigkeit wird gemahlet / gleich
herzlichen Weibe / gekroͤnt mit Granaten
derſelben Frucht in einer Schluͤſſelund a nem
Zweig tragend / weil dieſe gekroͤnte Fuuch
gleiche Koͤrner verſchleuſſt. Etliche mahten
mit einem Büfchel Pfeilen / wie aufden Niden
laͤndiſchen Ducaten zuſehen Bedeutend die
nigkeit zu Kriegs Zeiten. —
90. ee
2 Fee 1m
Er 76% 2111 7.111,22
Dae Verſuchung Stand und sandyein oͤdes
Dr Eitelkeit entnommen in Gott
in ſich ſelbſt vergnuͤgt / pflegt nicht zu kom⸗
A fonftder Weltling ſitzt. Wer die Geſell⸗
liebt der edlen Kunſt Gedanteny vie mit
den Toden- Buch befprichrund unverhindert die
achen finnernach/ verfieht die ſtume Sprach
Ben Einſamkeit. Es fpricht mein Hertz mit
Mann ich es nur will hören / mich von den
guten at x,
| Zinfambeie Deutung hat der ſchůchtere
“erden
£ 91.84ß.
| Der Waſſet Ham dendie Kälte hat den
S 3 ten angezogen. Der Schnee und Spiegel
ach zerſchmiltzt nach und nach vom linden
, * Das Ei
| "hat die * Lufft den angezogen.
ich / wie Ebenholtz den Stolg*hab gleich ge⸗
bogen
So bald der milde song erbaut fein Garten
Haus /
der Wellen.
E M ſo
80 Kr Eißzapfeite- |
fo sich" ih nah und nach den Harniſch wieder
18» —5 8
92. Ein Eißzapfee··
Ich wachſe lang and důnn / doch niemalsa
der Erdenn
(Ran auch dergleichen Stamm bey uns gefn
denwerden?) ——
Hab keine Wurtzel nicht / ſproſſ aus deß Him⸗
mels Feld ——
mich kennt ein jedes Kind und kaufft mid) ob:
ne Geld: N 1
Dieſes Deutung iſt Froſt / Kaltund der Wintc
a Winter; Schnee / Kalteee.
93. Eiſen. —
Das harte Plug Metall. Zu Spiefen
su Stangen / zu Waffen und Piftolen. Aberha
erft in den Schlund der Erden fich vertiehfe
die ſchweren Eiſenſchlacken ohn Stahl und
% i
J —*
u. ie 3
fen hacken 1 erhaben aus den Grund undfiet
Zubalsfund dem Ofen eingeſteckt. Ber ki 110 9
Eiſen leben? Wer kan den Freudenrebẽ beſchne
den ohne Rneiff? Mit eifenbarter Mühe undni
erlegnen Fleiß / bringt / haut / graͤbt / zieht ſchre
man das Eiſen Ertz aus den verroſten Stoll: N rg
Das Kifen hat die Deutung der Hart eckig⸗
£eit / und har jeuer recht uͤber den Pflug gefchrie
ben: raſt ich / ſo roſt ich. | — —
Elend miſeria: Elent Alcis. ee
* 24 E
(ji
+ 4 say
*
d
DER er
Eltern. A 181.
AR a ta ae % 94 Eltern. —
WVom Alter fo benamt / die Zeuger unſrer Ju⸗
end / die Lehrer aller Tugend / mit ungefaͤlſchter
Zreue / die mit dem Alter neue. Ihre Liebe altet
nicht / von den Kindern ſchlecht geehrt mit Ge⸗
— und Gebuͤhr / welcher iſt die beſte Zier / die
n GOTTES Wort gelehret / und mit viel⸗
bejahrten Leben zubelohnen iſt verſprochen. Das
txeue Vater⸗Hertz / der Mutter ſaurer Schmert /
a ea
- DersElteen Treue bilder der zunge Storch /
welcher den altenaufden Kucken traͤget / mieder
Beyſchrifft geehret und ernehret.
nde finis: Ente anas.
M 96 Engel. RR Sing
Die reinlichſten Nies erlien Geſchoͤpffe
BD Tees / die Erſtgeburt der Macht Stimm
BO LE. Die Herrſchafften und T Fohen
nechft GOTtes Thron gefeget 7 die Seraphi
und Cherubim 1, die ſchnellen Feuer⸗Flammen /
| nd Dienſtbotten / der Him̃ melsbuͤr⸗
Schaar / die Heiligen Diener an dem Heilig⸗
Ken Hofidiefilberhellen Llien / in dem Himmli⸗
Shen Garten Plan, Die Spiegel deß unerſchaff
nen onneuglantzes. Die Schwahnen und
— BED HD Ttes Stul. Die
Braͤutfuͤhrer vn; Ag Seelen. Der
Engel Schirmer und Befchüser] Die Begleiter
9 Mi ET TEEN
-
u
”
nAa“”
* 177 |
BT,
.“ mi zazr
18? 3 Engel, ar |
der Frembden / Schutzherrn der Armen die St
renen der Himmliſchen Muſic und die Mufen
deß Goͤttlichen Parnaſſi / vie Salamandrenin
den Heiligen Liebesflammen. Fuͤrſten deß ech⸗
tes / Burger in dent neuen Jeruſalen.
Die Engel deuten GSites Schun 1 Rein⸗
lichkeit ind Heiligkeit. ——
96. Erb / Erbe. |
Der nachgelaſſne / angeftammte / rechtmä
ge / hinterbliebne betruͤbte / beliebte / —— |
reichte / Vatergleiche / begluͤckte / eingeſeze er
wehlte / auserkieſte / freypenennte getreue
Die Hinterlaſſenſchafft beerben/ antreten fig
unterziehen / zu Handen bringen/die Handdar
anffchlagen / Handhaben 7 benutzen und mit
recht beſchutzen. —
Ein geimpfter Zweig bedeutet die fremde / ein |
eigner Zweig die värerliche Erbſchafft. *
97. ar —
Die groſſe Menſchen Mutter / in —
fen Schos ſich endet unſer End / die Zeug mute
ter / Amme und Seugerin der Menſchen und der
*
Thiere. Der Ceres groſſes Reich / der Klee⸗ umd
Fruchtbewachſne Plan / die Traͤgerin der gröffe
ten Laſt / der Schauplatz aller Luft. ——
Die Erde iſt fruchtbar / dankbar / mild Se
reich / liebt ihre Wandelzeit / iſt mir dem groffen
Meer verbunden und begrentzt / mit —
u⸗
Blumenſchmuck bekraͤntzt / eroͤfnet ihren Grund
Ense die Metallen zu Dienft und zu gefal
fen der Menfchen aus dem eingeweid / die Knech⸗
tin unſer aller / die jedem treulich dient / von jedem
auch hetretten / Die manchen Regenguß auf ei⸗
hen Trunt verſchlucket / mit toden Staub bedru⸗
ket. Das kühle Mutterbett / der Erden groſſer
Bauch / der ſchnoͤde Koht der kalten Erden / die
Fett begraſt / Durſtdoͤrre / lechzende Erdenkloß.
FED Welt / Acker / Feld c.
Die Ceres / oder ein Weib mit einem bunten
Kock/allerley Fruͤchten / und vielen Haͤuſern auf
em Haubt / bedeutet die Erde.
| 98. Erfahrenheit.
Das übergroffe Bud) / das niemand ausſtu⸗
iert. Die auf dem Zweiffel Weg nicht langau
—7— pflegt. Die Meifterin der Kunſt / der
zrund der Augenſchein / der Handgrieff aller -
Sachen verfichereunfern Wahn ꝛc. geuͤbt / er⸗
eiffen / befinden / Bericht erlangen.
Die Bildung der Erfahrenheit iſt ein altes
it Gold bekleides Weib / haltend einen Stab /
ie der Umbſchrifft: Rerum magiftra (aller
nge Schrmeifterin ) in der andern Hand einen
robierſtein / und nebenihreinenGeomerrifchen
uatrat / wie auch einen Feuers Ofen / dardurch
e Metallen erforſchet werden.
mi em yT
> >
134 34 Erfindung. * |
Die aller Meifterfihaftt SramnBauelleitant
zänfft / durch fleiffiges Geſuch erfunden / ausge
dacht / durch forſcht / erfpührel erhaben su Berti
gebracht / auswuͤrket / in nutzlichen Gebranch
zu alaemeinem Behuf geſetzt / geſtellt geſtiffte
erſtlich gewidmet / angewendet / an und eingeric⸗
tet] gemwäret / geprobet belicht gemacher/ al
to ausgedacht / mis Kunftrichtiger Sewwipher |
verfaſſet. a
Die Erfindung wird gebildet in Geftalteir
ner verſtandigen Dirne / aufihrer Guͤrtel
gefchrieben : Aus eignem Wolvermgen
gerfiedas
48
ihr Haubt iſt gefluͤgelt / in der Hand traͤ
Bild der Natur. |
GM Datur.
ra |
100. Ende —*
Der Ceres falbes Haar hat nun die reiffe
be / die Sichel ſchlaͤget an / man bindet wa
Garbe ꝛc. Der Erden falbe Farb’ erweiſt der
de Freude / man hoͤrt das Reyenlied zu Doff
Feld erſchallen / man ſchauet wie de Wind die
Halmen machet wallen / beſchwert von yollen
Kehren / die ſchleuſſt cin Baͤlglein ein das
viel Nadelſchutz muß wol verwahret ſeyn FRE
‚aller Voͤgel Raub. Der Frau Erden off
Schatz / Schoß ⁊;cc. nr
Die Krde wird gebildet dutch eine
— Er j 135
rin / mit dem Sonnenhut / der Sichel I dem
Krantz / von Kornblumen und einer Garbe .
Oderaͤrtz / das man aus der Vorhoͤll holet / und
etzt auf der Fuͤrſten Tiſche / das ſchaͤrbare Metall
ee Damen inder 1 der beharrten
Mühe geſchenket. Hi
Das Metall Ertz wird gegraben / ausgeſchlackt /
geſchmolßzẽ / geſeigert / gefloſſt / gelautert / verarbei⸗
et / gegoſſen / geſchmieget / gepraͤgt / gratiert / ver⸗
zuldet/ gehammert / geſcheurt / beglaͤntzt gedreht.
Jedes Metall har feine ſonderbare Deutung.
102 Eule.
Der Bogelvom Geheul genannt / die Feindin
IAller Voͤgel / der Pallas Trauer Thier bedeu⸗
end klugen Sinn und deß Verſtandes Aug. Ihr
Stimm und Nam gleicht dem Geheule. Sie
rchtet und fonften wol fehen kan / wie aus ih⸗
m knappen und ſtraͤuben genugſam zuverſte⸗
en. Der Eule Augen find dicker / als andrer Voͤ⸗
elAugen / deßwegen keiner Blindheit unterworf⸗
a’ und iſt der King auch ſcheinharer / Der fie er⸗
—— / nachdem der Vogel ſcharff
will,
Die Eule ift Her Vogel Minervæ und bedeu⸗
et die ——— wegen deß naͤchtlichen Nach⸗
nens. |
I bey Tage nicht. / weil fie ale Raubvoͤgel
de ”
m Wi 103. Ewig .
186 4 Eimig: gs |
Ohn Anfang und ohn Ende / unermaͤßlich oh⸗
ne Zeit / ohne Ziel und unbegreifflich. Ewig it
das Donnerwort / das das ſtaͤrkſte Herk — ⸗
ger und zur GOttesfurcht beweget. Ewig iſt der
Tirkelring / der noch End noch Anfang hat. Das
‚unendlich ohne Zahl fan gar nicht vern
werden / folte man mit Ziffernaleich überfchreie
ber Meer und Erden / ſamt dem blauen Sternen
Sahl / ſolte dieſe groſſe Zahl / nicht — |
ſeyn der Zeit die man nenne die Twigkeit.
Hiervon in unften tehrgedichten in den Wort
Ewigkeit. | a
Es fan noch aemehree noch gehindert noch
gemindertmwerden fondernfolches Weſen bleibet
uͤnverweſen heut / und jetzt und allezeit. Die Düs
ſterblinde Nacht / die nichts und alles weift/ ohn
Anfang / Mittel / End / ohn alles Ziel und Zahl /
lehrt mich zu dieſem Mahl / was ewigg/ ewig/e⸗
wig heiſt. Der bunten Farben Unterſcheid den
fonftdieliebe Sonne giebt / iſt durch die dͤſtre
Nacht geendet und betruͤbt. Was vor geweſen
iſt in weſen dieſer Zeit / pfeilt ſchnell verweſen bin! /
in diefer Eitelkeit. Seht 100. cauſend Sahr/es
ift nicht viel: fen taufend taufend Jahr /O lan⸗
es uͤber langes Ziel noch iſt es keine Stund *
Ewigkeit / die ſtetig⸗ſtets beharrt / zu aller Zeiter
Zeiten zeit. Ah GOTT nach dieſer Nacht er⸗
belt die Sonne wieder / die ausgernhten — |
| | Pi; .FT, isder
:
lieder / beſtellen ihres Denke Wach: : Waß
ber nach dem Tod geenderiftimas enden kan / ſo
angt fich ſonder End /deß Anfang s Anfang an.
| 9 ſchweres Hagelwort das Ewig Ewig
eit Dr GOTT der Emwigfeirfen e ewig hoch 3%
preift. Da die hellen Cherubinen ihn em Schoͤ⸗
pfer eiwig dienen. Im Himmliſchen chranken
iſt Woluft ohn Unluſt ohn frauchler
— Der frommen Ruheſtatt
wolle / Freudenvolle / ewiggeliebte
che / der ſeelig geprieſnen Ewigkeit.
Die Ewigkeit wird mit einen aufdnenCh-
fefeunden Ring gebildet / der noch Anfang noch
Ende hat.
Euter an den Kuͤhen und Eiter in den &.
mern? BR
ge
| 04. Sabil.
"die klug —5 — äh. Die Schalen iſt
war hart / doch ift der Kern füß / fo weiſt der Leh⸗
en Art und ihren Kunſt genieß das ſchwere Fan
elwerk. Eſopus Sinngedichtiohn Reimen wole
reimt. Das wolbekante Bild / deß das man
home fol. Es iſt das un Wort / das ſich Sur
Babe
en 4
%
=
ee
We -..: debe .-...,
Babelreimt. Der erſten Menſchen erfie Schrbes
deckt mit gleichen Farben / deß ı das verbi geß
war. Der Teppicht ob dem Bild / den dort Apels
les mahlt. Die Fabel gleicht dem Salben Cimie
‚verfesten Buchſtaben) Blat / das Frucht und
Lehr bedecket hat. Die Erſtgeburt deß Kunſt Be
— Don den Sabelnoder shrgedichten A
ausführlich zuleſen in. der Vorrede Nathane
und Jothams / fo wol erſten / als andern S heilg,
Die Sabel wird gebilder. durch eine fchöune
Junglrau/ welche ihr Angeſicht mit einem Slor-
Bedecket / und uͤber ein praͤchtiges Kleid eincn
ſchlechten Oberrock hat / in der Hand tragen ) |
Apothecker Büren darauf ein Silenus gi
let iſt. J————
zas. Sack, NEE
Der Flammen Wargenehrter Glant. Di
Sonnen bey der Nacht / wann ſchlaͤfft der Ster⸗
nen Wacht / die von Pechgeſlochtne Kerke, Das:
mit Gold gewundne / gebunde / geſchlankte gener⸗
ge Liecht. Der mit Wax umkleidte Stab. Es iſt
das harte Holtz betocht / durch gelbes Wargero⸗
n. De er
die angezuͤnde Fackel bedeutet Offenbah⸗
rung / Anſehen und Warheit. —— a
Fahl fulvus: Falllapſus, Fehl! fehlgnerror; Y
‚fen dejicere,
rn sallensu Boden ſinken / fürgen/ —*
Aa, ar
> a!
2 133 ⸗ 9
el ‚or, |
AB AT JA FA AH A.
«
ii
Mi,
ki ER Far, 139
ligen ein ar ers ift fellen / niederlegen / zu boden
werffen / zu Fall bringennumftürmem .·.
Ban 106: Salt
Von dem Seberfing fot der. Poct-weidmaärte
niſch reden und ſich deß Wildſchuͤtzen Sateins
befleiſſigen / welches dieſes Orts die ſchicklichſte
jerhat. / und iſt in einer fremden Sache das
vemde Wort zubehalten. Ein Falt hat in dem
erften Johr 5 . unterſchiedne Namen, i In dem
Reſt oder bey dem erſten Ausflucht heiſt er Riais
oder Noͤſtling / wann er in dem May gefangen
wird. In folgenden Monden heifter Gentil / ade⸗
lich oder hurtig: im eins oder Wintermonat
heiſt er Pallerin oder Poſſager ein Fremder oder
Landfahrer / im Jenuer und folgenden Monden
heiſt er Autenere oder Rucktomling; Weil er
noch feine Jungen gehabt. Etliche nennen ihn
Madrier oder Ardoiſer: einen Feldmauſer.
Aus dem Neſte werden fie nicht gefangen’ fte
Haben dann den halben Schwang. Manferetffe
zuf / daß fie in dag Feld fehen können’ hanget ih⸗
en Schellen und Verveln an / fie muͤſſen ein
Kahrvermaufen. Man muß ſie zu den Hauben
ewehnon / und blenden / welches geſchehen kan /
wann man ſie nicht ſchlaffen laͤſſet. |
Wann der Bogelftilkift / ſo iſt er ſchwer und
hat mehr Muht / als die Schreyer; der braunen
Falten find die muhtigſten und am beſten zu be⸗
J
richtem
—
u **
>
y er v
;£
199 2% Falten. 2%
richten. Man rufferihnensu Jo, Jo, oder vall⸗
aus / vallaus / warn fie fich drehen / und wieder
su der Hand kommen ſollen. Wann er Die Bogel
oder Rephuͤner raumen fol’ fo rufft EL
elufe,clufe(daß er zu rucke fehret.
Seine Gerechtigkeit von dem
iſt ein Schenkel / das Hirn / der Hals und —
geweid deß Vogels. Man muß ihn nicht ehe ⸗
ber ſich werffen / man wiſſe dann wo die R
—— ligen / deren er 2. oder drey nacheinander
ẽt.
* leichte Voͤgel muͤſſen geaͤtzet werden wann
fie einen ſchoͤnen Niederſatz thun / Er muß
genden Wind fliegen. Man wirfft dassuden
nicht Hin, / biß der Vogel dig zwey Drittel feines;
Flugs gethan.
Die guten Falken werden erkennet an den ſau⸗
bern und klaren Augen / an reinen Ohren un
ſtopften Naßloͤchern / der keine Finnen —
Blaͤtterlein)an der Zungen / keinen geſchw
Magen (dieſes kommet von den
Schwammen / welche ihnen die —
bringen / daß ſie nach etlichen Monden ſterben
ſollẽ)die Fluͤgel gleichling über einander geſchl⸗
— dem —* se —— / der ſeine 12
ennen und Decke iſt die mittelſte Feder in den
Schwantz habe / der feine Wartzen in den San
den hatund fraͤſſig if Wann du den Vogel
238;
= Be Fallen. 191
der Fauſt bewegeſt / indem du eine Stiege herab
geheſt / ſo wird er die Flügel empor ſchwingẽ / den
all zuverhůtten / und dieſes iſt ein Zeichen / daß
er in dem Rucken ſchwach iſt. —
up Gerfalf oder Gerfaut iſt der groͤſte und
ſchwerſte Vogel in der Falknerey. Die beſten
men aus Norwegen / und man ihnen
einen Griffliſt ein Finger oder Zaͤhe wie ein le⸗
Deiner Daumling) zu machen / damit ſie den
Raub nicht mehr ſo feſt Halten und deß Fuͤhrens
ntwehnetwerden. Sind gut alle groſſe Bäget
znzugreiffen. Die Hitze iſt ihnen ſehr ſchaͤdlich.
Der Gerfalt iſt ans Odems / dann
re fleucht mit ſolcher Maͤcht / daß er in zween Flu⸗
zen / ſo er auf eine Tagthut / alle feine Staͤrke
periehrt Er kan keinen Hunger leiden wie an⸗
J
— J
Man feſſelt die Falken / das iſt man machet
him Schellen an: Man machet ihnen einen
zwergriemen don einem Fuß zudem andern au⸗
amit fie die Hauben nicht abfragen koͤnnen an
Riemen iſt ein Wirbel. —uꝰ
- Bloken iſt / wann das Rephun aufgetrieben
and ſich der Vogel zu feinem Vortheil auf einen
Buſch oder ſonſten ſetzet und verwahret daſſelbi⸗
se. Der Habicht ſteht auf der Wacht / ludern
fe dem Vogel zu ſich blocken / mit Schwingung
Dep Luders oder eines Handſchuhes. Ruffen
BER beſchihe
alt
ID: Pr JH
beſchihet allein mir ver Stimme / wie man bey
den Habichten thut.
Sie haben viererley Federn. 1.Ddie Pflaumen
2. die kleinen Federn / z. die Wannen / 4. die Pe
nẽ. Die erſtẽ find gleichſam deß Vogels Hembd
die andern die Kleider / die Wañen find die groß
fen Federn deß Fluͤgels hinderſten Ölieds &
Pennen ſind am zweyten Glied biß an das End
da die euſſerſte die Schwingfeder genennet wird
Die Fauſt⸗Voͤgel und Luder⸗Voͤgel haben ihr
ſondre Stangen und Griffe. Bey tricben Abeı
ser und ſo lang der Tan auf dem —
bey groſſen Winde iſt nicht zu beitzen / dann
gel ſetzen ſich ſonſten in Plauſen.
ea Ei #% 4
Das Beitzen ziehet das Hold an ſich wier
Magnet das Eiſen. Der freye und ungefeilel
Falk / bedeutet freywillige Verlaſſung fein
terlandes. Er wird auch zu dem Sinn de
fuͤhls (ad Factum) gemahlet / weil er mitden
Klauen ſtart eingreifft. Ins gemein bedeutet
Raub und gewaltthaͤtige Abnahm nad fen
—A
Eigenſchafft. 5* Fee.
| 107 · Falſch.
Erdicht / betruͤglich ungruͤndlich ohne War⸗
heitsgrund / hinterliſtiz gefaͤhrt / meucheffin
beruckt / argliſtig belogen / ftraflich betrogen I;
obkein GDTL im Ninmelwäryder.haflte Trus
und Liſtgefaͤhr; Man fan — ——
kahl | bien
-
*Falſch. 3 1d3
enden t doch muß der Trug ſich fchändlich en⸗
en / dieweildasböfe Mord, Gewiſſen erwacht
ind machet viel verdrüffen. Der Sache einen
dern Verſtand andrebem
HH ! 108, Seilbteten. ZRHTAMNT TI
Feillegen / antragen / daher fagt man / einem
eine Gefliſſenheit Dienſterbietig antragen / ſich
ah Kramſchafft anbieten, Die 8
ent
) J
7 J
ilſchaffi
ntlich auslegen / gegen bilichen Wehrt ein⸗
der auskramen. Gegen billicher Bezahlung ans
men . — B
Faſ ein geringer Faden und Faß von Safer
Bea | FE
Der Farben find dreherley / miner aliſche / halb⸗
uneraliſche.als Malten und Schmelsglasumd
Erdgervächdfarben / die don Kraͤutern und
Burtzeln gepreſſet werden. Beſihe ihre artliche
Befchreibung H. Chr. Arnolds in feinem
zunſtſpiegel der Teutſchen Sprache und
en III, Theil in den leern Mathematiſchen Er⸗
N *
niekſtimden. Er
ni ie 16 Faſten.
Fate wird gen nnet / wann man gar nichts
fet/entweder aus Armut / oder angemaſſter Ser
zkeit / teinẽ Biſſen Brod über die Zungen bim⸗
1: Es heiſſt der Nimmerwirt («devas:) De
* et
Ye 7
Muͤhlwerck ſeines Munds hat faſt den Trieb ver⸗
geſſen. Schertzweis fagt man; Sein Magen hält
datfür man hab ihn nur allhier die Zahn in
Hals gefchlagen. Faſten nenne man auch
wann man ſich mit wenigen Speiſen zu dem Ge⸗
bet und GOttesdienſt bereitet 1 und iſt folches
Faſten ein feine auſſerliche Zucht und jederzen
mit dem Gebet verbunden geweſen Beſihe hier⸗
Hort das XXIII. Andachts Gemaͤhl in den
Theil der Sonntage Andachten. Der Schwaan
verfůſſt die Trauerſtimm durch das Fafterrumm
Kaſtehen: Der Loͤw kan ſeines Hungersgrimm/
und voͤn Krankheit ſich befreyen / wie deß
phanten Staͤrt in dem Faſten wird gemehret
daß er ſeines Feindes Wirk) als deß Drachen⸗
Thiers verzehret. Faſten mache Raben fliegen?
amd die Schlange laͤſſet ligen in dem Faftenihre
Haut etc. Die Ausbildung dep Faftens ion
bey der Buſſe vermeldet. —
9 Nuͤchtern. — Ar iR 4
110, Saul, —
Traͤg / laͤſſig / muͤſſig / langweilig / die An ul
fein Feind/der Feyertag macht.er viel/ gerommme
den Bettelſtab in ſolcher Armut fpiel. Grhar
durch das ganke Jahr lange Tage/undift feine
Sehens Plage; Beſchaͤfftigt wie die
J
ligen dar und ſchlaffen / der iſt lebendig odr
Nichts nicht pflege au ſchaffen / der — 9
a
— Faul —
faulen / gleich wie das Waſſer ſtinkt / das ſtehet
ohn Bewegen. Sein Weſen muß verweſen / ſein
Haus kan nicht geneſen; Dann Eſſen / Trinken /
Schlaffen am Markt herumher gaffen ı und
ſchlaffen / eſſen trinken / heiſſt in die Armut ſinken /
und trinken / ſchlaffen / eſſen / macht ſeiner ſelbſt
vergeſſen. Die Faulheit leitet im Spital / und iſt
EB Bettlens Gegenhall. Wie manfich ſoll er
chren / muß ihn die Omeis lehren.
Die Faulheit wird ſitzend gebildet mit einem
roſſen Angeſicht / zerraufften Haaren /zerriſſnen
Kleidern / die Handein die Schoglegend I die
Fuͤſſe ſchrenkend / unter ſich habend Linen Eſel.
[27
A ER „tl Seder u, = Ta
Der ſchwartz gefuͤllte Kiel /. das befte Feder,
piel. Mit dem Federſpies verfechten / alfofagt
>, Schottel. Die mir manu feſter Hand den
Schreibſpies angenommen, Der unverglichne
Kiel. Die mit deß Hunds⸗gemurt (den Buch⸗
taben R)ohn Blut die Fede treibe/bringe/ führt
eget / ſchaffet / ſtifftet / anrichter au Sie iſt ein
ches Rohr / belochet in der Mittenivon dem der
s gebraucht / geritzet und zerſchnitten: Sie trin⸗
et ſchwartzen Safft / der auf dem weiſſen Feld /
elehrte Furchen zieht zu fruchten in der Welt.
ShneS. giebt dad Wort Feder ein folches
Worcgrifflein. BE
N Man M
106 % Teber, * 2
Man bringt Bein Wort vonmir Lich werde
dann zerſchnitten /
Nimt man das (Haube den Buchſtaben F.
hinweg / ſo hab ich nichts gelitten.
Ich bin der Stummen Sprach und
und red auch über Land;
Es iſt mein ſchneller Klug der Freund⸗
ſchafft Pfand und Band.
Es beſchreibet ſich auch die Feder auf folgen,
de Weiſe:
Ich bin einlanger Schlauch (der Kiel oder
die Röhren.) beſchnitten und —
Man pres mich bey Tag an
ten. r
Wann meine ftumme Sprach ‚fol vide |
den diß und DAS
ſo be = ich manchem Gunſt I una
Neid und Aapı
*ruckwarts pleibst Rede. $ Be
Die Feder. | R |
Ich führe meinen Fluß durch eine lange
Sch — / wann ich red undrege mei
Sk ie ſchwartz / find *
Woͤrter weiß /
ge feiner ehret mich ohn Chr und ſtet
Preiß. n
Die Ser hat die Deutung der je Y
i
Feyer. 3% ‚197
Dienſtleiſtung / deßwegen jener darüber gefchrier
ben :Officio mihi ofhcio : Ich nutʒe mit mei⸗
nera Schaden. q | r RL”:
| 112, $eyer/ Seyertag.
Der heilige / geborene ausgefonderte / Ruhe⸗
tag / Sabbattag. Der Sonn-nidt Sündentag/
der Verſoͤhntag / derdie Wochen fanget any ver
Feyertag / da das Feuer der Andacht folte brens
nen / mithehrer tiebesbrunft. Die Rune Desanı
gniß / der Arbeit Anſtand da die Chriſten mit Chri⸗
ſto von todten Wercken erſtehen ſollen. Der Ju⸗
den Sabbatraſt hat GOtt im Grab vollendet /
und ſich am Oſtertag zu ſeinem Volk gewendet /
deßwegen halten wir den Tag mit ſteter Feyer ec.
Die Feft Begaͤngniß / ſteht nicht in den bloflen
Kirchengehen: Nein / es muß die Gottesfurcht
deinem Hertze ſtehen / wann du in den
Tempel biſt. Die Verlaiſtung deß Sabbats iſt
unſrer Guͤter Verluſtigung / daß unſer Feyer⸗
tage zuFeuertagen / unſte Feſttage Faſttage / unſ⸗
re Hochzeiten Jochzeiten werden. Der erſte Rus
hetag GOtt Zebaoth zu dienen / da man erleuch⸗
et ruhen mag die Gott befohlenen Stunden. Es
muß das Hertz / Gemuͤt und Sinn dem Hoͤchſten
ſeyn ergeben / entfernet von der Welt Beginn / in
G0tt beruhiget Leben. GO T hat ſein Werf
an dieſem Tag mit Heiliger Ruh vollendet / wie
Eſus Chriftus alle Plag har indem Grab ge⸗
endet Nij Fei⸗
198 8 Seigenbäunt 86
ı 13. Feigenbaum.
Der blane / Srühbefrnchte / breit / Gelaubih
ſchlanke / Schattenreiche / Schattenbraune Fels
genbaum. Er bringt die Frucht vor dem Blat
gleichend kleinen Kürbißflafhen. Die Feigen
reifft der Runtzelſchweiffe verſuͤſſt den groben Er
denkrafft und wandelt ihn in Purpurſafft. Der
Feigen ferteg; rotes / gekoͤrntes Zaͤſſerlein / ſchleim⸗
reiches Feigenblut / gruͤnt / blauet / falbt. Das
Blat iſt breitlicht gerkerbe 7 ſaatgrůn und wie
Schmaragd / von Morgentau beglaͤnztt.
Der Feigenbaum hat die Deutung deß Sie
dens und der Ruhe / ſtehend neben den —*
ben / die Frucht hedeutet zute Nahrung I Depwer
|
DEI ud As —
gen fie auch der Fechter Speiſe geroefen uud das
Laub darron hat die Dentung dep Abfchiedst
weil folches dor Alters von den Fer
ausgehenket worden. te
Ein anders iftfäi ar timidus, -
‚II eind.. u
Der verruchte — erbitterte grauf
erneuern
de Verh eerer / Verſtoͤrer Landverderber/
lenaͤngſter der Bauren Peſtilentz / & Kriegund
Soldaten.
7 Krieg und ſeine ——
eld.
Beſihe in dem —*— das 107.Btat/afe
1.Samd
—
+ el 199
. Stund 6. 8/9. Dasruchtbare/ Luſtreiche /
huntbeblumte / gruͤnbekleete / grasbegruͤnte mit
vielen Farben eingeſchmeltzte / Perleinbetaute /
brache / bebaumte / durchwaͤſſerte / duͤrre / durſtige /
Regengierige weiterõffnete. Der Flora Blumen⸗
Reich / der Ceres Gartenplan / die ſo viel Scepter
fuͤhrt / ſo viel ſſe Baumen ziert. Das Blumen⸗
farbe oder verblumte Feld. Das Feld verwildert /
verſtrauchet / veroͤdet und wird mit Unkraut uͤ⸗
berwachſen / die wenig uͤbergebliebenen Dorff ge⸗
noſſen in aͤuſſerſte Duͤrfftigkeit verſenken / und
mit unausbleiblichen Hunger traͤnken / daß ſie die
Zaͤhne nicht nur in die vermotte Leichname und
das halbverweſne Aas 1. fondernin ihr eignes
Fleiſch ſehen werden. Sofchen Bedruckungen
und Goͤttlichen Berhängniß fol man ſich gedul⸗
kgumtergebenen
Der Feldbau wird. gebildet in Geſtalt eines
tarfen Weibes mit geblumten Kleidern / in der
Hand habend eine Pflugſchar / deutend mit der
Rechten gegen dem Himmel / und neben fich ale
erley Früchte / iſt gekroͤnet mit falben Kornaͤh⸗
en WErde.
Bert 116. $els.
Der harte/ graue / rauhe / erhabene/begipfelte/
selfenfchwere Stein / die Schloͤſſer der Natur
eptuno aufgedrungen/dieiberhohen Klippen.
chnurrecht / ohne Menſchen Hände auſgericht /
N ij Fel⸗
a CC
- 4 J
» 4%
4 J Er, 1.9
200 2 Fels. *
Felſenberge Hůgel / hoͤhen. Da die Welten fih
zerprellew/un zerſchaͤllen / die durch die Fluttẽ eins
gedam̃t da die Fluten ſich mit ſchaumen ſtoſſer
and nicht mehr geſamt rolle ihren Wuͤrbel Lauff⸗
Da deß Waſſers Silber Glantz endet ſeiner glu⸗
ten Dantz. Die Struten ſtiegen hoch / gleich Fe
ſen hohen Bergen / die Klippen zu verbergen.
Der Fels hat die Deutung der unbewegli⸗
chen Standhufftigkeit. —
| I 17: Feſſel. —
Die harten / ſchweren Strangen / engen / init⸗
ſchenden / aͤngſtigen Knechtſchafft Bande / Ket⸗
ten / das Pfand der Dienſtbarkeit / das ͤber we⸗
re Joch. Die Feſten Feſſel drucken / zwaͤngen/
belaſten / behindern den Bang mit hartbezwang ⸗
ten Klang. | ——
Die Feſſel haben die Deutung der obhabe
den Dienſtbarkeit / und Knechtſchafft.
| 118. Feuer. rt 2
Die auldne / ſaffrane / Purpurhelle Sonnen
Farbe Hitze / die hauende Flam̃e / Glut / Brand/
der niemals fat e / nie vergnuͤgte / vernichtende zu
Grund und Aſchen richtende Waſſer Feind. Es
flamme: Wellenweis / Lufftauf / Himmelan.
Das Feuer erweicht / zerſchmeltzt / loͤſet auf! ex⸗
leuchtet / sieht oder wendet aller Augen an ſich
das Feuer aͤſchert ein / das was verbrennlich iſt
erſchreckt / beleucht / zertheilt die ——— t
13 Ka iße⸗
DR
u »
A
5
3 Sauer. S 201
Miperhäter Scafpem nichts widerftehen fan’
noch das Eifennoc der Stahl / das höchfte und
ftärkfte unter allen Elementen / durchdringend
und beswingend alles / gleichend dem Qualfeuer
der Höllen. Das Feuer blise und ſtralt / kocht ihm
vertraute Speifen ohn Feuer fan fein Menſch
vollziehen dieſes Leben.
Das Feuer hat nach manchetley Gebrauch
mancherley Deutung / Auf dem Altar bedeutet
es die aufgeopfferte Lebe: bläferder Wind da⸗
rein ſo bedeutet es Widerwaͤrtigkeit ꝛc.
Das Feuer. |
Kein Menſch auf diefer Welt fan meinerlang
emberen/
pass ich jederman verderben und gefähren:
Ich eſſe / was man mir giebt ohne groſſẽ dant /
Und ſterbe wann man mich viel zwinget zum
Gerrank.
Der Feuerſtein.
Sch bit kalt in der Hand’ I entzuͤnde doch bie
Flammen
das Feuer brennt in mir / und wann man ſchlaͤgt
zuſammen
mæuich und den harten Stahl / ſo ſpritz ich Fun⸗
| fen aus)
ö man hält a ohne Speis in einẽ jedẽ Haus
* 9. Das Fieber.
. Diegrante ift samen die böffe Feuchten
iiij leich⸗
ae
x
202 3 Sieber. I
keichtert/estommer His und Froſt: in einen har⸗
ten Streit / und der kalt warme Leib wird dieſer
Krieger Beut / und endlich machet Fried die let⸗
te SterbensZeit. Gleich einem Schorſte infeger
raſcht alles boͤſe weg / das Fieber. anf.den Läger:
Man ſchaudert ſich gefund. Wie Lecht und Fin⸗
ſterniß einander muͤſſen weichen / fo fan ich DIE
und Kaͤlt auf keine Weiſe gleiche.
"Das Sieber wird gebildet durch eine junge.
Dirne/ mit magern Angeſicht / ſchwartzen Haar,
ven/blafend einẽ boͤſen —
ihrer Kleidung Gurt find Slammen /, umbdie
Bruſt iſt ihre Kleidung Cirronigelb 7. abwarte;
weiß / rot und der Saum iſt ſchwartz aufdem,
Haubt ſtehet der Neumond / in der nken hatſie
eine Ketten / in der Rechten dieſe Schriffe: Alle,
Glieder werden ſchwach / die viererley ga⸗
ben bedeuten die viererley Humores —
uigteie. en
120. Fiſche / Fiſcher. |
Das aroffe Schuppenheer, Der Stuten Dir, >
gervolt Sie und ihr ſchweres Haus entlauffen
in die Werte : Man höre zwar das Haus ſie a⸗
ber ſchweigen ſtiil „und werdenin dem Netz das
naſſe Wafferfpiel. Neptuni Flutgenoſſen das
Voͤlklein in dem Teig / oder die man am Ufer
fiſcht / die ſich in Schleim und Mooß enthalten
ſind nicht gar geſund. Die Walfiſche wallen in
dem
|
a
a. Sifche: 38; 2103.
dem tiefen Meer. Den Fiſch tragen feine Floft en/
| gder Floß federn (Pinnæ ) die Fiſche ſtreichen(co⸗
Er leihen (fundunrfedum )zuder warnen
Sommerszeitimehren fie ſich auf dem Strand /
der mit faſt ungezaͤhlter Zahl gleich den ſtroff en⸗
korner Sand.” Wann der. Fluß iſt trůb und.
glumm / kommt der Fiſcher mit der. Ruten ang elt
in dem Waſſer umbee. Dardurch der Fiſch ſucht
das Leben wird ihm ſchnell der Tod gegeben.
Das ſtumme Waſſerherr.
DDurch die Fiſche wird zu weilen das. Ele⸗
meut deß Waſſers bedeutet / zuweilen die Faſte n/
und hat jeder Fiſch ſeine ſondere Deutung, "|
N le
Das Reimwork ift der Preiß / unabläffi ze
br beſtaͤndige Angelegenheit ) beliebte Obfle⸗
‘
[02
ſigkeit der Kunſtweg heiſſet Fleiß wer denn nicht
iſt gegangen / kan ſchwerlich anderweits zu ſol⸗
Kimg/geduftigff obliegen. Der Jugend Schul⸗
digkeit / Zier Ruhm Lehrmittel / Auffiche Em h⸗
Moͤhe / beharrliche Arbeit / unausſetzlicher Nach⸗
chem Ziel gelangen. Einer Sache unverwandeßs
Fuſſes nachhangen. Der nie ermuͤdte Fleiß in
übersreftlicher Arbeice.. 00 *
Der Fleiß wird gebilder durch eine liebhaffte
Dirne / haltend in der rechten eine Quendelſtau⸗
den / daraufein Bienlein firet/ihre Kleidung iſt
ſchlecht and neben ihr ſaheteudaan ſeine Nah⸗
a ee
tun 9 | D er
=
u
NT
Al
fe Hauffen trenne) fo ſtahl fich vormals nicht |
204 | 5* Slügel; u
122, el.
Der verbundnen Ferter Rn traͤgt den Vo⸗
gekleicht empor I der beſtimmt den Muſic Chor
in der Luff ꝛc. Der Fluͤgel iſt fo dicht kein Lufft
kan ihn durchdringen / und ſo kan er den Leib
dinch Lufft und Nebel ſchwingen / Slügelfehnell
urd Windgeſchwind Es pfeilt der Fluͤgel wie
Di ei in dem er trägt das ſchnelle Hole
Die Fluͤgel haben die Deutung der *s—
digkeit. |
123. Slucht.
Wie vielmal * euch der —
cke Knallen / eh ihr euch reterirt? ( Wie manes
höflich nennt / wann ſich in früher Flucht der groſ
der Feind vom groſſen Hauffen.
$ ugvolatus von fliegen: Fluch von flnchen.
maledıctio.
124. Fluß.
Rinnt von den bellen Quellen / durch manch⸗
ſchlanken Thal verſamlet kleine Wellen / von deß
Gebuͤrges Waal / es ſteuret Schnee und Regen
zu feinem gleichen Lauff / er wallt in — — |
gen / ſteigt niemals Hügel auf / durchnaſſet tran⸗
fer durchfeuchtet / beſafftet / befeuchtet / rrnehret
gleichen den Auen / die Fruͤchte Saub und Gras
belebt was Wachsthum hat / ohn Waſſer muß
verdorren / als was den Menfihennehre/ bebfu
met
9
a Fluß. * 205
net Berg und Thal / treibt manches Muͤhlen⸗
ad / liſpele durch den bunten Kieß / zwingt ſich
urch den ſchropffen Sand,
Die ſchiffreichen Fluͤſſe werden eigentlich
Stroͤme genennet die tragen auf den Rucken
Jasleichte Fichten Haus. Der Strom iſt der
reue Bott derreihen Kauffmannſchafft / der
Ift auſſer feinem Bert dem Land viel Unheil
chafft / reiſt Stea und Brucken nieder / die
Damme halten wieder / doh nicht auflange
Zeit. Sat wimſchte dir Tiber / daß fie ffetig
u Derteligenfolie als ein Kranker / weilfie auf
er ihrem Bette groffen Schaden zu thun pflege
e Der Fluß ſchmiegt ſich durch den Thal.
Die Fluͤſſe werden gebildet in Öeftaltafter
Raͤnner / mit langen Bärten / welche aus heilen
Der truͤben erdnen Gefäffen (nah Beſchaffen⸗
eit deß Waſſers) Fluten gieffen / und bey fich
‚aben ein oder mehr Fruchrhörner / weil fie
ſeichſam die Fruchtbarkeit deß Landes / als deſ—
Aben Vaͤtter zengen.
fi; Eingefrohrner Fluß.
Mein ir egift Tag und Nacht gemeinen Nutzen
0 offen
Es hat nochnie fein Staub mich unterwegs ber
> froffen:
Ich aehe meinen Weg / anfeiner fhlanfen
Boahn /
DM uw.
*
206, * Freyheit 23
doch ziehet mir die Kaͤlt den weiſſen Harniſch
‚alle
125. $reybeit,
Die Trenheit dep Gemuͤts iſt eine Gna
Gab / die nur der weiſe licht! mehr als das wehrt,
fie Haab. Wer lebet frey von Sorgen und darf‘
von niemand borgen iſt feines Muhts ein Herr)
und flärfer als der Mann /fo Städt einneh
tan. Niemand die Freyheit feiner/dieweilman
fie nun nicht mit Teutfchen Namen nenget fie,
heiſſet Libertaͤt / nach dieſer frembden Red.
Der Knechtſchafft Trauerſtand / der andrer
Glück muß dienen wird ſelten mit Verſtand und
eignen Nutzen zruͤnen. Frey iſt der feinen)
Knecht / bedarf und keinen ern, dienet.
Die Freyheit wird gemahlt in Geſtalt eines —
weißbekleidten Juͤnglings in einer Hand einen
Scepter / in der andern ein Hut tragend n
ſich habend eine Katz.
116, Freund / Freundſchafff.
Der. Freund deß Hertzens Freud
Freundſchafft Freudeſchafft der Troft in
allem Leid / der Reichthum / Staͤrk und Kr
Noht und Todesſtand. Er gleicht dem
Wein / der allezeit iſtrein. Ercheilt mit uns
Hert / iſt gleich der hellen Flut die wie —
gelweiſt / wo wir beflecket find/und die Bermahe
minglaift/ die Mittel uns zu waſchenꝛ · DIE
Freund⸗
5
» Freundſchafft. * 265
Freundſchafft iſt die Sonne / ohne welche feine
Wonne noch Freude glaͤntzen kan. Die Freund⸗
{haft iff das Band / dardurch Diegange Welt
» halt in Ruheſtand. Der mehr als ſuͤſſe
en, ‚Ein Freund laͤſſt ipmins Hert deß
undes Nohtſtand dringen.
Die Freundſchafft wird gemahlet in Ge⸗
‚lt eines holdfeligen Weibes mit eroͤffnetem
Be mit Myrrthen Laüb befrönee 7 umar⸗
n end den Ulmbanm/fiehend mit entbloͤſten Fuͤſ⸗
n aufeinen Todtenkopf / 51 bedeuten ihre Dir
ändigfeirbißinden Tod. ..
Freundſchafft freudefcbafft ı wird ge⸗
hrieben uͤber das Bild der Freundſchafft und
der freuyvhe. —
— 125. Fried.
—— Guldne / verlangte / erſeufte / —
felcheur erworbne / von Himmel geſchenckte / end⸗
ich erhandelte / beſchloſſne / verglichne / beliebte / be⸗
igte / verbriefte verſchriebne oberhaltene /
As zepreſſte / genoͤhtigte / nohtdringliche / Friede /
Ruhe / Einigkeit Eintracht / der Friedenſtand /
Friedenszeit Ruhe Jahre / welche unſer Leben
seatischen / wicklen aus deß Krieges Stricken /
>
u ns Die Wäffenmürfen roſten / an dẽ alt beſtaub⸗
—— Keine Trommel hoͤrt man nicht / es
mmendie Trompeten / man weiß nicht waͤs
Muſqueten. Der Fried mit ſeinenn Immen
— pflegt ke P
J N
208 % Fried. *
pflege mit der Ruh zu ſtimmen der nicht wil
Schwert und Brand / als in deß Zeitlers Hand.
Der Fried gleicht in dem Ungeſtůmm de kat
ken Anckershafft / der in der Jammerzeit die Si⸗
cherheit verſchafft.
Der Fried wird gebildet in Geſtalt eines hol
den Juͤnglings / mit Oehlblaͤttern bekroͤnet fie
hend auf zerbrochenen Waffen / und fuͤhret
nen Loͤwen und ein Lamm ander Ketten.
Bon dem Friede ſchertzte jener Poeralfor Die
Reuter nun zu Fuß marchiren' verfauffendinre
Pferd' in Pflug / dann es hat das contribuiten
den Bauren tribuliert genug. Schaut doch da⸗
nene WirtshausZeichen / iſt wie mich Dunkerene
Cornet / warzu folmandie Trommel gleihen ſe
dient im Fried für ein priDer V zolt im Feid hat
commandiret / der fchenfer nun den Bauen:
der vor den armen Mann vexiret / der bitter
der Eichelfchwein. Was man zuvor come
ver / das muß jetzund verfoffenfeyn : Demdi
Fried damnificiret der trincke ftetig San emp: |
128. Freude.
Des Hertzens Freund und Wonne 7 Die ae
wuͤnſche Sreudiafeit / Sröfichfeit + Exrfr
Dehagtigkeit/ Erquickung / Ergeglichfeie F
Tod / Ende, Abſchaffung / Hinterreibung FA
bruch / Abkuͤrtzung 20. Aller Traurigkeit
Noht ꝛc. Deß Hertzens neuer Muht und
*
vw
ws Sende S 209
Gemuͤtes Gut / bekräfftiger unfer Blut / erneriert
die Jugend / verzoͤgert das Alter. Der Freude
SGrund ſoll tugend ſeyn / da ſich Die Reu micht
hleicher ein. Die Freud iſt ein verborgnes Be⸗
aͤchter deß Hertzens. Die endloſe Freude iiber,
haͤufft uns,
Die Freude wird gemahlt in Geſtalt eines
Knabens mir Blumen oder einen Weintrau⸗
ben in der Hand / ſeine Kleidung iſt gruͤn / und
ſcheinet als ob er ſpringen wolte.
| 129, Fromkeit.
Die Fromkeit iſt ein edler Stein in das Bley
er Demut eingefaſſet. Iſt eine ſeltne Tugend
ey Der unerzogenen Jugend. Der Furcht Got⸗
es Widerhall. Wehlerkieberden Tod / als wie⸗
er Gott zu fündigen. Derohne Wandellebt /
xbt und Gott lobt ſtetiglich / der heiſſt ein from
ser Mann /der in dem Ungeluͤcke auch der Ver⸗
ichungs Stricke freudig entgehen fan.
- Die Fromkbeit wird gebildet mit Koͤnigli⸗
* Kleidung / einem Lorbeerkrantz auf dem
Jaubr/ einen Palmenzweig in der Hande / und
inen Drachen mit 7. Koͤpfen / bedeutend die 7,
odſuͤnden / user ſich trettend / als deſſelben
2 Tugend,
# 1 30. Fruͤ
EL
J
en Nechſten liebt als ſich / der nur nach Tugend
—
yıa 1J Fruͤling.
30. Fruͤling. |
der Water * Biͤm Fi vie Ra vb
Jahrs ı der Anfang fchöner Tage / der Scha
meiſter eroͤffnend die zruͤnen Felder der die vo
begt auten Wätder kleidet mit dem Jaͤgersroc
Wonmn die Mutter Erden lachet / der rüling) |
das Mecrjum Spiegel machet / wann die Daub
‚men ſich erneuen und die ſuͤſſen Weſten freyen
heite vr ſich der Himmel auf /
nenfauff, Das er ift begruͤnt / bekleet Be
besrhfuhardenSilberfehmeederzehrederin
leint au verkehrt weiſt die Frucht in voller
te / die der Fruͤling eingeſchmeltzt. Der neu
te Leiatz ec. Hoͤret doch die Schwalben ſwir
mit ſich die Zeitung führen von der holdenẽ
merszeit. Wann die leichten Dögefnittenä
fich man zu Felde riſten lachet alles] ohn —
ben. Er weine und kan Freude ebe Der‘
der mirfich mahlt das ausgenerte Jahr.
Bach kom̃t nun eingeſchmogẽ hat den Harn
ausg ezogen / ec. Das Lengbegiengte Fahr ziertder
Baumen Haar und ertheilt in allen Sande
Blumen mit betaͤuten Handem
Der Daumen dauhe Rinden die grüne Kies
dung finden / die Aeſtezweige Kraͤntze binden
ſich ineinander windẽ Die Erd iſt nun De
fie bulet mir dem Himmel / bekraͤnee de—
HDaübt I feufftet durch das da
—
|
| x» Zrüling. 211
veint mit dem Threnen Bach: Der Himmel
acht ſie an geziert mit vielen Sternen / Flam⸗
nen beſchwaͤngertihre Schos / ſie nahen ſich zu⸗
ammen / erneuert und erfreut. Der Winter iſt
jebrochen / die Baͤchlein ſauſſen / die Bienlein
auſen I man hoͤret nun die Turteltauben / und
haut alle Banmen lauben.
Der Fruͤling wird genennt das Sinnbild
er Schönheit die holdeſte Jahrszeit / die ber
nee’ kleebare / gruͤnende Hoffnungsreye fro⸗
se und frühe Fruͤlingszeit. Das Jahrverjunget
ich / die inden Winde wehen / das leichte Feder⸗
Volck laͤſſt ſich in duͤfften ſehen der Bauer zieht
ie Feld. Das ausgezierte Jahr von Blumen
May bemahlt / wann aller Blumen Volk wird
eyn gegangen ein Talsdannıc. Die Erde hat
as Winterkleid entdeckt Die Sonne ber.
waͤngert den Kloß ihrer Schoß, |
‚Der Fruͤling wird gemahle / wie ein Kind
nit Miyrthenlaub befränger und mit der Hand
Keriey Blumen ausſtreuend / ſpielend mit jun⸗
jen Sperlingen.
I | 131» er Froſch.
Der gelblich grüne Duacfer / dernichts fan
1ls koachſen / mag trinken wann er will. Die
Mutter iſt der Schlam / der Barterift die Som
ne.) ex finder auf dem Feld undinden Waller
Wonne / fpringtin dem Klee / in dem et
Be ſchnaufft
EEE
u
2 Al
Bun
|
|
\
|
ihre Deutung / die Pyrn gleichet / ne Stiel
212 Der Froſch. |
ſchnaufft nach Lufft / hort man ihn aus dem See /
ſchaut er ein Fackellicht / fo hoͤret man ihn nicht
Der Froſch hat die Deutung deß —
gen / unzeitigen Geſchwaͤtes
Ich trinke wañ hich willundpilene frey gu ſingen /
in rauher Stimm’ ; Es kan ſonſt feinet
ingen /
der dem Waſcewohna Dh Sarbiftgce
fi
ſpatzier io aufdz an, ich ii
132
Diemilde/ 5 grüne) — ſchoͤne / rolich/
gelbe / runde / ablang ec. Baumen Zucht de
ben Herbſtes Ehre die gute Winterkoſt
Der Erden Nahrungsgabe / die Speifefodie
Erden ertheilt aus voller Schos / derere
Tribut. Die Felder und die Baumen ich
gend wonunfanmen / zu ſteuren was uns
Fuͤr die Menſchen und das Vieh HALEDE
tig offne Tafel. Die bereiffte Frucht
unſren Tiſch / das gruͤnbezierte Kleit der
men muß uns die ſich mit viel Laub begruͤnen
und treiben ihre Frucht.
Nach dem eine Frucht iſt / nachdem hat
Hertze / die Blaͤtter der Zungen.
Dame
Fuͤ
213.
heit.
Juder das man Mit einem Wagen führet
und Sutter dep Viehes Nahrung · fůrp
anteprz&coram, 00,5
i 133° göefl,
Derſtehet für dem Volt / der mit Berfiand
egabt fein Voͤlklein zu regieren / den ale Tugend
zieren. Der Gottes Anwalt ſchafft traͤgt allhier
aufder Erden. Ein Hirt der feine Herd geleitet
m̃ beſchutzet / der ihre Wollen zwar / doch ohn die
ut benutzet. Der Gott für Augen hat / der ihn
um Gott geſetzet / deß gantzen Landes Troſt.
+ Die Fuͤrſten und hohen Haͤubter werden mit,
—— a San Ba
’ 134. SU u ttes. —
Die Fuͤrſicht ee
in führe / ohne fie die Sonne flände / und der,
Mond die Ruhe fände: ohne fie. wer Quell und
Brunnen / Vieh und Menfchen längft serron«
zen: ohne fie wer diefe Welt in das erſte nichts,
erſtellt: ohne ſie erliſcht die Flamm / und das
Meer wer ohne Damicn. c.
Die Böttliche Fuͤrſehung wird mit zwey⸗
n Haͤubtern gemahler/ wiedas Bildniß Jani /
n das cine mit Kornaͤhren / die andre mit
einlaub bekraͤntzet bedeutend die Gegenwaͤr⸗
end Zukuͤnfftige Zeit. In der Hand hat die⸗
Did zween Schluͤſſel die Machtaupund sw
— Di fe
u Re
R üblen berühren: füllen vollm
214 + Fuͤrſchung Gottes. | _ |
zuſchlieſſen bemerkend. In der andern Hand
muß es ein Steuerruder haben die allgemeine
| | —53 — 1—
Geſchenke / Gifft / Verehrung Befchenkumg?
Beguͤnſtigung / Begnaͤdigung / Schankun
Begabung / Gunftzeichen. Eine Ehrengab
gengabe/Almofen/wird genenntreiche/gr
he milde / freywillige / freudige-/frölicherfremdel
gezwungen / abgebettelte / Tiebererfrenliche/ anger
neme / gütige / benoͤhtigte Ausgabe. Eine
huͤlffe in andringender Armut. Dadurch v
ner man die Goͤtter: Geben / reichen zuſtell
abfolgen / uͤberantworten / eignen |
gen / zufertigen / ſenden /ſchicken / verfuͤgen
Wolthaͤtigkeit ind Almoſen. —
136. Garten / Gaͤrtneee.
Das Reimwort mie dein Warren erhei
die Gedult und Pflegung mancher Arten
mauret und bebaume/befamerund bepfl
Heckengruͤn befchandt. Der Bi führe
Mauren ringsum das Blumenfeld
feine Tuͤrne / vom frühen Tanerheil. Man
* Garten / Gaͤrtner. * 215
manche Brunnen und ihre Waſſer / Schertz /
die Voͤgel niſten hier / dort ſchwimmen manche
Fiſche. Die Kunſt und die Natur beſtreiten ei⸗
ne Wette / mit uͤberhaͤuffter Zier. Nein / von ge⸗
ſamten Haͤnden kommt alles das herfuͤr was
uns verwunden macht —
NHier iſt der bunte Himmel / der Blumen
Schmuckgewuͤmmel / iſt ſchoͤner als die Sterne /
‚fie leichten ‚nicht, fo. ferne: find, in der Vielheit
gle ich in dieſem Barten reich. RN
7 Der Ru und linde Wind / das holde Lentzen
Kind bewohnt den Gartenplan / beräuchere und
ereichet von einem ſuͤſſen Tufft. Das groſſe
Sartenreich hat ſeine Kaiſer Kronen’ dersilien
Scepter Stab / der Blumen. Dofgefind / mit
Purpur angekleidet- /Nachtſchatten hält die
Bacht.. Die Roſen und die Dorner Schild
2Baffen und Bemwehrzc. Die gluͤenden Ranun⸗
eh im braunen Schatten funfeln. In den Bars
Ir pfleger man die mißgewächfe ausjugäten.
er Dlum und Scöling.
= Der Garten bedeuteteine suläffigeund Gott
fällige Beluſtigung / iſt das Mittel zwiſchen
m cd» md Stadtleben bringend beeder ber
emlichteit mit ſich. Tr
Br 137: Geberen.
Komme diefe Jammerſtund / und foldag
Beib geberen / da muß fie Noht und Tod beru⸗
O iij cken
—J
- 19%
216 = Geberen. * RR. |
cken und getähren / die Schmerken aͤngſten ſe
es haͤuffen fich die Wehen der Himmelund die
Erd will mit ihr untergehen / ein Felfenfchweret
Saft iſt ihre kleine Buͤrd / die mit gequafter Stim
an Tag gefeker wird. Was Klagmwort hört
man / was Jagen und was Seuffsen ;dasiftdk
Weiber Joch / die
fühlen Eva Fluch. Die Wangen find erblaf
"die Augen voller Threnen / die Seffgen Kreitem
weiß/die Glieder fich zerdehnen/ und drönen
branr) voller Furt. Die Hände ſonder |
gen /die Fuͤſſe ſonder Macht; Hier hilffe Fein Arme
winden /in Blut und falten Schweig mupfih
das Weib entbinden. So fangrdassehetamiin
ſtirbt in gleicher Anaftı Faftjeder Ehriftenman:
@ Sud Weib das gebiert,y 27.
Gebiert / von geberen und gebüren uf
ben Schuldigkeir.
138. Beberden. Ta
Dieangebornen®eberdenvder Sitten Wet
ſtand / annehmliche Höflichkeitrein Sobbriefät
Wort. Das / was ein Knab wird werden e
net in Geberden. Antandige Hofſitten
kaum lernen fan / und jedem eingefchaffen; ®
liebe holde Waffen/die mitder Schönheitpr
belangen das Berlangen. Die Seberden fi
ſtumme Reden / die mit Freundlichkeit bere
Der Bang / die Red und Sitten und Aufl
3 Geberden. * 277
Zeichen vonder innerlichen Befchaffenheit deß
SGemuͤtes gleich wie man einen Daumen an
feinen Blättern kennet / ſo kennet man die Men
ſchen an den Geberden⸗
F N 139 Gebrauch
Dioie Gewonheit/ Herkommen / in Gebrauch
wiingen / ſetzen / handhaben / halten / dem Gebran⸗
sche zu Folge / gemaͤß nachleben .: Ein boͤſer Ge⸗
brauch ein ſcharffer Rauch / ein unverantwortli⸗
cher Gebrauch iſt ein Mißbrauch.
[4
.
J
„
3 Sreifen/derfich gehend aufeinen Stab ſten⸗
nſtrumenten / und vorfich hat er einẽ Schleiff⸗
ſtein / der ſtaͤtig einen Bang behält,
mr 14 Geburtsta |
und gemeiniglich unterfärieden / doch finden fich
erlicherdierwie manveder/ ihren Namen mitanf
Die Wels bringen / liebe Stunden ſuͤſſes Liecht /
Das uns ſchoͤne Luſt verſpricht / edler Tag I ge⸗
wuͤnſchter Schein / du ſolſt uns willtommen ſeyn /
Der Tag ſcheinet eurer Schar: / die euch heute
Bärider binder/die euch frifche Kraͤntze windet /
ind fest aufdas guldne Haar.
x x 141 Gedanken,
Viel ſchneller alsder Pfeil ı geſchwinder als
der Wind /laufft der Gedanken Eil / die Augen⸗
2 O iiij ſtralen
Daer Gebrauchwird gebilderdurchreinen ab
et / tragend auf den Rucken allerley muſicaliſche
| i Geburtstag und Sratmentag mb: swenerle! |
tere 47%
218 * Gedanken. *
ſtralen ſchnell / die Wolcken / Sonn und Sterfie
verfolgen ihren Gang / mit Silberweiſſer
doch gehe ſie mit Maß und haben —* und
hingegen iſt der Sinn deß Menfchen Himmel
weit / Nord / Oſten / Sud und Weftdurchftreis
cher er zugleich / wann er ihm Freyheit laͤt.
Gedanken bleiben reg / ruhen nicht / ann
ruhet / Grillenreiches Traumgehegrec. Alle @n
findungen hat man den Bedanfen zur danken.
Sie anordnen/ohn.abwarten. Den Gedanken
Verhoͤr ertheilen / mit ihnen ausſpahiren
raht ziehen / zu uͤberlegen aufgeben der
durchdacht und feiner ſelbn vergeſſen h
Noht gebracht / als ihn der Tod u bald geflopffer
an die Thuͤr. Kane |
Die Gedanken merdertgebilder in@efralten
Mans
nes altenimagern / blaſſen und tr
nes / in ſchillerfarber Betleidung / mi
poͤrſteten Haaren / zweyen Flügeln andem Dans
te / das Haubt in die Hand ſteurend vor ſich ha⸗
bend ein zerwerrtes Garn 2, Sein Kleid mie
Doͤrnern belegt. rel )
142. Gedaͤchtui1iß.
Der Mufen alte Mutter / der Augen Schein
buch / der Probſtein ugfers Wiffens/dae Meiteel
allerLehre. Beförderung der Künfferdae Haupt
buch der Gelehrten / der Erfahrung Grund iund
Fund. Deß Gemuͤtes Schusund Schatz / ohn
den
* Gedaͤchtniß. * -219
den wir ſtetig Rinderbleiben, und gleich. als heut
geboren / die Wiflenfchafftverloren / deß / das
Feſchehen iſt. Die Gedaͤchtniß in die Sonne / wel⸗
he mir Freud und Wonn e / lehret / nehret und be⸗
leichter. Das Gehirn iſt ein Wax darauf dru⸗
ee ſich das Bild. Unſer Haubt iſt gleich der
Uhr / die durch Kunſtund durch die Chur manch
kleine Raͤdlein fuͤhretꝛc. DIN? SCHON
Die Gedaͤchtniß wird gemahlerin Geſtalt
einerüberfihönen Weibsperſon / mittelmaͤſſigen
leere betraͤntzt mit Laub von einer Holderſtau⸗
Den in der Hand haltend einen groſſen Nagel /
ey ſich habend einen Hund ı und iftihre Klei⸗
dung ſchwartz / welches die allerbeſtaͤndigſte Far⸗
be if. Wann an Statt deß Hundes ein Loͤw
ind ein Adler darbey ift / ſo bedenter es die un⸗
vergeſſne Wolthaten. | sing:
IR Le 143, Gedicht |
as die Konſt⸗Poeten finden und inreine
Meiimen binden die hoͤchſte Wolredtunſt / der
Sprachen ſchoͤnſte Zier / die hochgefuͤhrte Art /
Was iſt und nicht iſt vorzuſtellen / auszubilden‘
aufsumahlen’ zu verfaſſen / Kunſtrichtig sit ver⸗
len artig zubedeuten Wir mahlen im Ge⸗
dicht / und dichten in den Mahlen die Wort nach
Dem Gewicht und nach gantz gleichen Zahlen
t und geſchlichte Was Goͤttlichs muß
och ſeyn in der Poeterey / nicht jedem wil ſie ein’
32 O v und
zeit
220 BB Gedicht. Ze
und- macht den Dichter frey / von aller Sor
Band / erhoͤhet der Berftand/ führeseine ſchoͤne
Hand zu klingen und zu ſingen dern Hächften
Lob zu bringen ꝛc.
Die gebundne Rede wird gebildet durch eis
nen Naͤgelſtock deffen Band die Zier erhälenmie
auch durch eine Trompeten welche den gezwun⸗
genen Klang ſo viel ſtaͤrter erſchalen machet.
144. Gedult
Es reimet Schuld und Huld / mit Hoffnung
md Gedult. Der frommen Schaͤfſten
für deß Schlachters Eiſen / verſtummen und
dult in ihrer Unſchuld —* Gedruckt nicht
unterdruckt / verachtet nich ——
ſchlachtet doch bey GOtt *
achtet das ihm der Abel bracht a Be
versagen In Sanfftmutund Gedult Dep Krems
bes Buͤrde tragen / bringt endlich viel ——
Genad und Himmelshuld.
Die Gedult wird — ——— |
des Weib / welchein Doͤrnern ſitzet / ſchlech
Eleideriftiund ein Joch auf dem Halferäger die
die Handeineinanderwindend, Neben ihr
ein Lamm / welches euch Die Den
Gedulte.
J. Gefaht.
Der Poer — alles umſtaͤndig aus udru⸗
cken / und zu vermelden / was es fuͤr —
|
a Sefahr. & PER
ob folche in dem Waſſer / Feuer / unter Moͤrdern
und Raubern / von Verleumdern / Hexen und
Unholden zc. herruͤhre. Solche Gefahr beſchrei⸗
bet er nach begebenen Zufaͤllen / als ob es gegen⸗
waͤrtig gemahlet / und der Leſer ſolches perſoͤnlich
mit angeſehen haͤtte / unabtreibliche Gefahr.
Gefaͤhrlich / mißlich / waglich / ſorglich / ſorg⸗
ſamn beſchwerlich / nachtheilig / verderblich / vers
fanglich. Sich in Gefahr ſetzen / ſtellen / ſtuͤrtzen /
entsichen / auswinden / belieben / darinnen der,
derben.
Sie. Gefahr wird gemahlt in der Perſon ei⸗
nes wandrenden Juͤnglings / den eine Schlan⸗
ge ben dem Fuß erwiſchet / üund für ihm den Don⸗
ner Renloom Himmelfchieffen ſihet.
Das reine / ſilberne waͤxerne / ſubtile / im Netz
verhuůlite hart beſchloſſne Hirn, Der Menſch
par nich an ſich das fo gar wol beſchirmet
md mie der Hirnfchale gleichfam vermauretiſt /
als deß Gehirns Schatz / deß Verſtands Haus
und Palaſt / der Gedaͤchtniß weiſſes Zimmer / die
Quelie deß Schlaffs / der Himmel in der kleinen
Welt / von dem deß Regens triffte faͤllt das in
deß Menſchen Leib die Oberſtell erhalten.
Das Gehirn hat die Deutung der Bild niß /
der Gedaͤchtniß und deß Verſtandes.
Gehoͤr reht
222 u Gehör %
Ä 147 Gebet. RE
Des Men ſchen erſter Sinn / den er gebrauchen
fan / und den er auch verleurt ins Alters Anb⸗
ginn. Der Unterrichtungs Sinn. Im rund⸗⸗
woͤlbten Ohr iſt eine Muſchel Roͤhren gewunden
und gedreht dardurch wir muͤſſen hoͤren vermu⸗
telſt reinen Luffts. Die Stimme geſtaltet den
lieblichen Tod. Der Führer deß Berftandg/ der
Gedaͤchtniß kuͤrtzte Weg. Die Bermahliingg
Straſſen / die Mitrelung dep Troftes, Diet
deß Gemuͤhtes + die Schildwacht unfers sei
Der Richterallee Reden, Der Borefchaffter al
les Anbringens. Der Irrweg jeder Ofimm
Der Herold aller Zeitung / die Pforten Der Eu
genden und Laſter. —
Das Gebot wird gemahlt mit einen
horn / einer Lauten oder andern Inftrument/umd
darneben ein Hirſch / welcher auch in die
ſehr wol hoͤret / maſſen die Natur allen fehichrern
und ſchwachen Thieren ein zutes Gelhsr—
rer Sicherung ertheilt. ‚ee
148. Gehorſam / gehorſannn
Folgleiſtung / dem Befehl nachgelebe nase
bot mit ſchuldigern Gehorſam ehren gebnhrliich
nachkommen / den Fuß ruͤhmlich nachſeken die
belobten Fußtritte oder Fußſtapffen der vorge
henden ergreiffen / maſſen man nicht Inf mit
Worten / ſondern auch mir Erempelnbefiblen
en |
— Gehorſamen. * 273
Billig gehorchen. Dienſtbare Willfaͤhrigkeit er⸗
weiſen / ſich ſeiner Obern willen fleiffigen/ getreu⸗
fihnadfegen. Den wolgemeinten Rabr der
verſtaͤndigen Meinung 7 dem geneigten Anfins
‚nen / der belicbren Andeutung / der abgelegten
Hinterbringung folgen / ergeben / erffatten/ nach
nm darnach richten nach dem Begeh⸗
ren ſchicken / vollbringen / vollziehen / vollfuͤhren /
austwürken / ſeiner Pflicht obligen / ſchuldigſter
Maſſen abgelegen / mit Folggeneigtem Ohr / ers
warten den Befehl. bh
Der Gehorſam wird gemahler gleich einem
Füngling / der ein groſſes Joch auf den Achfeln
träget/in langen Kleidern / and feine Augen ger
genden Himmel wendet
* Dieſe luſtrende Begier reitzet das erhitzte
Blut wider jedes Stands Gebühr / daß man
blinde Suͤnden thut. Sie hegt unreine Flam⸗
men unreine Wort im Mund / ſteht auf der
Schande Grund / und von der Suͤnde Stam⸗
men erwaͤchſet arge Frucht. Geilheit iſt der Hoͤl⸗
Ten Weg / ferne von den Tugendſteg: der erſte
Tritt iſt —1 — uſt / der zweyte heiſt Will und
Verlangen / der dritte wuͤrcklich das Erlangen /
was dir mit Reue wird bewuſt. Ein Werk der
Finſterniß beſtrafft mit GOttes Zorn. Die Be⸗
ſfleckung zuzudecken muͤhet ſich der ſcheut das
Liecht /
* 1. derfo manche — * dicht feinen Fehler
zu verſtecken. Es willdas —2 der Nacht
der Nacht veruͤbet ſeyn. D
man mit einem Spiegel / auf ihrem *
ein Sperling / neben ihr ein Geis und unter
ren Fuͤſſen das reine Arrmelin Thierlein,
150. Di Geiß.
Es zittert meine Stim̃ / ich pflege hoch zu ſteigen
und lange wieich fan nach gruͤn belaubten
und wol begabt / mit graue haubimn
Bart
bin IM doch nicht geehrt / ob meiner Kronen
——— * — Geiſſel / Hagellum.
I f I, |
Des Himmels ſuͤſſer Fr und hehre
kens» Krafft / das Hecht derfinftern ABl de
Brand und Band der Ewigkeit / die Heil |
der Hertzen. Das groffe Himmels Liecht dauee
wig wird gepreifer / für dem das Sonnen & 2
kein Liecht und Glantz erweiſet ec.
152. Geitz / Geitzige
Die Wurtzel und Mutter alles übels/dienier.
mals farte Geld⸗ Begier der ſtete a
Gold ; Der aleich der Waſſerſucht wa
deß Sehens Flucht, Wann man doch das ;
muͤt deß Alten koͤnte [hauen / wig ungeftale
=
| Geiz / Geitzige. % 225
iſt / gleich feinem Angeſicht: ſein Haut iſt rauh /
und feine Sinne duͤrr / die Beine hart und dicht
ſein Leib iſt Erdenwarts gericht / GOTT kan er
Richt trauen / weil Gold fein Hoffnung if: Sein
Aug un Her iſt truͤb / bedeutend. Haß und Neid /
die krum gebogne Hand gleich ſcharffen Adler⸗
klauen / verlanget nach dem Raub / in dem das
Srab nicht weit / das die geſchwaͤchten Knie be
zeichnen indem Fall / viel Runtzel uͤberall / find
das mahl arger ft; Dann Einfalt mußerligen /
woman tracht nach und nach mir Luͤtgen zube⸗
ügen Es mehret ſich der Geitz / und will das
mehren / in dem deß Lebens Weg ſich
Finke: Wer wil doch wehren I den nie vergnuͤg⸗
t 1 viel Guts zuſamm zuſcharren / wie
folche Thaler Darren. Der Geis gleichet den 7.
magern Egyptiſchen Kuͤhen / welche die fetten
aefreflenund doch mager geblieben. Die Silber
Dranfheit mager und das: nicht gute Guten in
Todes Noͤhten plager. Dem wächftder Mangel
sum vollen überftuß. Der Geigift ein unerfärtfis
ches euer /feinfelbft Thrann ein Labyrinth der
Sorgen / ein Efelderden Habern mir Mühe traͤ⸗
Ber der ihm nicht zu Theil wird. Ein unerſaͤttli⸗
er Wolff / eine giftige Schlange/ein würtiger
Hund I einraubender Loͤw / der Urſprung de
Wuchers / welcher Die uͤberſchwemmet / denen er
-
Die — x
2
—A
j26 + Der Bein, Ei
Der Geis.
Er ſtielt fein eigen Gut / er nimt ſi ch ſelbſt geſan
en/
gen |
er har fein hartes Herg an guldnen Strick gehan⸗
gen/
er iſt fein eigner Bul / und macht ihm groſt
Pein /
der Tod ſtillt ſeinen Durſt. Wer mag der
Kerel ſeyn:
unerſaͤttlich / unvergnuͤglich / unerfuͤlltes Bet
Berlangen / mache mir Wucher Sorgenpram
gen. Ein ſolcher Mam̃ons⸗ Knecht/verfehrrde
Armen Recht / verzweifflend indem Sterbene
Der Geitʒ wird gebildet in Geſtalt nes
ſcheulichen alten Weibes / mit zuldnen
einem vollen Beutel und einem Wolffe neben
ihr deſſen unerfärelichen Magen Diefes-gaflers
Eigenſchafft weiſt. Die Goldſucht heile
als in dem Leichengrabe. Er kan den P
unter dem Hertzen herfuͤr preſſen. Der
Neid ſind die 2. Blut Egel / die —
gen es iſt genug.
153. Gelegenheit.
Begebenheit / anftändige —S——
ſung / dienliche Zeit / gegenwaͤrtige Ereignung
geſuchte / lang verlangte eroͤffnete an di
ſtehende / gewieſſe / ergriffne / nicht aaus
gelaſſne / ſchickliche / dienliche v
Gelegenheit. * 227
Betrachtung Zeie und Ort / Perſonen / Wert
und Wortirucke die Begluͤckung fort. Auf fol
hen Weg gegleiter / den Zeit und Ort bereitete
Die Gelegenheit muß man nicht verligen laflen-
Die Gelegenheit wird gemahlet in Geſtalt
«ines nackigten Weibes in der rechten Hand har
bend ein Segel / und in der linken ein Scheer
meſſer (alles nach dem Wind zurichten und die
‚Hinderniffen abzuſchneiden) auf dem Haubt
hat fie die Haare aufder Stirn / und fonften eis
nen Kaal- Kopf / ſtehet auf einer Kugel mit ge⸗
ſgelten Fuͤſſen. Alſo hat fie Phidias gebildet
amd Aufoniusbeichrieben. |
9134 Geluſten / 7 Hegierden.
Die fleiſchliche Begierd ein Faͤllſtrick der See⸗
Tereinsaftdeß Gemuͤts / ein Grab der Heiligen
Segierden / die Finſterniß / welche unſer Hertz ũ⸗
bermachteriverdüftert benebelt / durchfinſtert. Es
derLethe Fluß / der macht der Seel vergeſſen.
Die Decke deß Verſtandes. Der Blindling
eiſſt den Weg sur Hoͤll und dem Verderben.
Ein Feind durch Faſten überwunden, Das une
bezämmte Thier das fich der Vernunfft widerſe⸗
er Der Höllen Furien / Bottſchaffterin deß
Sodes /der Zunder aller Sünden / das Grab er⸗
Hanarer Ehren / der Keuſchheit aͤrgſter Feind / die
Freyheit der Begierden.
Das Geluſten wird Bene in Geſtalt eines
1 ent⸗
Kg = Geluſten. =
entbloͤſſten Weibesttnienkibnnbren Wii
Flügeln auf den Rucken 7 wegen: ——
Veraͤnderung.
155. Gemuͤt. Mer |
"Diefe es Wort wird genommen für dar Wil
len dep Menfchen undiftvon dem Verſtand
terfchieden / wie inreledtus und mens beyden
Sateinern. Weil aber der Wille oder das Gemnt
von dem Berftand regierer wird laden.
zu weilen eines für Das andre. os |
FO Verſtand Vernunffue.
156. Genug,
Oder Bergnügung / Zufriedenheit?‘ Sa F
higung / der nichts mehr begehren hoffen Ba
langen / wuͤnſchen / erbitten kan / der Zuge IM
teftand vergnüger'einen Mann der baleden
Reichthum gleich deß Verlangens Zielund
Maaß. Das gar zu hohe Gluͤck wird lei
Ungeluͤck I der feine Mittelſtand weiß nicht von
boͤſer Tuͤck / lebt ruhig und betant / der ſein nu
ſetzt auf die Mittelbahn. dire J
Die Genuͤgung wird zebildetnach d Sa
che mit welcher man ſich vergnuget |
het folche entwederin den Gemut 7 Oder in den.
Gluͤcksguͤtern / der Schönheit Reichthumec· Da
su jener ein Buch oder eine Laute zu di
Spiegel oder Beutel mit Geldes —
Der Spiegel / in welchem ſich em Reichlich ber
elcider
3 Genügen. & _ 229
kleider Juͤngling betrachtet / und mit holdem An
geſicht vergnuͤget / kan beſagte Deutung fuͤhren.
Gerade rectus, gerahte füscedere,
ac 157. Betechtigkeie.
Weil dieſes Wort vierſylbig / klinget es nicht
dar wol in den Reimen / wie H. Opitz von derglei⸗
m Wörtern in feinem Buch von der Teur⸗
xecht belieber einem jeden der nicht der Suͤnden
Sinechtsongu abgeſchieden. Aſtræa welche fich
bat Him̃ elan geſchwungen / und durch die Wolk
gedrungen / gibt einen ſchlechten Glantz gleich
wachen Sonnenſtralen. Die Gerechtigkeit iſt
edel / alt / beehrt / heilig / heiſſam / un beweglich / him⸗
Iſch maͤchtig / haſſet die Geſchenke / haͤlt jſedem
gleiche Waage / hoͤrt beeder Theilen Sage die
Waagſchalen gleichen ihren Ohren / die Zunge
gleicht de Zünglin/welchesd? ansfpruch machen.
Die Gerechtigkeit wird gemahftin Geſtalt
einer Föniglichen Jungfranen 7 miteiner Krony
aufdem Haubte / mit gang guldnen Stücke ber
£le det / und hat eine guldne Kette an dem Dale
fe hangen/in welches Kleino dein Aug: Oder mit
Lerbundnen Augen weil es fein Anſehen der Per⸗
onen haben fol; in der Rechten eine Flamme / zu
bedeuten / daß fich der Richter nach dem Himmel
richten fol/wie die Flamme in der linken ein Bů⸗
ch —
ch
—
ſche — und eine Axt / wie man ſolche den
A 2 een =
en Poeterey angemerkt. Wasrecht iſt und ger
230 Gerechtigleit. Oo...
Burgermeiſtern zu Rom vorgetragen hat. Man
mahlet auch / wie Pauſanias will / einen Strau⸗
fen zu der Gerechtigkeit / weil feine Federn alle
gleich / und der Richter / wie der Strauß 1 das
Eiſen nach und nach verdeuet / Gedult haben ſol
die Sachen anzuhoͤren und zu entſcheiden.
he bilden die Gerechtigkeit mit einem weiſen
Kleide / weil fie unbefleckt ſeyn ſol.
— 178Geruch. RN:
Den Ruch ſchoͤpfen / iehen erhaͤlten ethain
chen / das Gehirne darmit ſtaͤtten durch die
loͤcher anſchnauffen. Unſichbar iffdas was wir
ruͤchen / zu weiſen ein Lufft reines Weſens
wir nicht mit den Augen Leſen / GOit / den n
laͤſſt den Weirauch ſchmuͤchen.
Der Geruch wird gebildet in Geſtalt ine⸗
Juͤnglings mit einem Rauchfaß in der Einfen
su deuten den kuͤnſtlichen Geruch / ind mit
Blumenbuſch in der rechten su deuten dennar
tuͤrlichen Geruch: Sein Kleid iſt grun mi
wuͤrkten bunten Blumen Bey fi) kan'er
haben einen Spuͤrhund. *
. 15 Geſang.
Das Befang ift A Beluften!
befichend in einer reinen / hellen / dentlichen
und niedern geſchliffnen /zierlich umge ſf
Meiſterſtimme. Eine ſuͤſſe grendigten der Ohr
ren / welche Die Hertzen bezaubert / — 7
| ewe⸗
- 3 Gefang. 38 231:
heweget / alle Sinneverlicber / da man vermei⸗
en ſolte der Lufft ſeye mit einem holden Tufft
erfreulichſt beftimmer/ und sn einem Bottſchaff⸗
ger. der, angenemften Zeitung gemachet. Eine
wolgearte und geuͤbte Stimme machet Lauten
nd. Geigen ſchweigen und kan mehr ohne Muͤ⸗
be als aller muſicaliſche Werckzeug mit Muͤ⸗
he / auswuͤrten. Der durch ſuͤſſe Ton reimt mit
dem Gegenhall. Die Muſica oder das Geſang
wird gebildet mit einem Erbarn langen Rocke /
auftelchen die Muſicaliſchen Linien gebremme
in der Hand eine Laute / auf.dem Haubt eine
Nachtigall in einem Lorbeerkrantz ſitzend / iſt ein
ldſeliges Weibesbild mit offnem Munde / als
fingend gemahlet.
3 Geſchenk.
Bi 160. Geſchmack.
Der erft und aͤlteſte aller Sinne / nehrt und
vermehret unſre Seiber / richtet Gutes und das
Böfe / dienet unſter Lebens Waͤrme / der Ge⸗
ſchmack pruͤfet die Unterſcheidung dep zeitigen
und unzeitigen / Fruͤchte wehlet / das dienliche
verwirfft das ſchaͤdliche faſſet ein ſichres Ur⸗
heil / wann das Geſicht / der Geruch und das
ehör ihre Unwiſſenheit ſtillſchweigend beken⸗
nen.
Der Geſchmack wird gebildet als eine hold⸗
2. | P iij ſelige
#4;
EC Geſchmack.
ſelige Jungfrau mit froͤlichem Angeſicht / geziert
mit bunten Kfeidern/die vielfaltige Beluſtigung
zu bedeuten / tragend in der rechten Hand eine
ſilberne Schafe und eine Frucht darinnen. Zu
der Linken mahlee man einen Salten 7 welcher
ach der Naturkuͤndiger Bericht einen ſehr ſub⸗
tilen Geſchmack haben ſol / daßer auch Tieber
verhungert / als faules Fleiſch koſtet.
161. Geſpraͤch
Das ſuͤſſe Gegenwort. Die holde Wide
die hoͤflliche Unterredung / der freundlich B
wechſel / die Stifftung der Freundſchafft
freye Band der Geſellſchaff/ der Gelehrten
ſter Luſt / das angeneme Gericht. Das G
beginnen / demſelben nachſetzen abwartenfeinie
Sache einflechten / die Meinung zw fein
Vorſatz ableiten. Der betruͤbten Heren
Das Geſpraͤch wird gebildet durch einen
Juͤngling mit frölichen Angefiht (weil’den
Weibsyerfonendas Schweigen befferanftehent
alsdas reden) mit einem Myrtenkrantz auf
Haubte / bedeutend die Siebe, In der Rechter ek
nen Zettel mir der Schrift : Weh den Ein»
men. In der sinken einen Scepter mit
Zungen /und verwundnen Öranaren Zweigen
mit ihren Srüchten : Bedeutend die Tugend! ?
Freundſchafft / welche die genau zuſamm⸗ |
fuͤgten Granatenkoͤrner bedeutet wird. Dis
5ild
a EEE
A
a ur STE Mi ee u
7
1 ꝛ Geſpraͤch. an 233
Bild neiget ſich gleichſam mic hoͤflicher Ehrer⸗
bietung . —
0 162. Geſundheit.
J perlohrender Reichthum vieler Armen I ein ge⸗
finder und unbekränfter / friſcher / ſtarker / er⸗
vuͤnſchter Leib. Sich der Geſundheit verſichert
halten /es iſt das groͤſſte Heil / das keines Neilens
nicht bedarff. Die angeneme und ſchoͤne Geſtalt /
T ird durch Maͤſſigkeit ſehr ale. Bey niedlichen
Kraͤfftẽ beſtaͤndig betagt / mit keinerley Schmer⸗
een im Hertzen geplagt. Wir ſchertzen zu weilen
mie unfter Geſundheit / als ob ſie nicht unſer
Die Geſundheit wird gebildet in Geſtalt ei⸗
ner ſtarken Weibsperſon / in der rechten einen
aanen / in der Linken eine Schlange haltend.
Der Haan iſt dem Eſculapio geheiliget / weil ſol⸗
ches Federviehes Fleiſch ſehr geſund iſt. Die
Schlange / welche ſich jährlich erneuet hat glei⸗
che Deutung · Dieſe Schlange fol uͤm einen aͤ⸗
fligen Stab gewickelt ſeyn / zu bedeuten Die Ge⸗
- fundheitdeg Gemuͤts / mit der Geſundheit deß
Leibes verbunden. Etliche ziehen auch daher das
Schlangen Bildniß / weiches Moſes in der Wͤ⸗
ſien erhoͤhet hat.
163. Gewalt.
Die viehiſche / uͤbermachte / thaͤtliche verderb⸗
er En P iiij liche /
Ein unbekanter Schatz / wann man ihn nicht
234 » Gewalt, *
liche / treibende und andringliche Gewalt / darmit
andere uͤberringen / bezwingen / und beherrſchen
uͤberwaͤltigen.
164. Gewiſſen. |
Die Vollkom̃enheit / welche unſrer Schwach
heit uͤberig geblieben. Der Richter und der Kr
er / der fich nicht truͤgen laͤſſt und mehr als
end Zeugen rechtfertigt und verſtoͤſſt. Es ſchla⸗
fet ſolcher Knecht er wacht auch endlich auf /
hält uns in Suͤnden Lauff. Wann uns das
Hertz verdammt /forröfternnsdie Buß: Die
Geifel deß Gemuͤts / die ſchlagt uns fort und fort/
es iſt kein ſichrer Ort fuͤr ſolches Frevels Stra⸗
Es naget das Gewiſſen gleich vieler Würmer
Diffen. Ein weitſchichtiges Gewiſſen haben
Gleich wie die Luſt zu eſſen und an trinken nich
ben allen gleich iſt / alſo hat es auch eine Beſhaf⸗
fenheit mit dem Gewiſſen und wann es in Deine
Menſchen reden will / ſagen etliche wie Feftussu
Pauio: Bald ich Zeit habe / will ich dich weiter
hoͤren. |
Das Gewiſſen wirb gemahlet in einem
Spiegelaufder LE
ew
onheit.
Such Gebrauch.
Erarnen / fuͤr ſich bringen / einſamlen / an ſich |
sieben. Zu bejisen/erhalten/ erlangen /u han⸗
den
J
i *5 Getwinnen. — 235 3
den bringen ec. Der Gewinn in dem Spiel if
se deß — |
if.
“ — —* gebrauchet / welche der gerechten Sa⸗
jen Gifft uñ Tod ſind. Das kalte / blaulich⸗gel⸗
be ber fehmarse/ ſtille / meuchelmoͤrderiſche / hinterli⸗
gs —— ſchlaͤffrende / ſanffte / ſchnel⸗
ei eig eſſe / brennende / aus doͤrrende / ſtarke / grim⸗
mige abſcheuliche / grauſame / erſchroͤckliche /
ſchwere / eiskalte Gifft und Gall das unſer Hertz
d Burn und wirfft auf das Todenbett.
Die Sicherheit wider den Gifft wird ge⸗
nahlet in Geſtalt einer bejahrten Weibesper⸗
an / auf den Haube mir Edelgeſteinen und in
er Hand die Wurtzel Scyttam tragend / neben
ih — das Wieſſelein / mit einem Rauten⸗
fanden wird; fo fan. man nicht beffer darvon re»
den als. mit den Worten der Heiligen Schrift.
Der Ehriften Gurt und Gürtel Efrn.g. Das
geben der Gerechten Habac. 2/4. Der Frommen
faͤrkſte Staͤrk Tob. 2/19. Der Kranten Huͤlff
und Heil Matthe9/22.. Die Reinigung von bo⸗
ſen Ap. Gefch.15/9. Der Zugang zu der Gnad
9 e 9⸗ gern icht. Gal. * 3.
Dieſes Wort ir zu weilen fir Gab und
I -
Wann hier der fefigmachende Glaube vers
—
—
"236 2 Der Glaub 8:
Der Bedrangten Wehr und Schild Ephehier
16.Deß Hertzens reit e Freudigkeit / Tinte zirze
Der Seelen Gefundheit/Eph.2/3. Der Glau⸗
iſt unſer Sieg. 1» Joh. 5/4 iſt eine Zuverfiie
Hebr. Exr / 1. Das Haubtkuͤß und der Stein
rauf Iſrael ruhet / als ihm die Engelaufdee
ter erſchienen. Er iſt die Feuerſenle und
NebelWolke / der leitet durch die Wuͤſten
Welt: Der Glaub gleicht jenen Stab. Den Ir
nathan getaugt / in wilden (füllen) Honigfaum?
darvon ihm fein Geſicht erleuchtet und
Der. Glanb die Morgenroͤte der Sonne
Gerechtigkeit. Der Glaub die Himmelsbahnen
hebt den Chriſtenmann. Was nicht zuhoffen
iſt das glaubt ein frommer Chriſt. Es
Glaubens Sachen / ein Chrift jermwerrenfeichedie
Loͤwen und die Drachen: Der Glaub und
Vertrauen laͤſſt groffe Wunder fehanen rin
Waſſer und in Slammen erhält GOTT
Stammensderrechten Chriſten deygt.
Dieſer Glaub wird gemahlet in inem
ſen Kleid / mit einem brennenden Hertze aa
Haubt tragend einen Helm / in der inken
Kelch und ein Kreutz: Das Angeſicht an
mel auf ſehen. Das weile Kleidift mireimg
guldnen Guͤrtel geguͤrdet. *
Wann aber der Glaub fuͤr dreu un Trauer
gebraucht wird / wie man ſagt / auf Glaube har
Info mug man ſuchen Treue im T. X
-
— Bu Glocke. * 237
in 18. Glocke.
Die Glocke von Metall — —— ge⸗
goifen/befähtwengelt und geſtimmt beruffet ums
v erdro ſſen die sent zum Gottesdienſt. Der Uhren
bewegter Amboß / darauf der Hammerſchlag
| fh yalle daß man hören mag und fehen wie viel
weiſt der Zeicher feiner Uhr ꝛc. Es brummt und
ſummt der Glocken Klang / bewegt von einem
1 lan zen Strang. Pantagruel nennet es die Kir⸗
cf henfihelten.
Die Bloche hat die Deutung der Dffenbas
x ing der Tugenden / und wann fie —
iſ der Laſtern.
9. Gluͤck.
Dis Gluͤck * Strick und Tück/bereke mit
Blick / verführt mir ſchoͤnen Schein /
leichter als ein Glas / beſtehet in der Flucht /
rh ebet abzuſtuͤrtzen. Die ihren hohen Stand er⸗
Ten in dem Fall. Behartt in Unbeſtand /
9— einer Meeresſtille / dem folge der Stürmer
ind / veraͤndert ſich geſchwinde / deß Wandel⸗
uͤckes Wille ꝛc.
is Gluͤcke wird gebildet faſt wie die Gele⸗
on eh daß das Gluͤck aus eis
Horn / Gelt / Ehrentitel / Kron und Sce⸗
+ abwuͤrfft und gleichſam in der Lufft ſchwe⸗
Ks ausſtreuet und verbundne Augen hat / zu
engen doß ſolche Gaben nicht ne
—
ai
3)
I
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J
— *
— en
Be
nt:
ae 2 * —
a —— —
238 » Släd.
ertheifer werden. Etliche mahlen das Gluͤck auf
einer Kugel ſitzend / mit Fluͤgeln / die unt
digkeit zu bedeuten.
as Glück.
Die SIE nun man mic) fo diefe Bet
gier
fo garein ste nichts das Menſchenvolck dei
Die Zinging lieb ich ſehr / doch Hab ih ABEh-
inn /
Und komme / wo wan offt nicht hat vermutet! |
hin.
170. Gold.
Der Koͤnig / der Metallen/von — |
verringert / zerbrichet die Geſetze / beſieget
ſtungen / wuͤrcket die Verzeihung *
Wuͤrden / macht lieb und angenem/ü t
die Starken / druket den gelehrten vor Est
die Berge weichen serfehinelse den Selfenfteit |
erhebt dieftolgen Reichen! mit Sonnen
Schein. Dem Gold iſt nicht zu trauen / es
det fromme Frauen / verhindert das Verrrauenf
doch laͤſſt ihm niemand grauen für folchen fühlen
Gifft. Dem feinen Golde muß / was fonften fein
iſt weichen. Das Gold iſt der Sebierigerin dem
Krieg / der Zuchtmeiſter der Soldatẽ der Schied⸗
richter deß Streits / der Felſen da die siehe hi
Treue zuzerſcheidern pfleget / der Tyrann * =
u Gold, 239
nüter / der Gedanken Magnet / der Herrſcher
und Herr in der Welt / die allgemeine Siebe / die
Wafnung der Ungerechten / deß Teuffels Nach⸗
bar / das nechſt an ſeiner Hoͤll gegraben und die
Schwell der Tugend hinweg nimt / die ſchatzbare
Gefahr / beflecket die reinen Gemuͤter / befeſſelt
er Gerechten Haͤnde / zerſtoͤrt die Heiligkeit und
dringet durch die Mauren. Das Unmutsvole
Seld / ſtoͤrzt die Witze. Der Faden / welcher viel
führe aus dem Labyrinth gleich Ariadne Strang
macht man von Goldgewind / der aber reiſſe ge⸗
ſchwind. Dem Gold iſt jeder hold es bezaubert
die Gemuͤter / daß fie alle Seelen Guͤter ſetzen
zus dem Angeſicht auf den Mammon abge⸗
sicht ec. Das Luder aller Rauber / Dieb / Moͤr⸗
der. Den dreymal theuren Koht / den man wol
nennen mag deß boͤſſen Zunderzeug das zuge
ehlte Gold + die Gold gemengten Schlafen
r %
°
‘
em Gold ift man gefährlich Hold.
0 Das Gold.
Man * mir liſtig nach / ein jeder will mich ha⸗
— en / | *
nan muͤht ſich uͤber Meer die Erden zu durch⸗
©) graben: |
Ich ihaffe was man will ich bau und reife
ein
am mich ein Eſel traͤgt / hat Er den Ehren⸗
* ſchein. | wi
GOTCT
146 KHEHTT m
171 SOT
Der Him̃els HErr / ein er der unbeareifte
lichift / derfchwache Menfchen Sinn fan nie |
mals nicht erreichen deß Nöchfter Thun und
Wefen. Der Seelen gröfltes But. Der Anfang
sind dag End / der alles harerfchaffenrausYih®
mir einem Wort. Der feinen Donner rollt.
iſt Heilig’ Mächtig / Hoch / HErr und Herfher
über alles / gedultig und von groſſer Milde Gt
recht iſ GOTT der Frommen Hort / der
der frevlen Sünder Rott / Er ſtrafft/ N
giebt die Schuld / erweiſet den Berirzten Hulds
GDT LT der durch Menfchen Hand nich ih.
gebilder ſeyn. Der Kaͤlt und Wärmegiebt/de
allesreichlich fpeifer 1: was Speiſe nur —
GO aſt allein gerecht / ex ſihet auch darn
und laͤſſt die armen nicht in ſteter Unnuh fe
Er leitet Reyen weis der Silber Sternelauf
haͤlt den feuchten Zaum der Meeres Wellen
vor dem die Erd erhebt / deß Wort hataufaeb
sen der Winde Wuͤrbel Rotten. Du biſt —
Verwalter / doc) auſſer aller Zeit dur weiſſ
feinem Alter bleibeſt immer wer du biſt / du
deteſt vorhin der Erden groſſen Punct
Weisheit reicher Sinn gab alle Himmel an du
bleibeſt / wer du biſt / umſchreibeſt dich durch dich:
Die Ewigteit / HErr / iſt bloß deines Endes
Flemm Der du das Firmament / der tiefen
| Dim
Denſchos / und was ſich drinnen wendt / auch was
ſteht unverwandt / aus nichts doch haſt erfun⸗
den / und haſt das hohe Meer durch dein Gebot
gebunden Du GOTTverſchleuſſt die See / als
fegelſt du fie zu: Sie bricht nicht dein Pitſchier.
Du HERNR / allein HERR du biſt ſchroͤcklich
amd doch gut. Dann deine Mildigkeit iſt maͤſſig
ohne Map. Der allerhöhefte bift du allein zu nen⸗
en/fo weirdie Sonnetan mit ihre Gaͤnlen ren⸗
nenumdie gezierckte Wels Jedoch / wie groß du
Din / ſo lind nñ gnaͤdig auch dein Hertz / O Batter
ut daß du der offnen Schuld offt einen Durch⸗
ſtrich thuſt. GOTL / ſagt Joh. Arnd iſt ein Aus⸗
Fluß alles Gutes. Ach gütig reicher GOTT!
mein niminer- müde werden / mein Hoffnung
Troſt und Heil / mein Schutz aufdiefer Erdenac,
Der ſo uͤber alles iſt / lenkt die Welt mit einer
Dand / haͤlt mit dem Dreylingband / was bebet /
hwebet / lebet Der reiche Himmelsvogt / der gibt
Sinn und Verſtand. Suͤndenraͤcher / Hertzen⸗
Herrſcher / Nahrungſchaffer / Zeitverwalter / der
Wundermaͤchtigſte ED TT. Der Fuͤrſt der E⸗
wigkeit / der Koͤnig aller Ehren/ die Quelle der
Sůten / Gnaden uñ aller Mildigkeit / der Heilig⸗
Hohe EDTT GOTT alleinift eine Weltvol⸗
fer Freude und Freunde gegen etlich Millionen
Feinde / ſeine Gnad nim̃et zu / wie dorten bey dem
Vropheten Ezechiel das Waller Durch —*
E
242 BD S*.
TES gnädige Handleitung zu 20 gelangen)
und nad) überftandenem Ungluͤck aus den der
borgenen Unterfchleiffian das Liecht geſetzet wer⸗
den. Der Segenreiche GO TTrderKicdter
aller Wele 7 der Rächer aller Suͤnden m
Hoͤchſtmaͤchtige Himmelsfuͤrſt.
Wer hat doch mir Gold geſtuͤcket /
der verblichnen Sonnen Krantz?
Wer hat doch den Mond beblicket
mit dem Silberhellen Glantz⸗
Wer hat doch der Sternen Flammen
angezuͤndet allzuſammen /
und wer hat deß Himmels Zelt
— umb die Welt?
Wer beſchleifft deß Mondes Spigen?
wer erfuͤllt ſein Angeſicht?
er macht alle Quellen ſpritzen?
Wer hat ihren Laufft gericht ?
er bringt Liecht und braune Schatten?
Ber begrünt die falben Matten?
er verhille den Sonnen Schein? N
und werfchenkeden Regen ein? |
Wer bepfeilt die fchnellen Bligen?
Werbringt uns den Wollen Schnee?
Wer bringt Hagel / Reiff und Hitze?
Wer betaut der Auen Klee? Yu
er macht aufder Bächlein Rucken |
von dem Eife weile Drucken?
w
CMOTUE 24
= hält alles Meer zuſamm/
4
und bepfältden ufrdamm? =
rhaͤllt alle Fluͤſſ —— als
Br Ber giebt Moſt / wer gibe Getraͤid⸗
Wer befruchtet Laub und Baume?
Wer giebt allem Vieh die Wes
5 J 3er ernehrt die zungen Raben? * *
Ber kan doch das Wild eriabe n
a "das fchtwehtindem öden Wald re |
und irrt fonder anfenthaled ai #
u Tder Schöpffer aler Dinge.
aim fein Geſchöpff in Acht: © sy
er fehleuflt mirdem Dreyling Ringe 5
Was er hat aus nichts gemacht.
€ Soft Er dannnicht deßgedenten 5 er ih
Im Er miforeich wolen (hentent Lo"
Alles was er früh und ſpat. iR 8
Ihm iu Dienft verordnet ba
3 ggg * * . GOTT. .
yer Anfang und das nor Snmetund auf
* Erden /
ß was geweſen if und nashmalsmäce wer⸗
den:
D er —F bet ich Sinopn Anfang und ohn
Fe der glaubig mich und auch ſich
recht erkennt.
>) TOM
*
44 Gdttes Diener. &
172. Gottes Diemer-- £
Es ſchaͤtzet fich fein Hera I er fey fo groß und
reich / als etwan ein Monarch / deß Hoͤchſten 2*
ner gleich. Der GOit dienet hat einen da
baren Herrn / der ihn ſchutzet / nehret / ſegnet / in de
Raͤhe uͤnd Ferꝛn. Wer Gtt ergeben iſt kan
alle Ding erbitten: har als ein frommer Chr
den Nöllenfeind beſtritten / und kan auch Wun⸗
derwerk in allen Noͤhten thun. Er · iſt ein reins
Gefaͤß mit heilgem Oel der Gnaden / von Gott
felbſt angefuͤllt / kein Truͤbſal kan ihm ſchaden
er fuͤhrt deß Glaubens Schild zuſamt deß Der
fies Schwert ec. Die Bottſchaffter GOttes an
die Menfhenidie uns lehren / und wir ſie hinge,
gen hoͤren / nehren und ehren. —
Die Knechte GOttes pflegen ihr anwertrau⸗
18 Pfuͤndlein nicht in die Erden zu verſcharien ·
17: 5 tzenbi Der. | —
Ser Greuel für unferm Gore / die nur find
Holz und Stein / leblos umd ohne Schein/ fan
ja fein Bott nit ſeyn. Der Goͤtz iſt eitler Thand
die Hurerey im Land / unnüße Kloͤtze / die koͤnnen
nicht ergetzen. Der Heyden Spott und Trotz dem
ſie nachwandeln und anhangen / und ſich darmit
verunreinigen Siehe Weiph-14,Der |
ift ein Goͤtz / ergoͤtzend ohne Hilfe
Das aufgerichte Kalb der Iſraliter har die
Deurung der Goͤtzenbilder; ſolches aber —
|
|
* Bögenbilden 8 245
fie von der Aegypter Dchfen / den fie unter den
Damen Iidisfireinen Gott geehret und wegen
Der nusbaren cbeitnichegefchlachtet / abgefer
hen: Daherauc die Viehhirten den Egyptern
ein Greuelgeweſen.
h 174. Grab.
= Diefinfire Leichen Grufft / die Behaltniß 10
Der seiberider Erden Mutterſchos. Der Begraͤb⸗
nie Marmolſtein / darauf mann wir verſtorben
ſen / doch der Ehrgeitz lebet noch. Das Grab⸗
Mmahl welches doch den Namen nicht laͤſſt ſter⸗
ben. Das Grab der Leichen hab bezieret mit Cy⸗
sreflen laͤſſt unſer nicht vergeſſen / kan nur die Lei⸗
Berfreflen : die Seelen ſind bey GOTT. Der
Sprenfchen Seib von Erden muß Erd und Aſche
werden! verſcharret / verhuͤllet beerder / bedecket /
Aenket / verduͤſtert / entſchlaffen / beruhiget in
Dem Srab.
Sterben und Tod,
Das Todenhaubt Hauen und Schauffelhat
ie Deutung deß Grabes.
u. . 1975. Gras.
> Die Schmaragdenfarbe Blaͤtlein / das lang
Ichmale Gräsfein / der Felder grünes Laub und
Der. goldgelbe Klee / das bald gedorrte Heu vergli⸗
Hen allem Fleiſch / das fruͤhbetaute / friſche / gru⸗
gende und gruͤnende / den Augen erfreuliche / das
Teche / gruͤnlichgelbe / hervorſtechenden Gras
Quj Der
446 u rag, 2 | j
Der Waſen / Auen’ Rangen Matten 7 Felder
Zier / reiffet / bluͤet dringt und zwingt ſich mit
Hauffen zuſammen der krummen ſen
Raub. Die dick begra fire Weid / bringt Bichuh
Menſchen Wonne. Das abgeſenſſte Grab
fette und geile Gras.
Das Gras bedeuten ein kurtzes Leben wie
das Sein |
Grauen canefcere : Frauen 7° ragen Fricar
unguibus, daher Kreuel.
175. Grauen’ Gras werden.
Die filberfarben Saare fr Ep ift das graue
Haar deß Alters Ehren Kron. - Das Daupemie
Schnee bedeckt / gleicht einem hohen Berg 7de
nechft dem kalten Thalec. das weiſſe N
Weißheit weiſt / die durch Erfahrun —
Ein alter wohlbejahrter Mann / fi — und
— FA.
77: Stille, a
"Die eine Mucen mit der groben
fen Stimm / fein Ox kan alſo bruͤlen
die Grillen grillen / verſtehe daß nach di
Meinung / die Grilleeine ſtaͤrcker Stimmerk
der Ox / wann man beeder'seiber Ungle
betrachtet. Wer kan die Brillen —
Lufft durchgrillen zur heitren Sommersgei
Grillen hat die Deutung deß —
ſchwaͤtzes.
Großſprecher. Sb. 247
Such Ruhmredig · |
ee N 27 9. Grund.
Der feſte / unbewegliche / ſichre / gewieſſe / erhäre
eleinaetieffte/ gluͤcklich gefundne / verlangte / ber
ute wolgefaſſte / richtige / abgewaͤgne / ausge⸗
Enete / hemaͤſſigte / Kunſtſchickliche Grund / Bo⸗
Den Srundſtein / Grundquelle / das Grund oder
Seammwortec. der. Waagrechte Grund.
er Grund wird gebildet durch einen vier⸗
eckigten Stein.
R"
117. Grunen.
Sleichet dem: Wort gruͤnen / doch ſcheinet /
Daß grunen der Anfang zu der Gruͤnung: Hier
ir wird auch gebraucht bluhen / das friſchbetau⸗
Schmaragdenfarbe Gras. Das begruͤnte
” fd. ̃J Gras’ Bluͤt / Feld er
— 1804 Gunſt.
Milde / Huld / Hoͤflichkeit / Beguͤnſtigung / Ge⸗
wogenheit/ Neigung / Freundlichkeit / Gefaͤllig⸗
Befliſſenheit / antragen / erweiſen / Ergeben⸗
ei Begnädigung darmit zugethan ſeyn / mit
Anſtiger Bezeugung dankbarlich erwiedern /
as Reimwort zu der Kunſt (Gunſt) iſt leider
hun verlohren: / ſie gehet lang nach Brod / ver
jeffer in der Noht / ihr Ruhm am Zürftenhof iſt
At noch nicht geboren.
Die Gunſt wird gebildet durch eine Jung⸗
an / welche Flugel an dem u den hodys
FR iij
x
ſtei⸗
J J
248 — Gunſt. * *
ſteigenden Verſtand / als die erſte Urſache der
Beguͤnſtigung anzudeuten / mir verbundnen
Augen (die blinde Neigung / als die zweyte Ur⸗
fach) der Gunſt zu bedenten) ſitend auf einem
Rad / welches wegen der ſchnellen Beränderung
dem Gluͤcke beygemahlet wird ale der Dritten
Urſach der Gewogenheit. Diefes Gemählhat
eine andre Deutung / daß nemlich durch den
den Gehorſam hohe Sachen untern mmen nd
auf wandelbaren Grund beruhend |
groſſen Herzen zuwegen bringen. Etliche mablen
die Gunſt mit einem geneigten Seeprer/darauf
ein Hertz. Das heiftfagte jener Hofmannimit
Gunſten gewogen / wann man einem eine zuld⸗
ne Kette anden Hals wirfft / daß er ſich darun⸗
ter biegen moͤchte.
1814 Gut.
Dieſes Wort wird für Reichthum Geld und
Gut gebrauchet / weil ſolcher der Zucker welcher
alles verfuͤſſet / und gut machet; ja nach Der tan
liaͤner Sprichwort / iſt das Ungluͤck zue
man Brod darbey zu eſſen hat, Eine andre Gin
tigkeitiſt der Speiſe / da Gut fo vieliſt als
ſchmack heiſt: Eine andre Sütigkeititd Saw
muͤtes in dem man einen guten Mann
welcher gutthaͤtig und friedfertig iſ Eine
Guͤte iſt bey allen den was wolftändig und fa.
beſchaffen wie es ſeyn fol. Alſo fragte einer 5
= But: * 249
Bauren:Ob die Drucken gurder ſagte:Er haͤt⸗
ce ſie nicht verſucht. ch vermeine / fragte er fer⸗
ner:Ob ſie kein Loch habe? der Bauer verſeßte:
Wie woite das Waſſer ſonſt durchlauffen? Et⸗
Liche Bauren wolten ihren Altar / in welchem der
Engel Michael mit dem Drachen ſtreitend ge⸗
Aldet / erneuren laſſen / ſagend: der Teuffel waͤre
mochte / aber der Engel tauchte ‚nichts mehr.
Ber das / was an ihm ſebſt gutzoder doch gut ges
Meint iftinoch mehr verguͤtet / ift gutes Sinnes /
8D thur ein gutes Werk würdig eine guten
Ruhms und aller Gegenguͤtigkeit. H. Schot⸗
tel. in der Teutſchen Sprachtunſt.
VER — Pr B
—
Deß Hauptes ſchoͤnſte Zier md Kleid I der
Schmuck deß alten / grauen! jungen / ſchoͤnen /
wolgeſtalten Angeſichts / die guldnen Hertzen⸗
Bande. Die Haare ſind Koͤſtenfarb / zaͤrtlich /
außlich / goldgelbe Locken weich / hart / ſtarrig /
gleich der langen Loͤwen Maͤn. Haare gleich den
” Hdlerfedern. Das Haar hat keine Empfindlich⸗
keit) und ift fein Sehen in demfelben auſſer ei
Q ii Wachs ⸗·
„50 we Haare. *
Wachsthum / alſo meht eine Mißgeburt alseine
Frucht / feine reine Zaͤrtlichkeit laͤſſet ſich gleich⸗
ſam nicht fühlen es wird deß Lufftes Teichter
Raub / den GOtt doch beobachrerundvonden
Haubt geſondert von jederman verachtet old
daher man ſagt + daß ein Ding nicht eines
leins wehrt feye / goldgemengte krausgewelbe
zu Feldgefchlagene Haare / welche um die ichfel
fliegen. Diefalfchenientlehntenvden Pronnen
abgeborgte Haare’ werden Perrüquen genenen
weil eine fremde Sache auch dasfremde Wirt
bey ung behalten / Suetonius neñet folhe Han
hauben capillamenta c. rı.in Caligula. 7 7
Die verffändigen Mahler bilden die Jugen
mit lichten die Alten mit ſchwaͤrtzern Daaren!
welche auch den abfchenlichen Bildern al iu
wan dem Hei /dem Fieber’ zc. der Nach⸗
doch / ffarrend und in geringer: Anzahl beyaw
meflen werden : Wie indem Gegenftand die
fhönen Bilder lange fraufeund blonde Han
haben ſollen. Allein die LIneinigkeie wird mit °
zweyfaͤrbigen Haaren gemahlen
Das Haar hat die Deutung dr Schweady
heit/ und Unbeſtaͤndigkeit.
183. Der Haan.
Deß Tages gewieſſer Bott / dr Ssnnen
rold / der Vorſinger deß Liechtes der Morgens
te Verkuͤndiger / den die Natur bekroͤn =
6
Hoatt. * 25*
che / rege / frifcher ſtarke / wackere / tapfere / wachſa⸗
me junge / ſtoltze / aͤnnenmann. Der Wächter
aller Voͤgel / der Hannen Rittersmann / zween
Sporn trägt er an / hat nie kein Pferd be ſchrit⸗
len /doch fuͤr ſein Weibervolk mit andern offt ge⸗
ſtritten: Er traͤget eine Cron und hat kein Koͤ⸗
nigreich / hat einen roten Bart / der faſt dern
Sharlahglih. mu. man.
Ron einem Knaben der einen Haanen ers
worffen frage die Raͤhtſel: Alsich aufeine Zeit
wolt fruͤh ſpazieren gehen / macht ein nicht groſ⸗
fer Stein / der Wittwen 2 mal ro. in dem getoͤ⸗
det wird / ſo vieler Weiber Mann ; Nun rahtet /
wie ein Knab hat ſolchen Mord gethan SH Da
Der Haan bedenter die Wachſamkeit / Ta⸗
pferkeit und sin ſtreitbares Gemüt vr
Fi uri} I 84 Die Hanne. a
> Die Eyer Mutter iſt ſtark / wild oder zahm /
deß Haanen frommes Weib / die weiſſe / freche
bekraͤntzte / zarte junge Eyrreiche Hanne die ihre
Kuͤchlein liebt / kluckt / gatzet / gackelt etc. 7;
Die Hänne hat die Deutung einer guten
Hausmutter.
N 185. Det Haas N
Das langgeohrte Thier / iſt ſicher in der Stau⸗
den iſt fluͤchtig / ſchnell/ fruchtbar / der Hunde
Feind und Koͤche Freund wird Reyenweis ge⸗
ſpickt / die Fuͤſſe halten ihn bey der ſtets muß
re *
in
a
553 3 Haas. *
in. der Flucht ſchweben. Der Krautrauber der
Kohlfreſſer / nehrt ſich andre zu ernehren.
Dev Haas hat die Deutung der Furcht und
Zagheit / wie auch der Wachſamkeit; maffenihtt
die Natur an Statt der Staͤrke lange Ohrenun
ſchnelle Fuͤſſe / ſich zu ſichern ertheilet hat.
Haß / Haſſen MNeid.
Hader / Zank: Hadder / Lumpen.
136. Hand.
In der Raͤhtſel redet die Hand alſ Dice
fan der gantze Leib / ohn meine Hülff erwerben:
Ohn meinen Dienft und Fleiß muͤſſt er wol
Hungers fterbenfünffgank ungleiche Theil in⸗
wendig Berg’ und Thal / (alſo nennet man den
Paln in der Hand montem ꝰ) man beugt nich
hin und her wol 2. mahl 7. mahl. DieHand
diener dem Verſtand / die gefolgige Kurchtint
unfers Willens / fie besiern das Haubt (beiie”
den den Leib / verfechten den Freund ſind ſtum⸗
me redner mit ihrer Deutung / wunderkunſt
in ihrer Arbeit / die Feſſel der Liebe / welche in
de nicht ruhen / indem Kriege mie Waffen ber
müfliger find / beglanbte Zeugen deß Berfprt
chens / die gewaffnere Draumorr und empfinds
liche Schläge weiſen hilfreiche Freunde ind
fchadenreiche Feinde deß Lebens. Die Hand
gräbt aus Erde die ſchaͤtzbaren Merallen/fie fie
let auf der Laut der Ohren zugefallen / fie nn |
VRR ine 253
dem Geſicht / arbeiter für den Mund / fie bauet
hier und darauf Felſen harten Srumd : die hoch⸗
eprieſne Hand kan auch die Feder fuͤhren und
Halles Kunſtgewerb mit ihrer Arbeitsieren. Man
ſchmuckt fienicht umfonft mit Gold und Edlen
Stein / dann ſolcher trener Dienſt Huld und
Selohnung ſeyn. Es traͤgt die linke Hand offt
hrer Rechten Ringe; Sie fuͤget ſich nach Gunſt
und nicht nachdem Bedinge / der Tugend Eh⸗
Anpreis. Die mie zugeſchloſſene milde Hand iſt
Wollenweis.
Die and dep Hertzens Zunge beglaubet
mehr als die Rede / in Friedensſtand und Fede.
Die geſchloſſne Hand iſt ein Zeichen der Ei⸗
nigkeitund Stärke ; die offne Hand der ſchwa⸗
hen Uneinigkeit. Zwo ineinander geſchloſſne
Haͤnde bilden die Treue und Freundſchafft.
Br 187. Haubt.
Der Himmel der kleinen Menſchen Welte /
die Sterne find die Augen / und zugleich Die Re⸗
enwolten. Die Rundung deutet die Vollkom⸗
menheir und den Sit deß faſt Goͤttlichen Ders
Randes/deffen Palaftdas Gehirn. Deß Mens
ſchen Dberglied / das Himmel aufgerichtet/ der
Augend Kennzeichen / deß Alters Merkmahl /
die Höchfte Zier deß Leibes. Das Haubt gleicht
einer umgekeheten Waage die Augen find die
Baagbaltenivie Ohren die Waagſchalen —*
{5 1%
ar u
254 3 Hanbtge
welcher Gewichtung / das Zünglei den Au⸗
ſpruch machet. | BE
Das Haubt hat die Deutung der Her “2
wann es fonderlich mit einer Schlangen wie
einem Krans umgebemifts: Sihet das Haubt
unterſich / fo bedeutet es Traurigkeit uͤbeſi
Andacht und ein gutes Gewiſſenet. Nach dem
nun eine Kron / ein Stern / ein Würffelze dar
rauf / nach dem hareseine befondre Deutung. -
Haus domus haufen zu Haufe lebens hang
fen / darauſſen für der Thür. Offenb 211%
hauſſen feind Die Hunde. 8
138: Heer. X
Dieſes Wort wird geſagt von einer Menger
alfo fagtman der Stern Heer / der Fifche Me |
und Jacob ruͤhmet / daß ereimIeermordem
Dieſes Orts aber wird verffanden ein |
heer / das der jener — obſieget in der
Schlacht / bezwingt / beherrſcht verſchlingt I
verheert / verzehrt / verkehrt bedeckt den Erde
kreiß / in guter Ordnung hält gemuter zuder
Schlacht / bereit zu Zuch und Wacht Aus
viel Helden Degen erwachſen Palmen aa
hoͤret allerwegen / der Roſſe Raſſellauf / s h
die Trompeten / es knallen di Muſſueten
Trom̃el Wuͤrbelklang / der Krieger Luſtgeſa
toͤnt vor den Fahnen her. Da gilt nicht m
turnieren / Schild / Helme Lanhen Pferdzum
Jung⸗
123
Er Heer * 255
vi gferdank bezieren. Das Heer gleicht einem
ann das Fußvolk feinen Armen / die Reute⸗
repdem Leib. Deß Haubt der Deerführer oder
Feldherrn die Waͤgen ven Fuͤſſen / die erſtlich
weichen muͤſſen / das Geſchuͤtz ſeinem Schwert /
3 Blinen feinen Draꝛ das Seeftenfeinen
A een eh) NE RERNR
G Schlacht Soldat / Krieg ‚Streit, |
wWeie man den Kriegsgott Marten mahlet /
mn undhieher ——
mg |
— ee 737 Zeerpaucken. ea
Bir‘ Heertrommel / Keſſeltrommel / die aͤhrne Pau⸗
re pancke / rollt brummt / nummelt / brummelt /
: vuͤrb let / raſſelt / praſſelt / tönt / erklingt mit groben
‘sa 1. Das Brummel / Gehummel / macht eilend
emen / die Faunen erſtaunen die ſchuͤchteren
Acrmen 1 verlauffen ohn Schnauffen in duͤſtere
W — en die Kaͤlter und traurigen Fel⸗
—
4
b
Die Paucken mieihren geſtůckten / verbrem⸗
sen Trommelfahnen ſind / Zeichen deß angehen⸗
de der geendigte Krieges nach ihrer Stellung.
* RT PER 1 20. Heilig. |
* — 7 — heilig eunſichbat/ him̃⸗
iſt / was unſer Hertz in ſich genieſſt / und man
iche an der Stirne Liſt. Die hoͤchſte Majeſtaͤt
e nen hat / in Der greume
—* Schr/ ine
3 es
*
4 — .. 4 * >. — us — a ur — —— — — u 3
DER" — ih 8 ur - se —— — — u. —— > A — — X
— Fr Re ’ = — 2* —
Et ed
—— z - < Pier: Zn * Ten ⸗—
. a — — — — —— — — — - - n
ſam vonder Erden entzucket / in Lufften ſchye
| Heiler
56 * Heilig. *
Schrein / den ihr Stang beleucht allein. A
wird genennet / was von gemeinem Gebrau
abgeſondert iſt / alſo ſagt man / daß das Selt ſo
man den Armen giebet / ſeye geheiligt / und her
ſchen die Armen ein Heiliges Almoſen.
Von dem Bort@deilig iſt ein Lied zu leſen in
den zweyten Theil der Sonntags Andachrenam
33. Blat.
Die Heiligkeit der Frommen wird gebildet
durch eine uͤbertrefflich ſchoͤne —
ausgebreiten goldgelben Haaren (zu bed
daß fie nicht mit Eitelkeit berbunden ) ang
det ˖ mit einem ſilberweiſſen Rocke / za |
und Dackel / ihr Haubt iſt gewendet ge |
Himmel und fheiner gleichlam in ee |
«ung betend. Ob ihrem Haube fchweber eine ;
weite Taube / welcher Stralen das gantze
beſcheinen / bedeutend die Erleuchtung zz
ligen Geiſtes. ug?
Die Neiligkeitwird gebildet durch eine Jun
frau him̃liſcher Schönheit mitbelonden Haaren
gleich dem Golde / welche ſich über die —
ausbreiten. Der Mantel dieſes Bildes
ſilbernen Stucke / das Angeſicht gegen d
mel gewendet / und ober dem Haubt eine
bende Taube aus dem Munde ſtralet ein
me / ſo das gantze Bild erleuchtet / welches
'
Held 257
Heilen (anare:heufen ejulare, —
| 19 I: Held. j
Es ſcheinet diefes Wort komme her von hal⸗
/ weil. die Helden / Land und Leute / Fuͤrſten
ad Herren erhalten und ſchuͤtzen. Goldaſt will /
ß hiervon die Chelten / Helden und Eelten den
men bekommen.
Der kuͤhne / tapfere / ſtreitbare / Mannpveſte /
verzagte Heldenmann / der behertzte / großmuͤ⸗
— ſieghaffte Degen ꝛc. Das Ei⸗
* if fein Kleid fein Haubt bedeckt der Staatl /
in Hertz liebt die Gefahr / das Sieg⸗ und Eh⸗
amahl verewigt ſeinen Namen. Die Feder
dem Helm entlehnet das Geruͤcht. Wel⸗
Ser (al die tapfre Hand in deß ——
gelband.
92. Helm
2 harten Em Hurs Schu! der beierte
Federreiche / Ritterliche / adeliche / offne / aͤhrne
6 lutbeſpruͤtzte / vielbereiffte / ſtarke / nñ durchdring⸗
$ BB: beglaͤntzte / erhabne Helm / Eifens
ubt / Caſquet / Viſier ec. ſollen von den Bur⸗
zundern erfunden ſeyn / daher man ſie in Fran⸗
öhfchen Beurgignode nemet.
A Die Helme haben den Unterſcheid / daß die blin⸗
en / oder mit Loͤchlein verdeckte den blinden Ge,
erſam / die edle Befehlhaber 3. Meiffe die Frey⸗
2 5. die Grafen 7. die Fuͤrſten . Reiffe ke
>
>
Be 7,
35% * Helm. *.
Könige ı 1. derſelben fuͤhren ſollen: dieſes wird
von den Mahlern ſelten beobachtet. 4
19 3.Herbft: |
Es tommtderfaule/falbe/trägerfrichteeidel
erfreuliche / ferte Herbft gefchlichen 7 mweilder
Sommeriffentwichenze, der ſchaurige
der alles machet reiff / der Hige Begrwinger oft
bringer der Winde Bortfchaffter Diezeirde
Ceres und Bacchus das Menfhen Bolten
freue / die aleichfam ſich vermaͤhlen die Gran
nicht verhälen / und reichlich theifen mie ar
Herbſt verkoſtet faſt das Jahr diereiffen der
ſtes Gaben das Vieh uñ Menſchen laben
Die Tranben ohne Zahl ſchlanken um de
Pfal. Wann indembetagten Jahr Talbraeg
Daumen falbes Haarıfäller die beveiffre Senat
son denhochbeaften Baumen / und ertbe
alten Landen Huf und FUN ati dollen Na
den, Wann man hoͤrt das Winkertieddasnee
freche Keltertretter / ſinget in dem naſen ft r
von den nun erſeufftzten Friee..
Der Herbſt wird gemahlt / wie ei S
mit den Fruͤchten beſagter Jahrzei unh
mit Reben Laub un Ephen gekroͤnet nd Jand
haltend Melonen und ein Glas Wen "RR
dem die erſte / mittlere oder Tekre Merbftzeiraen
‚Der werden fol / nah dem mahler manihmr Be
den Früchten folder Monat eriche in ®
d
&
%
u Hertz. S 259
Herbſt bringt uns deß Jahrs luſtreiche Beu⸗
294.. Hertʒ.
Das erſt im Menſchen lebt und letzlich ſtirbt
dahin. Der Gedanken Quell’ und Sitz. Die
Werckſtatt deß Gebluͤts / das ſeinen Traurſtand
nerüben Augen weiſet / und vollen Freudenſtand
mit dem Gelaͤchter preiſet / ſich aͤndert und ver⸗
Heller Die Zunge iſt deß Hertzens Pfeil die Hand
Afefeldes Donnerkeul. Das Herz ift hartes Aertz /
Das ſelten ſich erweichet / wann es wird Felſen⸗
ſchwer / kan man es nicht bewegen; entbrannt es /
kan die Flamm kein Threnenwaſſer legen / ver⸗
bürgtes feine Tuͤcke / kan es niemand ergruͤnden /
Atweicht und fliehet es / fo iſt es nicht zu finden.
Queckſilber iſt das Hertz das niemand fan bes
*
—*
Per
ar fchweiffen. Es faffer alles und fan ſich richt
erfüllen es dichtet alles und wil ſich nicht ent⸗
lien iſt tieffer als das Meer / und höher als der
immeil / iſt dicker als der Wald den keine Sonn
Succhfcheinet ; iſt verwirrter als der Irrgarten
en Dädalus gebauet / unbeſtaͤndiger als der
Mond / fchlanker als die Fluͤſſe die Drückere
der Natur in welcher allerhand Künfte und Wiſ⸗
fenfchafften aufgelegt werden" Ein Spiegel
Derallerhand Bilder fähigift. Das Hertz gleich
dem Uferan dem Meer / hat ſo viel Gedanken be⸗
> R griffen /
2
eiffen / es pfleget ſonder Ruh in fhnellen Run
—
350 S Hertz. *
griffen / Als abſonderliche Sandkoͤrnlein gehaͤuf⸗
fer und doch unterſchieden find,
Das dreygeecfte Merk begreifft mit dreyen
Spitzen den dreyvereinten GOtt / das was in
endlich iſt / kan dieſe Tafel faffen/und mie Hi
mels Seiftfich ſelbſt beſchreibẽ laſſen / gleich einer
Tafel Schrein. Das Hertz iſt ein Gefaͤß mit °
tem und mir Boͤſem vermifcherangefülle Das’
gepreſſte / verwunde (deſſen Blut die Threnen)
bejam̃erte / beſchmertzte / durchbitterte / Arch
te / geplagte / trotzig in Wolſtand / feig nd
zagt im Ungluͤcksſtand / gequaͤlte erkühnteie,
Hertz. Ein Leid zerknirſchtes Hertz ein Reu
aͤngſter Geiſt. Das falſchverſtockte / Weltge
te / ſtareſchlaffende Hertz.
Das Hertʒ hat in dem Gemähldie Datums
deß menſchlichen Willens; Wann nun ein
Schloß daran / fo bedeutet es die Verſchwic
heit / find 2. Hände darob geſchlo ſſen fo bene
—
tet es Treue: iſt in Wurm daram / ſo bed
Kuͤmmerniß und ein boͤſſes Gewiſſenet.
Hertz mit Fluͤgeln bedeuter LUinbeftändigkeit/ns
der auch nach den Lmftänden einen GOTT
ergebenen Menſchen der trachtet / nach Ddemmas
droben iſt.
E Hertzog / Held.
19 j+ Heu, |
Das ansgedorite/ baldverwelte / ͤrre
Di > gli FE BEE 261
Grumeyt / dep Biches Fuͤtterung / der Ochfen
Winterkoſt / der Ceres zartes Haar / der Weeſen
reiffer Raub / die freye a a; Das
Klee vermengte Öras.
EBGras.
86. ———
—— 9* Ehelichung Ehliche Mahlſchaffi. Fertigung /
Deimſteur / Eheſchatz / Zugelt / Zugifft / Mitgabe /
18 der Mann dem Weibe a Mir
legung . |
‚197. Die Heucheley.
tomm bin ich auf dem Marckt / und —
Et yer Gaſſen /
⸗ a8 = Armen gieb / hab ich verruffen laſ⸗
Be 1?
guHaus bin ich ein Schaft / und denke nie
4 BR an GOtt /
der mich zu letzten macht zu vieler Leute Spott,
Smeůcheley beſtehend in Worten / wie die
5 Deus eley in Gebärden.
1: 199 Heyden.
Heyden nennen ir einen Rangen / Raſen
der gemeinẽ Viehtrieb / Weidgang oder Wieſ⸗
zut / da man Wunne weid / oder Wonne und
Pit eide hat. Beſihe Wennef. obferv. Pradt.f-
676.1. Feld, Heyden en) werden
alfo genennet / dieweil ſie aufdem Felde in den
| W zaͤldern und auf den PO ſich —
un
ae
*
—
e
Bi
N — u)
x
262 2 Heyden. * —
und alldar ihren Goͤtzendienſt verrichtet. Dn.Dil-
herrus in Elect. I: 2+C, 6: mihi K 2024 |
Die eitlen/viehifch geſiñten / aberglaubiſchen
grauſamen / Chriſten⸗Feinde / mordgierige
für die hoͤchſte Tugend geſchaͤtzt ihres Namens
Ehre/die ins gemein unbeſonnenẽ / blinden der >
duͤſterten / verblenden / erbarn / und die nadydem
Sicchteder Natur leben / die flug Heyden I
phets Gottloſer Stamm / der wandelt im Fine
ſterniß / die ihrer Helden Nam den Goͤttern
eſellt. Die GOtt entohniget ſind die hallen
eine Frommen. *
150. Himmel.
Es find dreyerley Himmel / 1. der Luffthu
mel / 2. der beſternte Planeten Himmel 3. dr
Sitz GOttes und aller Heiligen. E
Das hohe Sternen Dad 1 das blaue
melzelt / mit filber Sternenflammend I der Bow
hof deß Palafts deß Höchften Majeftär 1 Die
Mauren ſind Saphir / der Grund iſt EdkStin
die Perlein und die Pfort muß Gold un
lein ſeyn / der Sonnen ſchoͤnes Grab Eri
phei Harffen gleich / derfich nach Zeitund Zahl
bewegt. Das blaue Himmels-Feld beblume mit
1000, Sternen. Der Argus mit vielhbunden
Augen/weldyer diefer Erden Hüter Das mehr‘
als Erden groffe Meer traͤgt Sr
| p
5: | S Himmel. * 203
hin / der umleuchte Pfauenſchwantz / beſpiegelt
mit den Sternen / das Dantzſaal der Planeten
die einen Reyen fuͤhren und dieſe Welt bezieren.
Der Schauplatz voller Wunder / die Meiſter⸗
prob aller Geſchoͤpfe / der Herold Goͤttlicher Chr
ren der nicht ſchweigt Tag und Nacht. Der guld⸗
ne Sonnen Thron / das Wolkenblaue Zimmer /
die Wunderfeſten Höhen / der helle Himmels⸗
bau gezieret mit den Sternen Fackeln / die Ster⸗
eliechte Bahn / das blaugewelbteZelt / deß Hoͤch⸗
fen Fronpalaſt. Das Schloß Haus Stul /
Zelt / Zinne / Saal / Mauren / Roc der Ster⸗
nenidieliechte Sternenban.
Der Himel wird gebildet durch einen Jůng⸗
fing / welcher mit. einem Himmelblauen Koͤni⸗
lichen Mantel angethan unzehliche Sterne wei⸗
fer / in der Rechten hat er einen Scepter in der.
Anken ein Gefäß mir Feuer darinnenein Hertz
brenner) aber nichÖverbrenner/ die Ewigteit dep
himmliſchen Weſens anzudeuten:auf der Bruſt
hat dieſes Bild Sonn und Mond / und an ſei⸗
1er Guͤrtel die 12. himmliſchen Zeichen. Cine
Kron auf dem Haubt bedeutet die Gewalt und
Herfchafft 3 KR TEE
‘ir Sterne. Fe *
200. Hirſch
Der Edle / ſchnelle / fluͤchtige windgeſchwinde /
wilde / leichte / begierige / feige/ ſchuͤchtere / hornrei⸗
4 R ij che /
is
264 a Hirfche 28
che / flügelfchnelle / bejahrte bewaffnete Hirſch /
ſucht ſein Heil in der Flucht / de Hund und Gar⸗
ne zager Feind / den wilde Woͤlffe jagen; Erpfer
fer durch ven Thal / ſucht Heil in feiner Iualıwan
ihn der Schlangen Gifft erhitzet daß er fchraget
nach einer WaſſerQuelle. Sein Haubrift bei
ſtet / mit vielen Enden gekroͤnet. Der edle Hiſch
nimmer die Weid an / zeucht in das Gras gehtin
feinem Stand (da er ſich fe Nachts fo Tag
am meinftenaufhält) zeucht gen Holtz wirdg®
jagt mie Hunden / mit dem Nifftoder Horn iiiit
dem Weidgeſchrey / rinnt (das iſt er ſhwimm
in dem Maraſtec. | aM:
Der Hirſch folder Schwegelpfeiffen Kür
Lieben und fich zu denfelben nabendfangen
fen / deßwegen er auch der Heucheley beyaemabr
Ver wird wie Pıeriusl:7, Hıerogl. fehrer/fonftet
gräger er die Deutung eines langen Lebens
*
Geſchwindigkeitund deß Verlangens
201. Hirt. J
Es find viererley Hirten 1, die Kuͤhhirten
die Schaͤfer / z. die Geißhirten / 4. die Sa h
Bon den drey erſten lieſe man in den Hirte
Sieden / und wa.den fie eingeführer/. ale mrüliae
und verliebte Singer und Dichter. Ein gefindet
Hireenmanniftglückfeelig + froh / und reich Ye"
nem fchlechten König gleich/der die Merd eher
ſchen fan; jedoch mehr mit ſchwacher
als
>
u —
als mit feinem ſtarken Stab / er nimm der Scha⸗
fe Wollen ab / ſonder ihrer Haute Striemen.
Der freche freye / hurtige / genehme / früher ſorg⸗
Aleige / begnuůgliche / veruebte / embſige / wachſame
Hirt. Beſihe hiervon sin mehrers in den Peg⸗
nitz Schaͤfereyen. —
Dirt Paſtor: Huͤrd crates. |
Be 202, Hochzeit
1
JX
Trauungs ⸗Zeit / der verliebten langverlangter
Rechts Tag / der Hochzeit Gaͤſte Gepraͤng / der
Sedienten Gedraͤng / die Hochzeit kan zur Joch⸗
zeit werden. Das Trausund Hochzeit Feftbes
rufft die lieben Gaͤſt ꝛc. Der gelobte Liebesſtand
ſchleuſſt zuſammen Ders und Hand. Die Be⸗
gierde Trauungs⸗Frende. —
r
fr
4
bi nglings / der aufden Schultern ein Joch traͤ⸗
er t und feine Füffe find gefäffele/ in einer Hand
tragend' einen Mahlring / in. der andern eine
Quitten / dem Eheftand wegen ihrer Geſtalt und
ruchtbarkeit zugeeignet / in einer zierlichen um⸗
uͤrten Kleidung vorgeftellt:
20 203, Hof Aofbaltung.
Der Hof prachtirt mit vollem Stoltz / iſt we⸗
der Himmel oder Hoͤll / weil man noch die Zu⸗
gend belohnet / noch die Laſter beſtraffet: Wird
Bor Guevarra mir einem Feuer verglichen / da
Eheſtand. Diehochzeirliche Begaͤngniß / die
ie Hochzeit wird gebildet in. Geſtalt eines
166 2 Hof / Hofhalten, *
man noch zu nahe noch zu ferne von ſeyn fol
Weil nun bey den 93, und 99. Betrachtung
deßerften Theile Meldung geſchehen / daß man
eine gantze Sache mit Sinnbildern vorſtelig
machen könne / wollen wir hier a
Erempeleinfchalten. |
1. Wollen wir das Hofleben von —
ſachen ausbilden / und ſollen gemahlet werden
uldne Feſſel / der Hofleut ſchaͤßbare Dienſtbar⸗
eit zu bedeuten / mit der Obſchrifft:
Es druckt das guldne Sand.
2. Eine Weidtaſche / zubedeuten daß ihnn
die Hofſuppen alles leicht mache / mit dem Bey⸗
wort:
Ein leichter Haft.
3. Eine Windmuͤhlz weil ſie von dem Ehren⸗
uñ Gnadenwinde gleichſam angetriebẽ werden⸗
Sonder Winde / ſonder Muͤhe.
4. Zween Waſſer Aimer an einem Schöpf
brunnen / abſehend auf die Erhöhung und Ni
drisung der Hofleut:
Dieſer ſteigt / und j jener fälle.
5. Ein ob einem Am⸗
boß / abzieled auf die fehnellellngnadedergürft,
Hocherhaben / bald gefallen
oder: der mch erhoͤhet laͤſſt mich ſinken.
6. Eine Waage / in welcher nur ein Sewicht
lieget abzielend auf der Hofleut leeren — _
ws Hofleben, iS 207
Iec hoͤher / je leiichte.
. Diefes Inhalts mahlt man auch einen befe⸗
de Poltz:
Das laich te (die Federn) eeägesum Ziel.
0 Erdenhergenommen. 7
» 1. Ein Lindenbaum / der nur einen Schatten
und Bluͤt / aber keine Fruͤchte bringet:?
Noaur groß und Schattenreich.
2. Ein Der) der nur unten herum fruchtbar /
auf —— unfruchtbar iſt:
Dierie Hoͤh iſt ohne Frucht.
—9— 3 Eine zugeſchloſſne Roſe: *
erwartet der Sonnen.
—— Fuͤrſtlichen Begnädigung, Ss
nen auch Lilien gemahlet werden / welche *
nie ichtaufaegangen.: RR
Er, ohne Sonne / ohne Wonne.
Eine vielhaͤutige Zwifel / abſehend auf die
und Betrug der bey Hof im Schwang ge⸗
het: verdecket und verſtecket.
— keere Aehren die unter den ſchweren empor
je 25 bebt das Daubt / deß Nutʒ beraubt.
6. Ein Haan der zu Morgens kraͤhet:
ing fing und gruͤſſe meine Sonne.
* erfichedengürfienudern man auf alle Wei⸗
ſeſchmeichelt.
———— von natuͤrlichen Sachen aufder
Ro UI. Von
4
> ger % 50
A u
268 + Hofleben. *
ul Bon natuͤruchen Sachen in dem Waſſer
hergenommene Sinnbilder.
1. Das Meer in welches etlich Fluͤſſe lauffen.
Nimmer ſatt. |
Verſtehe wird der Hofmann an Ehrn md
Reichthum.
2, Ein Mauͤhlſtein· der im Waſſer unterfaͤllet
und ſchwimmende Pinſen oder eine mit Wind
ger Blaſen:
das ſchwere ſinkt / das leichte ſchwimm
3. Ein Angel daran ein Fiſch hanget
Er ſucht das Leben und findt den Tod.
4. Ein Necht oder Raubfiſch der einen tlei⸗
nern verſchlingt:
der kleine wird deß groſſen Spaß:
y. Sröfche welche die Sonn aus deß Wey
Schlamm belebet / mit der Dbfchrifft: ‘zu
Dir teinken und flerben. —
oder: Eines guten Vatters (der Sonnen un⸗
artige Kinder; |
6. Ein Schwamm: Reiniget — u |
unreiniget ſich. | EN
Doer: Doll wird er ausgetrukt.
IV.Aus dem Lufft und Feuer nbaefehene Sum
bilder von dem Hofleben.
Fine — ee
zum schnellen Fall geneigt
Nie die Hofleute / welche yon —
getrieben werden. 2. Ein
a Hofleben. 8 269
2, Ein Megenbogen mit feiner Dpalenfarben
‚Bierlichteit: daurt Eurzeeit:.
oder: bunt und (eben daurt nicht lang.
3. Ein Wind der eine Fackelauslefher:
buwiel verderbt das Ziel. oder: mit Geſtank
erloſchen.
Sarzı groſſe Begnaͤdigung ift nachtheilig.
— Ein Ranch der aufſteiget: —
der ſchwingt ſich Wolken an.
ag ——— der ſich bey und in dem
che verbrennet:
Der Scheinbetrügt.
6. Ein brennendes Haus:
lleuchtet andern zu Schaden.
V. Sinnbilder die von Gleichniſſen und zufaͤlli⸗
sen Sachen hergenommen/ das Hofleben aus⸗
* zubilden. |
1. Eine Spinnein ihrem Geweb:
lug aber mit Suechten.
> oder: zärtlich und ohne Nutʒen. |
’S 2. 2. Einen Igel von einem Hund angefallen:
; Von dem Neid kommt Reu und Leid.
3. Eine Kase auf eine Mauß in der Fallen
lautend: was thut der Junger nicht.
Pe AEineFlam̃ ſeule oder Pyramis / weichen ein
Stein / nemlich der Hoͤchſte ſchleuſſt und decket:
Ein Stein (nemlich der Grabſtein)
beſchleuſſt das Werk /
TERN
— —
— — Du
270 Hofleben. *
oder: Ein Stein deckt alle Muͤhe.
5. Mucken / welche auf einem verwundien
Pferde ſitzen:
Von andrer Schaden ernehrt.
6. Eine Hand die eine Gewicht Üraufie
eh = —
ach dem Strang geht der Klang
VI. Sinnbilder aus * egenſatz —
men / obiges Inhalts. J
1. Ein Liecht beydem Sonnen Schein
Das groſſe verdunckelt das kleine.
2. Groſſe und kleine Baume:
was dieſe ( die groſſen) find hoffen wit zu
werden.
3. Ein Eirkel mit einer Hand gedrehet:
Ich bleibe hier und zeichne dort.
Kon der Hofleute Falſchheit. | Fi F
4. Einen Kalk mit Waſſer abgeleſcht⸗ |
die Naͤſſe nehrt und mehrt die Slamme
Das Gefäuff bey Hofeiftaller Laſter Urſache
5. Ein BoglScheuin einem Fed:
ohn Urſach gefürchtet:
6. Ein Ochs der ara
ernehrt fich andre zu ernehren.
Auf die jenigen / welche fuͤr ihren Deren Leib und
Leben zu laſſen erbietig ſind.
VII.Siñbilder von der Wort Gleichheit abgeſ⸗
| hen / gleiches Begriffs mit den vorhetgehenden
I»
5 -
3 Hofleben 1% 273
1. Ein Weidenkopp der blüher uf feine Frucht
Ponge: Die Blüte ſonder Güte
2. Ein Hund dur einen Reiff ſpringend:
die Hungersnoht lehrt viel ums Brod.
38 Ein Hirt mit einer groſſen Herder
Bye: roß Beſchwert.
ngleiche Ochſen unter einen Joch:
inglsicbem Band ungleicher Stand,
9 Ein Bogelaufeinem Kloben gefangen:
P das Gewicht die Annaͤtʒung hofft ich
6 Ein sa das ia nket: die Naͤſt wird
Kr, ein Netz ·
Von der Hofleute Trunkenheit. |
- VIE Von andren Arten der Sinnbilder
Hier muͤſſen wir auch von den zwey / droey/ und
vierſtaͤndigen Sinnbildern etliche Exempel
I eyſetzen / welche doch alle auch auf das Hofleben
ſollen koͤnnen gezogen werden. Gleichwie nun je⸗
ne von unterſchiedlichen Sachen hergefuͤhret
worden / ſo muͤſſen dieſe von einerley allein abge⸗
ſehen ſeyn. Alſo:
. Ein voller Beutel in einer Hand:
gefüllt durch Tuͤck.
Klin Wr ——— in Kae
bringt folches Gl
ke ober: be ungläch
2 ſſo heiſſt es bey Hof bald reich batd arm.
et
772 * Hofleben, *
Ein dreyſtaͤndiges kan folgendes ſeyn
1. Ein Reben ohne Pfal und Blaͤtter
Wer Mangel leidt /
2. Etn Reben der aufgebunden und Dit
ter hat:
Erwartet der Zeit / |
3. Ein Neben voll Fruͤchtund Trauben:
Sie bringst Freud.
Ein vierftändiges Sinnbild fan folgendeefi
1. Ein Pferd’ das mit Stricken zu Knienge⸗
zogen wir:
wer dienen ſol⸗
2. Ein Pferd mit einem Strang 7 an ei
Seule gebunden:
der iſt ſo frey;
3. Ein Pferd mir einem Naſenband zen
2. Seulen angebunden: fpringend
Er dienet wol /
4. Ein Pferd auf der Weyde graſend mit den
foͤrdern Fuͤſſen geſpannt:
iſſt ſchlecht darbey.
Dieſes Innhalts koͤnten uͤber 180. S
erfunden werden.
204 Hoffnung
Vertrauen auf das —— tt
aller Furcht / die Hoffnung fehmeichelt / tr
behaget / gibt was wir nicht haben/ verſprich
lobt / reitzet / haͤlt und erhalt die ihr ſud gan
[2
we
Dee ah em Pe.
— “3: Hoffnung. a8 273
ben / beliebt vermindert alle Muͤhe / beſieget die
Gefahr / uͤberwindet die Arbeit / ſchwebt ober dem
Verdruß / beſtaͤrket die Schwachheit 1 ertheilt
neue Krafft / ergetzet im Trauerſtand / verlaͤſſet
—* am letzten / wann uns der Artzt verlaͤſſt. Die
Hoffnung ſpannt die Segel und richtet ihrer
Schiffart Sauff durch ale Stuͤrmerwinde.
Die ſuͤſſe / holde / niemals alte / zulaͤſſige / alles
Zweifles entohnigte / liebkoſende / fchmeichlende /
Beftändige/beharzliche/ ermüdere/iunwandelbare
daurhaffte / auf den Glauben begründe/lakbare
Die Himelanhangende / guldene / nach der Blei⸗
waag deß Glaubens ſtetsrichtige / auf das zu⸗
künfftig abzielend / tiefbeangerte Hoffnung / Bes
harrung / Standhafftigkeit / Beſtaͤndigkeit /
Chriſtliche Tapfferkeit / die Plagen aber nicht ver⸗
zagen / trucken aber nicht unterdrucken / ſinken a⸗
ber nichtfallen laͤſſt. Der Hoffnung Mond
Ihein wandelt offt fein Angeſicht. |
Die Hoffnung der Verliebten wird gebildet
durch eine holdſelige Jungfrau / welche miteinenr
Blumen Krantz gekroͤnet / gruͤn bekleidet uñ den
Leibsſchuͤtzen oder Cupido in den Armen haltend
von ihrer Bruſt ſeuget: Zu deuten daß die Hoff⸗
nung der Liebe nehret / und wie jener ſagt / der vers
ſiebten Apothecker iſt / der alle Artzeneyen deß Tro⸗
velche unſre Hoffnung abzielet / nemlich auf die
es zurichtet. Sonſten find zween Zwecke / auff
* Ehre
374 3 Hoffnung. 8
Ehre und auf den Nutzen. Dieſer Meinung wird
beſagte Hoffnung auch gebildet mit einem Feuet
farben Kleid der Purpernen Morgenröre/inder
echten eine blühende Granaten Stauden
in der Linken den Anker haltend durch diefesden
Nusen in Gefahr 7 durch jenen: dies
Tugend bedeutend. F Anker
Ir) 25 J. Hon nig .
Der Blumen Zuckerſafft. Der Biemlein
guldne Frucht in Waͤxern Pergament. Der
ſe Honigſaum im ſechs geeckten Immen
der Vorraht in der Waxburg / nach verDnt
aufgehenkt. Man raubt mir Eifen u
Drand den Blumen Raubim Garen
famnlervon der Immen Sliße Derzeit
det / was er nicht hat geſaͤet. | gr ar
Der Honig hat die Dentung Ola
und das Wax darinnen es gefunden wid L
guten Wercke. — A
Fr Dieneund War *
206. AU el. —— 1
Wird befchrieben faſt wie de Berg / weile
Huͤgel ein fleiner Berg iſt. Deß erhabenen Dr
gels Höhe ic. @ Derge |
207. Hund.
Der Haus⸗Hund iſt getreu gewaͤr
wann die Leute ſchlaffen / warnet für dent
Dieben / laͤſſt keinen Rauber zu / a
’ nr 7
Er
Ed
Hund. 275
Inder Gefahr! melder den verborgnenan / hält
A ven Hof in guter Hute / murrt und biller unver⸗
chnellem Fuß / find Hirſch gerecht / beharren wol
ind lang. Die Hetzhunde find gaͤng und freu⸗
Dig / die Schlieferlein find anharrig 7 legen fich
hart en a“ Wachtelhunde ſtehen wol vor /
füchen fleiſſig.
Der hunde find unterſchiedliche Arten und
Aben auch unterſchiedliche Deutungen. Der
Daus⸗/ und Ketten⸗Hund bildet die Treue / der
Spurhund den Fleiß / das Windfpiel die Ges
ſchwindigkeit 1 das Jungfrauhuͤndlein die Ber
guͤnſtigung unmürdiger Perſonen. Ein magerer
Hund bedenrerden Neid / und Geis. Es wird
auch) der Hund dem Geruch beygemahlet / mit
welchem er andre Thiere übertrifft.
—* 208. Hunger.
DerSpeiſe Mangel / die duͤrre Hungersplag /
Daß der arme Mann verhungert / fein Brod iſt
ubefommen / der Reiche hat genom̃en das num
er Arme darbt / in Noht un Mangel fterben heift
febendig verderben/verwefenvor ver Zeit. Der
gafende Hunger ift ein Laſt den man nicht lang
fan tragen / erbringet in Verzagen / eh als kein
Ingeluͤck der Hunger ift die Schlang die alles
and vergiffteriia manche Mordthat ſtifftet und
—
EN ⸗
fangfan jagen laͤſſt, Das tägliche Faſtmahl
pi jagen laͤſſe nd —5 —
Sage / verfolget die erfpührte Spur / mit embſig
2 BZ
J
276 $ Hunger. * ?
mache Widerwillen ſparen. Man luſtert nad)
der Speiſ wie blinde nach dem Sehen. An
Mangel mangelts nicht / die ſhwere Hunge
noht lauffe fehnlich nach dem sBrod und miar
tert duch die Kinder/ dem Mord Tyranengle
der mehrt der Toden Reich, J
Der Hunger wird gebildet durch eine Alte
MWeibsverfon/ weldhezerriflen mager / daß
Haut kaum die Deine bedecken in einer Hand
einen Weidenziveig (als ein Zeichen der Bud)
und in der andern Hand einen Pinſenſtein
cher. die Deutung deriinfruchtbarfeichar)
gend. Neben ihr ſtehet ein magere Kihe
(end auf Joſephs bekannten Traum. Faftalle
wird and) die Theurung gemahlen |
209 SAU. ö
Eine offentliche Dirne / gemeine Schle
Metze / Vetel / die mit falfch angefchminfterZietl
manchen Juͤngling lockt zu ihr. Die mie Honig
ſuͤſſen Worten heat die Gall an allen Drien. DR
mit Circe Zauberkunſt wirbt und würkt verbot
ne Brunſt. Die mit mancher Meuchelide
bringe den Buler in die Stricke / die mirkügen
fan vergnügen / die fich willig Tdffen rügem
Sand und Mund iſt niemals ſummund das
Hertz weiß nichts darum.
Sie iſt ein Schandgefaͤß voller Unſlat eine
Behaltniß der Unreinigkeit em Stein der 9—
5 g 3
le 5 99
gerniß und deß Anftofles / eine betrügliche Sy⸗
Beer eine Berführerin der Jugend / die aufden
Abweg von der Tugend leiter an dem Bettel⸗
ſiab. Balſac ſagt / daß ſolche die erſte Nacht ihrer
Br nichts neues erfahre, Sie gleicherjener
Grufft da Curtius hineingeſtuͤrtzt und felbe nit
erfülle ; Sie gleicht der Peſtilentz / die Unſchuldi⸗
vergifftend. Die niemals ſatte Woͤlffin / lu⸗
et nach Menſchenfleiſch. N
7 Das Wort Huer fommer her von heuren /
beſtehen fuͤr gewiſſes Gelt bedingen (ſicut etiam
meretrix a merendo nomen habet) oder von
huͤren welches ein altes Wort / und ſo viel als
- beflecken/ verunveinen / daher auch der Tauben
Hüre genennt wird. Don vorbefagtem Wort
heuren fol aud das Wort Heurat herffamen/
und fo viel feyn als eine Heurung oder Dins
ung / ſo mit Raht geſchiehet / huren aber beſchieht
Richt mit Rabe. F Unkeuſchheit. *
Be 21 Hurtig. |
Behaͤnd / muſterig / ir wacker / unverdroß
m / ungeſaum / gefliſſen / wachſam /
munterrc.
SR EUER
Be J
EEE
FERN Si 211. Ja⸗
as
\
ı
278 * Jagen, 2
271. Ja en. x j |
Der Fürften gröffter Luſt der Krieg su Srie
denszeit / der fo vielverantiwortliherift Jalsder °
Krieg wider die Menſchen / ſo pielmehr Gemalt
und Herrſchafft GOTT dem Adam zugeeigner
über alle Thiere auf Erden / als überfeine Rae —
kommen / und Befreunde. Der Königliche af
ift Hirfchen zu verfolgen. Der Nimrod in
das Brod und giebet es den Hunden Damm
get feine Leüt und hat die Hund gebunden
ſtrangen Kuppelſtricke. Pollux bemerckt die
Spur Hyppolitus das Garn / Caſtor die I
zu Pferd. Es koſtet offt ein Haas ſo manc
Jaͤgersſchritt / in dem das Wild ermũdt vern
ret er ſich mit. Das Jagen und Gefängiffnidt
allzeit beyfammenze. Was man hat in
das kan gar leicht entwiſchen; Wie m |
krebſet nuͤr / der denket viel zu ſſchen Die Garne
find geftellt umher auf Haaſenſtaͤben / e
ſuchen wol man hoͤret das Geſchrey die Winde
ſpiel raumen frey den Haaſen foftsdasseben
Die beliebte Ruhe laͤſſt die Jaaͤger un —
‚ber dieſer Adelichen Beluſtigung nicht pe
* Jagen. 8 270
nach Mitternacht in dem Bette verweilen; Sie
ermundert ſich in dem fie entſchloſſen ſich und ih»
ve Hunde zu ermüden. Man erwecket die Gefelle
mit dem widerholten Hifft / Hifft / und da kuppelt
man die Hunde an / uñ ziehet einer mieden Haas
ſenſtaͤben / der ander mit den Garnen daher)
man richtet und umziehet die gantze Gegend / die
Bauren werden angeſtellet / und hoͤret man der
Jagthunde heulende Begruͤſſung / in dem die
Stauber und Sucher abgekuppelt / und die
ſchnellen Windfpiele dar und dorten fuͤrzu wars
ten angeordnet werden. So bald man mit ſchla⸗
gen und ſchreyen einen fluͤchtigen Haaſen oder
ſtigen Fuxen aufgetrieben / da verfolgen ihn die
Pfeilſchnellen Docken / und laſſen nicht nach / ihn
uraumen / bis ſie ihn gefangen / nnd wol zu wei⸗
len zuriſſen haben. Die Stauber verfolgen ihre
Spur / durchſuchen alle Stauden und Buͤſche /
geben einen laut und ruffen gleichſam ihren Ges
‚fellen zu Hülfferdenendie Degierd den efluchtẽ
Daaſen zu greiffen / gleichſam Fluͤgel an die Fuͤſſe
gebunden. Erreichet er den Wald fo hat er ge⸗
woñen. Die ausgeloffnen un lechsenden Hunde
werden wider verfamler/ angeluppeleumd sicher
der Edelmann mit feinem Gefänge wider nach
Haufe erfahrendidag alle Tage Sag aber nicht
Fahtag iſt. 212. Jaͤger.
Der Jaͤger iſt in Som̃er gruͤn / in bear
S ij es
280 * Jaͤger.
ger gran bekleidet hetzet die Hunde im zuarbei⸗
gen / zu pfneiſchen / blaͤſſet die Hifft / weiß das
Wild zu beſtaͤttigen / und zu verbrechen. Niet
von fthe ein mehrers in dem dritten Theil der
Geſpraͤchſpiele / da faft ale Kunſtwoͤrter hiervon
au finden / und dieſes Orts nicht zu miderholen
ſind / daß es nicht das Anſehen zr N age |
ſchreibe eine Sache su offtermahl. |
213. Jeſüs
> Ehriftus. Bon dieſem Namen iſt eine folde
Raͤhtſel oder Grifflein deß augs Era }
nachgefünftelt. * |
Mein Nam ift eine Sc (I) drey fpiten Or z
Schlange / (8)
Ein Scheidweg (v) eine Schlang ; Indenih
ſiegend fange
Und tritt der FR uses |
Schlang erhöht:
Es ift = ie Menkh, der fe nicheug
419 10,
214. "Joch: x |
Das Koch wird durch eine Bern ennung für |
eine harte Dienftbarkeitgebraucher/ —— |
die Tyrannen Treiber genener werden/und noikd
der Eheftand mit einem och gemahler/ weildie
Jugend dardurch thaͤtig und zahm @ |
ey gute Srüche su bringen, Gleichs fals
Joch. 281
auch die Genfer mit einem Joch gebildet / weilfte
vieltragen und ziehen muß,
Das harter äbtne/ eiferne/ angefätlte/ Ger en⸗
— fehwere/belafte/anfaczreängte/drucfende/ängfti
ge erhabẽde / unablaͤſſige / laſtba re / angeworfye /
„dringende/swingende/beiamerte/elende: der bald
— 2 und ſpat abgejochte Knechtesdienſt.
Das Joch har die Deutung der ae
h — —
* 217. Irren.
— Fehlen / auf Irrwege abtrerten/ ſich vergehen,
7% Hon.der Tugend Mittelſtraſſen gantz verblendet
* abgewich en / in Irrſal geraten / Hirnwůtig umb⸗
—* wallen / lauffen / raſen ꝛc. Wer fan den zu wei⸗
ſen den der Irrgang wolgefaͤlt / verwickelt und
—D n.
Der — (error )wird gebilderin Geſtalt
„eines Wanderers mit verbundnen Angen / Mit
einern.Stab in der Hand. / alle Tritte verſiche⸗
rend. Dann / nach unſers Seligmachers Aus⸗
ſpruch/ wann ein Bunder den andern geleitet /
{ ſo můuͤſſen fie beede in die Gruben fallen.
en — 216. Irꝛg⸗ ten.
hundert tauſend Weg hat Dedalus ver⸗
vwitrrxet / da man in Zweiffel irret und liebet den
Betrug / der gehet links / bald rechts / bald hin o⸗
der her / genug. Es fuͤhret jede Straſſen fir ſich
n cht hinter ſi ch/ man muß fi ihrrügen laſſen / und
En ©: iiij war
ar
a ni ZZ z zz
232 ws Irꝛgarten. *
zwar mit offnen Augen geleitet von dem Hoffen
deß lana verlangten Ends. Der Weg ift offen
und verſchloſſen der Wandersmann walltum
verdroſſen / mit Ariadne Faden befuͤrcht er feinen
Schaden. Die Freyheit eilt gefangen zum Ende
zu gelangen; Der Trug iff ohne Trug und ſcher⸗
ger mitden Füffen/die Augen irren mülfenz Die
Ordnung ift verwirrt md Schneckenweis ver⸗
dreht / verwirbelt und verirrt. Es iſt der Labiriih
der ſehend machet blind. ar]
Iſt eſt: iſſt edit füriffer. —
Jucken die Ohren jucken 2. Tim. 4. 3. E03
ckenoder gucken das iftfehen durch das Bitter.
Sprichw. 7- 6. — —
217. Jud / udn
Der Ebräer / das weiland Gottes Woltldie
Weltverachte Rott / der frevple Wuchermann?
deß Kleid ein gelber Ring von Chriſten untere
ſcheidet / welches herkommt ausden 2 Mofıy.
38. der viel Verachtung leidet. Der befchnitine
Hauffen / die alles Schweinfleiſch haſſen dech
lebend als die Schweine. Der fiechende/ bfallel |
nreine ; Kränkling / der Chriften ſchwacher
Feind / vergleich der Waller Egel ſaugt armer |
Leute Blut. Ein Kränfling den die Spread)
und das Geſicht verraͤht. | |
8. nd. 3 |
Die ſchoͤnen / — / —
23. Augend, * 283
ſchen freyen gruͤnen Lentzen Ire Die erhitzte
Bluͤt der Jugend / der friſche / freye Mut / von
allen Sorgen ruht / verzehrt der Ahnen Gut / en⸗
weicht deß Vatters Ruht.
Der Lehrmutige Jugend Geiſt mit Fleiß
alle Kuͤnſte reiſt und ſich gleich weichen
Warx erweiſt / der Juͤngling liebt die Pferd und
feines. Geldes ſchonet halt Hunde verſchlemmt
= ind demmt / haſſtden / der ihn vermahnergefols
gig! böffer Luſt weiß fehr ſpat was ihm nutzt. Die
Serffen Kinder Jahre werden auch die Jugend
% ‚genant/eigentlicher aber heiffen fie die Kindheit!
welcher folge die Knabſchafft und wird die Ju⸗
gend genennt alle verwichne Jahre bis auf das
Dreiffiafte. 1 welches iſt der Anfang dep maͤnnli⸗
chen Alters. Der Jugend Tobſucht muß verto⸗
Die Jutgend wird gebildet durch ein Kind
oder einen Knaben. / oder einen Juͤngling mit
Blumen befrönet/oder miteinerguldnen Kron /
x veildie Jugend mir dem guldnen Alter verglis
chen wird/in der Hand tragend einen zweig von
Seinem Mandelbaum /weil ſolcher dieerfte Blaͤt⸗
ter und Bluͤt der Hoffnung hervor bringen,
* 219. Jungfrau.
Die reine / unbefleckte / unberuͤhrte / vollkom⸗
men keuſche / an Leib und an Gemuͤt / ohn boͤſſes
Rakbestanen, Dalfac a. fie alfo/ daß fie
die
Fr
c 91€
294 S Jungfrau.* |
die erfte Nacht der Hochzeit was neues muß er
fahren. Es mangelt nur ein e (Ehe) ſo wird eine
Junge Frau aus einer Jungfrau. Sie iſt der
Jungen Freud / der Alten Waͤrmepfann die
bald tritt in den Weiber Kahn.
Die Jungfrauſchafft wird gebildet durch
eine holdſelige Jungfrau in ſilberweiſſer Beklei⸗ |
dung mit einem Krans von Smaragden( weh
che die Deutung der Keufihheit haben 7 nad
Valer. Meldung l. 41.) und einleinen Band/
alseine Guͤrtel / um den Leib) bindend / von den
Sateinern Zona genennet. R
220. Juͤngling
Such Jugend. un
Diefes Wort ift sufammen geſetzet von dem
Stammwort Jung und der Haube Endung
ling / wie Fruͤhling / Neuling Rranklint
und nach dieſem Ebenmaß der Sprach Analo-
gia linguæ) ſagt N. Lutherus Freßling
Baͤuchling / maſſen dieſe Haubtendung lim
ne Verwandſchafft / Zugebör und Abk
eines Dinges deutet. Schottel inder
Teutſchen Spradkunft am *
332. DI. —
PR
—
—
wire
ww
F
Kahn
I
u
.
221.
8% Kahn. * | 285
y
m 2,1. Rahıt. |
EESchiff / dann ein Kahn iſt ein kleines Schiff
dein wird zu weilen gebraucht fuͤr ein Fahrt / oder
Eyn / darauf man uͤber einen Fluß faͤhrt.
— 222. Kalk oder Kalch calx.
Der erweichte Creitenſtein. Die Fügung deß
Gebaues / von erharten ſchroffen Sand / machet
daß es hat Beſtand. Was die Kalchung calci-
natio bey den Schmeltztuͤnſtlern oder Chimicis
ſeye / iſt bekannt.
Bi} ER 223. Kalt. |
Das reimet ſich mit kahl und ale / froſtig
ſchaurig / der Wärme gangentnommen / erkal⸗
et / blaß erfrohren / die rauhe Rordenlufft die
rage / geſunde / harte / unbewegte / durchdringen⸗
de Warffe / ſchneidende / eiſenkalte / unfruchtbare⸗
xaurige ſchneegewitter / graue / brennende / ge⸗
ſrorne Kaͤlte / zieht den Waſſerharniſch an / und
behemmt der Fluten Lauff / macht den Lufft dick /
und den Ofen wehrt haften. 7 Winter.
224. Kauffen/Kauffinann.
Handelsmann / Kauffherr /der ſuchet den Ge⸗
winn durch viel beharrten Fleiß / der dag
fe _ - . ’ um
R |
A
— —————— er en u u tn. 0 EEE. Me Mi
28 6 ı% Kauffen. *
ihm ſucht auf mancher frembden Miele / dert:
Bar nah Gewinn / fodaßer die Gefahr zu
Waſſer undzusand verachterec. Die Amut
flicheter und fischer fremdes Gut / zu Land und
durch. die Flut / die Hoffnung deß Gewinns:
macht unversagten Mut / belieber die Gefahr!
Er ſucht von dem zu leben / das. offt dasseben
first. Die Geltſucht hat dem Shi Die Slügdl
angebunden/daßman die neue Weltund neues
Gelt gefunden! dardurch die alte TBelrberhöret
md verheeret. Was man in frembden
hat / wird uns zugebracht durch manchen
manns Handel / der hoch und wehrt geacht/ want
er. ohn Uberſatz und einen Wuchertreibtec.
225» Kebsweib.
Das alte Wort Kebs iſt ſo viel als neben
(gleichend faſt der Spaniercabe) daß alfo Reber
weib fo viel als ein Nebenweib / und iſt ſoſche⸗
in dem Alten Teſtament den Koͤnigen und
fen Herren / die vielernehren koͤnnen / nich
botten geweſen / wie noch. su Tage ſolches bey
den Tuͤrcken gebraͤuchlich Ein Mann kan nice
zwey Weiber lieben / die einemuß er faft betcs
ben: Danndrey findnichtineinem Sleifch/und
wie heiſt deſſen Leben keuſch / der fein Merk hatin
zwey vertheilt. > Aut.
226. Keifer/ Keiſerthum
Das hoͤchſte Haubt der Chriftenheie/die ef
&.
|
:
|
% Reifer/RKeiferthum. % 287
haffte Majeſtaͤt / die der Roͤmer Adler führer und
das Teutſche Reich regieret / weiſet allem Volke
Gnad. Der Chriſtenheit erhabner Thron / deß
‚egten Reiches Heilge Kron. Deß Teurfchen
Barrerlandes Weltberühmter Helden Barrer.
Der groſſe Ferdinand der diefe Teutſche Wele
rhaͤlt in feinem Stand / gleich wie der Sternen
Akt der Atlas aufgebürder.. Der weife Salor
mon / derfaftvon Fried genant (mit verfegten
Buchftaben Ferdinand Friednand) kandiefe
Eiſern Zelten zu guldnen Jahren leiten. Er hat
den groͤſſten Sieg in ſich nunmehr gefunden in
dem er die Begier zu ſiegen überwunden. Sein
Scepter iſt ein Schwert / das niemandje gefaͤhrt
und ſich mit milder Huld neigt gegen jener
Schuld / die ſeine Feind verzehrt. Durchleuch—⸗
ugſt iſt der Nam verewigt ſonder End / den Oſt
und eften kennt / den Nord und Sud vereh⸗
* n und feinen Ruhm vermehren / gleich wie der
Sonnen Glantz die gantze Welt beſtralet ꝛc.
Das Beiſerthum wird Be durch die
<$ deiſerskron und den Römifchen Adler,
Keil cuneus; Kenledas Viertel von einem
a 227. Kertz.
2 Liecht / die Kergevon Waxbedeutet die Sch,
re deß Worts GOttes / und die Goͤttliche Wars
heit. Die Kertze von Unſchlicht bedeutet
Br
Bi; En 1———— —
u.
288 6 Kertz· ð
Kecht der Natur / oder ſonſten die beleuchte ind
offenbare Beſchaffenheit einer Sache:
> Sache.
| 223. Ketten.
Das eingeringte Band / die endgefloditne
Fetten der Feſſel ſchwere Ringe. Der Eiſenſtar⸗
te Strang und Zwang. Der ſtraͤnge Gefaͤngniß
hat. Band und Eiſen.
Die guldne Ketten bedeutet Ehre: Die eiſer⸗
ne Ketten Knechtſchafft: Die Ketten welcher
Ringe mit Diamanten beſtrichen aneinander
halten / bedeuten unauplögliche Freundſchaff⸗
229. Ketzer / Ketzerey.
Ein Ketzer wird genennt der / ſo von dem
Grund der waaren alleinſeligmachenden Lehre
abweichet / ermahnet und deß Irrthums übertoie
fer / in denſelben halsſtarriger Weiſe beharre
wird alſo genennt der, Verfuͤhrte der verrue
falſche / wahnſuͤchtige Meiſter / Duͤnckel Some
derling / Kluͤgling / Meiſterling / Stoͤrnfried
Zank reimt mit Geſtank / und mit deß Teufe
Dant. Die letzte Hoͤllenbeut. Er traͤget in Ge⸗
wiſſen ein Brandmahl ohne Wiffen / von der
Warheit abgeriffen, Wer fi) aber aufdie D.
Schrifft und der erften Kirchenlehrerumd allae
meinen Glaubensbekantniſſen verſichet
tan dieſen Namen nicht haben: —A
Die Ketʒerey im hoͤchſten Grad wird gebil
a Keperey, * 239
Der durch die alte Weibsperſon mit ſcheutzlichen
Angeſicht 7 Feuer und Rauch aus dem Munde
daͤmpfend / beteutend die verführerifchensehren:
Ihre Haare (die Gedanken) find verwirrt / ihr
Lib iſt embloͤſſet (von allen Tugenden)ihre Bruͤ⸗
fe eingeſchrunden und verdorret (daß fie keine
gute Werke nehren und erhalten fönnen )in der
Hand träger fie ein Buch dardurch die Schlans
gen kriechen / beteutend dẽ Gifft ihres Irrthums /
* ind mit der andern Hande wirfft ſie gleichsfals
Eliche Schlangen aus: ſtehend zwiſchen verdorr⸗
ten. Hecken und Gebuͤſche. Dieſes ſchicket ſich
auf die Verfuͤhrer / und nit auf die Verfuͤhrten.
23 Keuſch / Keuſchheit.
Die Reufchheit deß Leibes und deß Gemuͤ⸗
3/fol zuſammen dieſer Tugend Vollkommen⸗
heit vorſtellig machen. Die reine / unbefleckte / hei⸗
tige’ Eugelgleiche / ohne Begierde / daͤmpfend alle
boͤſſe Luft / ſchamhaffte / beſondre / von der Welt⸗
uſt und Luſtſeuche getrennte / ſchoͤne / geſunde
SOgefaͤllige / belobte / geliebte / ſuͤſe Keuſch⸗
heit / deß Fleiſches Obſieg und Vergnuͤgung deß
Beiftes. &Jungfrau | sche
Die Keuſchheit wird gebilderin Geſtalt ei⸗
her schönen Jungfrauen / welche den unterfich lie,
1er d
.
jenden Liebesgoͤßen Eupido mit einer Geiffel
air keiner eine Veſtalin / geguͤr⸗
Der mir dieſer Schrifft ©
A ER dub
APR
*
290 2 Keufchheit,
Ich kaſteye meinen Leib,
In der Hand fan fie haben ein Sieb soll
Waſſers / welches eine Veſtalin zu Bezeigung
ihrer Reufchheit ohne Verluſt einiges Tropfens
fol getragen haben. Anderemahlen fie mir einer
Schlangen [den böfen Begierden) unter den
Fuͤſſen / und einem Stucke Zimmetrinden in der
Hand / welche lieblichen Geruch zwiſchen den de⸗
nern giebet / mit bedecktem Angeſicht zu einem
Zeichen der Schamhafftigkeit. |
Der Kihn / over Spänevon Kiferholtz Bim
Mentum, Kuͤhn audax.
231. Rind.
Es hat ſich kaum entriffen aus feiner Mut
ter, Scib / da liebt das fromme Weib die rfad
ihrer Schmergen 7 der Theil von ihrem Hergen
ruhe nun in ihrer Hand. Das Kind weintohn
Verſtand / mit Wintlen feſt gebunden aAls
kaum gewund en aus finſtrer Grufftund
nun an den Tag gebracht / beginnet es das
kan nichts als Threnen gebenideg Kamımarse
fie Zeichen. Die weiſſe Mutterbruſt 7 ifedıefes
Waͤisleins Luſt / den dürren Durft zu ftilleniden
‚Hunger zu erfüllen bethrenend feinen Miller!
den cs nurdeuten fan. Die Mutter fachresam
erweiſet fich vergnüger in dem es vor ihr
mit dem Öerranfgefpeiftzc. |
Der treuen Mutter Sorgen / geleiten feibum
| a Kind, 5 201
‚morgen das junge Dänfigen / wañ es fan kaum⸗
lich ſtehen / fo eilet egzu gehen / und freucher dar
und hier / wie ſonſt ein dummes Thierauf allen
vieren trabt. Es kan viel leichter fallen / als die
Gebeilein lallen und weiſet in Geberden / das /
un: esmöchte werden. Das Kind der Siebe
Rand / kommt in die freye Lufft / aus einer fin
en Grufft / durch feiner Ammen Hand, So
bald es iſt entnommen / der Flut und Weſter⸗
4 Bad es mit Threnen fomen/indiefe Jam⸗
— der elend⸗ böffen Welt, Ein Frembd⸗
ling unbekannt / wird von der Kirch genannt /
a id laͤſſt mit vielen Weinen / die Lebens⸗ Art er⸗
ſcheinen. Die Erſtlinge der Lebens⸗Zeit en Die
fee mind empfangen,
et ;; 23 2. Kirch.
. Diefes Wort wird genomen für die Verſam
hung der Glaubigen / und folcher Geſtalt ſind die
rhafftigen Kirchen Glieder unſichtbar / wie
uch ihr Haubt / deßwegen wir eine folche Heili⸗
g ge < hriftliche Kirchen glauben und nicht ſehen
nen; weil derfelben in der legten Zeitder Wel⸗
wenig’ undein kleines Haͤuflein iſt. Es wird
ud ch die Kirche genennet das Gebaͤu / in welchem
deESdienſt verrichtet zu werden pfle⸗
E das Haus deß OHERRN / GOTES
empel.DAGH ET hat Feuer und Herd / die
Borhöfeund Wohnungen EAN. / die
— Hei⸗ ro
Dec
292 S Kirche.
Heilige Stätte da GOTT feines Namens Sn
daͤchtniß gefüiffter hat.
J 233. Kiſſelſteine Kieß. |
Es fcheiner daß diefer Nam von fieen Tal
fefen und auswehlen herfommme / welchesfaftle
viel als das alte teutſche Wort Kuren’ Rühren
darvon nnfre Kurfürften oder Wahl» Fürften!
welche ven Kätfer führenund wehlen / wie auch
Kürafirer/ als auserleſne und eriehlte Reue
ihren Namen haben. |
Der bunte / kleine / ſchroffe / auhe Kieg/Samdl
Stein / Baͤchleins Grund und Bett / darduh
ſich das Waͤſſerlein zwingt / dringt / ſchlangt
netzt / uͤberſchuͤttet / ziehet / überdecker duch den
roten Kiſelſtein liſpelt mit verſuſſten Klangund
eilt mit dem Wiſpelgang / thalwarts in den
ſen Strom. en F
Beklagen / betrauren / beweinen /beſeuſf
bejammern / bethrenen / heulen / beweinen
Trauerthrenen überfchüteen/erfüllen’ bedanrem
Es ift das Freudenfpiel in Leid und
huͤllt das Hertzgeaͤngſte Ach ı ruffemrderene
nach. Hinweg mit vielen Fragen / mei
ftetig Klagen / weil meine Herzensplagen
zwingen das Verzagen. Die mit Seuffsenam
geftimmte / die mit Heulen foregefekte und a
Threnen unterbrochne Klage Das Dion
5 Klagen. u 205
wundter Hergen triefft durch die truͤben Augen/
au Zeichen dieſer Noht.
5 235. Kleid. |
Das Kleid nennt fih von Leid / weil Adam
nad) dem Fall ı fich erwan zu verfteckenmit Fei⸗
genblätter decken / geftifft vas Sündenmahf.
Wie man das Federvolf von ihren Federn nen»
ner; fo wird ein Biedermann an feinem Kleid
erkenner. Das Kleidift ein Antheil unſres leib⸗
die en Weſens; weil es von unfrem Tufft durch,
aeiftert wird, Malvezzi indem verfolgten Das
7;
y > a
3
n
Das Kleid iſt ein äufjerliches Anzeichen / der
innerlichen Gemuͤts⸗Neigungen. |
| 9 236. Rlofter.
Das groſſe Nonnen⸗Haus / der Moͤnichen
Aufenthalt / der Gottesfurcht und Lehr / Zucht /
Sagend / Leb und Ehrifolte ihre Wohnung har
J
ben. Es iſt die Einſamkeit der Laſter nicht be⸗
Frent / der Teufel in der Wuͤſten befleckt mit boͤſ⸗
fen süften / verſuchend auch die Frommen / die
uſt der Welt entnommen keuſch / heilig / frey
md rein und ſonder Wandel ſeyn / daß ſie vor
andern allen in der Verſuchung fallen.
Be 237. Klug. Klugheit.
Dieſes Wort wird in guter und böfer Mei⸗
mung gebraucht / daher fagt der weile Manns
Gerngheit iſt keine Weisheit / wann man nemlich
— Si SITT
* —
Wi . J
4
b.
204 » Klug / Klugheit. *
GOTT fein Wort und alle Redlichkeit aus den
Augen ſetzet / und nur auf menſchliche Witß er
gennutzig bauen wil / wie etliche Weltklugling zu
ſhun pflegen / und deßwegen and) weltwitig ger
nennet werden. Die Redlichkeit iſt Hug genug!
fast das Sprichwort. Dietiefffinnige/leichtmit
tige / trügliche / falſche / verborgne enthalte
durchtieffte / angeſtiffte / verſtellte / verleitende ber
thoͤrte / entbloͤde / hinterliſtige / Laſterliſtige Sims
denſiñge / klugmuͤtig / blutgierige Llberwig/ Free
velwitz / Faulwitz / Kluͤgeley / Luͤgenſtifftun
Truggifft / Schadenraht. |
Die betruͤgliche Klugheit mahler manımit
einem Fuchsbalch.bedesferi-haltend einen Affen
unter den Armen.
Weißheit.
23 8. Knab. —
Es iſt der Knab erſtarkt in voller Eitelkeit
her doch zu Fuß / wann er den Stecken reit / als
Mutvolles Pferd. Die Unſchuld macht ihn freh
er treibet bald den Reiff; er ſucht deß Vanc
Kneiff und ſchnitzelt einen Pollz. Die
nicht in ihn / hat einen harten Kopf / und Den
auf Rinderwerf / auf Schufferund den Topf |
Der brummet wie die Ballen er > und
fürchtet
vor allen liebt er der Vögel Brut: D
erdie Rut ec. Der unbekleide Knab lauff
tig auf und ab / und gehet nach der Herde
e » Knab, & | 208
ſchet ihn aufs Pferde / da duntet er ſich groß ʒ ver⸗
acht die Mutter Schos /ꝛc. Die Erſtlinge deß
| — erweiſt derjunge Knabe
PB 239% Knecht ··
| Ein Knecht ift entweder um einen gewiſſen
kopn gedinger/ oder er ift Seibeigen / und in dem
Krieg gefangen worden / oderinder Dienſtbar⸗
| & Kit geboren. Derverachte / getreue / forafältigey
gehorſamee / fleiſſige / emſige / gefolgige / furchtſa⸗
me der an deß Herrn Auge mit ſeinen Augen
angt der feines Heren eben mit feinem Leben
Bag fuͤrchtend und auch liebt. |
J 240. Koch / Kuchen.
A Der ruſſige / fette / ſchmutzige / ſchleckerhaffte
Sudel Koch / deß Kellers guter Freund dem offt
braͤt er ein Wurſt / und er leſcht ihm den Durſt.
Ein ——— deß Geſchmacks / ein Dichter
neuer Richten.
* Bohl olus Bole carbo,
Be: 241 Boͤnig.
rt ag More Rönig [beine zuſammen geſetzet
Bon koͤnnen und ig / oder wie Goldaſt will iſt es
[0 £ Dielals fühnigaudax,
iR
Er trägt den Sceprer und die Kron / erhas
— | Hin den Koͤnigsthron / er trägt das hohe Pur⸗
u ms die Geſetz und giebt Befcheid. Der
Sc there beeder Tafel träge nicht umbſonſt
as Schwert / er iſt der Ehrenwehrt / Gerechtig⸗ | *
* A keit, di 1
296 = König. *
£eit und Recht / erzeigt er jedem Knecht. Genaͤdig
und auch milde ſeyn giebt jeder Koͤnigskron den
Schein. Eriſt der Sonnen gleich die mit den
Sorgenſtralen / beleucht das gantze Reich.
242 Koͤnnen.
Können und mögen wird vielmals zunfattts
mengeſetzet / hataber folchen Unterfcheid 7 das
Können den Willen’ und deffelben ABerffteh
Yung / mögen aber vielmals den Willen allein
bedeutet / als: Der Kranke möchte gerne eff
wann ernurfönte.
In feinen Mächten / Händen / Bermög
Wuͤlkuͤhr haben: ſtark und mächtig’ gen
ſolches zu thun / ec. |
243. Korn / Getraͤid. —
Das allgemeine Brod waͤchſt aus der ſchy
tzen Erden nichts beſſers fan von ung zur Späß
erwuͤnſchet werden. Der Ceres gelbe(falbe/blon
de / liechte / ahr reiche / vielfaltige / ſcwere)
die Hoffnung in dem Jahr die Siegel GOMEB
Gnad /die rumme Sichelhat. Die eiß
iſt ſo klug / daß ſie die Koͤrner ſpißen die
wachſen aus / kan ritzen und zerſchlizen
ſich Halten laſſen zur kalten Winterseit
fein dem Feld zufinden feine Weid /die
Fleiß bereit, Die begabte Sommerszen bringt
den reiffbelaſten Halm.
Kramer.
= Kranter. * 297
| 244. Kramer.
Kauffen Kauffmann. Wer iſt doch je ſo
Hug zu fliehen allen Trug / den manches Kra⸗
mers Fleiß verhilft auftaufend Weil
gr rant.
Es iſt das ſtete Sauffen der Krankheit Quell
md Qual: Da kan man nicht entlauffen den
Samersen ohne Zahl. Der Doctor kan nicht
demmen / den ſtets geiriebnen Fluß / dieweil er
nicht jäfft hemmen / den ſteten Bacchus Guß.
Gerant reimet mit Öetrank/ Getrank reimet mit
Geſiant ‚wann wider allen Dank deß Munds
md Magens Zant nimmt leider überhand. Auf
dem Siechbett gefangen | deß Freyheit iſt der
Zod. Die Krankheit mahnet uns / daß wir auch
fferblich feyn / und daß der Gluͤckes Schein uns
rüger unvergnüger. Es iſt ein fra nker Herr elen⸗
Deralsder. Knecht / der Tod erhält ſein Recht / uñ
gilt / auf ſein Begehr / tein wiederholtes Nein.
Die Krantheit iſt deß Tubes Knecht / die blaſ⸗
ferbteiche / ſchwache / geſchwinde Krankheit und
Schmertzenſchar bringeaufdie Todenbar. Aus
Felen Schmertzen ſchleuſſt ſich endlich ein Tode
4Tod.
ER 246; Krebs. |
; - Diefeg dregdentige Wort nennet erftlich ein
a
x
Thier indem Waſſer / 2. ein Himmelifches Zei⸗
chen. 3. eine Krantheit / welche um ſich fuſſet
J Ti und
FE Er 2 [Er 2 [2 US
208 ws Krebs. &
und das gute Steifch verzehrt Hier redeeman
von der erſten Deutung / weil die andern ſelten in
den Gedichten fürfommen / und iſt der Kreb⸗
rot geſotten / ſchwaͤrtzlich blau wie die Stem
Krebſe / wann ſich noch vohe uñ ungeſotten ſind
der Fiſch mit zweyen Scheren geht für und him
terfich/ergleicherder Salleren die Ruder find die
Fuͤſſe / der Schwans das Steuer Holtz.
Krebs.
Der |
Ich bin bald (mach bald rot / bald gut / bald so
zu nennen:
Man kan mich auf dem Tiſch und an den Him—
melkennen.
Man iſſt mich / und ich freß euch manche lie
der ab:
ich bringe meinen Wirt * mit Schrnerkenin
das Grab:
x der Krebs ift ein himmlifches Zeichen eine |
Speis und freſſende Krankheit.
* der den Krebs von feinem Fleiſche nehrse/ie
geſagt.
7. Krieg.
Man richt die Fahnen auf! Die Tromtriefreitd"
eruͤhret / es wird auch dar und dort das
amm geführer: Die Waffen / Kraut und
vertheilt man in denZelt / da heiſt es Herreſtan
hier ſchaffet ſchaffet Geld / md fatrfan Drowie
and’ Pflugſchaaren werden Eifen /die Trufchel
werden
tn ee ee ee ne. ee Be
2% Krieg. 50 299
werden Spiel’ und die Geſetze weiſen / daß fie
find unterdrucke. Man ſchicket Hin und her/
Hüͤlffbuͤndniß / Gelt und Volkift heimlich die
* Begehr. Die freye Feldtrommeten blaͤſſt ara⸗
tanrara das Knallen der Muſqueten das Spie⸗
len der Kartaunen / der Trommel Wuͤrbelklang
macht hermen und erſtaunen / der Krieg brennt
helle Loh. Weh / weh dir armes Land / wann der
Verderber komt / raubt / mordet / ſteckt in Brand /
verderbet was gepfluͤgt / veroͤdet Weg und Straſ⸗
fe Bi Recht und Gerechtigkeir muß ihr Necht
ahren laſſen / dieweil es ligt zu Grund / Gewalt
und Tyranney uͤbt Rach und machet Knecht /
aus denen die doch frey — und en Es
erſtoͤret / zerſtucket / unterdrucket / ——
eht gebucket / das Feld mit Blut durchfloſſen /
ar Menſchen⸗Fleiſch genoſſen / darmit cs war
Etuͤngt / und Greuel⸗Fruͤchte bringt. Es wird
eß Kriegers Grimm mir Blut auch nicht 46
De / und der Soldaten Geitz mit keinem Gelt
il. Der Krieg der Sünden Sohn / vers
chonet niemand nicht ; dem flerig Gele ge
riche/ wo er aufhören fol / ſtimmt erdennenen
Fon: Mehrere Befchreibung ift zufinden in deß
Soerifchen Trichters II. Theil / in der IX, Stund
. Es friſſt ein PR die feinen geitzig aa
300 2 Krieg. *
daß. manches Stromes Sauff mie Blut berötes
wird / der unfelige Krieg rafft unzaͤhlige Men⸗
ſchen hin.
Der blutſtuͤrtzende Kriege verwuͤſtet die An⸗
der / veroͤdet die Felder / verbrennet die Dörfer
verheeret die Staͤdte / verjaget di Bauren
raubet die Wandrer/verderberdie Burgesjadie
unbarmhertzigẽ Soldaten. muͤſſen von den
fen Wetter erkranken / son der Dise verfchmadke
ten/von der Kälte erfrieren/die den arıne Done
mann / wie das fehlichtere Wild mie Dumbir
ausſpaͤhen erhafchen und sum Raub hervoniie
hen / ja unmenſchlich / unchriftlich /und iyrame
nifch / auf nie erhörtennd von den Te
funone Weiſe greulich martern / quälen undal
fo peinigen/daß er deß Todes off mir Derweil
fung empfindet / und muß in ſolchem Zuftand
die Biehifhe Schändung feines Wicibes md
Kinder noch für Augen fehensüber folhes Fame
mers Erzehlung / folte einem jedlichen frommen
das Merk beben/die Dhremgellen/un Die Yuan
mit Blut trieffen. Wer dep Krieges erſe
chen Anfang / erbarmlichen Fortgang
hat den gluͤckſeligen Ausgang nicht haſe
nen / ſondern vielmehr gewuͤnſchet für den zei
chen Frieden den ewigen zu erlangen.
Das blutige Kriegsgetümmel / dei Krieges
Hoheloh / der Waffenftürmer Wind’ wann det
| 7
ws Krieg. * | 301
Verderber kommet / der Streiter Jammer Feu⸗
er / die ergrimmte Kriegeswut / wann das Pul⸗
ver platzt und blitzt der Laͤnder Peſtilentz / der
ſchwere Eiſenhammer zerſchlaͤget was ſich reget.
D eß Krieges truͤbe Wolken / der raſenden Sol⸗
daten unverſchuldes Rachſchwert / ſo die Belei⸗
F
igung ſuchen / und die Unſchuld ſelbſt verflu⸗
en. Die Mord erhitzte Gaͤſte der Unhold aller
Kuͤnſte / die Teutſche Kriegesrute. Die verboͤſſ⸗
herrſchen mir Frevel und Schwefel im Land /
ſonder Achtung Ehr und Stand: Das tolle
Kriegsgeſind iſt zum Erbarmen blind / nũ ſchnell
ung zu verderben. Der die Waffen ziehet an ſich
der Hoffnung ruͤhmen fan / aber der fie sicher
aus bringt den gorbeer, Krang nach Haus und
m Ebraucht de Sieges nicht / der verdient das
Robert.
Bi Der Krieg wird gebilder durch einen tapfern
Mann (odereine Furiam) mit glängenden und
blusberrieftenden Waffen angethan. Das Gr
Wand.) oder der Harniſch⸗Schurt iftror / in der
Hand einen Spieß / oder eine brennende Fackel,
Sn dem Schild ein Wolffskopf führendy ſitzend
aufeinemtapfen Pferd.
Streit / Soldat Waffen / Trompet.
we 243.Kron.
Die unterſchiednen Kronen bedeuten “m
ied⸗
Du a
J
Een Korten/die Gott und der Menſchen ſpotten /
ri
ur
302. mM Fron 0,
ſchiedliche Ehre nach ihren Beſchaffenheiten
nach jedes Derdienftertheilen. Als die Koͤnigs⸗
Kron bedeuter Königliche Hoheitidie Fuͤrſtliche
Fuͤrſtl. Herrſchafft ꝛc. Die burgerlfiche Kron
yon Kichenlaub wurde den gegeben / deremen
Burger bey dem Leben erhalten 1 Die Lorbeek
Kron ertheilten die Römer den Siegsherren
ne Kron von Gras geflochten gabe man den
Feldherren / welche eine Stadt erobert hatten.
Welche die Mauren am erften uͤberſtiegen gabe
man eine guldne Kron / anwelcher ringsherum
die Thuͤrne geſtaltet waren / wie auch deßgleihen
eine Kron mir Schiff Spitzen befert / den
gen / welche in einer Schlacht / deß Find
Schiff am erften beftiegen harten. Fin Krank
oder eine Kron von Cypreß / bedeurer der Bar
ftorbenen gutes Angedenfenze Nach dem nun
folhe Kron beſchaffen / nach dem wird fie bo
ſchrieben / als der Tugend Ehrenlohn. *
249 Krote. wet
Die gifftige / abfcheuliche / greuliche 7 wwüfte?
unflätige/ Gifftlauche / wohnendin der Grdene
grufft / nehre jich von den faulen Sufft/feberson
dem Schleim und Pfüren / kan den Menfhen
niemals nüsen.
Die Krore hardie Deutung der Vergiftung.
/ 250. Kugel. |
Die Kugel har die Deunung der Linbeftän
digfeit/
WM Rugel, 8 303
digkeit / weil fich nichts leichter bewegen laͤſſet / als
was rund iſt und gleichfam nur aufeinem Pun⸗
e ruhet. Ihre Beyworte werden nach derſelben
Materien geſetzet: nach der Geſtalt ſagt man die
Circulrunde / fluͤchtige / leichte / verwaͤndliche / be⸗
wegliche / fluͤgelſchnelle . Die Bewegung wird
ihr eingedrucket / die fie durch dieLufft entucket ec.
Die Kugel hat die Deutung der Unbeſtaͤn⸗
betretten nach dem Tod / die braune / blumige /
feckigte / fromme / brum̃ende / ruͤllende / milchrei,
che / vergnuͤgliche / göllende / tragende oder traͤgti⸗
gebehoͤrnte Kuhe / die Kelbermutter / deß Och⸗
—* Weiberherd. —
= s | 253+ Kuͤhnheit.
RKuͤhn / behertzt / tapfer / unverzagt / wolgemu⸗
et / ein rechter Wagenhals / der gehet zu vermeſſen
ohn Scheu in die Gefahr / iſt dollkuͤhn / ſein ver⸗
geſſen und lebt nichtlange Jahr. Kuͤhn wird in
den aͤrgſten Theil gebraucht: und als ein Laſter
geſchaͤndet / wie Großmuͤtigkeit / als eine Tugend
gelobet wird. Die blinde Kuͤhnheit ſchaut nicht
auf die Gefahr / und ſelten auf die Ehr.
Di Kuͤhnheit wird gemahlt in Geſtalt einer
Weibes⸗Perſon / duͤſteres Angeſichtes / rot und
gt | | gruͤn
4
a
ai
I
Lac
J 11
am“
auf
30% Rühnbeit, ð
grün betleidet fich unterftchendeine hohe Mars
molfteinerne Seulen umzuwerffen.
253. Kunſt.
Die edle / beruͤhmte / nutzliche / dienliche / beuch⸗
te / behaͤgliche / vertraͤgliche / ſpaterlernte / muͤhſa
me / unentbehrliche / Jugendmuͤtige / Geldreiche
beſorgliche / gefährliche ı nichtige ı gehörende]
grun richtige / zutraͤgliche / nachtheilige/ verachte
bettelarme / verdorbne / angemaſſte / vermeinte
verlachte / ſpottreiche / ſuͤſſe ꝛc Kunſt. Die der
Jugend Freud und Wonne ſolte Tag md
Nacht verbleiben : Die man kan in Mumel
ſchreiben / bevor komt die Alterszeit: Danfchreibt
man in ſchroffen Sand und wird die —
zu Spott und Schand (zu Dunſt und Thand.
Die nachaͤffin der Natur. Die Kunſt folgtde
Natur genau nach auf der Spur.
Nach dem die Kunſt iſt / nach dem wide.
mit ihrer Geretſchafft gebildet.
254 Rürbs.
Der Slafchenartig/ bauchige/ ſafftvolle aus⸗
wachſende / falbe / abhangende / vielpfundſchwere
bezifferte / bezeichnete / gelbe gemahlte / berikte/ e⸗
ſchlitzte / der verborgne Lettren traͤget / führer ve
groͤſſert / wachſen machet / die Buchſtaben zerreile
ſet / ſch nehrt von Erdenſafft / und mehrerfelten
Krafft.
Dieſe Frucht redet in der Raͤhtſel alſo von >
A:
A
|
a Krb 305
RR) hang aneinem Strang / und muß beharr⸗
lich hangen; ;/
Wann ich / wie mir gebuͤhr / muß mein Getrank
erlangen /
durch einen Erf chlauch. Verllerich nun
* das R
(Die Buchftaben r/bſ/ i/) fo bin ich Tag und
J Nacht der Bulerlippen Lieb.
Ohne die befagte Buchſtaben verbleiber Kůß.
Der Rürbiß bilder die Waſſerſucht / a:
D urſt der Tod leſchet. —
255. Kuͤſſen.
Der fanffte / gelinde/ ——
Hönigmilde / vereinte Lippenhauch / der Lippen
Freundſchafft / Bande / deß holden Gruſſes Kuß.
D er Liebe lieber Zeug / Pfand und verlangtes
Band / der Lebe Schwefelholtz / ertzuͤndend jun⸗
ge Hertzen / Hand Mund⸗ und Hertzensſchluß:
Die Reitzung zu der Luſt / einen Kuß vertauſchen.
Die aus Liebe ſich füllen / wollen gleichſam von
einem Odem leben.
Der Ruß äft ein Zeichen der Liebe / der Ei⸗
niglteit / deß Friedens / der Vertreulich⸗
keit und Freundſchafft.
x
*
"
306 2% — *
— Br
Das sachen heifche Verſtand / wagt b
werth zu kennen. Dep Menfchen Eigenfchafft
pflegt man es auch zunennen /weil fein Thier la⸗
chen kan / das an Vernunfft iſtaumm ꝛc. Em
Nardlacht uͤberlaut / der ZBeijelächelgn ir / folgt
deß Verſtandes Schnur. Die Thorheit und
Lachen find zwey vereinte Sachen. Gıela x
mit holden Lippen und weillt der Perlen Ki
pen / von weillten Helffenbein. Das freundliche je
liehliche / luſtige / holdfelige / ſittige wolftandee
erfreuliche fpöteifche Ehen eV
diſche / thoͤrigte Gelächter. —
Beſihe die Vorrede Heracliti und Dem oc *
ti / ob Lachen dem Weinen / oder das it eiuen
dem Lachen vorzuziehen. —
| Lamm / Laͤmmer.
Schaf: 2
257. Rand, F F
Dieſes Wort wird genommen fuͤr eine yet
ſchafft / als Lands Herr Lands Obrigkeit
Wehr / Sand» Tage/ Landgericht / and⸗ Srie
Land⸗Rechtec. und dann and) fr den
*
% Land. % 307
den / das Feld und Acker / welche Wörter aufjur
ſuchen. Ein gutes Land macht boͤſe Leute / Reiche
thumund Uberfluß hat einen Sohn heiſt Suͤn⸗
densuff2e. Der Poẽt beſchreibet ein jedes sand
nach ſeinen Eigenſchafften / und werden ſie ge⸗
bildet durch Weibsperſonen / mit Fruͤchten / die
ſonderlich in ſelben zufinden / weil ſie die Naͤhre⸗
zinund Vermehrerin der Voͤlker find.
Ei 258. Larv. TT
Dieſes Wort ift ım Gebrauch nach teuſſch /
der Ankunfft nach Sateinifch / weil es den alten
redlichen Teutfchen ein unbefante Sache / und
Mit einem in ihrer Sprache unbefanten Wort
hat muͤſſen ausgeredet werden. Etliche nennen
8 Vorgeſicht. Die betruͤgliche / falſche / verſtellte
Fatznaͤchtige / ſchwartze / ungeſtalte 2. Larve /
Maßquen ꝛc. Dardurch Gottes Ebenbild wird
dem Teufel gleich verhuͤllt.
Die Larve hat die Deutung der Verſtellung
ind deß Betruges. |
Bu 25 Ka. |
Buͤrde / Beſchwerung / Belaͤſtigung / Bedru⸗
ckung / die obhabende / harte / ſchwere / angeguͤr⸗
de / uͤberlaſte Buͤrde auf einen ſchwachen Ru⸗
cken / ihn endlich wund zu drucken / muß ſich zuf
Erden bucken / ja fallen und zerſtucken. Die Liſt
iſt ſeine Luſt / die eigne machet Laſt unwiſſen auf⸗
gefaſſt / getrieben ohne Raſt. DEAME bringt *
Bi: | da
sog: Br 15 —
das Brod der Rucken nehrt den Mund DW
Mbeit iſt geſund. |
Laſ legebat von Leſen: laſſ ſine von laſſen da⸗
her laß laſſus. |
| | Laſter.
LE Sünde | |
2. 5 (67 Latein
Der alten Römer Sprach nimmt uns dkk
augend Fahre; und gibt uns nach und nad) die
Wort ohn Werk und Wahre firfanabehärete
Mühe Ach daß wir doch das wiſſen alsbaldense
genieſſen / die Sprach bedoͤrfften nie. Die Mom
muſſten das Latein / ob es gleich ihre Mutterſpra
che war / in den Schulen lernen. Vide Iul,Bellum
in Hermete Politic, de perepr. fol. 5 & feqg. 3
Senec,ep. 59. Sidön. Apoll.4. ep⸗ 17 Pafquier
an rechereh, 7.6.1. Fauchet om, a. Lysc2 Be
fold.de nat. popul. &linguar, päfim 7 TE
261: Laub. —
Es wird das grüne Laub deß Herbſte
Herbſtzeit) falber Nanb. Die Aefte ftrecken fir
berhronend mir dem Schatten Die'neiibefleeien:
Matten. Das Laub iftin den Sproſſe ginn
lingszeit verfchloffen */ dann fällt 2596
eröffnet feine Blüte / weiſt manche raucht
re / im hohen Baumen Maus. Der rauhen
den halben muß Laub ind Blaͤtter ſalben
weichen ſpielt der Wind das Laub bald Ih
= Laub. Se hr 308
nimmet / der Winter iſt ergrimmet die ſchoͤne
Zeit verſchwindt. Das weißlicht grůne / ausge⸗
— ausgeblaͤtelte / ſafftreiche /
Blaͤt⸗ und Banmenſchmuckende aͤſtbekleiden⸗
de / Fruchtzieren de / gelbende zu Laub nd Bolt
dentet auf verhoffte Frucht. |
000.262. Lauff / Lauffen.
K 1 hn odmen und verſchnauffen / gleich fepnet
In Binden lauffen/pfeilen un eilen gleich flůch⸗
igen Winden ohn Flügel ohn Zügel fein Hin⸗
de ernißfinden Windgeſchwind durch dieleichte
g j £.gefteichen / wie der Vogel / fo verſcheucht
3 E> entweichen. Es iftfein Wort inder
ft allen Vorſylben gebräuchlich iſt als eben,
diefes. Alfo : ablauffen / anlauffen / auslauffen /
en Wie aufder — ——
| Bien der 7 7ten Betrachtung.
u 263 3 + Caute.
Beſthe die Beſchreibung der Saute in deß
7 —8* Holtz erfüllt mit holdem Klang / der
3 geziert mit Saͤiten kan ein Hand geleiten
‚fingen ein Geſang. Sol diefes Fadens
14 die Sinnlichkeit beſtreiten / und faſt zu
—* eiten beſiegen durch den gwang?
O ie LTaute hat die Deutung eines wolbeſtell⸗
3 egiments da groſſe und kleine / dicke und
Wii dinne
sen Teutſchen Sprache / das mit mehr / ſo
oetifchen Trichters 1. Stund 920. Es iſt
4
310 * Laute. ð
dinne / helle und grobe Säiden gleichfimmig
Keblichkeit hoͤren laſſen.
Die Laute.
Ich bin * ſtummes Holtz / und kan doch in da
tillen
mit der Gedaͤrmer Ton den gangen Saal erfül
Ien
Mein Sau Acht auf der Bruſt / mein Hals iſt
| obden Haubt*
Man hat mir / ohne —*— zu ſpielen offt at
* deß der da fchlägt
264, Leben.
So lang der warıne Beift beleber? begin
erwaͤrmet / erhitzet / verlaͤngert / betaget Dersögen!
erſtrecket unſer Leben / unſre Tage verhindert
unſren Tod / wir wallenu nvermerkt zu dem iehte
Lebensziel. Wir gehen auf deß Todes
ſehen nicht den ſchmalen Steg der ung doc für
den Augen ligt. Ein jeder Augenblick en
unfer geben / deß Todes ſtarcke Stuck Hat
Welt umgeben. Kein Wehrt / tein ——
die Welt kan auf der weiten —
und achtbar werden / deß a
zahlen. Die Gunſt / die Kunſt / die Zucht
gend erhaͤlt das Leben in der Fu
zucht und der Muͤſſiggang die d dep
ſchneller Zwang. Dep Lebens Feindyären
den ſind / der Zorn / Venus und dag Sact
|
|
| 3 Leben. * 311
die treiben uns zum Toden Hauffen. Das Leben
iſt das Liecht deß Leibs die Bruñquell aller Ver⸗
/ der Irrgarten der Gedanken / eine
verlarvte Heucheley Feine geſchmuckte füge / ein
Gluͤckshafen voll Gefahr / ein Fluß der niemals
feuſſt ni rucke / ein Threnẽ Thal / ein armer Reich⸗
hum und eine reiche Armut / eine ſchwache
Macht und elender Pracht / ein beſorgliche Rei⸗
felein verborgner Abfall / ein Threnen Meer / eine
veiffelhaffe Windſtille ein Blumgarten voll
erborgnen Otternund Schlangen. Ein Zank
Oder Streit mit ſich und dem Naͤchſten / ein un⸗
verſoͤhnlicher Krieg gleich dem Fluß der Vergeſ⸗
Ken an die Freuden. Eine kluge Thor⸗
er Durſt / deß Todes Sagt: Das Leben ſtreicht
Schrifft mit manchen Farben aus / und ſagt
ſey gleich deß Hirten Huͤrden⸗Haus. Ef. 38.
leich dem Kahn und kleinen Nachen Jobs
+26. Der ſich fan Wind geſchwind aus unſern
fingen machen. Gleich einem fihnellen Fluß der
jeftehend in den Flüffen Pf.9/ 5. gleich eine Pos
tillion / derflüchtigaufden Füllen pfeilt hin zu
Er Ziel. 3069/25. gleich Wert und Nor⸗
n Wenden die ftreichen bald dahin / undfind
icht mehr gu finden. Pfierg/3 9: Das alter wie
ir Kleid und feldften fich verzehret / wann es der
Notten Heer ein Ruheſtand nn I ; f
ij - 26.
eit; eine tägliche Seichbegängniß ein Tantalie _
BZ
4 312 2 Sehens * /
" 26. gleich Blumen Laub und Gras / die ſchoͤn
| begruͤnet ſtehen / und durch Hiß oder Froſt ver
welken und vergehen. Pfr 103 7.25. den leichten
Wolken gleich die bald von. hinnen ſchweben
und wie der Feuer⸗Dampf ſich eitlem Nichts er⸗
geben, Weißh.2/24, die Tage ſehr geſchwind in
einem Nu entfliehen / und wie der Weberfpuf
den Faden ruckwarts ziehen. Job. 7. Dieben
Staub und Aſch. Pſ. 193.174 ein Traum der
daurt nicht lang Pſeoo / y. Ein Schatten Derzus
letzt uns machet angſt und bang. Job s Welt
hab dir deine Ruh / auf Gottes Gnad und Auld
ſchleuß ich die Augen zu. Deß Lebens enge
Schranken / deßLebens Jagſchiff. Der
te Lebens Dampff / die uͤbermachte Lebens ei
Deß Lebens Weltlauff / deſſen Ziel derbe
Tod. Das Leben iſt der Wandergang und di
Tagreiſe zum Tod. Der. Sumpf der Eitelkei
der Wandel dieſes Fleiſches / die ſtete Ubelsgier
Die ſorgenreiche Luſt ec. — Ta
Das Leben wird bedeutet durch das Gras
und.die welkende Blum. Ya
26%. Schr. :
! Der Lehr iſt mancherley / doch keines Zuseifels
| frey; ſtuckwerck iſt unſer willen /deB wir faft nie
genieſſen: Wie niedlich findverfnüpftdassehren
| und das: Ehren / dem folge fich ernehrenund feis
| Meschremehren. Das Lehren reime fü sic,
’
er.
Schr: * 313
mals mit dem Verkehren; sn Zeiten mit bethoͤ⸗
renm Die edle / guldne / geſuchte / erfahrne / belobte
ern Lehre. Dev Jugend Haß / deß
Alters? iebe.
Doie Lehre ins Gemein wird bedeutet aus
4 ei Ba Buch.
26 6. Leib.
——
* Das Reimwort su dem Weib, Der Lib ft
J
Gzelt / iſt vonder Seel als GOTT bewohnt!
ugen find wie Sonn uñ Mond / das Blut
„if tech fo Manchen Spülen/Die fh mi chene,
Ir a ftergieilen. Die Haare find wierauhe B
tenzca)) Der Leib iſt unſte Lieb/ und Lieb bir
* Leib nach eigner Liebe Trieb ec· (Lieb
eib iſt ein Buchſtabwechſel) Die Lieb ohn Ge⸗
—2 pflegt nicht lang zu beſtehen: gleich wie
— runfhenntadr ohn Speiſe / muß vergehen.
D Leib iſt ein Geripp mir Fleiſch und Haut
umhulet der abgeſeelte Leib / wird vieler Wuͤr⸗
ev Speife / deßwegen ihn auch H. Riſt den
——— nennen. Der Seelen Wagen / und
‘€ thaltniß / iſt abgefleiſchet / eingedorret / das
— 1— aus welcher * die Ei⸗
telleit mit Brause.
— 267. Ksiche,
Dertode / blaffe / kalte / erſtarrte vom Tod
— erſtorbne / betraurte / Erdenartige/
— U iiij ſchwe⸗
372 = Lebens *
26. gleich Blumen Laub und Gras / die ſchoͤn
begruͤnet ſtehen ud durch Hitz oder Froſt ver⸗
welken und vergeben. Pfr 103 7.25. den leichten
Wolken gleich die bald von hinnen ſchweben
und wie der Feuer⸗Dampf ſich eitlem Nichts er⸗
geben, Weißh.2 /24. die Tage ſehr gefchwind.is
einem Nu entfliehen / und wie der Weberſpul
den Faden ruckwarts ziehen. Job. 7. Dieben
Staub und Aſch. Pſ. 293.174, ein Traumder
daurt nicht lang. Pſeoo / y. Ein Scharten Deräl
letzt uns machet angſt und bang. ob.8/9.2
hab dir deine Ruh / auf Gottes Gnad und
ſchleuß ich die Augen zu. Deß Lebens enge
Schranken / deßLebens Jagſchiff. Der verran
te Sehens: Dampff / die übermachre Sebensieie
Deß Lebens Weltlauff / deſſen Ziel dardune
Tod. Das Leben iſt der Wandergang und
Tagreiſe zum Tod. Der Sumpf der Eite
der Wandel dieſes Fleiſches / die ſtete U
die ſorgenreiche Luſt ec. = Su
Das Heben wird bedeutet durch. dag. Gras
und.die welfende Blum, | ——
265. Lehr. TEN |
Der Lehr iſt mancherley / doch keines Zuseifele
frey; ſtuckwerck iſt unſer wiſſen / deß wi
genieſſen: Wie niedlich ſind verknuͤpftdase
und das Ehren / dem folget ſich ernehren und
ne Lehre mehren. Das schrenreimer —
ma J
2. RE DE 317
ls mit dem Verkehren; zu Zeiten. mit bethör
Die edle / guldne / geſuchte / erfahrne / belobte
ebte / erhabne Lehre. Der Jugend Haß / deß
ers Liebe. BEE ini
Die Lehre ins Gemein wird bedeutet durch
ir 266, Leib. 2 u
Das Reimwort zu dem Weib. Der Leib iſt
ekleine Welt / das Haubt vergleicht dem Him⸗
ESzelt / iſ vonder Seel als GOTT bewohnt!
Augen ſind wie Sonn uñ Mond / das Blut
leich ſo manchen Fluͤſſen / die ſich mit Lebens⸗
tergiefen. Die Haare find wie rauhe Bau⸗
arc. Der Leib iſt unſte Lieb / und Lieb iſt
fer Leib nach eigner Liebe Trieb.rc. (Sieb
iſt ein Buchſtabwechſel) Die Lieb ohn Ge⸗
lieb pflegt nicht lang zu beſtehen; gleich wie
Menſchen Leib / ohn Spe ſe / muß vergehen .
x Leib iſt ein Geripp mit Fleiſch und Haut
hier 1 der abgeſeelte deib wird vieler Wuͤr⸗
ESpeiſe / deßwegen ihn auch H. Riſt den
adenfpeifer nennet. Der Seelen Wagen / und
thaltniß / iſtabgefleiſchet / einge dorret / das
elenhaus / die Huͤtt aus welcher blickt die Ei⸗
267. Leiche.
Dertode / blaſſe / kalte / erſtarrte / vom Tod
reckte / erſtorbne / betraurte I Erdenartige⸗
| U iiijſchwe⸗
3 14 * Leiche. *. |
ſchwere / unempfindliche/ baldverwesliche Et
den und Sand faͤrbige / verſchiedne / abgeleibte
entaeifterte Leichnam. Der Würmer fette Koſt
ein Grabmahl für die Erdenwuͤrmer / die bald
durchlochen Haut und Dürmer (oder die Ge⸗
daͤrmer) was genommen don der Erden; müß
zur Erden wieder werden Was hilfft der groſſe
Titel zum weiſſen Seichen KRüttel/ wann die Der
dammte Seelleid Qual in jener Hoͤll. Dieler
che beerdnen iſt begraben / dasluftige Meierhaus
der Seelen ift der Leib ohn Suͤnden quälen.Da
man lang bemantelt / langgeſchleirt und
ſchwartz aufziehen
Der Leichen —— iſt vor Alters de
Cypreß geweſen @ in C.
268. Leid Leiden.
Zum Leid reimt ſich der Neid / und Freud zu
feiner Zeit. Deß Leides Trauerlied iſt Seufften
Weh und Ach Das ſchwartze Trauer Kleid
feines Hertzens Schmertz. Das überhäuffteseid
leidt keine leichte Wort manift an alem Dre
ſchweigen baß bereit.
Leider das Demegwdrt: Leiter feala;"
Nach dem das Leid beſchaffen / nach —
gebildet / ſonderlich aber nach deifelben irfade
269. Lerch.
Die Lerch ſhon ſich empor / beſtimmt der
dins Chor / ſingt andren Voͤglen —
liret /
Lerch. 8 315
et / viel krauſſe Stimme fuͤhret / und ſingt wie
hs gebuͤhret / deß Hoͤchſten hoͤchſtes Lob· Sie
webet in der leichten Lufft / beſtimmt die rauhe
fen Klufft. Die leichte / frey / liebliche / fruͤhe /
8 beſtimmtePfaͤlterlein ſingt und klinget cym⸗
lrein. Ob deß freyen Schaͤfers Pferch / ſingt
id klingt dieleichte Lerch / und mit ſeiner rauher
jed / ſiimmet ihr bund krauſſes Liedee
Die Lerch iſt ein gutes Anzeichen geweſen /
id haben die Arufpices oder Weiſſager aus
x Voͤgelgeſchrey / einen gehaubten Lerchenkopf
ifihren Staͤben geführt / wie bey Geropio
sccano art unterfchiedfichen Orten zu fehen,
Sonften find dreyerley Lerchen die Daubelter
el Rornserche/die Meerlerchen. ij
Voͤgel / Nachtigal.
270 Lernen.
> sehr / ſich unterweiſen / berichten / unterrich⸗
n zu der Wiſſenſchafft anſuͤhren laſſen / mit
unſt deß Geiſtes Speiß erfättiget und vergnuͤ⸗
t. So lang du lernen wirſt / ſo lang biſt du flug;
ann du in deim Wahn dich dunkſt gelehrt ge⸗
1g / ſo ſagt man daß der Thor mie Midas Eſel
Ihr /fich brüftervollersufft und blaͤht den Wan⸗
1 Bauch / wieein vermeflner Sande Das
nen iftniesufpatiundftetig Ehre hats
euchtscandelabrum : Leiche funus.
* Mo Beyer PU
car
316. en
271. Beyer;
Weil diefes das erfte —— Inſtru⸗
ment ſol geweſen ſeyn / wird das Wort fuͤr die
Muſic ins Gemein gebraucht; ſonderlich aber
den Hirten zugeeignet / die mit Geſang und eye
ren die Fruͤlingsfeſte feyren und allen Trauren
ſteuren. Es toͤnet faſt mit gleichem Klang der
Leyren offt beruͤhrter Fr
Die Leyr und Ha aben die Deutung
einer gleihftimmenden Einigteit umd wird jene
die Leyer mit 7. Saͤiten dem Apollini zugemah⸗
let / welcher ſitzend darauf fpieler 7 zur bedeuten
daß die Muſiea eine Beruhigung 5 Gemütes!
in ſolcher vollko menen Zahl verfaſſet ſeye Dies
fer Apollo ift auch ein GOTTder Argeney/
her durch den beweglichen Wollaut der lieblich
zufammen flingenden Saͤiten / die abib
den Seelen angehalten und den rafen die
verlohrne Vernunfft eingeſpielet haben fo
Leuten pulſare: Leute homines leiden
ati.
h 277 2x Liebe. br)
Die Siebe wird mir dem Feuer und mit dem
Waſſer verglichen / welches: beedes-Mimmlifds
von der Sonnen und dem Regen wie audi
diſch in der Kuchen und Fluͤſſen iſt Alſo iſt auch
eine himmliſche und irdiſche Sieber
Die Liebe EDIT le Dastsbnibagbek
eel
3 j
| ws Liebe Gottes. * 317
Seele Ruh kan gebensreinerHergenreine Flam̃
Feuer / Brunſt / Brand) der die Weiſheit ſucht
Hand; Dieſer guldnen Himmelsglut folget
ach das hoͤchſte Gut. Die unerſchaffne Schoͤn⸗
eit lieben / und in GOttes Wort ſich uͤben / hat
as Hertz zu GOTTgetrieben. Unvergleichliche
Stralen der himmliſchen Gnaden / die irdiſchen
Menfchen zur Ewigkeit laden. Engliſches Ber
angen / Helden Gedanken vom Hoͤchſten em⸗
fangen. Die Lieb iſt von edler Art / die ſich heim⸗
ch offenbart und ſh leiher läflt empfine m
fein ſchwache Keimen binden... Aler Welke
ieb betruͤget / GOTTES Lieb’ allein CC
et / unerſchoͤpfliche Quellen Goͤttlicher Liebe/m
HARD BECK
niget unſer Sebenzc, / Bde es Goͤttlichen Wile
tik ergeben rund der Sünden Greuel Luſt iſ
em Hersen unbewuſt. Iſt GOtt das höchfte
u / ſollen wir ihn lieben / nach allen Krafft
Zermoͤgen / und keine Weltich hegenjin.eitlent
revel Mut. Wie wenig lieben GOTT /ohit
ngſt und Jammernoht; und fo geringe Zahl
Kirn ſeyn jedesmahl / und trachten zu erfüllen
ß Hertzgeliebten Willen.
Die Liebe GOTTES wird gebildet durch
ne holde Jungfrau / welche auf der Erden kni⸗
d die Armen in Geſtalt eines ee: und ihr
geh mit einer Ketten an den Him
el hangend /
wei⸗
38, Stiche Gottee. * |
weiſet: Ihre Bekleidung ift Feuerfarb. Man
mahlt fie auch mit einem Engel der beſagtes
Dild mit einer Feuerflamm ſchieſſet.
273 HiebedeßfTechfien.
Sol ans der I. Schrifftbefchrieben werden!
iſt die Frucht der Berechtigkeie. Hofeı >, 12. Dep
Geſetzes Erfüllung Kom. 13/ 10, iſt die gröffte
Tugend 1. Cor. n 3/13. Dadie —
Liebe nach der Laͤnge befchrieben find 7 asdee
Band der Vollkommenheit / und die Geſun⸗
heit der GOit ergebnen Seelen. Fit. 2/2. it
Abe HE ee EEE
.
Sinden Decke r.Der.4lp Pr
Wird mitdem Pelicangebilden 5
274. Liebe der Welt. —S
Die boͤſſe / vergiffte / vergallte / Nyrehenbitter⸗
ungeſunde / ſpatbereute / betrugliche verfuͤhriſche
Suͤſſigkeit / die Ergetzung vieler Sünden macht
Reu und Leid empfinden / j mit GOTT ES
Feind verbindẽ / daß ein blinder folgt dem Dim
den. Die Flamme greiffe/ friſſt / ra ſſt brenntum °
ſich / der Gifft vergifft die Lufft die Rranckheit |
wird beliebt / die Peſtilentz ſtecket an das Sieber
toͤdet vor der Zeit / die Wunden heifermicht / Die |
. blinde Raſerey läfft wenig Menfchenfrey, Esift
ein ſchweres Joch ein hartes (dranges
ſtetiges / unabloͤſſliches / felbftermehltes ) Seh
band / ein ftersbcharzter LUinzucht Brand / ein
Dienſt in Iyranney ein Netßz und Faluſtrick
Da | grau⸗
—V —
* u" } { J
% Liebe der Welt, & 319
raufames Gewitter das machet Schiffbruch
eidenjdurch Faften zuvermeiden ze. Es iſt der
Suͤnden Solo der Tod ift man der Welte hold /
nit der WeltLiebe befangen / verhafftet / geaͤffet /
ergaffet / beſtricket etc. ——
ie tolle Siebe iſt eine Verblendung der Sin⸗
e / eine Schul der Suͤnden / eine Verirrung deß
Berftandes/der Herold alles Unheils die Ber,
eſſenheit deß Guten / die Wurtzel deß Boͤſſen /
ie Verluſtigung der Tugend / die Befedung
‚er Ehre / der Anfang zur Verzwe fflung der
Inſtoß der Jugend / die Zerrüttung dep Ge⸗
nütes / die Prob der Freundſchafft / die Mur
er deß Betrugs / die Urſacherin deß Args
bohns / die Duelle der Eiferfucht/ Rache und
Mordbeginnens / die Kennzeichen der unbe⸗
achten Thorheit. Krieg und Fried / Hoffnung
moSurche.Die Gedanken werden deß Verlieb⸗
1 Gewaͤltiger / ſeine Seuffzer belaͤſtigen ihn / ſei⸗
e Träume berrügen ihn / feine Brunſtverzehret
pn / und er bleibet zu einem Ziel geſetzet derer die
hn verſpotten / bezwacken und auf dem Affen⸗
hwans herum führen. Es iſt kein Hertz ſo hart /
as nicht dieLieb zerſchmiltzt. Die Lieb iſt ihr ſelbſt
Seſetz / und haſſet aͤlle andre. Sie beſieget mit
iſt oder Gewalt die Tugend / zerſtoͤret allen gutẽ
Borſatz / zerreiſſt das Band oder den Zaum der
Bernunfft/ verbindet mis Diamanten Ketten /
| | ante
\ Ja
Ara
320 6 Siebe der Welt, * —
unterbricht allen guten Entfchluß.7 ift ein böfer
Rahtgeb / ein kindiſcher vermeſſner Wegweiſer
ein verzweifelter Verſprecher / ein doller Richter
ein guter Redner / ein Geiſel / Geiſſer / Pfand und
Verſicherung der Reue. Das Kind deß Berder⸗
bens. Hier / da die Eitelkeit in voller Bluͤte ſteht/
da mancher Laſterwind das gute ferne wehet; w⸗
fol Das Sorgenwerk der albern Leute bleiben die
mit viel ſchmertzenmuͤh ſtets hin und wider tre⸗
ben ein Bläflein voller Winde / ſo hin fleucht
awie ein Rauch / und wann man es ergreifft
geht es wie ein Hauchec. die Kebe Druck un ud
der Gallen ſuͤſſe ſafft. Die Lieb iſt Feger/o Aben
theur iſt Waſſer auch im gleichen! vringe Metsen
Leid / und Hertzen Freud / die fters einandermer
chen. Die geheimen Kebesflammen ſchmelßen
mich uñ dich zufammen. Derkleine Schmerken
froh / ein Band vereinter Hertzen. Ein überfüee
Gifft. Ein angenemer Schmertzen. EnDfeafder
allzeit trifft. Das Merk fo Menſchen mehre
Der Jugend friſcher Muht. Ein Spieldasfih
verkehret. Cupido Flammen gut. Ein
leicht zu tragen. Ein angenemes Kind. Ein
Trauren nach Behagen. Ein Strider Srayer
bindt. Ein blind verfinſter Weſen. So mande
gute Nacht. Ein Buch / das offt zu leſen
Schoͤnheit ſchneller Pracht. Ein Martdie
su kauffen. Ein kluger Unverſtand. En
» Der Birler $ebe. % Zar
er machet ſchnanffen. Ein ſtets ernenter brand.
us dem Wort Lieb kommen folgende mit ver⸗
tzten Buchſtaben. ET
Lieb: Leib: Beil: i in u:
uͤbel / i in Sky.
Yie Lieb in unſerm Leib heiſt übel mancherley:
ald iſts ein ſchneidend Heil 7 bald ein zer⸗
ne Achmölsnes dh.
"Es haffterindertieb niche viel Beſtaͤndigkeit /
Dieweil ſo kurtzer Nam fo manchen Wechſel
Welche die Liebe ſchaͤnden wollen ſehẽ derſel⸗
n Bildniß an: Es iſt ein Kind das entbloͤſſt/
Ruͤgelt mie Bogen und Pfeilen gewaffnet us
it einen Brand in der Hand. Die Kindheit
deutet den wenigen Verſtand der Verliebten/
e Bloͤſe den verluſt habender Guͤter / die Flügel
e Unbeſtaͤndigkeit / dieſes Kind iſt ein blinder
uͤhrer / uñ flürger den / der folget mit in die Gru⸗
on Ninzwiſchen aber empfindet er den Schmer⸗
15 / welcher die btennende Kertze in den Hertzen
nzuͤndet. Alles dieſes aber hat ein gantze widrige
eutung. Die Kindheit der Liebe bemerket / daß
e das Alter verjungen und erneuren / und ſich /
ie die Rinder angenem machen tan. Die Bloͤſe
ichet die natuͤrliche Schoͤnheit / welcher feiner
ſedeckung vonnoͤhten hat / weil ſie leinen Man⸗
el zu verbergen; oder weil unter den —
| Yon
‚ei
Ps .
er
322 8 Der Buler Siehe.
und liebenden nichts fo heimlich gehalten wer
sn den. Die Fluͤgel bemerken die hohen Gedanken
A die Blindheit / den von allen andern abgewen⸗
ji den / und der Beliebten allein sugerwenden Sit,
# Die Waffen gebraucht die Liebe 7 wider ihre
—4 Veraͤchter / und die Fackel zuͤndet in den Ben
EN liebtẽ die Löblichen Gedanfen an Wañ aber die⸗
4 fes Bild tanb waͤre / wuͤrde esnitunterlaffen/ale
die fo ſie einer Tyranney / der Unbeſtaͤndigkeit
u dep Betrugs etc. Beſchulden / gebuͤhrlich ahn⸗
9— ſtraffen. Carafa,
Unter vielen beruͤhmten Mahlern iſt die Sta
9 ge aufgegeben worden: Wiedie liebe
—9 richtig auszubilden 7 Der erſte ſagte / daß
zumahlen mit Ablers Flůgein I dann gleich wie
der Adler allein die guldnen Sonnenſtralen erſ⸗
hen kan / alſo achtet auch der waare fiebhaberdie
" — der Geliebten / fuͤr die Sonne ſeines Her⸗
hi! eng?
Der andre fagte/ daf die Lebe zu mahlen mit
Mucken oder Schnackenfluͤgeln welchefoT
um das Siechtfchweben / bis ſie ſich verbrennen
und zu Boden fallen.
Der dritte vermeinte / daß ſich die Spehe⸗
fluͤgel zu ſolchem Bilde ſchicken ſolten
Sperber der unterhabendẽ Hand ſehr gehorfam
iſt / und derſelben Winken en I wie der Den
ı liebte / ſeiner Bulſchafft. *
x Der Bulerkiche. 6 3232
Der Vierdte riete zu Eulen lügeln / weildiefer
Vogel in der finſtern Nacht fein Werck rreibe/
nd doch eine Bildniß der Klugheit oder Weiſ⸗
eitfene: Derfuͤnffte / fagteı daß die Fluͤgel der
iebe ſolten Feuerflammen ſeyn / weil dieſes Ele⸗
ent niemals ruhet / und ſich allezeit empor
hwinget gegen ſeinem Mittelpunct in der Lufft:
ie ſich der Verliebte zu der Liebſten mit ſeinen
Bedanfen ſchwinget. Der ſechſte wolte behaub⸗
en /daß die waare und beſtaͤndige Liebe gar keine
Flügel haben ſol / dardurch die treue Beharilich⸗
gie zu bedeuten.
Der Liebe Stammregiſter.
Weas Aſſarino in feinen Erzehlungen von
Eypern/ (am 161. Blat ) berichtet / daß das
Stamm. Regifter der Liebe nachgehenden Be⸗
xieffs gemahletworden.
1. Eine Jungfrau in der erſten Bluͤt ihret
Mannbaren Jahren / mit aufgeheiterter Stirn
md Roſenfarben Wangen bunt bekleidet / it
er Hand habend einen —* mit dieſen Wow
en: Die Jugend· Dieſes iſt gleichſam Der
Stammpvatter.
I.War gebildet eine andre Weibsperſon / mit
bhafftem Angeſicht / ſtarten Gliedmaſſen / um⸗
filler mit einem arten Schleir / und an der Guͤr⸗
A truge ſie den Namen der Geſundheit.
AUl. Drittens war ein one Weib RE
3 i
X
334 8 Dertiebe Stammregiſter. S
lichen Kleidern / nechſt einer vollen Geldernen u
ſehen / und ar : —
Reichthum.
V. War he Sünafing- mit einem —
der Hande / um ihn lagen Wuͤrffel/ Kartene
ten, Maſquen / und dieſe war
der igg —
V. War zu ſehen das’ Uebs Kind mit nem
Bogen / Koͤcher / Pfeilen / und ſchertzte mit der
Abbildung der Schoͤnheit. Dieſes ſind alſo die
adelichen Ahnen erſtgemeldter Liebe —
chen ſie herſtammet.
275. Liebe deß Vatterlandes 1
DieLiebe deß Vatterlandes iſt ſtaͤrker als der
Dod / kein Berg iſt ſo hoch den ſie nicht erſteigen
ſolte / keine Feſtung iſt fo ſtark / die ſie nicht be⸗
zwingen ſolte / feine Gefahr iſt fo groß die ſe
ſcheuen ſolte / tein Ungewitter iſt fo eeſchroͤcklich
daß ſie nicht ausſtehen ſolte / keine Palmenfind
genugſam ihren Siegespracht zu zexren und
alle Lorbeerkraͤntze find zu wenig ihren Ruhm
verewwigen. Dieſe Liebe erhält die Staͤdte / be
ſchutz die Laͤnder / beſchirmet die Regimenter
naͤhret die Voͤlker / un machet ſich zun Schlae
opfer für den gemeinen Nutzen. Kein Schmer
gen kan die Liebe deß Barerlandestränfenjkeine
Plage kan fie wendig machen kein Dungerfan:
ſi ie verhindern / noch der Durſt Ve
3 Siehe deß Vatterlandes, ii 325
der Tod / welcher alles uͤberwindet / wird von dies
fer Siebe uͤberwunden / und muß ſie mit unſterbli⸗
chem Nachruhm auf den Graͤbern leben / in der
Menſchen Gedaͤchtniß ſchweben und auch bey-
der Nachwelt den Kindeskindern ſolcher Lieb⸗
haber Lob und Ehre geben. 2.1
Die Liebe def Vatterlandes wird gebildet
durch einen Juͤngling in Roͤmiſcher Kriegsleu⸗
te Bekleidung ı ſtehend nechft einer ſtinkenden
Erdengrufft / und einem Feuer / tragend in der ei⸗
nen Hand einen Krantz von Eichenlaub / wegen
der erhaltnen Burger in der andern einen Krantz
von Gras geflochten / welcher denen gegebẽ wor⸗
den / die das Land vor dem Feind befreyet hat⸗
ten. Dieſes Bild zielet etlicher maſſen auf die
Seſchichte Q. Curtii. i
2 276. Liecht.
Das helle/ guldne / ſtralende 7 erleuchtender
flammende / glantzbringende / liebliche Liecht / rei⸗
Bet an ſich alter Augen / erhellet das Gemach / Die
Sternen fo die Kunſt im Zimmer angezuͤndet /
die machen Tag aus Nacht. Die Wax⸗Pech⸗
Oebund Unſchlitflammen naͤhrt ſich von Fettig⸗
feite
Das Kiecht hat die Dentung der Warheit
und werden auch vorneme Leute mit demſelben
verglichen / welche vie Warheit erkennen und an⸗
dre erleuchten / daß die rg Verleumder
* re)
Da 62
3 26 — Liecht.
bey ſolchem Schein muͤſſen aufhoͤren zu Aids
cken / wie hiervon zu lefen ift in der Zugabe dep
erften Theils der Geſpraͤchſpiele.
Sache.
® 77» Lilien.
Der Gaͤrten —— (oder. König) Stab
mit Silberweilfen Blat / die ſchoͤnſte Schönheit
hat / das gruͤnlich weiſſe Haubt der Rauten laͤng⸗
lichte Knopf entſchleuſſt ſich mit glänkenden Faͤ⸗
den / und traͤget in ſich guldue Kolben ſo leicht⸗
lich zerſtieben / und einen andern Geruch haben /
als die Blum und ihr aufgeſchoſſner Stengel
Sie bluͤht dem Scepteraleich 7: geftengelt/ hoch⸗
geruͤhmet / verfilbere / Wolkenblau / goldgelb
Milchweis geſtrimet: Ihr Hertz iſt von Saff⸗
ran / beſtalet / Feuerroe / fi ekuͤhlt der Augenbrand
vertreibt die ſchwere Noht.
Dieſe Blum wird ſonderlich der Schoͤnheit
beygemahlet weil ſie weiß / zart und haͤrtlicht/
wie die ſchoͤnen Weiber ſeyn follen. Die Silien
bedeuten auch die Reinlichkeit deß Gemuͤtes.
Die Lilien. |
Ich bin der Scepier Stabi mein weinen * nu
den Augen: 3
Doch kan ich / ich leb in Handen wenig tan ⸗
gen. |
Mein Leib iſt nicht gar groß / * mein Of ;
tugendreich /
*
u. see ee TE Ki .
Sum A dw en
a Me ee
En; 7:
y
A
Silien. —A 327
sind achtet man nicht gar Dem weiſten König
* gleich. |
* Safft. Salomon. Matth. 17. "safe
— 278. Die Linden.
Der hochbeaͤſte Lindenbaum / gibt braunen
Schatten Raum / iſt Fruchtlos / blůtenreich / er⸗
nehrt der I mmen Volltt.
Diefer Baum und was aus demſelben ge⸗
machet wird / ift gebrächlich und hat auch die
Deutung der Gebrächlichkeite,
— 9 iſt
| Wi Pr)
Betrug,
272° 2.0b/ Ob
oob fommer.von der Tugend Prob /und fol
geſuchet werden, von lobwuͤrdigen Leuten / ſon⸗
Be iſt es eine Schande. Jener Feldher: fagte:
Theile inter euch. die Beut ich nehme nichts dar⸗
Bon; doch laffer mirdas Lob / als meiner Tugend
Lohn. Wolverdientes / warhafftiges Lob von loͤb⸗
fichen Thaten iſt die lieblichſte Muſica das Lob
lebt nach dem Tod, / und wann wir find verwe⸗
fen / fo wird in manchem Buch von unſrem Lob
gelefen. Die Eitelkeit deß Lobsgleicht mit derdau⸗
en Ton / ineinen fehellen Nu eilt alle Luſt dar⸗
von. Mit unverdienten Lob beſchaͤmen / ſich dar⸗
mir beferdern und eigne Schmach erweken. Die
Demut iſt der Tugend Grund / gelobt von aller
|
.-
X iij az *
328 Soden. a
Menſchen Mund.Lob undsiehe find verbruͤdert/
verſchweſtert und verknuͤpft.
Das Lob wird gemahlet in Geſtalt einer
Schönen Weibsperfon/ gefröner mie baldverweln
kenden Roſen / auf der Bruſt harfieein Kleinod
in welchem Be a / dellen Stans indie
Ferne feuchter / ſoll weiß bekleidet ſeyn /in der
Hand tragen eine Trompeten’ daraus ein heller
Schein ſtralet: mirderlinfen Hande Zeigerfins
ger deutet dieſes Bild auf eine Perſon von fer
ne. Sein Lob iſt ein Gedicht: —
Lobſucht. *
Gr Ruhmredigkeit. SE
2.30 Lohn. |
Der wolserdiente / mildreiche / bedingte ver⸗
pen ı Ehrenwolle/ nugliche/ beliebte Gnade -
— — 3—
Beſchuldigung / Erwiderung / der Dienſt iſtſ
nes Lohns wehrt / den ſtets geleifte Treu begehn
Wer mol dienet / heiſcht täglich feinen John
Ein Thor wuͤnſcht Hohn für Sohn.
Die Belohnung wird gebildet in Geſtalt ei⸗
nes alten und verſtaͤndigen Mannes/der mit ei
nem langen/erbarenund ſchwartzen Kleiderund
mit einem gulone Schleyer (die Warheit beden⸗
tend / angethan iſt und in beeden Händen träger
die unterſchiedenen Kronen / von welchen un
den Wort Kron Meldung geſchehen —
= "Bon
u. Sorbeer..88. 319
Ya 231, Lorbeer.
Wird von den Poẽten Daphne genannt / weil
ich eine Jungfrau dieſes Namens in der Flucht
air Apolũnis Liebs Verfolgung in einen Lobeer⸗
‚aumen fol verwandelt haͤben; Maſſen dieſer
Daum beſagten GOtt gewidmet / und er deſſel⸗
zen zugenieſſen / mit Lorbeerlaub gekroͤnet ſeyn
wollen / wie noch heute die Poẽten tragen. Der
Lorbeerzweig hat die Deutung der Beharrlich⸗
feie weildeflelben oͤhligter Safft den Winter in
ber: gruͤn verbleiber / und nicht zu alten pfleget.
Die Siegesherren werden gleichsfals mit Lor⸗
beerLaub begränger/ wie vorbefagte Poẽten; Zu
beglauben / daß der Fürften und Helden Thaten,
mie-dero Schrifften eine groſſe Verwandſchafft
haben ſollẽ. Die gorbeerblärterunter das. Haubt⸗
küßgeleger/ follen wwarhafftige Traume wuͤrten /
deßwegen fie auch traumend genennet werden.
Lorbeer deutet Lob und Ehr / die der Done
nee nicht beruͤhret ver. Gelehrten Schläfe zieret.
Das ſtetig⸗gruͤne Blat / macht keine Kälte wel⸗
ken: Man hat vor Alters auf die breiten Lobeer
Blaͤtter gelehrieben wie Plinius meldet/und lAfe
et eafigymit gemahlnem Golde wolthun.
*), 1 282» :Bift- |
Die leichte / ſanffte / gelinde / ſchnelle / erfriſchen⸗
de / liebliche / lebhafte / milde / vergiſte / angefeuerte /
hitzige / durchdringende / reine / weit ausgebreite /
X iiij Welt⸗
7 4
b 1%
4
—
—3 *
- -
|
330 6 Luft.
Weltgroſſe / bewegte / bewende / ſchwebende Lufft
die Goldgeſtralte / odmente / Leichter Tiechte/tweiß
ſchweiffende Lufft. Jaget durch die grünen Bu⸗
ter. Die unbewohnte Lufft durchſchwebet dag
Geflitter. Wind Er
. Die Pokten halten Junonem für die Gsrtin
der Auffteund mahlen fie mir einer Krom/Sca,
pter und einem Pfauen / welcher die Veraͤnde⸗
rung deßLufftes am erſten gewahr wird und fol
he mit ſeinem rauhen Geſchrey verfündigen] dee
ſchale Lufft / ( welcher alles. wie eine Schale den
Kern umgiebet) beküffedierieffe Sruffee
In dem der Lufft oder vielmnehr der inde B
| wind die Blumenfelder durchwander umjedes.
Broaͤslein heweget erinnert er die ſh̃¶
min - trderhofdfefigen Flora / daß ſie in hrer
IN EM digen Unbeſtaͤndigkeit beftcheit, und wergehen.
Der Lufft durchfauffelemitlifpfender Zufamene
ſtimmung die rauslenden Gefilde die grumbe
wachſne Fruchthaumen / bekuͤſſet die pen
Roſen / um faͤnget diesifien/und erwechersumen,
len bey reiffer Erndzeit trockne Wellen inden
It 4 geneigten und begelbten ähren. ' Derm Snffeilt
ln nichts / dem Waſſer wenig verfchloffen. Der Suffe
Ir hat die Abbildung der Freyheit sin dem er ſich
nicht will verbinden oder verrieglen laſſen / und
becſeuffzet gleichſam feinen Ausbruch
mehrmals auch etliche Threnen —
a Luͤgen. . 331
62 383. Luͤgen.
RKoͤmmet mie dem Berrug und Falſchheit uͤ⸗
erein / von welchen beeden an vorhergehenden
Irten zu leſen. Das Luͤgen und Betruͤgen iſt
llezeit geſammt / und weil der Frevler —3
uͤhrt ſolcher Falſchheit Amt / ſo traͤgt er für feinen
ohn manchen Backenſtreich darvon. Die Luͤ⸗
— und ungleiche Rede / dauret kurtze
eit / ihr folget Haß / Schand / Spott und Leid:
gen iſt deß Satans Wort / der das Unkraut
fer und dort ſaet unter guten Samen: Erführe
eß Verleumders Namen in dem Reimwort
nit dem Zweifel GOtt behuͤt uns vor dem Teu⸗
Die Ehr iſt meht /als unſer Leben; die ſchnei⸗
uns der Luͤgner ab / Gelt / Reichthum und deß
—— kan der es nimmet / wiedergeben:
ber. aber. kommt um Ruhm und Ehr / erlangt
jenachmals ſchwerlich mehr, Die vergifften
Ben rbegallten, Luͤgen Zungen / ift es
anchesmal gelungẽ widerdie Unſchuld / Zucht
md Ehrec. Die Lugen haſſet SOITLydie Un
garheit herfuͤr trucken.
Die Luͤgen wird gemahlet in Geſtalt einer
—
bſcheulich zerfranten Weibsperſon / ſchwartz un
seifbefleider/ oder auch ſchillerfaͤrbig in Hand
ragend Feuer und Waſſer / derrechte Fuß wird
on einer Steigen geſtuͤtzet. Das Kleid fan mit
jelen Larven und Zungen uͤberdecket ſeyn. Et⸗
ae x v liche Pl
art u Yahı
33% > Luſt. .
liche mahlen dieſes Laſter mit einem Bund an⸗
gebrenden Strohes / welches eine helle Flamme
giebet / aber kurtze Zeit dauret.
Warheit. J
234. Luft, |
Nie dep Luſtes zweyerley / nemlich dep Leibes
und de; Gemuͤtes / ſo muß auch jeder mach feinen
Bi dus ffenheit beichrieben und gebildet
den. Ferners iſt der Luſt zulaͤſſig un
ben in den Fuͤſſen / bey der Jugend in der Die
telS telle / bey dem Alter in dem Haubr/enemedee
in dem Augen Luſt dem Geis / oder in der Wille
fchafft und Erfahrung / welche die Alten
hia machet / nach den Sprichwort :
weiß / fan viekfagen. Der Jugend Hrufiifisole |
fer Luſt / deß Alters Freud iſt Trunkenheit.
ſuͤſſe / beliebte / reitzende / maͤchtige / ſtreitende
buͤſte / bereute / fluͤchtige / entzundende / böffe up
empfangt durch Einwillig und gebührt
wuͤrkliche Simehun die Suͤnde.
188. Magd·
3 Magd. 8 333
söxrben / ſo lang fie ihren Eltern zu Hanfe gedie⸗
vet / daher inder H. Schriffte Magdſchafft für
Fungfrauſchafft gebraucht wird. Die embſige /
feiflige / mannfüchtige / hurtige ( mic der erften
Sylben) geſchwaͤtzige Augendienerin die auf der
auen Nänoe ſchauet / der alles iſt im Haus
ertrauet. Deß Müllnere Henn’ und Wittbers
Magd / Hat felten Hungernoht geflagt. Die
Masd mag heifchen ihren sohn / wann fie hat
Ehr und Treu darvon.
F — 28 6. ragen ’
Mag iſt fo viel ale ein Befreunder/daher
omme Schwert- magen / der Geſiopte auf deß
Mannes Seiten und Spiel, oder Spindel
Meaken der Geſippte auf deß Weibes Seiten:
Ibferv.pradtsf.457.
Der Magen in deß Menſchen eeib iſt der ſtets
—* blaſſen Tod. Der Koch iſt unſtem Leib: Der
chterne / zehrende / bellende / deß doͤrrẽ Hunger
ppel / er murmelt wann die Speis nicht fort
ic rechter Zeit / dann er hat keine Ohren etc.
*
gathyrſo. Dem magern hat GOtt geben die
efte Sehenstrafir: fein Nirfch th
i acht nicht Violenſafft die Aer
*
J
br.
Wide Befold. inthef. pract.ſ.s 14. & Wenner,
biste Herd / die niemals kalte Kuchen / als in
J J 287 eb, /
Einen magren befihreibet Balde in feinem
wit
334 3 Mager. 3 |
ven der Mittel vielerley. Pfuy aus mir dem Pur⸗
gieren: hab mehr als gnug der Bieren : Dim
ſeyn iſt mein’ Artzney. Hiervon iſt in berühmten,
Bus ein mehres zu leſen.
288. Magnet
Der Eiſenſtein / liebt feinen Nord / weiſt man⸗
chen Schiffer an den Port / geleitet durch das
UÜngeſtůmm / befahret feiner Winde Grimme.
Der edle Wunder⸗Stein dient mehr ais
Gold / man, nennet ihn Eiſenhold und
Roſt Metal muß ſeine Nahrung ſyn.
mit verborgner Tugend/hatangeflamte Se
dardurch er liebt das Eifen / und. reiget sufeiner
Liebe / aus nicht erforfchten Triebe far
ein Zwifchenftand. verhindert. ſolches nd,
Der Stein iff auch verliebt, / den Eiſen ſich en,
giebt / und nehret ſich darvon ec.
Der Magnet hat kein Hert und liebet doc
das Eiſen / er hat keine Hände undsicherdoc a
ſich / er hat feinen Mund und ſaget doch / wo man
in der Weltiſt.
Der Magnet hat die Deutung der Freund⸗
ſchafft unter gleichen, Perfonen ;. wie. "auch der
Beſtaͤndigkeit in, Trübfal fein Stein hat *
gleichen Krafft in verborznet Eigenſchafft
280 Mahlen. |
Mit deß reinen Pingelsfpisen / naar
eine ie Saft fahren SBilden/geftalten/pergeichnem
vor⸗
RE > » Mahlen, & 335
srftellen / nachgeftaften / Sieht und Scharten
ach der Kunſt zufammen garten. Es lebet in
n Sarben der Mann mit feinen Garben. Das
a8 die Zeit verzehrt / erhältdie Mahler⸗Kunſt /
Kuͤnſtler wird verehre mit groffer Herens
inſt. Was nur das Aug beſchauet / das bildet
ild die Hand / die Farben Häufer bauen und
eiſen ihren Stand. Der Mahler und Poẽt
je können beede dichten / daun kommt der Un⸗
rftand/wilvondem Werkerichten/Haß ergar
ſcht verſteht. Er ſtellet für Geſicht die guldne
Korgenroͤte das hoͤchſte Sonnenliecht / der
Sternen Abendwacht / die Morenfarbe Nahe,
Bas man nicht ſehen kam als Tugend oder La⸗
er / das bringt er zu Geſicht. Die Neigung deß
emuͤts beſchreibt der Pinſelſtreiff. Die Aeffin
er Natur iſt unfre Mahler Kunſt fie ſtreitet
och mit ihr / durch langerfahrne Chur / daß ſie
as Meiſterwerk beneidet und beweinet / daß kein
ergleichen Werk von ihrem Thun erſcheinet.
eſe Schweſter der Natur / die ſchoͤne Mahler
unſt erfreuet das Angeſicht mir uͤbertrefflicher
choͤnheit / ſchaͤrffet den Verſtand mit Sinn⸗
chen Erfindungen / erfriſchet und verſichert
as Gedaͤchtniß mit ihrer Deutlichteit / erquicket
as Gemuͤt mit ihrer Zierlichkeit / engünder denn
inn zu heroiſchen Tugenden: Sie iſt bey den
fuͤrſten beliebt / bey den Gelehrten wehrt bey der
# Jugend
Krafft.
936 & Wahlen, 3
Jugend aelober und ſtehet mif der Po terey in
glůckſeligſter Geſellſchafft.
Die Staffeley mit einer gegruͤndten Tafel
gegen einer Hand voll Pinſel bedeutet die Ju
gend / welche alles fähig iſt.
Mahlen pingere: maalen molere, Mahl
mal wie damal runc.
Mandel amygdalum: Wanre(Pallium |
290. Man
er Heldrund Men, Bird Sefchriebennah‘
feiner Beſchaffenheit. Deß Weibes Geg
Der Herrin feinem Haus. Deß Adam it
Sohn.Dasvordre Befchlecht / das hältdas
berrecht / dem Weib Kind und Gefind/mit Er
gehorſam find. 7
291. Mark. A
Das Markin dei Gebeinen und Ruck
wird yon Salomone der filberne Strick ame
ner/welcher mit dem Tod zerreiſſet Das ini
warme) verborgne / verwahrte/ungefücyte/zame
weiche / weiſſe / ſuͤſſe / geſchmoltzne ausge orrte
Mark / bringt manchen auf den Sark mad ein
der Jugend ſtark. h *
Das Mark hat die Denrungderinnerlihen
Das Mark in den Beinnn.
Ohn mich / kan niemand nicht ein Viertelſti
lein leben: — 9—
» Mark in Beinen, 8 337
und niemand denftan mich bisan das letzte Be⸗
ben.
Man traͤget mich bey ſich / uñ niemand ſchaut
mich an—
Weh bit wann ich erkalt / ſo iſts um dich ge⸗
229. Mike.
Derplatz da man alle Feilſchafft anslegerider
ine Krämer Mark / der groffe/ wolle / gelthei⸗
‚ende / vondem Getoͤß wallende / befchreyte/
urmulreiche Plas da ſich das Volk verſamlet
“7 zu haben Wahrzunehmen: Da die Armen
offt ſchaͤmen und auch kauffen ohne Ming,
| 23.Marter Maͤrtrer.
Der wegen GOTTES Wort das Leben
atverlohren. Der fein Blut hatvergoffen sum
Zeugniß Chriſti Lehr. Der mit der Maͤrtrer Kron
Bon G tt belohnet wird / und hat den Purpur
Rock / mit Blur beſpruͤtzt gefuͤhrt. Der Tod iſt
Ruhm und Heil / dardurch er überwinden / und
enen Sieges Krantz der Maͤrtrer hat gefunden.
53 fan der groͤſſte Schmertz den Maͤrtrer nicht
Manglen / er hofft nach ſolcher His den ſanff⸗
en Todesſchatten. Er iſt das Waͤitzen Brod das
zuvor wol gemaalen / fuͤr ſeiner Suͤnden Schuld
wolt mit dem Tod bezahlen.
Die Marter wird gebildet durch eine ſchoͤne
Jungfrau / welche mit einer Krone auf dem
Haubte / A ar
338 a 12317117: 9 |
Haubte / gen Himmel ſihet / an dent Leib verwun⸗
der iſt / und mir einem blutfarben Purpurro
ranget. — —— — —
Ein anders iſt Marder.·
ü gkeit. — ——
Maͤſſig ſeyn haͤlt keufch und rein. Esfolget
nach der Fuͤlle der Wolluſt Dienerin: Derlr
ſtrend boͤſſe Wille verrucket Muth und Sinn
beſihe ferners hiervon das 113. Blat in den
11, Theil der Sonntags Andachten. Die
figkeit halt Maß um̃ Ziel / thut nichranwenignom
zu viel: bleibt auf der Tugend Mittelſtraſſe
fich darvon nicht sreiben allen. Mäfljgfeitiftder
Geſundheit Näherin. Amme ı Schirme
Schutze / Quelle, Pforten ı Urfacherinz Zuge
meiſterin / vieler Krankheit Artzeney der Pfand!
Bandı Beftand und Siegel. Ein⸗
Wolleben / die Feindin aller Laſter der M
sänger Pflaſter / wird von ihr nicht berührt:
Arbeit und die Maͤſſigteit / find aller Fromme:
Chriſten Freud. 4)
Die Maͤſſigkeit Hält alle Heifchliche Bear
den zurucke / und deßwegen wird fiegebilder Aue
De
einem Zaum und Gebieß / einer Un he
mit der Bewegungin ihrem Standebfeiben
ben ſich habend einen Elefanten, a
295. Maulbeer .·
Die braunen / purpurſchwartzen
-.>
ee,
. :® >
* Maulbeer, 8 339
ge / ſafftvolle / geſunde / blutreiche Maulbeere.
Die Beere ſo von Mund den alten Namen har
en / bebluten ſeine Lippen befärbenfeine Zaͤhne /
eroͤten ſeine Zunge. Der Maulbeerbaum weiß
sine Zeit / der Herold ſichrer Friedens⸗Freud:
ann kaltes Wetter noch darhinden / laͤſſt er ſich
ſicht beblaͤttert finden.
Der Maulbeerbaum hat eine Bedeutung
I Bedachtſ amkeit / und Fuͤrſichtigkeit.
>; 6. Maur / Mauren |
Wolgegruͤnde / eingeſteinte / erhabne / veſte be⸗
hrente umwaalte / umſchloſſne / Beringung
ind der Schutz / der groſſen Stadt / der erhöhten
huͤrner Ring / mit den Graben und den ABA
en/ woloerfehen mit viel Pfaͤlen. Die mit Flut
mflofine Mauer / iſt gebauet auf die dauet.
Die Mauren hat die Deutung eines beſtaͤndi⸗
man) 297. Maus . |
Der Armen Hausſchmarotzer / die kleine / a⸗
Henfarbe / gierige / nagende / furchtſame / Feld»
nd Boden Maus / die Freundin Kaͤß und
Schmals: Geſchwindigkeit für Stärf ift dieſem
Thier gegebẽ. Der Rasen ſtets verfolgtes Wild.
Die Maus hat die Deutung der Furchtund
Flucht / wie auch der Schleckerhafftigkeit / und
Derderbung. Me
20
—
mMay
340 “ —* *
4 Seiing Dis — wird gebildet durch
einen mit Blumen gezierten Baurenjungling
ſtehend in einem grünen Feld / mit einer Meßru⸗
ten auf die Markfteine deutend / mel manindie
fer Zeit die Felder ausgemarkt. Hierzu kan man
mahlen die IT und etliche Früchte welche folches
Monat uͤber — werden.
9· Meer.
Der Fiſche — Haus / das weite Wind
und WellenFeld. Die ee
der Schazfelener Wunderfachen. Die
und Nährerin der Erden der Brunn der
genroͤten / die Herberg aller Flůß und —
aller Quellen. Das Meer erheberfich undiwaller
Wolfen ansftürst bald der Wellen Berg intief
fen Thal / fpiele mit dem Waller$al/brumme
bruͤllet / fh anmer/vaferriftanfgereige/verftunmit
der Norden Stimmibefänfftige feinen Srimmy
weift esfich Spiegel hell / dent blauben Himmel
gleich / beftreiche die Uferſchwell und mache fie
Mufchefreih.Das Welt groffeMeer verfchlinge
der Menſchen Heer. Es ſcheinet ohne Zieh das
Aug fans nicht erreichen und feine Grensenstr
chen/der Wellen find fo viel / daß ſie nich be
nennen / indem fie gleichſam rennen an ihres Ur
fers Bette / in vie Wette: Die ſtarken Wirbeſwin⸗
de in deß Neptuni Reich mit Soli Seſind⸗ jo
r Mer 348:
en Tyrannen gleich 7 die.alles zu verkehren fich
mühen hier und dort / ohn Ruh an allen Ort. Die
Welle kommt / die gehet hin / die Silber ſchaumt /
ie bleibet inn / die fluchtet / jene folget nach / die
chertzet / jene ſtreicht zu ſchwach.
Der kuͤhndolle Schiffersmann wagt ſich in
as hohe Meer / ſtreitet mit der Wellen Heer /
haut den Tod in feinen Kahn Laͤſſt ſich hin⸗ her
u ſchwanken / firander auf deß Sandes
anken / hungert an der Felſen Strand / und
verlangt das ſichre Land. Die Abgrund im ſiei⸗
en erhellen / man ſchwimmet daher mit praͤch⸗
igen Maften / mit toſtbaren Laſten / als wäre
leer das Fichtene Haus Die ungeheu⸗
ſchuůttern / es ſinket der Laſt die wilde Wellen
En grimme See / das glasgrüne Meer/das
Wellen / Neptuni Tummelplatzz.
>» Schif ı Schifbruch / Winde / Unge⸗
imm ꝛc. Das Meer har die Deutung deß uns
Fandigen Gluͤckes und Ungluͤckes
tum: fireequs 00.00 |
j di: 300 nfch: RATEN
Kein Redner iſt ſo ktlug den Menſchen zu be⸗
co wird mehr/als sr ſagt; guunofe ij
—— Y ij lei⸗
a Wellen / wie hohe Berge ſchwellẽ: Die Schiſ⸗
Terſplittern / es ſcheidert der Maſt / die Menſchen
chuppenreiche Meer / mit aufgeſchwellten
mare: mehr magis: Maͤhre commen⸗
Fr
fein Berftandiftwehrr wie Gold 7 feine Am
342 | Menſch. 8
bleiben/oder dann vielmehr / als er ſchreibt / muß
ungeſchrieben bleiben. Die Endſchafft der Ge
ſchoͤpfe / dep Schoͤpfers Ebenbild / der Himmel
und die Hoͤlle / nach dem er iffgewille De Mic
ften Anwalt auf der Erden der / wann erfele
ſten will / den Engelnaleichfan werden. "Das
Map und Ziel der Natur / der Dersfiher alte
Thiere Der Auszug aller Volllommen heit/ dem
alles ſtehet zu Dienſt / derLufft voll Federvolt da⸗
Feld voll reiffer Frucht / die ſhwangre Regen
wolt / die naſſe Waſſerzucht / de Baum
begruͤnen / der MenfhenScharzudienen/dapee
fein gantzes Leben / ſol GOTTES Dienſt age
ben. In dieſer Welt iſt feine Creatur
Verſtand durchforſchet die Natur 7 als n de
Menſchen Kind / dem alle Ding zu Dien
ben find. | —
kleine Welt iſt weiß
Der Menſch / die
Helffenbein / gelat wie Marmolſtein bunc
das Blumenfeld. Seine Sprach iſt Engeh
find von fernen / in dem Haubt wie Helle See
nen. Der Schlaf iſt diefer Welte R
Morgen wann er auferwacht; es andert dee
danken Wind / und ſolches weiſt ein xde
Her: rwiedaßonfogedenkeftder fierblichenz
Wer iſt es / dem du ſchenteſt ſo reiche Sur 2m:
ſag ich doch darvon / daß deine Tren beſuc
We
a Menfch, 8: 343
Menſchen Sohn / das kluggeſinnte Thier / der
Meiſter der Vernunfft / das groſſe Weltge⸗
chlecht / der Obervogt und Pfleger Goͤttlicher
Seſchoͤpffe. Die kleine und verjungte Welt / das
chnoͤde Maden Aas / der trotzende Erdenknecht.
Das edelſte Geſchoͤpf / und der ſterbliche Engel.
ESeben / Leib. |
s 30. Mertz.
Dieſes Monat wird —————
nalings / weilen die Stunden den Kindern /
ie Tage den Knaben / und die Monat / wie ge⸗
agt / Juͤnglingen verglichen werden. Seine
Kleidung ifttaner oder ſchwaͤrtzlich rot / hing
begen der Erden / rot wegender Soñen Schein
peicher zu diefer Zeit alle Erdgewaͤchs herfür
ringen Etliche mahlen diefem Monat einen
Helm aufdas Haubt und das Bild mit duͤſtrem
Ingeſicht / su bedeuten / weil er dem Marti oder
RriegesGort gewidmet und von ihm genennet
dar» Diefer nd alle Monden werden mit Flu⸗
eln gemahlet / wegen ihres ſchnellen Lauffes uñ
em Mertz muß das Zeichen deß Widders V
eygeſetzet werden / wie auch etliche Blumen / ſo
ach jeder Landsart in beſagter Zeit herfuͤr kom⸗
en.
zehn
$ 302. Meſſe.
Der Jahrmarkt / die Gewinn · und Zahlungs
‚oe Y iij Zeit.
6
BEER
344 * Meile S
Zeit. Die angeſetzte / beſtimmte / erwarte / v eichbe⸗
gürterte/die Kaufflent Ernde / da man das Gelt
bemittelt / erhandelt / und ——
302
Der ſchaͤtzbare / wehrte Erdenſchroll / dasımit
Schlacken untermengte Aertz / deß Erdenreiche⸗
Eingeweid / ein Hauffen Grundmetall Der
glängrende Schifer I das ſchimmrende Schroll
das gelblichſchwartzen Aertzes Blick: So muß
der Ruiuer Erden / Schos / Herk und Ingemeid
aus Geis durchbrochen / durchgraben 7 du
hetjdurchgründer werden / daraus bringemals
mir Mih die ſchatzbare Gefahr / erhaͤlt ſie muvil
Sorg und mehre ſie immerdar. Man firebt
nach dem Metall biß an die Vorhoͤll dort/dortifl
unfres Geitz / und Laſters Wurgel Sand. Das
Metall gleicher einem wilden Thier/ das man
jager für und für ı und wann man esharerjaget
ift man mir viel Sorg geplagen / ſelbes ficheri
verwahren?ꝛc. d
Das ungeläuterte Metall hat die
tung der Unteinigkeit / Muͤhe und Arbeit ſoſche⸗
in feinem volftändigen Slank und Drukenäk
hringen. —
Es wird alles Aertz Metall genennet / dh
der Unterſcheid / wie bewuſt ſehr groß nd
rotguldnes Aertzſtuͤfflein mehr wehrt / als ein der⸗
ber natuͤrlicher Handſtein. Nach Vergmanın
u Metal, 345
Gebrauch muß man von den Merallen reden.
Erſilich recht einfchlagen / die Gewerkſchafft
fort treiben einen artigen fundgrubner haben /
und endlich das Feuer feren/ die harten wimmer
nd mächtigen knauer durchſ chlagen / und durch
"eine reiche Ausbeut machen froͤliche Bergleut.
GOtt beſchert einen artigen Schifer I einen be⸗
faͤndigen Anbruch / und dichte Bergſtuffen /
wann man nur die Fundgruben gebuͤhrlich bes
fegt / die fürgefchoffnen Felfen zerſtuffet / ſich die
chen Lager Waͤnde und harten H ornſteine nicht
Sabfchrechen läfferrund redlich in die Schichte ver⸗
faͤhret. Es finder fich zu weilen rorguldenes
GlansAers/gediegen Silber und ſolche Lohnjeit
macht volle Bergfreude.
— 303. Milch. |
Die ſuͤſſe Baurentoftiver Kinder Speifund
Trant / der ſchneeweiſſe Milchraumsſafft / die
arte Nahrung traͤnkt und fpeift/dielanlicht neue
Deilch / die Butter dunkt in Hoͤnig ſuͤß / die fluͤſ⸗
ige / ſuͤßliche / niedliche reine / gerunnene / ſtaͤr⸗
Eende / nahrhaffte / die ausgeſogne / ausgepreſſte
Milch. ausgemoltkne Much daher auch der
Molken / das Reimwort mie der Wolken dent
Namen hat. |
* Sie Milch har die Deutungder Nohtwen⸗
digkeit.
1
|
Bi: Y iiij miß ⸗
1
———— —
346 Mißbrauch %
| 304» Mißbrauch. 2,3
Der ſchaͤdliche / ſchaͤndliche / eingerißne / aͤrger⸗
liche / den guten anklebende / eingeflochtne / einge⸗
ſchlichne / eingeſchichte / irrige eingeſchleichte
verbrechliche / ſchwere / faſt unwandelbare ein
gewurtzelte / beliebte / eingemiſchte verjaͤhrte /
Zachtheilige / unabwendliche / ungebuͤhrliche / un⸗
beſcheidne / nach uñ nach undermerkte und d
die Zeit beſterkte Mißbrauch der Mißbrauch ſo
nicht abgethan / maſſet ſich deß alten Rechtes
ar. Den Mißbrauch abſchaffen / maͤſſigen un⸗
cke weiſen / mit Geſaͤtzen beſchranken / und em
nigen. Der Mißbrauch iſt deß hellen Feuers
ber Rauch. Je groͤſſer / herrlicher / und übertre
licher derrechte Gebrauch einer Sache je [hie
licher iſt deſſelben Mißbrauch). |
| 30 · Mittag.
Wann die Sonnam höchftenfleherunddan
gegen Abend gehet. Das guldne Aug der Wel
eilt mitten andem Himmel / verkuͤrtzt den Scha⸗
renſtreiff / vermehret feine Stralen: Beleuchtet
unfre Welt / wil fie mit Gold bemahlen Dann
brennt die Feuerglut und kochet / entzundet
waͤrmet / zerſchmeltzet / durchhitze Erd und Flut
Die hoͤchſte Tagesſtund / führe Roblenimden
Mund / pflegt Speiß zu nehmen an. Der Son⸗
nen Mittelſtand verbrennt das Mohrenland.
Die gegen Mittag gelegne S.änberinserden
gebil⸗
S8 Mittag · * 347
gebildet durch eine junge Moͤrin / ob deren Haubt
Die Sonne ſtehet / und ſie uͤberſtralet: Sie iſt ber
kleidet in Gold⸗oder Feuerfarb / beguͤrdet mit ei⸗
nem Himmelblauen Gurd darauf SQ MW.
Dieſt Moͤrin träger in den Haͤnden etliche un⸗
Aſich gewende Pfeile / und in der linken Hans
De eine Sonnenblumm oder Hopfenzweig / wel⸗
dies beedes ſich nach der Sonnen Lauff wendet.
A 306 Mitternacht .· —
Der Naͤchte Sonnenwend / die truͤbe Nach⸗
Eezeit / das Mittelin der Finſterniß. Nachdem
Der erſte Schlaf der Menſchen hingerauſcht / ver⸗
ſichen / entwichen / un dann die Morgen ⸗ Sonn
kommt langſam angeſchlichen. Die ſtille / furcht⸗
ſame / unwachfamey nüchterne/ ſchwartze / Pech⸗
und Mohrenfarbe Mitternacht. Die Sonn iſt
mitten unter uns. Die Sonne hat ihren Lauff
ollſtaͤndig halb verrichtet.
Die Mitternächtifchen. Landſchafften
bilder man durch einen groffen Kriegsmann /
crotziges Angeſichtes / in vollem Harniſch mit
Kuͤres fol er eine himmelblaue Dinden haben
miedem * X. Sein Angeſicht ſoll gerich⸗
rer ſeyn gegen das Siebengeſtirn / dag aus truͤ⸗
ben Wolcken herfuͤr ſcheinet. |
Ban 307. Monat
Wbverden von dem ) auch Monden genennet/
V v der
J m
halbausgezogenem Gewehre! uͤber den blanken
— 88
348 * Monat
der Monden ſchneller Lauff / die dreymal zehen
Tage in welchen durch 12. Zeichen Der Mond⸗
fchein pflege zu weichen, Der zwoͤlffte Theildeg
Jahres.
Die Monat werden gebildet durch nn
Juͤngling / welcher weiß bekleidet / die Hand hal⸗
tend an einen Palmenbaum der alle Monater
nen neuen Zweig bringet / und die andre Hand
aufeinen Stier/der nur ein Horn hat / weil der
Mond bafd ab»bakd zunimmer Diefem Bild
wird beygemahler Mondfraut(Lunarıa) deln
Same dem Moͤd aleichet/defwegedie Schmelk
| kuͤnſtler Silber daraus machen wollen. Die
| Kraut ſol mit dem Mondabund zunehmen
308. Mond. |
E Der guldnen Sonnen Sifberreiche Schti®
— ſter. Der taget bey der Nacht / fuͤhrt auf ders
| nen Wacht’ läfft die Salgwellenwallenunddle
i flüchtigen Kryftallen nach ſeines auffs
len. Hat von der Sonnen feinen Schein/fihenkt
unfre Erden ferichten ein, Der Monden Bart
der Heerfuͤhrer der Reyenführer aller Sternen?
der finſtren Mächte helles Aug Die Miutterumfe
rer Ruh / kommt druckt die Augen zu Drop
gel der Natur / weiſt bey der Nacht die Baend
ſpur. Der gehoͤrnte Mond der mit de
Milch ernehrt / was die Erde bringt. Der Mond
| eſafftet Kraut und Gras / arfülledie Scheuten!
und
a Mond. U 349
ind das Faß / regieret alle Feuchtigkeit / weift das
Sewitter jederzeit. Dee Hundsaff (Cynocephz⸗
us) betet ihn an / wie auch der Elephant / da8l
was er keiften kan iſt Kranken wol befant : fein
Kraut iſt dem Wald / kein Gras iſt den Augen /
kein Waſſer iſt ſo kalt / da Fiſch und Krebs zu⸗
ſchauen / kein Vogel in der Luft / kein Wuͤrmlein
der Grufft / das nicht deß Mondes Safftund
ine groſſe Krafft / ſolt pührenumd erweiſen sc.
Die Koͤnigin der Nacht mit ihrem Hofgeſind( ſo
die Geſtirne find) erweiſet fenchte Macht / die
Facklen ohne Zahl ſtehn in den blauen Saalı
And ſchlieſſen einen Reyen / in dem fie Blumen
ſtreuen / und ihre Lentzen Zeit / iſt aller Kaͤlt be⸗
freyt. Die Ampel mit Silberflammen / erfordert
alles Liecht zuſammen / zuͤndtihre kleine Leuchter
an / fuͤnkelt / drenet / begeuſſt die Fluͤſſe und Qel⸗
fen deß Wachsthums / der Brunnen aller Feuch⸗
tigkeit, die Pforten der Wolken / die Urſach deß
Taues. Der blanke bewaffnete ſiegende Helde /
der krieget und ſieget verjaget die Sonne / bringt
ruhige Wonne / vertreibet ſie auſſer dem himm⸗
liſchen Feld. Deß Monden Monat Rad / der
blanke Chor der Naͤchte / der Cynthien / Doppel
horn / folgt deß purpurnen Abendroͤte / der Ster⸗
nen Fuͤrſt / deßs Mondes Silberrad / mit feinem
blanken Chor. Der Silberblaſſe Mond. F
Der Mondſchein wird gebildet in Beflalt
Ben | eine
A
dtin er
350 Mond.
einer Nimfe / fisend anf einem zweyrãdigen
Karren / gezogen von einem weiſſen und fchwar
en Pferde oder Hirſchen wegen der Geſchwin⸗
digkeit deßLauffes mit einem D aufden Danube
dieſes Bild iſt in. Silber befleider 7 miespfeikat
in einem Köcher und einem Bogen 7 weilder
Mond die Strafen auf-die Erden ſcheuſſt
mehrmals fchädlich. find» 1 wie ſonderlich die
Schwangern erfahren.
309: Moos an Baumen.
Das grünlichgelbeidas gelblich grüne Moog]
deß alten Stammers Sammetfleid. Der alten
Daumen grüne Deefe / das waͤchſt wo
nicht waͤchſt von a bedeutet um
nuͤtze Sachen.
0. Mord.
Todſchlag / Ableih Entleibung / Su—
eines Menſchen / das vergoffne Menfohenbiut
muß mit Blut verföhnermwerden/dannes
et von der Erden / und bringt GOttes
rut über gantze Koͤnigreiche. Der Leichnam —
get dar in ſeinem warmen Blute 7 dasnunmie °
voller Flute rinnt in den Bar und Haar DE
Haubt iſt halb zerfpalten / es kan fühnichemmehe
halten / der Geiſt in ſeinem Leibe Der Ru
mord / der hinterliſtige Todſchlag derunbarnte
hertzige / Raubgierige / grauſame furchtſame /
fluͤchtige Mörder sc,
mie
More 351
3xMorgen/Morgenroͤte .·
Deß feurigen Moͤrgens rotglaͤntende Fluͤgel /
beguldet die Huͤgel / ſie threnet und droͤnet mit
ſunkrenden Stralen / beginnet die Felder und
Waͤlder zů mahlen / mit perlenem Tauen / Kry⸗
allenen Zehren / laͤſſt Bluͤmelein Schauen / ꝛtc⸗
Zerreiſſt die ſchwartze Decke der finſtertruͤben
Nacht / vertreibt der Sternen Wacht. Der Son⸗
jen Kammer⸗Magd laufft vor der Frauen her
nacht ſchwere Wolken leer. Gleich der Gebererin
ringt ſie den hellen Tag / mit ſchweren Threnen
Frippen / gewieget vonder Zeit / die Purpurfar⸗
se Decken find dieſer Morgens (Roͤtin) Kleid.
Rein Geſtirn iſt von Gold / keines weiſet ſich ſo
old / als die fruͤhe Morgemroͤte / die ſich ſelbſten
roͤnt mit Roſen / decket mit den Perlentauen ſich
em Weſtwind gu vertrauen: durch das Him̃el⸗
faue Seld/führer fie ven Saffranzelt mit der
elffenbeinen (Silberweiſſen) Hand ſtreut fie
— auf das Land / und belacht den frohen
entzen / unſrer Grentzen. Das ſchoͤnſt in dieſer
Belt su ſehen / ſollen wir vom Schlaf aufſtehen;
ann die Sonn ſteigt aus dem Meer / mit Welt⸗
roſſem Stralen Heer. Sie erweckt das Feder⸗
Voit / das ſich naͤchſt der ſchnellen Wolt / ſchwin⸗
ee aus der Felſen Grufft / mit Geſang in freyer
ufft. Die rote Morgenfahrt. Der Morgen har
ie Er nun
_
um
dag in die erfreute Welt / die Luffte gleich der
BAT,
u
——
344 3 Mörgenröte: ie |
nun mehr die Huͤgel angeroͤtet. Das rote Mir
genliecht / die liebliche Tagesbringerin..Die frühe
Morgenwacht. Der Sonnen Brautmagd
Der zweiffelhaffte Morgen / erwecket * Sor⸗
gen. Der Tau beſchoͤnet Laub und Gras
Voͤgel mit verſuͤſſten Singen dem Morgen
manches Loblied bringen / in dem der Sonnen
Pferde ſchwingen / den Wagen Himmel auf ſo
bald ſie nur erwacht. | Ki
Die Morgenroͤte wird gebilder in Geftale
eines geflügelten Kindes / angerhan mit einen
goldgelben Mantel / in der Hand tragend une
angebreñte Facfel/oder Ampel. DiefesRindfan
aufden Pegaſo oder geflügelten Pferd rennen!
und mit derandern Hand Blumen ausſtreu
Fr Sonne.
| 312. Moſt. 3
Der neue Rebenſafft / der noch truͤbe mre
erſtgekelderte / unlautre / ſuͤſſe ungeſinde
fette / Rebenerſtling / Moſt triefet von der |
ab / wird mirFüffen arisgeprefferımdbeltebeden? ’
# Schleckermund. Machet trunkne Leute
I fen. Wirfind dem Noa ſehr verbunden
Eike Moſt haterfierfunden/verihnfchlaffen machen!
KU | und entdecken ſolche Sachen / die beyikiverbon
| h | gen waren / bey vielmehrals hundert Jahren
0 Der Moſt hat die Deutung neuer Freund⸗
wie der alte Wein die alten bedeutet
0 8 | | Mauͤd
1
% Můͤd / Muͤbigleit. 353
13. Muͤd / Muͤdigbeit.
cher übermüpet/fhnauffenilap, und oh⸗
je Krafft I abgemuͤdet / traͤg und ohne Staͤrke.
Di je Muͤdigkeit folge mit der ZeitderArbeitffreitt
€ getzlichkeit muß ung erhalten und wiſchen
Mouͤhe und Arbeit ſchalten.
— wird gebildet durch ein ma⸗
8 Weibsbild/ welches mit offner Bruſt / in ei⸗
emSeffel ſitzet / mit einem Fucker ——
ID das Haubt indie linke Hand feuer, Er °
Muͤh
6 *
Muͤhle.
D 3er Mühlen a nd Snterfiebfiähe Arten / als
Dahimäen / Schrotmuͤhlen / 3
Schneidmuͤhlen / Papiermuͤhlen / Dr tmuͤh⸗
en Putvermuͤhlen / Handmuͤhle 2. Der Strom
10 Wallertrüb macht ſolche Raͤderpochen / die
X Bellen gehen um 4. bepfält auf ihren Kochen.
nk Schwindel Lauff macht ung das rei⸗
Be ie das durch den Beutel ſtaubt 2c.
Be Moͤhl hat die Deutung eines ſehr be⸗
‘ häfftigten und von dem Stand feiner —
a beweglichen —
und.
Bas inch ei h Berlandj ihbetreidhet
3 der Mund deß Menſchen?Der Mund iſt die
— deß Lebens / ſeine Thor jmd voll Korallen
* ſeine —
Te — —
354 3 Mund, %
feine inwendige Pfeifer von Perlen und Allwaſ⸗
ſer / ſene Wände mir Scharlacken gleich ſam be
enket Hierinnen hat ihren Sig die Doim⸗
cherin der Gedanken / welche auf der Hel
nen Clavier der Zaͤhne / mancherley Lieblichk
zen hören laͤſſet Der Mund muß den Menſ
naͤhren und lehren / erhalten und erwaͤmen
fen nnd preiſen. Der Mund iſt der Grunde
Hoffnung / der Bund der Vereinigung deß Sn
Ken Leibes / der Werkmeiſter der Worte, 7
Zaͤhne halten ihre Ordnung auf der RaulE
maalen und bereiten die Speife fie befchran
und besränken die Wort / welche fobafd me
fahr kommen / fo bald fie die Schranfenunt
ſchritten. Dieſer Rofenfarbe Mind eröffnerin -
mit freundlichen Gelächter / er sicher die Deu
an ſich / als mir einerguldnch Ketten 7 eriftde .
Bottſchaffter der Freude der Herold — |
ſtes der Fuͤrſprecher der Unſchud and fan
auch in ſo viel iſtigen Betrug anſtellen
mus durch ſolches Fenſter nichr fan in das fab
ſche Herß ſehen. —
Der Mund verhuͤllt deß Herkeng Grund / |
verkehrt fich alle Zei und Suund
Hertzens Zeicher ſeyn / teifftaberfeider were
ein. Das Sippenfchloß/deB Sierkens Dort
mit Ruͤbinen gezteret, ap
WMzZunge / Kede Spread.
B Muh, 353
rue
Wo man ſchauet der Muſchel viel / ſhet man
in Wunderſpiel / und wird in ſo ſeltner Art. Der
Rate mache offenbart. Die Töchter der Mu⸗
el find glaͤnzende Perlen / fie ſind rauh in
offen / geflammten / gefaltnen / gewellten / ge⸗
einten / beruntzleten / erharten Schalen. Es muß
in Schatz dar ſeyn verwahrt / weil ſein Schrein
einharter Art. | *
nd welche von auſſen ſchlecht anzuſehen in⸗
‘
*
4
*
öffnen ſich gegen der Sonnen / und ſchlieſſ
zu Abends / koͤnnen eine Deutung haben a
ffnen Hertzen empfangen ſollen. Beſihe das
XIV. Andachtsgemaͤhl in dem erſten Theil der
Sonntags⸗Andachten.
Ein Faullentzer / unbeſchaͤfftigt / der hat dag
antze Jahr lange Tage / lange Weil, Der Muͤſ⸗
ans der Lafter Anfang und der Tugend Uns
ergang . Die Faulheitund Traͤgheit macht lan⸗
je Zeit und arme Leut. Wer nicht der Arbeit iſt
efliſſen / ſol auch der Speiſe nicht geniffen. Mehr
erzehren als erwerbẽ / it die Straſſen zum Ver⸗
nr
—
ſtſt 2 PR
Die Perlen⸗Muſchel iſt ein Zeichen der du⸗
endig aber ihren Schatz und Reichthum ent⸗
. Die Sonnen-Mufchel( Conchz folares)
DOTTES Gnaden⸗Gaben 1 die wir. mit
erben Der Muͤſſigang a
ir alle
356 S Müfliggang. S
alle Laſter hangen. Die Haubtſtatt aller Unti⸗
enden. Der Lehrmeiſter alles Boͤſſen. Det
raͤge träger feinen Laftıfigt wie ein Schweinin
voller Maſt / und wird der Laſter boͤſſer Gaſt. S
mottenreiche / ſchlaͤffrige / verweſende lebendig
de Muͤſſiggang / der die Zeit in ſtinckender Faul⸗
heit verſchleifft.
Der Muͤſſiggang wird gebildet durch einen
fetten Juͤngling ſitzend in einer finſtern Möleny
als welcher dep Siechtesnichtwehreift. | Meben
ihm Tiger ein Maftfchwein ind ficher fein Ange
ſicht rräg und fchHäfferig?c. Man kan auch Ra
Ken darzu mahlen 7 ‘welche die Deutung deß
ſchlaͤfferigen Muͤſſiggangs haben.
Muß von müffenoporter: Mus
tum, Muſſe oeinih> ufen ei
332. Nachlaͤ ee @ Salbei |
Die Mutter der —— ſanffte /
— —
der Schatten / die Pfoͤrtner in Kenne Küng
genmwenderin. Die Fürftin der Finfternig, Die
Tunkeltraͤge Nacht ift pechſchwar ai
BE 7715 55 357
chen / die Angſtbetruͤbte / ſtock⸗ dick⸗ finftre/ blinde
Nacht. Die Heldin / welche mit dem Silberblan⸗
fen Harniſch das Sternheer auf die Wache fuͤh⸗
reti / und als eine Sieges Fuͤrſtin die Sonnenſtra⸗
fen verjaget. Dieſer Goͤttin heller Glantz / gleicht
deß Pfauen Angenſchwantz / der fh in die Run⸗
dung breitet / ſo viel Himmels Liechter leitet / und
entdecke das blane Zelt / ob dem groſſen HRim̃els
Feld. Die Nacht bringt viel 1000. Sonnen / iſt
Der Feuchten höher Brunnen, Von der brau⸗
Den Nacht befalfensbefchatretibedecketie
Mond / Sterne Sonne! Morgenroͤ⸗
te. Die Lieb zn Nacht geneſen / zu deuten / daß
vielleicht 7 der Buler blindes Weſen im finſtern
beſſet ſtreicht.
Sie Kracht wird gebildet durch ein dickes
Weibesbild / welches gekroͤnt iſt mit Mahenkoͤ⸗
Ffen weil ſolcher Samen ſchlaffen machet) auf
den Rucken habend zween groſſe ſchwartze Fluͤ⸗
Zel / ihre Bekleidung iſt ſchwartz / voller hellen
Sternen. Fuͤr ihr ligen zwey mit abgebrochnen
bder krummen Fuͤſſen bemerckte Kindlein / deren
das eine weiß das ander braunlicht / jenes ſol den
Se ee. Tod bedeuten / wie Philoſtra⸗
zue wi .
—— .. 319. Nachti all.
Die Syrenen in dem Luffte / das fluͤchtige
Paͤlterlein der edelſte unter denen die den-Sittig
Be 3 ij ſchwin⸗
—X
—
EIER
258 B Nachtigall.
ſchwingen / fie kan ihre Stimm nadı den Kifpeb
bächen zwingẽ / das enter zudem Pferd Siege⸗⸗
und Trauerlieder fingen / bald ſchluffelt fie die
Klag / bald führer fie hohe Tergen mirdem Öw
genhall zu ſchertzen / wie der Trompeten Hall
Tavtavrararariret; ſo hat auch ihr Gerönder
gleiche Ruf gefuͤhret: bald wie das Waſſerlen
den ſchrofen Kieß durchſauſſelt / iſt hre Meiften
ſtimm bunt / wuͤrblend ausgekrauſſelt / daß jedes
Tones Art in ihrem Ton ſich finde.
Es fliehet der Klang ereilt ſich wider / verm
ſchet die Lieder mit ſchnellem Geſang. Wer
von einer feinen Zungen fomandelbare Ski
erzwingen, Die Winde ftehenftildie Singen
zu hören / die Blumen merfenanfdas eng
kind su chren; daß auch die wilden Thier und
ſonſt ſchichtre Faunen ob ſolchem fühlen Ton
ſtarren und erſtaunen. Wañ auch dep Boglers
Hand die Nachtigall gefangen / kan ſie in keſf
band das Leben leicht erlangen / da —— 5
J
er⸗dieder biß ſie die Freyheit wieder wo nıchede
Toverlangt. Um def Orpher Grab d '
Nachtigallen / mit wunderkrauſſen ſchalen —
Die Nachtigall wird zu der Pocterc
mahlet. ae
320. Nahrung.
S Epeis / Koftı Wuterhaltung deß ie
das was vergeiſtert wird / daß wir nie
BVYWIBYU
DIRT WDARTNG
NE 339
eralten / muß Speiß und Trank erhalten. Das
peite fluten Meer bringt groß und kleine Fiſche /
ur Nahrung uns zu Tifche/die Baumen geben
Frucht / die Erde manche Koſt / der Reben bringt
en Moſt / fo gar daß auch der Lufft die leichten
eder⸗ſcharen nicht pfleget aufzuſparen ꝛc. Wer
nket GOtt darfür ? der gedeute Nahrungs⸗
t(Chylus) gibt dem gantzen Leibe Krafft.
PR? x 321. Narꝛ / Narrheit. | —— 4
Der Fehlgeſinnte Thor mit gantz verruckten/
erſtuckten geſchwaͤchten / verlohrnen / gekraͤnktẽ/
hitzten ausgematten / krafftloſen / —
ehirn / von der verkappten Rott / der unbedach⸗
und offtbelachte Gauch / der Sturmvolle Gril⸗
Sei. Die Tobſucht und Schwindelflucht /
t daß man ſein Verderben ſucht.
igen Gedanken beharren / denſelbẽ nachſetzen /
nd fie fuͤr klug genug halten 7 auch andrer wol⸗
emeindes Einrahren verlachen / das dritte iſt
gu man nicht nur den Verſtand gekraͤnkt ſon⸗
n zuweilen gang verloren hat / und in allen
Sachenthörigehandele: Jedoch iſt dieſe Wahn⸗
si Grillenſucht / und Narreheit / von der Raſerey /
nterſchieden 7 welche nicht nur den Verſtand
erfinſtert / ſondern an deſſelben Statt ein gantz
N 3 iij Tyran⸗
360 2: Narrheit. u
Tyrannifcher Linverftand erwiefen wird»
Die Narrheit hat ob ihren Bildnig eine dran
renfappen mir Schellen / eine Decken und einen
Kolben / wie es folche kurtzweiligen Nähte fühe
ren. *
322. Natut
Diefes Woͤrtlein hat in der lateiniſchen Spra
che viel Deutungen! wir verſtehen hierdurch die
Eigenſchafft / welhederhsHMEGDTT allen
Geſchoͤpfen su ihren Weſen und Erhaltıngmi
diglich eingefchaffen. Die Schwerter aller
eit/die Zeuge Mutter aller Dinge die befondet
jedes Volk dep Hoͤchſten Meiſterrecht unde
gebornes Kind. Es iſt ja Kunſt und Churein
unberichtes Kind und Tochter der Ratur das
folgt der Mutter Spur. — ——
Die Natur wird gemahlet in Geſtalt eins
des mit vielen Bruͤſten / ſehend auf eine Gert
» wie fonften ein Bruftbilde/antocidhes ihreaund
geſtreckte Arme mit Ketten gefefleltsbedeutend!
daß die Natur mit gründlichen Urſachen
bunden ſeye. |
3 23» Nebel. | An
Der aufgerämpfreDufe/fteige durch die leide
te Luft / webt eine dicke Decker betauet Feld und
Heeke / mit guldnem Schein beftralezund einat
ſchmeltzt / bemahlt / mit Farben vom Dpalibee
eriefend Berg und Thal / ſo daß ds
5 Nebel. 2% 361
fich unfrem Aug entzogen ꝛc. Der Nebel wil
gleichſam mit Adlers Fluͤgeln erhoben ob den
Hügeln ſich ſchwingen Sternen an: Er bildet
was; er fan / und: muß wie Icarus ſich mit deß
Tancs Guß abflürgen indag Meer, Der Voͤ⸗
gel waſſerſchweres Netz.
Der Nebel hat die Deutung der Verbergung
und Unterdruckung einer Sache ·
A: ı 1324. Veid· |
Der Tugend. fremde Mißgeburt. Deß Teu⸗
fels erſte Suͤndenbrut / der blaſſe / feuerbrennen⸗
de freſſige / biſſige / abgegraͤmte / Hertzqu elende /
iffige / Schlangenartige Neid / die boͤſe Hoͤllen⸗
sucht / mit Drachenblut durchgallt knir ſcht mit
den Zähnen ob feines Naͤchſten Gluͤck. Der &
eelhaffte Neid / dasfcheele Neidhart Aug / vol
DBafitiffen Giffl. Die Gedanken deß Neidiſchen
Find Kadı / alles was in der Welt Gutes geſchi⸗
het / beduncket ihn boͤß. Er iſt die Peſtilentz jedoch
Kur mie dem Willen / den er nicht fan erfuͤllen / an
aller Welte Grentz. Deß Neidlings Bett iſt vol⸗
fer Doͤrner Spitzen / er kan niemals in Ruhe ſi⸗
Zen / und pfleget jedermann zuritzen mit ſeiner Le⸗
ſterzung. Ihm wird der Tag zu finſtrer Nacht /
eß Bruders Freud fein eignes Leid / fein?’ ei
gen Hentersplag u Neid ift nur ben hohen Sa
Den /und die nicht gemeine ſind: Hierein ſetzt er
feine Rachen / alles Glücks gefert und Kind zc.
BT Z iiij Leid
EEE
367 a. Seid, “2
Leid ich von der Tugend wegen J ſo wird mir der
Fluch zu Segen.
Der Meid wird gebildet in Geſtalt ——
ten ungeftalten Weibsperſon / blaß in dem An⸗
geſicht / mit langabhangenden Bruſten / darzv⸗ |
fchen Schlangendas Hertz nagen / nechſt ihr eint
Waſſerſchlange mit vielen Koͤpfen. Oder man
mahlet fie mit einem Schlangen Haare mid
daß fie das Hertz / in der Hand haͤlt / welches in
Wurm naget. Ihre Kleidung iſt rot wie
Roſt am Eiſen. Ob der Neid mehr nute
ſchade iſt zu leſen in den Geſpraͤchſpielen.
Der Neiiddddd
Ich werde wolgemut / wann andre ſich be tage R
Ich traure / wann das Glůͤck den ander
Dehagen
Sch ſorg on meine Quahund wiihan.
ten a
arab' ich noch fo ſtark inc
| Schmerzen Brab.
325. Netz ·
Deß Vogels leichtes Haus das —
ne Neſt geſchloſſen von geäft: Der
Aufenthalt. Da die bunten Voͤgel nn
der erſten Speiß gelüften/ da ſie —
ns bedecken) und —
ki ;
a.
nu 2
—
RE 363
326. Netz (ar? Y Gi
” Das naffe Sifhernes der Hatnmköhnnddie
‚Segen befchlieflen allerwegen das ftume ſchup⸗
pen Bolt, erg und
ſchnaltzen kleine Sifhe nn
| 327. Neurung.
Die beginnte Neurung / die ie
Es iſt doch nicht alles erfunden / noch viel neues
wird erdacht / mitxiel Nutz herfuͤr gebracht / und
dem bleibet man verbunden / der mit Nutzen neu⸗
€ 1 lehrt / dann die Welt ift umgefehrt / das / was
alt geweſen iſt friſt und neurt der Zeiten Friſt.
— ie gehaſſte / verdächtige/ verächeliche / det
* einerliche / verwerffliche / ſchaͤdliche /nachtheili
gel hinderliche/ ſorgſame / anſtaͤndige mutzliche
We as ſol die alte Leyren mit ihrem Baurendied /
es muß Sinn und Gemuͤt ſich auf wag neues
teuren ec. erfinden / machen / ſcheurẽ( iſt ein Gold⸗
f fötniedstworeiwelhes fie gebrauchen / wann fie
pen das Silber glänsend machen)... |
Fieſenſternutare: Nieſſen genieſſen krui.
| 323. Noht.
v Die hohe / verurſachte / dringende Nohtbe
zwaͤngniß / unvermeidliche Nohtfall / fuͤrſtehen⸗
de bedrangte / angemaſſte / zufallen de Nohtſtand⸗
Bequeme, wolerfundene / hochgeachte Neurung
© er * FOR entbrechen/ entbinden / befreyen.
—G 3 v Nuͤch⸗ Pr
9
J
—
—
d
BF
364 2 Nüchtern. *
3 29. Nuͤchtern.
Ohn Speiß iind Trank vergnũgt / die Nůch⸗
ternkeit verzehrt die boͤſſen Dämpfe /ſtaͤrket den
Magen / erhaͤlt die Geſundheit / ermundert zum
Gebet / fordert die Andacht / gleichet den Engeln
Durch Faſten haben alle Heiligen ihr Gebetbey
ED TTangenehm gemachet / und durch Fraß
und Braſt haben die Weltling alle Strafen
ber lich gezogen.
Die Nuͤchterkeit wird gebildet gleich den
Faſten. | |
33. Nutʒ. x
Der Nutz ift die Zauberfunftunfte Gemufe
su befangenyunfre Gedanken zu verblenden
fer Thun zu ſchaͤnden / unſten Sinn zu wenden]
unſer Abfehen zu verrucken / den auten Dorlak
zu verdrucken/unfte Meinung su eintzucken Bo
der Nutz eintritt / da geher mehrmahle die Nee
lichkeit aus. Der Nut ift def gemeinen Manns
Religion und ſtets gefuchter sohn. Eianer®
ein boͤſſer Butz / ein Trutzohn Schuß, *
Der Nutz wird geſtaltet wie in B
mit guldnem Gewand angethan / halten
ner Hand einen Eichenzweig / mit feiner
twelche die erfte Nahrung folgewefen fm Tat
kroͤnt mit ähren / in derandern Hand häftfieek
nen Fiſch / und nebenihr laufft ein Schafe
kan auch einen Im̃enkorb darguftelleninach dem
Sprich⸗
‚Sprichwort :Schafı Immen und Teig macht
arm und reich; und kan man von dieſen dreyen
I 331. Obrigkeit. _
u. De Hoͤchſten Anwalte ı Bottſchaffter /E⸗
benbild / Gewalttragere ec. aufder Erden. Die
Menſchen Goͤtter / die den irdiſchen Donner
und Hagelinihren Haͤnden haben (verſtehe das
Seſchuͤtz.) Sie geben das Geſetzund halten auch
darob der Tugend Prob und Lob / lehrt ihres Le⸗
bens Ruhm. Die Fuͤrſten unſers Landes I dit
ſchirmen und beſchuͤtzen für mancher Feinde tru⸗
Ken/denallgemeinen Nutzen. Sie find der hohen
Palmen’ und diegeringen Halmen / ermachjen
in dem Schatten. Dem Vatterland zu gut ge⸗
horen / zum Haubt deſſelben anserforen / die ſei⸗
men Scepter ziert mit der Gerechtigkeit. Die Ob⸗
Aeelt iſt aleich dem guten Hirten / der ſeine Herd
fegt ſattſam zu bewirten / er nimmet nur das
weiche Wollen Kleid / ohn Schmertzen / Angſt
And Leid. Sie iſt der Vatter und der Pfleger / der
Taſt und Sorgentraͤger deß gantzen Regiments ⸗
gleich einem Nagel in der Wand daran man er
22 | e
366 Obrigkeit, 8
les hanget / gleich einem Aug F’ dem wolbekant /
was fein Verbot erlanget. Werder Batter deß
Barterlandes Schande anfdecker Fivie Cham
der wird deß Noe Fluch / welchen erauffolhen
unartigen Sohn gelegen nicht entgehen.
Nach dem die Dbrigkeitbefchaffen /nachdem
ift das Wappen ihrer Statt oder Furftenthum °
felber |
2.Obſt.
5 Frucht Dh false Herbſtes Raub
abgefallnem Laub / wird auf dem Strohe
Das reiffe / falbe / zittige / Suftreigende Terfrenie
her gelblichrote / roͤtlichgruͤne / rohe ungefunder
halbia⸗ runde Obſt. Die bunte Baumen
den aͤſten angebundẽ / die mit dem grũnen Zw
fo manchen Krantz gewoundenꝛ c·..
Das Obſt bedeutet Zier und tea
tzen.
3. Ochs.
Der Herde Boraänger I das — re
Thier / deß Pflügers frommes Nindydag
Weib und KindrerbringerdasGerrätdvrausden
befürchten Erden / ſein Fleiſch muß ñ—
die Hautzum Stiffel werden. Er bruͤee
den Kuͤhen / muß manchen Wagen ziehen und
nime mir ſchlechtem Futrer verlichzc. In o
Raͤhtſel redet der Ochs alſo:
Ich bin gleich einem Faß / und Sinsenwieeid
Beſen / gega⸗
J
S Ds. G 367
‚gegabelt fornen her / und bin doch nie geweſen /
> wie eine Diehaebure Hoͤr Menſch / ich fpeife
di
dich /
doch kauffeſt du mein Weib * unwiſſend auch
J fuͤr mich. — 3
Das Kuͤhe Fleiſch fuͤr das Ochſen Fleiſch.
Die Ochſen haben die Deutung der Staͤrk
ind deß Feldbaues / wie auch deß Opfers / wann
egezieret und begraͤntzet gemahlet werden,
8
J 334. Oel.
Das fette / gruͤnlichgelbe / oder gelblichgruͤne /
ul gſſchwere / ſuͤſſe / ſanffte warme/ weichende /
Mige linde / milde / heilende oder heiſlſame Dek,
Der fülle Olivien Safft / den Minerva hat er⸗
Feſſet. Der Flammen Unterhalt / Kochung /
Speiß / Nahrung. Das ſtehende fluͤſſende / bren⸗
ſende / ungefrorne / weiche / geſultzte / hitzige / lin⸗
rende und heilſame Del,
Das Gehl oder Oel hat die Deutung der
Selindigkeit / der Genade und deß Friedens / der
Delbaum iſt der Palladi gewidmet.
J— 33 JOhr.
Das rundgewoͤlbte / gekroſpelte / hole / offne /
Jorgierige/ aufmerkende / das verlangende / Lehr⸗
ſameẽ / zarte / getreue / keuſche / ſiche / harte / gefaltne /
urchtfame Dhr.DerSin der Unterri htung / die
Waaggſchalen / ob welchen das Urtheilſchwebet.
Bee),
Das durchbohrte / ducchlöcherte / BE |
Ah . —— — en 4 dies
7
368 u Ohr. 2
begierige / Neurungsluſtrende Ohr. Mit Ham
mer und Amboß verſehene. Der fluͤgellencht
Lufft traͤgt die belobte Stimm in unſrer Ohren
N, Die —56 hat alles an den * |
chen ſo verordnet / daß was doppelt ift als
ren / Augen’ Haͤnde zur Seiten! das Einftändi |
gein der Mitten zu bemerken. —
Das Ohr hat die Deutung deß gegenmwärte
Sieheiligerangenemer Khfbige) gefobtel ee
willige / untadeliche / reine gewidmere/gefeanetel
gefaͤlige von Gott belohnte Opfergabe
le das Geluͤbd und bringe deine Zehende
ſonſten dich betruͤbt.
337. Denn —
Die Ordnung fordert das Gedaͤchtu
alles in gehörige Richtigkeit 7 ſtellet ales die
zahlbare Verfaſſung / iſt er Grund der iBolfäne
digkeit und Beſtaͤndigkeit ohne folche fandie
Schoͤnheit nit ſchoͤn / die Vollziehung nichelöbe
lich / das End nicht gluͤckſelig erwartet werden.
Die Ordnung sierer Ort und Wort hufft
Weſen fort und fort / Unoronungiftdertehte
Vergeſſenheit / eine Feindin der Hedächenipie.
Die Ordnung wird gebilder in Geſtalt ee
nes Mannes / welcher das Winfelmap indie
ner / und den Bleyſenkel inder andern *—
—
18*
|
8 Ordnung. — 369
haͤlt. Seine Bekleidung iſt kurtz / md an feiner
Gürtel ſtehen die 10, Zahlen / als aller Drdnung
Grund.
J 8. Orgel.
———
Stimmen/ lieblich ſchweiffen / die mit fo manche
S Stimmen klingen undfrommen Hergen Freu⸗
bringen / zu Gottes Lob gewidmet mit leichtem
— beſtimmt / der Kirchen Muſic⸗Chor brum̃t
mit der Stimm hervor / erfuͤllet manches Ohr /
efuͤllt mit aufgereitzten Winden / und machet
das Getoͤne finden.
Die Orgel wird — zu dem Lobe Gottes.
Oſtern
© Das hochgefeperieöerfefiantetchen Chris
ſtus auferftanden erlöfervon den Suͤndenban⸗
; den / deß rechten Oſterlaͤmmleins Gaͤſt. Diemie
Blut beſprengten Schwellen / loͤſſen uns auch
von der Hoͤllen / dann fuͤr uns das Oſterlamm
urd geſchlacht ans Creutzes Stamm ꝛtc. Esift
A er Himmelsfürft entſtanden / und fein Wort ift
‚al llen Landen / durch der 12, Apoſtel Schar / offen⸗
baret hier und dar. Beſihe die Sonntags An⸗
Bachten.
j Das — bedeutet dieſes Feſt.
x . x
Bi: *
3 - r Pal. ..,o
370 * —— *
=
—
le
en |
Dem Palmbaum hat die Natur eine ——
Rinden zum Schutz / und ſeine Zweige zu ſo
Schwertern gegeben / darmit feinen Borzugaes
gen alle Baumen su verfechten und zu verh
digen / deßwegen er auch die Deutung deß
aeg hat; maſſen auch ſolche Zweige ſich nicht
fen unterdriichen/fonderndemobhabenden a
widerftreben, Faſt gleiche Deutung hat dergleis
che Nam der Pallas in der Hand: 7 in tweicher
Stärtedie Tapferkeit beſtehet. Die Frucht
der Zweig haben einerley Gewicht, Erhatie
viel Nutzbarkeiten / als das Jahr Tage ha
ches er auch bedeutet / und ireibet mit den
monn einen neuen Aſt / deßwegen —
Siegszeichen der Zeit iſt und heiſſt.
341. Pappegey.
Der gelblichgruͤne / gelehrſame nachahmen
nachſprechende / gefangene / artige gefräfliaeder
Menſchen Stimme nachaffende geſh
Sittig. Der andern BögelEhre7 meilerde
ſchoͤnſte iſt und feiner kan ihm nachfprechen.
Der Happegey iſt eine Abbildung der en
4
I Er
% S Pappegen. We 37?
sifchen Heucheley / die wegen der Nahrung / deß
Deren Lied finger und ihn nachmals in feinem
Dienft Gefaͤngniß widerſpricht. |
342. Paradis,
"Der von Sort gezierte Garten die Wunder⸗
duftgebüfche / die ſelbſtvon GOTT bepflanger
ind gebauet / die Adam und fein Weib die hoͤch⸗
fe Ruh geſchauet. Der Vater der Natur war
Sartner in dem Garten / der die verbotene Frucht
und andre vieler Arten / mit eigner Hand erzielt.
Das Paradeis hehäft den Preis unter den Luſt⸗
jereicheen Orten. Die Haͤubqquell aller Fluͤſſe
durchſtrommt das Paradeis / die Blumen ſpieg⸗
fen ſich / die Frucht waͤchſt ohne Fleiß und feines
Bärtners Mühe. Es iſt nichts in der Welt
dem Paradis sugleichen / der Feld und Wälder
Schmuck mußgegen folhenweihen AGaro⸗
en / Frucht / Slum /Fruͤling / etc. |
DSas paradis iſt eine Bildung geweſen eines
zuten Gewiſſens / und deß ewigen Lebens.
ur 34. Pal
= Die runden hellen’ glaͤntenden / ſilber weiſ⸗
enn/ koftbare / glashelle / ſchaͤzbare / vielwehrte /
Dimmelblane / ſeltne / dichte / Muſcheltoͤchter / der
chroffen Muſchelgelattes Kind. .
Das Perle ſaget in der Raͤhtſel alſo von ſich:
3 bineim Zhrenenfinbrumd diene doch zu Fren⸗
— en? { E
— * Aa und
FED
» 6»
—
372 mag Perle, 2%
und oe dem Gebrauch nur einen durchſtich
an det
Die Sunafrau —* mit mir/ als ihrem
wehrtſten Schas/
ah mach ihr / wann ſie gehet / bey allen sum
Plas
Dieperle —— die wehrtgehattn⸗ und Pie ;
bare Zier.
4.Pfand. |
Das zutreuem 5** anvertraute ſiche⸗ |
ver alaubreiche/ unberrügliche gewieſſe wehrte
achtbare Pfand und Gegenpfand.
34% Dar Pfau. —
Ein Vogel ohne Flug / viel Federn ohne
in welcher bunten Schmuck ich pfleg herumb n
ſtutzen: ml
Rasa ir meinen Sußund höre mein GW
Der RR geht mit Bedacht / hat ——
ses Haubt / fein Aug iſt Koleuſchwartz fein Dale
wie Amatiſten gemiſcht mit Roſen gm ı Sam
bunfelund Rubinen gemenger mit Saphir find
feines Halſes Zierider Schauplar feiner Aua N |
iſt wie der Regenbogen / Ringrund herumb at
zogen / beſternet und verwundert / vor allen au
ii
* Pfaurk 373
. Der Pfau hat eine Deutung deß Stoffes in
Den Kleidern und deß Lufftes / weil me eben
! —— am erſten ———
Ban 9 tin ya pfeil
“ Derfinetr eRindasfehtäinde/Sägelfhne
Keiflieaende/ ſauſſſende / pfeiffende Pfeil / ſtreicht
p pfeitejeike / ſchnellt / iſcht/ ſauſſt durch die leichte
Rein in Bogelfan fo ſchnell / ſich an die Woilten
ſchwingen / als ſeiner Fittig Flug kan durch die
9 ffte dringen; dann ob er wol anf ſich ein ſchwe⸗
te8 Eiſen hat / ſo — er doch geſchwind und
wi rt nicht feig und matt. ae
Derpfeil pepeiser die Gefehteinbigkeit/ Bere
wundungund Kriege / Ein Pfeilmitginem um⸗
wickelten Zettel / mit dieſer Schrift;
ereilet jedes Ziel oder |
erlanget ſeinem ʒweck.
Bere Glůck und Segen.
Der Pfeil. |
ch bin Feder Bott / wo man mich hiageſche
et /
bleib’ ich kurkeZeitund feltengang begluͤcket.
Der mich verlohren hat / nimt mich mit Freu⸗
Zr den an /
amd u * durch dieLufft ſo manche neue
>; 3a Ye
5 Ya ai; ‚pferd,
474 pe
| 347 Pferd.
Das tapfrertühne / mutige / abgerichte / freu⸗
dige / wilde / ſtarke / ſcheue / geſchwinde Heldenthie
Es iſt von guter Art / gezeichnet mit dem Ste
der Hals iſt lang bemehnt / man hoͤret es võ ſen
mit feine m Een Se N a
gefallen in der Schweitz von Knochen grobum
ſtark / hoch / breit von Ruͤck und Kreug, Dal
ſpringt es in die Hoͤh / bald ſchaumt es für De
gier / und ſchnauffet fuͤr und fuͤr. Es beiſſt
Hlaͤgt 1es ſchmeiſſt / es laufft / es rennt und
mir ſeinem Reuter aus, Die Trom̃el un
peten / ermahnen dieſes Thier / entuͤndety
gier. Es iſt ein tleines Heer Die Fahnen finddt
Haare die ſpielen mit dem Wind/diedugenjm
die Stralenidie Fuͤſſe das Gewaͤhr I
fen die Muſquet / dasrinshendie Tromper die
hertzentbranden Geiſter / ind ſeine Rottenmeiſt
der Feldherriſt der Grumm / doch iſt der
und Stimm / deß tummen Thiers in
dem es folgt der Hand / deß Hugen Ritternanne:
Zu Krieg⸗ und Friedens Zeiten muß man die
Pferde reiten / ohn folcher Dienft und Daueriwär
ans das Leben fauer, Esliebt das Pferd den
Knecht der feiner pflegerreche,. Estraberiestan
pet / es klappet das Pferd: es ſchuͤtter exbittent
undsittere die Erd. d
— Hiervon iſt mehr zu leſen zu Gnde deß fůnff⸗
—*
* Pferd. 37&
ten Theils der Sefprächfpiele / davon der. Reut⸗
tunfumbftändiggehandelt wird.
Das Pferd ohne Zaum bedentet die Frey⸗
heit / mit demZaum und Nafenband die Dienſt⸗
‚barkeit; Ein gelbes / graues weiſſes und ſchwar⸗
es Pferd bedeutet die viererley Elementen und
Hiererien Leibs Beſchaffenheiten eines Menſchẽ.
Das ſchloßweiſſe Pferd bedeutet die Reinlich⸗
keit ·
— 348. Pfingſten·
Deß H · Geiſtes Feſt / — reichlich ausgegoſ⸗
ſen ob Chriſti Tifchgenoffen / daß ſie mit Him⸗
els Flammen. geredet allzuſammen. 50. Tag
nah Sſtern. Da der Apoftel Schaar erlsuchter
Sim die mancher Spracher Sprachen
ab / geſamlet in der Welt / was dort in Babel
Feld /erſtreut der Sprachen Zwiſt.
Dieſes Feſt wird bedeutet durch die Taube / in
welcher Statt GOTT der H. Geiſt erſchienen
iſt. 349 . Pflaum. |
Der braunlich blaue Pflaum / die langlicht
ste Frucht / beſchweret ihren Baum / mit man⸗
er Koͤrner Zucht.
350. Pflug.
Das Pflugſchar a neidet / reiſ⸗
ſet ein / gruͤndet / ſchaͤrffet / ſtreichet durch Die
ſchwartze Furch / offnet Ceres fette Schos / graͤbt
deß Samens ſanfftes Brad. .·.
2 Sg
L
w
en Ib
Yin — 8
t
t
’_ ei
ih 378 Hifi
Fi Det Pflug har die Deutung der Arbeit ud
Ab: def Ackerbaucs mit der >37 MER: raſt ich ſo
roſt ich· — Fe
hi e Phoͤnn Al ea eine ie Sä felganl
—9 und nicht nur in Atabig ſondern auch in Os
Wi Indien gefunden hat Fleiſchfatbe oder vörliche
‘a weiſſe Federn reinen Schnabel welcher emim
r N) Söffelnichr ungleich und in der Groͤſſe einer
Wr ken Gans wie duch feine Füffe beſagten
Wa |; Fuͤſſen gleichen. Diefer Phönir fol ſichd
BE Tod erneuen / nach dem er oo, Jahrealtiw
9 Wi den Fund an feinen Kräften ———
Fluͤgel gelaͤhmet / feine Federn veraften
— baueterdas Grab feiner Auferſtehung von
| ruͤchenden Holg und Gewuͤrtz / von zarten
den / ſchaͤtzbaren Myrrhen betriefet mit Arabie
904 ſchen Balſam / geſtaltend ſeine u
Mn Altar aufdenhöhften Bergen / ind giebernd
—4— ſelbſten zum Opfer / welches bon den Feu
Sonnenftralen angezuͤndet wird a Ken
den Fluͤgeln die Glut aufblaͤſſet / und ſich fi
J zu ſeltnen a ——
9 chem erjunge / ſich in ſeinem Hirffand ernneueivon
0 der Sonnen Hitze / der Urſache ſeines Todesiber
—0 liebet / begeiſtert / befedertund belebet erde, Cr
ll) il ift der Water und der Sohn / die Fruchtundder
Ih Same / die Mutterund das Kind — das
S Dhöntk. gi 377
Grab pr der Geburtsftatt 7 dei &Satt zu einer
Wiegen / der Schatten meinem Liechte / der Aſche
aut einer Flamme / das End zu einem erfteulichen
An fang und er ein Bildniß der —
after seiber wird. n
352. Poẽt / Poẽrerey. N
Der Boer ift finnreich in feinen Sesariten
ortreich in feiner Verfaſſung / Verſtandreich in
ſeinen Erfindungen Kunſtreich in ſeinen Aus⸗
lldungen Geiſtreich in innerlichen Anregunngẽ /
ünftreich bey den verſtaͤndigen / un doch Meint
fen Theils arın an den Gütern deß Giuͤckes.
efchtwinger ſich in den Himmel / und blebet
Doch auf der Erden. Erertegerdie Gemuter und
aͤhret die Hertzen /en ucket die Geiſter / redet mit
den Entferneten / — et mit Nutzen / und in
mit Beluſtigung. Beſieget die Truauirigkeit
Er ſchreibt was Geiſt und Feuer hat / beſiͤgelt
mi faft Böttlicher Bernunfft durchwn drond
mel und Erden / ſeine deder mit Wunder⸗
Jerlicher Seltzaͤmkeit arzufiillen. Seine Rede
ehebet ſich iiber die alltags Sprache / ſeine Nach⸗
ſinnung iſt von dep Poͤvels Eitelteit beſondert
md liebet richt an der niedren Erden / ſondetn
ſchwebet in den hochfrehen Süfften, Kine Kunſt
iſt er hat fie durchſuchet / Feine la at ift
er harficerforfeherund nriehochgerienten
it und ſchicklich aan zebracht Die
Na
Ya üij Lean ©
378 4 Moeterey, a |
Natur iſt ſein groſſes Buch daraus er die Gleic⸗
heit und Ungleichheit aller Sachen ſuchet und
finder / reimet und bindet. Seine Feder iffdie
Duelle / daraus leichte Keimen Fluͤſſen fiefan
das Papier begieſſen mit der Wörter Straffeund
Safft / der den Herken Freude Ihaffe Der
fen liebe Söhne / die mit dem Kunſtgetöne be
Klingen ihren Berg. Die fchöngelehrren Beiften!
der guldnen Seiten Meifter find auch der Si®
gerLorbeer wehrt / ſie durch ſuͤſſen ihren Ton wi
Dig vieler Gnaͤden Sohn. Befihe die Bomedei
dem Wort Gedicht in ß.
— * GHITTES Do are
eutfche Poeterey wird gemahler ın Geftaltei
ner ſchoͤnen Sunafraneniin Himmelblaner dt
kleidung / welche mir vielen Sternen gesieret/gte
kroͤnet mit einem Sorbeerfrang / wweifend ihreemt |
deckte Brüfte vol Milche fprigend(bedentenddie
vielfältigen / finnreichen Gedanken) mitforalar
men Angeficht/ineben ihr habend A ndle
deren eines eine Pfeiffen bedeutenddie Hirte
Lieder) das andre eine Leyren (luſtige un
ge Gedichte zu fingen) das dritte die Geigen
Helden Lieder bemerkend) darreichet.
Seiten kan ein Schwaan beygemahler werden:
3 53.909 | 3
Der Poͤvel iſt dem Waller gleich / das Teihte
Sachen traͤget / die ſchweren bald zu er;
—
—“ —*
EN Poͤvel. 8 3 79
get / und trachtet wie eswerdereichteimjeder Denft
auf feinen Mus und nicht auff den gemeinen
Schut ı die Schwind-und Schwindelfucht
indeß Poͤvels Hirn ec. Der leichtgeſinnte / bald
war?
Derkehre / MWetterwendifche 1 Windflüchtige/
Nichtige / untüchtigeund untichtige fuͤrwitzige /
hoͤrige Pevel Mann. Das Thier mit vielẽ Haͤub⸗
gern. Der ſelten / einige / gleichſtimmende /Zanklie⸗
bende / eigennutzige / Nahrungsliebende / rauhe /
Dumme Herr Omnis welcher bald das Hoſiang /
bald das kreutzige kꝛeutzige anſtimmet. Das knoͤr⸗
R
igrranhe Bolf / deß haͤlsſtarrigen / unbeweglich
bölfen Rotten. —
Wird verglichen mir den baldveraͤnderten
Waſſer / wie auch mitdem Camelten / welches al⸗
erley Farben an ſich zu nehmen pflegen.
J—— 374. Poſaunen.
Die hellklingende / lange brummend-Kunft
Önende Rohr etc. Die rauhe / hole / zũchtige / gebo⸗
jeneldrönende(vibrans)Pofaune. Hat die Deus
ing der Eröffnung und Kundbarkeit eines
zu.
„it ges. * |
To 376. Predigt.
| Die Hoͤrung GOTTES Woräs / dardurch
eß HErrn Name wird gepreiſt / verkuͤndigt feine
nad / die Bottſchafft8O TRTES an die Wien,
hen / dardurch wird man zu GOtt bekehrt / ſein
Tan gelobet und geehrt / ſein Reich erweitert nit
F Aa v gemehrt
40
380 S Predig.
gemehrt / von feiner Wunder⸗Gnad gelehrt / der
Rott und Ketzerey gewehrt Die Thorheit melde
dieſe Welt / ſeelig machet und erhaͤt. E
Predigambt den Iungern anbefohfen/und alt
ins geſamt / die ihnen folgen wollen EHE
TES Wort an die Menſchen ihrem Munde
haben / ſollen als eines’fo aroifen HERNR
Bottſchaffter gechret und hoch gehalten nsir
den ; Mi *
Die Himmliſche Bottſchafft der Apo
vertrautes Ambt / die Spieaelder Warkeiel
d —
Fortpflaͤnzung deß Glaubens/ die Verfolgng
Der Laſter die Beförderung der Tngenden/Bl
deiter deß Himmels / die Wolfaunen deß |
hen Wortes / der Abbruch der Hoͤle der ber
zeug der Buß / die Prediger find aleich Den Die
lein / welche das Hoͤnig dep Goͤttliche
und zugleich den Stachelder aehührlichen Be
ftraffung zu führen willen, Die Seuchte per Ri
chen / welcher die Hergen mir Himmlifcher,
heit beſtralet die Herolden Gottlich ⸗
Der Echo oder Wicderhalldeg Paradifes di
Wegweiſer zu den Brimerkdep Sebene, Die Ad
fer weldye in die Sonnen der Görkichen Hat
feit [hauen koͤnnen. Die Tanben welche dx:
Delblar Göttlichen Friedens bringen, Hınır
liſche Wolfen / foden Dbnner Sirtlihen Be
fraffung enthalten" I FREE
| Pfaln,
|
2. 36 Palm.
Die Heiligen Gedichie v
geſchrieben / deſſen gruͤner H war der hohe
Berg Zion / Ein Buch voll Heiliges Geiſts / ein
Buch in allen Noͤhten /vom Meiſter der Poeten
eſpielet auf der Harffe / das David hat beſchrie⸗
hen / und biß anff uns geblieben / als ein Hoch⸗
wehrter Schatz. Die Quellen alles Troſts. Es
ſind die ſchoͤnen Pſalmen / in aller Angſt die Pal⸗
men / ſo ſiegen ob dem Creutz. Das Buch hat
Macht⸗und Kernwort / iſt aller Bücher Ehr uno
Hort / muß aber geleſen werden in dergleichen
Doht / indereseingegeben GOTT. Von der
Drönung der Pſalmen iſt zuleſen P. Pungusde
ecr..Num. | EN init Her el,
Die Pſalmen werden bemerket durch eine ge
—
| ii
Frönre Harffe. e ei |
347Purpur.
Die Königliche Farbe / die Sonnenfihöne
Muſchelfarb / der Glutrote / Flammenhelle / mit
Rarbder Morgenroͤte beſtralet / mit edlen Mu⸗
Helblut beroͤtet. Die guldnem Feuer gleicht hell⸗
alt und aller Orten Leucht.
Das purpurkleid bedeutet Königliche
Würde und Hoheit
“
J
—6 ‘
>.
= u
—
RP;
%
“
J
3J 38. Puls.
De Lebens Aderuhr ſchlaͤgt faſt al Augen⸗
blick. Beſihe hiervon ein ſchoͤnes Lied in den
= zwey⸗
nn
“
(1%
N
IM URT
Swenten Theil der Ehihehengen am F
Dir Blut. — ERROR
elle,
Dep Büchlein — I deß Flue:
—— Silberhelle / reine / fluͤſſende liebl⸗
che / ſchoͤne / erfreuliche / durſtleſchende liſplend⸗
wiſplende / platſchrende / ftille/felfigterhohe/ er
ge / tieffe / thalbeſafftende /durchnaffende Duell
Urſprung / die reiche Springquellze" Diefende
ten Erdenbruͤſte. Der ſchwere Waſſertrieb fü
aus den harten Felſen fluͤſſen und wiede
Meer mit vollen Fluͤſſen ſchieſſen. Wie tan ie
ſchwere Flut / auf hohe Berge fleigen ? dien
pilegt indem Thal mit ſchlanten © ang gu nei⸗
gen?
Die Ouchlen bedeuten den ans aller
Nutzbarkeit. ee
360. Rabe Der Raabe N
Der pechſchwartze / Nachtfarbe Poor
uni SR FE
be / geſraͤſſige / hungerige raubgierige Ungluͤck⸗⸗
vogel / trakracket indem Flug / nehrt ſich vonder
Salgenſpeis / ſteurt ſeinen ſchwartze Kiel zur lieb⸗
— der Raͤthſel redet der Rab alſo:
aß meine rauhe Stimm bedeutet die Gefahre /
nd jeden Leichnam riech auch vor der Topren®
i Baare / | a
ſagt man gewiß yonmir, Ich bin weiß mie
4J der Ruß. * Rd
and der gefiohlen hatıbefürchter meine Gruß.
Der Rab hat die Deutung der Rache und
deß Raubs ı die jungen Naben follen von der
Tau ernehret werden / wann ſie die altenverk
ſen / und deßwegen haben fie eine Deutung Görte
Sicher Fuͤrſehung.
Die blutgierige / blinde / wuͤtende / raſende
grimmige / Bluttriefende / angeflammte / grauſa⸗
me / hoͤnigſuͤſſe / nie vergeſſne / ſtetsbeliebte / gerech⸗
meuchelliſtige / getraumte / frevle / bereute Ras
he. Sich raͤchen iſt deß Teuffelsart / verzeihen iſt
ber Chriſtenfahrt. Die mit Drachengall durch⸗
bitterte Rachbegier. Der Rach folgt weh und
Ach / dem Verzeihen folgt erfreuen. |
> Die Rache wird gebildet in Geſtalt eines ge⸗
waffnetẽ und rotbekleidten Weibes / in der Rech⸗
gen einen Dolchen führend / und in dersinfen
er beiſſt fie einen Finger / auf der —
12
384 3 Rache.
fieeinen Loͤwen / der verwundet iſt / weil diehd
Thier / den jenigen / der es beleidiget well
nimmer und feine Gelegenheit [ich zu rächen
terlaͤſſe ct. Man mahlet auch darzu einen
der einen Scorpion zwiſchen dem S¶
Bar welcher ihn mie dem Stachel in den
ichet.
Raͤchenvindicare: Rechen raſtrum rech⸗ |
nen calculos — | |
62.Rad. | a
3
Das ringrunde / ſchnelle / eingeſchmierte
dige / wolbeſchmierte Eiſenveſte Wagenrad
Keule oder Speich / der Nagel Arnd ©
find aller Safte Fuß. a
Bon denvisr Rädern hat der Räbeflerdiie
Bier Schweftern lauffen fort / und könne?
nichtweilen /
doch keine ſelbſten kan die ander übereifen: er
fie gehen einen Weg /, und fiherjedermam
das keine / dieſer vierydie andrerübren kan
Das Rad deutet die inbeftändigkeite
363. Rerfeloder Röhl. 7
Iſt eine tunkle Frag in einer Gleichniß/aß
verbluͤmten Befihreibung begriffen/wie hiemme
ausführlich gehandelt worden in der
der zugabe beyden Lehrgedichten unter den
Simſons / an das Liecht gegeben. Die verborz
Raͤthſel. 3. 385
fnunige / verſtellte / liſtige / liaſtige mit frem⸗
en Farben übermahlte / geheime / die Oedipus
nfoͤſen fanydiederfnüpftergefchloffne/erderfe
17 ilastiich 2a:1807 4* |
"Sie Raͤhtſel wird hergefuͤhret / entweder von
en Worten oder vorn der Sache ſelbſten. Bor
en tendeutigen Voren’Bucflabenuißifs
en iſt die erfie Quelle bef agter Auffgabe herzu⸗
den. Zum Exempel: Wieviel iſt drenzeen(13,)
Do ſiebenzeen (15.) Ant: ro, Zeen an den Fuͤſ⸗
+ Dieandrevon den Gifeichniffen welehe
o gar zu verborgen / noch gar zu deutlich ſeyn
len. Zum Erempel: | h
Es kam ein Bafkinein Wirtshaus /
dafuhl das Haus zum Fenſter hinaus.
Ir Gaſt iſt der Fſch/ das Wirtshaus das
Baller / das Netz / das Fenſter. Die dritte
Quelle der Raͤhtſel beficher indem Gegenſtand
widerigen Sachen. Als wann ich frage;ʒwas
ler Orten und girgend woiſt > Antwore:
Seit. Vierdtens ſind die Raͤhtſel auf gewiſſe
AU gerichter / welche fo viel ſchwerer ſo viel we⸗
gerdie Begebenheit bewuſt iſt. Wie Simſons
Abifel/ und bierunterföunen gezogen werden /
iche Wunder⸗ Gefchichte in der HeSchriffe:
s wann man fraget Welche Mutter ihren
ruder geboren habe Antwi⸗ Töchter
Beh / Die von ihrem Vater geſchwaͤngert
—R&
worden. Mehr Erempelfindindeit 200. Raͤht⸗
fein vor angezognen Buches zu leſen. |
Die Raͤhtſel wird gebildet in Geſtalt eimt
ſchwartzbraunen / lieblichen und mit einẽ Schlen
bedeckten Weibsperfon in der Hande tragend
ein Buchſtabſchloß / daß ſich nur mit —
gefuchten Worte eröffnen laͤſſet und dieſee
ift bekleidet mit einem Aſchenfarben beblun
Rocke.
J 364. Raſen. F
Wuͤten /toben/ von Sinne getommenſ
Verſtandlos / Bernunfft beraubt/ entum
alles deß / was einen Menſchen machet lich
renden Bedacht. 5
6 ‚Raub:
365 |
Beurer Abnaͤhm / Nahm / nach alten
ges Recht den Feind nicht. nur erlegen / die Sal
fen ziehen aus sur feinem Dienfte zwinge
Knechtſchafft heiſſ Genad / wann mandasy
ben fehenker/der egirtt Krieg verwuͤrtt.
che / Blutbetriefte / ſaurerworbne / verlangtelit
haffte / veraͤchte / rechtmaͤſſige Raub.
Die Waffen und dem abgenommenen
von den Feinden / haben die Roͤmerzu b
chen Angedenken in Steine laſſen hauen
daher eniſtehen die Siegszeichen.T Z—
Rauch
30% / —
Ich bin — leichter Dunſt um Wolfen annu
en. m
Naher 38
ten dem — sorTrTıT mie dern Geber
gefallen
9 Bar nur der waare Glaub den Weyrauch
zuͤndet an.
Wurddas He ein Auar / arauf es brennen
kan
Alſo ſagt der Kandi inder Raͤheſel. Sonften
ird ergenenner duſter / aufwallend blau / wuͤrb⸗
ae
‚Der Rauch hat die Deutung der Dihrige
itund u
i as gewiſſe — auf * Natur ——
cht und Billigkeit / das allgemeine Recht
haut nicht auf die Perſon / verachtet die Ge⸗
henck und heifcher keinen Lohn. Das Recht har
ne Waͤxerne Naſen / gefolgigdeß Gelehrten
Me d / das heilige / alte / durchgehende, beliebte /
Br der Natur und deß Menſchen Ber
| EB insanseihaie Recht wird durch der Men⸗
n Trugund Klugheit mit Zweiffel unterbro⸗
—
Rede.
Die Rede be na ER
rSpiegel deß Hertzens / die Abbildung menſch⸗
hes Sinnes / der Herold deß Willens / baß
za der Brenner Pagani: *—
Br»)
si’ | RT
muͤtes / der Schlůͤſſel der Gedaͤchtniß / das Pfa
Bunde Gemeinſchafft 7 die Tröfterindt
ibten/die Bottſchaffterin deß scidesundde
Freuden / die Negiererin Der Wölker 7die at
geberin bey den bedrangten / die Gnade uberalt
Gnade / welche Gott —
Die Rede bauet Staͤtte /ſie ſtreitet in die X
fie tan mie Worten kriegen /bald fiegendunt
figen / mahlt jede Seel gleichſam ab Band
die verborane Gab. Die Rede ift dep Bart
Kennzeichen / die Pformerin unſres
die Beherrſcherin Menſchlichen Willen⸗
Spiegel unſers Gemuͤts / der Unſchuld
und Schirm / die Meiſterin aller ae /
Stuffen zu den Ehren.
Die Redner find mit ausgeſtrecktem
Arm und zugefchlöffner Fanſte un
cken gebilderworden.
Fr Bungel Mund⸗
369. Der Ketten. |
Dei * — ı derreiches
melsguß / der erfprießlichfte Felder Sa —
denlichſte Waͤlderkrafft die anffte
trifften / Die ſchwere Wolkenburde vomont
geſchuͤttet / die rechten Himmelthrenen / det B
ken werden Bruͤſte zu nehren und z
Erden einzuſchenken den reihen Wale
Der Degen ſchwebet berg genriebenwond
* Regen. R 3 8 2
Winden / durchnaſſend unſre Grentzen. Scheine
s Himmelwaſſer theuer / iſt der Erden Haar
das Gras) geröft: Iſt der Sonnen Stralen⸗
uer / uͤber dieſen Flurerböf Ange Se iſt
ſterwegen / ein ſo lang erſeufftzter Regen 1048
brennt und ausgeroſtet/ Blumen / Korn
rucht und Moſt / fuͤhlet hehrlich feuchten Troſt.
change doch die Himmelsthrenen / die der
men Zehrenflut / machet von der Höhe freue
Haufderheiffen Erden Glut / Schauet Jris /
ogen maͤhlen / die Rubinen und Opalen der
} arme Quellenſafft / ſtrudelt mit erneurter
e und denWintzern Freud verſchafft. Run
fe re Wolcken büͤrſtet / ſind die Felder Jauch⸗
n8 volle Auen die fo lang geduͤrſtet / ſchlurffen
Fnun ſait und toll. Das klare Himmelsnaß /
intzergfFfßß.
Der Regen bedeutet ein geſegnet Fruchtbar ⸗
-
‚eg,
® *
—
*
r
370 Regenbogen.
Der Dpalenfarbe Bogen iſt ohne Seunen
fgezogen / weiſet GOTTes reiche Önad / und
1 Reyen bunter Farben. Der Wolcken ſchoͤn⸗
Mahlerey / der Erden hoͤchſte Hron uñ Krantz/
Pracht der Natur das geſtuͤckte und bald
erblickte Himmelsband. dep Friedens / zwiſchen
FD EL und Menſchen) Heroldsfarbe. Dier
iſt der Bogen / welcher den zornigen
sr Dr xiegs⸗ Tat!
RL SP
J J
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’.
’
4
4J
390 Regenbogen. |
Kriegsgott in den gütigen Liebesgott verwan⸗
delt / Rubin / Smaragd / Saphitr die
Himmels ſchaͤtze find herrlich ausgelegt / und
Der Himmliſchen Weißheit gleichſam an ein
Schnur vorgewieſen. DerrehreSieg |
Der ob die Welt gezogen / zeigt daß Die |
übersounden und felber Fluten find verfchmum
den. Das Ebenmaß der Elemenien die
—— —— Wetter / ode
Abentrogen / iſt menſchlichen Berſtad
forſchlich. Die — u af
ſerwolcken. Die ordenliche derda⸗
ben ſchlieſſet einen Reyen. Kin Saſf
nem Kraut / keine Farbin feinen Dieraliimte
che dergleichen glänzende Schönhere in um
Kuͤnſtlers Pinfelfolte bringen onen. De:
enbogen iſt gleichſam die Brucken heite
etters. Seine grüne Farbe bedeure N
ung der fruchtbaren Zeit / ſeine rote
chaͤmet ung undancfbare Menfchen gegend
oͤttlichen Barmhertzigkeit ſeine
heiſſt uns das him̃liſche berrachrerfeine aelbesen
be weiſet uns ein Muſter deß überirötfche selten
ale Baia offen Lrfe
gehabt auch den Regenbogen jzu den
2e8 einzubitten. Seine Gefhwindigfeit Kit
uns Gottes Gnade an es heut heil
A
Der
sBarmherkigfeite
LM egicreu.nfe zon
371. Regieren.
Herrſchen / Kron und Scepter tragen / Ver⸗
ott und Gebott haben / fuͤr dem Volcke aus⸗ und
ingehen / wie der braune Schaͤfersmann leitet
N RER eich 3 N
EBoͤnig / Fuͤrſt / Keich /ꝛtc.
bi 372.Das Reid). aa I
Reich ſeyn / fuch Gold und Geitz / welches mit
Reichthum verbunden su ſeyn pfleget. Geld
d Beik. Der iſt reich der wenig nGDTTE
Iehret / und keinen Mangel leider Das Reich
tt (Imperium) wird auch genennet Kron und
Scepter/deß Landes Herrlicht eit / det höchfte Ch
m Thron / deß Reiches ſchwere Laſt / Die Macht
Obrigkeit / das weitberüßmneeweltgepticlentg
Tugend erworbne / beglückte / von GOit ber
| erterbefchuste/erhalmeiverfolgteimit@dejchene
tgrlindte oder mirReche bewaffnete Reich · Das
ie Görtlichen Gnaden bereicherte Reich .
Die Fuͤrſten auf der Erden der Menſchen
ter werden/genadig/holdund mild / der Voͤl⸗
Troſt und Schild / die leichtlich zu erbitten / etc.
Kaſſer / Koͤnig / Fuͤrſt. |
Be — pruina/eeiffe das Band
15a |
R 3273 .· Reiſen.
Auſſer Lande leben / einen fernen eben / ſeinen
uß weiter ſetzen / über Berg ——
F . Bü über
=
‚sl
M9—
nemen / und einem Sn
30% edeiſen ee |
fiber Meere ziehen / nur der Armut zu ennrflichdie
Der Bi ölcker fremde Sitten erlernen / viel al
— n in jungen Lentzen Jahren Est |
reis beym warmen Kachelofen a
Reichthum trauen / die Jugend muß
en / und lernen in der Fremd. Es iſt
ein Kind / ein unbejochtes Kindfdert veiter
gekommen / als’ Schatten Horgendnmande
— —*
Biel laffee man reifen und ſagtihnen
warum ſie mit ſo groſſen Unfofen a
werden / deßwegen ſie in fremden Lan
einer Schule / ein wenig vonder St rad
viel von Laſtern erlernen’ nahmalsm
Beurel und einem Böffen Gensiffenie ed
formen die gruͤndliche Politifche Wi
von wenigen ſtudieret. — Mr ®
Reiſſen / geriſſen lacerare , vreiſen
perogrinariwälinpingerodefignare, —
374. Rephun.
Der Rephuͤner ſind dreyerley rote
exley graue / halten fih gerne 7 vwo
haͤuffig zu fin den. Sie andenihren Seat —F ⸗
men aber wieder dahin. Im W e
ſich vom Moß der an den Aumenn
die Phafanen. Se n /
mener und beſſer iſt es Die |
entel =
⁊ 7
E ze “ —
ag
-
arir e
Rephun.se 393
Das Rephun kan nicht mehr / als z Flug thun ⸗
nd muß ſich darzwiſchen nieder begeben und,
f dem Feld fortlauffen / weil es gar. kurtze und
hwache Fluͤgel hat. Das fluͤchtige /ſchnelle / lauf⸗
ge/ fei ereerhun⸗ das ſeinen Schutz ſucht
nö ucht. TEN -
jeitumd Zagheit 1-2" = >
1378 Richte..
> Recke und Gerechtigkeit 7 Urtheil ſprechen /
angehörten Sachen Mae ‚und Aus⸗
such machenimie Gebott und Verbott belegen
Agebuͤhrlicher Erkantniß eroͤrtern.
7 Ureheil, .;; 129 AUT CART 1ER
Der Bichterſtab bedeutet das Gericht.
ansıınd auswuͤrken. Den Gegner eee |
boden werffen / unter ſich bringen. / ſein
N ESCHE ELLTEHEIERER?
na rn 7 Ze Asia
„Ritter kommet her von Reuter der ſich in
dem⸗ kuͤh
ner Held hat erwieſen / wird für andern zu de
eerſtaud erhaben andıs oben; e
nade von dem Oberhaubtenicht iſt wiederſ
pen werden Ritiersleuce suceuefeh,/,ing anc
Be DRGROlEUI NAME LINE SE
34
u?
u
4
Das Rephun hat die Deutung der Schwach⸗ |
94 Ringen
Savalliers genennet. Derwerche Helden Mani
er Schutz deß ganken Landes / der mitmannft
ter Fauſt mit mie verzagten Much / mit Klughe
ind Verſtand beſchirmet Leut und Land.
Der Degen und die Sporne / ſind dieZeihit
per Ritterſchafft. J
7%
‘7
378. Roſe. Kar
Der dürre Roſenſtock mit feiner Dom
Waffen / bekleidet Sägersgrünitan eine Blume
ſcchaffen / die weißslich ror beblatet / Hat einen
ren Knopf / der treibeden gelben Kopf. Die Bi
fein find zerkerbt / esift der Aftbeftachelt: DE
Blumen Königin/die Meifterblum zm
rantz. Je höher ihre Farb / je ſtarcker iſt ee
e rauher iſt der Knopff / je kräfftigerder Saft:
Der Blumen Koͤnigin ſitzt in dem zͤnen
nit Purpur angekleidet / von Blumenvolckben
der / bekroͤnt mie holden Gold bebiffanireimie:
Perlen Tau geziert. Der Himmelchrerfie de
Erde haͤlt ſie werth die Sonne lacht ſe
ruhe Gaͤrtnersmann / hatfiegar bald geführt“
Die Roſe küffe das Bien / der Wefteindfhen
etſie / — ſchatt fie hoch su ihres Haus
muck. J J—
Die Zeit zeitiget ihre Schoͤnheit / welſche
tem grasgruͤnen Anoten:verfchlöfferfchoffen mie
Fleiſchfarben Spießblaͤtlein und eihen
#
Die Nofe.se' 39%
frangelben Zaͤſſerlein / tleine / langliche und gleiche
gefärbte Knoͤpflein. Die Roſe weiſet das Milch⸗
vermengte Blut der Liebes⸗Goͤttin Veneris / in
einer Smaragdenen Schoſe / der Blaͤtlein. Die⸗
ſe Koͤnigin hat ihrer Doͤrner Scharwacht und
chutzgewehr umb ſich her ſtehen. Die ſchoͤne
und erſtgeborne Tochter deß Maͤyens / wird von
Dem linden Weſtenhauch bekuͤſſet. Die Doͤrner
dihre Kron / die Blaͤtter ihre Bekleidung / der
ſt ihr Scepter und ihr Angeſicht iſt gleichſam
von der Natur mie Gold und Purpur beſchoͤnet.
Die Hundert Blaͤttlein bedeuten ihre Vollſtan⸗
ge und unbeſtaͤndige Schoͤnheit. Der Roſen
Leib oder ringe Roͤte.
ie Roſe.
Brit ſcharffgeſpiher Pfeil der Erden Purpur
PA utzet /
as . ift holdes Gold / das erftlich ligt bes
deckt /
7— ———— gruͤnen Kelch’ enthalten und ver⸗
2 ſteckt. |
Die Roſen bedeuten Freude 7 wie faft alle
Blumen / und daher ſagen die Welttinder in den
Buch der Weißheit: Laſſet uns die Maͤyenblu⸗
men nicht verſaumen / ſie bedeutet auch der Freu⸗
de Vergaͤnglichkeit: Die Fruͤlings⸗Roſe kommt /
Br Blumen Spitze mag beſtehen wenig Tag / der
{ | Bb v awen
dergan auf kurtzer Zeit 7 iſt weißlich rot geputzet:
*
396 u Die Rofe 3
zweyte bringt die Bluͤt / den vierten iſts geſche⸗
hen; Man breche heut die Ros — * er aufsrie
lich ſehen.
9. Rubin
Der Felix cn —— der gleich der ie
genröre flammt mit Blutgleicher Glut.
Der Rubin „+ entet —— —
o RBuder.
Deß Schiffes am und Fuͤſſe geſchwun
von der Ruder Bank gezogen von dem
Knecht. t 22 |
> Salleenund Schiff | ie
— von Rugzu ſhanden mochen or
cbennoifacere. rer
E:
31. Ruhe.
cr Sriede AR — verlanget di
dem Ende / daß nach und nach naberberzu Z
Ruhe iſt das Ziel der Arbeit. Von aͤbern
Tagesplagen / in die Feder Ruh gerrage
neue Krafft und Stärfe / die ————
Werke. Wer in Ruhe nicht will leben mc pen
Satanfeynergeben I fo der Hoͤllen Schwind
—* —— —
ie Ruhed Gemuͤts wird —
eine Holde Weibsperſon / welche aufeinen
ker ſitzet / und in den Armen ein Nefmit ©
geln haͤlt / als welche in dem heiten Oewie
—— a
na
’
ff}
=
“
RR 397
382Ruhm Ruhnfachen
Ehre. Der Ruhm iſt gleich den Rauch.
Der nicht pflegt lang zu dauren / und iſt der wol
ein Hauch der liebt den Ruhm ohn Nutzen / den
* mehr als den Braten / ihm iſt auch nicht
zu rahten. Der herbe Rauch muß ihn letzt blen⸗
den / wann er ſich nicht darvon wolte wenden.
nes ſtoltzen Weibes / bekleidet mit Pfauen Fe,
dern / in der rechten haltend eine Trompeten / und
mit der lincken ſchwingt ſie ſich gleichſam empor
von der Erden.
—
Die Fäden / ſo die Zeit zieht in das Angeſiche⸗
ind zuverhehlen nicht. Die ſchroffen / vielfalti⸗
eingeftrichne Runtzelung. Die Runtzel ohne
Zahl find feiner Jahre Zeichen / die Zeit will ſei⸗
1e8 gleichen erweifeihre Mache. Runtzelholbrecht
erden. Hocherhabne und tieffeingesogene Kun
Afurchen 7 die ſich aus dem Angeficht nicht wol⸗
1 ausfchmincken und verſtellen laſſen. 4
Die Runtzel bezeichnen das Alter Malter.
Rauͤſten ſich ruͤſten / Ruͤſtung: Riſten oder
aſten / den Flachs in das Waſſer legen.
—— 384. Rute. |
“ Der böffen Buben Zaum / der nicht läflt frey⸗
Be der blinden Jugendrott. —
gen/tief eingeſeſſne / von dem Alter gezogne nnd.
Die Ruhmſucht wird gemahlt in Geſtalt ei⸗
‚MT
u”
er
=.
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— — ——
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Em ——
— — ne
—
— FE
ae
773232 —
S Feyrtag.
Erden anvertrauen / dem Acker einſprengen
Furchen einwerffen/in der gepflügten und fetten
=
6 J
* r
398 Ruhe
macht böfle Knaben wieder gut. Werfein Kind
liebt / weiſt daß die Zucht bringedie verlangte Tus
gendfrucht. Die abgeſtreifften Buͤrcken beyvie⸗
len En wuͤrcken. |
Die Rute iſt das
und der Zuchte.
; 335. Saat. A
Diebegrünte / herfürgefchoffne / zarte auf
wachſende / friſche / fruchtende / erfreulicherermate
te / ruchtbare / betaute / graſſige / aͤhre
fe / gelbe / falbe Saat / der Ssmaragden gleide SM
Der Reichthum unſres Feldes / die Hoffnung
vieler Mühe / der Ackerarbeit Lohn / dep muͤden
Pfluͤgers Troſt.
Ein anders iſt ſaat ſatur. Bun
Die grüne Saat bedeutet verhoffte Fuch⸗
barteit. BR
386. Säen. x m
Den Samen auswerffen / ausſtreuen / der
Sin 399
Erden Schos pflansen die verlangte Frucht / dem
ireugepflügten Feld wird alsein Schayvertrant
der Same welcher offt auswuchert voller Kraut /
ſo manchẽ Brodbaum ziehen / ſo mancher Halm
ſteht. Wer kaͤrglich ſaͤet aus / der ſchneidet wenig
ein. Deß Nechſten Saat mit unvergnuͤglichen
neidiſchen Augen anſchielen.
Das Ausſaen hat die Deutung deß Vortrau⸗
ens auf GOTtes Barmhergigfeit,
I 387.Salg.
Das helle / reine / ſchneeweiſſe / febhaffterbig
4 ende / wolgeſchmacke / nugbare Saltz / es iſt deß
Menſchen Leben / ohn Saltz / der Faͤulung unten,
8 — — wie das Fleiſch — das nicht
8 falten wird J
F* Das Saltʒ 3.
ir |
F der/
erhalte wann ich riß / die Kuh und fettẽ Rinee *
RKein Vatter zeuget mich / und meiner Mutter
Schos /*
(nun rahter wer ich — weit um uͤbergroß.
das eingefalgne Fleiſch
Br I aus welches Wafler Saltz geſot⸗
— "as Salt iſt ein Zeichen der Weißheit und
—
Sand
a
4
409 RSand *
| ur 383.Sand; ' me
Der falbe / ſchroffe unfruchebarezüberfchnsent
te Uferſand, Der unzaͤhlbare / glintzrende / niede
ve/leere / ausgebreite / unnuͤtze trockne
meerſaltzige / benaſſte / glaſſerne beſchaumte 5
der gleich in einem Wax deß Fuſſes Tritte weile
auf dem deß Meers Schaum die kleinſte
(en ſtreichet / wallet / wirfft / ſpielet 7 steht mandıe
Flut an ſich und treibt ſie an den — *
nes Ufers Land / der gleichſam als ein Bandd
Flut haͤlt eingezwengt / bedammt / bepfaͤlt ber
wält / der fchwache Sand am Strand bezann
das ſtarcke Meer / haͤlt ſener Wellen Heer.
Ver Sand wird verglichen mit deß Rönie
Hertz / weiches ein Hauffe / jedoch ein jedes Nö
fein deſſelbigen iſt abſonderlich. Weil ſh
Sand für ſich nicht wolmahfenläffer 7
wan in einer Sanduhr wird er auch sn de Dil
kunſt felten gebrauchet. | |
zubhr.
389.Schaf.
Das Wollenweiſſe Thier / das romme
bare / vermehrende und nehrende Schafe:
trägt die Speis und kleid zu Nutzen jeder
Das Schaf hat die Deutung der Sedu
SHirt Herte.
Schafovis:fcbafferea: m 75
Schafft crear: ſchaft Die Haubtendung
— Freundſchafft. Schand.
—
/
4
Schaub. @ 401
Tg
ii — ee
Die Schande folge der Suͤnde nach / gleichwie
ie Nachte folgtdem Tag Wer Schande nicht
für Schande haͤlt / der iſt dem Laſter zugeſellt. Die
cham beſchaͤmt zu rechter Zeit / die Schande
inget Hertzenleid. Es kan ein unverſehrt gewiſ⸗
n / deß Frevlers Schande nicht verdruͤſſen / und
len SportunSchmachverfüfen Die Schand
Er Unzucht Band / verändekrallen Ehren
Schmach verbruͤdert mit der, Klag / macht alle
Frevler feig und zag. Sich dep Unlobs entſchuͤt⸗
—
ntehren. Die Schand bringt Ehrloſe Muͤhe.
Rach dem die Schande beſchaffen / nachdem
ed ſie auch zebildeee.
rn 939 Schatten: Scheine, mb
Dertruͤbe / braune / lange / leichte / ſchnelle /
chwartze / ſtille / kuͤhle / ruhige / erquickende / friſchen⸗
eifreye Schatten. Der Sonnenſtralen aufent⸗
alt / der geſchwinde Schartenftreif ſtreichet durch
as ebne Feld. Im Schatten ſich garten auf gru⸗
der Matten. Der Baumen Schattenthron
Decket / befittigt / deß Schattens Obhut ſchwebt.
IJ Der Schatten.
sch bin der Sonnen Sohn / von ihr ſtets unbe⸗
decket; |
zu Morgensund su Nachts 1 faſt uͤberlang er
= ſtrecket; Ma
and / und treibet manchen aus dem Land. Die
en / eine Schande zulegen / betragen / beflecken /
M n N
uU SIE IL EIERN
402 Schatten.
Man yon Ruh in mir / und ruh auch uner⸗
A ne fo ner Dana
| wegt.
Der Schatten har etlicher maffendie Dan
tung deß Gehorſams / weil er ſich nach demin
Sonnen ſtehenden Bilde gefolgig richterin
wendet, Er bedeutet auch die Ehreime
5 ihr nachlaufft / und dem folg
jehet.
392. Schatʒ.
Der verborgne /hochwehrte / tie ſver⸗
mit Freuden gefundne / geheime / vielfaltig
a En
3. Schaum.
Dr Sitberweite Schaumiderhohen
en Bulgen / die Flut ergeiftersfüch und IR
indem Deere gleich jener )ering N) eese/daebune
die rüben Wolcken ausblincken hellen
Die Waſſerberge ſtoſſen ſich es ſchanmen
Thaͤler / die hohen Fluten Wähler fr
ſelbſt geſtuͤrtzt.
Der Schaum hat die Deutung ei
tigen Nichtigkeit / welche wie folder &
—* leichtlich zergehet.
— afferingeflümmm.
Schertz.
Der erfreuliche / börhermoften
— here 40
koͤliche / artige / nachſinnige / freche / biſſige / rach⸗
jierige/empfindliche / laͤcherliche / ſtoltze / veraͤcht⸗
iche Schertz / beſtehend entweder in den Worten
der in Gebaͤrden. Es reimet ſich ſchertzen und
ertzen zuſammen / und folget der Schmertzen
en luſtrenden Flammen.
Nach groſſen Schwencken wirfft man gerne
im. |
5 cheinenvideri: Scheunen granium. Sta
el Scheuren: Scheiren reinigẽ amd ſaͤubern.
| 395. Schiff: |
Das Schiffift( durch Verſetzung der Buchs
aben)ein ſchwimmender Fiſch / das leichte Fich⸗
haus beſchwert mit reichẽ Wahren / das Gluͤck
nd Ungeluͤck hat manchesmahl erfahren / dem
er verfluschte Geitz die Fluͤgel angebunden / dag
Boch eine Welt aus dieſer Welt erfunden. Mã
Er: alles ein / Doc) bleibt die Furcht zu Haus /
an faͤhret kuͤhnlich aus / bepfluͤgt das Fluten⸗
d / verhoffet reihe Saat / die de gehaſſten Ton
naſſer Ernd hat. Es iſt das leichte Holtz der
hen Wellen Schertz. Es hat zu jeden Zeiten /
18 Schiff ſich su bereiten / mit Wind und Meer
ſtreiten. Das Meer / ein groſſer Rieſ / ringt
it dem ſchwachen Nachen / der Kiel und Mar
krachen / die Segel dienen nicht. Was will das
uder machen / es iſt ein ſchwaches Waffen / der
ochmut abaufiraffen der jr a hier und Bay
| c
' |
,
- 404 Schiff
was foldas flrenge Schlagen / die Fluten usw
jagen / die Flut kan toͤden und begraben Di
donrende Wetter und Hagelgewitter v
den Schiffer mit brauſenden Wellen / die
‚menden Fluten und Struten erhellẽ / das
fein zerſpuͤndet / in mancherley Splitter der
cker entreiſſet / es knirſchet der Kiel / die
zerſchmeiſſet Neptuni Geſpuͤhl / das ſchwere
fincket und faͤllet zu Grund wie mancher ent
cketund ſtirbet geſund / das leichte verſchwenn
und kommet darvon / ꝛc. Die feindlichen We
mit Schaumen erhellen. Das Schiff
der ſich der Segel börft enkwey / als ſchu
zittert / ſplittert der Maſtbaum iffzerfiuc
hoͤret ein Geſchrey deß halb todt Schiff
Da gilt es nicht entfliehen / in ſolcher
wur ſchaut man den blaſſen Todt gerad in
eſicht.
— Der Tagiſt uͤbernacht vom trüben *
ter / da iſt kein Schutz noch Retter / der?
Norden Macht raſt / reitzt / reiſt / ſchmeiſt er
mert / was man von langer Hand mitgn ſen
Fleißgezimmert. Der Wind / dep Schiffen
Feind — grofe Bafermauen bereit }
und dar / daß es nicht lang fan dDauren/umd«
wol entweicht und gleichſam machet Dan
er doch flärcker an und bringt mehr W
a ash ein / nicht ange Sold
_ —
3 hilfe kein ſchoͤpfen nicht / es iſt nicht mehr zu
ahten / im vollen Lintergang / das Steuer Kur
erbricht / es knirſcht der ganke Kiel / der Maſt
er dienet nit / noch Anker / noch der Dauſdie Hoff⸗
ng und Vertrauen ermangelt und das Voit
iM feine Rettung ſchauen / als die vom Dimmeh
mmt. Es wird das Schiff beſtegt / das miete,
imo ſelbſt ſo lange Zeit gefriegt. Der hoffet in
Mohr biß an dasLandzu ſchwimmen / aufden
richten Maſt beginnt der auf su klimmen /
djener ſinckt zu Grund. In dieſem MWalfer«
ich / iſt Schiffer / Botsgeſell / Soldatund
aubtmann gleich. Die jenes Meer durch⸗
wimmen durch Wind im holen Holtz Man
et viel Geluͤbd / viel Klagensund Erbarmen
mancher Jung verſpricht fein Hab und Gut
Armen; wann es nur wer genug zum Loͤſe⸗
lt deß Lebens / zc. Wo das Gluͤck ſie in dem ho⸗
Meer / in Hoffnung und Gedult will werffen
und her / daß man leicht wird verſchlagen.
18 Wind und Werterhaus hat ein geſchiag⸗
8 Jahr viel Ungemach erlitten / die Wellen
erg und Thal gepflüget und durchſchnitten /
‚festen Jungferwind in feine Segel kriege’
ee wird grün und Blau mirumgeheurer
tgantz ergrimt
S
en dag Scifflä
blafen,Die Ruder find dielachenSpornjdie
ſen Federiſt der Segel. SD Nien
* 61
28
ch
der⸗
406 Schiff. x
andiſche oe 2 Jv Vondels beſchreibt einen
Schiffer alſo: in Thetis grooten Schoor van
Kintsbeen- opgevviegt; den vonKindsbeine
der Thetis Schos 1 ———
Ich tan en meinem Gang nicht einen Gurk
doch pflegt ſi Fr — Treu die Armut zu oe
trauen,
Ich pflange meinẽ Baum in die betiebee gi
und ihrer Flügel Zelt entführt fie —
verliehr ich ——
Mein 38 heil — ich * und Sn
wie ich ka
Wer meinen Dann raͤht / der iſt ein ge |
*Schif / Frohe das iſch / Kopıne Smafl
bleibt
fh. und. die gelten in den Worcgrifflein fr
nen ———
ie Schiffart wird gebildet
— Weib / welches einen
nem Sailwerck und Ruder in den
ſich an nach einem Geyer weite
RE 407
gleich dem Schiffin der Luffte ſchwinget / und die
luͤgel gleichſam fuͤr Ruder gebrauchet.
Das Schiff und die Schiffart wird vergli⸗
hen mit dem Menſchlichen Leben / welches dem
Sluͤck und Ungluͤck auf vielfaͤltige Weiſe unter⸗
vorffen iſt. ——
Der Alten Ahnen Schild / deß Adels Tugend⸗
Bet gangen Landes Trug and Schükrdag
emahlt 7 droͤnende / ſichere / gewieſſe / erlantliche
eliche Schild, Das derLoͤw uñ Adler ſchmuckt /
— richtig gleichet / das Schild von der
eldenkunſt bemahlet. Die Alten haben ihre
Schilde und Helme zu Hauſe bedecket 7 daher
och die Helmdecken kommen / welche man den
Schilden beysumahlen pfleget. )
Das Schild bedeutet fürfih Schu und
Schimmel. — *
Eine freye / offene / ordentliche Feldſchlacht /
Bird unterſchieden von feindlichen Einfall / und
— deß Feindes / wann man der Waf⸗
en Gluͤck gantz auf die Spitzen ſetzet die Hoff
ung alles Siegs auf Blutvergieſſen wagt /
che nach der Brüder Lieb und Chriſtgebuͤhre
ragt / ja ſolche mit Begier su töden gantz erſetzt /
nd nur auf alle Weis den Bruderfeind verletzt.
Her Trompeter Leute Chor und Paucken / ſo
Se iij man
Fi
A
dt
08 Schlacht
nan braucht / wann es in offner Schlacht von
riſchem Pulver rauchet. Die Schlacht nik
Pracht und Macht begleiten und den Siegder
rauen feinem. —— I das Chriſtenblut * |
ehrr/ie _
Schlaf
DER Todtes FR Brudersmanm/die m
Ruh der Nacht / die Morgens munter mar
Bleich wie man Speis und Tranck nicht garl
an entrahten / ſo muß man mit dem Schlaff
lle Nacht berahten / zu der Geſundheit S
OhnSchlaff erhitzt ſich das Gehien / das — |
tand fan gantz verwirren Der Schlafumneblt
Seel und Sinn / man weiß nicht wo man den
sim Wir ſterben / wann wir ſchlaffen und
hen wieder auf / erſtehen aus dem Bette. * 3
Dir Schlaf:
Einungladner Sal pflegt ſich Nachts cin
ſtellen /
nd feinen faulen Wire den Todren ———
Der ihn erſehen wil / der macht die Age
er — Lieb und Furcht in vr En
Ruh.
Der Schlaf hat die Deusung de
wie oben gemelder wordens
Frische.
399. Schlang: — —
Die abſcheulichen / — ee
ge 400
— verbergen ſich deß Nachtes
den tieffen Felſen Glufften: So bald aber die
Bas Sonne herfürftraler / wirdihr kaltes
difft erwaͤrmet / ihre ſchwammigte und Himmel
laue Schuppen beglaͤntzet / ihr gekroͤntes Haubt
6 ihre Krafft beſtaͤrcket / daß ſie ſich
ns der Hoͤlen herfuͤr ziehet / und den vielfaͤrbi⸗
tt Hals mit der Sonnen Stralen beleuchten
ſſet. Sie ſchwinget ſich aufder Erden und
hlancket an den hellen Fluß / ſchieſſet Pfeil ge⸗
ind nach dem Zagen Hirten / und ziſchet hin⸗
er feinem flüchtigen Viehe her. FIG
"Die Schlange hateine Deutung der Ernen⸗
ng / in dem fie die alte Haus abftreifft/fie hat ei⸗
je Denung der Verleumbdung / weil ſie ihren
Biffe / wo ſie nur kan und maganfpriket. Hat
ch eine Deutung der Heilung / weil aus der
Schlangen / der Gegengifft bereitet wird / ins ge⸗
nein das Schlangenpulver genennet.
4oo.Schleuder. |
urtige / gewiſſe / belafte Schleuder. Mir ſeinem
Stein belegt / das Schleuderband ſchnellt und
chnellt fich durch die Lufft / es wird dem harter
Stein die Schwingkrafft eingedruckt / daß er von
Dre zu Dre ſich durch die Lufft ruckt und zuckt /
mis baldgefämächrm Sal
71 Dr
ciö.. De:
en
HSchleuder.s%
J
dıa
Die Schlesder Davids hatdie Deun
der Demut / welche denftolgen Goftarhymit
aus dem Bach erhabnen Stein erleget.
Schleuſt von ſchluͤſſen <laudere; Schlafl
von ſchleiſſen lacerare J
401. Schme
. Derempfindliche / Hertz bezwingende / Se
ducchfhneidende/ fchärffe/umerträglichergeliene
ſchwere / zerknirſchende peinlichmartrende e
und Ve un aͤngſtige / zerich
rende / ungufhoͤrliche / uͤberhaͤuffte
der macht den Jod verlangen / haͤt ae
fangen / und if faft ungemeffen daß man
mals kan vergeſſen.
Der Schmerz wird gebildet Durch &
Mann derumbekleider mi Hand und Rufe J
gefeſſelt iſt / und von etlichen Schlangen
wird, —
402.8 Heleß.
Ein Schmeichler/siebtofer / marotzer
der jenige / welcher ſeinem HErrn / wegen⸗
Stuck Brodes / oder andrer Hoffnun
enieſſen / in It Sachen hepftichtet fein
—1 gleich gewillet anſtellet und fich
duch Schand noch Sport von ſolche
cheleyläffer wendig machen, Ein Werckme
der Verleumdung ein
| ndung ein gefolgiger
Lin waͤrernes Bilde dasfich nach Belieben
ak |
. %
an
. ne
—
a
Schinenchelmiie, 418
en und neigen läffer Hein Papegey / der feines
derrn Lied und placet ſinget / ein Cameleon der
4 Sarben / auflerder weillenzanfih nimmer
die mit ſolchem knechtiſchen Laſter behaftet
nd; nennen / andern zugefallen / das weiſſe
chwartz / und dag ſchwartze weiß, Er iſt gleich ei⸗
er blinden Schildwachte I der nur nachſaget /
Bas er hoͤret; ein boͤſſer Calender Macher / der nut
chreibet was man hoffet / ein leicht faͤrtiger Kraͤ⸗
ger / der falſche und verkauffliche wahren führer;
ine betruͤgliche Syrena / die finger zu der Zuhoͤ⸗
er Berderben; ein freundlicher Feind der War⸗
eieumd eine Peſtilentz / welche den reinen Lufft
ergiffret, Ein ſoicher iſt gleich dem Trojaniſchen
Feerd / das alles Unglück in die Stadt bringet
md entbloͤdet fih mit Hand und Mund eidlich
wbejaen / daß fein Herr gleich feye den Herculi⸗
hen Seulen / über welche zuſchreiben non plus
lera. Die Gleiſnerey gleiſtund glaſtet(iſt ein
der Hafner vom Glas alſo genennt turtze
eit |
Die Zeucheley wird gebilder durch ein ſaͤu⸗
erlich gekleides Weibsbild / welches auf der Floͤ⸗
blaͤſſet neben ſich habend einen entſchlaffenen
dirſchen / weil ſich dieſes edle Thier durch beſag⸗
s Pfeiffen fol betruͤgen un fangen laſſen. Man
sahlet fie auch mit einem ſchoͤnen Angeſicht / we⸗
en der erſten lieblichen —— und mii noch eis
cv nem
1712 RSchmeucheleh
nem abſcheulichen Geſichte / wann die Falſchhelt
nachgehends entdecket wird / und zur Seiten er
nen Bienſtock / weil dieſes Thierlein das Hoͤnig
in dem Munde und den Stachel in verborgen
träger. Sie hat einen füllen Anfangumd bittern
Ausgang. | 5
Fund und Heucheley. |
Der Schönheit falfher Schmuck / die fremd
entlehnte / geborgte / angeftrichne/anbetrognent
Farbe. Die erkünftelte angemaſſte /betroe
Schoͤnheit / macht alte Weiber jung / die —
nicht vergnuͤgen / mit Augen Hand und
die Buler zu betruͤgen / verſtellend auch die Wan”
gen / mit falſchem Schein zu prangen. |
494. Schmied.
Der Schmiede find mancherley 7 als G
ſchmied / Meſſerſchmied / Huefſchmid und
ihrer ſelten in den Gedichten gedacht.
AT: Schmuc. v
Zierlichkeit / Reinlichkeit / angekleidte
heit / der reiche / wehrte / koſtbare wunderſc
auserleſne / adeliche / wolſtaͤndige / hel
koͤnigliche / fuͤrſtliche / a. Schmuck.
406. Schneck.
DAHausundNörnerträgeridermiderka
ſame / kriechende / einſame / krumme wrbelne
4—
RSchneck. 413
gewundene / trege / in die Maget es
Schneck. |
N Der Schneck. 4
Wein * re wuͤrbelrund das püeger mich zu
Se iR Fuß für Fuß und muß Die Hoͤr⸗
nnnertxage RR
die ich nicht hab verdient: Iſt meine Bohr
* nung klein /
ſo bin ich doch veranüge/dienveilft e mein allein.
Der Schneck wird gemahlet zudem Ver⸗
ug / derLangſamteit und zu demGefuͤhl —
3— 407. Schnee.
er Silberweiffe Winter Regen / der Bol
enrein Flocken der fechsgeeckte oder geſtirnte(de
izefexangula fcripfit fingularemtractatum:
geplerus)der weiche / ausgeſtreute / froftige/ die
Schneefeuchtigkeitider Federweiſſe / der zuſamm
neullte / gepallte / naſſe Schnee / der zu der Mut⸗
er wird/von der er iſt geboren. Der Felder kreis
enweiſſe Decke. Deß Waſſers zarter Staub /
efpiser gleich den Flocken / bald hart / bald wieder
eich / bald naß / bald wieder trocken. Es traͤncket
ine Flut der Erden harten Schlund / und er be⸗
het ſich / zu decken ihren Mund.
Der Schnee * die ri der Reinlich⸗
ie *
X Cc vj Sci.
414 Schtifterk
#08. Schnittee
Die laſſen müden ı emfigen/ ausgedörte
durſtigen / erhizten Sichelträger/Sührer/2chren
wuͤrger / die der falben Ceres Haare mit der
chel ſchneiden ab. Abſicheln / ab ee a
faͤllen / a. Der braune Schhirteremannimit
nem breitbeftröten Hut / verlangt die kuͤhle Quel
ken Flut in ſeinen duͤrren Durſt.
* N führe die Deutung desSen
mers. rnde. |
09, Schoͤnheit/
Die Herten —2 Bild
die wunderſame / uͤberreiche / edle / —
liche / ſchnoͤde / baldvergaͤngliche anbre
vollſtaͤndige / abwelkende /angemaſſte
angeſchminkte / wehrtgehaltne — ——
te / uͤbetreffliche Habe der Natur einft
Lobbrief / die kurtze Tyrraney/der Weibe
liebter Schatz / wird zu der Zeiten Raub
genehme Gifft / der ziehende Magner/der&t
voller Liſt / der Zunder boͤſſer Luſt / der zw
Uppigkeit / die Schoͤnheit ſol rasen — fit
mich Here / nicht in Verſuchung Da =
Verſuchung zu ſuchen pfleget.
zeuget groſſen Ruhm / und gleicht *
tzenblum. Die ſchoͤnen höhnediefd
Die Schoͤnheit ſetzet die Shre in diee
offt ein Grabmahl aller Tugenden und —
RSchoͤnheit.e 415
ARE een fung zu der
Anzucht / die Heroldin aller Uingebühr/snd der
Se der Gortgefälligen Keuſchheit. Die
Schönheit welche den Menfchen wolgefaͤllet /
— GO TT meinſten Theils zu mißfalien.
Die Weibliche Schoͤnheit wird gebildet
urch ein Weib ohne Dekleidungin der Hand
ragend ein Silien/oder einen Kran darvon weil
olche weiß / glatt und hartlich anzugreiffen von
en 30. Eigenſchafften der Schönheit iſt dar⸗
on zu leſen in den Geſpraͤchſyielen.
BE m * aio.Schri “ ER Be
Lehre / Wiſſenſchafft/ Geſchlichleit.
Die Schrifft iſt der Grund / der Anfang und
ie Schatzmeiſterin alles deſſen was wir ler⸗
en von noͤhten haben / waͤre niemals nichts ge⸗
chrieben / waͤren wir ſtets Kinder blieben / unwiſ⸗
end aller Sachen die eng und wiſſend machen,
—— ſchoͤne Tochter alle Muſen die⸗
eit / zwingen die Vergeſſenheit / daß ſie in den
nen Schrifften kein Verderben an kan ſtiff⸗
See
SE an. Schuld ———
Mit mancher Schnld behafftet / beladen / bela
et / uͤberbuͤrdet / eingetieffet / verſtricket / verbun,
en / verbriefet / eingepfaͤndet / berucket und gedru,
ket / daraus ſich nicht zu winden die Wucherrei
But ' — che/
\ * —X
*—* Ar: dm
ii u —
416 Schul." |
che / ſchwere / wachſende / fruchtbare / absinfender
angelegte / freſſende / vererbliche un erbliche / rech⸗
maͤſſige / erweißliche / vorgängige Schuld.
gleich der Siechen Kretz / die erſtlich nur er |
dann ſchmertzet und betruͤbt.
Die Schuldwird gemahlet in Sefateeins
Juͤnglings traurigen Angefichtes/ mit ei
nen Dauben/weilen / an vielen Orten der Ge
brauch / daß die jenigen / welche ihre Schul
nicht befriedigen £önnen/dergleichen Schande
chen tragen muͤſſen / ſein Kleid iſt zerriſſen anſ
nem Mund traͤgt er ein Schloß / weil die Schule?
ner gernzu ſchweigen pflegen / an den Fuͤſſen
ſelband / nach der Römer Gebrauch/wwelcher
ieſen bey Gell.l.2o.c.1.N.A. &
Schuldner / Debitor: Schulter Humexie
Schuldbeer Creditor.
412. Schul. 4
Die Lehrſtatt * Kunſt und Tugend. \
Muſen Tummelplag/der Knaben Marter
der Schulen ſchwerer Staub / der Gelehrten
reſchwelle / der Sitz der Willenfhafften 7 ie
Haus und Vatterland deß Phoebus un
fen. Die Schul iſt die Zuchtmeiſterin de
digen Jugend / die Ame der Gelehrten die Mi
fe freyer Kuͤnſte / gleich Joſephs Kercke
groſſen Ehren bringet / maſſen man in der
lernet / was man auſſer ar Schnfgebrande
Schule 417
Die Schule wird gebilder in Geſtalt einer
holdſeligen Weibsperſon / mit ſchillerfarber Bes
leidung mit einer guldnẽ Krone auf dem Haub⸗
e / einer Feilen in der Hand mit der Beyſchrifft:
etrahit atque polit. Ich unterfcheide und
eglaͤntze / in der Lincken einen Krantßz von Lor⸗
er / Epheu und Myrten Blättern bedeutend die
xeyerley Art der Poeterey gebunden. Ihr Stul
arauf ſie ſitzet iſt von eigenholtz / in ein em ſchatti⸗
jen Ort / nebenihr eisen Cynocephalum / oder
undsaffen habend / weil dieſes Thier eine leben⸗
ige Uhr ſeyn / und zu Zeiten der Sonnenwende
2. mahl deß Tages / und 12. mahl deß Nachtes
3 Waſſer laſſen ſol / wie die Naturtuͤndiger be⸗
—124
J 413. Schwalbe 7.0.00)
Die froͤliche Botſchaffterin deß anglentzenden
entzen. Die Heroldin deß erfreulichen Fruͤlings /
e ſwiret durch die leichte Lufft entkommen einer
rnen Grufft / und bringe mitfich dielinden We⸗
en / die folgen ihr zum alten Neſten / die ſie ſtein⸗
art baut an die Mauren / daß fie zu ihrer Brute
near Ihr ſcharffe Stimm er muntert das fire
ze Geſchlecht / daß ſie ſich zu deß Hoͤchſten Lob
afmachen mit der Sinne prob/verfündend daß
x Blumen Schaar / auslegt die bunte Lentzen⸗
Bahn Die Schwalbe fehreyt den Friede aus /
aß in der Welte groffen Dans / der Winter
Bes IM m
ar .i“
— Wi. TEE —————
7
ds
418 Schwalbe. *
nunmehr uͤberwunden / und daß der Fruͤling ſich
gefunden / daß nun der Nord und Weſt verali
chen / mit ſanfften Hauchen eingeſchlichen daß
nun das guldne Sonnendiecht mit wunderſch⸗
ner Krafft anbricht. Der helle Bach durchſaſ⸗
er vorge frohrne Feld. AFruͤhling Froſ
FR
Bach / ꝛxc. | | *
Wann ſich derZeiten Krieg verwenderin
Sieg / und daß deß Herbſtes Raub / mach Dei
sen aus den Laub / bedeckt das grüne Feldım
Schneebeglaͤntzten Zelt / fo weicht der
ben Volck / ſuch eine heitre Wolck/enrferneruen
der Kaͤlt / die fie verborgen haͤlt / ꝛc. —
Die Schwalbe wird jıt der Bautu
mahlet / weil ihr Neſt wiche ohne Verwun
kan betrachtet werden. Sie iſt auch eine B
eines getreuen Vatters / der ſinen Kindern dr
Erbe zu gleichen Theilen austheilet Sonften
die Schwalbe die Zeutung deß Glückes 1 um
wird für ein gutes Anzeichen ineinem Daufe
halten
414 Schwaiie
. Der Schwamm fage inder Rähefel aller
Ich bin zwar Federleicht / doch laß ich u
ve — 4
Mich vonder Wunden Blut und Bondergt
beſchweren / —
in dem
=
SSchwamm e ‘419
in dem —— nach und nach fauffin mich / was
i
und preſſet u Oand / das / wa⸗ 2) faden laß.
415.Schwan. |
Der ſilberweiſſe unbefteckte / internen
de (in dem fie ihnen das Grablied anfl
fonen)sicrliche/der fehneefarbe/ftingendeigt *
de Schwann / der die Kebes rei ren
Siegesmwagänsiert I den Cupido Bi vegiett,
Der Schwan iſt gleich dem runden Kabıu
"Der Schwan iſt in dent alten Teffamendzui
eifen verbotten worden’ er er die Deutun Sei
Falſchheit hat ı und dag ſchwartze Flei
v eijfen Federn bedecket.Er wird zu —
emahleriwig oben vermeldet / und kan auch auf
i fe verlichten®reißen gedeutet werden /die zu ih⸗
er Schaden ſich dem Sicbeemagen anjochen laſ⸗
ee
S Schweher Schwiegerparter:Schwerdif
Silis; — ulcus; Schwehr jara.
De muͤde / —2 / N
— — he ph
charffe Schweiß / der ſieuſſt wañ es im Som⸗
Ba Hierůber * der —
N
Br
—— —— —
orten. fob 17. 6
a ——
—R | Eins
rg
!
will. tieT,
430 MShweiß. iM:
un Einsmußic hier. bedeuten / —
der duͤrren Sect zu Truhe > |
An uͤberfetten Leuten en ee
ift alles trefflich nutz |
s a enkuin Pe
auöflieſſend nicht verdirbt / ** soft =
DE Si Eſſelsſchmaltz ftey tinnen) "ae
kan einer Gelt gewinnen — |
es giebt gut Wa —— ar
Quisvidirtalia ? per Tibialia sc
geht kaum drey Schritt / laufft fi |
Schweiß. F
Hoc currum ih itinere ſudore 8* a | ger ru
‚das find 5 | .$
7. Schwert.
Deß Mannes Saum Sehe] f
den Sieg und Ehr / detrafende / bi ee nde
——————— *
Kein Gefahr/tapfere/berühmee/hamdbeft
Wehr / Waffen Schwert
Das Schwert / wann es —
gesogen/eneblöfferift ſo hat es die Deun tun Ei r
Tapferkeit und Heldentugenden /iſt ee chẽ J
oder in der Scheiden fo. hat es die Deum
Friedens oder deß Ruheſtandes Iſe *
Schraubſtock geſpannet / ſo — *
eines in einer Veſtung liegenden Obe re
— nicht zu BUCHE RR — iR 68 8
G -
MSeceld. 423
| 48. Seele 1 aan?
Der wunderreiche Geiſt / der Goͤttlich in dem
Weſen / unen dlich / unvermiſcht / rein / heilig / un⸗
begreifflich / ſonder Tod / der uͤberirdiſche Theil deß
Menſchen / der mit dem Hanch beharrt und gleich
der zarten Flammen / iſt von der —* Stam⸗
men / demLeibe zugeſellt / derewigt nach dem Tod.
Die erleuchte / GOttergebne Himmliſche lieb⸗
geſinnte / verhimmelte hochbegabte GSTge⸗
liebte / Suͤndbetruͤbte / die befleckte unreine abge⸗
tihne Seel Die Veſtung der Vernunfft. Die
fluͤchtig abgeſchiedne Seele der Gaſt und Geiſt in
diefem Leibe. Es wird auch der Odem der ſchnel⸗
le Erdengeiſt genand· MERKE LEN Tue
Die Seele wird gebildet in Geſtalt einer hold⸗
ligen Jungfranen / welcher Angeſicht mit ei⸗
mzarten Flor bedecket / weilſie menſchlichen
gen unſichtbar iſt / und nur durch ihre Wuͤr⸗
ung muß erkannt werden. Ihre Bekleidung iſt
chthell / tragend einen Stern auf dem Haubte
d Fluͤgel an ihren Schultern; mit jenem ihre
Inst mit dieſem ihre Geſchwindigkeit
bemercken. F 8 ki een!
444419. Seelis.
Deßß ewigen Lebens — Kind der
DIT Les Angefiht und Sonnenhelles Liecht
eſchaut in — —— die allen From
niſt bereite Er hat den Erdenthand und dieſe
— Od 3 Na RER
2umın‘
+ 221 138 >
4:1 MSeccllg.%
Jammerſtraſſen / von nun an gantz verlaſſen /
and glentzet wie die helle Sonne / voll
wonne feine Seele feelig heiſt und uns gleichen
weiſt.
Wie die achterley Seeligkeiten gebildet wer⸗
den / iſt zu leſen in den Geſpraͤchſpielen / und wid
allhier wegen beliebter Kuͤrhe ausgelaſſen.
Seide ſericum: Seite latus ſaide corda.
420. Seiden wurm. A
dDa Sen ane iſt klein yon.
und hat an ſeinemLeibe Eee Ri
mit Stecken beſprenget ſind F feine —*
lich gelblich / hernach weißlich na gehende
ſchen faͤrbig / kreucht auff 14. Fuͤſſen —
rade Linie uͤber den Rucken welche —
lich ſcheinet / der Ruͤſſel iſt an allen gleich
den Augen werden ſie unterſchieden Wann
nun dieſes Koͤnigliche Unzieſer auf ——
beerblattern geſaͤttiget / und mit deſſelben
den Leib angefuͤllet / beginnet es einen
Faden zu ſpinnen / welcher reiner iſt als
den von Menſchenhaͤnden geſponnen
cket alſo in kurtzer Zeit ſene Wohnun⸗
Veſt und Grab / welches an der Seſtalt und
Groͤſſe dem Ey gleichen,
Nach dem nun diefe Arbeitvollendee / wicc
ſich der edle Wurm darein / und ſtirbt dan
„Dad etlichen Monden/wird ei
RSei denwurm.t 423
beflügelt ſich und vermehrer durch den Samen
fein Hefchlehere. Es iſt faft niemand der dieſen
Würmern nicht etlichen maſſen / wegen feiner
Kleiderftener verbunden ſeyn ſolte Gr inden
Sonntags Andachtendiefes Wunderthierleing
Br Defchreibung In der Raͤhlſel ſagt er
a | -
0; ji DDR HN
Sch binein kleines Ey und tan ein Vogel werdẽ⸗
Man achrer meinen Koth ſehr werth auff diefer
N Erden: a
chef und eſſe nicht / ich leb und ſterbe bald /
Ich —* manches Kind und wechsle die Ge⸗
J alt. J at Kr
Der Seidenwurm ift ein Bildung der Au⸗
ferftehung. y) ne
Zeuine lich ſeumen morari: Säumehmbriz:
} 21, Seufftʒer. | | 298
Die getreuen Botten der bedrangten Hertzen/
hie Begleitere der Threnen / die ſumme Bexred⸗
famteitder. betruͤbten / die Herolde dep Verlan⸗
gens / die Zeichen der Begierden / die Lufftſchoͤ⸗
pfung der gekraͤnckten Seelen.
Die Seufftzer entſtehen weder vonder Be⸗
trachtung deß vergangnen Ungluͤcks / oder we⸗
— oder beſorglichen zukuͤnffti⸗
tigen Jammers. Etliche Trauertoͤpfe pflegen oh⸗
ne Urſach / aus Gewonheit zu ſeufftzen / und wiſ⸗
fen doch keine Urſachen anzuziehen. Rach ſolchen
— Dd iij Bege⸗
“
* X
A
42 Sol
Begebenheiten / hat das Seufftzen unterſchiednt
Abbildungen. ri x
Seile vincula:Seule Columna.
Seyn eſſe : fein fuus:
422. Sichel. A
Die Mondkrumme / gebogne / halbrunde
chel / deß Schnitters ſcharffe Waffen / dieimder
Ernd ſiegen und alles legen ſchlaffen die
muß erligen / mit ihren Aehrenkrantz / er S
ser Eiſen ſiegen ob ſolchen bunten Glanz.
Die Hand mit der Sichel’ bedentet aicht
lein den Som̃er / ſondern auch dassheramgenähft
Ende deß Lebens oder der verdienten Straf
wie die Erempel in der Dffenbarung Joh
nis ausweifen. 423 Wins. En:
Der erfreuliche / gewuͤnſchte / lang veſ
und unverlangte / herrliche / praͤchtige Eriegende
ſtoltze / beutenreiche / bepalmende / gluͤcklch Ma
tis Gnade deß Krieges Zieh. der Waſſen
fies Lob / die durch der Helden Probrohfienumie
rem Feind. Deß SiegesLorbeerkrautz giebt
nenhellen Ehrenglantz / offenbare / der ͤ
wandelbare / unbeſtaͤndige / blutige guldne
— —— —
Der Sieg wird gemahlet in Geſtalt
Nymphe — —— Kleidern angetham
mit einem guldnen Guͤrtel / einensorbeerfiun
anf dem Haubte / Fluͤgel an den ——
sh‘
31334
u ME "435
xinen Baltızweigindar Hauu
Sich kranck: ih fibi 0,0 nn nn
Das Kennzeichen deß Geſchlechts / der Maͤn⸗
ner Unterſcheid / es wird dem weichen Wax das
Wapen anvertraut / darbey man Wort und
Treu ohn allen Zweiffelfhaue 038
"Das Siegel auf dem Munde hat die Deus
fung der Verſchwiegenheit / fonften aber bedeu⸗
ter es erkannte Treue, wur &
Sint feider der Zeit: ſind ſant.
* 425. Soldat.
Der wilderftolge / unmenſchliche / tyrraniſche /
Hapfererfühne/frevleriver Waffen doller Knecht
wird von den Sold genennet / den er doch ſelten
ennet. Er wachet bey der Nacht / trinckt Schnee
tus feinem Helm / Froſt / Hunger / Armut / Kaͤlt /
erdultet er zur Zeit in Hoffnung / Ehr und Beut /
wird er zu keinem Schelm. Ihn weckt der Trom⸗
melſchlag / und der Trompeten Schall er folgt
dem Heereszug / reift über Berg und Thal und
ſucht ein Stuͤcklein Brods. Muß man ein Lager
ſchlagen / da dultet der Soldat faſt unerhoͤrte
Plagen / die Wachten ſtellt man aus / das Lager
ſteckt man ab / der baut ein Huͤttenzelt / der graͤbet
ihm ein Grab / man ſpielt das Todẽſpiel mie don⸗
renden Canonen / das Mordgeuͤbte Schwert kan
niemand nicht verſchonen / ein harter biſſen Bley
4 Dd iiij ſtillt
J
>
——
426 Soldat.:% |
ſtillt alles Lingemach / man hoͤrt deß Burgn
manns und auch deß Baurens Ach} Der Sol
dat mit langen Haaren / hat viel in Gefahren
fahren / bey ihm iſt das Lachen theuer / er ſchlaft
bey dem falten Feuer( dann er rechts pflegtzuer
kalten / wañ er lincks fich faft verbremnz)eniftvon
dem Sold genennt / der bey ihm niche.pflegeiugk
gen. Würfel —
Kůuͤh und Dyenlanffeniplündern/fengenibrem
nen / rauben 7 allen Ubermut verlaubenziftdag
Kriegen ohne zuchtund der Sündenböfegrunk
Defihe das Soldaten $op H. Matth.
Der raubet wird. deß Todes Raub s erwergehkt
wieder Staub / feines Namens wird Dergeilem
oder wird ihm zugemeſſen Ehr und Ruhm der
Tapferkeit / dauret iegarfurge Zeit, Er i
einer hohẽ Eichen / die in dem Werter feſt
wann Blitz und Donner ob ſie geht / kan
eines Fuß breit weichen. Erik gleich wieder Se
im Meer / der nicht ſcheut aller Wellen ⸗
Sein Purpur iſt deß Feindes Blut / die
den ſind ihm edle Stein es iſt ſin Schiid
ſche Muht / und die Gefahr iſtihm gemein. Dem
od ſchaut er ins Angeſicht det vieimais
kuͤhuen fliehet / die er doch endlich zu
und ſtellet fürdas Strafgericht. B
eines Soldaten in O. Flemmi
11m Blat. Der Unhold aller —
Soldat. 4:7
Der ohne Gunſt verlanget Wire zu werden / mie
häßlichen Gebaͤrden der jedensandmann trutzet /
das Land mir Schande ſchutzet und leider wenig
nutzet. Es drummlen die kupferen drummlen
und ſummen / es paucken die heiſſerne Paucken
und brummen; es ludlen und dudlen die ſchlirf⸗
fenden Pfeiffen / Schalmeyen die Reyen und
ſpiele verſchweiffen. Trompeten / Clareten / tara⸗
rantara ſingen / es droͤnet und toͤnet der Waffen
erklingen / es ſiegen und fliegen die ſilbernen Fahr
nen / Soldaten zu loͤblichen Thaten ermahnen / etc.
Clajus.
Krieg.Streit.
426.Sommer. |
ESs grunt der Walt mit frechen Sproffen/bie
Bienlein finden ihre Koſt / der Reben iſt hoch auf⸗
Er ſſen / und machet hoffen guten Moſt. Man
oͤrt derrerchen hellen Klang / und mancher Nach⸗
igall Geſang. Es neigen ſich die falben Aehren /
pie Rinder ſinden ihre Weid: Man ſieht die fer
en Schafe ſcheren / daß fie ſind ohne Wollen⸗
Heid» Die Fiſche wachſen in den See / die Froͤſche
ringen in dem Klee / die Zeit kocht ale Fruͤchre /
S falbt der Ceres Haar. Wann die duͤnſtigen
Sefilder der grimme Hundsſtern / brennt. Der
rien ſchoͤne Bilder,
Der Sommer wird gebilderin Geſtalt einer
karchen he ya >
net
9*
2:8 1.2072
net / gelb os ſtrohfarb bekleidet / in Derrechteneit
angezuͤndte Fackel trꝛagend / zu bedeuten die goſ
Hitze. Andre mahlen fie mit einen Brennlii
oder mir einem Scepter darauf die Sonneſ
427. Sonne.
Die Sonne wird von Homero burn
dig[ centimanus ]genenner/ weil fie gleihläll
mit vielen Händen himdertfältige Gabe
theilet. Sie ift die Amazonin / welche dasauık
Stralenheer / wider die finſtre Schatren und!
hellen Sternen Rotten / an und aus fuͤhru
iſt der Orpheus / deſſen Leyre der HRim̃el / deiſ
Saͤiten die Sphæræ, von allen Thieren wert
dert / von allen Erdgewaͤchſen derlanger/ voll
len Menſchen geliebet / weil ſie alleg'belebeil
ret / mehret / erhaͤlt / bekraͤfftiget und ſtaͤrcket.
iſt die Amazonin / welche von deß Himmel
gen die Brandpfeile auf die Erden ſcheuſſte
iſt die gluͤckſelige Mutter / welche allen ihren N
dern / aus ſondrer Liebe vordenchtertihnt die)
ren eroͤffnet auf Wegen und Stegen lei
fuͤhret / und ihnen gleichſam / nach dem bil
Schlaf / die Augen eröffnen Die Sonne
Himmlifche Flammenfähreriny fiseraufet
mit Purpur beglängten Wagen / fierenmmenis
Zwergs / durch den Himmel / und Tafferindk
Lufft einen guldnen Nachfchein ihrer gehalme
Spur. Sie iſt die glückfelige Amme welch
Sonne 418
er ſaffranen Schoſſe / von der Sonnen Aufgang
en Tag herfuͤrbringet / in ſilberne Windeln zur
veilen einhuͤllet. Sie iſt die Abertreffliche Kuͤnſt⸗
erin / welche die gantze Welt ſcheinbarlich uͤber⸗
uldet / welche ihre Dienerin / die Morgenroͤte
nitZinnoberzu befaͤrben angefangen Die Son⸗
eift die Knechtin der Natur die Beherrſcherin
Fahre und Zeiten / die Duelle alles Kechts /
chakmeifterindeß Tages / die Beſchuͤtzerin
Lebens / die den Maßſtab derZeitẽ und Stun⸗
en im ihrer Hande führer / ſie iſt das Aug der
Belt / die blonde Schaͤferin / die dieſer Erden
erd aufgruͤner Heiden weider / ja dieſe holde
une / bringt alle Weid und Wonne / und
int das gantze Jahr mit viel bereichtem Gut.
r Wagen iſt Cryſtall die Räder von Saphir⸗
Sitz von Diamant / der Ar und Throneziers
rfunckel und Rubin / die Negel ſind von Gold /
die Schoͤnheit ſelbſt ſich machen wolge⸗
t/ der nichts nicht gleichen kan. Die Fuͤrſtin
laneten / macht dieſe Welt erroͤten. Die Fa⸗
dieſer Welt der nie erloͤſcht Brand. Die
Bene Sternen Königin / deß Himmels
es Hertz. Erdenfackelitages Vatter / das ho⸗
Sonnenrad waltzet feine Stralen fort I be⸗
hnet Ort und Dre |
Der Sonnen Wagen wird beſeſſen von ei«
n SSünglingiderin — hat einen Bo⸗
d vj
vj gen | RIP?
—
J
435 Sonne.*
gen mit Flammpfeilen / einen gantzen Stral
Glantz umb das Haubt / in einer Hand halten⸗
Die drey Gratien oder Huldgoͤttinen (feine Kid
dung iſt ein Purpur Gewand und unter den
fen dieſes Phoͤbi ligt eine Schlange / von
een Pithon genennet / ver Wagen hat vier
der bedeutend die 4. Jahrszeiten / gezo gen
Pferden / deren das erſte rot bedeutend dena
brechenden Tag / das zweyte weiß/das drittl
das vierte gelb / nach den vier Abtheilungen
Tages gerichtet. |
Sonntag.
EFeyertag . “
428.Sorgen.
Die aͤngſtigen / Hertzqueſlenden / bejamm
den / ſtachlichten / harten / Felſenſchweren / biſ
klugen / vernuͤnfftigen / getreuen ſchoͤne⸗
ckenden / ſtrengen / beharrlichen/ nothwen
unumgaͤnglichen / taͤglichen / weibiſchen ui
gen / geheimen / ſtum̃en / gehaͤufften wack
unruhigen / verdruͤſſlichen / unentſcheidn
tern / blaſſen / eitlen / beruhigten Sorgen
genheit / Beſchwerniſſe / Beyſorgung
rung / die zwiſchen Furcht und Hoffman
bee / daß unfer Hertz geaͤngſtigt bebet vere
duch Die groffe Pein / das kalte Markt
Gebein. Schmwindendeund Schwindeiumme
ge / nichtige und lüchtige Bekünmernißl Tran
3
BSorg. 431
ind Trübfal/ac. Die Saat — das Hertz.
Die Sorge zerſchleiffet / was Froͤlichteit hauffet
nit ruheloſer Berrübung. *
Die Sorgwird gebildet durch ein altes Weib
a Achenfarber Bekleidung / auf dem Haubte
abend einen Sperling / unter den Arm einen
gaſen / und unter dem andern ——
gen Angeſicht in einer Einoͤde ſitzend.
But 29.Speiſe.
Nahrung / Mundkoſt / darvonder Dein
® ie Speife wird nach ihrer Unterfieib be⸗
rieben. Ar 5
er Kü une ct die fine
Jahre. Der Probftein jedes Angeſichts / der
abtgeb der Schoͤnheit / der Zierde Zucht und
—* wo in allen gleiche Treue / der helle
ſtralte / gegenſcheinende / ſtille un geheime Raht⸗
b/ deß frechen Weibervolcks / der leuchtende
Inge chts. Das lincke / ——— ende
dire er Beſihe biervon d ie —
pflegt fich — —— Schoͤnheit in
vertrauen:
X ohn Augen bin mach aler Augen hau
‚ben ſich nehrt und unterhaͤlt. a
yſtall 1 das regende Gemähl deß Menfhen
ER
* RXSpiegel. e
Ras ich geſehen hab / das bild ich treulich un
Der we glanben will / iſt ein verbleudict
or. J
Der Spiegel hat unterſchiedne Deutungen |
fo theils gut / wann das Glas rein und alauıt
guter Freundydie Gebrechen anzeiget niemand:
ſchmeichelt / keinen groben Schergwerfteh
theils auch nachtheilig / in de er das recht
das lincke rechts weiſet / wider das Liecht
halten ſeyn / und auch durch ihre Geg
anzuͤnden kan. Hiervon und fonderlich domd
Spiegel Unterſcheid iſt viel zu pen in un) t
Mathemarifchen und Philoſophi chen Er
ſtunden. | |
431.Sp ieh.’ | 358 *
Der Spiele find mancherley / und beiuf
Theils den Verſtand / wie die Gefpräd
Schachſpiele / ꝛc. Theils dienenzullbungde
bes wie Pallenſpiel / Kugelſpiel / tc Teils fi
Gluͤcks⸗ Sheils Kunſtſpiel / theils beedeszua
wie verkehren und piquiren. Nach demmu
Spiel iſt / nach dem wird es beſchrieben.
Spielen ludere: ſpůlen — Sp
Spindel,
432. Spinte
DieSpinnefrrinetreinengadeit br
Unluſt ohne Schaden / fiebebet ihr zeit Ci
rund / und alles aus deß Leibes Grund
4
1
4 —
———
HSpinnek N
tkein Menfchenhand / die ſpinnt mit ſolchem
Kunſtverſtand / das kan aus dem Euclide Zei⸗
hen was vieler Witz kaum kan erreichen. Be⸗
ihe den zweyten Theil der Mathematiſchen und
Phitofophif chen Erquickſtunden.
‚Die dürre ı hochhangende/ reimwebende / die
üchtige mit Gifft geſchwaͤngerte / unnüs be>
nüfligte Nenfpinnerin/der Weiten lifergein.
in’ fie Hänger ſich an ihren Strang / der mehrs
als * Elenlang / wann DE bERaUf
et Alt. TERTE 2 J
—X Die Spinne. lb ii
hwebe mit dem Fuß / was niemand fan begin⸗
nen
hit kluger: aſchen Hand · Ich kanfozareich
| ſpinnen /
18 meinem Jngeteib Doch hab ih fie ,
£ ten Lohn / * —
Bo mich die Magd erblicht 1 Dajag ie ih
darvon. „it ER
i Di ie Spinne hat die Deurung einen fubtie
2 / aber niemand nuslichen —* in —
ud angehen 2 — ——
Pott.
* men | akt / — *
erlachung und Verachtung / das ſcharffe ug
elwort in frembden Buſſen ſchieben u daß dein
ergallten Sinn sum Todſchlag hir
Bi PERER ET as
—
—R
434 BL > 7117
Das Wort gleicht einem Pfeildäs mächergtöb
fe Schmergenverwundend ſtoltze Merken.
Der Schaden und der Spott/geleitet bie
suchte Rott, | |
Sprache.
Rede Zunge ꝛ. zug
434. Stammober Geſchlecht
Wal die SGefchlechte gleichſain die Kepteindl
weiche ans dem Stammvatter / oder de
Hauſes Anfaͤnger und Urheber herſtan
werden fie billich mit einem Daumen vergli
Es iſt ein altes Haus / dag wil su Grund⸗
cken / dieweil es manchen Riß und Ritz bet
men hat / es kan ein reiches Weib dem ande
ſchaffen Raht. ur!
437. Staͤrcke.
.. Die gefunden Leibesträfften / Die erfie/iiim
männliche / erneurte / unuͤberwindliche· mamile
veſte / vollſtaͤndige / Dopelte/ behaͤnde / anerett
eigene / wolmoͤgende / uner choͤpffliche zung!
gebrochne añgewehnte / durch ͤbung u
Arbeit Beliebung erhaltne Staͤrcktke.
Die Staͤrcke deß Gemuͤtes und deß deine
werden gebildet in Geſtalt eines ger
Weibshildes / mit einen Helin auf dem⸗
und einem Schwere in der Hand mit eu
Schilde in der andern / daraıfein gönnt
nem eifern Kolben gemahlet iſt. Wil man aNı
*
F
u
*
% Stärfe, e 435
ugleich den Verſtand bedeuten / der diefe Stäbe
fe Handhabenfol / fo mag man eine Schlange
umb das Schwere gewunden mahlen.
436 St 8
Der kleine / zarte / fluͤchtige / ſchwere / koͤrnige /
Nebelgleiche / bewegte / erregte / gemiſchte / falbe /
andfarbige / blinde / unſtatte laue / geſamlete / klei⸗
e / perdruͤßliche / fleckende Staub. Der ſich von
er Erden hebet / und zur Erden wieder faͤllet / der
Soñen Staͤublein wuſt: Der zermalmeie Sand
18 Koht / etc. HERE |
Der Staub hat die Deutung der Wichtige
it und Beratung, | 35
Die umbmaurte Burgershaͤuſer / deß Rei⸗
es reichſter Schatz / die maͤchtige / prächtige
rruͤhmte / hochbenamte / thurnreiche / umbſchloſ⸗
ruhige / weite / freyheit liebende / feindliche etc
rad, Wann das gemeine Volk beginnt ſich zu
poͤren / und will von keiner Ruh und Friedes⸗
mdlına hören’ da raſt der Poͤpelmann / es iſt
im alles frey; er uͤbt / ( darob er klagt) Gewalt
id Tyranney. Es muß der offne Markt zu einer
feifchbanf werden; deß Satans Hoͤllenrott kan
nicht fo geberdẽ / als dieſe Frevelſchar Raub⸗
orden / Pluͤndern / Brand / vermenget Freund
Id Feind in ſolchem Ungluͤcksſtand. Man hoͤ⸗
hin und her / die kleinen Kinder ſchreyen / Die |
! 2° eier
Ade ER
Weiber weinen lau: Man denttfich subefrenen
indem die Burgerfchafft die Knechtſchafft auf
fich bringt / ſich mir ſelbſt eignem Schwere zudtt
Verderben zwingt / verheeretihre Ehr / ſtu
in das Verderben / das ſie vermeiden will.
Deß gantzen Landes Aug / die Freyſtadt in
Kriege / die löbliche Gemein / die Stadt mit
Thoren / der Ordnung und Geſetz die Si f
regiert. Da wohnet Fried und Ruh mechftiril
beliebten Reben / da ihre blaue Frucht die Feig
baͤume geben. Die Stadt regiert Der Naht
Freyſtadt guter Sitten I die von der Safterfit
bekrieget und beſtritten.
Die Städte werden durch ihre eigne
pen bemerket. =
438. Stein. J
Der harte / tief aus der Erden erhabne
grobe, Bau⸗ und Manerſtein / der Haͤuſerẽ
und feſte Wand / der Städte fi —
Wolſtand der Palaͤſt / de Mauren Sy
ke ı deß Landes beftes Gut iſt Reichrhum 28
und Stein / zu Nutz / zu Trutz ju Schutz.
den und der Stein nutzt allen ins zemein.
Die edlen Steine werden nad) ihren Sa
und Eigenfchafften eigentlich und audhglei
weis befchrieben, .
Der vierechigte Stein bedeutet unbens
liche Beftändigkeitiderenndgeichwälte OR
kin? Fit:
RStein. 437
nruhe / der Muͤhlſtein die nohtwendige Nah⸗
ꝛt. Der Feuerſtein verborgene Liebe oder
end / und ſonſten der Stein ins gemein hat
entung der Haͤrtigkeit / Halsſtarrigkeit und
* Der ungleiche und unbehaute
Stein bedeutet einen der mehr Kaum haben
v lyalser ansfüllen kan"
Stiel an der Frucht: Stiehl von fetenim-
erativ,
439 9. Sterben.
2 Schulden derNatnr besahfen/derTaufi
wol vergnuͤgt / wann man fuͤr Menſchen
IOTTıyfr GOTT das Leben kriege. Was iſt
reingebuͤſſt. Wann uns der Geiſt entwiſcht /
rnicht herwieder zeucht / wann er uns einmahl
durch unſre Lippen fleucht / nach den Him⸗
wandern die Todtenſtraſſen gehen von die⸗
Welt geſchieden / deß Todten Reſt bezahlen
ſch den Tod verfallen / von deß Todten Maͤ⸗
Senſen hingeraffet werden / des Geiſt aus
zLebensband zu den hohen Himmel eilet.
fer sebensfad en reiſſt. Von der Welte Wege:
eiden durch vielLeiden. Dusch deß Todes Moͤr⸗
rpfeilen zu deß Himmels Leben eilen Dem Tod
s Feld raumen / der Lebens Reſt iſt abgekuͤrtzt /
Be breite Bahn ausbahnen. Das zeitli⸗
it einem unzeitigen Hintritt verlaſſen. In
— ——— Von deß Todten
ſcharf⸗
|
48 Stabi
ſcharffen Zahn hingeriſſen / deß Grabes Tunckel⸗
heit ergeben. Dem Weg aller Welte ſolgen / von
dem Lebensfeind hingerafft und weg geſchafft/
von den Senſenmann erhaſchet / von der Erden
hingeruckt / und mir Erdenſtaub bedruckt / man
kan nicht an der Stirne leſen / wer der Todenkopf
geweſen. Von der Welte Unglůͤcks ge⸗
uͤrtzet / da fällt alle Hoffnung mit.
eg ift ausgebahnt / daran uns ma
heit mahnt. Die Toden werden eingeſarckt / auf⸗
en Grab getragen / beerdet / hetrauret und
beklagt.
Das Angeſicht erblaſſt / die Glieder ſind
ſchwaͤcht / kein Bein iſt / das nicht kracht der
fer Leben haſſt / kommt uns hinweg zurucken
Todesſchmertzen drucken / der Puls iſt icht
ſpuͤhren ı die Kraͤfften ſich verlieren / dee Ddn
bleiber aus. Es iftdergleihen Tribfalnierinaller
unſrer Sehens Muͤh / in dem das fi
iſt mie dem Tod umgeben —* |
drengt. Ein Chriſt fan gar nicht / ſein Elend
ſterben: Dann durch deß Lebens Exrdıfanmam
das Leben erben. Der nimmt ab die fündenvole
Sterblichkeit und giebet uns deß Lebens leide 1
Die Todenlieder ſind in den Sonntags Au
dachten aufzuſuchen. **
Der Cypreß / weicher einen ſchwartzen Saft
von ſich giebet / und den a—
Bi: Sterben. 439
Aſt nicht hernach treibet hat die Deutung deß
Todtes / beſihe in den erſten Theil die zehende Be⸗
rrachtung 8.9. und 100.
er 440.Ster
Der Sternen Reyen Dangr die unausloͤſch⸗
ichen Silberflam̃en / mit ihren ſfuncklenden Haa⸗
weni hellglentzenden Leuchten / beſeuerten Fackeln
ind hoͤchſtgezierter Schönheit / folgen deß Mon.
des groſſen Hofſtab / auf den breiten Himmels⸗
wege. Der ſchoͤnſte Theil der Welt / das Himmel⸗
blaue Zelt / beſchmuckt der Sternen Pracht / der
tagerin der Nacht. Die Sternen find die Quel⸗
Ten der überirdifchen Einfluͤſſe welche den Erds
boden Heglückfeligen ı ven Menfchen in der Sins
rniß Liecht geben / mit einem groſſen Heere
leichen / welches der Mond / als ihr Feldherrists
ends in beſtaͤndiger Ordnung / anfuͤhret / wi⸗
Der die boͤſſen / (als wider Siſſeram zu ſtreiten.
Der geſtirnte Himmel iſt der hoͤchſtgezierte Vor⸗
hof / dep Himmliſchen Palaſts / aus welches
vpunderſamer Schoͤnheit / die ewige Seligkeit et⸗
ſcher maͤſſen kan abgeſehen werden. Der Him⸗
nel iſt eine mit Perlen uͤberſtuͤckte / und mie Eds
en Steinen geſchmuckte Decke / die Herolden
er naͤchtlichen Ruhe / die Bottſchaffter der ar
entheurlichen Träume / 20 breiten ſolche uͤber
en fchläffetigen Erdenkreiß. Die Diamanthel ⸗
n Blumen deß — ae vo.
ar, & ij ex⸗
436 Sterne
berivdifche Tempel mit vielen tanſenden Saapen
behentet / in welchen die Engliſchen Cherubin deß
Hoͤchſten Lobgeſang unaufhoͤrlich erklingen la⸗
fen. Die ſilbernen Nägel in dem Dimmlifhen
Dache. Das fiegreiche Kriegesvolk / welches uit
den ſchwartzen Schatten die Meersfahre der
Sonnen vertrieben, Die Augen eg Himmler
Die Himmelsfactei often. Leichter / die guld⸗
ne Sternſaat / die ſtralenden Lucern Das blanke
Heer der Nacht / die Silberfacfelnidie Himmel
Augen: in der unordentlicher Ordnung ſun⸗
de Carfunckel. Der StermePöveldans dp. Ole
reiſſt über fich / und wird mit nichts umbſche
Die Schaarwächter def Mondes befichen auf
der Hut / und gehen nach und nach niit underiag
sen Muth.
Die Sterne ins geſammt bedeuten im
liſche —
1. Stimm.
Dieſes Bor wein meinften cheils Bond |
Singern gebrauchen
Die Stimme iſt lieblich 1 ‚Teiche / rein Isauhl
vernemlich / ſchnell / üchtigrhergsbewsegend/ at
zwungen / frey / zart / füß / —
ſcharff / hellklingend / ſchlurſfend / wer
fig erhaben / vertiefft / klaͤglich / die ne
alsfonft gemeine Wort/ diesu Sinnund HM
Ken dringt / und deß —
% Stimit. % 44%
So bald man ſingen hoͤrt / verſtumen alle Sin
and eilen dann geſammt zu den Gehoͤre hin ꝛtc.
mit rauher Stimm erbittert / mit vollhaͤlſiger
Stimme ſchreien. Gleich wie GOTTder HErr
feinem Volt ein Land gegeben / darinnen Milch
gu der Nohtdurfft und Hoͤnig zum Luſt zu ſin⸗
den geweſen: Alſo hat auch GOTT dem Men⸗
ſchen nicht nur die Stimme zu gemeiner Rede /
ſondern auch zu den lieblichen Geſang ertheilet.
RD a ————
Die Stimmewird bedeutet durch ein offnes
Sefangbuch und dem darauf liegenden Stabe /
Das Geſang Kunſt gemäß abzutheilen und zu⸗
fuͤhren. | RAU 0 ©
* 4423. Stoltʒ. DEN HUN
Deß Ungluͤcks höchfter Gipfel 7 dep uber
muts Lintergang. GO TTS und der Wenſchen
Haß / derfih aus Moffart ütke / wird hier und
Dar verlacht / und der fich felbften liebt / wird an⸗
derweit veracht: Mañ haſſt der Stoltzen Pracht.
Der Scoltz iſt ſtaren blind / und pfleget anzuſtoſ⸗
ſen / ja ſtuͤrtzet ſich zu Grund. Der Ehren Kleider
Kleite. Der thoͤrichte/ naͤrriſche / aufgeblaſne /
yerderbliche/ unbedachtſame / aufgebruͤſte / luſtrẽ⸗
e / Zankſuͤchtige / hervordringende / Weiberarti⸗
e / Gluͤckesgefertin / boßhaffte Stoltz / mit uner⸗
ttlichen Geitz verbruͤdert und verſchweſtert.
Sim uͤberhoher Geiſt / der ſtoͤſſet obẽ an / der weiß⸗
Er fü was
2 S0R
Pr ui
a4 Kt;
was er nicht kan / frevelſtoltzen Wahn. Wer fidh
ſchwingt gar zu hoch den luſtert nach dem Halt,
D Ruhmſucht.
—* Stols wird gebildet in Geſtalt einer a⸗
delich befleidten Weibsperfonimit einer guldneh
Kron auf dem Haubte / anden Arm tragenden
nen Pfanen / und in der rechten HDandeinen
Spiegel / in —* * —* Bild beſpiegelt.
Der Deiferlangi —— 39 hlanfe/ Sof
Schlangenfeind.Der mit den langen Sch
Schnattert / wohnt unter a
Yon feinem Ranb / ihn bannt die ſcharffe
aus unſrem Winterlandesder feinen Batermäge
amd nehrer in dem Alters deßwegen er auch die
—* tindlicher Schuldigkeit jederzeit =
abt
Dee Storch.
Ich bin der FrüfingsBoteiman liebet ——
ich bin er Sonne Freund und mache vie Ge⸗
30 Hab don meiner Tuendie mens Dienfik
Was * Vater thu/ das leiſte mir der
Die Sůnden ————
HE 443
wie dem Leibe folgeder Scharen. Die verdiente)
gegenwaͤrtig / aufgelegte obhabende / billi —*
ge / unvergeſſne / vaͤterliche / oberherrliche Stra
die Bindung der Geſetze / der Ubelthat Verdienſt.
Abſtraffen/ ablohnen / mit verdienter Veſtraf⸗
A anſehen /belegen / rtc
Die Strafe‘ wird gemahler in Geſtalt eines
en ſchuͤchtern Mannes / der eine Art
der Haud und gleichſam zuzuhauen bereitet iſt.
Auf der Selen ift ein L-oͤw der einen Bären une
er fich hat und zerreiſſet. Das Beil oder die Are
Mord Karthaunen Dampf raucht in dem
6 Nebelblitzen /
2 Der Kugel Regen plast 1 ſchlagt reiſſt und
ſchmeiſſt entzwey
‚ Mrefigange lieder megiund € Eiſen / Stein
un ey ·
Es —— und um / die Dommlon und
Tro
Da Menfhen‘ Donner rot aus Sucton nd
* As Muſqueten —
Se der ——— der &Spisen!.
(#: JJ Er DEU Om
ar Streit, ¶3
* * —— Feind / hat ſich behend ge⸗
ſchwenkt
die Truppen haltenfef 7 die Ordnung war ge⸗
mengt.
Der harte / mit Chriſtenblut bethrente der
genoͤtigte / mordgierige / raſende unbedachte —
langte / Siegreiche / Landverderbliche Duschbrt
chende Streit sieht nach fich manche Anderung.
Brig Soldaten Heer / Waffen
Die pfekihie — fernen
wandelbare / kurtze / ungewieſſe / ge
folgende / kuͤnfftige / fruͤhe / hochſchaͤzbare gc
che/ fluchtende / lauffende fürwefende 7 windg®
ſchwinde / —— / andringende
Stund / Zeit und Ziel. Wie eine Flur derandren
Flut nachrennet / fo lanffediezeiensir Grendund
Leid vermenget. Es weiſt die Sonn undicht
jeden Schritt / indem derbraume Sri
Schattens weicher mit, *
Die Stunden ſind die Dienerin —
nen / welche ihren Wagen aufdeß Hin
fen fort führen. Andre nennenfte dviesBfortntte
deß Himmels / und —
ſchoͤner und lachender jungen Knaben melde
mit den HaarenundKleidernnacydem HM
gens / Mirrages c oder xr Nachtes RE
ouen
Stunden. 4438
ollen(unterſchieden / mit Fluͤgeln an den Schuß
ern / mit den Haͤndeu Blumen und Kraͤuter tra⸗
end» ARE ENDE. 8
J 447.. Suͤnde.
Ubertrettung / Miſſethat / Laſter / Unxecht
Nißhandlung / Suͤndenwandel / Boßheit /
Schalckheit / das alte Suͤndengifft wuͤrckt offt in
ins den Tod / iſt ob uns Felſenſchwerbeflecket
nit der Schand und Schmach / der aͤrgſte Greu⸗
ſperletzend das Gewiſſen. Man ſchanet auf die
uſt und nicht auf GOTtes Wort. Die Suͤnde
eine truͤbe Finſterniß / welche verdammeridie
arinnen wandein Sie iſt der Abgrund deß Ver⸗
jerbeng. Sie iſt der Windwuͤrbel der den Men⸗
chen Sinn dahin raffet. Sie iſ die Wunden /
Soc / welche GOTT allein heilet. Die
Reue. |
Die Sünde wird gebilder in Geſtalt eines
inbefleidten blinden Juͤnglings / der Mohrens
chwars an feiner sanken Leib / und über einen
chmalen Steg/oderaufeinen gefähfichen Weg
eher Sein Haubt und Derk/ wie auch ſein Leib /
ſt mit vielen Schlangen umgeben. Der Suͤnden
Peſtilentz. Ein ſchnoͤd⸗ unſoͤtes Leben treiben
sn 448. Suͤndflut.
Die Winde muſſten ſich von allen Orten fin
en / die Fluten haͤufftẽ ſich zu decken he
Ar") en
eltſucht ůberwaͤltiget uns mie Seelenbittrer
446 Sindflute
den bie durch der Luſte Brand gereitzetr GOtteẽ
Grimm: man ſahe Blitz und Stral / manhört
des Donners Stimm. Der Himmel ſtuͤrtzte ſich
mit raſſlen auf die Erden / ſie wolt ein —
Meer / ohn trockne Lande werden. Die Thale
fuͤllten ſich die Berg all uͤberſchwemmten —
war kein Berg ſo groß / ſo dieſe Flutten kennen
Die gleich ver Vogelſchar geflohen indie
erſoffen wie die Fiſch in dem Welt groffen See
So gar daß keiner nicht iſt der Gefahr entgan
gen / als welche Noa Schiff / zur Nachwelt *
fangen.
449: Sylbe.
Wird zu teutſch das Wortglied gen
weil aber dieſes Wort Stattrecht erlangen!
ge es noch wol Sylben heiffen / die manı
theil alfo nennen fan. |
459. Tag. eye ln
Der aubrechende Morgenider Helle Sonne
ſchein / das frühe Tageslicht) ——
aufſteigende / anwallende / hohe ſcheinen
zanc/heitere- Wolckenfrepe/werlohrme/lichendeh
ent⸗
—— RT 447
entwichene / feyrliche Tag / der matt⸗ und müde
Tag. Der benebelte Tag mn 08
EMorgen / Sonnelle,
Der Tag wird gebildet durch einen geſluͤgel⸗
ten Juͤngling / mit einer Fackel in der Handyfie
end auf einen Wagen / der von 4. Pferden ge⸗
ogen wird / wie in der Abbildung der Sonnen ge⸗
neldet worden. — ————
= asıTa
Der Perlene / frühe gläferne/ helle / falende /
ſchwere / durchſafftende / der Laub und Gras be⸗
ebet / beperlet / erfriſchet der Die jungen Raben
peiſt / das gantze Land erquickt / en Immen Hoͤ⸗
ig giebt / den ſchroffen Ausſatz heilt / die rauhen
Ruſchel ſchwaͤngert / ſteurt allem boͤſen Gifft
Den in dem Ey verſchloſſen / der Sonnenftrak.
rhoͤht. Die kleinen Silbertropfen / die reinſte
Dimmelstrifften.
Der Tau hat die Dentung Goͤttlicher Gna⸗
nund Mildigkeit.
Teig maſſa: Teich piſcina.
, F 2. Taube.
Die ſchneewei ihen girrende / waffen⸗
oſſe / furchtſame / frie dſame /zage / feige / gallloße /
tie entruͤſte / liebvolle / ſchneblende / brutẽde Taube
eb Geyers Deut und Raub. Die laͤſſt das Neſt
ichr leer. Die den Venuswagen ziehen. She
Dals glänst mit edlen Steinen / die voller bune!
in Farben ſcheinen. Die
“ g Ni
448 raue |
Die Tauben bedeuten die Einfale / treue tige
be / Friedfertigkeitund Frommkeit. *
Taube columba: Taub ſurdus Daub⸗
an einem Faß pars dolii. |
453» r , J———
Das Bad der Widergeburt / der hehre Leben⸗
brunn / der Seelen erſtgeſundes Badıdie Abnae
ſchung deß Suͤndenwuſtes / die rechte Suͤnden⸗
flut / in welcher ſich erhalten die frommen —
mein / und der Betheſdateig / der alle Kranckhe
>
heilte. er. rn
Tauchen immergere: Taugen idoneum eſſt
daher Tugend kommt. Be
44. Teppich.
Dover Tapperift ausgebreitet/ geſtũckt einge
wuͤrket / das koſtbare Gedecke von Tuͤrckiſchen
web / die Zier der Tiſch und Waͤnde die von d—
Kuͤnſtlers Haͤnde mit bunten run ſtuckt
455 · Teu
Der Anfänger alles Unheils der Suͤn
ſtiffter / Weltvergiffter Seelenfeind und Lan
freund / Ligendichter / Meuchelmoͤrder / iſthe
ger / Trugeredner / der Menſchen Antlägen D
Zaubereyſtiffter / der ſtoltz Laͤſtergeiſt / der
tze Hoͤllenmohr / der Verfuͤhrer und Berl
Der reimet mit dem Zweiffel. SUR
Diefer boͤſſe Geiſt gebilder durch einen
fenden Wolff / durch einem brüffendentü
Teuffel. 449
urch einen Drachen und die alte Schlan⸗
+ Dep hohen Berges tieffer Fuß / Grund An⸗
eginn / der durchnaſſte / tieffe / ſchlanke / fette /
chattenreiche / ſchattige / bekleete / beblumte / kraut⸗
eiche / trumme / uͤhle / liebliche / der durchfloſſne /
Thal / der Herden fettſte Weid / feuchte / wie⸗
erſchallende / begruͤnte / niedere / bebaumte / mit
ſſen Gras bewachſene Thall..
457. Thiee.
Der Elefant mit ſeinem dicken Leibe / das fre⸗
je Tygerthier / der Hirſch mir feinem Weibe / der
pinterharte Wolff / der Angenfreche Luchs / der
iunte Leopart / der Hund / der kluge Fuchs / der.
ingefchichte Beer / kommt brommend hergelof⸗
mc. Es kirren uñ girren die Tauben im Schat⸗
en / es wachet und lachet die Stoͤrchin in Mar
n / es zitſchert und zwitſchert der Spatzen ihr
dach; es kraͤchtzet der Kranich den Kranichen
ach: Es ſwirren und ſchmirren die Schwalben
Luͤfften / es hegen un legen die Voͤgel in Kruͤff⸗
BR: die Lerche tiliert ihr tiretilier / es binken die:
sinken den Bulen allhier. Die Froͤſche koachſen
nd wachſen in Lachen / keckrecken und ſtrecken
luſtig zu machen: Es kuͤmmert und wimmert
er Nachtigall Kind / es pfeiffelt und ſchleiffelt
nitlieblichem Wind. RER!
> d% Thre⸗ r 117
PR *
450 Three
| 458. Threnen·
Die Threnen find die hellen Perlen / die ſun
men Zungen / der verwundten Hertzenblut
Siebe Zinßtribut / die Triffte der betruͤbten
Der Augen truͤbe Nacht die Quellen deß
langens / die gleich den hellen Fluͤſſen / ſich au⸗
Augenſtrand ſchnell Wangenab ergieſſen
Damm und Aufenthalt betrucknet von deräit
Waſſer ſo der Schmertzen diſtilliert Das anfdit
Erden faͤllt und gegen Himmel ſchreyt. Eim®
che bezaͤhren. Die ſuͤdheiſſen Threnen vergiellt
Wann man fuͤr Leide nicht zudLenten gehen
Die ſilberthrenen riefen Wangen ab / in kl
ſich verzehren / die Hertzensſchmertzen nehice
Die Threnen haben die Deutung der al
rigkeit und Betruͤbniß. | |
459. Titel,
Der groſſe / wortreiche / ruhmgierige Eh
tige und doch nichtige / ſtoltze prächtigen wirt
werdiente/gebührende/verlangte Trek Bern
deß Namens / der lebet auf dem Grab/wai
auch nicht mehr leben. Der Tode acht feine
seh / der in dem groben Kittel und derinfki
Kieid muß mit ihm / wann die Zeit deß
Ende kom̃t. Der Tirelderdir angeftammhln
nichts nicht wann du biſt verdammt 7 iR
nicht / wann du ſeelig biſt |
E Ehrgeit.
460: Tochter, =
Jungfrau. Dastiebfte Rind im Haus / das
ach) Der Mutter ahmet / artet / gefolgig ihrer
ucht. Ein Hausraht dem man nicht kan ohne
elt vergeben. Sie iſt deß Vaters Sorg / der
dutter Lieb und Lob. Nach der Mutter Ehr und
ugend / ahmt die Tochter in der Jugend.
Br 461, Der rLodd.
Der Tod iſt die abholde Endſchafft alles ver⸗
Nalichen Weltweſens / wann er nicht mit dem
ebet verſuͤſſet wird. Erübergeherdieblühende
it der Jahren nicht / und iſt feine groͤſſere Tu⸗
nd als wol ſterben. Er kommet ſchligweiß an.
duͤrre Streckebein. Er iſt der Suͤndẽ ſaurer
hn / er ſihet noch Stand nochAlter an / er iſt das
ſcheulichſte Ding / unter allen erſchroͤcklich⸗
N/der boͤſen aͤrgſter Haß. Deß Lebens ſchieler
ind / der duͤrre Streckenbein / der unverſchaͤm⸗
Haft / der ſich nicht ruffen laͤſſet / der wuͤterige
d /der grimmerbitterte Senſenmann / der blei⸗
blaſſe / nimmerſatte / rachgierige Menſchen⸗
rder / Menfchenfraß 7 der unwidertreibliche
erwinder / der Wuͤrger / der Lebensrauber / der
haſſte Lebensdieb / ver Schlaffes geeler Bru⸗
mann. Mein’ Odemsneige wird bald ausge⸗
fer werden / es ſchicket ſich mit mir gemachlich
der Erden. Der Schmertz durchnagt das
ertz die Bruſt will mir zerbuͤrſten / und meine
3 Sf Seele
4 TODE.
Seele muß nach GOttes Gnade dürften.
theilen alle Augenblick mit dem Tod. Gehh
es / wann dich lieſt die Rolle: Man kan ſich ad
zu ſehr vertrauren / wann uns die Lieben klaͤſch
dauren. Deß Todes Zuſpruch hafftet / auf
was geborẽ wird. Vielmehr das End / als Stall
der Suͤnden iſt die ſtrenge Sterblichteit.
Der Tod wird ins gemein durch die sulantı
mengefeste Todenbeineroddie Deinkrippendon
einem Menfchen gebildt / mit einerSenifen!
mit einem Bogen und Pfeilen. Camillo /ein
ſtaͤndiger Mahler zu Ferrara hat ihn mit ei
schlechten Baurenkuͤttel und darüber mitei
Purpurrock gemahlet / weil er noch nie
hohen Standes verſchonet; fuͤr dem Dürr
abgefleiſchten Angeſicht / eine ſchoͤne arven
gend / weil er nicht allen gleich abſcheulich Dt
fichte kommet / und folder Wahn oder Eindi
dung laͤſſt fich wol mit einer Larven vergleic
Sein Haube fol mit einem Lorbeerfrang geh
net feyn. Etliche mahlen ihn mit zugethan
gen in einer ſchwartzen Bekleidung: Erlien
einemLeichtuche / welches er aus deß Eranbime
fi Grabe um ſich gehuͤllet. Andre mahlen
einem Schwert oder Sichel / weiches aue
ne Deutungfommet. |
Tod Mors: todt mortuus;
4 Sterben.
ram — ___ 453
Bar: Traub. N
# 452. Craum.
Der Traum ift gleich dem Mandelbaum / der
bluͤhet bey der Nacht; Er ift gleichbald zerfloſſnem
Schaum / der Spiegel mit zerbrochnen Bildern /
der betruͤgliche / bunte / eingeſchlichne / veranlaſſte /
vandelbare / der falſche Lügentraum / das leere
lichten ſelbſt erdichte Liebestraͤume / der Traum
Herfteller/verformet / ändert / wandelt / das was
bir zuvor geſehen / oder was uns ſol geſchehen.
Der taube Traum ſchaut keinen Aufenthalt /
Alsichteinenvergeblihen Sanderit.
Der Traum wird gebilder in Geſtalt einge
ligeiiden und ferren Perſon / aus deſſen Mund
ein aroffer Dampf gehet:fuͤr fich Habend einen zer⸗
brochenenSpiegelrund neben fich etliche Ratzen /
elhe unter allen Thieren am meinſten ſchlaffẽ.
J 463. Treue.
Ein ungefaͤlſchtes treues Hertz / der es ſtets
sten gemeint / als ein recht teutſcher Freund / dee
an der Noht erſcheint / unverruckter Glaub und
Teu / die ſeltne Lieb und Treu / die unſterbliche
beharrliche / untadeliche / vaͤterliche / muͤtterliche⸗
reine / gewiſſe / beſtaͤndige / unerkauffte / freywil⸗
frudige verſicherte / pflichtige I verpfände
* — “——
PZ ,
Schattenbild / der ſtillen Ruh Gemähliververe '
454 —
Die Treue wird gebildet durch eine weißbe⸗
kleidte Weibsperſon / welche in der rechten hateir
nen Schluͤſſel / oder Siegel / die Zeichen der dr
heimniß und Verſchwiegenheit / und nebeniht
einen Hund / welches dem Menſchen das gerri
fie Thier iſt / wie ſolches etliche Geſchichte bewähr
ren. r
Treſter oder triftern die Hülfen von dm
Weintrauben: Troͤſter Confolaror. y
464.59 5
Die mefferne/filberne/befahnte/ Helltfingende
kriegeriſche / freudige / weitſchallende / droͤnen
mordtoͤnende Trompet verkuͤndet neue
das Taratantariren muß frifche Truppen ale
ren / anden verflärckten Seind. Es wirbietdtt
Klarin durch Heitre Wolcken hin/dielange so
poſaunen / macht manches Dorf erſtaunen
kuͤndigt Leid und Furcht. Es toͤnen die Tram
sen / es platzen die Muſqueten / Soldaten
Schwert und Reuter sum Pferd/ jagt manden
von Haus und machrden Garaus. Die oe
pete ift die Bottſchaffterin deß Kriegesunda
Friedens / das Prachtgetoͤn bey Hofe versaue:
—— / blaͤſſt ſarck / rein und Teiche
V al. Wr,
Die Trompeten bedeutet Rrieg/ Streit
Tapferkeit / wie auch Eröffnungimd
tung eines Dinges.
%Treommel,s% 455
460. Tro mmel. |
Das dünne Rälberfeiy die hole) wuͤrblende /
eere / rauſchende / rauhe / toͤnende / —
ommel.
466. Troſt.
Der —— zu Hertzendringende /
rfreuliche / erwuͤnſchte / ſuͤſſe / kraͤfftige / labſame /
liebte / angenehme / eitle / traurige / verlangte / ge⸗
de / ſanffte Troſt / der Traurigkeit Artzney Das
gilde Troͤſter Wort fan wiederum aufrichten /
ie ſonſt deß Creutzes Laſt druckt preßhafft *
ichten. Das Labſal der betruͤbten. |
Fzunge
R 467. Trunckenheit.
Die Holle Tende froͤliche / närifpechätige
U fchändliche / ſchaͤdliche / krancke / freye / kuͤhne /
tele / unbeſonnene Sinn’ und Verſtandloſe /
afterhaffterunkeufche/fänifche/ lächerliche Fraß /
Hefauff Schlamm und Damm.
Der Teutſchen angenehm ePeſt / die keinen un⸗
ergifftet laͤſt at manchen Trunckenbold gefaͤllt /
er in dem Laſter war ein Held. Die Trunkenheit
aube den Verſtand / ift aller Schand und Safer
Band /nimmeunfer Geltlein fort und fore/ und
armitsahlen wirden Mord / den das vieltrin⸗
fen mit fich bringt / und vor der Zeit zu ſterben
* t. Es iſt deß Teuffels Maͤrtrer den allezeit
J opf zuſchwer. Die Vi rote
en
M
456. STrunckenheit. *
fen wil / nicht an Waſſerfluͤſſen graſen. Das il
bermachteZechen / kan lich su morgens raͤchen
nie Haubt⸗ und Daͤrmer ⸗ Gicht. Die Wit sr
aus der Wein geht ein / und muß der Schlau?”
gefüllet ſeyn. Es bringe hoͤflichnaſſe Sauffen
Krankheit nicht geringe Hauffen. Der Tentfän
Ehr / verſehret und verftörer fehr, Diefes Laie
deß Verftandes Grab der Öefundheit Tode
Kebendigen Seichbegängniß / deB Gewilaie
DBrandmahl / der verſtorbnen Schand / und
Belaſtigung der Kraͤfften. J
Die Trunkenheit wird gebildet in GBeſ
nes dicken vollen Mannes / auf einem Be
ſitzend / in der Hande haltend ein Weingla
in der rechten einen Trauben / mit Abe
begrängerund ummunden. Sein Wagen u
Yon 2. Thygern gezogen / und von einen
Affen / einen ſchleimigen Baͤren / einen ve
und zornigen Löwen / und ein traurigen B
ehier begleitet / welches ſich niemals aͤmen
Die Crunckenheit. *
Der Teutſche liebet mich / weil ich Die DOM
ſtille / | | Re
dem ich den Beutel leer’ uud feinen Band
| fuͤlle;
Ich blende den Verſtand / richt allẽ Hader al
dag man in meinem Rauch” noch ne
® ſtehen kan. *aufſteigende Damp
8Gehirn.
= Tugend. * 457
463. Tugend.
" Die ware Tugend hat eimheiteres Angeſicht /
infältige Sitten / reine Gedanken / ein herrliches
in ſehen / ſie iſt getreu in Worten und einfimmig
Er Werken / ihre Kedenfind reiflig bedacht
on der falſchẽ Heucheley / und der eignen Ruhm⸗
et in dem hoͤchſten Ehrenthron der Weißheit /
nn der Arbeit undGedult / wie auch von der Be⸗
eidenheit und den Wolſtand / ihre Geſpielin
Die Sicherheit und Vergnuͤgung / ihr Scepter
die Großmuͤtigkeit / ihre Kron die Fuͤrſichtig⸗
Sie iſt mitleidig gegen den Nechſten /wol⸗
atig gegen die Duͤrfftigen / beyrähtig dem Be⸗
fuͤbten / und miſchet ſich nicht in fremde Haͤndel.
Fhre Wange beröret die Schamhafftigkeit / ihren
und eroͤffnet die Warheit / ihre Augen fehen
sfden rechten Weg / ihre Ohren hören was loͤb⸗
ich iſt / ihre Lippen ſchirmen das vertraute /und
öffnen was mit veiffen Bedacht Fan nutzlich
ermeldet werden / ihr Mund iſt der Maͤſſigkeit
idmet / ihr Merk der Tapferkeit / ihre Schul⸗
ern dem Gehorſam / hre senden der Keuſchheit /
hre Knie der Demut und ihre Fuͤſſe der noht⸗
pendigen Befchäfftigung.
Die Tugend ift die Himmelsleiter / fie iſt die
ef Baumeiſterin oder Werkmeiſterin deß Hlu⸗
SIR ckes /
*
J
* entfernet / mit einem Glantz beſtralet. Sie
egleitet mit Fried und Gerechtigkeit I bedienet
ja!
458 % Tugend.
ckes die unfehlbare Richtſchnur deß Sehens 7 iht
ſelbſt belohnter Verdienſt / der nnaufloͤßliche Rune
ten der Himmliſchen Freundſchafft / die Morgen⸗
roͤte der warhafften Ehren der Samen d
ſeligkeit / nnd das ſichere Pfand eines ruhigenG⸗
wiſſens. Sie iſt der beſte Zehrpfenning / der groͤſ⸗
te Schas der ſich im Linglücknichtverfenre 7 die
irdifche Gluͤckſeligkeit / die Duelle aller Freuden!
der Anker in allen Unfall / der ſichere Weg zum
Leben. Alles hat die Art deß Palles / der ſteigt und
falle: Schaͤtze haben Flügel/Ehreläffeden Zügel
zuft kommt aus dem Bügel 7 die Tugend Di
Flem̃. Tugend iſt nicht wie ihr den Kunſt
die zuerlernen; Meinfiefomerausder Sternen
Sie iſts / die der Himmelfchenkerrumd ein folhe
Seele ſenket / die ſich vor zu ihm gelenket. J
Tugend und Jugend erfreulich behagẽ / Trau⸗
ren und Schauren und Zagen zu Sagen I die
ſchoͤnſte Himmelsgab der Adel gleicht dem Sohn
die Tugend edlen Stein/diefolan deiner Naud
ein treuer Denkring ſeyn. Der Tugendschnund
Bonn) erfreuet Muht und Mund. Br |
bet zu einemtugendhaffrensebenwerftänd:
danken. Die erwerbende Tugend. Die Tugend
weiß alles auſſer ihrem Lob. J
Die Tugend wird gebildet in einem guldnen
ewand / auf der Bruffdie Sonneundinder
Hand einen Spies ee $
4
8 Turteltaube. tß 459
laub / oderauf dem Hergedie Sonne tragend.
Die Flügel an ven Schultern bedeuten / daß ſie
fih Himmel auf zu ſchwingen pflege.
Thum underfiändig: Dum vondomeo, da⸗
her Domkirchen zc. ER 22 3
; 469. Turteltaube,
Die einſame / girrende / ſchamhaffte / rauſtim⸗
mige / ſeufftzende / verwittibte / die Auf dem oͤden
ſt das Trauerliedlein / Grabgeſang / Leidlied ſin⸗
get / ob den verſtorben Gatten. Die Taube ſchadet
richt / erneuret niemals ihre Lieb / gleich andrer
Voͤgel geilem Trieb.
Die Turteltauben haben die Deutung eh⸗
licher Treue / und wann eine allein gemahlet
wird / der Wittiblichen eg
E 7% Cyger.
Das — wilde / blut⸗
ierige I bunte Tyger / den beſaͤnfftiget die ſuͤſſe
uſicſtimm / daß es den vor beſchaumten Grim̃ /
tur wollen ſchaffen. J
Das Tygerthier hat die Deutung dep
Brimmes und rafenden Zorns / weldyen es ver⸗
bergen fan und deßwegen dem Betrug beyge-
mahlet wird. Etliche vergleichen es / wegen der
Er und fchwarken Flecken mit Tag und
acht.
Niemand nicht / vergnuͤgt mit ſchlechtem zuge»
Affe ſinken und entzihet die Waffen die ihm die
Vale ER Sy. Pater —*
460 Datır *
47 I, Vater. J
Der gelinde / geliebte / gefuͤrchte betagte/klugel
ſcharffe / ſtraffende verzeihende / erfr eute verna⸗
nende / getreue Vatex / der geehrte Vaters Nam
niemals aus dem Sinne kam / den gehorſam ho
den Sohn.Der fuͤr deß Sohns Verſprechen
nen Fuͤr ſprecher finder. Das getrenerfüflerröe
liche ꝛc. Vater Wort, Er ift derguldne Stamm!
aus welchem mancher Sohn / entſproſſen 29 J
Hauſes hohes Haubt / mit holder Ehr befanbtl:
den ohne viel Verdruͤſſen / die Kinder folge
muͤſſen.
472. Vaterland. |
Die Mutter Amme/ Nährerin? Saͤugan
me / Erhalterin vieler Kinder. Dasnievergeilne
Land / das ung den erſten Luft und Speis halle
gewandt. Deß Vaterlandes Grentzen/
len Stätte / Geſtatt Reich ı / Feld Maur p
Schoß / das mwolverdiente Barerland / ftehtnum:
in vollem Flor/der Fried fchleufftihre Thor. Dee
Danck der Vaterſtatt muß gegen die Prophet:
(Poẽeten /) mit Schamvielmalserröten. Be
find verpflichter Leib und Sehen dem B
ET aunutz zu geben. bung.
—
u . Bi
Kirk Ihr
RVUbung . 461
473.Ubung.
Das I was der Fleiß gelehrt die übung ſtets
rhaͤlt / und an die Stelle ftellt woman volllom-
errwird. Was die uͤbung hatgewonttenift
ch Ungebrauch gerronnen. Beliebung macht
bung üben / treiben! gewohnen / in gruͤnenden
d üblichen Weſen erhalten.
Nachdem eine Sache iſt / nachdem wird ders
(ben uͤbung Re be Am |
4724.Vergeſſenheit / vergeſſen.
rn,” | : |
Stürgen in dem Lethe Fluß det macht alles
hun vergeſſen / zu deß grauen Altersgeit / kom⸗
er die Vergeſſenheit. Es it ein ſchwaches Kind
er alles Thuns vergiſſet. Aus Der Gedaͤchtniß
Fallen / entſuncken / entbrochen / entfernet ꝛtc.
Die Dergeffenbeit wird gemahlet in Geſtalt
nes gefluͤgelten Kindes / welches ſchlaͤffet / und
hit Maenhaubtern gekroͤnet iſt ſteurend das
Haubtaufdie Haͤnde / und darneben liget der
| Sifch genannt Polypus und das Kraut Wolges
Seruch fallen laͤſſet / was er hat angefaſſt.
475. Verleumdung ·
Decr boͤſſen Zungen Gifft / Affterrede/ Ehren⸗
ub / Befleckung / ein Schandmahl ankletten /
/Pelches er alſo haſſet / daß er von deſſelben
nit vielen Stachelworten befchimpffenranftecher .
ip anf das Blut kuͤtzeln / heimiiche Shin
462 HBerleumdung.s
wort verfüllen / mit Joabs Schwere verwun⸗
den / und folches mit Jobs Gedult vertragen
Mit vergallten und übelablauffenden Spom
gedicht das Gelaͤchter uͤberſuͤſſen. Die ſtarckgo
nug ihr eignes Grab zu graben. Sie ſteht al
ſchwachen Fuß. Die Unſchuld felbftbefchulden
mit Falſchheit uͤbergulden was man nid eis
hen darff / der Kläffer iſt ſtarck genug ihmeine
Gruben zu graben. J
Die Verleumdung hat ein ſcheeles zorn je
Angefichtimit einem Brand und einem ge Hi
der Hand / nechſt bey ihr einen Haanen/Drad
oder Baßiliſe / der mit den vergifften Augenſ
len toͤden ſoll. J
Verlieben. —
SCLieben. —
476. Verloben / Geluͤbd thun.
Sich pflichtig und verbindlich machen I oe
fprechen miedem Mund un halten mir der &hr
was vor mir reiffen Raht bedacht und zur cfagt
Ich zahle das Geluͤbde / was mir der. Hoͤchf
gibt / das ſol ich widergeben und nicheim Zmeil
fel ſchweben / daß dardurch GOttes Segen
ſtets auf meinen Wegen. Geloben iſt de
das feine zuerhalten / und von elangtem Su de
Armen theilen mit.
Der Gelůbde find unterſchiedlich Lake Ei
| SGelubd thun. 463
he / Geluͤbde / Almoſen in Gefahr gelobenic,
| 477:Dernunfft
Dep Menfche hoͤchſter / edelſter / wehrtſter Schaf.
Der hochgeſtirnte Geiſt / was in deß Menſchen
eib mehr als nur irdiſch iſt und heiſſt die ſchaͤrffe
De Verſtandes / des Gemuͤtes Regiment / das in
ins jedes Thier erkennt / das erruder unſ⸗
er Gedancken / der Sinne hochgeborne Macht /
ie Quelle gutes Rahts. Bon Gottes Ebenbild
rhellter Gegenſchein. Die Freundin der Natur.
Die Vernunfft deß Menſchen iſt ſchwach /
immliſch / tiefffinnig / durchdringend / erforſchend
nechfuchend / in Glaubensſachen blind / das
jechtlein der Natur beleuchtend unfre Wege
Dep Willens Nordmagnet geleiree nach Ders
fand. Es ffrafer die Vernunfft in klugbedachten
Reden.
Die Vernunfft wird gebildet durch die Per
n eines Juͤnglings / welcher Königlich bekleis
fin feiner Krondas Haar gleihfam aufflams
nd tragend / zu bedeuten die hohen Gedanken /
eben ſich habend einen Adler / und cin Aug auf
inemSceprer, Seine Vernunfft mitgeilen Ge⸗
Anscken ſchlagen und plagen. Ein Luſt und Fre
OR Geiſt / der in Gluͤck Maͤſſigung erweiſt.
Rede
473:Vers. |
ee ; Die iR
DRAN
464 > rn
Die letzte Reimenzeil mit Kunftverftand du
füger/die den Verſtand vergnuͤget / und kuͤrtt di
fange Weil. Der Wolgebundne Vers mune
erfundnen Handel / ec. behagt dem klugen
Hiervon iſt in dem erſten Theil die ſe
leins nach der Laͤnge zu leſen. —
Verſtand zDernunfft. se
479. Verʒug mora.
GEilc/ Aufzuc. ® —* *
Die ein geſchaltne / eingeflochene 7
kommende / die apraereie fee eff I Borthei
verdraͤßliche / gehaſſte / vorbedachte ertwanıı
ausgeliſte / veranlaſte / ſchaͤdliche unre
terniß / Verzoͤgerung / Unterbrechung .
fung einer Sache. Verzug dep Rechten u dt
Sachen Verlängerung. · Saumen / Saum
480.fer. | " a
Das Geftad dep Fluſſes / die Anfurt/ nd?
lauff der Wellen / der mit Sandbefloſſi Sea |
deß Meeres falber Rand / dep Sluffes Der
Thal / dergaum und Damm der wilden? Mr
die mit gewaltzten Schaum erhellen / und Dreh
an der ſchorffen Strand. a;
Das fihre / mir Schilff bewachſne
ſchweiffige / umzogne / reine / trockne durſti
geſchwemmit / ſchlancke / ſchwancke kumm
kante / getreue / erniderte / rauhe oͤde leere
Hl
“= «
A
—*
+ 4.23
2'7 >
Uhr PN
J 481. Uhr.
Der Stunden treue Zeigerin / die mit der Son⸗
nen eifert / abbildend ihren Lauff. Die Uhr dieiis
bertrifft den Lauff in der Natur / und weiſet durch
Das Rad / derSoñen ſchnellen Pfad / alle Augen⸗
blicke floͤſſen in der Uhr ein Staͤublein ab. Bes
ſihe die Vorrede in de VIL Theil der Philoſophi⸗
hen und Mathemaͤtiſchen Erquickſtunden.
1 Die Uhr. —*
Ich leb / und habe nie die Rechenkunſt verſtandẽ
Weiß mandie Zahle nicht / ſo nimmt man mich
zu handen: Ba
Ichweiſ' * ſage her / das was man wiſſen
3 wi *
J fahr’ un bleibe hier / ich geh' und ſtehe ſtill.
Die Uhren ing gemein haben die Deutung
Der Hochhaltung der Zeit, Die ausgeloffne oder
erbrochne Uhr bedeutet den Tod und wird mit
Fluͤgeln gemahlet die Fluͤchtigkeit der Stunden
zubemerken.
J 482. Uneinigkeit. |
Die grauſamſte / abfcheulichfte / fcheuslicher
verhaſſte Mißgeburt / dep Ehr⸗ und Geltesgeitz.
Die Unholdin aus der Hoͤllen / die Mutter aller
Laſter / die Feindin aller Tugend / die Amme vieler
Schande/die Quellen alles uͤbels Die Begraͤb⸗
niß der Lebendigen. Der verdam̃te Hoͤllenbrand /
„ber verbrennetLeut und Land. Der Unfried woh⸗
net
466 * Uneinigkeit*
ner zwiſchen Feden / beginnet von vergallten Xu
den / und endiget mit Jammer / Leid. Ar:
Die Uneinigkeit ift deß unkrautes v
Samen der Steinder Argerniß/ die Hrfacherin
Mord ı Raubund Brandes : Siefpinnmie
Feindſchafft an / die alles richt zu Grund
nichts beſtehen fan / behaucht von ihren Mimb
Sie reuſſt die Mauren nieder / verreitzet
und Bruͤder / zerſplittert dieſe Welt / und ſich r
Suͤnden haͤlt / nehrt ſich von Naferey 7 urſa
Tyranney / erfreuet ſich mit Waffen 7 Taflemie
mand ruhig ſchlaffen.
Ihre Haare ſind viel Schlangen ihre
mie Dafiliften Stralen durchgifftet / ihre
ke gleichet den hungerigen Loͤwen ihre Zunge:
iſt mit Otterſchaum aufgeblaſen ihr Herr
chet den ergrimmten Tygerthier. Sie iſt alles
übel/ welches fie für Wolthaten anrräger fieilt
die letzte Teuffelsbrut / dann GOTT ft einigldet
Teuffel aber find viel. Sie wird begleiten
Furcht / Verdacht / unableglichen Hagz NM
Sorgen / und fuͤhret ihre blinde Nachfolgerim
Gruben deß Verderbens. Sie kan die
aufheben / die Wuͤrden und Ehrentitelde
fern beylegẽ / die Hoheit erniedern die
unterdrucken / die Gerechtigkeit derba TR
Warheit hintertreiben / ja die Engel ir 2
den himmliſchen Thronen verjagen. W
&
3 Lineinigkeit. 467
cher iſt / der allesauf das aͤrgſte ausecket. _ Ente
weyet / zwiſpaltet / Zweyung / Span und Zerrit⸗
ung einflichtet / einfuͤget / einſchaltet. ‘
7 Krieg! Streitiaaderic,
+ Die Uneinigkeie wird gebildet gleich einer
ande Surien oder Höllen Unholde / mit zer
zufften Haaren / unter welchen etliche Schlane
en eingeflochten/in der Hand hat fie einen Feu⸗
brandiodereinen Feuerſtein und Staal / Feu⸗
ſchlagen. Um ſie herum ſind Blutegel und
scorpionenzufehen. Etliche mahlen fie mit ei⸗
em Blaſbalg / etliche mit einer Axte / weilfie zer
ilet was vereinigt iſt. Ihre Kleidung ift zerriſ⸗
Beny dieſem Bild kan ein Baſiliſt geſehen
N rden.
| Unendlich.
Ewig. |
433- Ungeftimm.
ifft / betruͤbt der Wolkendampf / benachtet
ag und Lufft. Das groſſe Himmelsaug kan
sicht mehr erſcheinen / und muß mit voller
ifft die Regen» Threnen weinen. Es brauſſt
auſſt der Nord / es rollt und bruͤllt die Wolt /
tzt und hitzt / es ſchaurt / es hermet alles Volk /
1
ſtaunt und will entfliehen / und weiß doch nir⸗
end wo die Frenftart su beziehẽ / in dem der Haͤu⸗
x Schut / die Felſen und een alle viel
br; 8 zu
ng
Der ungeheure Wind pfeilt aus der tieffen
Er
vr"
J
468 m Ungefthuum. S
au ſchwach / zum Auf⸗ und Gegenhalt. Die Wol⸗
Lenwuͤrblen ſich mit donrendem Geraſſel der
ar Hagelſchlag / mit ſchwefflichten Geprap
e Schlaͤgt in den Eichenſtamm. Das groſſe
gelwetter / beſtirmet Laub und Blaͤtter / wirft
aroffe Hagelſtein und fchlägerendlich eine
Es raſen / ohn raſten / die reiſſenden Winde;
es wůten und wallen die wuͤrblenden Wels”
Maſtbaumen von ſilbernen Schaumen a)
hellen;
es Elagerund zaget das Schiffergefinde:
Das Wetter zerfehmertert der Segel geflügel
es ſchuͤttern und ſplittern Kiel ı Daltentt
Baͤnke / | | —4
es bildẽ die Fluten und ſtrudlendẽ Sch |
bald Berge / bald Thaͤler / bald ſchwuͤlſti eHuͤgel
Das —— Meer hat Die DE
deß Ungluͤcks / un der Widermärtigfeit.
— 484. Y + are
Das bejammerte / unertraͤgliche / ſchwere
ſerſte / beſorgte / bittere / ungeſtimme / von GO
geſchickte / nutze / zuwachſende / beweinte/
tejtodgleiche/ermüde Unglüc. Dasdri
Linheil. Das Stück kehrt ihn den Rucken
gleich den Felfenftein / will uns boden drum |
Das Unglück zwingefihn / den Tod offt
langen.
Das unglüch wird gebildet in Geſtalt
=.»
a — E77;
erlumpten Bettlers / in einer Hand haltend eis
n leeren Beutel’ in der andern einen Raben /
ine Kleidung ift zerriffen und ſchwaͤrtzlicht / rete'
end nur biß zu den Knien. Der Bab iſt der
naficts Bogelitoeicher alles bel Bedeu
u. ash.
Ein unverſehrtes / reines / unbeflecktes Hert /
g von keinen Laſter weiß / daß mit reinen uns,
stören und ungefärbtem Gemiflen ſich aller
uld befreyt / gedultig umrecht leid / und Gore,
8 Troſt befillt / beklaget und geſtillt. Den keine
Schuld beruͤhrt / it innerlich geziett.
Die Unſchuld wird ing gemein durch ein,
Agdlein mit einem weillen Laͤmmlein gebildet
dem Haubt tragend einen Krank...)
re 485. Unzucht. Ye Rah
Diefes Wort bedeutet zwar alles / was wider
icht und Tugend laufft / wird aber gemeiniglich
m der Unteuſchheit gebrauchet. Die Suͤnd der
den Welt / die auch die letzte faͤllt / der verliebten
jigelareg/kommet von dem Bulgeſchwetz Die:
ind der Fleiſches Luſt / iſt alten nicht bewuſt.
er unreine Hurengeiſt / den Weg zu der Hoͤllen
iſt. Die blinde / verderbliche / ſchwaͤchende / ra⸗
de / unverſchaͤmte / feeche / geile / ſchaͤndliche / kur⸗
verhaſſte / unfruchtbare / ſtraͤffliche / fluͤchtige /
cute / vexlohrne ziebesluſt. Die uͤbereilte Wol⸗
—* Gg ij uff al
5 _
Ze BE Zee En nz
479 * Unzucht. *
luſt bringet zu ſpat betraurte Unluſt. Mit unbe⸗
hauenen begierlichen Worten herausbrechen
verſchaͤmen. Unzucht iſt die Peſtien / die mit dem
ſchneilen Gifft / den Nechſten auch betrifft Wer
feinen eignen Leib mit Luſtſeuch hargefähre 7 if
ſchnelles Todes werth / und muß mit viel Ber
druͤſſen auch mir dem Leibe buͤſſen. Die
erzeugt den Wuſt und mit Frantzoſen Muͤnt
lohnt offt der Hoͤllen printz.
Wie die Unzucht zu bilden / iſt zu ſehen by
dem Wort Geilheit
Das leichter bunte / ſchnelle / tlingende / ſorgen
freye von GOTT erniehrteigedervole/die fliegen
den Pfälterlein/ die mitreiner Keelenmirkraup
lichen Klange / das liebliche Geſang tirelieretianf
liebliche tertzen faͤllet den Baͤchlein nachliſpet
and wiſpelt / mit dem Gegenſchall reimet / den ho⸗
heren Chor anſtimmet / die Fittig durch den c
nenLufft ſchwinget / in der Ge faͤngniß frölich fin
get / und ſich auch indie Freyheit ſchwinge
das Stimmlein auf alle Noten zwinget / ſchurf⸗
felt / verſuͤſſet / ſchlaͤget / ſchleiffet girret
ket / ſwiret / und will das Luͤnglein gleichſam au⸗
ſinglen und indie Madrigalen bringen Das
ge — — —
ber GOTT allem ı ſingt alle Weltdiedirdit
— will ich dankbar ſeyn. H . Opitz · Die Slügeltv
EDogel. 4X
hen Scharen / deß Federbuͤſchleins Rott / in dem
Seſang erfahren / die loben ihren GOTT mit
Schnaͤblein wolgeſchliffen / und manchen Pfeife
erlein / die friſch in Lufften ſchiffen / mit leichten
Küderlein. Der hole Wald ertoͤnet ob ihtemLuſt
Geſang / mit heitrer Lufft beſchoͤnet die Stimm /
hr allen Zwang. Die Baͤchlein krum gefloch⸗
en / der tiefe Felſenſtein / hat ihren Preis befochtes
Ind ſtimmen lieblich ein. Die fanfften Wind’ in
uͤfften / auch ihre Flügel ſchwach / an Haͤnde /
—8 und Huͤfften fi 6 manchen Vogel nach.
Spee in trutz Nachtigall.
Faſt jeder —*— hat ſeine ſondere Deutung.
und Lerche.
a4s . Vorbild.
Das ſinnreiche / gleichſtaͤndige bedeutende /
solerfundenenachdenkliche, bewegliche und bee
aͤgliche / merkſame / unvergefine / jierliche / ver⸗
orgne / N nahe Vorbiſdung. AMahlen.
Urſache.
neffiche beioeafichergrändifiäh ordent⸗
e2c/ Urſach ſchoͤpfen / erhalten / erſiñen / durch⸗
orſchen / aus ſo trieffenden Urſachen ſchluͤſſen /
sgeftandne Urſachen erkennen / durch redliche
Irfachen bewegt / behaffte / ehehaffte / vernuͤnffti⸗
e/billiche oder — Verurſachung.
Ietheil.
Deß here Fr — Spruch der bee⸗
Gg ij de gr
4
478 S Unzucht. *
luſt bringet zu ſpat betraurte Unluſt. Mit unbo
hanenen begierlichen Worten herausbrechen
verſchaͤmen. Unzucht iſt die Peſtien / die mit den
ſchnellen Gifft / den Nechſten auch betrifft
feinen eignen Leib mit Luſtſeuch hat gefaͤhrt if
ſchnelles Todes werth / und muß mit viel
druͤſſen auch mit dem Leibe buͤſſen. Die
erzeugt den Wuſt und mit Frantzoſen Ming
lohnt offt der Hoͤllen printz. 13
Wie die Unzucht zu bilden / iftzufehenbeg
dem Wort Geilheit | „
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Das leichter bunterfchnellertlingenderforgem
freye von GO TTernehreeigedervoll/rdie ieame
den Pfälterlein/ die — ———
lichen Klange / das liebliche Geſang tirelieretianf
liebliche tertzen faͤllet den Baͤchlein nacdhlifpelt
und wiſpelt / mit dem Gegenſchall reimet / den
heren Chor anſtimmet / die Fittig durch den
nenLufft ſchwinget / in derGefaͤngniß frölich
get / und ſich auch in die Freyheit ſchu
das Stimmlein auf alle Noten zwinget
felt / verſuͤſſet / ſchlaͤget / ſchleiffet irrer
ket / ſwiret / und will das Luͤnglein gleich ſam
ſinglen und in die Madrigalen bringen
ge — —— —
ber GOTT allein / ſingt alle Welt dir dir
will ich dankbar ſeyn. H. Opitz · Die
*
Dog. R 477
hen Scharen / deß Federbüfchleins Rott / in dem
Seſang erfahren / die loben ihren GOTT / mit
Schnaͤblein wolgeſchliffen / und manchen Pfeif⸗
erlein/die friſch in Luffien ſchiffen / mit leichten
Ruͤderlein. Der hole Wald ertoͤnet ob ihtremLuſt
Zeſang / mit heitrer Lufft beſchoͤnet die Stimm /
hn allen Zwang, Die Baͤchlein krum gefloch⸗
en / der tiefe Felſenſtein / hat ihren Preis befochtẽ /
nd ſtimmen lieblich ein. Die ſanfften Wind in
uͤfften / auch ihre Flügel ſchwach / an Haͤnde /
fuͤſſ und Huͤfften / ſingt manchen Vogel nach.
pee in trutz Nachtigall.
Faſt jeder Vogel hat ſeine ſondere Deutung.
Nachtigall und Lerche.
je 488 Vorbild.
Das finnreiche / gleichſtaͤndige / bedeutender
lerfundene / nachdenkliche / bewegliche und bee
aͤgliche / merkſame / unvergefine / zierliche ver⸗
rane/ anſtaͤndige Vorbiſdung · Mahlen.
J 489. Urſache.
Eine treffliche / bewegliche / gruͤndliche / ordent⸗
che 2c/ Urſach ſchoͤpfen / erhalten / erſiñen / durch⸗
drfchen / aus ſo trieffenden Urſachen ſchluͤſſen /
en erkennen / durch redliche
rfachen bewegt / behaffte / ehehaffte / vernunffti⸗
billiche oder wankelmuͤtige Verurſachung.
4090. Urtheil.
Deßß Richters recht erkanter Spruch der bee⸗
| Gg ilj de
473 * Urtheill o
de Theile ſcheidet / darunter mãcher offrimfch)
ten unrecht leidet. Belohnung und die Straf
find die belobten Gruͤnde / darguf das Regin
Beſtand und Ruhe finde / zu dauren nachund
nach. Eine Sache erkennen / ermeſſen / beſhan
entſcheiden / rechtliche Sprüche ausüben md
ſtehen. Ohne Weiterung den Rechten ſaug
ben. Rechtlich und austraͤglich aber erhalt
Bus 40 1. Wachſamkeit. d 9* \
. Die Beobachtung Goͤttlicher Zufunfftoikt
deß annahenden Todes / wird gebilderdurdieilt
weiß bekleidte Weibsperſon / welche mager um
braunlich in dem Angeſicht / in einer Handelt
Buch / in der andern / eine Lampen und Schtäk
feder / ſtehend mie dem rechten Fuß aufei
Stein / und neben ſich habend einen Kranide
Wachen vigilare: Wagen currus und « w
1 —
ram facere.
oa
a KR
Hut Obacht / Beſchirmung / DbfeusioM
halt / Beſicherung / die wolbeftellte/ foralamıl
ſchlafloſe / umgewechſelte verunruhte
traute / getreue / gefaͤhrte / ruhige / a
Wacht. 473
Fame Nacht. Die Wacht auffuͤhren / aus ſetzen
aufſtellen / beſuchen / verſorgen / verſehen / erkauf⸗
fen ec. In dem die Leute ſchlaffen / in ſicher ſtiller
Dacht / ſo muͤſſen fie die Waffen / umcirken mit
der Wacht. Der Soldaten gute Wacht / unbe⸗
ſorget ſchlaffen macht. ee
" 453: Wachftbum.
Wachs crefce. und Wachx cera, wird unter⸗
ſchiedlich gefchrieben / weiles auch unterſchiedli⸗
che Sachen find. Das Wachſthum wird genen,
ner die Betleibung / das Zunehmen / Befafttung
and Defräfftigung eines Erdgewaͤchſes / and
ſolches beſchihet ſchnell oder langſam. Die Zeit
es Wachſthums iſt die Am̃e nehrt jeden kleinen
ſt / daß er Laub und Bluͤten traͤgt / feiner Fruͤch⸗
te Laſt. Was nur bekleibt und bleibt das nehrt
und mehret ſich / behaͤgte Sproſſen treibt ·
J ——* 49 4Wachtel.
Das fremde / fluͤchtige / ſchnelle Waͤchtelein /
ai durch den Heckenſirauß / hegt ſeine Jungen
aus.
Die Wachtel hat die Deutung eines boß⸗
hafftẽ Neides maſſen dieſer Vogel den Gebrauch
hat / daß er das Waſſer / welches er getrunken /
glumm und truͤb machet / daß es andre Thier
nicht genieſſen koͤnnen.
A— 495 · Waffen.
Die eine am hohen Pfoſten in guten Frieden
V Gi voflen
roſten. Deß Adels Ehr und Ruhm / die firbäd
Vaterland und auch ihr Eigenthum befchukell
mit Beſtand. Es ſind die Blutbetrie ffte warfen]
der Suͤnden wol verdiente Straffen: Es itkät
Saft fo ſchwer / als ungerecht Waffen tragen die
das Gewiſſen heimlich nagen / und ſeten m Oh
fahr. Die blanken Waffen glaͤntzẽ in den bec
ten Grentzẽ / man ordnet eine Schlacht / hie
der rechte Fluͤgel die Stuck’ aufjnem Higdl
es komme dep Feindes Mache / mir don |
Kartaunen / mit Schallder Feldpoffaunen/
groſſem Feldgeſchrey: Die Tromelund die galt
nen / zur Tapferkeit ermahnen / die Pferd un Wie
gen raſſeln / Stuck und Muſqueten Paz
Menſchen heller Blitz ůͤmraucht / verhuͤlt
belt / verfinſtert das Geſchuͤt / aer Waffen
getummel ertoͤnt biß an den Himmel;
7 Kri ⏑—
Die Waffen bedeuten den Kriegimannfie as
ber zerbrochen find fo bemerken ſie den Frieden.
—
9 ° W vr
Der Wahn (Opinio) wird guter und be
Meynung gebraucher/für diegefaffte
und wann fölche falſch und nachtheilig 7 |
Argwahn / oder ein arger Wahn genener- Mit
iſt wandelbarer / wetterwendiſcher
ger / Zweiffelhaffter / verkehrter / als ſelbſted
eigenſiñiger / getraumter / und in einem Schteine
454 3 Waffen. 3
uch Äh
⸗
“5 Wahr. ¶* 473%
belhirn ſchwebender / flüchtigen / sweiffelhaffter
und nichtige Wahn. Der Wahn iſt das bald
Spiegelhelle / bald ungeſtümm raſende Meer.
Der veraͤnderliche Protheus / der buntfaͤrbige
meleon / gleich dem unbeſtaͤndigen Mond/un
8 Kennzeichen eines unrichtigen uͤbelgegruͤn⸗
beistrüben Gehirns. Daher kommet die Hals⸗
tarrige Wahnwitz. id
7 Der Mabn wird abgebilder durch eine noch
Hoͤne / noch haͤßliche Weibsperſon / die doch kuͤhn
cheinet / alles aus zurichten / und deßwegen fo
wol an den Schultern / als in den Haͤnden Flü⸗
gel hat / Auf ihrem Haubte kan ein Hertz geſehen
verden / weil das dolle Haubt weiſt / was in dem
Mahre merx: waar verum: wär erat.
Wahl electio:Wall vallum,
BR 497: Wald.
Das lebendig grüne Gebaͤue / welches niche
aur die Natur / fondern auch derofelben Knech⸗
ein die Kunſt ausgepflanger / gehet / begruͤnet /
ie Aeſte gewundẽ / die Zweige gebunden / bethroͤ⸗
ner mit den Schatten / den matten Schaͤfersgat⸗
gen die guldnen Sonnen Strafen mit ſchwa⸗
* Kiecht bemahlen / das unterſchiedne grün.
ie hocherhaben Aeſte / beſchweret mir dem Neſte
der Voͤgel leichten Laſt. So manche wilde Bau⸗
men / gepeltzt mit Obs und Pflaumen / die hal⸗
23 sg» sen
4
._
—
ten ihren Rang; Nechſt ſchallt der Felſentlang
Der duͤſtre / finſterrauhe / der wuͤſten Wild
niß Pfuͤtzen / die gruͤnbelaſten / ſchattenre
hochbegruͤnten / voll dickbelaubter Baͤumen d⸗
cke Fichten Waͤlder / Gehege / Gebuͤſche Hain
Sylvan hoͤltzern Reich / deß Wildes wilder Au
fenhalt. Wo die wilden Baumen ſtehen / und
die wilden Thiere gehen / diegrünbelanbte |
ſteney der dickbebaumte Flur /-begrüner fürund.
fuͤr / e Wohnung vieler Thier. Der Düfterdürke
Wald. 4 |
#7
Daum *
49% Wandersmann. 4
Ein Pilger auf der fernen Straſſen / der
und hof pflegt su verlaſſen / der Hit Kalt
bey Nacht und Lagen / gedultig prleger zuntit
gen. Er wandelt in den Staub und Negeniauf
vorgenommen weiten Wegen / erruher inde
ſanfftẽ Schatten in dem ein finder kuͤhler
ducchftreicher die befleeten Matten / und die
Pilger ſchlaffen laͤſſt Ihn weckt die Frühen
tigall/ daß er von feiner Ruh erwacher und
über Bergund Thal / ſo bald die Morgenrörle
chet. Dersufftiftlautrersticbessufftidas Wal
fer iſt die Gnadenflut / der Vogel Lied ale
ſam rufft / und machet ihm erfrenten Much, DE
Hoffnung iſt fein Stab 1 das Ftleifch ift
Buͤrde / ſein Schwer iftdieGedulBerachnm
5.
Ay
> J
f * Wandersmann. 8 477
feine Wuͤrde / die Armut Gutund Hab / das Thre⸗
nenbrod / die Zehrungsgab / fein Gurt iſt Treu /
fein Huͤndlein das Gewiſſſen.
Durch den pilgram wird bedeutet die Wal⸗
Fahrt deß Menſchlichen Lebens. TOTER
Deer Geſchlechter Unteekheid 4 deß Adele
Schild und Helm / diehochgepriefnen Fahnen /
Die vonden tapfern Ahnen auf Kindeskind ger
erbt. Der alten Tugend Zeichen / ſol ihren Nefen
gleichen / ſtets erblich fort gepflantztc.
Der Urſprung der Heroldskunſt ſol von den
Olympiſchen Spielen ſeyn hergekommen / da die
Kaͤmpfer gewieſſe Farben den Goͤttern zu ehren
erwwehlet / als rot dem Marti , gruͤn der Veneri
ſchwartz dem Saturno ꝛc. zugefallen / dardurch ſie
denSieg zu erhalten verhoffet. Hiervon hande
Folgendes Lehrgedicht. — ——
Die Heroldskunſt / welche andren adeliche
Zapen ertheilet / wurde von der Umviſſenheit
angehalten ihren Adel und Alterthum zubewei⸗
fen ı weldyeg fie nachgehenden Begriffs gethan.
GOTT / fagte fie/hat den Patriarchen Jacob
uf feinem Todbett in den Sinn gegeben/feiner
Rinder Wapen und Schilde zu difieren. Juda
führreden Lowen / zu bedeuͤten Chriftum / dem
Helden aus diefem Stamm geboren. Dan fuͤhr⸗
.
ge eine Schlange weildiefer Stamm viel gifftie
u
* J
u. {>
5. geund
—
2060
rd"
WD
—
478 = Heroldlunft. *
geund ärgerliche NRachtommen Hätte,
Ki ein Rehe / Benjamin einen Wolff, to
Zweig 2c. Das Geld / welches Abraham denKin
dern Heth dargewogen war miteinemsamma
zeichnet / wie die Nabbinenfchreiben. Der Kinn
den Juda der Thamargegeben / muß audıe J
Merkmahl gehabt haben / daß man ihn 1
dern unterſchelden fönnen. Alſo hat de
deß Heiligthums auf einer Seiten die Stadt Je⸗
ruſalem / auf der andern die Selten mirda |
Manna oder Himmelsbrod / und benebensdie
Hebraͤiſche Buchſtaben inihren Fahnen 7 me
che ihren Namen bedeuteten Die Ch aldaeer hat⸗
ten den Loͤwen / die Perfer den Parter/ die
hen denZiegenbock / die Roͤmer den Adler
Unwiſſenheit muſſte ſchamrot bekennen daß
dieſes nicht gewuſt.
500. Warheit.
Diefe Tugend wird durch den P
gebildet / deffen Bfärter der Singen / de
Frucht dem Hertzen gleich feyn ſol. Dieſe Tuge
bedeutet das guldn
auf der Bruſt zu tr
dern angehengt. D
ſinnreiche Phidias
und der Ehre nachd
Nephia⸗
ff· Joſeph in
e Hertz / welches die
agen pflegen undihren Kim
as Bild der Warheichardee
zwiſchen das Bild der Siebe
enklich — J
*
Gr Warheit. * 479.
ft der Lohn der Kunſt und Wiſſenſchafften / di
roͤſſte Himmelsgab / die Kron der Gerechtigkeit /
te ſchoͤnſte unter den Tugenden / der ſtets geſuch⸗
Schat / die Grundquelle der innerlichen Gluͤck⸗
igkeit. Die unlaugbare Warheit ſtehet auf un⸗
weglichen Grunde. Die Kindliche Warheit
in deß gemeinen Mannes unverſchaͤmten
unde. Man kan auch zu viel Warheit ſagen.
Die Warheit wird gebildet in Geſtalt einer
oͤnen und holdſeligen / unbekleidten Jungfrau⸗
n / welche inder Hand traͤgt die Sonnen / in der
* ein Buch und einen Palmzweig / ſtehend
J
dem rechten Fuß auf der Weltkugel.
r501. Warnung.
Die wolgemeinte / ernſtliche / vaͤterliche / behoͤ⸗
e/getreue / loͤbliche / beſcheidne / ſchickliche / wol ⸗
uͤgte / dienliche Erinnerung / Vermahnung /
ehre und Warnung zum guten.
I 02. Waſſer.
> Das naffe Element / das alles wachſen ma⸗
heridie feuchte Waſſerflut / der reine Nahrungss
af. Das Waller quillet aus der Quelle / und
tiefer auch vom Himmel ab. Die ſchnellenden
Bellen und Waſſerflut Zellen. Der Fluß der
Erden. Bruſt durchgiefler fich mie Luft 1 den.
eubekleeten Auen / vergroͤſſert durch das tau⸗
ä Daa- NE
DICH
v -
we * Waſſer M
Das
Der IHRER te RN kan ich in Son
mer fefchen/
ch aa Gewand und pflege nich an
in dem vertiefften Dal tomm aus der Sie
ne Klufft/
und ſchwebe Felſenſchwer in —
melslufft*
* * — * et
7 Su Bach / Meer / Quelle / Regen
Das Element deß Waſſers wird aebild
durch ein junges Weib / welches mit fubtifen
lichten Schleyr befleider 7 der ſich gleichſan —
Wellen erweiſet / auf den Haubt traͤgt
Bild ein Schiff· An ihrer Bruſt haugen
len und Muſcheln / ſie tritt auf einen Anker in di
Hand haͤlt ſie friſche und Ara Fiſche.
Der vanberm Rh Re
freye / allgemeine / beliebte / richtige lieblich
Die Landſtraſſen und der Abweg / gleichen
Gedicht und der lautern Warheit / welche be
zu einem Ende zielen. hi
Das Wore Weg hat in der N.Schrifft
erley Deutung. 1, wird es genommen
Wort GOttes. 2. fir die Gottesfurcht.
einen GOTT wolgefaͤlligen Wandel, —
» Wehren. % 48
| 504. Wehr
Abſtellen / verhindern / zu rucke treiben / verbie⸗
en / aufhalten. a
Pehren prohibere Waͤhren durae.
sorWab,
Dh Adams Klayperrieb / die Maͤnnin und
efellin feines Sehens. Welcher der erſte Menſch
hdem Stand feiner Unſchuld nicht ermangeln
En Dardurch der Menfchen Geſchlecht muß
rtgepflantzet werden. Die Abbildung der Unbe⸗
aͤndigkeit / die Vorbildung der Gebrechlichkeit /
je Mutter deß Betruges / das Sinnbild der
Neuchelliſt / die Erfinderin der Schalkheit die
rundqueile der Boßheit / die Unvolltomenheit
Ibſten / in dem ihre Stimme ſchwach / ihre Zun⸗
flüchtig / ihre Schritte langſam / ihr Zorn ge⸗
hwind / ihr Haß unvergeſſlich / ihr Reid unbe⸗
gchtſam / ihre Bemuͤhung von Unkraͤfften. Die
Boßheit iſt ihr Heuratgut und die Lügen ihr
dorgengabe. Sie heget verborgne Flammen
nter den Aſchen ihrer Thorheit. Sie iſt gleich ei⸗
em verborgnen Felſen und Steinklippen unter
en Wellen 7 gleich dem Dorn bey der Roſen⸗
eich den verborgnen Schlangen in dem be⸗
fünten Klee. Der Augen Paradeis / deß Beu⸗
18 Fegfeuer / und der Gedancken Hölle: " Dies:
s und dergleichen iſt zuverſtehen von den boͤſen
welche Sirach mit dem —
—
mr
482 3 Weib,
gleicher. Bon den frommen ift hin und toiederäu
leſen in den Sefprächfpielen und. in dem . Lehr⸗
gedichte dep Nathans. |
505. Weib ſo gebieret.
Wird mit der Todesfurche geängftiger / Mit
den aller empfindlichftien Schmergen gequält)
mitder srauflamften Marter gefoldere 7 mirtalie
ſend Seufftzern belaͤſtiget / mit dem Angſtgeſhrey
bejammert / mit Zittern und Zagen überfallen,
Ihre Haare werden gleichſam zu Schlangen!
ihre Arme zu Rudern / ihre Haͤnde zu Feſſeln
Leib zu einem Abgrund der Schmerken I i
Bruſt will die Duelle deßsebens / das Hal
durch die Augen ausgieflen / wann es nicht
Furcht und Wartung der Dinge / fo nochfome
men ſollen / zu Eis gefroren wäre, Ale Sinnlidie
feie wird auf diefer Marterbank ausg
Der Puls verſchwindet / das Geſchrey
uñ Zagen vermehret ſich / der kalte Scheiß
fet uͤber den gantzen Leib / und ſtehen die
Creaturen auf der Schwelle zwiſchen d
Leben; Deßwegen ſie die Schme or
allen ihren Söhnen billich geehreswerden folk
und / ſaget hiervon Sirachredie: Mein
vergiß nicht / wie ſauer du deiner Mutter worden
biſt. Ja dieſer Geburtſchmertzen iſt alen zm
weß Stands und Ehrenfieauhfennmögen. 7
SGeberen.
WB Weib ſo gebieret. 433:
1» Die Geſtalt der Weibsbilder wird zu Aus⸗
bildung faft aller der Tugenden und Lafter ge
braucher / welche deß befagten Geſchlechts vor
Woͤrtlein die erfordern; wie hingegen in Geſtalt
der Mannsbilder gemahlet werden die jenigen
Sadıen/ welche das Männliche Geſchlechtwort /
der, erheifchen. Wann aber das unbenamte Ges
ſchlechtwort / das ı vorſtehet / muß man fich nach
der Beſchaffenheit deß Bildes ſelbſten —
Weid.
Acker / Auen / Feld etc
Die kleebare / fette / näbefiche, bergnůgiche /
n aller Weidund Wonne
7. Wein
Deß milden 834 fü befaffteRraffe Das
| freute Kelter Blut / Sorgenſtiller / Schmer⸗
nwender / Muhtbringer Hertzentroͤſter / Freud⸗
xwecker / der Freyheit Zunderglut / der Luſt und
eben regt / gefunden Magen hegt / der Alten
ilch und Krafft / —— und Wetz⸗
ein derihre Geiſter ſchleifft dep Herbſtes reiche
aben / die wir vom Traubenmann mit voller
ange haben. In der Raͤhtſel ſagt der Weinlein
wo )alfovonfic):
Von einen nennt man mich I der ich in
—* Freuden ſteh:
Wer mein zuviel gebraucht t dem ward ich
badanyd. 7
2 ar DIE Dem u
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re
*
Dr o7 27. A
Der Weinund Weintraube / hat die Dem
— aller SQ sefällgen Tugenden
en,
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ve ıR -
. I» — v
7 WITT DW
A84 3 Wein. Te
Verſtehe weh. und H. Flemming ſagt dem
Rein diefestobnad:
Der —* —— mich ein gutes nis
Yoer altes Woaffer winkt + der ſchre X J—
le Sachen.
Der Luſtfreund / Hertzenstroſt / Seife
Sinnendringer / Freyheitbringer / Liederſu
Der Weinſtock. *
Ich diene niemand nit / ſo bald ich werd ge fen. y
ausmeiner Mutter Bauch / in dem ich tan ve
ſuͤſſen J
Das bittre Sorgenleid. Ich bin Dörr / or
Krafft / *
und gebe doch von mir den allerſuͤſſten € Se Me
B;
er
2
A—
der Srölichkeit Trunckenheit.
mean
@Ehrann.
„08. Welſat.
Die Gabe Ds oe —* die unghan i
xen ee — Feſten thaͤten EGeſchen ne
9. Weißheit.
Wird indie Simmeifihe und irdifche —
Die Himmliſche iſt die Gefertin der ke
furcheifie wird genenner en nf
lichen Kräfftenunergründlich 7 andiftdie
u
Die
—
? [
aus
Welßheit * 485
' Die Aimmlifcbe Weißheit wird gebildet
Durch eine Weibsperſon eines erbarın Anſehens /
ſtehend auf einem unbeweglichen Viereckigtem
Steine: Siehareinen Bruſtharniſch angekleie
det / einen Helm auf dem Haubte und darauf ei⸗
nen Haanen in der Rechten traͤget ſie in einer
umſt alten Rundung die Taub / als die Figur,
deß H. Geiſtes / in der linken das Buch deß Zeug⸗
niß mie den abhangenden 7. Siegeln / und dem
darauffſtehenden Oſterlaͤmmlein.
Die ir diſche Weißheit / Klugheit oder Fuͤrſich⸗
"tiakeırtoird gebilvetin Seftalteines Weibes mit
‚einem gulönen Helm auf dem Haubte / umbge⸗
ben mit einer Koon von Maulbeerblaͤttern / tras
gend zwey Angefichter/ das Gegenmwärtige und
en Pfeil / darumb ein Schlange gewickelt iſt.
in der andern Hand einen Spiegel / und kanne⸗
ben fich habeneinen alten Hirſchen / deſſen ſchnel⸗
len Lauff / das ſchwere Gewey mitvielen Enden
erhindert und gleichfam bedachtſam machet.
Weisſ / ſapiens: weiß albus:Weiſe modus:
—
len.
————
Wer kan diefe, Be — * Weltgroſſe und
—* Betrachtung ne ? Die *
*
=
Künfftige zu betrachten’ inder Hand trägrfieeie
486 Bc.M
fen an reichende Berge/die gruͤnbekleidte Felder)
die tieff durchfloſſne Thaͤler die baumreichen
Waͤlder / der allgegenwaͤrtige Lufft / ift gleichſam
deß vielhändigen Briarei Mantel / welcher biß
an diefes groſſen Hauſes blaugeſtirnter Bedw
chung anſtoͤſſet. Die Fluͤſſe find gleichſam de
Schweiß / welchen der Himmeltraͤger Atlaß von
ſich fluͤſſen laſſet. Unter den Froſtgeſtirn liget deß
grauſamen Seythen Landfchaffe > untereinen
mildern Himmieldas Goldreiche Indien unter
dem hitzigen Mittag das verbrennte Mohren⸗
land etc. Den mit der Morgenroͤte erſtlich beariifle
ten Laͤndern / dienet das Meer für einen Graben)
die Gebuͤrge für Mauren / und die Hitze für einen
Sicherungs Brief. Die Oſtindien haben mehr
Perlen / als Edelgefteine 7 mehr Balſam als
Waſſer / mehr Gewuͤrtze als Bäumen / mehr
Gold als man heraus bringen kan, Das Runfl
fuck aller Kuͤnſte. Die weirzertheilte Welt. Die
Luffterhabne Laſt / die Wahlſtatt aller Luſte.
Die Welt iſt eine Wüfteney / gantz verts
ungebaut / und ohne Frucht / da man herberget
der Reue. Dan hat mit den wilden Thieren
zu ftreitenund die Noht ı Mangelohne Trank
und Brod / machet manche Klagen führen/dann
ja wir Iſraeliten wallen inder Sicherheit! Dere
und Dhrift unbefchnitten und die Straffen find
niche weit / die Luſtloſe Weltlichkeit/ bat —
% Welt, * 487
Gefahr bereit. Der Elendschal. Die uͤberarge
Welt / das Klag-und Trauerreih. Die Uns
gluͤckshoͤle. Die Welt iſt der Threnenthal / da
der Jammer ohne Zahl machet nach den Ber⸗
gen fchauen/ denen mir die Huͤlffetrauen. Die
Welt iſt das wide Meer c.
(FMeer) unerſaͤttlich vol Syrenen die betruͤg⸗
lich lieblich toͤnen / voller Saltz und bittrer Flut /
Die den Durſt nicht leſchen kan. Die überarge/
Luſtvolle Welt. Iſt die Welt eine hohe Schul / ſo
findet man aldar nicht das Bud) deß Lebens. Iſt
es ein Regiment / ſo find deſſelben Regentẽ blind.
Sie iſt ein verzauberter Palaſt / darinnen uns
Furcht und Hoffnung mit der Schwindelſucht
ſchertzet / die falſche Freude / mitwarhafftigen
Reid teufcher da alle Beruhigung verunruhiget /
ale Süffigkeitverbittert2c. Der Eingang indie
Welt iſt Blindheit / der Fortgang Vergeſſenheit /
der Ausgang Augſtund Schmertzen. Die Nehe
Und Fallftricke find unzaͤhlig / und vielen unſich⸗
bar / biß fie fich darinnen beftricker ſehen. Der Er⸗
denkaſten / das Sorgenmeer. Das tolle Weltge⸗
tũmmel. Die weit zertheilte Welt / das groſſe
Menſchenhaus / deß Todes faal. Der Welte Wuͤ⸗
ſteney . Das ſchwanke Welthausic.
ie Welt wird gebildet durch den Ziegen⸗
ot Pan / wie auch durch die Weltkugel / und ei⸗
nem Reiches apfel. Be
Eee Hh iij war
* Ir
TE 73 |
Wer quis : Wehr defenfio: Waͤhre duratis.
isn
Il iderhall. — > ie:
Ich lebe fonder Leib / und höre fonder Ohren /
ich rede ſonder Mund / werd in der Lufft geboren
ein Spiegel deiner Stimm / der Reime deinet
- ’ » i [2
ort / | r
ich ſchweig und rede lang mit dir fort 7 for
fm 0 rer Be
FEcho. | ‚ —
| #12. Wwäöü.
Das ſchuͤchtere / unbeſorgte /freye/weramitatt
fluͤchtige / geliebte / ſtarke / verzagte / erjagte gefa
hintergangene I ſchnelle / unbezaͤmte Wildeas
macht die Jaͤger wild / die in den Buſch Derhult
betriegen manches dummes Thiee.
ragen —
5 13. Widern. | N al 3.
Sich widerſetzen fperren/waigern/noideriege
N —8
Der Will der Seelen Hand / erweiſet den
ftand / der gleicher dem Magnet zu dem er ſe
zeht. Der Grundbelobter Tugend / Die ſchan
Schatz / findt bey Verſtaͤndniß Raum und
hinweg mie Suͤnd / und Sinnbegier dem at
das Rich und dumme Thier Dee BREI DEE
BADG Zar: Abgrund
_
Fi IR
4
— & A
ey u/n . a7
47 77 u ent
2 11)1 05 489
Abgrund unfrer Gedanken / die Enthaltniß der
Liebe / das angenemſte Danfopfer. Der Will laͤſ⸗
ſet ſich durch die ſcheinbare Wolluſt liebkoſen
und verkehren / und traͤget die Himmelskrone
davon. | | —J—
Der Wille wird gemahlet in Geſtalt eines
blinden und in rotes Gewand ubelbefleidenjun.
gen Weibes / mit Flügeln anden Schultern und
Fuͤſſen ſtrecket / die Hand fürfich gleichſam nach
eiwas zugreiffen. |
| 1. Wind
Der Erdengelinder/ raſender / ungeflimmer/
wuͤtender Sohn / der aufgeblaſne / forttreiben⸗
de / Meerſtuͤrmer / Segelfuͤller / Erdbeweger / der
dollbewegte Lufft / verfolgt / ſtreitet / zwingt / treibt /
Dringe/führe das abgematte Schiff / er knuͤpft die
Wuͤrbelflut und laͤſſt fie wieder auf. Der Flügel
ſchnelle / pfeilgeſchwinde / unbezwaͤngte / freye
Wind treibet die Muͤhlen / blaͤſſet in die Orgel / der
befeuret die Schmitten / erhebet den Nebel I be⸗
fruchtet die Auen / bewallet die Fluͤſſe / träger dur
Voͤgel / beblumet die Gaͤrten / bulend mit der ver⸗
liebten Flora / kuͤſſend ihre zarte Kinder / erquicket
Die muͤden / belebet ale Erdgewaͤchſe ꝛc. Im Ge⸗
genſtand reiſſet er auch wol die Mauren nieder /
zerbrichet die Thuͤrne / zerſtucket die Baumen / zer⸗
ſchuͤttert die Gebaͤue / verbrennet die Reben /
ſchuͤttelt die reiffen Fruͤchte führerdenfihweren
* 2 Sam
BEWUE TE EFT FT mM
590 a Wind * —
Sand in die Hoͤhe / haſchet uñ hemmet den Lauff
Der Fluͤſſe mit eiſenharten Gefriſt. Der Felder
Bereiffer un Blumen zerſchleiffer. Der Gärten
fcharffer Richter / der wilden Wind Getuͤmmel
zertreiber ven Wolfen- Himmel / der rauhe ib
derfeind / der firenge Wolkentreiber 7 Felſenſtu⸗
mer Wellenreigen Eols wildes Heer drülletinike
let / roller / ſchnarget / ringet mit den ſchwachen
Widerſtand. Der Welte Mißgeburt unſichtbar
indem Weſen / ſchlaͤgt / kraͤnket / bringet Heil und
machet offt geneſen / gehaſſet und geliebt ver
get und verlangt / verſchloſſen und erfaffen. "DIET
Herolden der annahenden Witterung Z melden
fo wol den Krieg / als den Frieden der Zeitenam
Die zween Wind / uͤber fuͤnffmahl ſechs dielie
gen ſtets zu Feld. Br
- Der Wind wird gebilder wie ein König au
kroͤnet / mir fliegenden Haren / mit einen herrlie
chen Mantel’ aufgeblafnen Wangẽ / Fluͤgeſn
den Schultern / in der Hand tragend einen Zau
und Gebiß. Etliche mahlen ihn mit aufgeblafnen
Segelin der Haͤnde. Von der Winde line
ſcheid ift zulefen in den Machemarifchen und
Philoſophiſchen Erquickſtunden.
Der Wind. |
Ich eile ——— durch Thaͤler / Berg und
uͤgel / |
„und hab doch BE nn Bun =
Me, gel / | |
ml
u Ze —
a Wind. q¶ 591
Ein — mich / Doch weiß faſt keiner
| nicht / | |
Woherich meinen Lauff / uũ wohin erigericht?
ar, 16. Winter.
Daer traurige / betrübter graue / beſchneete oder
mit trockner Flut( dem Schnee ) bekleidte / rauhe /
eifigeruneifenfalte/ langnächtigei neblihe wind,
jittige/regenreiche/drönente( vibrans )sittren,
eıda ſich der Sonnenfchein entfernet / und Die
= siehe. zu Feld und in grauen Zelten hält.
as Waffer sieht den Harniſch an. Das Feld
fekahlumd kalt / die Krafft der Erden iſt begra⸗
ven. Deß Jahres Alter kommt mit brummen /
as Dansen Mummeſchantzen macht in der
Kälte hitzen und mit Beliebung ſchwitzen.
Der Winter wird gebildet in Geſtalt eines
bejahree Weibes mit einem fchneeweillen Man⸗
elbedecket / der überdas Haube gehet und zu den
Sschnben abreicher: Dasmweinende Haubrftenre
fie in die Hand / bey dem Feuer ſitzend / neben fich
abend einwildes Schwein. Man mahlet au)
einen säger der gran befleider auff die Schwein⸗
har eilet etc.
517. Wolke.
Die tunteltruͤbe Wolf wird von der Sonnen
Bilanz beleuchtet / in dem das Bauervolk / von
ſelber wird befeuchtet. Die feuchte Waſſer Wol⸗
ken(gleich dicken Milchraum Molken )erweiſt dei
X Hh v bumsen „min
BD ar)
492 Wolle.
bunten Regenbogen rings um mit Farben auf
gezogen. (F Regenbogen.) Die ſchwartze / dike
aſchenfarbe Wolfe bringt den Regen. Die erhär
te Wolke hagelt auf den Wegen / die weißlichte
bringt heilen Schnee/die heitere beraue den Ale
Die Farb und Geſtalt der Wolken ift beftä
in der Unbeſtaͤndigkeit / bald blau / bald gelb
von Saffran / bald Roſenfarb ic, —
Schwaan. Der Regen bricht durch der
Statt / nechſt der Sternen hellen Haͤuſern.
Die Wolke hat die Deutung der Unbeſte⸗
digkeit aller irdiſchen Sachen / und wann fieoh
Waſſer / ſo bedeuten ſie Unfruchtbarkeit.
jI%
Der Herden weiller Raub / die weiche
haarreiche / zarte Wolle / die uns auf manche
bekleidetund bedeckt.
Die Wolle / ohne werkt / bedeutet den W
ohne Werke.
519.Wolluſt.
Die ſchnoͤde / belichige / ſanffte verführt
unreine / liebliche/ nie erfättigte und offer ermidee
te / nie verſicherte / blinde / bereute unbeb ach
genſreye / viehiſche / kurtze / bald verblichne rs
haffte/ Luſtreitzende / Suͤnden Mutter
me / ſuͤſſ lichbittere / krafftloſe / aͤrgerliche / ver
Geilheit / die geſaltzne Erdenluſt / der aͤrgſte
der Nail die Shwache: — —
M ines
2 Wolluſt. 493
eines Leibes Staͤrk zu GOTTES Greuel miß⸗
raucht / nicht lang auf Erden taucht. Die Wol⸗
uſt iſt das verborgne Schwere Joabs / welches
Is unerwartet ermorden Sie iſt die Delila /
velche uns unſre Staͤrke mit Liſt abraubt / ſie iſt
falſche Jael welche den Milchbecherreicht
Jaubr fchläger: Sieift die verfuͤhriſche Schlamm
e / welche Evam und alle ihre Töchter verfuͤhret.
ie — ———— pen — ewigen Unluſt.
ẽs iſt ein ſchoͤner * * man nicht lang
| itzet /
d nach verwichner Zeit / mit Reue / Threnen
ſchwitzet:
viel —— —* zu ſpat deß Stweles je
; * Wouuſt wird gebildet / in Geſtalt einer
ungen geilen Metzen / in einer Hand tragend eine
Be mit zweyen Fluͤgeln / gehend auf einen mie
fumenbeftrenten Weg / an den Fülle beflügelt
ur ſich habend Sara tieffen Abgrund. '
Wolthat.
Die ——— / wolgemeinte / mitleidige /
een GOTT gefällige/von
TTvergolttne / sn >
e
eben mit der Hand den Hagel durch das _
| weil fe. ur A kurse Jahr auffolchen find geſeſ
EN
15 Aafaas
494 * Wolthat. * Zu
liche / freywillige / dankreitzende / Töbliche Onal
Gutthat / Mildigkeit ꝛc. Wer will mit W thx
Friegen/kan feinen Feind befiegen mit hohen
renruhm. — —
Danckbarkeit. J
Die Wolthat wird gebildet in Geſtalt
holdſeligen Jungfrauen / mit lachend ein
lichem Munde / mit einem blauen and mit ©
nen beglaͤntzdem Gewand bedecket fonftenal
entblöffer(weil die Wolthat ohne falfch feynyu
folhe/als eine Dimmlifche Gabe / erkennen
den fol)mit der rechten Hand träger dieſes
die drey Huldinen oder Bratien/inders nee
ne guldne Ketten haltend / als ob fie ſoich
fhenten wolte : aufder Hand harfie 2. Flüge
die fluͤchtige Vergeflenheit der empfang
Wolthat bedeutend. Db diefem Bilde on
die Sonnenftralensufehenfeym. sr
Dort. SIE
FREUND. 0 :
| 501. Wucher.
Der nagende/plagende/forgenweicheriberih
te / juͤdiſche / ſchinderiſche / ſtraffbare moiderned
che / fretzende und freffende/geisige/werflucteit
gllen Segen mit ſich nimm et und wie die Adler
Federn aufzehret / der friſſet wie derrore Kick
und endlich nagt die Nerven ab. Der dei Od
tes Krafft entzieht / der zn Dem Thor aus
Eu
er
4
⸗
— >.
— —
R Wucher 495
F und nie Deraltendfans Ubernutzen 7 gewin⸗
ein.
Der Wucher wird gebildet in Seftalt eines
ten runtzlichten Weibes / habend ein filbernes
ßeck / und in deffelben fleineund groffe Muͤn⸗
en / bedeutend die Haubtſumma und die Abzinſ⸗
ng / und dieſes Beck Fan auf einen Paulen
Are gefteller ſeyn.
522. Würde,
Ehre, Nach dem die Würde in em che
ngiſt / nachdem wird fie in Beiftlichen oder
eltlichen Ehrenkleidern gemahlet.
ird erit: Wirt hoſpes.
523. Zagheit.
mehr Hertz in dem Mund / als Mund im
deren traͤgt / der niemalsiftein Mann ‚ale ee
Pr beyder Frauen. |
524. Zahl
Die Zahl iſt der Grund und Fund aller Ord⸗
ing / der Anfang aller Lehre / die Probe aller
Rünfte die Berbindung der enger —*
en
BET
deun6
ee
&
—
je
„+ —46
& 3 ©
‚und die Finger: Die Zahlift der —
— den eippen/ägrftuchend jede Speise Ri |
406 IHR
hend ingerad und ungerad / in gleichmaſſun
Kunſtſtimmung / deß gleiche und ——
hohen und tieffen / deß breiten und engen. Est
feedie Natur der 10. Zahlen Spur / durch Zahl
unbewuſten Dinge ꝛc.
Die Zahlkunſt oder Rechenkunſt mi
bilder in Geſtalt einer uͤbertraͤfflichen fe hin
Dirne / mannbares Alters. Aufihrem Gew⸗
träger fie die Muficalifchen Linien und Note Hr
den Handen sin Tafel mit den Ba
geſetzet in A
Ren
Iı2z
34%
e78 9%
Anden Rand oder anfdie Guͤrtel bier
des ſtehet gefchrieben gerat md ungerat. Wi i J
rechten HandeZeicher Singer / dentet ſie auf
Tafel. —
5725. Zahn. —
Der weifferftarteiföjarftermähfender ger
mende / knirſchende / verſchloſſne / moͤrbe /küf
Zahn / der Zungen Zaun und Zaum / verwe *
”
[20 vr f
X —
Ber \
4 en
N “5
i
Zaͤhe denfus : Zche — —
decem.
>
4 . - u J
ep
€ Ja
Ex Zant. 286 497
hi 726. Ban
Der eitle / nirgend zunuse/verbitterte/ Wort
Zefecht / Zungenſtreit wietracht / weibiſche Ge⸗
alg. Der ſchaͤndliche frevle / leichtſinnige / veran⸗
iſſte / abgedrungene Gegenſcheliung / die wilde /
aſende zage / ſchmertzliche / nnertraͤgliche/ em⸗
findlichſte / vergallte / erboͤſſte aage/feige Schelt⸗
dr, | | |
Der Zank wird gebildet in Geſtalt einer jun⸗
en und trotzigen Weibsperſon / welche an Statt
er Zungen eine Schlange in dem Munde hat /
ir Hand einen Dornftrauch und unter den
Üffen eine zerbrochne Waage habend.
5, 27. Zaum.
Die Kunſt hat Zaum und Bieß den Pferden
geworffen / dardurch es wird regirt. Zur Ars
it angefuͤhrt / mit verhengten Zaum und Züs
xennt es uͤber Berg und Hügel / da es muß
B Grim und Schaum/mäfligen durch ſolchen
um. Der Zaum macht das Wild zugſam.
Der Zaum und das Gebiß hat die Deutung
fr Zucht und Beſtraffung / wie auch der Regie⸗
ns und Handhabung der unverfländigen Ju⸗
Ei 28. Zeit.
Die lang verborgne / fluͤchtige / verfluͤſſende / ab⸗
wichne / lauffende / eilende / fortwaltzenden / un⸗
ielten / ſtillverſchleichenden Jahre / Tage /
Stun⸗
498. 0 Zeit
Sturden / der Zeiten Zeit / von wenigen vor den
Verluſt wehrt geachte die Zeit ift die Kick
ſchnur und Pflegerin aller Sachen die Tröftaim
un Schusherrin wider die Bergeffenheis Rank
alles hin in die Bergeffenheit / die Zeit fällt
feller hin / und der Todiftder Gewinn? die aM
lehrt / ernehrt / vermehre / verzehrt 1 verkchr/idte
ehrt / verwehrt / verftehre. Die Zeit FR
ſchnelle Deut beſteht in der Flucht 7 ereheiltumd
raubt die Frucht / und mache daß man fiefunt
Beh dem der fie verflucht 7 und niche folgeihm
Zucht / mit abgemüfligter Zeit erlangen Diet
ſchleiffende und verſchlieſſende Zeit ſoͤſſen
wol anlegen. Ein jeder Blick der ſpricht
mich / weil ich bin / die Jahre warte nicht. Bram
der Zeit / die leichten Stunden fchieffen fhmelent
als kein Fluß: Zeit hat Flügel angebunden
GOTT fpakerabdie Zeitens Dr
Diie Zeit wird gemahler wie Hr der Kindt
(Stunden) Sreffer mit Fluͤgeln einer hr
Senſſen / in Geſtalt eines alten Greiſſn
dre Weiſe iſt dieſer alte beffeiderin fchillerfanken!
mit eingewuͤrkten Sternen / gekroͤnt mir Zune
fen / Kornaͤhren / Frühen und eim © iehein
dörren Holge / umb fih habend den Kreiiit
Himmliſchen Zeichen / odereinen Rin
ner Schlangen I welche den Schwans indum
Munde hat. In der Hand tragend ei
£
* * Zeſt. 499
x sur bedeuten / daß man nurdie gegenwärtige
eit ſihet / welche nicht langer / als ein Spiegel
lick dauret. Der Roſt / der ſtillen Zeit,
79 . Ziege / Geiß. —*
Die ſtinkende / geile / haarige / rauhe / furchtſa⸗
ne / nagende / dem Wald ſchaͤdliche / ſpringende /
ruchtbare / freche / milchreiche / zaͤrtlige Ziege.
Die Ziege har die Deutung der Geilheit und
eifchlicher Bermifchung/ deßwegen fie auch Der
Inzucht beygemahlet wird.
Pr, 0. Zoll. N
Der beflagte I neuaufgebürde / obhabende
dienffbarkeit / berechtigte / vonunerdenklichen
Sahren hergebrachte Steuer / Auflage / die doch
er Kauffer zahle und der Verkauffer miſſt. Die
berherrliche Zul gebuͤhr. ie
Der Zoll wird gebildet in Geſtalt eines ſtar⸗
4 Sünglings befrönt mit Eichenlaub(weiln es
on dem ftärkften Holtze kommet) in derrechten
jaltend eine Schaſſcheer und neben ihm ein wol
eſchornes Lamm, In der Linken Hand hält die,
s Bild Kornähre / Weintrauben und Dhle
— man eben von den FruͤchtenZoll und
enten fordert. Die Haͤnde und Fuͤſſe find bloß
md beſudelt. | |
iii nn 31.396
Zank. Das ergrimmee/ fein ſelbſt vergeſſe⸗
es / drauendes / raſendes und gang gifftiges Ge⸗
Ji müt/
fi
en
500 Zorn. ;
muͤt / ein Gallrelches Gebluͤt / die Haare ſtehen ge⸗
berge/die Stirne rungelt ſich / die Augen ind vol
Feuer. Der Mund ſchaumt zornigůch man
rerdas Geſchrey / er will von Sinnen kommen?
und er iſt deß Verſtands aus groſſen Grimm
entnommen / und auch zugleich der Staͤrke.
ſuͤdet das Gebluͤt und wallet in den Adern 7 dab
ſeine Kuͤhling wird / das a EEE da⸗
dern: Dann ſchlaͤgt er bloͤtzlich loß. Einen ent
ſten / zu der Handthat bewegen und ergimme
Zornmutig. Denzornerfigenlaffen.
Der Zorn wird gebildet in Geſtalt einer jun.
gen / gewaffneten / und rot betleiden Weibepern
fon / in den Händen hat ſie Feuer und Schwert!
und auf ihren Helm ein Baͤren Haubt melden
einen Rauch ausdaͤmpfet / abſehend auf tar
teiner Sprichwort: fumantem urfi nafum ne
tetigeris. Pier. Valer.i. 11. Das &eficht diefes
Bildes aufgeblafen / nd gleichſam rorgrhiket
ſcheinen. / *
232. Zuͤchtig. BE
Sittig / ſitſam / wolbeſittet / heſcheiden
lich / anſtaͤndiger Geberden und guten S
tes / kenſches reines Hertzens Thuns und War
dels ſeyn. | %
533. Zugabe: —
Ubermaß / Zuwurff / Zuſatz / was maninde
Kauff giebet. ——
Bögen
*
En
ABigeiner. it ser.
J 534 Zůgeiner.
Diie zerlumpte /unbeftändige / bersiegerifche/
verlogne / buntbelleite / wetterfarbe / abgebraͤun⸗
te I nirgend wohnhaffte Rott / der Bauren Laſt /
die fih Egypter ruͤhmen / da fie nie find geweſen.
4J 535. Zunder.
Der Ölutfangende / ſchweffliche / lumpige /
rußſchwaͤrtze Zunder / der hilffet zu der Flammen
amd brennt die Kertzen an. Das was der Stein
geſpeyt / das friſſt den Zunder ein / und weillt den
Zuldnen Schein. KR
Zr Anzunden
FR 736. Zunge. |
Die Dolmerfcherin An Willens / der
Spiegel unſres Verſtandes / die Knechtin unſrer
Gedanken / der Schluͤſſel der Gedaͤchtniß / und
gleichſam die Amme unſrer Reden iſt.
DieZunge wird verglichen mit dem Geigen bo⸗
gen / welcher zwifchen den Zähnen alsden Saw
en aus der Hoͤle deß Halſes die lieblichſt Mir
Sic erklingen laͤſſet / daß fie kan brülle wie der Loͤw /
vloͤcket wie der Ox / brummet wieder Beer / grun⸗
tzet wie das Schwein / bellet wie der Hund/sifcher
wie die Schlang / rinſchet und wiehelt wie das
Pfeꝛt / mauetwie die Katz / ſchnattert wie die Gans
quacket wie die Ente / kackelt und klucket wie das
Huhn / klappert wieder Storche / kracket wie der
Rab / ſwieret wie die Schwalbe / ſilket wie der
Bir ® Ji ij Sper⸗
— *
|
.
oe.
302 unge
Sperling / binket wie der Finke / und bildet alſo
| HE Weſen und die Sprache oder den Laut aller
Thiere.
VKede und Thiere.
ver Stadt / dem Hausſtand / und iſt der Werk
— TEE |
Die Zunge bringer GOtt das ſchuldige ob
opfer unſrer Lippen / ſie regieret und giebe Gefene
zeug / durch welchen GOttes Wort in die zante
Welt iſt ausgebreitet worden / deßwegen auch die
erſte Gabe deß I. Geiſtes iſt gemefen/daß fie mit
vielen Zungen allerley Sprachenreden fönnen
Die Zung iſt geſtaltet wie der Blitz ihre Den
gung ift Blitzgeſchwind / und bringet me
den Donner und Hagel mi Pe ‚Die Zungen
det an / und iſt kein Feuer fie verwundermmdilt
fein Schwert / ſie lindert und iſt kein Oel / ſie her⸗
let und iſt kein Arge / fie vergifftet und iff keing
Schlange. Sie fpeifer die Dhren7eröffnerd:
verborgne / lehret das unbewuſte erflärert
tunkle. Sie iſt die Bottſchaffterin unſe
lens / die Hand unſres Hertzens das tiechrumf |
res Verlangens / die Durellealles Troftes/ und |
Händlerin zwiſchen GOtt und den |
Ja niemand fander Zungen Lob ausreden/ al
die Zunge ſelbſten / wie ſich das Aug in den
gel ſelbſten ſehen muß / und Br. Se
RE
23 Zunge. 503,
uͤggen vom Zug und Ziehen / elgin Zügen |
ige, iegen culcitra: Siegen cape
— Zunge hatdie 330 er Rebe als
deiſclben erkzeug / und hat bey dem Fabeldich⸗
— die Deutung deß beſten und boſſcn Gerich⸗
tes.
7. Zwingen.
—* Dringen / — / —— bemei⸗
| ſtern / erpre ſſen / zwanglich heraus noͤtigen.
53 8.Zweig.
Aſt / Baum / Bluͤt / Frucht. Der Zweig er⸗
ſtrecket ſich ings umb den hohen Stamm belau⸗
et und beziert.
J
E
4 39. 3reilling.
* Das gedoppelte Liebespfand. Zwo Frucht
zufeinem Aſt gezweite Muttertinder von einer
uͤrd gebohren und ſo muß zweymahl zwey
Mann und Weib) nach kurtzer Zeit zu vieren
werden. Den Mäyen zeichen IL gleiche Kinder.
5 Die Zwillinge bedeuten Fruchtbarkeit.
Schluß.
Stiflie fol hier wiederholet werden / daß
ber Siebhaber unfrer Sprache zwiſchen dieſen
Mittlern Theil Papier fan ſchieſſen laſſen und.
darauf alles / was er merkwuͤrdiges / bey andern
‚begegnet I verzeichnen / wie hier der Anfang ge⸗
i iij un *
304 NACH NR
machet / der / wie alle andre Seasons
Vollkommenheit entſernet / nicht zu ein gar groß
ſes Buch werden follen. Möchte aber eng
mit vielen Titeln und einen en
wieder aufgeleget werden. *
* Spt mit uns.
1782
1020,
Geiſtliche
Geſchicht⸗Reden:
. Der gefallene Adam. | *
II. Der reuige Kain,
1 I, Der gehorfame Abraham.
IV. Der verföhnttche Joſeph.
V.Dertapfere Gideon.
VI. Diefiegende ac —
VI. Die betruͤbte Mara Jephte Tochter.
VIII. Die beſcheidne Thamar.
IX. Die großmuͤtige Judich.
X. Die weinende Rachel.
— Ji üij Erin ⸗
= wi
N Fr
506.
Erinnerung.
— Amit wir dem Sobe der Teutſchen
Sa Wofredenheit eine wolgemeinte
re I Probe anzufügen / ſetzen wir nad»
I KG ehends etliche Geiſtlich e Geſchich⸗
Leden / nicht als ein Exempel der
— / fondern als eine Kr |
drer finnreichen Poeten, - Die Unpollfommen
heit diefer Verfaſſung wird aller Orten erhelen!
darzwifchen aber verhoffentlich etliche anffandia
geGedancken herausblicken / welche viellei
dren zu erfreulicher Madeira dienen
lien. 3 —
Wann in den erſten Too —— |
desmals 20, zu einer. Stund und alſo
fuͤnff Stunden (mie indem erſten Theil)n
| eignet werden’ ſo kan dieſer ——
| fechfte und letzte Stunde
eyn.
3507. 8
SEELISCHE
ii Saptiche Bechche AN.
Ä Sa Adam.
Str Söhne ſchaut nich an / den Batıı aller Plagen /
der aus der Art geſchlagen!
Der Ach und Weh gebracht auf Kindes. Kindestind !
X den Stiffter aller Suͤnd'.
Auf euch iſt aun geerbt / mit aller Menſchen Namen
At: der Mißerhaten Sainen/ |
und meiner Schulde Frucht. Wie ich gefallen bin/
fo fallt ihr täglich hin /
das geben un8 der Tod ift durch mid) überfommen
ur: zu Böfen und zu Frommen. |
3077 gab mir ein Gebott und Lich mir freye Handy
in Heilighohem Stand/ /
& folte feinen Wort gehorſam / Folge leiften/
mir / als dem Haubt und meiſten
im ſchoͤnen Paradeis. Ich gebe mir die Schuld
3 der nun verlornen Huld:
Dann / wann der Hoͤchſte mich zur Sünde hättge
zwungen / |
genötigt und gedrungen/ *
fo hätte feine Straff auch mich/und mein Geſchlecht “
belegt ohne Recht. 4
‚Die * leider mein / mein / mein iſt dag verbre⸗
en
mit Eifergrimm zu raͤchen.
Mir / mir ward das Geſetz gegeben / mich beraubt
der/dein ich had geglaubt /
Mehr alsdem waaren GOtt. Den Satan hat vor alle © —
die Hoffart no the
ex, ee in. oh
199 u
506. *
Erinnerung.
Awit wir dem Lobe der Teutſchen
EN MWofredenheit eine wolgemeinte
Probe anzufügen / ſetzen wir nad⸗
ehends etliche Geiſtliche eſch —*
Netden / nicht als ein Exempe
— ſondern als eine Nachahmung *
drer finnreichen Poeten. Die Unvollkommen
heit dieſer Verfaſſung wird aller Drtene heile en!
darzwifchen aber verhoffentlich ** an PN —
geGedancken herausblicken / welche v Mi“ tat
dren zu erfreulicher ———
sten. * ai & |
Wann in den erften 180; Berti htu a
desmals 20, zu einer. Stund and alle 10%
fünff Stunden (wie in dem erften Theil) uge
eignet werden / ſo tan dieſer Anhangldie
ſechſte und letzte Stunde
ut
507.8
EINRDEHE
Geiſtliche Beſchchn aun
Der —5 Adam.
Ihr Söhne (haut mich an / den Bater aller Plagen /
der aus der Art geſchlagen!
Der Ah und Weh gebracht auf Kindes. Rindestind !
8 den Stiffter aler Sünd’,
auf euch ift aun.geerbt / mit aller Dienfehen Namen
At der Mißerhaten Samen / |
i * meiner Schulde Frucht. Wie ich gefallen bin /
p- fo fallt ihr täglich hin /
Yas $eben und der Tod iſt durch mich überfommen
Bi zu Böfen und zu Frommen.
in Heilighohem Stand/ /
ch folte feinem Ana gehorſam / Folge leiften/
mir / als dem Haubt und meiſten
im ſchoͤnen Paradeis. Ich gebe mir ie Schuld
der nun verlornen Huld:
Dan wann der Höchfte mich zur Sünde hättgeer
zwungen / |
genötigt und gedrungen/ *
fr hätte Ro Straf auch mich / und mein Gefchleht “
belegtohne Recht. 4
Die nn ift leider mein / mein] mein ift das verbre⸗
Tic@ifergrimm zu rächen.
Mir / mir ward das Geſetz gegeben/mich beraubt
der / dem ic) had geglaubt /
mehr als dem waaren GOtt. Den Satan hat vor ale“. #
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Fritz 14,
4 DA
Pe” uhr A
N
508 8 Der gefallne Adam. Wi
4, in die verdammte Qual. Ich folgte feinen Raht
und gleicher Miffechag : ü
Ich ae / aus Srevelmut mich — Schoͤpfer ale |
Vß an die Wolken reichen /
und ſetzte GOTtes Wort aus meries Hertzens Sin
daherich leider bin
BUN Luſts. Wie ſol ich mich entladen 5
. er Sind? von GOttes Gnaden —
erug ich JEHOBAS Bild / das nun in Uinderfand
verwandelt/famt dem Sand |
erbaut durch meine Muͤh: Ach! die mich. hat verführen] 1
fo viel als ich verlierer |
am edlen Paradeie, Ich folte klüger ſeyn;
* ei —— — Are
j als de eibes Haube / ließ mi —
3 trügen/
zu glauben Satans Sügen *
Ich aller bier Herr / der erſten ünde Knecht / ö
erdulte nun mie Recht /
was ich ver dienet hab. Dievon mir hat ——
hat mir den Tod gegeben, |
Ich wurd an Arben fait: nun koſtet meine Koſt
Muͤh' / Angſt / Sorg / Hitz und — |
Ich muß das brache Feld mit — rn
den Hunger zu vergu uͤgen.
Der Himmel und die Erd/fo mich bor angelacht * F
find mir zum Feind gemacht, FR
Die Thiere fo zuvor gehorfamt meiner Stimm /
find voll entbrandem Grimm) 3
entnommen meiner Zucht: Das int son |
men Hi
verbinden fi ner — ———
Aund ‚erben mir zur Qual.O elgleiche
— OMDHREE Emmi —
| Der gefallne Adam ⸗ 509
und aͤnderſt Hertz und Sinn. In mir ſich leider finden
Bir die böfle Laſt der Slam | er —
Ich ſſe Angſt / Plag / Schrecken / Weh
un
folgt meinem Zrittenach. u
Es beit undzagt mein Hertz / der Tod ſtuͤrtzt meineTagef
mit mancher Jammerktlage. J
Ja / ich und mein Geſchlecht find nun von GOit ver⸗
flucht.
weh / ſolcher Suͤndenfrucht!
Ru.*
Der reuige Kain.
Ich hab / o groſſer GO TTloeß uͤbels viel begangen /
nd meines Vatters Straff/erbäufft mit Miſſethat:
mich muß das Schulden Erb’ auch ohne Schuld belan⸗
| gen/
Du boͤſſes Menfchenherg/ giebft niemals gutẽ Rabt !
Mit meines Bruders Blur hab ich das Feid bedüngert
verflucht ift meine Hand / verſlucht der Mörderſtern /
verflucht iſt Rain ſelbſt den fein Gewiſſen zwinget /
daß er nun Bogelfren wird nirgend ſicher ſehn.
Der mir begegnen wird / kan mich zu Boden ſchlagen
gleich ich auch Abel thaͤt? Achl der gerechte GOTT
erweckt die Rach in mir: mein Hertz iſt voller Zagen /
und die Gewiſſens Rug ſetzt mich in Angſt und Spott;
Untreu regiert die Weit. Drey blieben nicht in Frieden;
der Adam bat verfuͤhret / verfuͤhret Kains Hertz /
Das durch deß Satans Raht von Gottes Gnad geſchie⸗
den.
Nun ſchreiet Abels Blut Erd. auf und Him̃elwaͤrts.
Ach Neidlach Hoͤllen Neidldee Anfang aller Sünden) /
die Quelle meiner Qual und Adams erſte Schuld:
—
*
wi;
yr
F
RDer reuige Kain
die feiner Enden Sohn? hoͤchſt a alte auch em⸗
pfinden
Du; en und bringefi mich umb meines Gottes
uld.
Ich werde nun hinfort der Reidhart Vater beiflen/
Die boͤſſe Kains Art geht ach nitznir zu Grab:
Der ‚ren en Abels Hauff wird man doch feelig preir
ob er ſtets verfolgt und zeitlich nimmet ab,
Noch Adel noch auch ich vermochte der Himmelsflams
men
zu ſteuren: Warumb dann / ergrimmt ich uͤber ihn /
uns ſolte das Gebluͤt von gleichgeaiten Siammen
verbinden zu der Seig und gleichen Bruderſinn.
Ich widerſtrebe GOT T/der das verborane fiber:
sch widerfirebe GOTT und feinem Richterſpru
6 jireite wider GOTT der wol weiß was aa
und mein Gewiſſen plagt mıt ſteter Marteru |
Es hat der Erdenſchlund ſich fperrweit aufgefi
too flieh' ich endiich Hin ? mich fehrechet Jeder Ort:
Es ſchreiet wider mich das Blut / das ich vergoffen!
Der rflling’Dpfergab’ urfacht ven erfien Mord
Eünd’ heget Sünden aus: Günd ift mit Gtraff®
unoeis
Der S Inh bringt die Frucht. Kein Fried iſt meht in
Ich Hab die ſchwere Hand und GOTTES Grimmen
pfundens.
Mein teben ift ein Tod / der langfambrichet
Ich trette hier und dar mit zagem Fuß die
ıch fehe hinter mir den Rächer Abels Bu
Es faget mir mein Herk:du mufft getödet |
Godtt läffe nicht ungeftrafft fo Ichnöden Fredelm
Die Sund ıft viel zu groß/ GOtt wird fie nicht erlaffen!
urzapl g iſt die Schuld / unzählich iſt die Pein:
r
A}
—
..
? Der renige Rain * 511
ſo manche Koͤrnlein Sands am ſchroffen Uffer naſſen
ſo manche Suͤnd enthaͤlt die Moͤrders Sänd* allein.
Die Furcht / die blaſſe Furcht hat mich nun gar um b⸗
fangen: |. * Kar a
? a Gott / der groſſe GOtt iſt auch mein groffer
eind. * —
Was ſeg ich ? meine Wort / mein Wuͤnſchen und Ver⸗
angen
entführt der leichte Wind. Was mir entgegen ſcheint /
das drauet mir dbenZod : Der Fluß will mic) ertränten
der Felſen ſtuͤrtzen ab; mir drauf der Loͤwen Stumm
and jeder Baum in Wald der ſagt mir vom erbenten/
f ii mid) fein Gefchöpfohn Warten / Rach und
® rimm. *
Wann ich das blaue Feld deß Himmels will beſchauen /
ſo heiſchet es von mir deß Abels Lebensgeiſt.
Die Schloſſen / Hagel / Blitz und rauhen Donner drauẽ /
Die Erd mit Blutbefchäme / den iteffſten Abgrund
% weiſt / | |
So / daß mic) jedes Blat vom Wind erreget ſchrecket.
Ich raſe fonder Raſt und reife fort und fort,
Der —— Wut und Rut mich aus dem Schlaffe
mich Ziett und jagt die Welt von dem / zu jenem
3 rt:
ind ob ich gleic) entflieh? und nicht bin an ker Stätte
dar ich den Mord verübt; fo hör’ ich doch den Schafl/
der mit der Selfen Grufft rufft gleichſam ın die Werte
und u RR und fort von Mord und Mord im
a
Bann mir der erfte Schlaff die Augen kaum gefchloffen
fo ſchau ich in dem Traum / mie Abel für mir ligt.
Halb todt / voll Bluts / erblaſſt / ich hoͤre noch ſein diehen
wie ihn / ohn Gegenneid / deß Hoͤchſten Huld verguuͤgt.
Schmertz
512 Der reuige Kalt |
Schmertz Über alle Schmers der henfert das tet
| a über alle Schmerg/der nicht ſtirbt watt vom
od
Dis Straffund Mifferhar ſich fo vergleichen möffen:
das Leben wird ein Tod und fletsbeharzie Noht.
Ja diefen Hertzenspfeil muß ich im Fluchten tragen:
Kein Ort in diefer Welt/fent mich in Sicherheit!
Zu Waſſer und zu fand empfind ic) gleiche Plagen /
Die Zeichen Gottes Straff erhellen allezeit/ ER
in meinem Angeſicht. Mir iftmeinlanges {eben
Iang-langserlangte Pein. Ich bin nächt/ber ihbit
Weiß nicht obGottes Gnad wird endlich ob mn fhmeb
Sinn! *11.
Der gehorſame Abraham,
Als ihm GOttder HErr befohlen feinen einigen gr ,
Sohn faacanfzuopfrm
Ad wie — Tugendprob muß ein frommer Du
n!
Nun ich der Chaldxer Reich habjvor lurtzvern
Jahren / —*
als mein Vatterland verlaffen/ficher und in volle
bier 3 N legen bey den Heyden / kommt mir neues
enzu. |
Meines Glaubens übunglaufft wider alle Vate
Warumb der treue Gott daß mein ner —*8*
trübe?
Er heifcht von mir meine Freude / meinen U
frommen Sohn /
und fo werd ich meines Erbens wen gu
renfron
und dem Höchften felbft beraubt, Der mir
will mit meiner — meinem nda⸗
eben, mu
S Der gehorſame Abrahant, si 513
Durch dad et Menfchenopfer fol ich werben Got⸗
| A wie = “ zarte Jüngling diefen jähen Top
: verfi
Soll daun meines Sohnes Mord meine Gottesfurcht
bezeichen?
‚Schaf * high von der Herd / fadie Herde wols
und viel rs Biegen Boͤcke alle Sammer bie ich
i haͤtt ich U Gott gegeben/ für von mir erheiſchte
Alles dieſes ⸗ Mit was Worten und Ge⸗
ſol ich/ich Sa Brce/ucine Kindes Mörder were
. Die Be widerſtreiten die Gefäße der Natur /
und Ja 2 —— Gedanten feiner Urſach ſich⸗
pur
Vielleicht * — meine Sünd und mir unbewuſte Sa⸗
ſolchen Bere: —— in dem Himmel helffen
Bin ich fulong/ will ich fterben : HERR laß mein
| Kind/deinem Knecht/
Seben; ec SOttes Wille hlelbet unverruckt ge⸗
t.
einen Dilen opt ich / auch / er fol meine Richtſchnur
Mein * Eu in dieſer That meine ſchwache Häne
treiben/
die ich flets gewidmet habe/zu vollziehẽ fein Shot
undes eh Knab auch) willig geben in begehrten
. DI,
en —— —
| 6 Der gehorſame Abraham cc
Hier iſt der Altar gebaut/ hier iſt Feuer und das Cifen/
welches ſich in meiner Fauſt nicht gefolgig will erwe · |
fen.
Iſaac heiſſt mic noch Vater: Ich fol ſchlachten —
nen Sohn
Weil es 504 der HERR gebotten / ſchweig ic
lich ſtill darvon.
Was wird aber von der That die bejahrte Sara fa zen? |
Dan muß folgen GOttes Wort / und nichts — er
Menſchen fragen. —
Sol dann mit mir untergehen Abrahams € Stamm *
und Geſchlecht?
ſol dann nich Hug nach mir beharren ber aberſane do
tes
Nein ich — 7— ieh als nicht Diefes — *
eben
der mir aus A Selfenftein C wann er will) tanS in
geben.
Del mir ie Augen fehen/forbert feinen au
„ aber/was verborgen liget / ſcauet Gottes Ar ref
Der doch je Wort halten tan/und was er m per
* A
en/ —
wird zu ich —6 Zeit/feine Rechte fh eiſen
Es tan aus der duͤrren Aſche Flamene 5a *
und der Gott macht auch lebendig / weld
meinen Stamm.
—— ſind deß Hochſten Gab rEr re
nehme
„, und fein Vater fan fie lang beh ſich —* |
raͤmen.
"Su mein Sohn/ fey ohne Sorgen ſchlich
Holtz zuſamm /
er wird —7— ſchon auserſehen —E
pferlamm
% Der gehorſame Araham. 16 515
„Er laͤſſt — zu / fan auch Wunder Huͤlffe
/
» Die fein kluger Menſchen Sinn mag durch eigne
| Wir erbliden,
| | Nun ich 2a. ya überwinden! Meine Hand fe
| agt /
GOtt bir noch * — aͤngſten dir Huͤlff Oper Zröft
# verſagt.
Er wird bir iss ſtehen bey: den Befehl zu rucke nehmen
daß ich dieſen ih Altar nicht mit Blute darff be⸗
ham
Oder ——— von den Toden anferwirten meinen
| Sohn /
| De ben Menfchen hat gebildet aus dem roten Erden
3 Don! 217
*lV.ꝙ
Derver oͤhnliche Joſeph.
Als er ſich — — — RAM zuer⸗
Ba u .
—— Pur’ ®@ -
E RS hp wunderlich erhalten !
der / den Pharao gefeget über der Aeghpter But/
dieſe Laͤnder zu verwalten.
ch bin sus Iſraels Stammen/der/ den ihr vertaufet
j abt:
Den Jacob zu viel geliebet;
und ihr —* —X gehaſſet / den hat GOtt nun hoch⸗
gabt
| Weil ihr ihn zu fehr betrüber.
Als ihr — —— Feinde / hatt’ ih GOtt zu meinem
"Farfofaieesand aczpen/
Ich bin Sofeph / si hin in Sokppa euer Bruder / Fleiſch
—E
ur.
mes Daß fie nicht tan feruers gehen)
i
und was für aa 5; böß vermeintes Di
u... — et u
Ar vir! ae
z— =—2 2 nz 2.2 E— — 2 22 z2 2
416 Der verföhnliche Sofepb; Mb
= V ng meiner Ina jetzund fut Auges
eind
daß ich vor euch her muſſt gehen.
„ Gottes on und Menſchen Denen / fernet fe
ntertcheid ;
Dann GoOtt hat mich frengemadher/ / Bar
die ihr in RE Knechtſchafft Feſſel mich vereinen
Die ihr meinen Traum verlachet -
muſſte —* Urſach ſeyn. Euer Neid macht dieſe zn
d daß ihr mich wollen töden/
hat mich endlich, in Aegnpte/nach befiegterTraurigfei
für den König machen reden.
„Ohne — nichts geſchehen / ar — 20
der
Er kan aller Hertzen leiten) =
wie man führt. die heilen Bis Kanten durd
dörre Feld
in ben heiffen Sommers Zeiten.
GoOttes — ver ift verborgen / wie er
dem Flu
der fchlurffe durch die grünen Auen: rn
Aber aus was Selfengrufften triefe folcher Waſ zuß |
fönnen wir mit nichten ſchauen.
Gott weiß/warumb das erfolgen / warımb jenes nk
verbleibt:
Er kan / was noch nicht iſt / fehen/ /
tel treibt /
muß zu gutem End geſchehen. |
Oott tan in Derhung führe/in Ten |
und |
Er fan ſtuͤrtzen und erhöhen
Er hält mächtiglich zu rucke die ——
+ ——
18 Derverföhnlice Joſeph. 517
Allem Freie Neid « beginnen ift Ziel Zeit und Mag"
eſetzt /
welches GOtt ohn unſre Sorgen /
— alfo nt daß die Seinen unverletzt /
| ülff erlangen in Berborgen,
> Deffen Fu “ ein Eyempel ; Der ich war ein armer
| bin ein reicher König worden.
Ich war eat einem Bruder / in Iſraels Haus zu
daß ihr mich auch wolt ermorden /
» bittet nun don wir zu leben. Eines geilen Weibes Hand:
kont mich nicht in Sünden fuͤhren /
and durchder Berfuchung Wege [drang ich, inden Koͤ⸗
nigsftand/
y und mein Elend muft mich zieren.
Denket — nicht / daß ich zoͤrne / GOtt hat mich vorher
Va ci Stammen zuerretien/
und durch har groffe Rettung auch mein Ungeluͤck bes
ae er als ich lag’ in Band und Ketten. |
} * bin Pharaonis Vater / ich regiere nun ſein ei
E baß ich euch fan reichlich nehren:
In dem noch fuͤnff gantze Fahre / da man nicht wird ſe⸗
en aus
| und fein Pflug die Felder kehren
Schande brachte mir die Ehre: Das Gefaͤngniß macht
mich reich /
ich vermiſche meine Threnen
it den euren: in dem Hertzen bin und bleib" ich F
doch gleich /
wolt ihr euch mit mir verſoͤhnen?
Nein / ach nein es iſt vergeſſen! fuͤrchtet euch doch niche
für mir/ | !
Ki ij Einen
Pe.
sig De verföhntiche Jofph.ie i
Einen Theilvonmeinen Ehren |
ſolt ihr * in Aegypten: fuͤhrt genuſam Sotg ven |
| euch/ und euer Haus zu nehren. 8
Mit der Woithat will ich raͤchen / was ihr tagen
emeint. * —
Könner ihr mich nicht erfennen *
Ich ſag * in gurer Sprache / daß ihr mit mir fo
Ca mein Hertzfuͤr bliebe brennet.
Sagıt eberiiagn alle / lebet unfer Baternoch?
Wie geht es den guten Alten? KL
Ey fo eilt mit euren Srüchten ! I eilet und aim
1») J—
N)
wie mir die Kron zuverwalten / ei
um. un anvertrauet. Sagt ihm meine Herrliche
N dem groffenfand Aeghpten: aa
Kommt herunter mit "ffeael; ich mildieje cheuteget
moi verſorgen die Geſippten.
Ihr ſolt * Landes fettes Mart I fomt eurem |
i indem 5* hehe Snfen, vor
das mir Pharao wird geben. Ihr foltichen o a
, unterwegs ſolt ihr nicht koſen /
von * iſt vorgegangen. Nehmet meinen Iran
d /
und glaubt daß es if vergeſſen
Kommt mit Weib / Rinduud Gefinde/lafle den no
raht nur zu Land / er
da fchon — * Re
Diefe ar verhoffte Zeitung wid en
eiſt /
daß er wird von neuem — £
Der verföhnliche Jo ſeph. 519
Der —* allen ſeinen Kindern fh anlangſi beraube
Wird fie Gott bald widergeben,
Eillet / eilet lommt hernieder und du mein Sohn Ben»
iamin.
laß mich unſren Batter ſcha uen. |
Reriſet nun ohn alle Furcht / zichet *8 hin:
Ei meiner Treue folt ihr trauen"
VE |
Der tapfere Gideon.
Mein — Gott und Herr] deine Gnade fol ich
re
3 Die du * von Jugend auf mildiglich haſt wollen wei⸗
* Ich bin nicht werth ſolcher Ding?
Es iſt Joas Haus gering
aber Du] du —— ſſer GOtt / biſt EL mit der Huld ge⸗
haſt ei * den GeiftderStärd und der Kraͤfften an⸗
—— daß ich in geendtem Krieg
hab erhalten Ehr’ und Sieg R
D Du —* — durch meine Hand / in Faa Heil gege⸗
als der —— Knechtſchafft Joch uns macht in
viel Jammer lehen.
aber folke |
wider uns nicht fteben
3 Vae ich ar deß DEKOR —X ben Weltzen
geſchlag
ſonder * e nn ich den Feind verja⸗
gen
Ku aß
ER BE —
* ⸗
SL Ber tapfere Se
daß fie unfertand geraumt / 2
mie dann feiner Wacht —
Daß ber runde Gerſtenbrot hr Gezelt. hab —
und du — Heer ohne Schwert und Streit 43
Sit ik — Held durch EDEL.) welcher fein Volt 3
ter E
und den lahmen — Baal ſammt den OR F
zerſpalten /
darum ich auch Jerubbanl
wurd g/ nennet überall.
GoOttes Milde / GoOttes Guͤt ich Pe,
trauet /
ſeine — Kruſft / bat mit greud MM tu *
— ich hab ohn Heeres Macht /
ſolch e Friedensfruchtg ebrach t.
GOtt * ja gleich und leicht IB Gun viel —
en
(Wann hei N mie dem Geber zu Ihn tollen angfig,
gelffen )
mir und Durch die Brenneesähl
kriegt und fieget Jerubbal
Welche len find geſtant 7 und wie Hunde Baffer.
kehren on eat Feind in dem Streit. den feige,
ucken.
durch die Kruͤg umb Sadelfdjein —
muß der Krieg gefuͤhret ſeyn. ei“
Das Geraflel und Setön — Hafen und P
machte dẽ verzagten Feind wider feine Freund —
xdas Tder Griechen bedeutet 360. und ehem
Kreus/fonicl hat GideenSoldaten beha an
hit fnnter erſchrecket und erleget. *
‚NE
Nno\/ 42 EN arme
gi
*
aM Dertapfere — * = 521
daß ſte mit der zagen Flucht |
. ihres Lebens Fri J ucht.
Es * durch meine Hand Seba und Salmuna
und a * der Spoͤtter Statt die verdiente Safe |
kr Doch fol fein Sohn Gideon | |
| tragen Scepter oder Kron;
| pe ai Gott Zebaoth / ver Beherrſcher dieſer Er
ſol jetzt * zu jeder Zeit Jacobs Fuͤrſt genennet wer⸗
den. |
Lobet GOtt mic hellen Schal
Seine Wunder überall/
muͤſſen * * Denckgeſang in dem wehrten Sand er⸗
dann * 1 Sieges Ehr’/ihm ſoll man Dantopfe
Ber uns von Midian
fo he Rettung hab gethan.
RVI.*
Diie ſiegende Jael. in
| Als ſie den eh getoͤdet. |
ESs lebet noch der GOt / der ſtart iſt in den Schwachen.
Abrahams Troſt und Schutz hält Iſtael zuſaum!
Er tan den ſtoltzen Feind au Spott und Schande ma⸗
en
n/
und fchirmen Jacobs Stamm.
Wol uns / deß Himmels Heer hat Jabins Heer betrte·
auf Saral/iage nach/der ni Der Flucht
Di dh. „x
522 8 Die ſtegende Jael. "
MWeilder HERR Zebaoth hat Siffera befiegeti
GOtt hat uns heimgefücht !
Hier Abinoams Sohns / hier iſt den du ——,— —
eg a und unfer Feind liegt hier tod auf *
d we
Soit aller Stolgling Trotz bar Sifkra verflgeherl / 5
der unfer Sand begehrt.
Ein Weib / ein ſchwaches Bub hat Jabins —
ſchlagen
Der hat das Heer gefuͤhrt / dererſt geriſſen aus /
wertraute feinem Fuß vielmehr als fernen Wagen
und kam in Hebers Haus |
In meinem Hütten Zeĩt war Siffera oerfläet: *
Den Becher nme ver Milch gab ich ihm in die —
Das — der Schlafetrunf dann ——
aus diefem Kobesband. 2 |
Er war (ehr eh und laß / und ſprach⸗ ach TE
laffen! |
und ruhen wol verdeckt: rät unter deine Thuͤr /
und — man fragen ſolt nach mir / und meinem —
n?
EL uni
er verlaſſen bat/au en ern
dem au: db Eiern den weichen vr an
Ja / au hr Fauſt hatıbın —
gen
— und ermordt.
Wie Schlange kruͤmmt / mann man fi
Ochen.s re
So kruͤmmt fich Siffera/ber o ergiffte ——
erlangt verdienten SR —* J
a
"4 Die fiegende Jacl 523
Wol dir Stamm Naphthali! der Faͤnger iſt gef angen.
Es raſſleten die Pferd/es war zuſSpieß uñ Schwert /
FR gangem Iſrael gar ſchwerlich zu gelangen;
der Landmann war gefaͤhrt.
Die Wollen und der Wind dieSterne twurdenWaffen/
mit welchen Barad zog/durch Gottes Gnad zuFeld /
Bed font ihn diefer Sieg nicht groſſen Namen fchaffen/
| weil ihn ein Weib erhalt.
Kiſon / der Kiſeibach hat dieſe Schlacht geſehen:
Er iſt mit Menſchenblut erroͤt / geſtanden ſtill.
Er hörte Jabins Bolt in ıhrer Fluchte flehen/
| Erftaunt ob dem Gebruͤll.
Gelobet fen der HErr/ver Iſrael befreyet /
der das Volt macht behergt und willig au de Seit?
„» Sein Heilig hoher Nam fen ſtets gebenedeyet /
itzt und in Ewigleit
SU VII. AK
Die Betruͤbte Mara.
Deß Richters Jephte Tochter.
Trauerlied.
Is
Hoͤrt ihr Blumenreichen Matten! e
hoͤrt ihr Kraͤutlein ohne Zahl!
hoͤrt ihr braunen Baumen Schatten!
| Hoͤrt ihr Huͤgel / Berg und Thal!
Ach ' der Echo rufft mir nach /
— Ah! Ahı Ach:
Ach! ihr bittere Hertzensthrenen /
| koͤnnet ihr mich nicht RER —VX
Bu ka Kt 2. Die
v
524 8 Die betrübte Dia
| 5 m; zur
Dieſe hohe Eedernalten! = Se
friſch begruͤnet firundfie
die kein Axt hat nie geſpalten —
und Jungfrauen ſi ind/afeich m mit Ber |
Wie ech ſchnell und pfeil geſchwind
faͤlt der Nordenſtuͤrmer Wind ;/ or
fo bringt auch mich umb das deben /
der es erſtlich mir gegeben. Were
Ip sin —
Euch ihr gruͤnbekleeten Felder / B—
und dich ſchlanck umſchweiffter Sal
Euch ihr dick bebaumten Waͤlder
ſchau ich nun zum letzten mal.
Ihr bebt und lebt doch im Fried
hoͤret an mein trauerlied
Eure Blaͤtlein werden Zungen /
wann ich meinen Tod beſungen.
Ar
Helles Baͤchlein / du durchnetzeſ °
mit der reinen Waſſerflut / A
dieſe Rangen / und ergetzzn 7
in der warmen Sonnengfut. oe |
Nim hin meiner Ehrenen Sach” u
die dich mehren nah undnahı 7
mach fiein das Meere ftüffen wi —
„Zend Buterkeit ʒu — BURTr 10.9
Die ge Muri: 523
Ungluͤcks Krieg! e Sieger feeiteng /
unterdrucket ſein Hefchlede
Es muß mir das Grab bereiten / A
meines Vaters Wort gefecht.
Ich bin von der Freunde Zah "5°
und muß mirdem Feind zuma 7) °
von dir / Jephta ſeyn betruͤbet
haſſeſtu / was du gelieber 2 vun
Schlage deine Tochter niede I mn
mit geluͤbder Moͤrderhand :·
Raͤch dich an dir ſelbſten wiede U ma
wie du Ammon haſt verbrandt.
Schlage dich mir deiner Rut /
heiſche meines Hertzens Blut;
von dir iſt es hergekommen / j
und wird von dir hagenennmen
|
7er:
Ich kam mit der Singereyen /
Gott zu danken ob dem Sir.
und verhofft dich zu erfreuen!
aber nun num beug ich dich.
Glück und Unglück einer Stund/
hält faft ſtets den Wechſelbund.
Du laͤſt mit mir Threnen fieffenn
| „die mein Blut fol uͤbergieſſen.
¶. Doch
$16 Die betruͤbte Mara |
8%
Doch iſt mein Troſt in dem Schmer
daß ich leide ſonder Schuld:
Der Gehorſam in dem ——
findet bey Gott Gnad und Dulde
Bas gefchach auch Abraham. -
(darvon komme $fraelsftammy)
den Gore mit Iſac geprobet/- 2r —*
und ob feiner Treu gelobet.
9
Wer den Tod heut überwindet /
der ftirbe morgen nimmermiche/ —J
der das Grab ohn Krantheit findet /
wird ohn Schmertzen —— ———
Da / der auf dem Bethe ſtirlh tt—e
wird gequaͤlet und verdirbt | ER
info mancher Angſt und Plage /
ich ſterb hier voneinem Schlage. —
In
Ihr ihr Roſen rote Wangen /·/·
blaſſet ihr dann ob dem Tod? | ——
und du Bruſt / biſtu gefange /
und bebſt ob der legten Nohe: - —
Ihr habt mich ich euch geziet * |
— er nie hat ——
omm Tod der du nicht v oneſt
und der Schoͤnheit uͤbel oracle
|
|
Die betrübte Mara. 527
II, |
Purpur⸗Mund du muſſt verbleichen /
du Corall muſſt werden Schnee;
Reine Haar ihr muͤſſet weichen.
In dem letzten Seuͤfftzerweh.
die truͤbe Nahe
naher ſich und deine Mach /
die verdunklet ſo viel weinen,
wird die Sonn nicht mehr beſcheinen.
I12+
v
nehmer hin den letzten Ruß. ar
Ah was Schmergen mußich fühlen!
bey dem lieben Abfhied Gruß,
- Schauer meines Hergens Grund /
durch die Augen Hand und Mund.
r
Uebe Schweſtern und Geſpielen / —
Ich wuͤnſch euch viel guter Tage:
die ich ende mit der Klage.
meine Wort in meinem Munde.
4
fr |
| 134
Nun der Tod muß ſeyn gelitten
Liebe Schweſtern gute Nacht.
Der vor Ammon hat beſtritten /
hat mich zu dem Fluch gemacht.
Schaut die Lippen werden Stein /
und der Threnen Perlenſchein /
ſtopfet nun zu dieſer Stunde /
8)
328 ee 2 |
Eines will ich von J bitten / TE
dag ih jährlich an dem Die ae “
Wannich habden Tod gelitten. - > gut —
euch verſamlet nun hinfort: 2 » 5
Daß ihr meinen Fall beklagt/ ”
und von meinem Ungluͤck fat; nd + *
wie ich euch hab hier unfangeng ——
als ich in den r an — F
Nun mein Leib muß Heitich ſterben /
nun ich werd die Opffergab /
Meines Vaters Wort ʒu — *2
gib ich willig was ich hab: *
Aber mein Geiſt ſtirhet nicht / ——
er iſt ſchon zu Gott gericht / * —
den ich liebe / mehr als — — — ’
was ih bleib if hnetgee —*
Wolmein Barerdein Belübde / —
I
will ich leiſten williglich / Be >
Nuu biſtu der Hertzbetruͤbte / * Pe ( *
denn ich weiß du liebeſt mich.
Beſſer iſt an einem Kinn 24.
als an Gottbegehen Soͤnde
Er ur je nach diefem — u ER»
ene Yale en. er +4
Ä Meine Seele. | —
HR —
Miu —2 —
— = ö > 1
we Diebefeheidne Xhatat, , 529
VIILB
Die befcbeidne Thamar.
Als fie non Ammon ihrem Bruder zur Ungebuͤhr
| gereiget worden, *
non 2 kan ich ohn Nachtheil lichen
doch der Geftalt/ohn böffe Wert’ und Schein‘, -
Wie folten wir die Freundfchafft fo betrüben.
wie folten wir/als bittre Wurgelfeyn/ -
die Gallen Saft und falben Wermut träge
Die Unzucht ⸗Suͤnd läfft GOtt nicht ungeſtrafft /
Die Blutſchand iſt mit Jebensftrafbeleget:
- Der manches Volk darob hat hingerafft.
Der Keuſchheit Lob fan keine Schaude bringen;
behaget dir der Thamar Angeſicht /
ind hat dein Hertz die Schönheittönnen zwingen /
ſo wirft du ja die Schönheit ſchaͤnden nicht.
je teufche Lieb’ haſſt altes Luft beflecken / o
- und diefe Blum ſtoͤſſt man nicht in den Koht.
Die Ungebühr laͤſſt fich nicht laug bedecken “
der kurtzen £uft folgt lange Reu und Noht. “
o wuͤnſch' ic) nun/daß ic) zu jeden Zeiten |
geweſen wer ohn’ Schönheit und ohn Schuld!
* ſolte mich mein Angeſicht verleiten!
daß ich verſchertzen wolt fo vieler Brüder Huld.
Schön iſt nicht ſchoͤn / wann es zu ſchnöden Sünden “
die Sinne führt. Ob meiner Wangen Lob /
muß ich beſchaͤmt mein Angeſicht entzuͤnden /
mit Tugend Farb und meiner Keuſchheit Prob,
Ich tan dich nur/als einen ‘Bruder lieben /
du kanſt von mir nicht hoffen Weibestreu:
Unteuſche Brunft hat Ammon angetrisben
und keuſche / Zucht macht deine Thamar ſcheu.
* Gedent AIR
ſit auf das Pferd/bezäume deine
530 S Die befcheidne Thamar. 4"
Gedenck ich nun / was du von mir begehreft
ruht GOttes Zorn für unfer beder Thür,
Betrachte doch / wie du dich felbft gefähreft/
der Luſt verraucht/die Sünd brennt für und für,
ie wilft du dich mit Juda That beichönen?
du Flageft zwar der Bäter Sünden an;
und fageft nicht von ihrer Neue Threnen/ |
und wie ſie Buß / ob folder Schuld gethan⸗
Biſt du von ieh’ erkrankt / du kanſt dich heilen ;
„Der Muͤſſiggang iſt Urſach dieſer Plag? «
Mich aber ſol lein Fehler uͤbereilen /
„Geden!'an GOtt / ſo haft du gute Tag’?
Ermüde dich fo wirft du zug Khlaften. |
„ Esiftdiesieb ein eitler Schwindelwahn /
„der fugend Thun die fonft nichts hat zu ſchaſſen⸗
„ Ein fo!cyer Brand den lichen leſchen fan,
Wie ſolt' ich nicht fo groffes übelmeiden ; i
wie foltich mir urfachen folchen Spott? 1
Die Schuld iſt dein / wann / wie du ſagſt / muſſt leiden
Ob Thamar Lieb' / und denfeft nicht an SOtt.
Viel beſſer iſt / du liebeſt andrer Orten/ |
weil wir gezeugtaus einem Stammgeſchlecht.
In Iſrael / wird keine deinen Worten
verfagen das / was gibt das Eheſtandrecht.
Deß Moͤrders Hand fan umb das feben bringen
in dem ich ihr nicht geben will Gehör; |
Doc fol fein Mann ein ſchwaches Weib bezwingen:
„Viel lieber tod/als leben fonder ehr.
Warzu treibt nicht das uubedachte Lieben ?
das / wie du fagft/dich nöhrigt zum Gewalt,
Bedentdas End/fo wirft du nicht veruben
was dich hernach gereuen wird zu bald.
Entferne dich/ vertreib die Zeit mit 2
Dr Die Beſcheidne Thamar. 9 $ 3%
Du ſolſt hinfür nicht mehr nach Thamar fragen/ -
Id will dir feyn und bleiben undewuſt.
Ja fchonft du nicht der Eltern und der Brüder;
ſo ſag' ich dır es rächer den Betrug
- Ein Afolon/der dich betrüget wieder/
nd GOttes Rach hat Mittel gar genug/
Der Unſchuld Schand zu retten und zu ſitraffen
deß wegen dann bitt' ich verſchone mich |
Vergiſſe mein und gib mir nicht zu fchaffen.
Gedend an GHDtt/an David umd an dich !
Ä * 1X. **
Die Großmuͤtige Judith.
Als fie aus der Syrer Laͤger mit deß Holloferni Haubt
widerkommen.
Nun danket unſrem GOtt / der fein Bolt —9
das feſt auf ihn vertraut / wann uns der Jammer preſſet.
Er / Er hat dieſe Nacht durch feine Magd bereit /
Iſtrael groſſes Heil / Gnad und Barmhertzigkeit.
Gsott hat durch meine Hand den Feind allein geſchlagẽ /
und unſte Vatersſtatt errettet von den Plagen.
Ein Weib ermannte ſich / und hat in einem Streich
zerſiucket und gefaͤllet der Syrer Macht und Reich.
Es werden Judith Ruhm die, nach ung fomen preiſen:
Hier iſt dep Fuͤrſten Haubt / euch meinen Sieg zu weiſen.
Schaut 9 — Aug / das blitzt im blindem
rimm;: | |
im —— ——— Mund verſtummt die Laͤſter⸗
timm
m |
gefähret Durch ſein Schwert. Was fol die Zunge reven?
Es hat ein fühnes Weib den Frevler muͤſſen töden/ /
der uns befedet hat/vas Aug trieft noch vom Wein?‘
J
und muß der Rebenſafft mit Blut vermiſchet ſeyn.
F 44 Der
—X
532 Die großmuͤtige Judith
Der duͤrſtet unſer Blut / iſ nun mit Blut erfuͤllet·
die Locken find erſtarrt / mit roten Schweiß verhüllet
der mich zu ſchaͤnden hofft / faͤllt nun in feine Schand
den Rifenftarten Dann zerſtuckt die Weiberhand,
Die er deflecken wolt mit truntem-dollen Be
macht ihn den Frevel⸗ luſt mit feinem Todeb len A
Den vor der Wein erhigt/mwird leichtlich fühlen ab, |
und feiner $iebe Örunfterläfchtdas TZodengrab,
Der fpate tiebs Betrant beförderifeine Leiche |
er [chluff den Todenfchlaf/in dem ſch früh’ entweich
und zahlte foichesmahl mit diefer Stegesbeur
ich lam auch unverwaͤhrt durch Is Kriegesseuf,
Das Haubt / das wir gefuͤrcht / iſt nun in unfrer Ham“
|
de/ |
die Surf 9 unfsen Feind verjagen aus den
ande
wann folgt meinem Raht. Eilt / zieht die Wafın
u .
fich rüfte jung und alt/umd wer nur fechten kan /
verfolge der Sprer Heer: Sie fliehen ſchon vondans
nen *
Weil ſie das Angeſicht deß raſenden Thrannen
erſehen ausgehentt! Ich habe nun das Haubt /
und PA auch den Leib ver Macht und Srärl iu
raubt. —*
Dort liget er befiegt/der wieder ung gewüter/
deß Höchften Engelsfhug/hargnädig mich behäte)
daß ich die gange Zeit verbiseben Fenfch umd rein?
(wiewol mein frommes Herg verborge muflte fen)
Er ließ mich unbefledit/den ich mit Blut ale
Schaut bier von feinem Bett/die Dede die ihndedet»
„Achlfon der teuifche Zucht haͤtt ich die Heldenthat
„ mit az ausgericht. GOTT gabe Elig m
nad. |
| H Die großmuͤtige Judlih. * 53
Wie folder Himmels deer Hälffund Gedeyen geben ? *
Bir joit ich in Geiabr/obn fein Vertrauen schweben ?°*
Sag ich die Warheit nicht jo fchadr’ ich niemaud
mise ©. | ie |
als dem. der ung gefehadt, Der Trug bringt uns den
Frſed · —
BGhlaiich oe das Ammenvolt Iſraels junge Knaben
in der Aegypter Laud / mit ſt / erhalten haben: “
So muſtt mein tuntles Wort erhalten meine Statt“
; SOrt je ob / Preisund Dant / der mich geflärtet
|
5
\ hai!
Wol her du Jacobs Stamm !ftime mit mir neue Lieder!
Der Maͤchtig iſt im Streit) bringe dir die Ruhe wigder,.
Debora Tugend Ruhm und Jael Ehrentob) /
erneuret ſich jetzund durch Judith Heldenprods
RX.
Rahel
bdeweinend ihre Kinder] welche Hetoder ermor den
| allen» !
Salem Blutberrehnte Stadt /
(ih muß nun das aͤrgſte ſagen)
Die du unfues Mörders Thatıı
hoͤreſt mit erſtaunten Klagen
Laß uns die gerechte Rach
üben mit viel Weh und Ach -
Die aus treuem Mutter Herthen
preſſen die durchgallten Schmerken.
Den betruͤbten Mutter Sinn
| wird fein Menſchentind verdenten /
— sth wann
® Ze MD Ach Ah A a
3534 > Die weinende Rahel.t
Wann es ſeinem Kind forhin
Will die letzten Threnen ſchenken.
KReden gegen dem Gewalt
iſt ein ſchwacher Aufenthalt; en
der verwundten Hergen Threnelte
koͤnnen keinen Mord verſoͤhnen.
Deß Herodis Blut Schott
toͤdet unbeſchuldte Kinder! e
gleich / o man ſolt GOTTzu Spott
ſchlachten vieler Opfer, Rinder /
Meine Siebe wirdensundte:
Ach meinvielgelicbtes Kind!
ligſt du zur deß Mörders Fuͤſſen?
Laß mich deine Wunden kuͤſſen?
Ganßz erblaſſet abgeſeelet /
wuͤnſcht ich auch mit dir zuſterben
dann mein Leben mich nun quaͤlet /
weil der Tod nicht zu erwerben.
Sol dep Weiber⸗Volts Geſchlech
dieſes Unrecht ſprechen rech
ſollen fie ſich nicht ermannen
gegen dieſen Blut⸗Tyrrannen /
Ihm die Augen reiſſen au /
ſtreiten wider die Soldaten
und nicht in deß Königs Hans 7:
rächen dieſe Mörder Thatend
AchlderSiebesiebespfand
iffer die ergrimmte Hand / Hy
*
% Die weiiende Rahel SIR.
von den ——— Bruͤſten /
in deß Kindes Speis geluͤſten.
In dem es das Leben ſuch ©...
muß es durch die pen fetsguben Te
foften diefes Todes Frucht
eilend zu deß Todes Gruben > i
Wärenur Herodes hier —X SR
ich wolt feines Purpurs Zi er * isst
mitder Kinder — J
ihn mit meinen Naͤgeln ritzen.
Ich wolt ihm ins Angeſich ne *
ſagen: Bluthund nag die ——— A
fo du Moͤrder hingerich /· f
fauff das Blut / daß ich beweine! SF:
von dem Loͤwen / Leopart /
oder von der Tyger Art J
haſtu deine Milch geſoge 7
von den Drachen auferzogen /
ũbſt du ſolche Raſerey. N
Deine Haͤnd Im Stmebadeni td
macht dich nicht der Schuldefrey:: ce
ja die Unſchuld wird dir ſchaden. —
Was hat dir mein Sohn gechan?
381
Wer klagt unſre Kinder an Tr
dafrbeih Mare ins gefiel; ı NUR .
eh he 0
Der das Leben lachend gräffen >) Wins...
und ſich ſelbſien uicht tan ennen /
u ii hat,
336 3 Die weinende Rahel.
hat mit Weinen ih gemülfe 0 00.
deines Grimmes Opfernennen /
Schau fo vieler Armen Plagd
Hör ſo vieler Weiber Klaglı u
Schau die Unſchuld ſelbſt ermorden /
hoͤr wie wirsum Greuel worden.
Als das blank erhelte Schwert
nein Kind mertet in der naͤhen
lächelt ſelbes ungefaͤhrhr 0.0. 20%.
folches fpielweis anzufehene
Ach daß ich zu meiner Pin *
hab verehlicht wollen fig! a
ach daß ich niemals geboten...
oder mein Kind nie verlohrene
Wo bleibt nun deß Vaters Aue? >
der den Namen nicht wird tragen :;
Weil man uns raubt ins Geſamt /
was der Mutter muß behagen.
Sol dann Bethlehem aleinn
dieſes Königs Furchte ſeyn⸗ al
» Ddernadhihmmird Koͤnig werden /
»muß doch bleiben auf der Erden /
und wasBorsversrömerhatt 0
tan Herodesnicheverhinderns : |
„ Kein Menſch kan deß Hoͤchſten Rabıy
durch vermeinte Klugheit mindern.
Vielleicht lebt deß Himmelspfand ni:
dorten in dem fernendands —
—
IE, BER WER EEEBEEEEEZLEZEREEZE a u Zu
® .
A —
IDEEN We WER
Die weinende Nägel. 39
Unſchuld muß die Schulde zahlen /
durch deß Königs Ungnadsſtralen.
Woher kommt der Zweiffehwahn? L
der $fraglfolerlöffent '
kũndet uns viel Jammer an’ J
der entſpringet durch die boͤſſen. —*
Dieſer kleinen Maͤrtrer Bluitt il
kränferjader Eltern Muhr; vi
doch find fi ie fehrmolgefäheen NE
eh fieinden Sünden Jahren
überhäufferihre Schuld,
Nunsfie innen mehr nicht Feidens
und erlangen GOttes Huld I
dutch das unerwarte Scheiden. BEE 2
Über diefer Tyrannieyr / —*
faͤllt mir mancher Zweiffel bey: | um F
Ob wir GOtt auch unter allen / *
uͤbel⸗oder wol gefallen / * *
Bethlehem iſt klein Be *
aus der ſol der Fuͤrſt der Frommen
bey Ephrata Statt erkennt /
dieſe Welt zu retten / Lemmen.
Warum läffeder Höchftesiir /
daß der Wuͤrger umfre Ruh
ſo verſtoͤret ohn tbarmen / EN
jadie Kinder inden Arten’ en
und der Murterfchos durchfticht?
‚höre Sort — 8 Fam
3 5 ER Wird
det
w_.
338 S Die weinende Rahel, 1b
Wird Herodes nicht gericht
ſtrafft GOtt nicht der Sünden Gieue
Ach ich fehenohfürmir 0.00.
wie die Glieder dareundhier
in den Hqͤuſern / auf den Gaſſen /
auf dem Feldund Freyen Straſſen /
als ob ſie ein wildes Thier / DW Er Te
abgefleiſchet und gerriſſe u... 3
ausgeſtreuet / dortund hi e
ealb verzehret und zerbiſſe nn
Laß —— en od /
mit dem Kind n gleicher Noht //
und zu gleicher Stunde ſterbe
Ja ich bin zumdrictenmahl. 1.
in das Mordgemehrgefallens u...
- die Lieb in N er
pfleget mit in Sodzumwallenz
Meiner heiſſen Th — |
mifchte ſich mie beiftem Blut u.
Wenig haben biß auf worgen
ihre Söhne kaum verborgen.
In der Wuͤſten / in dem Wald DA]?
hatdas Wildiht baß verſchone /
da die Menſchen Woͤlffe bad
ihnen mit den Tod gelohnee.
Alles Bitten war umſunſ // —
alles Flehen ohne Gunſt. IH...
%
right
*
Ze
" at
78
hatte man zu Grab gebracht
Die weinende Rahel: * 532
unſre Kinder abzuteelen / A rer
halff noch ſchreien noch verheen, |
Diefes fahich bey der Nachts
Indem Traum: viel zeihenbaren
ein Weib / mit zerraufften 9—
ſtand nechſt — trauen garen
und ich hört /alsin die Wett /
hürfen die unhulden Eulen’
Raben kracken Hunde heulen,
Als mich num der Traum erweckt
hielt ich meinen Sinn gefangen’
das / was mich im Traum erfi eckt/
iſt mir in die Hand gegangen:
Jene tleineteichenbaar ⸗/
meines lieben Soͤhnleins war:
Ich der Hund / der Rab / die Eule.
berulle / ruͤlle / kracke / heule. N
Nun / nun faͤllt mir wieder ein! /
daß ich manche rote Flecken
in den weiſſen Windelein
hab geſehen / mit erſchrecken.
Ach mein GOtt nimm mich auch hin!
Dann mein Hertz / Gemuͤt und Sinn
kan ſich doch in dieſem Leben
nimmermehr zu Ruhe geben.
Dotten bey der Engelſchar
werd ich mein — Een
Komm nd.
a zu BL Aa Al
540 Die weinende Rh
Komm Lod/endedie Gefahr /
undder Rahel Sammerfichen
sch ichrund mein Kindıffod?
Trifft uns dann nicht gleiche Noht?
Die uns gleiche Lieb verbunden /
Kein droſt wird fur mich gefunden
— I, M
8 * * 9 J
EEE TEE DET ET
_
=
‚MANTISSA
MON OSTICHA
TYPos VETERIS TESTAMENTn
cum
Hıstörrıs Evarbkricıs
„wiv nif!icagterengid;- I 2:
| Quibus acceſſit
EMBLEMATUM SACRARUM,
DECAS UNICA.
_fims, at — — Eu
10H. UBON HA
dis — Aneiftieivigi-
lantiſſ. &cc
Fautori & Amico ſuo colende.‘) *
*543*
DEDICATIO.
E puerum; A A feneris,inteit carminis eder,
congenit g, meo deliti&i ingemio,
Arti inopsstenues luſi,ſine numine, verſus
innumeros, numeros ut moderatur amor.
Gallica Muſa meum trivit dulcedine tempus:
Italum & Hißanum barbyton increpui.
Amulus Opit Ivernacula carmina pango,
conſtringog novæ, pollice, fila lyre.
Serius arriſit Latii peramena Camæœna,
adnexus ſocio dulcis, amore tori.
Contrahit hæc viduas & longas nænia noctes;
Hic vigiles horas ſæpius arctat amor.
Sic ſpecimen breve dent Tibi noſtra —
FRISCHL IN
myfica 'Evangelü,gue docuiffe foles. |
Dum breviseffe volo,tenwantur verba coacta
Vix quadrant ſtricto, nomina — — — ———
Sicce favore tuo dignaberis otia [acra.
Vi redames Mufam.guatua verba colit.
G.P.H.
MONO-
1.2272.
MONOSTICHA TYPICA,
‚„TEXTUS — — 20
EXHBHIBENTIA.
Dom.l. Advencus.
A Prentum CHRISTI, — faderis a rcahe
gurats. — DD
ceſſantem Templi dent,pia corda,locı um.
Dom... Adventus.. 0...
Moſes Niliaca diffolvit compede Tudam:
Nos educ Mundi — ——
Dom. IUI. Adv. EEE
„Agniferi vati typus eſt vittacus Aaron: re
prorulit is verbo, quæ dedit hicce manı
Dom.IV. Adv...
Sollicitus Bileam verfat confulra u 5 1
przcurfor CHRISTI confilia Iacidum.
In Naralem CHRISTI. ee
Ut Cœlum arque (olum contingit fa ala Iaco
Sichominum Inboien confoci jai
V
Terrennis Cœlum conjungitf£ala Iacobi;
Sicque Isny Years fcala gradusg; ph
Dom.I.poft Nat.
Ipfe Laps CHRISTUS , qvo fundo ccie
perftar: A
—— Iſracl ſomnia veridica.
—
4
«9
u
Be
Dom, Novi Anni.
Tofua Salvator populi per feedera Carnis:
Hac Carıstus fimilisnom& & ome habe“
| aliud: €; |
Meſſiæ fangvis,miferis eftmyftica firena:
» ‚Qyvidreddam ? grares,fervida thura precũ.
up. Dom. poft Nov.ann.
Infegvirur Saulus Davidem,crimine purum:
ceu CHRISTUM Herodes expulit innocuũ.
| Dom.I. poftEpiph.
Complacuit Samuel Domino,pierare Parenri:
Tuqve puer piusesCuri st&,docenteParre,
* Dom.II.pofi Epiph.
Lethiferam ſalibus lympham dulcavit Eliſa;
Letiferoꝗye mero mùtat, JES US,agvam. »
Dom. UII.poft Epiph.
Voce Naemannum ſanavit Elifaleprofum:
ceufedamCHrıstı pauculaverba lepran}
J Dom. WV. poſt Epiph. |
Ceu maris undofi fremitum fanavit Tongs:
Sic verbo CHRISTI conticuerefrera,
vel:
Cum ſociis pelagi vicit ——
CHRIsTusapud ſocios, ſic mare edatatrox
Dom. V. poſt Epihh.
Zonſimilis reprobo CHRISTI eſt Ecclefia 44
dam»: aha |
Hoſtis permutat feminazizaniis.. |
rg ER Dom,
extie gt
en A⸗ At <. | 4
Pi] u
|
S 546. *
Dom. Septuageſ —
Canaam mifi,vitemrerulereferacem:
Legati CHRISTI ſi eretulere ſdem. 4
oe © Era
—
TothSodomæ |
predicat: üt CHRIsTus qratuor arya refert.
Dom. Quinqusgef *
Iſaac obfeqvio Patris confert holocauſtum⸗:
Obſeqvio Cukisrus, victimagrata cadit,
| “ Dom. Invoc.
Krifonum fternit Goliathum fünda Davidie:
ceu Satanam Curıstı fortia verbanegant.
Dom. — | ’3
Vicerat ipfe DEUM conitans luctator
Man Mulier,fic Cananza fide. _ * | |
Dom. Ocali. ” h.
Dæmonium Sauliscithara confecir — F
Mirifica Chriſtus Demona voce *
Dom. Lætare. —
Panibus exiguiscentum ſaturavit £
pafcit Meſſias efuriem populi. _ i
Dom.Judie Pr
In Regem lapides Simei tulit;8£ mala verba:
à Judæ natis Crrıstusu mqveculit. _
Dom. Palmarum, | |
— pafchalis retulit myſteria Cœnæ ·
vi fuit antè typus pwo wen —
—
1* "Dom; Paſch. 771
En CHRISTug Mötis yilkor ‚de morte u
AR are iritem,
Ratte, Ji ‚Dom. Qyal mod.
Urrubms: auri como 7 manifeftat Num£ ——
Sicmöfträt: Chrifkum verba corufca, Deum,
| Dom. Miſerie A
Exuviaside.Devid detraxit Amale···
CcCeu Satanæ Christus detrahit exuviası,
4 Dom; Jubilat. a = F
Ur fabita Elie mors contriftavit Elifam vi
Sic —— Cartstidondolu£re ſui.
a 33 R3 ; Dom; Canrate; irtze ’q 1357 N
Sic Rapbael fabiro petürceleftiaRegna:
Angulusuemagnus federis — Petit
Daom. Rogation.
Grata Sacerdoti manus uſſit munera —
ſublimes fundit cordis acerra preces.
Dom: Exandi.
| Ur Iympham ligno Mofessdulcavivamäramy
.Sibverbum Carastıduleatagerbapiis, )
Dom, Päntecoft!
- Spirirus;Etefüt fimilis muldebär — ie *
Et ſanctos Sanctus Spiritus ipſe juber, >
Dom. Tan
Sacrat& Typus eſt Tordanitranftusunda; J
| Quibene tranfierit — ?
Hui Posgpans?
Bi. — ee az —— u ee a _ 0
MIR
Dom,I.pott Trin. |
Daride exclufo — convi ia MNbale |
Divitisa portaLazaruszgerabit.
Dom. Pr of.inn.
Jufla repugnantem „Rexabdicaraula:
Torlorüm aula Rex abdicat & — —
VER Tea |
V icum faftu fpernit convivia 2
in Ahafveri,hie fercula gran DER w —
| Dom.Hl:poftTrin.
Excepit Davidfugitivos atque mifellos:
Excepit CHRISTUS;qui doluze-dolos;
Dom.IV. Trin. *
Corda propingyoram⸗ fruſtra auder Aeftere
Jobus a |
—
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ſaxea ceu CHRISTUS peaora wicin
vel
Iobu⸗ Amicoram triadem ve ee
Atpopulo ET |
Dom. V. Trin.
Vas olei viduæ Sarptææ ——
CeuCHRISTUS Perrimunere
Dom.VI.Trin. u:
Ceu Iofeph Facilis frarrum delicta ——
fie decet, offenſas haudmeminiffs,pios '
Dom. VII. Trin. = | 3
Ur populum Ifrael fatiavicparvacı
Be — — — I —————
— Ss
— — Pr 9— J
nr au = a
* * F
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Dom.VIN.Tiin!
Turba’Prophetarum ——— Achabami N.
ſic ſectæ fallunta, Eee Bere
rTenpore ut Achabi' Pal vix&re Prophet"
SicCHRISTI aceen 5 — ——— va F
Balzafar indieh®, dir Penfar —— ‚Re
haud ſecus A homine scredirz zdona D
fin.'. auairı)
- Excidium Solymz ach mans redixitE
| am see Ken ——
Dom xl Tin,
| ke. alipeta cultum fprevir Pharifeus;
}
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eu Cain, frattis munera,graraDEO, *
Dom. XI in 100 4193
PERS Oral Bileami in ve refolvir,;, *
G u ua oluravenit, .
DER ee 5
Ægros — ———
- Amalechitamis;vulniere & —
iivli
| U: Mm prof
Bis gvinis precteiba file fie lepra Aempta diris
o
Officium difcors Deus — wgene
HE⸗rrhiitaram Dacon &earcafacra.
Mm a Dormagen;
Dom. X a
D tum natum vi ARE pre
aıma vid ne is Ds et.
Quonda * S —
Man feflan * a facit. eit. ai , |
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uniculus * in ura due.
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Pe} 1 37 chias;.
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ceu protoplalton.du
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Sollieitar. D evid Rex vit Y | i
En um efle cupit. ;
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42515155 Dom.
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Haud ſecus ac ſervus de icor rin lagueisen
“ Dom.AXUL, *
Torvafer Achitophel ne:
quorverfus Chrifum pl *
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De claudit facriformularara typi.
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Quin an gratus Cöpenfat munera penne.
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Cernis ut ð Aerulo radioſo fammarefultan
Qvemultorum oculos attrahĩt arg; all
Pictura eſt ſpeculum, Lux aurea clara Poefs:
His ſimulartigenus deliciatot amot.
ws LERL ;;
Preludium
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HYMENFEUS FORTUNA-
to Connubio, "
Poeſos & Picturæ nuncupatus.
Virgo pudica rubet, Pictura venuſtuia, nubat,
qvam tenere [ponfw,Pulchra Poëſis, 4mat.
Quodtelix fauftumgvefier! conjungire dextras
delicias focius gignat amoretorm. 3
Quàm bene conveniunt & in una mente morantur!
Carmina & Efhgies ingeniofa metro.
Felix progenies, & qvi naſtentur ab illit: |
fere Genitrix fobolem,quam fovet arte Pater,
Sic bene fit vebw, Feliciter! Incrementum
apprecor & quavis ligrera plauſis erit·
——
Match. 29. I 2:
ZYIHEC GAPIT, GAB1ATs
WAR 8
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— — 7 a " & 1 y -
Eft pilaMenshömind,virtoconflaratorufeo,
Perviaquz ceelo,pervia quæq; folo. ‚
Alpicis,ur fummo Phebum deducat olympo,
errantesg; rotas picta ſuperſicies.
Volvuntur Celi,ftellatun volvirur ordo,
eruce terrena jungitur ardtadomus. Ri
Mensanguftalicetramen auguflifimapr&fat,
Quam poteritfirmä dextratenerefide,
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Bra Ne quis auferat coronam tuam. u 1 Y \
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Vrnbrof [plender,regali B, (ebema coronæz ·
ceu ſpetilum varus claret Imaginibus.
IE Diademafuoperfeito clauditurore: +
Maa citata mover,regiaferta manent.
Confcia mens recti perfert infi, ignia Oympi: >
rurbida vita fluit,Ö’ madet in lacrymis. . |
Attamen häc animipretiofa corona perrenat ,
‘in qvazceu gemma,gaudia mille micant.
Hoc ex corde meo ne qvis decus auferat und»
* Ipfe meusfi ic Rex Amperiefns ero.
3) Mm ss nich ·
MEISOR
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1,Ioh. 2.1 fs —
Nolite diligere mundum, neque ea,gva in mund
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Tune guloſe uer, temerabis elauſtra 2 Ir J
Aurea mella putas,dulcia mella petis. =
Falleris,heus lurco, fucorum alvearia tentas:
fi ET Le
ultores ſtimulos experieremier.
Stultitias adamare ruas,audacule, pergisz E
funt flavi fuci confimilsapibue
Fucus ineftmundo,falfum ferutabituror De
percitaMens fuco qv=qve dolenteramat.
Deperit atqve perit,votisg; feqvacibus impa
delicium reputat qvod fuitexitium.
357
I EIV
Muttle1 3,46.
Wrenti bonas Margaritas, _
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Mu
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CO NCHALOQVITVR.
Refbicenuncgeminetapidofacnbiliatefte!
Dyeleyu unda procul proluit € pelago-
Albers &.rigidis filis circumdatateda
dlaudunt, tu pandassgpapretiofa latent.
Haud externamotant oculis.qguepervia credis:
Vmioclara micat,fi modo Mater hiat.
Exuvüs Jboliata meis pulcherrima gemmay
AMagnatum [oleo condecorarelares.
" Siterrena placent,celum cur difplicet ipfym?
esligis aternum.dum peritura cupis,
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Difhidio,validos,lymphis,quicreditisiignes,
Difcite,qu6 flammi⸗ confocianturaque: r
Namque interjedtisphials eranabilis, undis,
Solis fufeipiunt, arida lignafaces.
Sol dedit,unda fimul radios corroborarienis |
Sol flammæ caufam,prebuit,undam
Sic lacrymis redivivus amor gi cœlitus ardet:
Extingvi neſcit judiciofus amer! —
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Inflatos quuoties magnof, tumore [uperbos
AMiror, ſub tacitis colloguor ıfFa modis :
Arguit impurum mufun veriabilefaftusn; un.25,2
Pane procellofis fecibus indomitum. RR: * ee
Sin ſordes randem © [pumas rejecit opimas „>
zunc minus anguſto clauditur orbemerumz
Dulciavinamalis morbugobnoxiamultuy ....
quæ matura parumfißna tumoru habenta
AM humilu fincera quiesjfiomachog,(alubris ,, A
‚ ‚Lategerä plano furgerenefcit amotr. .n1j2
Ödsprofanım vulgus Gränaniaditta: . .,....2
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Factum, non verbum pignus amıcıtia!
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Stet quicunque viam feftinus in otia catpih
ræcipitique poteſt fata ſubire ig .
— me firmo juvat heicfubfiltererale
Impoſita eſt capiti dura corona meo
Spes habet ipſa ſuam, quam conferatalta ;0%
“ ronam ERDE ET A
Annulus illemeiidsamoriserie.
Sifte viator: irum fatis A Cönftabimusamboi
Spes puto fufficiensömnibus una mane
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P. r18.v.64:
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Non bene conveniunt;[batiog, morantur in une
ed immenfüssinaximms minimuc.
Inparvo qvis magnus erir,fiamplißinmws Orbk
eſt pundtum tenerumi,fidera hreputası
Inpundto pundtum( modo divifibile punctu)
Sunt hemines[ummo,qvosregiterbe DEUS. -
Elfe qui heccredam pundto qvo jungitur uno?
© Fallor anhacfola ef? Numins almaFıides:
‚Nos,nos terrigenosSDOMINI miferatio tangic
Ceu radiis Solis ſplendidis orbe rotat.
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Neſcius ipſe tui rides diſcrimina vitæ, %
In foveam poreris ficcerepentelabi. —X
Aſt licet infirmus dubioſo in vertice ſi |
fecurus teneor & cruce ſuſtineor. Ag R |
Quippe manus DOMINE ‚Jufceperit- meque
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ſervat. ſ tandem cundlacaduca u
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| Adtor. 7, 59.
1 BOMINE: u. RN Piritum meum
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Divide,dives —— Ak zger,
Corporis arg; animi dividedivitias.
Adfısgrara Fides & tu Spes ultimarerum:
> = Vosvoco,ceu Teffess mortis in articulo.
Hanc animam CHRISTO dono legog; fer
quacem;
& Matri Terræ corporis exuvias,
Quodmihinune zeliquum quzcung; exaffe
|
4 relinquo,
Heres eſto meus pauperis ægra manus.
IUSTITIE CVLTOR
(hen infcribenda fepulchro,)
Letus lerhao hoc cefpite cantegitur.
DIVES ERAT DUM PAUPER ERAT
| CUPIDVS MORIENDI:
— SPECT.ITOR,
PARTIER DIVIDE,
DIVES ERIS.:
Nu Drbs
Ordnungs Regiſier.
Uber die X. — an |
were
Vorrede von ver natürlichen Su
higkeit zu der Poeterey.
Die J. Betrachtung.
Von der Sprachen Veraͤnderung.
1. Alles iſt wandelbar / und der a Te under
worffen Blat
2. ſonderlich die Sprachen
3. und zwar nicht nur etliche iandſprachen — *
alle Haubtſprachen
4. als da iſt die Hebræiſche — 3
5. die Griechiſche
6. die Sclavoniſche
7. die Lateiniſche
9. die Urſachen ſolcher Verand erun
ie re rn
8. die Teutſche | 55 —
—
30, zu was Ende dieſes alles angef und in
trachtung gezogen werde. Ri;
Die II. Betrachtung.
Von den Kane Woͤrtern in der
en Sprache. |
3% Die — Sa den Meilen AM
12. Alle Sprachen leiden eine Vermifchuug 9
13+ Bon den Runflwörtern *
14. Wie ſolche Anfangs zu dolmetſchen
15. Fremde Woͤrter zu Befäreibung frame Sad
i find zulaſſg
wi .0.D0
——
— —
TE DALE 25
4 —
oOrbbnungs Regiſter.
16. Wann fie fonderlich bereit verſtanden werbden 12
7. Mit —— Dolmetſchung iſt wenig Ehre ein⸗
zulegen 13
18. Venden ri Namen der Menſchen und Hd
nifchen Götter
19. Wiediefremden Wörterzunerfiatten- a
39. Bon den Sprachverderbern umd den Teutfchen
— —5———— Flickwoͤrtern 15
Die I11. Betrachtung.
PM den neuen Woͤrtern und frem⸗
den Redarten. |
21. gas ol reden und recht reden feye 16
22. Bon der Ubertreffuchteit der Rede 17
23. Die Rede ſoll nicht von den. Ungelehrten beur⸗
theilet werden NEE,
24, Bon ben neuerfundenen Wörtern | i }
- 25. Ob ſolche zulaͤſſig
26. Die Philofophi und Poeten dichten ihnen gleiche
fomeine abfondere Artzu reden 27.
27. Unterſcheid der Redarten in der H. Schrifft zr
28. Die — Gedichte ſollen mit der H. Schrift,
29, wie seite Centones oder Spruch⸗ Gedichte"
23.
39% Br * be mit echfändige Dee ande
-
..
_
— w. Bereakung,
von dem "Inhaltder Rede,
319° Der Inhalt und die Verfaſſungs Art iſt hon an⸗
dern abzufehen 27
In ij 32 Bi
ROrbnungs Regiſter. *
32, Bücher ſchreiben bat fein Ende 22
3 3. tob und Nohtwen digkeit Ve leltepenkeit. 29
34. Bon der Deutlichkeit der Rede 30
3 5. Bon den gehren/die behandelt werden Dim 31
36. Wie Lehrſpruͤche einzuführen | 32
37. Bon der Ordnung in den Reden ea 2
38. Uberfluͤſſige Wörter zu vermeiden P 3
39. Die Rede fol nachſinnig ſeyn
40. Der Redner und Poet haben viel Kunffgunge
gemein
Die V. Betrachtung ⸗ eh 7
Von der Klachahmung. (de Imitatione.)
41. * ER der Diablereg mit ge
42: Son: der Dolmetſchung ins gem er
4. ig es Dolmetſchung der ? jmupeutigen *
44 Di ft mit andern gleiches Inhalts *
aufn
45: Be man von andern etwas abfehen und nichtab-
nemen fol *
46. Von der Nachahmun
47. Bon den eignen und > urflänbigen —R
48. 5 man der ungebundenen Rede agelein
49. Wie man von den unterſten Staffelendie Zeutſhe
Sprach en ſol
30. Wie man —5* und leſen fol 3
—
—— = > Sn‘
BBoOrbdnungs Megifter, ge
Die VL Betrachtung.
Von den Gleichniſſen.
31. Auf die Nachahmung deß nhalte Iget 2
Nachahmung der Wörter ? *
$2. * den Figuren und Deaang· iatun
Tropis. I
53. Bon den Gleichniſſen Hr
54. Bon dem Linterfcheib der Gleichniſſen / und —*
| von denen / welche erilären 57
55. Von den Gleichniſſen / welche beweiſen | >
56. Von der Gleichnıffe Schlußrede
57. Ben hend Gleichniffen aus den Gefahren ge
58. igahmung der Gleichniffen | ”
59. Wie die Bleichuiffen widerlegen tönnen - 61
60. Bon den falfchen Gleichniſſen. ER
Die VIL Betrachtung. Ex
Don der Zierlichkeit ver Acde. _
61. DBergleichung der Blumen und Sıguren 63
61. he Itenen Gedancken und Einfällenin der Re
63. en Abſehen der Rede 5
64. Daß die Zier nicht zu sberhäuffen *
6 5. Die Kuͤrde zieret di —55 chſinnige Rede
ung der Woͤrtet und u
66, = eg die Abwechs
&
67. die bie Redarten zu verandern A durch ode
deutige Wörter
"68. U. Durch Beſch eng alersfahen un Lim
fländ cines Dinges
69 Durch die Zefehreibung eines Dinges *
cu
Nu ij | Ren
Pr}
— 7
ı je
ö
4
& OrdnungsMtegifter
95, Bonden Zahlbuchſtaben / und nn mie
den Zahlgedichen
Die viil. —
—— nn rn 1
Von der Reimung war) |
3 Der Reimen Lieblichtett /; ——
| Teutfchen leichtzu finden? .. 4, 73
72. Werden fie. auch nungebundener Rede rau
* wie dte Wort Gleichheit (Paranomafia)
73. Was die Reimſylben / und wo fie ——
henden Reimbuchfaben zu gebrauchen 75
74 Bon der Remen Anterfchud. - . :; ‚28
76 Warum die woltlingenden Keimen belufigen ,9
76. Wie die Keimfcheiben zugucichten 44417
77. Wie die Stammwoͤrter zu fuchen und zu fin n
78. Wie die Vorſhiben dad Nachſhlben durch alle
Woͤrter bemercken
279. Wie die ei ſylbige Keinung richtig hoc |
,% Wie die zwehſh ibige ceimung zu tuden 4 1
Die IX. Betrachtung pen ei n
Von den Reimgebaͤnden SE I
8T. Alles was in fremden Sprachen loͤbl
lich Aa fol A Zeutſche Spra az
wer
82: Wird aus dem Ronſard — zonend
fremde Ziet wentg ausrichten werde
B3- Das Ohr urtheilt von dem Beitlng vöe
EEE dichtes — |
Jutızad E z
ay FL drnı FR de I
Y
— *
— —
— — |
— — Ze J En «
.
— _ Sen 2 un
w Otdnungs Regiſter. R
84. Wie die Noten und der Inhalt deß Liedes zu ver⸗
einbaren. _ * 92
35. Von der Schrifftſcheidung in den kiedern 93
860. Der » Satz in den neuen Liedern iſt frey nach Be⸗
er; ‚lieben zu verfaſſen 96
87. Die etlichen Stimmen Trochaiſche und Dactyli⸗
F ſche Reimen unterzuſetzen 96
38. Bon den waͤiſen oder nicht reimen den Verſen 97
89. Bon Vermehrung der Reimwort in gemeinen
Liedern
| | 1,98
90. Wie man zugleich erfinden und and) nachahmen
koͤnne 98
Die X. Betrachtung.
Von den Bildereyen.
91, Poeterey iſt ein redendes Gemaͤhl * ı01
92. Wo die Bilderenthren Grund herhabe „, 102
93. Bon der Bilder und Gemähl Unterſcheid 192
94, Bon den Deutungen der Bilder .. I0$
95. Was ben den Bildern zu betrachten ..,., 1205
96. Wie ihre Befchaffenheitzuertennen 166
97. Wie die Gleichmß der Sinnbilder zu gebrauchen /
7 und ihre dundle Deutung zuvermeiden 107
08, Wie die Gleichnilfe der Sinnbilderkunft beſchaf⸗
— fen ſeyn ſi ee!
99. Wie die Deutung. deß Gemähls zu unterfcheiden
3 108:
100 · Wie auf mancherleh Weiſe eine einige Sache
toͤnne ausgebildet und vorgeſtellt werden 110
"Rn DD
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Ordnungs Ratten,
En 39 inn
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Ang 2 Ad; —2 30
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erglau 4 or —* * 32
Aberwig A =
Abſcheid 71Baumwolle 3
Ader 81 Bauen Bautunſt 3
Adel Hl Baur 37
Adler 10 | Begicrd 38
Almofen v1 | Beredfamteit 39
Alter 12 Se 49
Amboß 13 hmt ſeyn 4
Ambt 14 | Befudeln 4
Under 15 1 Beten: Gebet 4
Anfang 16 | Berteln 44
Angenehm 27 | Betrug En —
Anzeigen 18 | Bienen: a T
Anzünden 19 | Bier 4
Apffel 20 Sid 4
Arbeit zı | Blat 4
Argwahn 22Blitz 50
Arm; Arms 23 ! Blühte 51
— 24 | Blum . 5%
Aſche 25 I Blut —
Aſt 261 Braud —— 5—
Auen: Zr Feld / Wieſen | Braut: Bräutigem 5
Anger Br NERE u *
Aufruhr 27 | ruft 57
ug:Aufziehen 28 | Bud) 58
29] Bulr: Buleu 59
Bur⸗
m Regiſter. ¶
Burger 60 | Einfanteit 90
Buß: Buͤſſen 611Eiß * — —
C. IEißzapf 92
Antzel 62Eiſen 093
Cederbaum 63 | Eltern 994
Chriſtus 64 | Engel | 95
a‘ . 65 Dt Erben 96
DD 0% — DE ”
Su 67 | Erfindung 90
68 | Ernde - 100
Dat den Dandharkei 691 Ers 101
Dattelbaum o | Eule | 102
Demant; Diemant 711 Ewig 103
Demus 72. 8. 3
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Ehe: Eheleut 83 ] Seld 115
Ehre 84 | Sels 116
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Natur 322
Diebe 323
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Heft 3 2 5
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echt 367 | Edhia 39
Kede 303 | Sehlange: "W799
Regen 369 eg
SReaenbegen 370 | Schme
Regiren 371 1 6 mei:
das Reich | 372: I! Schmind
Reifen 373 |! Schmid
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Richten 375 | Schned
Ringen 376 | Schnee
Ritter 377 ı Schnitter
Note 378 I Schönheit
Korea Pfr Schrifft
Rubin 3791Schuld
Ruder 380 ı Scdyule
Ruhe 3811Schwalb
Ruhm 382Schwamm
Runtzel 383 | Schwann
Ruthe 384 | Schweiß
©: Schwert
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Saͤen 386 | Seidenwurm
Saltz 3871Seufftzer
Sand 383 I Sıcel
Schaf 389 I Sitg
Schand 390 | Sigel
Schatten 391 | Soldat
Schatz 392 Be |
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Schiff 395 | Sörg
un 396-| Speife
n Soiegel 430 len Weintrauben
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18 Spinne 432 Bir. | 463
Spott 433 | Zromper 454
& Sprach: (r Rebe: ung | Trommel 455
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Stärde 435 Zugend 468
"Staub 436 | Zurteltauß 4069
—* 437Tyger 476
Stein 438 |
"Sterben 439 Ater 7
‚Stern 449 — 472
Stimm 441 | Ylbun 473
Stoltz 442 Dergeffenheit 474
Sur 443 ı Berlangen ; F Belichen
Straff 444 | Berleumdung 475
Steeit 445 | Verlieben (2 Sieben
, Stunde 446 | Berloben 476
Sünde 447 | Bernunfft 477
Sünpfluf 448 | Bers 478
Soylbe 449 | Berzug 479
Ä un 480
I so Uhr 81
4 2, —* Uneinigkeit * |
Taub 45 2Unendlich: ¶ Ei '
Tauff 453 Ungeſtuͤmm 483
Teppicht 454 | Unglüd 4834
Zeuffel 455 Unſchuld 485
Thal 456 | Unzucht 485
Thiere 457 | Bogel 487
Threnen 458 | Borbild
irzitel 459 | Uirfac
7 Xochter 460 | Urtheil
Tod 461]. -
DH Regifter.
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Wappen | 499 | Wuchet gıl
arbeit scolWirre 8 _ 5a
Warnung 301 Zah 52
Waller 502 | © Zahl 52
Weg 503 | Zahn art
Rn 504 | Zant g1
Weib 505 ! Zaum 5!
Weib ſo gebieret HO6 | Zeit 52
Weid: E Ader Ziege 529
Wein 507 | 300 530
| Heinen: (p Threnen Zorn 531
Weiſat A Zuͤchtig 55*
Weiſheit 9 | Zugabe 533
Wellen: Fr 5uß (Den) Zügen 534
DR 1 3under 535
Melt 510 | Zung 5;0
etter: Far lingetwitter Zwingen 537
Widerhall 51113weig 339
Wild 512 | Zwilling 539
III. Ordnungs Regifter dep dritten Theils.
1. Der gefallene Ada Blat = i * betraͤbte Mara / Yet
2,Derrenige Ran _ 909 Tochter
3.Der gehorſame Abraham 512 | 8.Die beſcheidene —
Der verſohnliche Joſeph sts | 9. Die Bee J
5. Der tapffere Gideon 617 10.Die
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Ordnungs Regiſter
Yo, Von den Zahlbuchſtaben / und * —
den Zahlgedicheen
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Von der Reimung. —39 1 ie
I. Der Reimen Sieblichfete. /; an ar Hei
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73. Was die Reimſylben / und wo fie ohne rt
benden Reimbuchftaden zu gebrauchen 75
74, Don der Reimer Alnterfchead .28
76: Warum die woltiingenden Keimen belutigen 3
76. Wie die Reimſcheiben zuzur ſchte
77, Wie die Sctammwoͤrter AR fuchen und zu a H 82
73. Wie die Vorſylben dad Nachſyhlben durch alle
— u bemer
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zo Wie die zioenfhlbige Reimung zu finden > {y BB
Die IX. Betrachtung —* ‚6
Yon den Keiimgebändann. cr fi
8I, Altes was in fremden Sprachen löb
lich / fol in unfee Teurfche Sprach üt
werden *
32: Wird aus dem Ronſard bewieſen dapman
fremde Zier wenig ausnihtenwerde
B83 · Das Ohr urtheilt von dem —
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wOtdnungs Regiſter. R
Ba. Wie die Noten und der Inhalt deß Liedes zu vers
einbaren — 92
85: Von der Schrifftſcheidung in den Liedern 93
86. Der + Sat in den neuen Liedern iſt frey nach Be⸗
lieben zu verfaſſen 96
87. Die etlichen Stimmen Trochaiſche und Dactyli⸗
7. ſche Keimen unterzufegen 96
38. Von den waͤiſen oder nicht reimen den Verſen 97
89. Bon Vermehrung der Reimwort in gemeinen
| Lieden ARE
90. Wie man zugleich erfinden und and) nachahmen
fönne 98
Die X. Betrachtung.
Von den Bildereyen.
91. Poetere iſt ein redendes Gemaͤhl 101
92. Wo die Bildereyihren Grund herhabe 102
93. Bon der Bilder und Gemaͤhl Unterſcheid 10*
94. Bon den Deutungen der Bilder OF
95. Was ben den Bildern zu betrachten .. 205
96. Wie ihre Befchaffenheit zuertennen "106
97. Wie die Gleichniß der Sinubilder zu gebrauchen?
T und ihre dundle Deutung zuvermeiden 107
08. Wie die Gleichniffe der Sinnbilderlunſt beſchaf⸗
| fenfeyn fol... ! RN _ 0m
99. Wie die Deutung. de Gemaͤhls zu unterfcheiden
- re 2 . 108
100· Wie uff mancherleny Weife eine, einige, Sache
| tönne ausgebildet und vorgeftedt werden 110
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Narr: Sache 321 | Poer: Poetereny
Natur 322 ! Pövel
Nebel 323 | Pofaunen
Heid 324 | Predigt
Heft 325 | Pfalm
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Del 334 | Rofen
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Richten 375
Ringen 370
Ritter 377
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Ruhm 382
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Ruthe 384
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Saltz 387
Sand 388
Schaf 389
Schand 390
Schatten 391
Schatz 392
Schaum 393
Schertz 394
Schiff 395
Schild 396
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Warnung 501 za | 5?
Waller 502 | © Zahl 524
Beg 503 | Zahn
Wehren 504 | Zant 52
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Weib ſo gebieret 506 | Zeit 52
Weid: (7 Ader Zilege 729
Wein X 507 *
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Weiſat = > Zuͤchtlg
Wenſheit 9 | Zugabe |
Wellen: {I Fluß (Me) Zügeinet 534
Becher 1 3umder 335
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Widerhall 511 Zweig 33
Wild 5123willing 539
II. Ordnungs Regiſter dep dritten Theils.
1. Der gefallene Ada Blat 507 | 7. Die bettäbte Mara/ Jen
7,Der renige Kain _ 509 Tochter
3.Der aehorfametbeaharn 512 | 8.Die beſcheidene Thamar. Er
4. Der verföhnliche Syofeph sts | 9. Die re a ıt
$. Dertapffere Gideon #19 ! 10. Die
A Tr Merönde Karl 521 Er A en ER
T InlMMIN ii